«Arbeitsfähigkeit, Zumutbarkeit und Jobprofil» Stansstad, 24. Juni 2015

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Remo Molinaro 24. Juni 2015 Stansstad Arbeitsfähigkeit, Zumutbarkeit und Jobprofil

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Remo Molinaro24. Juni 2015Stansstad

Arbeitsfähigkeit, Zumutbarkeit und Jobprofil

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Begrüssung

Herzlich willkommen zum

Arbeitgeber-Ärzte-Gespräch der Suva Zentralschweiz vom 24.06.2015

«Arbeitsfähigkeit, Zumutbarkeit und Jobprofil»

Remo Molinaro, Suva Zentralschweiz

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Präsentation

Die Teilnehmer erhalten in den nächsten Tagen per E-Mail eine Umfrage mit einem Link auf die Präsentation auf

de.slideshare.net

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Prävention

Die Suva will als Erstes ihre Kunden bei der Präventionvon Unfällen und Erkrankungen unterstützen.

Der Weg zur unfallfreien und gesunden Arbeit und Freizeit ist aber noch weit.

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12'000 Zentralschweizer Betriebe

2014 haben 12’000 Zentralschweizer Betriebe mit 200’000 Arbeitnehmern der Suva 46’000 Fälle - davon 20’000 Fälle mit Taggeldanspruch - gemeldet und eine Prämie von 350 Mio. CHF oder durchschnittlich 2.9 Lohnprozent bezahlt.

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Anzahl registrierte Fälle je 1'000 Vollbeschäftigte, Suva, Bauhauptgewerbe

0

50

100

150

200

250

300

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

BU - Zentralschweiz

NBU - Zentralschweiz

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Zahl der Fälle je 1'000 Vollbeschäftigte, Suva Bauhauptgewerbe

0

50

100

150

200

250

300

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

BU - Zentralschweiz

BU - übrige Suva

NBU - Zentralschweiz

NBU - übrige Suva

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Lohnausfall

60 Prozent der Versicherungsleistungen entfallen auf Taggeld und Renten, also auf Leistungen für temporären oder dauernden Lohnausfall.

Es lohnt sich deshalb noch lange, diese Leistungen im Auge zu behalten, und heute tun wir dies mit Ihnen und der freundlichen Mitwirkung von:

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Referenten

Manuela Wolf, Stellvertretende Leiterin HR, zbZentralbahn AG, Stansstad

Dr. med. Dagmar Becker, Praktische Ärztin für Allgemeinmedizin, Becken-ried, und Vizepräsidentin der Unterwaldner Ärztegesellschaft

Dr. med. Josef Grab, Leiter der Praxis-gruppe Basel-Aarau-Zentralschweiz der Suva

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Manuela Wolf

Welche Erwartungen hat ein Arbeitgeber an den behandelnden Arzt und an die Suva?

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Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der zb Zentralbahn AG

Arbeitgeber-Ärzte-Gespräch

• 24. Juni 2015

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Betriebliches Gesundheitsmanagement

Zusammenarbeit Arzt - Suva 12

• Professionelles betriebliches Gesundheitsmanagement zahlt sich aus

25.06.2015

Seit 2009 besitzt die zb ein betriebliches Gesundheitsmanagement

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Betriebliches Gesundheitsmanagement

Zusammenarbeit Arzt - Suva 13

• Ausgangslage 2009: warum BGM?

hohe Absenzquote

keine strukturierten, einheitlichen Abläufe im Absenzfall

Kein einheitliches Tool für die Erfassung / Managen von Absenzen

Kader zu wenig involviert – zu wenig Betroffenheit

25.06.2015

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Ausgangslage Betriebliches Gesundheitsmanagement• Verankerung in der Strategie, im Leitbild, im Kompetenzenmodell

• Wissen Aus-/Weiterbildung - Sprachen - IT

• Kenntnisse Fach-/Branchenkenntnisse -Fertigkeiten

• Gesundheitszustand physische, psychische Konstitution

• Ich handle unternehmerisch konstruktiv/kritisch -kundenorientiert - vernetzt

• Ich schaffe Orientierung zielorientiert -vorbildlich -verständlich

• Ich schenke Wertschätzung fair - authentisch - fördernd

• Professionell sicher - verlässlich - kompetent

• Gemeinsam offen - respektvoll - lösungsorientiert

• Wirkungsvoll engagiert - erfolgreich - nachhaltig

• überraschend clever - mutig - charmant

KernwerteFührungs-grundsätze

Fachkom-petenzen

Gesundheit

Zusammenarbeit Arzt - Suva 1425.06.2015

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Betriebliches Gesundheitsmanagement• Dank BGM – Gewinn HR Award 2013

Zusammenarbeit Arzt - Suva 15

BGM inkl. strukturierte Prozesse und Tools waren mitunter ein wichtiges Element beim Audit zur Erreichung des HR Awards

25.06.2015

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Ziele integriertes BGM

bei der zb

BGM heisst Prävention und Arbeitssicherheit Jährliche BGM-Kampagne Arbeitssicherheitsprogramme und

Schulungen

BGM senkt die Absenzahlen Dank BGM von 9.23 auf 7.16 Absenztage

BGM entlastet die Linie: Absenza-Tool und Prozesse BGM ist Führungsarbeit

BGM ist ein Teil in allen HR-Prozessen Integration in Kompetenzenmodell Integration in allen HR-Prozessen von

Eintritt bis Austritt

Betriebliches Gesundheitsmanagement

25.06.2015Zusammenarbeit Arzt - Suva 16

• BGM verfolgt wichtige ZieleBGM wird Teil der zb-Kultur Mitarbeiterförderung und -Motivation

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Zusammenarbeit Arbeitgeber – Arzt – Suva

Zusammenarbeit Arzt - Suva 17

• Das haben wir heute: strukturierter Prozess

Unfall

BU

NBU

Betriebs-krankheit

Meldung

Mitarbeitende meldet an den Arbeitgeber via Erfassung auf Intranet

Arbeitgeber meldet der SUVA via SunetPlus

Rückkehr planen

Casemanage-ment: Kontakt mit dem MA bezüglich Wiedereinglie-derung. (Aufnahme Teilzeit, Beginn unter der Woche, Nieschenplatzetc.)

Rückkehr

Erfolgreiche Wiedereinglie-derung an den Arbeitsplatz inkl. Unfall-Analyse und Rückkehrge-spräch

25.06.2015

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Zusammenarbeit Arbeitgeber – Arzt – Suva

Zusammenarbeit Arzt - Suva 18

• Da besteht weiter Potential

Unfall

BU

NBU

Betriebs-krankheit

25.06.2015

Weiterhin aktive Prävention und Sensibilisierung der MA auf

Unfallverhütung und Gefahren

Optimierung von Arbeitsplätzen (Ergonomie ect.) Berufsunfälle

und Berufskrankheiten

Detailliertere Auswertung der Analysen und Einleitung neuer

Massnahmen aufgrund von Unfällen

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Zusammenarbeit Arbeitgeber – Arzt – Suva

Zusammenarbeit Arzt - Suva 19

• Da besteht weiter Potential

Meldung

MA melden Unfall an den Arbeitgeber via Erfassung diesen auf dem Intranet

Arbeitgeber meldet Fall der SUVA via SunetPlus

25.06.2015

Grundsätzlich gut funktionierender Prozess

Das neue SunetPlus wird aber noch zu wenig genutzt

Zugriff der Ärzte auf SunetPlus: Fallführung inkl. History sollte im

SunetPlus erfolgen, evt. Checklisten hinterlegen welche für die

Suva sowie für die Ärzte und die Arbeitgeber verbindlich sind.

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Zusammenarbeit Arbeitgeber – Arzt – Suva

Zusammenarbeit Arzt - Suva 20

• Da besteht weiter Potential

Rückkehr planen

Casemanage-ment: Kontakt mit dem MA bezüglich Wiedereinglie-derung. (Aufnahme Teilzeit, Beginn unter der Woche, Nieschenplatzetc.)

25.06.2015

Arzt: Information vom Arzt an den Arbeitgeber welche

Tätigkeiten gemacht werden können und in welchem Zeitrahmen

eine Wiedereingliederung möglich ist Intensivere

Zusammenarbeit bei der Eingliederung

Suva: Früherer Einbezug seitens Suva im Absenzfall betr.

Wiedereingliederung Intensivere Zusammenarbeit und ab

früherem Zeitpunkt gewünscht (Bsp. Ab 3 Wochen)

Suva und Arzt: Besichtigung des Arbeitsplatzes wenn

Unsicherheiten bestehen bezüglich Unfallabsenz

Arbeitsplatzbesichtigung

Alle: Case Management auch präventiv angehen, nicht nur bei

Langzeitabsenzen; Wenn mehrere Absenzen bezüglich eines

Unfalls entstehen, oder auch viele Kurzabsenzen

zb: Schaffung vermehrter Schonarbeitsplätze wo wir

Mitarbeitende wiedereingliedern können

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Zusammenarbeit Arbeitgeber – Arzt – Suva

Zusammenarbeit Arzt - Suva 21

• Da besteht weiter Potential

Rückkehr

Erfolgreiche Wiedereinglie-derung an den Arbeitsplatz inkl. Unfall-Analyse und Rückkehrge-spräch.

25.06.2015

Suva: Information ob Fall ärztlich abgeschlossen wurde oder ob

noch weitere Beschwerden bestehen; Therapie etc.

Erstellung eines Abschlussberichts?

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Betriebliches Gesundheitsmanagement

Engere Zusammenarbeit mit der Suva und den Ärzten

Weitere Senkung der Absenzzahlen

Laufende Schulung/Sensibilisierung Kader und MA

Laufende Präventionsprogramme

Erreichung Label «Friendly Workspace»

Zusammenarbeit Arzt - Suva 22

• Ausblick – weitere Ziele

25.06.2015

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

• Manuela Wolf, HR-Fachfrau zb Zentralbahn AG

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Dagmar Becker

Welche Erwartungen hat die behandelnde Ärztin an den Arbeitgeber und die Suva?

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Welche Erwartungen hat der behandelnde Arzt an den

Arbeitgeber und an die Suva

Dr. med. Dagmar BeckerÄrztin für Allgemeinmedizin

Vizepräsidentin Ärztegesellschaft Unterwalden

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Gedanken zur AUF in der Arztpraxis

• Oft eine Kombination von somatischen Beschwerden und ungünstigen sozialen Begleitfaktoren

• Dekompensation in der Arbeitswelt oft Ungleichgewicht zwischen Anforderungen des Lebens und persönlichen Ressourcen

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Gedanken AUF II

• In der Akutphase (Erstkontakt) wird die AUF oft ohne Nachweis von objektivierbaren Befunden bescheinigt

• Achtung: Auslösung von Versicherungsleistungen /Taggeldern (Arztzeugnis ist juristisches Dokument)

• Hausarztmedizin ist häufig nicht nur auf die Diagnose fixiert, sondern benutzt als Arbeitsinstrument syndromale Bilder, dabei kommt das bio-psycho-soziale Modell zum Tragen

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Längerdauernde AUF in der Hausarztpraxis

• Angegebene subjektive Beschwerden müssen durch objektivierbare Befunde untermauert werden

• Häufig Beginn von polydisziplinären Abklärungen (Orthopädie, Radiologie, Neurologie, Rheumatologie, Psychiatrie)

• Gefahr von Informationsverlusten für den HA, der die Führung haben sollte...und damit

• ...DIE AUF GEHT UNVERÄNDERT WEITER

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Langdauernde AUF

• Im Verlauf kommen neue Player dazu:

• - Arbeitgeber, Human Ressorces

• - Kranken- und Unfallversicherung, deren Vertrauensärzte, Kreisärzte, Case-Manager

• Taggeldversicherungen

• IV-Stellen mit Früherfassung, Berufsberatung, Fallmanager

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Langdauernde AUF

• In der Hausarztpraxis laufen alle „Fäden“ zusammen...

• Alle involvierten Stellen haben hohe Erwartungen, welchen der HA oft nicht gerecht werden kann (wenig Zeit, nicht ausreichende Honorierung, mangelndes Fachwissen)

• Notwendiges Fachwissen des HA: medizinisch, psychologisch, soziologisch, versicherungsrechtlich, arbeitsrechtlich,.....

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AUF - Zeugnis

10-20% aller Konsultationen führen zu AUF-Zeugnis

90% geht die Initiative vom Patienten aus

5-10% werden vom Arzt abgelehnt

85% werden auch ausgestellt, wenn vom Arzt nicht als sinnvoll erachtet

5% der Patienten lehnen AUF-Zeugnis ab

ACHTUNG: jede lange AUF, die evtl. auch einmal in Rente mündet, hat irgendwann ihren Anfang genommen

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AUF – Zeugnis II

• Langdauernde, wiederholte AUF ohne therapeutisches Konzept ist ein Hauptrisikofaktor für für eine verhängnisvolle Entwicklung

• Keine AUF im medizinisch-theoretischen sowie im juristischen Sinne begründen:

-sozio-kulturelle Faktoren

-Schul- und Berufsbildung

- Alter/Arbeitsweg

-unausgeglichener Arbeitsmarkt

-Suchtverhalten

-Mehrfachbelastung (Hausfrau, Mutter, Teilzeitjob)

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Eine „Herkulesaufgabe“

• Dem kranken Patienten gerecht werden durch sorgfältige Abklärung und therapeutisches Konzept

• Gratwanderung zwischen Schonung-Forderung-Überforderung des Patienten/Schaden abwenden

• Ungünstigen Verlauf rechtzeitig erkennen und frühzeitig Massnahmen der beruflichen Reintegration einleiten, ggf. IV-Früherfassung, Kontakt mit Case Manager (CAVE: Ärztliche Schweigepflicht)

• Kontakt mit Arbeitgeber/Versicherungen (Welche Informationen dürfen geben werden...?)

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Zumutbarkeit vs. zumutbare Arbeit

• Rechtsgrundsatz des Sozialversicherungsrechtes

• Juristischer Begriff

• Zumutbare Arbeit berücksichtigt:

- funktionelles Leistungsvermögen

- psychische Ressourcen

Sie beschreibt, welche Tätigkeiten aus medizinischer Sichtmöglich sind, setzt Rahmen in leistungsmässiger und zeitlicherSicht.

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Von der ICD zur ICF

• ICD beschreibt Diagnosen

• ICF beschreibt Funktionen

• Diagnosen begründen keine AUF, entscheidend ist die Funktion von Soma und Psyche

• Arbeitsplatzbeschreibung von Arbeitgeber und Funktionalitätsbeschrieb vom Arzt helfen weiter

Wer koordiniert (Versicherung, Case Manager)???

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Verbesserungspotential bei AUF-Beurteilung

• AUF-Zeugnis hat auch Nebenwirkung (wie Medikamente)

• Klares Konzept des Arztes notwendig

• Keine AUF „bis auf weiteres“ ausstellen

• AUF-Verlauf engmaschig überwachen, ggf. anpassen

• Patient soll Kontakt Arbeitgeber stets aufrecht erhalten, ggf.unter Einbeziehung Arzt (Einverständnis Patient erforderlich)

• Besser lange Präsenzzeit am Arbeitsplatz mit geringer Belastung statt gänzlich fernbleiben

• Zeitliche und leistungsmässige Belastbarkeit beschreiben

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Arztzeugnis der SIM

• SIM = swiss insurance medicine = Plattform für Versicherungsmedizin in der Schweiz

• Detaillierte AUF-Zeugnisse für Arzt und Arbeitgeber inklusive Arbeitsplatzbeschrieb (AUFWENDIG)

• Funktioniert nur in gegenseitigem Einverständnis/ Konsens von Arzt, Patient und Arbeitgeber

• Leitlinien zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit sowie Zumutbarkeitsprofile

• Analoge Leitlinien auch bei SVV

(Reintegrationsleitfaden)

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Erwartung Arzt an Arbeitgeber

• Verständnis für Arzt-Patienten-Beziehung

• Rücksichtnahme auf Arztgeheimnis

• Stellenprofile/Arbeitsplatzbeschrieb

• Schonarbeitsplatz vorhanden ?

• Gemeinsame Zielerarbeitung

• „Spiel mit offenen Karten“ (absehbare Kündigung, Mobbingsituation,...)

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Erwartungen Arzt an SUVA

• Frühzeitiger Miteinbezug des Hausarztes bei problematischem Verlauf

• Vermehrt Kontakt zu Kreisarzt / Case Manager

• Evtl. Übernahme der Leadfunktion in Zusammenarbeit mit Patient und Arbeitgeber

• Frühinterventionsmassnahmen

• Intervention durch zertifizierten Arbeitsfähigkeitsassessor SIM (neutrale nicht behandelnde (Haus)ärzte)

Entlastung der behandelnden Ärzte

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Gemeinsames Ziel

• Möglichst frühzeitige Erfassung bei kompliziertem Verlauf unter Einbezug möglichst aller Verantwortungsträger, d.h. Hausarzt, Spezialärzte, Versicherungen, Case-Manager, Arbeitgeber und Patient

• DIE LEADFUNKTION BLEIBT NOCH ZU DEFINIEREN

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HERZLICHEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

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Josef Grab

Welche Erwartungen hat die Suva an den Arbeitgeber und an die behandelnde Ärztin?

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Welche Erwartungen hat die Suva an den Arbeitgeber und den behandelnden Arzt

Dr. med. Josef Grab, Praxisgruppenleiter VMCAltdorf, 21. April 2015

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Agenda

• Ausgangslage

• Statistische Auswertungen

• Beurteilung der Arbeitsfähigkeit

• Schlussfolgerungen

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Seite 45

Agenda

• Ausgangslage

• Statistische Auswertungen

• Beurteilung der Arbeitsfähigkeit

• Schlussfolgerungen

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Seite 46

Berufliche Reintegration

… in der

Wiedereingliederungspraxis

vollzieht sich die Rückkehr an den

Arbeitsplatz aber meistens als ein

"von Null-auf-Hundert"-

Phänomen!

Der Rehabilitations- und

Reintegrationsprozess verläuft

natürlicherweise kontinuierlich…

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Arbeit im Wandel

Rummel M., MSSG und IBS, Berlin, FB BAGS vom 05.09.2013

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Seite 48

Agenda

• Ausgangslage

• Statistische Auswertungen

• Beurteilung der Arbeitsfähigkeit

• Schlussfolgerungen

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Seite 49

Analyse der AUF-Verläufe

Alle AUF-Verläufe mit Unfalljahr 2010 Aggregiert bis Juni 2013

→ 195'981 Verläufe, davon 750 am Stichtag nicht terminiert

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Einflussfaktoren

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MontagseffektAn welchem Wochentag endet die ärztliche attestierte AUF

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Agenda

• Ausgangslage

• Statistische Auswertungen

• Beurteilung der Arbeitsfähigkeit

• Schlussfolgerungen

Page 53: «Arbeitsfähigkeit, Zumutbarkeit und Jobprofil» Stansstad, 24. Juni 2015

Seite 53

Beurteilung der Arbeitsfähigkeit

Die Diagnose per se begründet/erklärt keine AUF

AUF-Beurteilung = Vergleich des Funktionsprofiles mit den Anforderungen des Arbeitsplatzes

Was geht noch?

Was geht nicht mehr?

Was wird gefordert?

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Anforderungen des Arbeitsplatzes

http://www.suva.ch/jobprofil.doc

http://www.swiss-insurance-medicine.ch/tl_files/firstTheme/PDF%20Dateien/SIM%20Arbeitsplatzbeschreibung_D.pdf

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Beurteilung der Arbeitsfähigkeit

Gründe für Einschränkungen:

• SicherheitErhöhte Unfallgefahr (z.B. verminderte Konzentrationsfähigkeit und Fehlleistungen)

• GesundheitDrohende Schädigung oder Verschlechterung des Zustandes

• ArbeitsleistungFunktionelle Defizite im Vergleich zu den Arbeitsanforderungen

• LebensqualitätPsychische Dekompensation infolge übermässig strapazierter Schmerztoleranz oder Erschöpfung, Angst, Depression

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Beurteilung der Arbeitsfähigkeit

• Worauf bezieht sich der beurteilende Arzt?→ bisheriger Beruf oder Aufgabenbereich

• Zwei Dimensionen der Arbeitsfähigkeitseinschränkung→ Leistungsmässige Komponente (sog. Rendement)→ Zeitliche Komponente (Präsenzzeit)

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Seite 57

Agenda

• Ausgangslage

• Statistische Auswertungen

• Beurteilung der Arbeitsfähigkeit

• Schlussfolgerungen

Page 58: «Arbeitsfähigkeit, Zumutbarkeit und Jobprofil» Stansstad, 24. Juni 2015

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Schlussfolgerung

Was braucht die Suva vom behandelnden Arzt:

- Nachvollziehbare, möglichst objektive Befunde- Rückmeldung bei verzögertem Verlauf- Unterstützung bei der beruflichen Reintegration

→ abgestufte Verläufe anstreben (lange AUF = Gefahr der Chronifizierung)

Was braucht die Suva vom Betrieb:

- Mitarbeiterspezifische Arbeitsplatzprofile- Mitteilungen vorhandener Schonarbeitsplätze- Unterstützung bei abgestufter Reintegration

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Danke für die Aufmerksamkeit!

Mit guter Kommunikation erreichen wir

das gemeinsame Ziel der zeitgerechten

beruflichen Reintegration!

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Fragen und Anregungen aus dem Publikum Stefan Bucher

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Was dürfen wir nicht erwarten?

Wunder!

Der Patient hat auch Erwartungen an den Arzt! Er will wissen, was ihm fehlt (richtige Diagnose), und schnell wieder gesund werden (beste Therapie).

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Was dürfen wir vom Arbeitgeber erwarten?

Dass er bei schweren Fällen dem behandelnden Arzt unaufgefordert ein Jobprofil und/oder alternative sowie Teilzeit-Arbeitsmöglichkeiten mitteilt

und bei allen Fällen dafür sorgt, dass der Verunfallte oder Berufserkankte im Besitze des Unfallscheins ist.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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Apéro mit Franz Wicki &Ruth Aufdermauer, Suva Zentralschweiz