AUF DIE ZUKUNFT. WIR HANDELN IM VERTRAUEN …darüber hinaus fest, dass im Wort Vertrauen auch...

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„Alles, was man im Leben braucht, ist Unwissenheit und Selbstvertrauen, dann ist der Erfolg sicher“, hat Mark Twain mal in einem Brief geschrieben. Unwissenheit wiederum führt uns zu Vertrauen, das angesiedelt ist in einer Grauzone aus Wissen und Nicht-Wissen, wie der deutsche Philosoph Georg Simmel festgehalten hat, und es sei jene wichtige Kraft innerhalb einer Gesellschaft, auf der praktisches Handeln begründet werden kann. Simmel steht damit in der Tradition von John Locke, der schon im 17. Jahrhundert das Schicksal in autoritäts-dominierten Gesellschaften durch das Vertrauen auf gegenseitig Rücksicht nehmendes Handeln ersetzt hat. Vertrauen ist ein wesentliches Bindemittel, es stellt Ver-bindlichkeiten her und fordert Verlässlichkeit ein. Ohne ein Quäntchen Ungewissheit würde es nicht existieren können, dabei ist Vertrauen der Anfang von allem, wie die Deutsche Bank Anfang der 90er-Jahre zu werben pflegte.

Unser Gastautor Michael Lehofer hält in seinem Beitrag darüber hinaus fest, dass im Wort Vertrauen auch steckt, sich etwas zu trauen. „Es gehört Mut zum Vertrauen. Der Mut, den wir brauchen, um Vertrauen zu lernen – das Trauen eben – beruht darauf, dass wir nicht mehr auf unsere alten Traumata reagieren, sondern uns und andere täglich neu betrachten und das Risiko auf uns nehmen, den anderen als auch uns selbst in einer nie dagewesenen Weise neu zu entdecken. Wenn wir in dieser Weise jung bleiben, quasi das Leben täglich als neues Abenteuer erleben, indem wir unsere Konzepte und Theorien über die Welt hintanstellen und das Aben-teuer unseres eigenen Lebens riskieren, dann leben wir vertrauensvoll und sicher zugleich.“ Und so schließt sich dann auch der Kreis zur Ökonomie, die eine gewisse Zukunftslastigkeit in sich trägt, oder, wie der Titel dieses Geschäftsberichts so schön lautet: Wir handeln im Ver-trauen auf die Zukunft!

CHRISTIAN JAUKVORSITZENDER DES VORSTANDES

Vertrauensvorschuss ist ein schöner Begriff. Er beschreibt zum einen eine wichtige Überzeugung, denn ohne Vertrauen lässt sich eine zwischenmenschliche Beziehungs-ebene nur schwer etablieren, zum anderen weist der Wortteil ‚Vorschuss‘ in die Zukunft und dass es dort etwas geben wird, was wir anstreben, woran wir unsere Pläne ausrichten können. Der vertrauens-volle Blick nach vorne ist demnach anregend und aufregend zugleich.

CONSTANTIN VEYDER-MALBERGMITGLIED DES VORSTANDES

Als Bank sind wir angehalten, un-seren Kundinnen und Kunden eine Beziehung und Zusammenarbeit zu garantieren, die Vertrauen als zent-ralen Wert betrachtet. Damit einher geht auch Verlässlichkeit, denn wer vertraut, möchte u.a. verlässlich auf dem aktuellen Stand von Entwick-lungen gehalten werden, womit wir bei einem weiteren zentralen Wert von Beziehungen jeder Art wären, der Verantwortung.

WOLFGANG DORNERMITGLIED DES VORSTANDES

Vertrauen, Verlässlichkeit und Verantwortung sind eine Werte-Triade, auf deren Basis der Weg in die Zukunft in Ruhe beschritten werden kann. Mit diesen Werten einhergehen Sicherheit, die Bereit-schaft, sich konsistent an bewähr-ten Regeln zu orientieren und das Vermögen, andere Sichtweisen zuzulassen und zu berücksichtigen. Zusammengenommen ergibt das einen wunderbaren Handlungsspiel-raum für alle beteiligten Partner.

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„Alles, was man im Leben braucht, ist Unwissenheit und Selbstvertrauen, dann ist der Erfolg sicher“, hat Mark Twain mal in einem Brief geschrieben. Unwissenheit wiederum führt uns zu Vertrauen, das angesiedelt ist in einer Grauzone aus Wissen und Nicht-Wissen, wie der deutsche Philosoph Georg Simmel festgehalten hat, und es sei jene wichtige Kraft innerhalb einer Gesellschaft, auf der praktisches Handeln begründet werden kann. Simmel steht damit in der Tradition von John Locke, der schon im 17. Jahrhundert das Schicksal in autoritäts-dominierten Gesellschaften durch das Vertrauen auf gegenseitig Rücksicht nehmendes Handeln ersetzt hat. Vertrauen ist ein wesentliches Bindemittel, es stellt Ver-bindlichkeiten her und fordert Verlässlichkeit ein. Ohne ein Quäntchen Ungewissheit würde es nicht existieren können, dabei ist Vertrauen der Anfang von allem, wie die Deutsche Bank Anfang der 90er-Jahre zu werben pflegte.

Unser Gastautor Michael Lehofer hält in seinem Beitrag darüber hinaus fest, dass im Wort Vertrauen auch steckt, sich etwas zu trauen. „Es gehört Mut zum Vertrauen. Der Mut, den wir brauchen, um Vertrauen zu lernen – das Trauen eben – beruht darauf, dass wir nicht mehr auf unsere alten Traumata reagieren, sondern uns und andere täglich neu betrachten und das Risiko auf uns nehmen, den anderen als auch uns selbst in einer nie dagewesenen Weise neu zu entdecken. Wenn wir in dieser Weise jung bleiben, quasi das Leben täglich als neues Abenteuer erleben, indem wir unsere Konzepte und Theorien über die Welt hintanstellen und das Aben-teuer unseres eigenen Lebens riskieren, dann leben wir vertrauensvoll und sicher zugleich.“ Und so schließt sich dann auch der Kreis zur Ökonomie, die eine gewisse Zukunftslastigkeit in sich trägt, oder, wie der Titel dieses Geschäftsberichts so schön lautet: Wir handeln im Ver-trauen auf die Zukunft!

CHRISTIAN JAUKVORSITZENDER DES VORSTANDES

Vertrauensvorschuss ist ein schöner Begriff. Er beschreibt zum einen eine wichtige Überzeugung, denn ohne Vertrauen lässt sich eine zwischenmenschliche Beziehungs-ebene nur schwer etablieren, zum anderen weist der Wortteil ‚Vorschuss‘ in die Zukunft und dass es dort etwas geben wird, was wir anstreben, woran wir unsere Pläne ausrichten können. Der vertrauens-volle Blick nach vorne ist demnach anregend und aufregend zugleich.

CONSTANTIN VEYDER-MALBERGMITGLIED DES VORSTANDES

Als Bank sind wir angehalten, un-seren Kundinnen und Kunden eine Beziehung und Zusammenarbeit zu garantieren, die Vertrauen als zent-ralen Wert betrachtet. Damit einher geht auch Verlässlichkeit, denn wer vertraut, möchte u.a. verlässlich auf dem aktuellen Stand von Entwick-lungen gehalten werden, womit wir bei einem weiteren zentralen Wert von Beziehungen jeder Art wären, der Verantwortung.

WOLFGANG DORNERMITGLIED DES VORSTANDES

Vertrauen, Verlässlichkeit und Verantwortung sind eine Werte-Triade, auf deren Basis der Weg in die Zukunft in Ruhe beschritten werden kann. Mit diesen Werten einhergehen Sicherheit, die Bereit-schaft, sich konsistent an bewähr-ten Regeln zu orientieren und das Vermögen, andere Sichtweisen zuzulassen und zu berücksichtigen. Zusammengenommen ergibt das einen wunderbaren Handlungsspiel-raum für alle beteiligten Partner.

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„Alles, was man im Leben braucht, ist Unwissenheit und Selbstvertrauen, dann ist der Erfolg sicher“, hat Mark Twain mal in einem Brief geschrieben. Unwissenheit wiederum führt uns zu Vertrauen, das angesiedelt ist in einer Grauzone aus Wissen und Nicht-Wissen, wie der deutsche Philosoph Georg Simmel festgehalten hat, und es sei jene wichtige Kraft innerhalb einer Gesellschaft, auf der praktisches Handeln begründet werden kann. Simmel steht damit in der Tradition von John Locke, der schon im 17. Jahrhundert das Schicksal in autoritäts-dominierten Gesellschaften durch das Vertrauen auf gegenseitig Rücksicht nehmendes Handeln ersetzt hat. Vertrauen ist ein wesentliches Bindemittel, es stellt Ver-bindlichkeiten her und fordert Verlässlichkeit ein. Ohne ein Quäntchen Ungewissheit würde es nicht existieren können, dabei ist Vertrauen der Anfang von allem, wie die Deutsche Bank Anfang der 90er-Jahre zu werben pflegte.

Unser Gastautor Michael Lehofer hält in seinem Beitrag darüber hinaus fest, dass im Wort Vertrauen auch steckt, sich etwas zu trauen. „Es gehört Mut zum Vertrauen. Der Mut, den wir brauchen, um Vertrauen zu lernen – das Trauen eben – beruht darauf, dass wir nicht mehr auf unsere alten Traumata reagieren, sondern uns und andere täglich neu betrachten und das Risiko auf uns nehmen, den anderen als auch uns selbst in einer nie dagewesenen Weise neu zu entdecken. Wenn wir in dieser Weise jung bleiben, quasi das Leben täglich als neues Abenteuer erleben, indem wir unsere Konzepte und Theorien über die Welt hintanstellen und das Aben-teuer unseres eigenen Lebens riskieren, dann leben wir vertrauensvoll und sicher zugleich.“ Und so schließt sich dann auch der Kreis zur Ökonomie, die eine gewisse Zukunftslastigkeit in sich trägt, oder, wie der Titel dieses Geschäftsberichts so schön lautet: Wir handeln im Ver-trauen auf die Zukunft!

CHRISTIAN JAUKVORSITZENDER DES VORSTANDES

Vertrauensvorschuss ist ein schöner Begriff. Er beschreibt zum einen eine wichtige Überzeugung, denn ohne Vertrauen lässt sich eine zwischenmenschliche Beziehungs-ebene nur schwer etablieren, zum anderen weist der Wortteil ‚Vorschuss‘ in die Zukunft und dass es dort etwas geben wird, was wir anstreben, woran wir unsere Pläne ausrichten können. Der vertrauens-volle Blick nach vorne ist demnach anregend und aufregend zugleich.

CONSTANTIN VEYDER-MALBERGMITGLIED DES VORSTANDES

Als Bank sind wir angehalten, un-seren Kundinnen und Kunden eine Beziehung und Zusammenarbeit zu garantieren, die Vertrauen als zent-ralen Wert betrachtet. Damit einher geht auch Verlässlichkeit, denn wer vertraut, möchte u.a. verlässlich auf dem aktuellen Stand von Entwick-lungen gehalten werden, womit wir bei einem weiteren zentralen Wert von Beziehungen jeder Art wären, der Verantwortung.

WOLFGANG DORNERMITGLIED DES VORSTANDES

Vertrauen, Verlässlichkeit und Verantwortung sind eine Werte-Triade, auf deren Basis der Weg in die Zukunft in Ruhe beschritten werden kann. Mit diesen Werten einhergehen Sicherheit, die Bereit-schaft, sich konsistent an bewähr-ten Regeln zu orientieren und das Vermögen, andere Sichtweisen zuzulassen und zu berücksichtigen. Zusammengenommen ergibt das einen wunderbaren Handlungsspiel-raum für alle beteiligten Partner.

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INHALT

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Vorwort 5

Vertrauen 7 Capital Bank – GRAWE Gruppe AG

Entwicklung und Kennzahlen 33Lagebericht 34Risikobericht 60Bericht des Aufsichtsrats 94Bilanz 96Gewinn- und Verlustrechnung 100Eigenmittelausstattung 102Anlagespiegel 104Auszug aus dem Anhang 106Organe 142Bestätigungsvermerk 144Konzernbilanz 154

Impressum 160

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VORWORT

Vertrauen schafft Zukunft, so könnte man die zent-rale Botschaft zusammenfassen, die unser Gastautor Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Lehofer in seinem Vorwort zum Themenkomplex Vertrauen umfangreich ausführt. Vertrauen ist das Bindeglied in Gesellschaften, Vertrauen ist die Bereitschaft, eine kleine Dosis Ungewissheit in Kauf zu nehmen, um eine größere Menge Fortschritt erreichen zu können.

Vertrauen erreicht in der jährlich durchgeführten Führungskräftebefragung beständig einen Platz unter den Top 3 bei der Frage, welche Werte im Management wichtig sind und das ist leicht nach-vollziehbar, denn ohne Vertrauen würde jedes Unter-nehmen in einen Kontrollmechanismus investieren müssen, der zum einen kostenintensiv wäre und zum anderen ein positives Arbeitsklima nachhaltig sabo-tieren würde. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist teuer, könnte man also einen weit verbreiteten Spruch des Volksmundes umformulieren.

Es bleibt uns, Ihnen eine anregende Lektüre unseres Gastbeitrages zu wünschen!

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VERTRAUENEin inspirativer Essay von Michael Lehofer

Wenn man einen Menschen liebt, so wie ein Elternteil ein Kind liebt oder umgekehrt, bereitet es einen großen Schmerz, wenn man merkt, dass kein Vertrauen da ist. Man meint sozusagen einen immens sensiblen Sensor zu haben, der einem sagt, ob man sich auf den anderen verlassen kann, oder eben nicht. Wir wollen uns auf etwas verlassen können, sonst sind wir irritiert.

Ich denke mir das immer wieder, wenn ich mir als Psychotherapeut Partnerschaftssituationen vor Augen führe: Natürlich kann sich jeder Mensch, der sich selbst attraktiv fühlt, in gewisser Weise vorstel-len, dass er mit einem anderen Menschen als seinem Partner Intimität lebt. Ich bin aber überzeugt, dass es nicht nur Besitzdenken ist, das uns sehnen lässt, für einen anderen alles sein zu wollen. Unsere Sehn-sucht nach Vertrauen beruht auf unserem Bedürfnis nach Bindung.

Der Mensch wird mit einem unreifen Gehirn gebo-ren. Bis zum vierten Lebensjahr ist es so unreif, dass man sich bewusst – unbewusst übrigens schon – an nichts erinnern kann. Schließlich ist das Gehirn erst etwa mit dem zwanzigsten Lebensjahr ausgereift. Damit haben wir als Lebewesen quasi ein Alleinstel-lungsmerkmal. Der evolutionsbiologische Sinn dieses Umstandes liegt darin begründet, dass wir nicht nur genetisch determiniert, sprich instinktiv auf die Welt

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reagieren können, sondern dass frühe Lebenserfahrungen auf die morphologische und funktionale Struktur unseres Gehirns Einfluss nehmen können. Unsere Lebens-erfahrungen modifizieren unser mentales und verhaltensspezifisches Agieren während des ganzen Lebens in einem Ausmaß, in dem wir es von anderen Lebewesen nicht kennen.

Die Unreife und Veränderbarkeit unseres Gehirns in der Frühzeit unseres Lebens führt leider auch zu einer besonderen Verletzlichkeit. Daher schränken uns psychische Traumata in der Kindheit beson-ders nachhaltig ein und sind auch besonders schwierig therapeutisch beeinflussbar. Daher gilt: Wenn wir auf unsere Gesellschaft aufpassen wollen, dann müssen wir besonders auf unsere Kinder und Jugendli-chen achten.

Die Verletzlichkeit des Menschen durch die Unreife seines Gehirns in seiner Frühzeit führt dazu, dass Menschen ganz besonders aufeinander angewiesen sind. Mit einem unreifen Gehirn lässt sich nicht alleine leben. Die Folge ist,

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dass es uns wichtig sein muss, uns auf jemanden total verlassen zu können. Bindung ist deswegen das wichtigste unserer Grundbedürfnisse.

Aus der Erfüllung dieses Grundbedürfnisses entsteht die Möglichkeit uns selbst zu verwirkli-chen, letztlich auch uns selbst wert zu fühlen, der Selbstwert.

Manche fragen sich, warum sich beim Menschen ein Monogamieideal entwickelt hat, zumal dieses Ideal in aller Konsequenz kaum gelebt wird. Viele vermuten deshalb, dass sich dahinter kulturhisto-risch machtmotivierte Steuerungsmechanismen von Organisationen, wie etwa auch religiösen Institutionen, verstecken, welche sich nicht zuletzt ökonomische Vorteile aus der Kontrolle der Intim-sphäre von Menschen erwarten. Das mag mit eine Rolle spielen.

Plausibler scheint mir jedoch zu sein, dass wir durch das Bindungsbedürfnis unserer Kindheit in Bezug auf unsere Identität so fürs ganze Leben geprägt sind, dass wir nicht umhin kommen, uns nach einem Menschen zu sehnen, für den wir alles sein können und der für uns alles sein kann. Für diesen Aspekt der Erklärung spricht auch, dass wir sicherlich alle mehr oder minder verwundet aus den Beziehungserfahrungen unserer Kindheit und Jugend in unser Erwachsenenleben eintreten, und daher folgerichtig manche Paartherapeuten vermuten, dass uns die große Liebe, die wir erseh-

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nen, uns helfen soll, unsere alten kindlichen Wunden zu schließen. Das würde zumindest die fast immer zu großen Erwartungen erklären, die wir in Liebesbeziehungen hegen, und die die Hauptursachen der vielen Probleme darstellen, die Menschen in ihren Paarbeziehungen haben und an denen sie schließlich nicht selten scheitern.

Bindung ist also ein Grundbedürfnis. Das Bindungsempfinden entsteht aus psychologischer Sicht auf Basis emotionaler Beantwortung primärer Bezugspersonen wie der Mutter oder des Vaters. Emotionale Antworten sind Gefühlsäußerungen, etwa mimische oder durch Worte, die zum Gefühl des Gegenübers passen. Wenn einer lacht und der andere lächelt, das könnte eine solche emotionale Beantwortung sein.

Jetzt verstehen wir, warum es so weh tut, wenn einem ein Anderer, der einem wichtig ist, nicht vertraut. Vertrauen ist Ausdruck von gelunge-ner Bindung. Bindung bedeutet: Ich kann mich auf dich verlassen. Wenn ich mich auf dich nicht verlassen kann, bin ich verlassen.

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Natürlich haben wir uns daran gewöhnt, dass wir in einer Welt leben, in der das Vertrauen einen eher seltenen Wert darstellt. Umso wertvoller ist es. Es gibt Menschen, die können sich vermeintlich auf niemanden verlassen. Diese Menschen sind, ob sie es sich eingestehen oder nicht, einsam. Einsamkeit ist ein Horror. Die Einsamkeit ist die größte Angst, die man sich vorstellen kann. Einsamkeit ist die Angst, die entsteht, wenn wir uns nicht gebunden fühlen.

Einsamkeit ist ein Zustand, in dem man niemanden hat, dem man vertrauen kann. In der Welt des Einsa-men gibt es nichts, was sich vertraut anfühlt. Man ist fremd in der Welt. So macht das Leben weder Spaß noch Freude, selbst wenn man Ansehen genießt oder finanziell ausgesorgt hat. Der Einsame ist – immer – der ärmste Mensch auf der Welt.

Trotzdem die Einsamkeit der bedrohlichste Zustand ist, in den man geraten kann, spüren ihn viele Betrof-fene nicht wirklich. Warum? Vorerst ist anzumerken, dass man zwischen einsam sein und allein sein unterscheiden muss. Im Wort allein ist ja so schön „all“ und „ein“ verborgen: Allein sein als Zustand des All-Eins-Gefühls. Dieses Wortspiel zeigt, dass wir sehr wohl allein sein können ohne einsam zu sein.

Im besten Fall ist zum Beispiel ein Eremit keinesfalls einsam, denn er fühlt sich – quasi monogam – seinem Gott so sehr verbunden, dass er zwar allein ist, aber nicht einsam. Den Unterschied zwischen einsam und allein macht aus, dass wir uns im einen Fall,

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in dem des Alleinseins, total mit anderen, mit der Natur, mit Gott, vielleicht im Sinne der Selbstliebe mit uns selbst verbunden fühlen und im anderen Fall, im Falle des Einsam-Seins, uns mit niemandem verbunden fühlen können.

Viele spüren ihre Einsamkeit nicht, weil sie mit hohem Energieaufwand das ganze Leben lang vor sich selbst flüchten. Der Einsamkeit kann man nämlich nur entkommen, wenn man sich selbst entkommt. Unbewusst fürchten solche Menschen natür-lich, dass sie eines Tages mit voller Wucht und unvorbereitet mit ihrer Einsamkeit konfrontiert werden könnten.

Vertrauen ist ein Resultat der Empfindung, mit einem, der uns gegenübersteht, verbunden zu sein. Das muss natürlich nicht gleich das Empfinden der totalen Ver-bundenheit sein, wie man es bei so genannten Seelenverwandten oder im Falle einer großen Liebe emp-findet. Bei einem Geschäftsfreund wäre es natürlich auch von Vorteil, wenn eine Vertrauensbeziehung vorhanden wäre. Grundsätzlich

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ist in allen Beziehungen Vertrauen nützlich. Die Bindung ist eine Basis, die uns maximale emotionale Absicherung verspricht.

Umso verletzender ist die Erfahrung, dass uns Menschen, denen wir vertraut haben, betrügen, hintergehen, sich schlicht nicht unseres Vertrauens würdig erweisen. Diese Situationen stellen immer besondere Traumatisierungen in unserem Leben dar. Wenn man sich besonders in Sicherheit wiegt und es wird uns der Boden unter den Füßen weggezogen, tut das extrem weh. Manche Menschen erholen sich nie mehr in ihrem Leben von einem schweren Vertrauensbruch und verbittern.

Verbitterungen sind Zustände, in denen man nie mehr aus dem Zustand der Verletzung, der zu einem Verschließen des Herzen führt, zu einer Herzensoffenheit zurückfindet. Das Zurückfinden aus der Enttäuschung zu einer Herzensoffenheit ist jedoch notwendig, um wieder Menschen begegnen, um überhaupt wieder Bindungserfahrungen machen zu können. Die Bindungserfahrungen ermöglichen in uns das Gefühl der Lebendigkeit und des Vertrauens, ohne die wir nur dahinvegetieren und zwar leben, jedoch quasi als lebendige Tote.

Um Vertrauen nach einer Enttäuschung wieder-gewinnen zu können, sollte man sich innewerden, dass man immer auch verantwortlich für sich selbst ist, selbst wenn der andere aufs Gröbste das eigene Vertrauen missbraucht hat. Enttäuschung, so heißt

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es, ist das Ende der Täuschung. Wenn man es so sehen kann, hat Enttäuschung auch etwas Positives, trotz des Schmerzes, den man sich nicht schönreden sollte. Was dieser Umstand bedeutet, ist, dass man immer darangehen kann, auch negative Lebensereignisse positiv umzubewerten. Das kann man tun, indem man sich vor Augen hält, dass es gerade in solchen Situationen viel zu lernen gibt.

Das Vermeiden des Selbstmitleides und die Annahme der Selbstver-antwortung ist der Schlüssel für die Entwicklung, die man bei einem Vertrauensbruch für sich selbst als positives Resultat der Lebenserfah-rung erwarten kann. Ohne Selbst-mitleid und Selbstverantwortung gibt es keine Verbitterung. Auf diese Weise finden wir wieder in unsere Lebendigkeit zurück.

Wie kann man Vertrauen von ande-ren Personen gewinnen? Auch das kann auf Basis des bisher Gesagten verstanden werden. Jene Menschen, die wir als geniale Verkäufer einschätzen, können uns das zeigen. Diese sind fähig mit ihren Kunden

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so unmittelbar in Kontakt zu treten, dass sich die Kunden vom ersten Moment an als alte Bekannte oder Freunde fühlen können. Man könnte sagen, geniale Verkäufer sind im Stande, ohne gegenseitige Vorerfahrungen das Vertrauen anderer Personen zu gewinnen.

Das machen sie, wie die Mutter das Bindungsemp-finden ihres Babys fördert. Sie beantworten die Fragen ihrer Kunden emotionell. Indem sie den anderen spiegeln, bekommt dieser ein Gefühl für sich selbst. Vertrauen entsteht, wenn wir uns vom anderen wirklich begriffen, wirklich verstanden fühlen. Vertrauen entsteht, wenn wir den Eindruck haben, dass der andere uns besser verstehen kann, als wir selbst.

Es ist mehr als verständlich, dass wir dem vertrauen, der sich in Bezug auf uns als kompetent erweist. Welchem Politiker werden Menschen vertrauen? Woran liegt es, ob die Staatsbürger einem Politiker vertrauen wollen? Es liegt vornehmlich daran, ob sich die Menschen mit ihren Bedürfnissen in den Aussagen des Politikers wiederfinden. Für einschlä-gig begabte Menschen ist die Verführung, Populist zu sein, sehr groß. Populisten spielen mit den Gefühlen der Menschen, vor allem mit ihren Ängsten, um sich eigene Machtvorteile zu schaffen.

Auch Verkäufer können auf dieselbe Weise unredlich vorgehen, und das ihnen entgegengebrachte Vertrauen missbrauchen, um Menschen schlechte

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Produkte oder anderes einzureden, was sie gar nicht benötigen. Auch Heiratsschwindler, Sektenführer, Frauenhelden und manche dubiose Organisationsberater arbeiten mit dem Prinzip Vertrauen, um ihrem Geschäftsmodell zum Erfolg zu verhelfen.

Dabei machen sie sich zunutze, dass wir alle die große Sehnsucht haben, vertrauen zu können. Große Sehnsüchte führen dazu, sich nach Totalität zu sehnen. Wir haben das schon als Beispiel bei den Gedanken über die Monogamie mitbedenken können. Wir haben alle eine große Sehnsucht nach Totalität. Leider führt das manchmal im Kleinen zu schrecklichen Ehen, im Großen zu Diktaturen und Kriegen. Dabei kann unsere Sehnsucht nach Totalität nur durch echte Liebeser-fahrungen gestillt werden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Im wirklichen Leben sollten wir uns dem Bedürfnis nach Totalität diszipliniert enthalten. Manche Menschen bilden sich ein, auch dann an das Gute im Menschen zu denken beziehungsweise denken zu

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müssen, wenn auch die Vorzeichen auf die negativen Konsequenzen hinweisen. Sie übersehen gleichsam die Auguren des Bösen, um ihr eigenes positives Selbstbild aufrechtzuerhalten. Solche Menschen sind in ihre Konzepte der Welt verliebt und planen unbewusst ihre eigenen Enttäuschungen.

Wie kommt man dazu, dass man gegen jede Erfahrung und gegen jede Wahrnehmung auch dann Vertrauen schenkt, wenn nichts dafür spricht, dass das günstig wäre? Eine solche Art von unberech-tigtem Optimismus betrifft häufig Menschen, die charakterlich naiv wirken. Man ist in der Betrach-tung von ihnen nicht selten an ein nimmersattes Baby erinnert, das nie genug bekommen kann.

Aus psychologischer Sicht ist die Vertrauensseligkeit ein Resultat von oraler Gier. Die Gier kann dazu führen, dass wir uns etwas so sehr wünschen, dass wir glauben, etwas wäre genau so, wie wir es uns wünschen und dabei das, was wirklich ist, übersehen. Eine besonders interessante Ausprägung dieser verblüffenden, fast wahnhaften Betrachtung der Welt ist der Liebeswahn. Liebeswahnkranke glauben auch dann an die unsterbliche Liebe des Angebete-ten oder der Angebeteten, wenn dieser oder diese authentisch zum Ausdruck bringt, dass es keinerlei emotionale Nähe zwischen ihm/ihr und der/dem Liebeswahnkranken gibt. Aber die Sehnsucht, die unstillbare Sehnsucht, führt dazu, dass das, woran Liebeswahnkranke glauben, für sie eine unkorrigier-bare Wirklichkeit wird.

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Gleichermaßen geht es uns allen in Situationen, in denen wir in Bezug auf eine Bedürfnisbefriedigung einen unstillbaren Hunger entwi-ckeln. Im Geschäftsleben kostet die Vertrauensseligkeit meist sehr viel Geld und führt leider nicht selten zur Konkursreife.

Das Interessante bei der Betrach-tung von Vertrauensseligkeit ist, dass Menschen, die vertrauensselig sind, aus ihren negativen Erfah-rungen nichts lernen können. Im Wort Vertrauensseligkeit ist ja die Seligkeit impliziert und daher sind vertrauensselige Menschen nicht bereit, zugunsten des höheren Schutzes, den sie im Leben hätten, wenn sie auf diese verzichten wür-den, von der Sucht nach Vertrauen Abstand zu nehmen. Vertrauensse-ligkeit ist nämlich süchtiges Ver-halten. Sie ist wie jede Sucht eine scheinbare Bedürfnisbefriedigung, ein Kurzschluss der Problemlösung.

Der Vertrauensselige ist derart gefangen von der theoretischen Möglichkeit zur Befriedigung seiner Bedürftigkeiten, dass er nachhaltig übersieht, wie wenig real seine

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Hoffnung ist. Man kann auch die Glücksspielsucht als Krankheit der Vertrauensseligkeit ansehen. Wie viele Wirtschaftstreibende betreiben ihr Geschäft eher im Sinne eines Glücksspiels denn als struk-turierte, durchdachte und intuitiv plausibilisierte Arbeit.

Auffällig ist, dass vertrauensselige Menschen jenseits der Bereiche, in denen sie vertrauensselig sind, vernünftig und sogar vorsichtig sein können. Jedoch in diesem Bereich, den sie unbewusst quasi zum Spielfeld ihrer Vertrauensseligkeit auserkoren haben, können sie sich der Vertrauensseligkeit nicht enthalten.

Vor allem harmoniesüchtige Menschen neigen zu dieser gefährlichen Erlebnisweise. Harmonie-süchtige Menschen fürchten Konflikte quasi wie der Teufel das Weihwasser. Sie glauben nämlich zutiefst, dass Konflikte sie von ihrer Umwelt trennen würden und daher für ihr eigenes Leben ein existenziell destabilisierendes Element wären. Daher sind solche harmoniesüchtigen Menschen zur Vertrauensseligkeit verdammt. Sie sind zur Vertrauensseligkeit auch dann verdammt, wenn sie aufgrund ihrer Vertrauensseligkeit Verletzungen und Frustrationen im Leben erleiden mussten. So führt die Harmoniesucht durch die Vermeidung der Konflikte automatisch zu Konflikten. Harmonie-sucht ist wie vieles im Leben ein Versuch, Verlet-zungen zu vermeiden, wobei man gerade durch sie Verletzungen erzeugt.

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So kann man zusammenfassend sagen, dass die Vertrauensseligkeit keine gute Idee ist. Natürlich sind vertrauensselige Menschen ein willkommenes Opfer für korrupte, ausbeuterische Menschen, denen nichts am anderen liegt. Um wie viel schwerer wäre das Geschäft für skrupellose Menschen, wenn es nicht die Massen an vertrauensseli-gen Opfern gäbe. Darüber lässt sich auch trefflich nachdenken.

Wenn man sich also der Verführung durch die Totalität in Bezug auf unser aller Bedürfnis, anderen Vertrauen zu schenken, entziehen will, ist es hilfreich, sich darauf zu besinnen, dass Vertrauen auch etwas mit Menschenkenntnis zu tun hat. Vertrauen entsteht durch die Erfahrung, dass ein anderer mich versteht, das heißt, dass er mir seine Menschenkenntnis vermittelt und zur Verfügung stellt.

Manche Menschen erleben viele Enttäuschungen im Leben: Die Folge ist, dass sie mit vielen ehemals Vertrauten brechen. Sie akzeptieren die Vertrauensbrüche der anderen einfach nicht und sehen auch keine

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Selbstverantwortung. Die Folge ist, dass sie mit der Zeit immer weniger Menschen um sich haben. Manche dieser Menschen werden nolens volens Einzelgänger. Das ist bitter.

Jeder, der ein gewisses Alter erreicht hat, hat auch schon zahlreiche Enttäuschungen in seinem Leben erleben müssen – oder doch dürfen? Dabei ist zu beobachten, wie das Vertrauen der nachher Ent-täuschten nicht auf deren Wahrnehmungen gefußt hat, sondern vielmehr auf theoretischen Konstruk-ten. Wahres Vertrauen ist reines Wahrnehmen. Ich für mich halte es gewöhnlich so: Ich vertraue allen Menschen, aber nur so weit und in den Situationen, in denen sie zur Treue fähig sind.

Wenn einer zum Beispiel ein Wichtigmacher ist, dann wird er leider in Situationen, in denen er sich wichtigmachen kann, nicht mehr vertrauenswürdig sein. Das heißt, man kann sich bei einem Wichtig-macher verlassen, kann darauf vertrauen, dass er sich so oder so in bestimmten Situationen verhält. Ganz allgemein sind Bedürftigkeiten von Menschen die Ursache von eingeschränkter Vertrauenswürdigkeit. Ich kann mich also auch auf die hinterhältigen, egoistischen, intriganten Eigenschaften einer Person verlassen, wie auf die freundschaftlichen und liebens-würdigen Eigenschaften.

Es ist lächerlich nicht zu akzeptieren, dass wir alle unterschiedliche Charaktereigenschaften aufweisen, die wir jeweils in unterschiedlichen Lebenssitua-

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tionen ausleben. Wir sind eben inkonsistenter als wir es wahrhaben wollen, und unsere Mitmenschen sind es ebenso.

Einer anderen Person vertrauen bedeutet daher ihre Stärken und Schwächen zu kennen und die Nähe und die Distanz zu ihr danach einzurichten, in welchem Modus sie sich gerade befindet. Vertrauen und Misstrauen sind aus dieser Sicht beide durchaus an eine Person gebunden und das ist kein Wider-spruch. Misstrauen kann in dieser Sichtweise Ausdruck dessen sein, was man übergeordnet als Vertrauen bezeichnet.

Damit will ich einladen zu verstehen, dass es berechtigtes Misstrauen gibt und Misstrauen als solches nicht in Frage zu stellen ist. Das Misstrauen ist ja gerade für einen Psychiater ein interessantes Phänomen, ist es doch ein Teil eines Kontinuums, an dessen einem Ende es steht. Am anderen Ende wartet der so genannte Verfol-gungswahn, die Paranoia. Paranoide Zustände gibt es im Rahmen vieler psychiatrischer Erkrankungen,

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wie bei Wahnerkrankungen und, klassisch, bei Schizophrenien. Was es aber hier zu betrachten gilt, sind paranoide Tendenzen bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen.

Studien gehen davon aus, dass etwa sechs Prozent der Chefs in Unternehmen eine narzisstische Persön-lichkeitsstörung aufweisen oder gar Psychopathen sind. Solche Menschen sind gefühlskalt und mani-pulativ. Die Gefühlskälte, die in vielen Fällen durch einen verführerischen Charme geschickt verborgen wird, dient der Kaltblütigkeit, mit der man andere Menschen zugunsten eigener Zwecke manipuliert. Dahinter steht ein einziges Ziel: Die anderen immer im Griff zu haben, immer über den anderen zu stehen.

Daher haben solche Menschen immer das letzte Wort, können gewöhnlich schlecht zuhören, weil sie schlicht nicht daran interessiert sind, was andere zu sagen haben und verwenden, außer sie möchten die Sympathie eines Menschen gewinnen, stets so genannte Killerphrasen. Killerphrasen sind Totschlagargumente, die nur scheinbar argumentativ sind, jedoch eigentlich die Herabwürdigung des anderen im Sinn haben.

Menschen solcher Art müssen natürlich alle Miss-erfolge oder Fehler anderen zuschreiben, während sie die Erfolge anderer entweder übersehen oder auf sich selbst zurückführen. Daher projizieren sie alles Schlechte und auch nur alles weniger Tolle auf

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die sie umgebenden Menschen. In diesen Menschen findet sich aus ihrer subjektiven Sicht die gesamte Dummheit und Bösartigkeit der Welt, in ihnen selbst ist das Gute und das Richtige daheim. Solche Menschen haben die Wahrheit gepachtet, wie man sagt.

Wenn man sich eine Welt zusam-mengezimmert hat, in der eine derartige Polarität vorherrscht, dann ist die Welt immer einfach erklärbar: Du bist schuld und ich bin unschuldig, du hast Unrecht und ich habe Recht.

Der Nachteil dieses Welterklärungs-modells liegt neben der sozialen Unverträglichkeit und dem dadurch verbreiteten Unfrieden auch darin, dass Menschen mit solchen Störungen paranoid werden müssen. Das Misstrauen fußt auf ihrer fixen Idee, die es zum Inhalt hat, dass alles Schlechte in andere projiziert wird. Was Misstrauen weckt, sind daher die eigenen Schwächen, Misserfolge, das eigene Scheitern, dass fälschlicher-weise in den Menschen der Umge-bung vermutet wird. Diese werden zur Bedrohung für den Projektor.

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Das Misstrauen hat also letztendlich für Psycho-pathen und Narzissten im Chefsessel, aber auch ohne den Thron, keinen Grund, obwohl ein solcher von ihnen immer wieder angeführt wird, sondern ist Ausdruck von einer spezifischen Art im Leben zu stehen. Letztlich, das müssen wir alle zugeben, haben wir alle ein bisschen etwas Psychopathisches oder Narzisstisches in uns selbst, aber hoffentlich nur in geringer Dosis. Denn wenn es mehr wäre als das, dann würden wir zu Terroristen für unsere Umgebung. Gesellschaftspolitisch gesehen sind Fundamentalismus und Terrorismus zutiefst narziss-tische und psychopathische Phänomene.

Leider muss man bemerken, dass formalisierte, durchstrukturierte Abläufe moderner Arbeitswelten keinesfalls den Vertrauensindex in Institutionen erhöhen. Formalisierungen von menschlichen Beziehungen ersetzen die informelle Situation der sogenannten Handschlagqualität. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn wir neben den formalen Sicherheiten betreffend unsere professionellen Beziehungen auch die informellen, persönlichen Sicherheiten erhalten würden.

Die Realität schaut leider ganz anders aus. Ein Ausdruck dieser Wirklichkeit ist die immer weiter steigende Bereitschaft, einander vor Gericht anzu-klagen sowie sich an alles, was nicht auf Punkt und Komma genau im Vertrag beschrieben ist, nicht zu erinnern. Damit führt ein System, das an und für sich formal die Qualitätssicherung gewährleisten

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sollte, zu limitierter Qualität, zur Einschränkung von Kreativität und – durch das mangelnde Vertrauen – zu einem Verlust von echter Teamarbeit.

Manchmal fragt man sich, ob sich der administrative Aufwand, den moderne Managementinstrumente verschlingen, wirklich rechnet. Es ist daher notwendig, den Segen moderner Managementmethoden durch vertrauensbildende Maßnah-men der Menschen, die miteinan-der arbeiten sollen, zu ergänzen.

Teamarbeit ist nur denkbar, indem Menschen vertrauensvoll mitei-nander arbeiten. Das kann man gut bei Ballsportarten betrachten. Ein Team ist nur dann besser als die Summe der Einzelspieler, wenn zwischen den Spielern ein freundschaftlich geprägtes Vertrauen gegeben ist. Ansonsten ist der Effekt leider umgekehrt: Die Summe der Qualität der Einzelspieler wäre theoretisch höher, als es die Qualität des Teams in Wirklichkeit ist. Daher können Mannschaften mit schlech-teren Spielern Mannschaften mit

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besseren Einzelspielern schlagen, vorausgesetzt sie sind das bessere Team.

Wenn man davon ausgeht, dass man gemeinsam handeln sollte, wie es in Teams der Fall ist, sollte man nicht darauf vertrauen, dass die gemeinsame Hand-lung als solche zur Gemeinschaftsbildung beiträgt. Besser ist es sich vor Augen zu halten, dass bereits die Voraussetzung für gemeinsames Handeln das Bestehen eines Gemeinschaftsgefühls darstellt. Die Grundlage dafür ist Vertrauen. Vertrauen ist der Kitt, der verschie-dene Menschen zur Gemeinschaft macht.

Als Psychotherapeut beobachte ich natürlich häufig Vertrauenskrisen zwischen Menschen, zumal solche oft symptomatisch für dysfunktionale Beziehungen sind. Nicht selten kommen Menschen zu mir und klagen über Symptome mangelnden Vertrauens zu ihrem Partner, zu ihrer Partnerin, zu ihrem Vorgesetzten, zu ihrem Freund oder irgendeinem anderen ihrer Zeitgenossen. Eine Frage, die sich aus psychotherapeutischer Sicht in diesem Zusammen-hang immer als lohnend erweist, ist, wie es denn mit dem Vertrauen der betroffenen Person zu sich selbst aussieht. Wir bekommen nämlich nicht selten von der Umwelt gespiegelt, was wir uns selbst nicht im Stande sind zu geben.

Selbstvertrauen ist ein hohes Gut, das wir brauchen, um im Leben glücklich zu werden. Selbstvertrauen bedeutet, dass wir uns aufeinander verlassen können, dass wir wissen, was wir an uns selbst haben, dass

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wir uns die Kompetenzen, die wir an uns selbst erfahren haben, auch wirklich zutrauen. Leider ist es so, dass viele Menschen, die unter mangelndem Selbstvertrauen leiden, durch positive Erfahrungen mit sich selbst nicht an Selbstver-trauen dazugewinnen. Der Grund liegt darin, dass sie eigenen Vor-stellungen von sich selbst, die von mangelndem Selbstwert geprägt und in der Kindheit entstanden sind, verpflichtet sind und durch dieses Vorurteil behindert werden, sich selbst besser kennenzulernen.

Das natürliche Wachstum, das einer Entwicklung des Menschen entspricht, ist in diesem Fall nicht möglich. Durch die Erfahrung, dass man mit der Zeit immer mehr kann und immer mehr akzeptiert wird, wächst im Normalfall auch die positive Vorstellung von sich selbst. Dieser Fall ist bei vielen Menschen durch die Starrheit ihrer Gefühle und Gedanken verunmög-licht. Die Folge ist mangelndes Selbstvertrauen.

Ursachen sind manchmal fluch-ähnliche Beziehungserinnerungen,

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zum Beispiel, dass einem der Vater immer eingeredet hat, man wäre ein Totalversager. Dann kann es in manchen Fällen nichts nützen, dass man etwa Vor-standsdirektor einer großen Institution oder sonst etwas ganz Wichtiges wird, man bleibt trotzdem ein Mensch ohne Selbstvertrauen. Manchmal wird das fehlende Selbstvertrauen durch eine psychologische Überblähung kompensiert, die anstatt eines gesun-den Selbstvertrauens an Größenwahn gemahnt.

Der zärtliche und feinfühlige Umgang primärer Bezugspersonen mit Kindern, der ihnen allerdings auch autoritativ Orientierung bietet, dient als die beste Grundlage für die Entwicklung von Selbstver-trauen. Diese Herangehensweise ist sicherlich auch später in allen Beziehungen im Leben wichtig. So kann man seinem Ehepartner, seinem Mitarbeiter, seinem Freund und Bekannten helfen, mehr Selbst-vertrauen zu entwickeln.

Im Wort Vertrauen steckt auch, sich etwas zu trauen. Es gehört Mut zum Vertrauen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass blindes Vertrauen nie günstig ist. Zum konstruktiven Vertrauen, das eine immense Ressource im Leben darstellt, gehört immer die Kompetenz, sich selbst und andere zu spüren. Sowohl der vertrauensselige als auch der misstraui-sche Mensch sind nicht im Stande andere Menschen zu spüren, daher ist im einen Fall Vertrauen nicht angeraten, im anderen Fall Misstrauen sinnlos.Es ist eine große Herausforderung, zu lernen, sich und andere zu spüren. Die Verletzungen unseres

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Lebens haben uns manchmal gefühl-los gemacht. Der Mut, den wir brauchen, um Vertrauen zu lernen – das Trauen eben – beruht auf dem, dass wir nicht mehr aus unsere alten Traumata reagieren, sondern uns und andere täglich neu betrachten und das Risiko auf uns nehmen, den anderen als auch uns selbst in einer nie dagewesenen Weise neu zu entdecken. Wenn wir in dieser Weise jung bleiben, quasi das Leben täglich als neues Abenteuer erleben, indem wir unsere Konzepte und Theorien über die Welt hintanstellen und das Abenteuer unseres eigenen Lebens riskieren, dann leben wir vertrauens-voll und sicher zugleich.

Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael LehoferPsychiater, Psychologe, Psychotherapeut, Philosoph, Führungskräftecoachlebt in Graz, Österreich

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Entwicklung und Kennzahlen

ENTWICKLUNG UND KENNZAHLEN DER CAPITAL BANK - GRAWE GRUPPE AG

31.12.2016 31.12.2015 31.12.2014TEUR TEUR TEUR

Bilanzsumme 847.896 882.830 933.233Forderungen an Kunden 244.284 251.319 219.473Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 343.747 380.748 382.010Betriebsergebnis 15.559 16.725 20.428EGT 11.110 10.845 29.551Gesamtkapitalquote gemäß Art 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 15,9% 18,2% 16,9%Kundendepotvolumen 9.798.387 8.929.724 8.818.643Mitarbeiter (ohne Tochtergesellschaften) 166 169 157

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Geschäftsverlauf

Das Umfeld für eine professionelle und verantwortungsvolle Geldver-anlagung war auch im Jahr 2016 äußerst herausfordernd. Dabei wirkten insbesondere politische Entscheidungen und Ereignisse großen Einfluss auf die Finanz-märkte aus. Der Volksentscheid für einen EU-Austritt des vereinigten Königreichs, das gescheiterte Ver-fassungsreferendum in Italien sowie der Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahl erforderten viel strategisches Geschick bei der Portfoliogestaltung.

Das weiterhin bescheidene Wirtschaftswachstum in der Eurozone sowie das anhaltend tiefe Zinsniveau, nicht zuletzt getrieben durch die Währungspolitik und Interventionen der Europäischen Zentralbank (EZB), lässt Investoren weiterhin vorsichtig agieren. Darüber hinaus schweben das noch immer ungelöste Problem der ausgeuferten Staatsverschuldung zahlreicher Euroländer, sowie die spannungsgeladene Problematik

Lagebericht2016 der Capital Bank –GRAWE Gruppe AG

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gegenseitiger Haftungsübernahmen wie ein Damok-lesschwert über dem alten Kontinent.

Die Capital Bank – GRAWE Gruppe AG (im Folgenden kurz: Capital Bank) stellt an sich auch vor diesem schwierigen Hintergrund den Anspruch, die richtigen Investitionsentscheidungen zu treffen. Zuverlässigkeit und Fairness werden insbesondere in schwierigen Zeiten von Kunden und Geschäfts-partnern geschätzt. Dass Fairness bei der Capital Bank groß geschrieben wird, zeigte sich indem sie als erstes Kreditinstitut Österreichs unabhängige Honorarberatung einführte. Dabei werden sämtliche versteckte Provisionen von Produktanbietern offen-gelegt und an den Kunden weitergegeben.

Dass die Capital Bank und ihre Mitarbeiter in der Finanzbranche als Kompetenzzentrum für Vermögensverwaltung anerkannt werden, zeigt sich in der häufigen Präsenz in relevanten Finanz- und Wirtschaftsmedien. Mit rund 2,4 Nennungen pro Woche zu relevanten Fachthemen konnte die Medi-enpräsenz weiter hoch gehalten werden (Vergleich zu Vorjahr 3,5 Nennungen pro Woche).

Private Banking ist das Kerngeschäft der Capital Bank. Neben der Generierung neuer Kundengelder konnten die „Assets under Management“ (verwalte-tes Kundenvermögen), auch aufgrund der positiven Kursentwicklung an den Börsen, um rund 5,2 % ausgebaut werden. Insbesondere wurde das Vertrauen unserer Kunden in der zentralen Vermögensverwal-

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tung durch eine gute Performance unserer Produkte belohnt.

Das Kreditgeschäft blieb mit einem Volumen von € 295,5 Mio. in etwa auf Vorjahresniveau. Der Schwer-punkt im Finanzierungsbereich liegt dabei traditionell auf Wertpapier-lombardkrediten und selektiv ausge-wählten Immobilienfinanzierungen.

Im Private Banking wurden im Geschäftsjahr 2016 mehrere Schwerpunkte gesetzt. So wurden zahlreiche Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Vorträge zu aktuellen Fachthemen in ganz Österreich organisiert. In Koope-ration mit ausgewählten Experten konnte mit diesen Veranstaltungen eine attraktive Zusatzleistung für unsere Kunden geboten werden.

Die Kooperation im Private Banking mit dem Schwestern-institut Bankhaus Schelhammer & Schattera AG, insbesondere rund um das Thema Gold, wurde im Geschäftsjahr 2016 weiter ausgebaut. Hier verfügt das Wiener Bankhaus traditionell über profunde

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Kompetenzen von denen nun auch unsere Kunden profitieren können.

Die Abteilung Family Office ist auf die Betreuung von High Net-Worth Individuals, Privatstiftungen und Familienunternehmen spezialisiert. Das verwaltete Kundenvermögen blieb im Jahresvergleich in etwa konstant. Die Kernkompetenz des Family Office ist die besondere Berücksichtigung individu-eller Kundenbedürfnisse bei sämtlichen finanziellen Angelegenheiten. Dies kann auch die Umsetzung von Spezialthemen beinhalten, wie beispielsweise die Betreuung beim Erwerb oder Verkauf eines Unternehmens oder die Strukturierung einer Spezialfinanzierung.

In den letzten Jahren hat sich das Family Office zum Kompetenzzentrum für Absolut Return Mandate und Investments in Private Equity Fonds, als attraktive Ertragskomponente zur Portfoliodiversifi-zierung, entwickelt.

Der Bereich Asset, Product & Quality Management (APQM) nimmt in der Capital Bank eine zentrale Funktion mit vielfältigen Aufgabengebieten ein. Hauptfunktion ist die zentrale Vermögensver-waltung von Kundengeldern. In Abhängigkeit von unterschiedlichen Risikoklassen, liegt der Fokus dabei auf der Erreichung eines attraktiven Risiko-Ertragsverhältnisses.

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Darüber hinaus bringt das APQM Kapitalmarktexpertise in das Private Banking ein, beispielsweise mit der Erstellung von Anlagevor-schlägen, bei der anlassbezogenen Formulierung von Aktien- oder Markteinschätzungen oder dem täglich erscheinenden und bei Kunden und Geschäftspartnern beliebten Newsletter. Auch die hauseigenen Emissionen werden von diesem Bereich strukturiert und gemanagt. Seit Ende 2015 übernimmt das APQM auch eine Beratungsfunktion beim Fondsmanagement der Bankhaus Schelhammer & Schattera AG, insbesondere im Zusammenhang mit nachhaltiger Vermögensveran-lagung. Der Bereich betreut außer-dem Depots von Fremdbanken und Versicherungen.

Darüber hinaus wird im APQM das Thema Gemeinnützigkeit behandelt. Dies beinhaltet neben der Administration der Stiftung Philanthropie Österreich auch das Angebot von Philanthro-pieberatung. Die Capital Bank nimmt damit eine Vorreiterrolle in Österreich ein.

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„Die Plattform“ ist jener Bereich der Capital Bank, der die Rolle einer Depotstelle für Kunden von Wertpapierfirmen übernimmt. Der seit Jahren bestehende Trend der rückläufigen Depotanzahl hielt auch im Jahr 2016 an. Dieser Trend fiel aber wesentlich schwächer als in den Vorjahren aus. Im gleichen Zeitraum konnte die Plattform jedoch positive Nettomittelzuflüsse verbuchen.

Darüber hinaus ist es im vergangenen Jahr gelungen, weitere Teilbereiche im Transaktionsprozess zu automatisieren und die Notwendigkeit manueller Eingriffe zu reduzieren. Der Automatisierungsgrad soll auch im kommenden Geschäftsjahr durch die Weiterentwicklung von Software und Schnittstellen vorangetrieben werden.

Der Geschäftsbereich Investment Banking ist spezialisiert auf die Veranlagung im Segment hoch-verzinslicher Unternehmensanleihen (High Yield Bonds). Die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem in San Francisco, USA, angesiedelten Fonds Cardinal Point wurde auch im Jahr 2016 erfolgreich weitergeführt. Das Segment High Yield Bonds erlebte nach einer äußerst herausfordernden Marktphase im Jahr 2015 einen Aufschwung. Durch geschicktes Management konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut eine äußerst attraktive Performance erzielt werden. Da dieser Fonds gerne als Beimischung bei Veranlagungskunden im Private Banking und im Family Office eingesetzt wird, freut es uns besonders, dass diese direkt an der positiven

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Wertentwicklung partizipieren konnten.

Die Capital Bank ist ein Institut der GRAWE Bankengruppe. Sämtliche Stabs- und Servicebereiche der Bankengruppe sind in der Mutterge-sellschaft, der HYPO-Bank Burgen-land AG, angesiedelt und erbringen Leistungen für die Kreditinstitute der GRAWE Bankengruppe. Durch die Zusammenlegung konnten in den letzten Jahren wesentliche Qualitäts- und Kostensynergien realisiert werden.

Die Capital Bank ist stets bemüht, den Bildungsstandard ihrer MitarbeiterInnen auf sehr hohem Niveau zu halten. Aufgrund der hohen fachlichen Qualifikation und Leistungsbereitschaft unserer MitarbeiterInnen sowie einer regelmäßigen Investition in deren Aus- und Weiterbildung sehen wir der zukünftigen Entwicklung unse-rer Bank sowohl für das kommende Geschäftsjahr als auch längerfristig sehr zuversichtlich entgegen. Die Capital Bank zählt per 31.12.2016 170 MitarbeiterInnen (im Vorjahr: 161 MitarbeiterInnen).

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Die Capital Bank ist sich ihrer sozialen Verant-wortung als Mitglied der Gesellschaft bewusst. So wurden zahlreiche unentgeltliche Vorträge zu wirtschaftlichen Themen abgehalten. Bei Fachvor-trägen an universitären Einrichtungen war es stets das vorrangige Ziel, Studierenden Fachwissen zu vermitteln und einen praxisnahen Einblick in die Bankenwelt zu gewähren. Zusätzlich fördert die Capital Bank zahlreiche soziale und universitätsnahe Einrichtungen.

Wesentliche Beteiligungen

Die Security Kapitalanlage Aktiengesellschaft (im Folgenden kurz: Security KAG) konnte sich in ihrer mehr als 25-jährigen Firmengeschichte einen hervor-ragenden Ruf erarbeiten. Als Vermögens¬verwalter der Grazer Wechselseitigen Versicherung und als Fondsgesellschaft der GRAWE Bankengruppe wer-den derzeit 63 Fonds mit einem Volumen von rund € 4,7 Mrd. per 31.12.2016 verwaltet. Die im Jahr 2015 eingeläutete stärkere Ausrichtung in Richtung Nach-haltigkeit wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr konsequent weiterverfolgt. Gemeinsam mit dem Schwesterninstitut Bankhaus Schelhammer & Schat-tera AG zählt man bereits jetzt zu den führenden Anbietern von nachhaltigen Fonds Österreichs.

Die Brüll Kallmus Bank ist das spezialisierte Bond-Haus der GRAWE Bankengruppe. Mit Zweignieder-lassungen in Wien, Graz, Linz und Sežana betreuen

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die beiden Geschäftsbereiche Institutional Banking und Kapital-marktfinanzierung institutionelle, quasi-institutionelle Kunden sowie Einrichtungen der öffentlichen Hand in ganz Österreich und im benachbarten Ausland.Neben dem Arrangieren von Anleihengeschäften am Sekundär-markt, insbesondere von illiquiden Schuldtiteln, begleitet das Team der Brüll Kallmus Bank professionelle Marktteilnehmer bei der Emission von Anleihen und Schuldschein-darlehen und unterstützt bei der Platzierung der Neuemissionen am Primärmarkt.

Die BK Immo Vorsorge GmbH wurde im Jahr 2009 gegründet und ist auf die Errichtung von Vorsorgewohnungen, den Ankauf und die Sanierung von Altimmo-bilien sowie die Konzeption von Bauherrenmodellen spezialisiert. Das Unternehmen konnte sich in allen bisherigen Marktphasen am Immobilienmarkt gut behaupten und lieferte wie in den letzten Jahren einen erfreulichen Anteil am Gesamtergebnis.

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Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Nach durchwachsenen Vorgaben aus dem Jahr 2015 setzten sich die Abwärtsrevisionen für das Wachstum der Weltwirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2016 fort. Trotz dieser Vorgaben entwickelte sich die Eurozonenkonjunktur vergleichsweise stabil.

Zu Jahresbeginn prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) für den gemeinsamen Wäh-rungsraum ein Wachstum von 1,7 %. Politisch wie auch wirtschaftlich betrachtet stand das erste Halb-jahr im Schatten der bevorstehenden Abstimmung über den EU-Ausstieg Großbritanniens. Weitgehend unerwartet stimmten die britischen Wähler im Juni für den sogenannten „Brexit“. Trotz der dadurch ausgelösten Unsicherheit entwickelte sich die Kon-junktur in der Eurozone auch im zweiten Halbjahr robust. Laut aktueller Schätzung des IWF beläuft sich das Wachstum in der Eurozone im Jahr 2016 auf 1,7 %.

Doch das Bild bleibt uneinheitlich. Nicht nur in Ita-lien entwickelte sich die Konjunktur enttäuschend. Nach aktuellen Schätzungen der Europäischen Kommission lag das Wachstum in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone lediglich bei 0,7 %. Dahinter befindet sich mit - 0,3 % nur noch Grie-chenland. Aber auch Portugal lag mit einem Zuwachs von 0,9 % deutlich unter dem Schnitt der Eurozone.

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Expansive Geldpolitik der EZB

In diesem Umfeld setzte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre expansive Geldpolitik im Berichtsjahr fort.

Am 10. März beschlossen die Währungshüter in Frankfurt eine Reihe geldpolitischer Maßnahmen. Erstens wurde der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte um 5 Basispunkte auf 0,0 % sowie jener für die Spitzenrefinanzierung auf 0,25 % gesenkt. Der Zinssatz für die Einlagenfazilität wurde auf - 0,4 % gesetzt. Zweitens wurde das Volumen der monatlichen Anlei-hekäufe von 60 auf 80 Milliarden Euro erhöht. Drittens wurde ein neues Programm zum Kauf von auf Euro lautende Investment-Grade Unternehmensanleihen angekündigt. Und viertens stellte die EZB vier neue längerfristige Refinanzie-rungsgeschäfte zur Förderung der Kreditvergabe in der Eurozone vor.

Am 8. Juni startete die EZB schließ-lich den Ankauf von Unternehmens-anleihen. Ein halbes Jahr später, am 8. Dezember, erklärte die EZB, das

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Anleihekaufprogramm bis Ende Dezember 2017 mit einem monatlichen Volumen von 60 Milliarden Euro fortzusetzen.

USA: Wiedererstarkte Konjunkturdynamik

Die USA starteten auch 2016 wieder verhalten in das neue Jahr. Im ersten Quartal 2016 belief sich das Konjunkturwachstum nur noch auf 0,2 %. Für das enttäuschende Wachstum zeichneten insbesondere der Außenbeitrag und die Investitionen verant-wortlich. Stütze des amerikanischen Wachstums blieben weiterhin die Konsumausgaben der privaten Haushalte. Sie profitierten vom niedrigen Ölpreis und den steigenden Haushaltseinkommen in Folge der starken Entwicklung des Arbeitsmarktes. In diesem wirtschaftlichen Umfeld blieben die von der US-Notenbank noch im Vorjahr angekündigten Zinsanhebungen im ersten Halbjahr aus.

In der zweiten Jahreshälfte meldeten sich schließlich sowohl der Außenbeitrag als auch die Investitionen wieder zurück. Im dritten Quartal 2016 stieg das BIP-Wachstum auf annualisierte 3,2 %. Auch der private Konsum konnte nochmals zulegen. Ange-sichts der wiedererstarkten Konjunkturdynamik und der gestiegenen Inflationszahlen konnte die US-Notenbank im Dezember den Leitzins erstmals nach einem Jahr wieder anheben.

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Japans Wirtschaft wächst leicht

In Japan konnte das erste Halbjahr positiv überraschen. Japans Wirtschaftsleistung legte trotz des schwierigen Umfelds in den ersten sechs Monaten um 0,5 % zu. Die Wachstumsdelle in China konnte Japans Außenbeitrag überraschend wenig anhaben. Stark entwickelte sich auch der private wie auch der öffentliche Konsum. Lediglich die Investitionstätigkeit enttäuschte. Ähnlich wie in den USA und Europa lag auch in Japan die Inflationsrate mit - 0,3 % ölpreisbedingt unter der Kerninflationsrate von 0,7 %. Trotz der erneuten Deflationsphase beließ die Bank of Japan den Leitzins zum Ende der ersten Jahreshälfte unverändert.

In der zweiten Jahreshälfte konnte Japans Wirtschaft nicht weiter zulegen. Das Wachstum lag auch im dritten Quartal bei 0,5 %. Für das Gesamtjahr 2016 schätzt der IWF das japanische Wirtschaftswachs-tum aktuell auf 0,9 %. Die Inflation legte zwar im dritten Quartal auf 0,2 % zu, die weniger schwankungsan-fällige Kerninflationsrate zeigte sich

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allerdings rückläufig. Angesichts dessen hat die Bank of Japan in ihrer Novembersitzung angekündigt, in unbeschränktem Ausmaß Staatsanleihen zu kaufen.

Österreich: 1,4 % Wachstumsplus

Österreichs Wirtschaft dürfte im Jahr 2016 nach aktuellen Schätzungen der Oesterreichischen Natio-nalbank (OeNB) um 1,4 % gewachsen sein. Das entspricht einem Wachstumsplus von 0,5 Prozent-punkten gegenüber dem Vorjahr. Getragen wird diese Erholung insbesondere von der inländischen Nachfrage.

Trotz dieses Wachstumsschubs stieg die Arbeitslo-senquote laut Eurostat von 5,7 % im Jahr 2015 auf 6,1 % im Jahr 2016. Die Inflation stieg von 0,8 % im Vorjahr auf 1,0 %. Für die Jahre 2017 bis 2019 erwar-tet die OeNB eine weiterhin steigende Inflationsrate von 1,5 % (2017), 1,7 % (2018) bis auf 1,8 % im Jahr 2019. Das Wirtschaftswachstum wird sich hingegen in den kommenden drei Jahren bei 1,5 % einpendeln, so die Erwartungen der OenB.

Versöhnliches Ende eines turbulenten Aktienjahres

Die Aktienmärkte starteten außerordentlich her-ausfordernd in das Jahr 2016. Wie schon im Vorjahr beschäftigte Chinas Konjunkturentwicklung die Marktteilnehmer. Der chinesische Hangseng-Index

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gab in den ersten Handelswochen 16,4 % nach. Noch größer waren die Kursverluste in Deutschland. Der deutsche Leitindex DAX verzeichnete in den ersten sechs Handelswochen ein Minus von 18,5 %. Als die Stabilisierung des chinesischen Wirtschaftswachstums absehbar wurde, erholten sich auch die Aktienmärkte wieder.

Doch auch das zweite Quartal erwies sich angesichts der bevorstehenden EU-Abstimmung in Großbritannien als herausfor-dernd. In den Tagen nach dem „Brexit“-Referendum verzeichnete der DAX-Index Kursverluste von knapp 10 %. Aber erneut waren die Verluste nur von kurzer Dauer. So startete auch das dritte Quartal mit einer Erholung an den Börsen. Nach der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA verzeich-neten die asiatischen Börsen noch deutliche Kursverluste. Im Laufe des folgenden Tages erholten sich die Märkte aber erneut und so schlossen den ersten Tag nach der Wahl sowohl Europas Börsen als auch die in den USA positiv.

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Die von der Trump-Administration erwartete Wirt-schaftspolitik sorgte letztlich für ein versöhnliches Ende eines turbulenten Aktienjahrs. Der Dow Jones Industrial beendete das Jahr 2016 bei 19.762,60 Punkten und damit 15,31 % über dem Vorjahreswert. Der DAX ging mit einem Indexstand von 11.481,06 Zählern aus dem Handel, ein Plus von 6,87 %. Der ATX verzeichnete einen Anstieg von 11,13 % und beendete das Jahr bei 2.618,43 Punkten.

An den Rentenmärkten setzte sich die Entwicklung fallender Zinsen in Europa und den USA in der ersten Jahreshälfte weiter fort. Rückläufige Konjunk-turerwartungen, Deflationssorgen und die Volatilität an den Aktienmärkten ließen die Renditen 10-jäh-riger deutscher Staatsanleihen bis Juli auf knapp über - 0,2 % sinken. Damit verzeichneten diese Papiere die niedrigste Rendite in ihrer Geschichte. Mit 1,35 % verzeichneten auch ihre US-Pendants ihren historischen Tiefstand. Aufgrund steigender Wachstums- und Inflationserwartungen entwickelte sich in der zweiten Jahreshälfte allerdings wieder eine Gegenbewegung. Diese beschleunigte sich anschließend in Folge des US-Wahlausgangs. Die erwartete Wirtschaftspolitik des neuen Präsidenten ließ die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen im Dezember auf 2,6 % und damit den höchsten Wert seit dem Jahr 2014 steigen.

Auch die Renditen 10-jähriger deutscher Staatsan-leihen legten bis Mitte Dezember kurzfristig auf 0,4 % zu. Zum Jahresende notierten 10-jährige US

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Staatsanleihen bei einer Rendite von 2,44 %. Ihre deutschen Pen-dants beendeten das Jahr mit einer Rendite von 0,21 %. Auf Grund der rückläufigen Wachstumsaussichten einiger Euro-Peripherie-Staaten und weiterhin ungelöster wirtschaftli-cher wie auch politischer Probleme, weiteten sich im Berichtsjahr auch die Renditeaufschläge einiger Euro-länder wieder spürbar aus.

Die verzögerten Zinserhöhungen in den USA sorgten in der ersten Jahreshälfte für einen etwas schwächeren US-Dollar. Trotz des belastenden Brexit-Votums legte der Euro gegenüber dem Greenback bis Ende Juni um 2,25 % zu. Am Tag vor dem britischen Referendum lag der Euro bei 1,1385 zum Dollar noch 4,81 % vorne.

Die zunehmenden US-Wachs-tumsaussichten und die schärfere Zinsrhetorik der amerikanischen Notenbank sorgten anschließend allerdings für einen stärkeren US-Dollar. Dieser legte bis zum Jahresende auf 1,05 zum Euro zu.

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Auf Jahressicht ging der Dollar zum Euro damit leicht stärker (+3,18 %) aus dem Handel.

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GESCHÄFTS- ENTWICKLUNG

Bilanz

Die Bilanzsumme der Capital Bank reduzierte sich im Jahr 2016 geringfügig von € 882,8 Mio. um rund 4,0 % auf € 847,9 Mio. Dabei sanken auf der Aktivseite die Forderungen an Kunden im Jahresverlauf um 2,8 % auf € 244,3 Mio. Auf der Passivseite verringerten sich die Verbindlichkeiten gegen-über Kunden um € 37,0 Mio. auf € 343,7 Mio. Gleichzeitig blieb das Volumen an Eigenen Emissionen mit € 301,9 Mio. nach € 305,0 Mio. im Vorjahr in etwa konstant.

Die Eigenmittel gemäß Teil 2 CRR konnten im Wirtschaftsjahr 2016 von € 136,8 Mio. auf € 142,7 Mio. um ca. 4,3 % gesteigert werden. Die erforderlichen Eigenmittel erhöhten sich um 28,8 % auf € 77,4 Mio. Daraus errechnet sich ein Eigenmit-telüberschuss von € 65,3 Mio. Der Eigenmittelüberschuss verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um € 11,4 Mio. beziehungsweise um 14,9 %. Die Eigenmittelquote, also

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die Eigenmittel in Relation zur Bemessungsgrundlage gemäß CRR, reduziert sich von 18,2 % auf 14,8 %. Die ausgewiesenen Eigenmittel in Höhe von € 142,7 Mio. bestehen zu 87,7 % aus Kernkapital.

Der Return on Equity, der sich aus dem Verhältnis des Jahresüberschusses vor Steuern zum Equity exklusive Bilanzgewinn vor Rücklagenbewegung ergibt, (ROE: 2016: 8,9 %; 2015: 8,7 %) stieg im Vergleich zum Vorjahresniveau moderat um rund 0,2 Prozentpunkte. Der Return on Assets, das Verhältnis vom Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) zur durch-schnittlichen Bilanzsumme, erhöhte sich im Berichts-zeitraum von 1,2 % auf 1,3 %. Der Return on Capital Employed reduzierte sich von 18,1 % auf 14,4 %. Der Return on Capital Employed berechnet sich aus dem Verhältnis vom EGT zu den Eigenmittelanforderungen.

Da der Fokus der Capital Bank auf dem Provisionsge-schäft liegt, spielt die Entwicklung der Bilanzsumme und der Vergleich mit klassischen Retail-Banken für die Capital Bank eine untergeordnete Rolle. Langfris-tiges Ziel der Bank ist es, im Sinne des Eigentümers risikoadäquate Renditen zu erwirtschaften und somit die Rentabilität des Unternehmens künftig weiter zu steigern.

GuV

Die Capital Bank erzielte im Geschäftsjahr 2016 ein EGT in Höhe von € 11,1 Mio. und liegt somit über

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dem Vorjahresniveau von € 10,8 Mio. Operativ konnte das erfolgreiche Ergebnis des Vorjahres in etwa wie-derholt werden. Die Steigerung des EGT resultiert daher in erster Linie aus einer Verbesserung des Bewer-tungsergebnisses. Das Provisions- und Finanzergebnis reduzierte sich um € 370 Tsd. auf € 23,2 Mio. Der Netto-zinsertrag blieb im Berichtszeitraum mit € 9,9 Mio. konstant.

Der Personalaufwand erhöhte sich geringfügig um 6,0 % auf € 15,6 Mio. und der Sachaufwand stieg moderat um 0,7 % von € 8,3 Mio. auf € 8,4 Mio.

Die Capital Bank erwirtschaftete 2016 ein Betriebsergebnis von € 15,6 Mio. Dies entspricht einem Rückgang um rund 7,0 % im Vergleich zum Betriebs-ergebnis in Höhe von € 16,7 Mio. aus dem Jahr 2015. Die Cost Income Ratio stieg entsprechend im Vergleich zum Vorjahr von 59,0 % auf 61,7 %.

Kundendepotvolumen

Auch im Geschäftsjahr 2016 stand für die Capital Bank das Gewinnen

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von Marktanteilen und somit der Ausbau des Kundendepotvolumens im Mittelpunkt. Mit einem Wachstum von 17,0 % beim Kundendepotvolumen von € 8,9 Mrd. auf € 0,4 Mrd. wurde ein erfreuli-ches Ergebnis erzielt. Unsere Tochtergesellschaft, die Security Kapitalanlagegesellschaft, konnte ihr Depotvolumen von € 3,8 Mrd. im Jahr 2015 auf € 4,7 Mrd. im Jahr 2016 erneut deutlich anheben. Das entspricht einer Erhöhung um 25,0 % im Jahresvergleich. Ein Teil dieses Wachstums ist auf die Übertragung von Fonds der Bankhaus Schelhammer & Schattera KAG zurückzuführen. Der Teilkonzern der Capital Bank verzeichnete im Jahr 2016 einen Anstieg der Assets under Management inklusive Eigene Emissionen um 18,1 % von € 13,4 Mrd. auf € 15,8 Mrd.

Vorgeschlagene Dividende

Im Geschäftsjahr 2016 konnte ein EGT von € 11,1 Mio. erzielt werden. Die Capital Bank wird nach erfolgter Beschlussfassung in der Hauptversammlung keine Dividende an ihre Eigentümerin, die Hypo-Bank Burgenland AG, ausschütten. Der Jahresgewinn wird somit dem Eigenkapital zur weiteren Stärkung der Eigenmittelbasis zugeführt.

Ausblick

Der IWF prognostiziert das globale Wachstum für die Jahre 2017 auf 3,4 % und 2018 auf 3,6 %. Für das

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Jahr 2016 schätzt der Fonds ein Plus von 3,10 %. Die Wachstumsdynamik sieht der IWF in den Schwellenlän-dern und den Vereinigten Staaten. Für die Eurozone zeichnet sich eine geringfügige Abschwächung des Wachstums von 1,7 % auf 1,6 % in den Jahren 2017 und 2018 ab. Während die Erwartungen für Spanien und Deutschland zuletzt leicht nach oben revidiert wurden, verschlechterte sich der Ausblick für Italien um - 0,2 % bzw. - 0,3 % für die beiden kommenden Jahre. So zählen auch die bereits erwähnten Probleme einiger Euroländer zu den größten Risikofaktoren für die Weltwirtschaft im neuen Jahr. Für die USA wurden die Wachstumsprognosen nach dem Wahlsieg Donald Trumps von vielen Volkswirten hingegen nach oben angepasst. So auch vom IWF, der seine Erwartungen für das Jahr 2017 um 0,1 % und für 2018 um 0,4 % auf 2,3 bzw. 2,5 % anhob. Doch gerade diese Prognosen sind angesichts der Ungewissheit um die Wirtschafts-politik des neuen US-Präsidenten mit besonders großer Unsicherheit behaftet.

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Unser Anspruch ist es, die führende unabhängige Privat- und Investment Bank in Österreich zu sein. Um diesen Anspruch gerecht zu werden, stellen wir regelmäßig unsere internen Prozesse und Systeme auf den Prüfstand, prüfen laufend unser Geschäfts-modell, hinterfragen unseren Beratungsansatz und schrecken nicht vor entsprechenden Anpassungen zurück. Der eingeschlagene Wachstumskurs, also die Gewinnung von Neukunden und der Ausbau von Kundenvermögen, wird konsequent weiter verfolgt.

Als Ergebnis der kontinuierlichen Evaluierung der internen Prozesse und Systeme haben Vorstand und Aufsichtsrat im Dezember 2016 den Wechsel des Kernbankdienstleistungsanbieters und somit den Umstieg auf ein neues Rechenzentrumsystem beschlossen.

Zukünftig wird man vom Allgemeinen Rechen-zentrum (ARZ) als sektorübergreifenden Anbieter betreut. Für diese Entscheidung war nicht nur eine Qualitätsverbesserung sondern auch mehr Mitsprache bei der Neu- und Weiterentwicklung ausschlaggebend. Das Schwesterninstitut Bankhaus Schelhammer & Schattera wird bereits seit längerem vom ARZ serviciert.

Neben der Capital Bank werden auch die HYPO-Bank Burgenland AG sowie die Brüll Kallmus Bank, als Institute der GRAWE Bankengruppe, den Wechsel in das ARZ vollziehen. Insgesamt soll durch die Migration nicht nur eine merkliche Verbesserung

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der Qualität des Status Quo und der laufenden Weiterentwicklung, sondern aufgrund der Konzen-tration der gesamten GRAWE Bankengruppe in Österreich auf ein Rechenzentrum als Gesamt-lösungsanbieter auch wesentliche Synergieeffekte innerhalb der Bankengruppe erzielt werden. Die geschätzte Projektdurchlaufzeit beträgt 24 Monate.

Darüber hinaus gilt es, die operativ erfolgreichen Ergebnisse der Vor-jahre wieder zu bestätigen. Dies soll insbesondere durch einen weiteren Ausbau des zu verwaltenden Kundenvermögens gelingen. Im Kreditgeschäft wird die Herausfor-derung darin liegen, auslaufende margenstarke Engagements adäquat zu ersetzen.

Wir sind davon überzeugt, mit dem Rückhalt eines traditionsreichen österreichischen Versicherungs-konzerns, der Stärke einer breit aufgestellten Bankengruppe, unse-rem ausgereiften Geschäftsmodell sowie der Qualität und Einsatz-bereitschaft der Mittarbeiter und Mittarbeiterinnen der Capital Bank

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auch in Zukunft am Markt erfolgreich bestehen zu können.

Ereignisse nach Bilanzstichtag

Seit dem Bilanzstichtag sind keine besonderen und in weiterer Folge berichtenswerte Vorgänge eingetreten.

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Einleitung

Das Risikomanagement in der Capital Bank wird als arbeitsteiliger Prozess der Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung von in der GRAWE Bankengruppe definierten Risiken verstanden. Ein qualitativ angemessenes Risiko-management wird als wesentlicher Erfolgsfaktor für die nachhaltig erforderliche Entwicklung des Unternehmens gesehen. Die risiko-politischen Grundsätze, Zuständig-keiten sowie Steuerungsprinzipien sind in das Konzernrisikomanage-ment der GRAWE Bankengruppe eingebettet. Die Verantwortlichkei-ten sind inhaltlich und funktional klar geregelt.

Zielsetzung im Bereich Risiko-management ist es, sämtliche Risiken des Bankbetriebes (Kredit-, Markt, Zins- und Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken) zu identifizieren, zu quantifizieren sowie aktiv zu steuern. Gemäß den Bestimmungen des § 30 Abs. 7 BWG ist die HYPO-Bank Burgenland AG als Mutterkredit-institut zur Erfüllung der ICAAP

Risikobericht CAPITAL BANK – GRAWE Gruppe AG

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Bestimmungen auf konsolidierter Ebene verpflichtet. Der ICAAP-Konsolidierungskreis der HYPO-Bank Burgenland Aktiengesellschaft umfasst neben der Bankhaus Schelhammer & Schattera AG inkl. Tochtergesellschaften die Capital Bank inkl. Bank-tochtergesellschaften, die BB Leasing, die Sopron Bank als nachgelagertes Kreditinstitut im EU-Ausland sowie die GRAWE Vermögensverwaltung als gemischte Finanzholdinggesellschaft gem. Artikel 4 Abs. 1 Nr. 21 CRR. Die Risikostrategie der GRAWE Bankengruppe ist es, bankübliche Risiken in einem definierten Rahmen einzugehen und die sich daraus ergebenden Ertragspotenziale zu nutzen. In diesem Sinn ist in der GRAWE Bankengruppe ein Risiko-management aufgebaut, das die Grundlage für eine risiko- und ertragsorientierte Gesamtbanksteuerung bildet und somit ein selektives Wachstum fördert.

Das Risikomanagement stellt in der Capital Bank eine zentrale Einheit dar, welche neben den regula-torischen Rahmenbedingungen, basierend auf dem Bankwesengesetz, CRR sowie diversen Verordnun-gen, Richtlinien und Leitfäden, ebenso Art, Umfang und Komplexität der für die Bank spezifischen Geschäfte und die daraus resultierenden Risiken für die Bank berücksichtigt. Das Risikomanagement der Capital Bank ist in den Risikomanagementkreislauf der GRAWE Bankengruppe eingebunden.

Unter dem Begriff Risikomanagement wird ein arbeitsteiliger Prozess der Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung von verschiedenen

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Risiken verstanden. Grundlage für das Risikomanagement der GRAWE Bankengruppe bildet die strikte Trennung zwischen Markt- und Marktfolge. Die Risikomanagementfunktionen sind bei dem für das Risikomanagement zuständigen Vorstandsmitglied zusammengefasst. Die Tätigkeiten der Risikomanagementeinheiten erfolgen gemäß den vom Vorstand festgelegten Leitlinien der Risiko-politik, welche die Risikosteuerung als auch die qualifizierte und zeitnahe Überwachung der Risiken im Zusammenspiel mit den einzel-nen Unternehmensbereichen und der unabhängigen Risikofunktion definieren. Entsprechend dem Grundsatz der Proportionalität entspricht die Organisation des Risikomanagements qualitativ und quantitativ den betriebsinternen Erfordernissen, den Geschäftsakti-vitäten, der Strategie und der Risi-kosituation. Das Risikomanagement ist auf Ebene der GRAWE Banken-gruppe angesiedelt und wird auch für die Töchter durch die HYPO Bank Burgenland Aktiengesellschaft wahrgenommen. Die Aufgaben des Risikomanagements in der

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Capital Bank umfassen neben der Risikosteuerung der Markt-, Liquiditäts-, Kredit- und operationellen Risiken auch die Risikosteuerung der Tochterunter-nehmen der Capital Bank sowie die Gesamtbank-steuerung. Das operative Kreditrisikomanagement erfolgt in der Abteilung Kreditrisikomanagement. Im Rahmen der Umsetzung des Gruppenrisiko-managements erfolgt eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Risikomanagement der HYPO-Bank Burgenland Aktiengesellschaft und der Capital Bank.

Grundsätze des Risikomanagements

Die Risiken der Capital Bank werden durch ein System von Risikogrundsätzen, Risikomessverfahren, Limitstrukturen sowie Überwachungsverfahren kontrolliert und gesteuert.

Einen wesentlichen Grundsatz im Rahmen des Risikomanagementprozesses stellt die Risikopolitik dar. Die Risikopolitik ist Teil der Unternehmens-strategie und definiert die Risikobereitschaft und Risikoorientierung in der Bank sowie die Rahmen-bedingungen, innerhalb derer die Umsetzung der operativen risikopolitischen Ziele zu erfolgen hat. Die Risikopolitik wird in der Capital Bank durch den Vorstand unter Beachtung der Gruppenentwick-lungen sowie -richtlinien bestimmt. Sie umfasst die geplante Entwicklung des gesamten Geschäftes nach mehreren Dimensionen, die Festlegung von Limiten

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für relevante Risiken sowie die Begrenzung von Klumpenrisiken.

Einen weiteren Bestandteil der Grundsätze des Risikomanage-ments stellen die risikopolitischen Grundsätze dar. Gruppenweit werden folgende risikopolitischen Grundsätze definiert:

– Die Geschäftsleitung und alle Mit-arbeiter sind den risikopolitischen Grundsätzen verpflichtet und treffen auch ihre Entscheidungen unter Einhaltung dieser Leitlinien.

– Um eine gewünschte Risiko/Ren-dite-Verteilung zu erhalten, erfolgt eine Limitierung der einzelnen Geschäftsbereiche mittels Risiko- und/oder Volumenvorgaben unter Berücksichtigung der Risikotrag-fähigkeit des Unternehmens.

– Die Methoden der Risikobewer-tung und Messung werden gemäß dem jeweiligen Umfang, der Kom-plexität und dem Risikogehalt der Geschäfte ausgestaltet und ein-gesetzt. Es werden grundsätzlich nicht nur Risiken des Handels-geschäfts erfasst, sondern auch

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jene, die sich aus einer Gesamtbankbetrachtung ergeben. Die Flexibilität in der Methodenauswahl soll sinnvolle Weiterentwicklungen ermöglichen.

– Um einen konsistenten und kohärenten Risiko-managementprozess zu gewährleisten, werden einheitliche Methoden zur Risikobeurteilung und Limitierung eingesetzt.

– Im Rahmen der Risikosteuerung ist ein geeig-netes Limitsystem einzusetzen und laufend zu überwachen. Aus den Gesamtbanklimiten sind Limitsysteme sowohl für die einzelnen Teilrisiken als auch für die einzelnen Töchter abzuleiten bzw. zu definieren. Die festgelegten Risikolimits basie-ren auf dem Risikodeckungspotential. Das gesamte Risikodeckungspotenzial wird für die gemessenen Risiken nicht ausgenützt, womit eine Reserve für außergewöhnliche Szenarien und nicht gemessene Risiken vorbehalten wird.

– Risikosteuerungs- und Controllingprozesse entsprechen den aktuellen gesetzlichen Anforde-rungen und werden an sich ändernde Bedingungen angepasst. Zudem werden die Risikosteuerungs-größen in ein System zur Gesamtbanksteuerung eingebracht.

– Bei den wesentlichen, gegebenenfalls existenz-gefährdenden Risikoarten wird ein Risikoma-nagement auf dem Niveau angestrebt, welches zumindest jenen strukturell und größenmäßig ver-

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gleichbaren Instituten entspricht („Best-Practice-Grundsatz“).

– Das Risikomanagement wird auf GRAWE Bankengruppenebene wahrgenommen. Ergänzend dazu ist jeder Mitarbeiter angehalten, Risikopotenziale zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

– Die Organisation des Risiko-managements unterliegt dem Grundsatz der Funktionstrennung zwischen Markt und Marktfolge und hat die Vermeidung von Interessenkonflikten auf allen Entscheidungsebenen zu gewährleisten.

– Für die laufende Risikosteuerung sind dem Vorstand bzw. den entscheidenden Gremien auf Gruppen- sowie auf Einzelinsti-tutsebene regelmäßig Berichte über die Risikosituation vorzule-gen. Für die Risikodokumentation und -berichterstattung sind die jeweiligen Organisationseinheiten verantwortlich.

Einen weiteren wesentlichen Grundsatz stellt im Risikomanage-

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ment der im Zusammenhang mit der Einführung neuer Produkte oder dem Eintritt in neue Märkte stehende Produktgenehmigungsprozess dar. Die Capital Bank engagiert sich grundsätzlich in jenen Geschäftsfeldern, in denen Fachwissen sowie Experten vorhanden sind und in denen sie über eine entsprechende Überwachung bzw. Möglichkeit zur Beurteilung der spezifischen Risiken verfügt. Bei der Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder neuer Pro-dukte stellt aus diesem Grund eine adäquate Analyse der geschäftsspezifischen Risiken eine wesentliche Voraussetzung dar. Zu diesem Zweck ist in der Capi-tal Bank ein Produktgenehmigungsprozess definiert, welcher das ablauf-organisatorische Regelwerk definiert und die Vorgehensweise bei Emissionen oder Investition in neue Produkte, dem Aufnehmen oder Eintreten in neue Märkte und Geschäftsberei-che bestimmt und als Entscheidungsgrundlage die wesentlichen Chancen und Risiken identifiziert.

Risikosteuerung

Um eine koordinierte und umfassende Risikosteu-erung sicherzustellen, werden eine Gesamtbank-risikostrategie definiert, ein Gesamtbankrisiko-handbuch sowie Dienst- und Arbeitsanweisungen als Dokumentationsgrundlage verwendet und Risikolimite festgelegt.

Die Gesamtbankrisikostrategie definiert einerseits allgemeine Grundsätze des Risikomanagements

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(Prinzipien, Risikosteuerungs-prozess, Organisation etc.) und andererseits Risikostrategien je Risikokategorie. Die Zielsetzung des Risikohandbuches ist es, den gesetzlichen und betriebswirt-schaftlichen Anforderungen zum Thema Risikomanagement gerecht zu werden. Es unterstützt bei der systematischen Auseinandersetzung mit Risiken und ermöglicht den Mitarbeitern und dem Management eine systematische Beschäftigung mit den einzelnen Bestandteilen des Risikomanagements. Dienst- und Arbeitsanweisungen verfolgen ebenso wie das Risikohandbuch die Zielsetzung, den Mitarbeitern spezielle (Risiko)Themen und deren Regelungen näher zu bringen. Im Gegensatz zum Risikohandbuch weisen sie einen hohen Detailie-rungsgrad auf und sind meist auf spezielle Einzelthemen beschränkt.Die Definition der Risikolimite erfolgt mindestens einmal jährlich auf Basis der Risikotragfähigkeits-rechnung. Die Einhaltung der Risikolimite wird laufend überwacht und regelmäßig an das Management berichtet. Bei Überschreiten eines Limits sind in Kooperation mit

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dem Vorstand und dem jeweiligen Bereichsleiter entsprechend dem jeweiligen Risiko Maßnahmen zur Begrenzung zu beschließen.

Das zentrale Instrument der Risikosteuerung der Capital Bank ist die Risikotragfähigkeitsrechnung. In dieser werden die Risikokennzahlen aus den einzelnen Risikoarten zu einem gesamten Verlust-potenzial aus Risikoübernahmen aggregiert und in einem Prozess den zur Deckung dieser potenziellen Verluste zur Verfügung stehenden Deckungsmassen (Ertragskraft, Reserven, Eigenkapital) gegenüberge-stellt. Das Ziel dieses Vergleichs ist es festzustellen, inwieweit die Bank in der Lage ist, potenzielle unerwartete Verluste zu verkraften (Risikotragfähig-keitskalkül). Dem Risikotragfähigkeitskalkül folgend ist es das Ziel, die Sicherung des Weiterbestandes des Kreditinstitutes zu gewährleisten. Der Vorstand beschließt die Gesamtrisikostrategie, welche die Allokation des Risikodeckungspotenzials auf die einzelnen Risikokategorien enthält. Die Berechnung der Risikotragfähigkeit wirkt in der GRAWE Ban-kengruppe als Begrenzung für alle Risikoaktivitäten. Die Berechnung der Risikotragfähigkeitsrechnung erfolgt quartalsweise auf Gruppenebene sowie auf Einzelbasis für alle Kreditinstitute in der GRAWE Bankengruppe. Darüber hinaus erfolgt eine ständige Beobachtung der Risikopositionen, um bei auftre-tenden Abweichungen ad hoc risikominimierende Schritte setzen zu können.

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Die Berechnung der Risiko-tragfähigkeit erfolgt durch zwei Methoden: die Gone-Concern Sichtweise, welche den Schutz der Gläubiger in den Mittelpunkt stellt, und die Going-Concern-Sichtweise, welche als Risikotragfähigkeit den reibungslosen Fortbetrieb der Bankgeschäfte definiert.

Das von der GRAWE Banken-gruppe für das Eingehen von Risi-ken zur Verfügung stehende Kapital besteht in der Gone-Concern Sicht neben den Eigenmitteln, welche sich aus dem Kernkapital, den Reserven und dem Ergänzungskapi-tal zusammensetzen, auch aus dem bis zum Stichtag bereits realisierten Gewinn. In der Going-Concern Sichtweise wird für die Ermittlung des Risikodeckungspotenzials anstatt des bereits realisierten Ergebnisses der prognostizierte Wert berücksichtigt. Die Methodik zur Berechnung der Risiken unter-scheidet sich je Risikokategorie und der gewählten Betrachtungsweise, wobei neben dem Kreditrisiko (inkl. Berücksichtigung von Risiken aus Fremdwährungskrediten und Länderrisiken) auch die Marktrisi-

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ken des Bankbuches (inkl. Credit Spread Risiken), das operationelle Risiko, das Liquiditätsrisiko, das Beteiligungsrisiko, das Immobilienrisiko, die sonstigen Risiken sowie das makroökonomische Risiko berück-sichtigt werden. Zur Ermittlung des Gesamtrisikos werden die einzelnen Risikoarten ohne Berücksichti-gung von Korrelationseffekten aggregiert.

Dem zwingenden Abstimmungsprozess zwischen quantifiziertem Risikopotenzial und vorhandenen Risikodeckungspotenzialen der Bank wurde während des Berichtsjahrs 2016 ständig Rechnung getragen. Um die Risiken extremer Marktentwicklungen abschätzen zu können, werden zusätzlich Berech-nungen unter Stressszenarien durchgeführt.

Risikomanagement spezieller Risikoarten

Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung werden für die Capital Bank alle Risiken der GRAWE Bankengruppe betrachtet. Aufgrund der Ausrichtung der Bank ergeben sich wesentliche Risiken vor allem im Bereich der operationellen Risiken, Rechtsrisiken sowie der Marktrisiken, welche im Rahmen des Überwachungs- und Steuerungsprozesses eine beson-dere Bedeutung finden.

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Marktrisiko

Marktrisiken bezeichnen poten-zielle Verluste, die aus nachteiligen Marktwertänderungen der Positi-onen aufgrund der Wechselkurse (Währungsrisiken), der Aktien-kurse, Indizes und Fondspreise (Aktienrisiko), der Credit-Spreads (Spreadrisiko) sowie der Volatilitä-ten (Volatilitätsrisiken) entstehen können. Diese marktrisikobehafte-ten Positionen entstehen entweder durch Kundengeschäfte oder durch die bewusste Übernahme von Positionen in den Eigenbestand der Bank. Als wesentlichste Risikofak-toren im Bereich der Marktrisiken sind das Zinsänderungsrisiko, das Wechselkursrisiko, das Kursrisiko nicht fest verzinslicher Wertpapiere und durch Credit Spread bedingte Kursrisiken bei verzinslichen Wert-papieren zu nennen.

Das Management der Marktrisiken erfolgt im Konzern-Treasury, im Aktiv-Passiv-Komitee (APK), im Kapitalmarktausschuss (KMA) und durch das Risikomanagement, welches für die Identifikation, Messung, Überwachung und

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Steuerung der Marktrisiken im Handels- und Bankbuch verantwortlich ist. Die Organisation der Treasurygeschäfte ist durch die Trennung von Markt und Marktfolge gekennzeichnet. Marktrisiken können nur im Rahmen von bestehenden Limiten und nur in genehmigten Produkten eingegangen werden. Die Limite werden unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit sowie der Gruppenlimite jährlich von Vorstand und Aufsichtsrat festgelegt. Ein gewünschter Grad der Diversifizierung in den Portfolien und die Strategie des Handels sind wichtige Einflussgrößen für die Entwicklung der Limitstruktur. Neben Volumens- und Positionslimi-ten werden auch Länderlimite bei der Limitvergabe berücksichtigt.

Eigenveranlagungen dürfen nur im Rahmen definier-ter Limite eingegangen werden. Die Überwachung dieser Limite erfolgt laufend im Rahmen der Risikomanagement-Richtlinien für Veranlagungen im Treasurybereich. Durch währungskonforme Refinan-zierung sowie durch die Nutzung von FX-Derivaten werden Fremdwährungsrisiken der Capital Bank grundsätzlich abgesichert.

Unter Zinsänderungsrisiko wird in der Capital Bank das Risiko der Kursschwankungen verzinslicher Wertpapiere definiert, welche sich aus Veränderun-gen der Kapitalmarktzinsen ergeben. Das Manage-ment des Zinsänderungsrisikos erfolgt gruppenweit im Konzern-Treasury und im Aktiv-Passiv-Komitee, welches unter Berücksichtigung von Risiken die

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Zinsstruktur steuert. Auf Basis der OeNB-Zinsrisikostatistik kann die Aussage getroffen werden, dass das Zinsrisiko, verglichen mit der auf-sichtsrechtlichen Grenze von 20 % der anrechenbaren Eigenmittel auf einem geringen Niveau liegt. Einen besonderen Schwerpunkt im Rahmen des Marktrisikos für die Capital Bank stellen die mit dem Wertpapiergeschäft im Zusam-menhang stehenden gegebenen Garantien dar. Die Capital Bank hat für bestimmte Produkte, die von der Capital Bank selbst gestaltet als auch vertrieben werden, sowie für Produkte, die von Versicherungen vertrieben werden, Kapitalgaran-tien abgegeben. Ein besonderer Stellenwert kommt im Rahmen der Kapitalgarantien der „Prämi-enbegünstigten Zukunftsvorsorge“ (PZV) zu, da die Capital Bank im Rahmen des Veranlagungsproduktes PZV die Kapitalgarantie nach den gesetzlichen Vorgaben (§108 Abs 1 Zi 3 EStG) übernommen hat. Ebenso hat die Bank Kapitalga-rantien für die „Fondsgebundene Lebensversicherung“ (FLV) übernommen. Im Rahmen dieser Kapitalgarantie garantiert die

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Bank in der PZV, dass dem Kunden zumindest die eingezahlten Beträge zuzüglich der staatlichen Förderung ausbezahlt werden. In der FLV werden Kapitalgarantien und Höchststandsgarantien gegeben. Im Risikomanagement wird das Risiko aus den Kapitalgarantien verstärkt beobachtet. So erfolgte bereits vor Übernahme der Kapitalgarantie ein Genehmigungsprozess, in dem sowohl im Haus selbst als auch mit Drittparteien der Produktablauf genau erläutert und verschiedene Problematiken diskutiert und Lösungswege erarbeitet wurden. Im Rahmen des Kapitalgarantiemanagements der Capital Bank erfolgen einerseits eine Überwachung der Entwick-lung der Garantien und der Performance, sowie der Veranlagungskriterien der zugrundeliegenden Fonds. Andererseits werden auch regelmäßige Stresstests für die Kapitalgarantien durchgeführt, um Auswirkungen von Marktentwicklungen auf eine eventuell dadurch entstehende Garantieleistung aufzuzeigen. Des Weiteren finden regelmäßig Garantiesitzungen statt, in denen wesentliche Veränderungen betreffend den Kapitalgarantiebeständen und den zugrundeliegenden Fonds gemeinsam mit der Security KAG und der Grazer Wechselseitige Versicherung AG diskutiert werden. Zum Bilanzstichtag sind in der GRAWE Bankengruppe Garantien mit einer Gesamtgarantie-summe von rund 317,1 Mio. Euro ausstehend. Den Garantien stehen entsprechende werthaltige Positio-nen gegenüber.

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Operationelles Risiko

In der Capital Bank wird das operationelle Risiko analog zu den gesetzlichen Vorschriften als das „Risiko von unerwarteten Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich des Rechtsrisikos eintreten“ definiert. So sollen z.B. Ausfälle in IT-Systemen, Sachschäden, Fehlverarbeitungen, Betrugsfälle, Natur- oder sonstige Katastrophen sowie Änderungen im externen Umfeld einer genaueren und vor allem konsolidierten Risi-komessung und Risikosteuerung unterliegen.

Für die genaue Identifikation und Analyse von operationellen Risiken ist eine ursachenorientierte Kategorisierung der Risiken notwendig. Risikokategorien dienen der Analyse von Höhe, Ursache und Auswirkungen der aufgetretenen operationellen Ereignisse. Die Erhebung der Risikopotenziale erfolgt zudem unterstützend durch Self-Assessments. Laufend werden

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Schadensfälle in einer eigenen Datenbank erfasst. Zusätzliche Risikohinweise können sich zudem aus verschiedenen Risikoindikatoren, wie Anzahl und Dauer von Systemausfällen, Feststellungen der Inter-nen Revision (Prozessrisiken) oder Häufigkeit von Reklamationen und Beschwerden ergeben. Primäres Thema der Risikosteuerung ist die Klärung der Frage, ob und wie ein bestehendes Risiko vermindert werden kann. Die Risikosteuerung hat deshalb die Aufgabe, Lösungswege und Maßnahmen zu suchen. Dies erfolgt durch den risikoverantwortlichen Fachbereich, in aller Regel in Zusammenarbeit mit der Internen Revision und der Organisation.

Das Management der operationellen Risiken fällt in der Capital Bank unter die Verantwortung des Risikomanagements. Die Aufgaben liegen in der Kategorisierung der Risiken, der Erstellung gruppenweiter einheitlicher Richtlinien und der Verantwortung für die OpRisk-Datenbank, der Ana-lyse der Verlustereignisse sowie der Erstellung von Berichten für Geschäftsleitung und diverse Gremien. Aufbauend auf den gruppenweiten Standards werden Schadensfälle aus operationellen Risiken in einer Datenbank gesammelt, um somit auf deren Basis Schwachstellen in den Systemen und Prozessen zu entdecken und in weiterer Folge entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Zur Minderung des operationellen Risikos werden in der Capital Bank zudem interne Kontrollsysteme inkl. der Internen Revision, klare und dokumentierte

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interne Richtlinien („Arbeitsan-weisungen“), Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip, Zuordnung und Limitierung von Entschei-dungskompetenzen sowie eine laufende Qualifikationssicherung und -erhöhung der Mitarbeiter durch Aus- und Weiterbildung („Personalentwicklung“) eingesetzt. Diese in den Geschäftsprozessen integrierten internen Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen sollen einen angemessenen und akzeptierten Risikolevel im Unternehmen sicherstellen.

Im Rahmen des operationellen Risikos wird in der Capital Bank ein besonderes Augenmerk auf das Beratungsrisiko gelegt, welches ein spezielles Risiko im Geschäftsbe-reich des Private Banking darstellt. Zur Steuerung dieses Risikos wurden besondere Risikomanage-mentverfahren entwickelt, die seit einigen Jahren im Private Banking eingesetzt und im Laufe der Zeit verfeinert und weiterentwickelt wurden. Im Mittelpunkt dieses Konzeptes steht die frühzeitige Erkennung von möglichen Fehlbe-ratungen und -entwicklungen und

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damit verbundenen Beratungs- und Reputations-risiken. Im Rahmen dieser Risikomanagementtä-tigkeiten finden auch tourliche Sitzungen mit den Marktbereichen und dem Vorstand statt.

Für die Eigenkapitalunterlegung des operationellen Risikos gem. BASEL III wendet die Capital Bank den Basisindikatoransatz an.

Kreditrisiko

Unter Kreditrisiko werden in der Capital Bank Aus-fallsrisiken definiert, die aus nicht verbrieften Forde-rungen und verbrieften Forderungen (Wertpapiere) gegen Dritte entstehen. Das Risiko besteht darin, dass diese Forderungen gegenüber der Capital Bank nicht voll oder nicht termingerecht erfüllt werden können. Dies kann sowohl aus Entwicklungen bei einzelnen Vertragspartnern als auch aus allgemeinen Entwicklungen resultieren, die eine Vielzahl von Vertragspartnern betreffen. Ebenso können Kredit-risiken auch aus besonderen Formen der Produkt-gestaltung oder des Geschäftsfeldes resultieren. Die Verantwortung für die kompetente Handhabung sämtlicher Kreditrisiken obliegt dem Kreditrisiko-management, welches operativ den aktivseitigen Bankbetrieb durch die richtliniengemäße Risiko- und Bonitätsprüfung aller Finanzierungsanträge und deren Richtigkeit unterstützt sowie die Überprüfung der Einhaltung der Bewertungsrichtlinien sowie das Erkennen von Frühwarnindikatoren durchführt. Die

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Risikosteuerung im Kreditbereich erfolgt in der Capital Bank nach den im Kreditrisikohandbuch festgeleg-ten und vom Vorstand beschlosse-nen Grundsätzen. Diese Richtlinien entsprechen den von der FMA ausgegebenen Mindeststandards für das Kreditgeschäft und werden bei Änderungen im Geschäftsfeld oder im juristischen Umfeld adaptiert. Zu den Grundsätzen des Kreditge-schäftes in der Capital Bank gehört eine klare Kredit- und damit ver-bundene Risikopolitik. Im Zuge des Kreditgenehmigungsprozesses wird der detaillierten Risikobeurteilung jedes Kreditengagements, insbe-sondere der Bonitätseinstufung des Kunden, ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Die Grundlage jeder Kreditentscheidung bildet eine fundierte Analyse des Kreditengage-ments inklusive der Bewertung aller relevanten Einflussfaktoren. Nach dem Erstkreditantrag werden die Kreditengagements der Bank in der Regel einmal jährlich überwacht.

Die Identifikation, Messung, Zusammenfassung, Planung und Steuerung sowie Überwachung des gesamten Kreditrisikoportfolios

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obliegt dem Risikomanagement. Das gesamte Kre-ditexposure (Kundenforderungen inkl. Wertpapiere) sowie die Verteilung des Risikovolumens nach Währungen, Risikokategorien und Ländern wird dem Vorstand regelmäßig berichtet. Zusätzlich werden für das Kreditexposure Stressszenarien definiert, welche unter anderem eine Verschlechterung der Sicherheitensituation simulieren. Darüber hinaus werden Konzentrationen in den als Sicherheit die-nenden Wertpapieren laufend analysiert, um daraus resultierende Klumpen- und Konzentrationsrisiken aufzuzeigen. Weiters erfolgt die Einbindung der Kreditrisikodaten der Capital Bank in die Gruppen-kreditrisikobetrachtung bzw. -analyse.

Das Kreditvolumen (vor EWB und § 57 Reserve) ging im Geschäftsjahr 2016 in der der Capital Bank zum Vergleichszeitraum 2015 um rd. 20 Mio. Euro auf rd. 259 Mio. Euro zurück.

Zur Steuerung von Länderrisiken werden Länderlimite sowohl auf Gruppen als auch auf Einzelinstitutsebene definiert. Zur Risikominimierung von Kontrahen-tenrisiken sind in der Capital Bank Richtlinien zur Kontrahentengenehmigung definiert. Die Aufnahme neuer Handelspartner obliegt dabei dem Risiko-management, welches nach internen Kriterien die Handelspartner prüft und genehmigt.

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Beteiligungs- und Immobilienrisiko

Das Beteiligungsrisiko stellt eine Sonderform des Kreditrisikos dar und umfasst das Risiko eines Abschreibungs- oder Abwertungs-bedarfs auf den Buchwert von Beteiligungen. Es beschreibt die Gefahr, dass die eingegangenen Beteiligungen zu potenziellen Verlusten (aufgrund von Dividen-denausfall, Teilwertabschreibungen, Veräußerungsverlusten oder Ver-minderung der stillen Reserven) aus bereitgestelltem Eigenkapital, aus Ergebnisabführungsverträgen (Ver-lustübernahmen) oder aus Haftungs-risiken (z. B. Patronatserklärungen) führen können. In der Capital Bank werden unter dem Begriff Beteiligungsrisiko nur Risiken aus so genannten kreditähnlichen Beteiligungen behandelt. Risiken aus Aktien, Investmentfondsanteilen und sonstigen Beteiligungswertpa-pieren hingegen werden unter den Marktrisiken ausgewiesen. Das Beteiligungsengagement der Capital Bank besteht vorwiegend aus der Beteiligung an der Brüll Kallmus Bank AG und der Security

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KAG. Das Immobilienrisiko stellt eine untergeord-nete Risikokategorie dar.

Liquiditätsrisiko

Unter Liquiditätsrisiko werden das Zahlungsun-fähigkeitsrisiko und das Liquiditäts-Fristentrans-formationsrisiko zusammengefasst. Durch die Steuerung des Liquiditätsrisikos soll sichergestellt werden, dass die Bank ihre Zahlungen jederzeit zeitgerecht erfüllen kann, ohne dabei unannehmbar hohe Kosten in Kauf nehmen zu müssen.

Die Konzern-Treasury Funktion samt Cash-Pooling für die gesamte Bankengruppe wird vom Bereich Konzern-Treasury der HYPO-Bank Burgenland Aktiengesellschaft wahrgenommen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt zentral für die gesamte Bankengruppe im regelmäßig stattfinden-den Aktiv-Passiv-Komitee (APK).

Die Vorsorge für einen unvorhersehbaren, erhöhten Liquiditätsbedarf ist dadurch gewährleistet, dass ein ausreichender Bestand an liquiden Assets vorgehalten wird, der kurzfristig zur Liquiditätsbe-schaffung genutzt werden kann. Die Höhe dieses Liquiditätspuffers ermittelt sich auf Basis von Liquiditätssimulationen für diverse Szenarien, über die dem Vorstand regelmäßig berichtet wird. Im Jahr 2016 verfügte die Capital Bank jederzeit über

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ausreichend liquide Mittel und lag jederzeit über den aufsichtsrecht-lich geforderten Kennzahlen.

Makroökonomisches Risiko

Das makroökonomische Risiko resultiert aus gesamtwirtschaft-lichen Verschlechterungen im Rahmen des klassischen Wirt-schaftszyklus und damit etwaig einhergehender Risikoparameter-erhöhungen. Um auch nach einer solchen Periode ohne massive Ein-griffe und Maßnahmen über eine ausreichende Risikodeckungsmasse zu verfügen, wird ein makroökono-misches Risiko berücksichtigt. Die Quantifizierung unterstellt einen BIP-Rückgang, der sich in einer Verschlechterung der Ausfallraten äußert. Mit diesen veränderten Parametern wird das Kreditrisiko erneut berechnet und die Differenz zum ursprünglichen Kreditrisiko stellt das makroökonomische Risiko dar.

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Sonstige Risiken

Unter sonstige Risiken fallen insbesondere Geschäftsrisiken sowie strategische Risiken aber auch Reputationsrisiken. Diese Risiken werden in Form eines Kapitalpuffers in der Risikotragfähig-keitsrechnung berücksichtigt. Als Geschäftsrisiken werden die Gefahren eines Verlustes aus der nega-tiven Entwicklung des wirtschaftlichen Umfeldes und der Geschäftsbeziehung der Bank angesehen. Geschäftsrisiken können vor allem aus einer deutli-chen Verschlechterung der Marktbedingungen sowie Veränderungen in der Wettbewerbsposition oder dem Kundenverhalten hervorgerufen werden. In der Folge können sich nachhaltige Ergebnisrückgänge und damit eine Verringerung des Unternehmenswer-tes einstellen.

Die Verantwortung für die strategische Unter-nehmenssteuerung obliegt dem Gesamtvorstand der Capital Bank. Den Geschäftseinheiten, welche insbesondere eine Steigerung der Assets Under Management und damit verbunden eine Steigerung der Ertragskraft verfolgen, obliegt ebenso eine wesentliche Verantwortung in der Steuerung der Geschäftsrisiken. Entscheidungen zur grundsätzlichen Ausrichtung und Entwicklung der Geschäftstätigkeit der Bank bergen die Gefahr, dass es in der Folge in Bezug auf die Erreichung der langfristigen Unternehmensziele zu unvorteilhaften Entwicklungen bis hin zu vollständigen Verfehlungen kommen kann.

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Zusammenfassung und Ausblick

In der Capital Bank werden für alle wesentlichen Risiken Maßnahmen zur deren Begrenzung und Mini-mierung getroffen. Eine gesamt-bankweite Zusammenfassung der messbaren Risiken wird im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse durchgeführt. Zudem werden durch ein adäquates Limitsystem und die Berechnung verschiedener Risikokennzahlen Maßnahmen zur Begrenzung von Risiken erzielt.

Weiterhin wird die Capital Bank Gruppe auch 2017 ihre Geschäftstä-tigkeit entsprechend ihrer gewähl-ten Risikostrategie weiterführen. Einer der Schwerpunkte in den Tätigkeiten des Risikomanagements wird in der laufenden Weiterent-wicklung der Risikomethoden, der Risikosysteme und der Risikosteuerung in der GRAWE Bankengruppe liegen. In der Capital Bank wird, speziell aufgrund des Geschäftsmodells, die Risiko-überwachung im Bereich Private Banking weiterhin im Mittelpunkt der Risikomanagementtätigkeiten stehen. Neben diesem Schwerpunkt

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stellen der laufende Prozess des ICAAP, des ILAAP, die Kapitalgarantien, der Ausbau der Dokumentati-onserfordernisse, das Interne Kontrollsystem sowie die ständige Verbesserung von bereits bestehenden Risikomanagementtätigkeiten weitere Aufgaben des Risikomanagement dar. Wie auch in den vergange-nen Jahres wird eine Auseinandersetzung mit aktu-ellen aufsichtsrechtlichen Themen einen wichtigen Bereich der Risikomanagementtätigkeiten darstellen. Der Aufbau von Steuerungsinstrumenten, die Wei-terbildung der Mitarbeiter sowie die kontinuierliche Verbesserung der internen Risikoquantifizierungsme-thoden bleiben Schwerpunkte auch im Jahr 2017.

Graz, am 6. März 2017

Der Vorstand

Vorsitzender des Vorstandes Christian Jauk, MBA MAS

Mitglied des VorstandesMag.Constantin Veyder-Malberg

Mitglied des Vorstandes Wolfgang Dorner, CIA

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01. EGT IN TEUR

2004: 14.8302003: 13.904

2005: 15.9612006: 16.8402007: 17.6632008: 1752009: 5.4512010: 7.088 2011: 6.9052012: 7.1812013: 7.6612014: 29.5512015: 10.8452016: 11.110

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02. BILANZSUMME IN TEUR

03. BETRIEBSERGEBNIS IN TEUR

2003: 24.5842004: 26.6662005: 25.8582006: 21.9012007: 22.5582008: 11.7812009: 9.2602010: 10.3902011: 12.8792012: 13.2222013: 14.1012014: 20.4292015: 16.725

2003: 221.4932004: 225.9752005: 389.0542006: 563.6842007: 735.8292008: 731.0822009: 653.3092010: 679.7722011: 704.4492012: 833.9902013: 920.5132014: 933.2332015: 882.8302016: 847.896

2016: 15.559

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04. ASSETS UNDER MANAGEMENT (INKL. SECURITY KAG) IN MIO. EUR

2003: 2.550

2012: 11.0612013: 11.6792014: 12.9322015: 13.392

2004: 3.2852005: 4.5722006: 6.1332007: 7.3202008: 5.6312009: 6.5632010: 8.4192011: 9.633

2016: 15.811

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05. BETRIEBSERTRÄGE IN MIO. EUR

06. NETTOZINSERTRAG IN TEUR

2003: 3.421

2012: 7.2922013: 6.9912014: 7.9492015: 9.853

2004: 4.4622005: 4.9312006: 7.4402007: 10.6412008: 9.4262009: 5.7102010: 5.0312011: 7.973

2003: 39,22004: 42,92005: 46,12006: 45,52007: 47,42008: 33,22009: 32,22010: 31,42011: 34,52012: 34,92013: 36,02014: 43,92015: 40,82016: 40,6

2016: 9.855

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07. PERSONALAUFWAND IN MIO. EUR

2003: 9,92004: 11,22005: 13,22006: 16,32007: 15,52008: 11,12009: 11,02010: 12,02011: 12,82012: 13,32013: 13,62014: 14,82015: 14,72016: 15,6

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Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2016 aufgrund der in vier Aufsichtsrats-sitzungen vom Vorstand erstatteten Berichte und Unterlagen sowie durch wiederholte Fühlungnahme die Geschäftsführung über-wacht und deren Maßnahmen gutgeheißen.

Der Jahresabschluss 2016 und der Geschäftsbericht, soweit er den Jahresabschluss erläutert, wurden von der KPMG Wirtschaftsprü-fungs- und Steuerberatungs GmbH, 1090 Wien, geprüft. Diese Prüfung hat keinen Anlass zu Beanstandun-gen gegeben, sodass der uneinge-schränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Bericht mit dem Gewinnverteilungsvorschlag zur Kenntnis genommen und den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 geprüft und gebilligt, der damit gemäß § 96 Absatz 4 des Aktiengesetzes festgestellt ist.

Der Aufsichtsrat spricht allen Kunden für ihr der Capital Bank - GRAWE Gruppe AG entgegen-

Bericht des Aufsichtsrats

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gebrachtes Vertrauen sowie dem Vorstand und allen Mitarbeitern für die im Jahr 2016 geleistete Arbeit seinen Dank aus.

Graz, im März 2017

Mag. Dr. Othmar EdererVorsitzender des Aufsichtsrats

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08. BILANZ DER CAPITAL BANK – GRAWE GRUPPE AG ZUM 31.12.2016

AKTIVA 31.12.2016EUR

31.12.2015 TEUR

1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken 11.189.173,14 32.089

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sindSchuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 19.007.637,18 20.794

3. Forderungen an Kreditinstitute 174.937.194,36 192.245a) täglich fällig 141.490.195,91b) sonstige Forderungen 33.446.998,45

4. Forderungen an Kunden 244.284.046,84 251.3195. Schuldverschreibungen und

andere festverzinsliche Wertpapiere 60.944.815,40 61.6016. Aktien und andere nicht festverzinsliche

Wertpapiere 159.654.071,12 148.2367. Beteiligungen 760.198,17 760

darunter: an Kreditinstituten 4.215,018. Anteile an verbundenen Unternehmen 23.707.255,30 23.707

darunter: an Kreditinstituten 22.900.925,139. Immaterielle Vermögensgegenstände

des Anlagevermögens 160.163,05 24810. Sachanlagen 1.049.913,09 1.37811. Sonstige Vermögensgegenstände 144.901.223,46 149.83012. Rechnungsabgrenzungsposten 695.567,31 62313. Aktive latente Steuern 6.604.989,16 0

SUMME DER AKTIVA 847.896.247,58 882.830

Posten unter der Bilanz1. Auslandsaktiva 377.569.521,75 393.554

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PASSIVA 31.12.2016EUR

31.12.2015 TEUR

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.966.231,57 22.757a) täglich fällig 9.150.741,03b) mit vereinbarter Laufzeit oder

Kündigungsfrist 815.490,542. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 343.746.561,47 380.748

a) Spareinlagen 5.219.799,13 5.127 aa) täglich fällig 2.714.874,95 2.335 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder

Kündigungsfrist 2.504.924,18 2.792b) sonstige Verbindlichkeiten 338.526.762,34 375.621 aa) täglich fällig 322.677.951,38 351.645 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder

Kündigungsfrist 15.848.810,96 23.9763. Verbriefte Verbindlichkeiten 301.916.526,64 305.018

andere verbriefte Verbindlichkeiten 301.916.526,644. Sonstige Verbindlichkeiten 21.379.889,99 19.8785. Rechnungsabgrenzungsposten 5.707.364,27 6766. Rückstellungen 24.078.462,11 21.032

a) Rückstellungen für Abfertigungen 5.170.669,53 4.251b) Rückstellungen für Pensionen 591.028,25 328c) Steuerrückstellungen 100.000,00 43d) sonstige 18.216.764,33 16.410

7. Gezeichnetes Kapital 10.000.000,00 10.000Nennbetrag 10.000.000,00 10.000

8. Kapitalrücklagen 55.915.661,65 55.916a) gebundene 35.082.987,22 35.083b) nicht gebundene 20.832.674,43 20.833

9. Gewinnrücklagen 48.096.218,77 48.097a) gesetzliche Rücklage 1.504.504,45 1.505b) andere Rücklagen 46.591.714,32 46.592

10. Haftrücklage gemäß § 57 Abs 5 BWG 11.127.000,00 11.12711. Bilanzgewinn 15.962.331,11 7.581

a) Gewinnvortrag 7.580.977,05 57b) Jahresgewinn 8.381.354,06 7.524

SUMME DER PASSIVA 847.896.247,58 882.830

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31.12.2016EUR

31.12.2015TEUR

Posten unter der Bilanz1. Eventualverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten 3.980.421,61 6.545

2. Kreditrisiken 34.182.247,24 29.2643. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften 28.350.958,32 31.2464. Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der

Verordnung (EU) Nr. 575/2013 142.717.694,42 136.799darunter: Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013: EUR 10.158.000,00 (Vorjahr: TEUR 11.851)

5. Eigenmittelanforderungen gemäß Art 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (Gesamt­risikobetrag) 897.005.408,37 751.148darunter: Eigenmittelanforderungen gemäß Art 92 Abs 1 lit a bis c der Verordnung (EU) Nr. 575/2013:a) Harte Kernkapitalquote 14,8 % 16,6 %b) Kernkapitalquote 14,8 % 16,6 %c) Gesamtkapitalquote 15,9 % 18,2 %

6. Auslandspassiva 67.580.401,81 72.740

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09. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER CAPITAL BANK – GRAWE GRUPPE AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2016

31.12.2016EUR

31.12.2015TEUR

1. Zinsen und ähnliche Erträge 10.920.920,58 11.569darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 2.251.228,82

2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.066.401,45 -1.715

I. NETTOZINSERTRAG 9.854.519,13 9.854

3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 5.357.866,07 4.038a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten

und nicht festverzinslichen Wertpapieren 990.817,10 914b) Erträge aus Beteiligungen 52,92 0c) Erträge aus Anteilen an verbundenen

Unternehmen 4.366.996,05 3.1244. Provisionserträge 48.072.622,01 50.8215. Provisionsaufwendungen -24.812.628,50 -26.4516. Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften -78.484,43 -8187. Sonstige betriebliche Erträge 2.219.721,20 3.312

II. BETRIEBSERTRÄGE 40.613.615,48 40.756

8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen -24.019.181,81 -23.077a) Personalaufwand -15.607.855,65 -14.728 aa) Löhne und Gehälter -12.040.741,31 -12.056 bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschrie-

bene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -1.986.237,60 -1.995

cc) sonstiger Sozialaufwand -100.271,82 -131 dd) Aufwendungen für Altersversorgung

und Unterstützung -267.944,78 -226 ee) Dotierung/Auflösung der

Pensionsrückstellung -263.147,67 -41 ff) Aufwendungen für Abfertigungen und

Leistungen an betriebliche Mitarbeiter-vorsorgekassen -949.512,47 -278

b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) -8.411.326,16 -8.349

9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände -675.191,65 -673

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen -360.509,85 -281

III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN -25.054.883,31 -24.031

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31.12. 2016EUR

31.12.2015TEUR

IV. BETRIEBSERGEBNIS 15.558.732,17 16.725

11. Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Eventu­alverbindlichkeiten und für Kreditrisiken -6.501.150,8 -14.601

12. Erträge aus der Auflösung von Wertberichti­gungen auf Forderungen und aus Rückstel­lungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken 1.912.050,79 8.499

13. Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Anteile an verbundenen Unternehmen 0 -2

14. Erträge aus Wertberichtigungen auf Wertpa­piere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen 140.609,07 224

V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 11.110.241,23 10.845

15. Steuern vom Einkommen -1.898.075,68 -3.31516. Sonstige Steuern, soweit nicht in

Posten 15 auszuweisen -830.811,49 -6

VI. JAHRESÜBERSCHUSS 8.381.354,06 7.524

17. Rücklagenbewegung 0,00 0

VII. JAHRESGEWINN 8.381.354,06 7.524

18. Gewinnvortrag 7.580.977,05 57

VIII. BILANZGEWINN 15.962.331,11 7.581

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10. EIGENMITTEL UND EIGENMITTELERFORDERNIS IN TEUR

CAPITAL BANK ­ GRAWE GRUPPE AG2016 2015 2014

Kernkapital (Tier 1) 132.560 124.948 124.874Eingezahltes Kapital 10.000 10.000 10.000Kapitalrücklage 55.916 55.916 55.916Gewinnrücklage 48.096 48.096 48.096Einbehaltene Gewinne 7.581 57 57Haftrücklage 11.127 11.127 11.127Immaterielle Anlagewerte -160 -248 -322

Ergänzende Elemente (Tier 2) 10.158 11.851 9.664Stille Reserven gem. § 57 Abs 1 BWG 10.158 11.851 9.664Neubewertungsreserve 0 0 0

Abzugsposten 0 0 0

Anrechenbare Eigenmittel 142.718 136.799 134.538

Risikobetrag fürKreditrisiko 389.188 352.433 340.495Handelsbuch 294.396 240.828 285.329Operationelles Risiko 78.282 75.381 7.1695Zusätzliche Eigenmittelanforderungen Großkredite gemäß 397 CRR 135.140 82.506 97.776Gesamtrisikobetrag 897.006 751.148 795.295

Gesamtkapitalquote 15,9% 18,2% 16,9%Kernkapitalquote 14,8% 16,6% 15,7%Harte Kernkapitalquote 14,8% 16,6% 15,7%

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11. ANLAGESPIEGEL DER CAPITAL BANK PER 31.12.2016

in EUR Anschaffungskosten kumulierte Abschreibung Nettobuchwerte

Stand am 01.01.2016 Zugänge

Um­buch­ungen Abgänge

Stand am 31.12.2016

Stand am 01.01.2016

Zu­gänge

Zuschrei­bungen

Um­buch­ungen Abgänge

Abschrei­bungen

laufendes Jahr

Stand am 31.12.2016

Buchwert 01.01.2016

Buchwert 31.12.2016

Schuldtitel öffentlicher Stellen 18.378.902,50 4.298.337,50 14.080.565,00 78.868,42 11.527,50 49.430,00 26.440,29 44.351,21 18.300.034,08 14.036.213,79 Forderungen an Kreditinstitute(Wertpapiere)

990.215,00 990.215,00 990.215,00 990.215,00

Forderungen an Kunden(Wertpapiere)

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

20.257.259,25 1.740.268,50 6.576.649,50 15.420.878,25 470.870,74 205.899,38 130.834,44 111.819,69 245.956,61 19.786.388,51 15.174.921,64

Aktien und andere nicht fest­verzinsliche Wertpapiere

14.023.486,27

14.023.486,27 -333.975,32 545.121,39 -879.096,71 14.357.461,59 14.902.582,98

Beteiligungen 760.114,64 100,00 760.214,64 16,47 16,47 760.098,17 760.198,17 Anteile an verbundenenUnternehmen

24.007.255,30 24.007.255,30 300.000,00 300.000,00 23.707.255,30 23.707.255,30

ImmaterielleVermögensgegenstände

1.283.836,41 24.227,09 1.308.063,50 1.035.633,46 112.266,99 1.147.900,45 248.202,95 160.163,05

Sachanlagevermögen 7.626.155,24 226.836,02 65.483,20 7.787.508,06 6.248.400,22 42.829,54 532.024,29 6.737.594,97 1.377.755,02 1.049.913,09 Geringwertige Wirtschaftsgüter 30.900,37 30.900,37 30.900,37 30.900,37

GESAMTANLAGEVERMÖGEN 87.327.224,61 2.022.331,98 10.971.370,57 78.378.186,02 7.799.813,99 762.548,27 223.093,98 813.451,63 7.627.623,37 79.527.410,62 70.781.463,02

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in EUR Anschaffungskosten kumulierte Abschreibung Nettobuchwerte

Stand am 01.01.2016 Zugänge

Um­buch­ungen Abgänge

Stand am 31.12.2016

Stand am 01.01.2016

Zu­gänge

Zuschrei­bungen

Um­buch­ungen Abgänge

Abschrei­bungen

laufendes Jahr

Stand am 31.12.2016

Buchwert 01.01.2016

Buchwert 31.12.2016

Schuldtitel öffentlicher Stellen 18.378.902,50 4.298.337,50 14.080.565,00 78.868,42 11.527,50 49.430,00 26.440,29 44.351,21 18.300.034,08 14.036.213,79 Forderungen an Kreditinstitute(Wertpapiere)

990.215,00 990.215,00 990.215,00 990.215,00

Forderungen an Kunden(Wertpapiere)

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

20.257.259,25 1.740.268,50 6.576.649,50 15.420.878,25 470.870,74 205.899,38 130.834,44 111.819,69 245.956,61 19.786.388,51 15.174.921,64

Aktien und andere nicht fest­verzinsliche Wertpapiere

14.023.486,27

14.023.486,27 -333.975,32 545.121,39 -879.096,71 14.357.461,59 14.902.582,98

Beteiligungen 760.114,64 100,00 760.214,64 16,47 16,47 760.098,17 760.198,17 Anteile an verbundenenUnternehmen

24.007.255,30 24.007.255,30 300.000,00 300.000,00 23.707.255,30 23.707.255,30

ImmaterielleVermögensgegenstände

1.283.836,41 24.227,09 1.308.063,50 1.035.633,46 112.266,99 1.147.900,45 248.202,95 160.163,05

Sachanlagevermögen 7.626.155,24 226.836,02 65.483,20 7.787.508,06 6.248.400,22 42.829,54 532.024,29 6.737.594,97 1.377.755,02 1.049.913,09 Geringwertige Wirtschaftsgüter 30.900,37 30.900,37 30.900,37 30.900,37

GESAMTANLAGEVERMÖGEN 87.327.224,61 2.022.331,98 10.971.370,57 78.378.186,02 7.799.813,99 762.548,27 223.093,98 813.451,63 7.627.623,37 79.527.410,62 70.781.463,02

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Auszug aus dem Anhang der Capital Bank – GRAWE Gruppe AG zum Jahresab-schluss per 31.12.2016

A. ALLGEMEINES

Die Capital Bank ist der Partner für alle Teilnehmer am Kapitalmarkt: vom privaten Monatssparer über das mittelständische Unternehmen bis zum institutionellen Anleger. Das Angebot umfasst sowohl die Vermögens anlage als auch die Kapitalbeschaffung.

Die Capital Bank ist eine Tochter der als übergeordnetes Kreditin-stitut fun gierenden HYPO-Bank Burgenland Aktiengesellschaft. Unter der Capital Bank sind als wesent-liche Töchter die Beteiligun gen an der Brüll Kallmus Bank AG und der Security Kapitalanlage Aktienge-sellschaft zu erwähnen.

Das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die GRAWE-Vermögensverwaltung, Graz. Die Offenlegung des Konzern-abschlusses erfolgt am Sitz der Muttergesellschaft. Das Mutter-unternehmen, das den Konzern-abschluss für den Bankenkreis von Unternehmen aufstellt, ist die HYPO-Bank Burgenland Aktien-

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gesellschaft, Eisenstadt. Der Konzernabschluss der HYPO-Bank Burgenland Aktiengesellschaft ist beim Landesgericht Eisenstadt hinterlegt.

Die angegebenen Vergleichszahlen stammen aus dem Jahresabschluss 2015 und wurden in Klammern gesetzt. Der Jahresabschluss der Capital Bank wurde nach den Vorschriften des Bankwesengesetzes in der geltenden Fassung sowie auch – soweit anwendbar – nach den Vorschrif ten des Unternehmensgesetzbu-ches aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte entsprechend den in der Anlage 2 zu § 43 BWG enthaltenen Formblättern.

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B. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Der Jahresabschluss der Capital Bank wurde nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermit-teln, aufgestellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei den Vermögensge-genständen und Schulden kam der Grundsatz der Einzelbewertung zur Anwendung. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die im Geschäftsjahr 2016 oder in einem früheren Geschäftsjahr entstanden sind, wurden berück-sichtigt. Die bisher angewandten Bewer tungsmethoden wurden beibehalten.

Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Die bisherigen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsme-thoden wurden mit Ausnahme der

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Änderungen auf Grund der erstmaligen Anwendung des RÄG 2014 beibehalten.

Zuschreibungen werden aufgrund der erstmaligen Anwendung des RÄG 2014 generell bei Wegfall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung bzw. bei einer Wertaufholung vorgenommen, wobei auf maximal jenen Wert zugeschrieben wird, der sich unter Berücksichtigung einer durchgängigen Normalabschreibung als Restbuchwert ergibt. Dabei wurde gemäß § 124b Z 270 EStG für die bis zum 31. Dezember 2015 unterlassenen Zuschreibungen eine steuerliche Zuschreibungsrücklage gebildet, die gemäß § 906 Abs 32 UGB als passiver Rechnungsab-grenuzungsposten erfasst und entsprechend diesen steuerlichen Bestimmungen aufgelöst wird.

Die latenten Steuern werden aufgrund der erstma-ligen Anwendung des RÄG 2014 ab 1. Jänner 2016 erfasst. Der zum 1. Jänner 2016 bestehende Saldo an aktiven latenten Steuern wurde zur Gänze aktiviert und wird über 5 Jahre durch die Bildung eines passi-ven Abgrenzungsposten gemäß § 906 Abs 33f UGB ertragsmäßig verteilt.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden, alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

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Für die Bewertung der Fremdwäh-rungsforderungen und -verbindlich keiten wurden die am 31. Dezember 2016 veröffentlichten Referenzkurse der Europäischen Zentralbank (Mittel-kurse) herangezogen.

Devisentermingeschäfte werden mit dem Terminkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Die Wertpapiere wurden zu den Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten bewertet (strenges Niederstwertprinzip), unabhängig davon, ob sie dem Anlage- oder Umlaufvermögen angehören. Die Wertpapiere des Handelsbestandes wurden zu Marktwerten bewertet. Das Kriterium für die Zugehörigkeit zum Anlagevermögen war die nachhaltige Erzielung von Erträgen bzw. das Vorhandensein von Verfü-gungsbeschränkungen. Der Ausweis der Shortbestände aufgrund von abwicklungstechnischen Gründen an Wertpapieren erfolgt unter dem Bilanzposten Sonstige Verbindlich-keiten. Von der Möglichkeit der zeitanteiligen Abschreibung gemäß § 56 (2) BWG wird Gebrauch gemacht.

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Die Forderungen an Kreditinstitute und Kunden werden prinzipiell mit Nennwerten angesetzt. Für erkenn-bare Risiken werden Einzelwertberichtigungen bzw. Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten gebildet. Für das allgemeine Kreditrisiko erfolgt eine gruppenweise Einzelwertberichtigung bzw. pauschale Wertberichtigung. Darüber hinaus haben Kunden Risiken mit Derivaten abgesichert, die mit der Capital Bank abgeschlossen wurden. Seitens der Bank wurden zu diesen Absicherungsgeschäften gegengleiche Geschäfte mit der HYPO-Bank Burgenland Aktiengesellschaft abgeschlossen, die zusammen eine Bewertungseinheit darstellen.

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bewertet, sofern nicht durch nachhaltige Verluste dauernde Wert-minderungen eingetreten sind, die eine Abwertung erforderlich machen. Zuschreibungen werden vorge-nommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind.

Die Gebäude sowie die Betriebs- und Geschäftsausstat-tung wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßige Abschreibung be wertet. Die planmä-ßige Abschreibung wurde linear vorgenommen. Die geringwertigen Vermögensgegenstände wurden im Jahr der Anschaffung zur Gänze abgeschrieben.

Die Abschreibungssätze betrugen bei den unbe-weglichen Anlagen 6,66 % bis 10 % p. a., bei den beweglichen Anlagen 5 % bis 33,3 % p. a. Von den

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Zugängen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres wurde die volle Jahres abschreibung, von den Zugän-gen in der zweiten Hälfte die halbe Jahresab schreibung verrechnet.

Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens bein halten ausschließlich angeschaffte Soft-ware. Die Abschreibung erfolgte linear mit Abschreibungssätzen von 20 % bzw. 33,3 % p. a.

Die sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zu Anschaf-fungskosten bzw. bei dauerhafter Wertminderung gegebenenfalls mit ihrem niedrigeren Wert am Bilanzstichtag bewertet. Die in den sonstigen Vermögensgegenständen enthaltenen Basisinvestments, die Bewertungs einheiten mit verbrief-ten Verbindlichkeiten bilden, werden mit ihrem beizu legenden Zeitwert bewertet.

Die verbrieften Verbindlichkeiten enthalten Posten, deren Rückzah-lungsbetrag vom Kurswert defi-nierter Basisinvestments abhängt. In Anlehnung an die unterneh-mensrechtliche Bilanzierung von

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Derivaten und Sicherungsinstrumenten, wurden Bewertungseinheiten zwischen Basisinvestments und verbrieften Verbindlichkeiten gebildet, wenn die dokumentierte Absicherungsabsicht vorlag und die materiellen und formellen Bedingungen erfüllt waren. Sämtliche Risiken aus den Basis investments wurden über die Berechnungen des Rückzahlungsbetrags der verbrieften Verbindlichkeiten berücksichtigt und somit abgesichert. Die Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung erfolgt mittels der Dollar-Offset-Methode. Die Bildung von Bewertungseinhei-ten hat zur Folge, dass die in verschiedenen Posten ausgewiesenen Aktiva und Derivate so wie die verbrieften Verbindlichkeiten, mit denen sie Bewer-tungseinheiten bilden, mit ihrem beizulegenden Zeitwert bilanziert werden.

Die restlichen Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.

Bei der Bemessung der Rückstellungen wurden den gesetzlichen Erfor dernissen entsprechend alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste und der Höhe nach noch nicht feststehenden Verbind-lichkeiten berück sichtigt.

Die Berechnung der Rückstellung für Abfertigungsver-pflichtungen erfolgte nach anerkannten versicherungs-mathematischen Grundsätzen unter Verwendung der AVÖ 2008 – P- Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Pagler & Pagler. Die Bewer-tung der Ansprüche erfolgte nach der Projected Unit

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Credit Method. Weiters wurde den Berechnungen ein Pensions-eintrittsalter von 65 Jahren für Männer und 60 Jahren für Frauen zugrunde gelegt. Als langfristiger Kapitalmarktzins wurden 1,55 % (im Vorjahr: 2,2 %) angesetzt. Der Gehaltstrend wurde mit 3,0 % (im Vorjahr: 3,0 %) angesetzt.

Die Berechnung der Rückstellung für Pensionszusagen erfolgte ebenso nach anerkannten versicherungs-mathematischen Grundsätzen unter Verwendung der AVÖ 2008 – P- Rechnungsgrundlagen für die Pensions versicherung Pagler & Pagler. Für die Bewertung der Ansprüche wurde die Projected Unit Credit Method herangezogen. Der Kreis der Berechtigten umfasst ausschließlich Pensionsempfänger. Der Berechnung wurde ein langfris-tiger Kapitalmarktzins von 1,40 % (im Vorjahr: 2,0 %) unterstellt.

Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste bei lang-fristigen Personalrückstellungen werden in der Periode ihres Ent-stehens erfolgswirk sam bilanziert. Alle Veränderungen werden im

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Personalaufwand gebucht. Bei der Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen wurde 2015 erstmals ein Fluktuationsabschlag berücksichtigt.

Vom Wahlrecht des § 57 Abs. 1 BWG wurde im Jahresabschluss 2016 wie schon im Vorjahr Gebrauch gemacht.

Die Bilanzierung von Derivaten erfolgt prinzipiell nach dem Grundsatz der Einzelbewertung. Liegt bei Bankbuch-Derivaten eine dokumentierte Absicht über die Absicherung eines Grundgeschäftes (Vermögensgegenstände, Verbindlichkeiten sowie schwebende Geschäfte) vor und sind die materiellen und formellen Bedingungen erfüllt, werden Bewer-tungseinheiten gebildet.

Als Grundgeschäfte zur Absicherung werden Kundengeschäfte und Wertpapierpositionen des Eigenbestandes herangezogen. Die Absicherung der Geschäfte erfolgt auf Basis der Einzelgeschäfte (Micro-Hedge Beziehungen). Die zu besichernden Risiken betreffen das Zinsrisiko sowie das Wäh-rungsrisiko. Die Steuerung erfolgt vor allem mit Hilfe von Swaps und Devisentermingeschäften. Der Absicherungszeitraum ist im Wesent lichen identisch mit der Laufzeit des Grundgeschäftes.

Die Messung der Effektivität erfolgt fast ausschließ-lich vereinfachend (Critical Term Match), da bei den verwendeten Sicherungsbeziehungen alle Parameter des Grundgeschäftes und des Absicherungsgeschäftes

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(vor allem Laufzeit, Nominale u Verzinsung), die das Ausmaß der abgesicherten Wertänderungen bestimmen, identisch, aber gegen-läufig sind. Dies wird als ein Indi-kator für eine vollständig effektive Sicherungsbeziehung angesehen. Für die restlichen Sicherungsbe-ziehungen wird die Effektivität mittels der Dollar-Offset-Methode ermittelt.

Kapitalgarantien werden analog zum Konzernabschluss als Derivat bilan-ziert. Bei diesen Produkten wird dem jeweiligen Garantieberechtigten garantiert, dass der nach Ablauf der Bindefrist zur Verfügung stehende Auszahlungsbetrag nicht geringer ist als die Summe der vom Steuerpflich-tigen eingezahlten Beträge zuzüglich der für diesen Steuerpflichtigen gutgeschriebenen staatlichen Prä-mien im Sinne des § 108g EStG.

Kapitalgarantierte Produkte aus der Zukunftsvorsorge sowie der fondsgebundenen Lebensversiche-rung werden als Short-Put-Option auf den jeweils garantierten Fonds dargestellt. Die Bewertung basiert auf einer Monte-Carlo-Simulation.

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C. ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagever-mögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im angeführt (vgl. Anlage 1 zum Anhang). Zum Bilanzstichtag verfügt die Bank im Sachanlagevermögen wie im Vorjahr weder über bebaute noch über unbebaute Grundstücke.

Wertpapiere

Der Gesamtbestand des Wertpapier-portefeuilles (inkl. anteiliger Zinsen) beträgt zum Jahresende € 352,2 Mio. (im Vorjahr: € 336,5 Mio.). Hievon dient ein Volumen von € 220,7 Mio. (im Vorjahr: € 206,6 Mio.) als Basisin-vestment für verbriefte Verbindlich-keiten und Total Return Swaps, mit denen Bewertungseinheiten gebildet wurden. Basisinvestments in Höhe von € 111,4 Mio. (im Vorjahr: € 94,2 Mio.) sind zugunsten der Emissions-käufer verpfändet und davon in Höhe von € 1,1 Mio. (im Vorjahr: € 1,4 Mio.) an einen Sicherheitentreuhän-

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der übereignet. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere mit einem Buchwert in Höhe von € 11,6 Mio. (im Vorjahr: € 12,9 Mio.) werden in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig.

Die Differenz aus den Anschaffungskosten und dem höheren Marktwert am Bilanzstichtag bei den zum Börsehandel zugelassenen Wertpapieren, die nicht die Eigenschaft von Finanzanlagen haben und mit ihren Anschaf fungskosten bilanziert werden, beträgt € 1,95 Mio. (im Vorjahr: € 1,6 Mio.).

Im Anlagevermögen der Bank befinden sich zum 31. Dezember 2016 Wert papiere mit einem Buchwert von € 45,1 Mio. (im Vorjahr: € 53,4 Mio.). Der Unter-schiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und höherem Marktwert beträgt € 10,6 Mio. (im Vorjahr: € 10,0 Mio.). Der Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und niedrigerem Rückzahlungsbetrag bei festverzinslichen Wertpapieren des Anlagevermögens beträgt € 189,8 Tsd. (im Vorjahr: € 257 Tsd.).

Wertpapiere des Anlagevermögens (inkl. anteiliger Zinsen) sind in folgenden Posten enthalten:

– in A2 Schuldtitel öffentlicher Stellen € 14,4 Mio. (im Vorjahr: € 18,7 Mio. );

– in A3 Forderungen an Kreditinstitute € 1,0 Mio. (im Vorjahr € 1,0 Mio.)

– in 5 Schuldverschreibungen und andere festver-zinsliche Wertpapiere € 15,5 Mio. (im Vorjahr: € 20,1 Mio.)

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– in A6 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere € 14,9 Mio. (im Vorjahr: € 14,4 Mio.).

Weiters wird auf den beiliegenden Anlage 1 verwiesen.

Die Gesellschaft führt ein Wert-papier-Handelsbuch gem. Artikel 103 CRR. Positionen des Handels-buches werden zu Marktpreisen bewertet. Zum 31. Dezember 2016 umfasst dieses wie im Vorjahr keine Wertpapiere.

Die Capital Bank stellt Kapi-talgarantien, insbesondere im Zusammenhang mit der prämien-begünstigten Zukunftsvorsorge in Höhe von € 88,2 Mio. (im Vorjahr: € 76,7 Mio.) und der fondsgebun-denen Lebensversicherung in Höhe von € 51,7 Mio. (im Vorjahr: € 42,4 Mio.) im Handelsbuch als Derivat dar. Bei den Kapitalgarantien der prämienbegünstigten Zukunftsvor-sorge und der fondsgebundenen Lebensversicherung wird im Rahmen der Kapitalgarantie Marktrisiko von der jeweiligen Vorsorgeeinrichtung an die Capital

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Bank übertragen. Dabei wird gegenüber dem jeweiligen Garantieberechtigten garantiert, dass der nach Ablauf der Bindefrist zur Verfügung stehende Auszahlungsbetrag nicht geringer ist als die Summe der vom Steuerpflichtigen eingezahlten Beträge zuzüglich der für diesen Steuerpflichtigen gutgeschriebenen staatlichen Prämien im Sinne des § 108g EStG. Die drei wesentlichen Inputfaktoren für die Ermittlung des Marktwertes stellen dabei die geschätzte Stornoquote der bestehenden Verträge, die langfristigen (Ziel-) Volatilitäten der Garantie-fonds sowie die geschätzte erwartete Rendite der Garantiefonds dar. Die Bewertung basiert auf einer Monte-Carlo-Simulation. Zum 31.12.2016 wurde aufgrund der Berechnung für negative Marktwerte der Kapitalgarantien im Zusammenhang mit der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge und der fondsgebundenen Lebensversicherung eine Rückstel-lung in Höhe von € 3.406 Tsd. (im Vorjahr: € 0 Tsd.) getroffen.

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Die in den Posten Schuldverschrei-bungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wert-papiere enthaltenen Wertpapiere setzen sich wie folgt zusammen:

Die Schuldverschreibungen beinhal-ten wie im Vorjahr keine Vermögens-gegenstände nachrangiger Art.

Infolge der Krise in Griechenland wurden die Entwicklungen in den Euro-Peripherie Ländern mit besonderem Augenmerk beobachtet und strenge Risikovorgaben für Engagements mit und in diesen Ländern festgelegt.

in TEUR

börsenotiertnicht

börsenotiert

hiev. im Anlage­

vermögen

hiev. im Umlauf­

vermögen

2015Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 61.301 300 20.144 41.457Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 27.051 121.185 14.357 133.878

2016Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 60.945 - 15.462 45.483Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 25.582 134.072 14.903 144.751

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Beteiligungen

Die ausgewiesenen Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind nicht zum Börsen-handel zugelassen.

Die Bank hält per 31. Dezember 2016 bei folgenden Unternehmen direkte Beteiligungen von mindestens 20 % Anteilsbesitz. 1)

Beteiligung und Anteile an verbundenen Unter­nehmen

Gesell­schaftskap.

in TEUReigener

AnteilEigenkapital

in TEUR2)

Jahres­ergebnis in

TEUR3)Bilanz (vorl.)

Brüll Kallmus Bank AG 6.000 100 % 15.691 3.376 2016

Security Kapitalanlage Aktiengesellschaft 4.362 100 % 35.519 1.006 2016

Corporate Finance – Grawe Gruppe GmbH 1.000 100 % 880 3 2016

CENTEC.AT Softwareentwicklungs und Dienstleistungs GmbH 35 100 % 109 -47 2016

BK Immo Vorsorge GmbH 35 100 % 2.353 939 2016

CB Family Office Service GmbH 35 100 % 147 -4 2016

DARSTELLUNG DER BETEILIGUNGEN

1) Vom § 241 Abs 2 UGB wird Gebrauch gemacht.2) Die Ermittlung des Eigenkapitals erfolgte nach § 229 UGB unter Einrechnung der versteuerten Rücklagen; inkl. Bilanzgewinn.3) Als Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag wurde nach § 231 Abs 2 Z 22 UGB jener vor Rücklagenbewegung herangezogen.

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Forderungen und Verbindlichkeiten an Kreditinstitute und Kunden

In den Forderungen an Kre-ditinstitute sind € 5,5 Mio. (im Vorjahr: € 5,6 Mio.) nicht zum Börsehandel zugelassene verbriefte Forderungen enthalten. Forderungen an Kreditinstitute in Höhe von € 80,3 Mio. (im Vorjahr: € 87,3 Mio.) stammen aus der Übereignung von Basisinvestment für verbriefte Verbindlichkeiten an einen Sicherheitentreuhänder.

In den Forderungen an Kunden sind € 2,0 Mio. (im Vorjahr: € 0,7 Mio.) nicht zum Börsehandel zugelassene verbriefte Forderungen enthalten.

Nicht täglich fällige Forderungen / Verbindlichkeiten Forderungen VerbindlichkeitenSumme Kreditinstitute und Kunden (in TEUR) 31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2015

bis 3 Monate 44.881 39.553 6.778 10.795mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 75.276 101.437 14.533 14.167mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 110.966 104.010 254 12.418mehr als 5 Jahre 5.339 9.707 4.894 4.645

Gesamt 236.462 254.707 26.459 42.025

DARSTELLUNG DER FRISTIGKEITEN

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Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie gegenüber Unter-nehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

Mit der Corporate Finance – Grawe Gruppe GmbH als auch mit der CENTEC.AT Softwareentwicklungs und Dienstleistungs GmbH besteht eine umsatzsteu-erliche Organschaft.

Die Capital Bank ist Teil einer Unternehmensgruppe gem. § 9 KStG, Gruppenträger ist die HYPO-Bank Burgenland Aktiengesellschaft.

Die Offenlegung gem. Art. 431 ff CRR erfolgt durch das übergeordnete Kreditinstitut HYPO-Bank Burgenland Aktiengesellschaft.

Zum 31. Dezember 2016 sind Mündelgeldspareinla-gen von unterge-ordneter Bedeutung vorhanden.

in TEUR 31.12.2016 31.12.2015

Forderungen an Kreditinstitutedarunter an verbundene Unternehmen 112.633 119.800darunter an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 8 8

Forderungen an Kundendarunter an verbundene Unternehmen 786 789

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitutendarunter an verbundene Unternehmen 7.343 9.900darunter an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 32 32

Verbindlichkeiten gegenüber Kundendarunter an verbundene Unternehmen 14.154 35.157

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Sonstige Vermögensgegenstände

Die Sonstigen Vermögensgegen-stände beinhalten Basisinvestments für verbriefte Verbindlichkeiten in Höhe von € 138,4 Mio. (im Vorjahr: € 139,1 Mio.).

In TEUR RLZ 31.12.2016 31.12.2015

Sonstige Anteile an Gesellschaften > 1 Jahr 138.333 141.222Wertberichtigung gem. § 57 Abs 1 BWG > 1 Jahr -3.080 0BW Sonstige Anteile an Gesellschaften > 1 Jahr 135.253 141.222Forderungen gegenüber verb. Unternehmen < 1 Jahr 5.809 4.126diverse Ausgangsrechnungen und DL < 1 Jahr 3.839 4.482

POSTEN AB 1 MIO. EUR (ALLE WERTE IN TEUR)

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Die latenten Steuern werden gemäß den geänderten gesetzlichen Bestimmungen ab 1. Jänner 2016 erfasst. Der zum 1. Jänner 2016 bestehende Saldo an aktiven latenten Steuern wurde zur Gänze aktiviert und wird über 5 Jahre durch die Bildung eines passiven Abgrenzungsposten gemäß § 906 Abs 33f UGB ertragsmäßig verteilt.

In TEUR 31.12.2016 31.12.2015

Sachanlagen 108 88Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.358 1.000Wertberichtigungen 4.184 3.395Langfristige Personalrückstellungen 650 515Langfristige Rückstellungen 305 156

Betrag Gesamtdifferenzen 6.605 5.154

AKTIVE LATENTE STEUERN

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Sonstige Verbindlichkeiten

Unter diesem Posten sind Finanzamtverbindlichkeiten in Höhe von € 3.622 Tsd. (im Vorjahr: € 4.847 Tsd.) und Verbindlichkeiten aus Wert papierverrechnung in Höhe von € 3.675 Tsd. (im Vorjahr: € 1.551 Tsd.) aus gewiesen. Aufwendungen, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungs wirksam werden, betreffen im Wesentlichen Personalaufwendungen in Höhe von € 3.561 Tsd. (im Vorjahr: € 2.495 Tsd.) sowie diverse Sachauf-wendungen. Die sonstigen Verbind-lichkeiten in Höhe von € 21.380 Tsd. (im Vorjahr: € 19.878 Tsd.) sind innerhalb eines Jahres fällig. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter nehmen in Höhe von € 7.830 Tsd. (im Vorjahr: € 6.912 Tsd.) enthalten.

Verbriefte Verbindlichkeiten

Bei den verbrieften Verbindlichkei-ten handelt es sich um Zertifikate auf Basisinvestments. Sie bilden Bewertungseinheiten mit in der Bilanz in verschiedenen Posten

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ausgewiesenen Aktiva und derivativen Geschäften (Basisinvestments).

Im nächsten Geschäftsjahr werden verbriefte Verbindlichkeiten in Höhe von € 0,3 Mio. (im Vorjahr: € 0,0 Mio.) fällig.

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind vor allem Vorsor-gen für Schadens fälle im Ausmaß von € 3.383 Tsd. (im Vorjahr: € 4.870 Tsd.), für Drohverlustrück-stellungen für Kapitalgarantien im Ausmaß von € 3.406 Tsd. (im Vorjahr: 1.118 Tsd.), für nicht konsu-mierte Urlaube im Ausmaß von € 984 Tsd. (im Vor-jahr: € 705 Tsd.), für sonstigen Personalaufwand im Ausmaß von € 4.619 Tsd. (im Vorjahr: € 4.695 Tsd.) und für Provisionszahlungen im Ausmaß von € 3.539 Tsd. (im Vorjahr: € 3.286 Tsd.) enthalten.

Langfristige Rückstellungen, das sind insbesondere Rückstellung für Garantieleistungen, werden mit dem Erfüllungsbetrag erfasst und mittels Euro Swaps Curve abgezinst.

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Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt unverändert € 10,0 Mio. und ist in 1.376.030 Stückaktien zerlegt. Die Aktien sind in 729.030 Inhaber stückaktien und 647.000 Namensstückaktien unterteilt.

Die Kapitalrücklagen resultieren aus Einzahlungen und Einlagen des Aktionärs.

Die Gewinnrücklagen der Gesell-schaft umfassen gesetzliche und freie Rücklagen sowie in Vorjahren erwirtschaftete Ergebnisse, vermin-dert um Gewinnausschüttungen.

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D. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Eine Aufgliederung der Erträge nach geografischen Märkten gemäß § 64 (1) Z 9 BWG unterblieb, da sich die geografischen Märkte vom Standort der Organisation des Kreditinstituts nicht wesentlich unter scheiden.

Die im Zinsertrag ausgewiesenen Kreditbearbeitungsgebühren in Höhe von € 1.116 Tsd. (im Vorjahr € 1.110 Tsd.) wurden wie im Vorjahr entspre-chend der Kreditlaufzeit abgegrenzt.

Im Posten Zinsen und ähnliche Aufwen-dungen sind Negativzinsen in Höhe von € 103 Tsd. (im Vorjahr € 81 Tsd.) aus Veranlagungen bei der OeNB enthalten.

Im Posten Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen sind € 4.300 Tsd. (im Vorjahr: € 3.100 Tsd.) an Ausschüttung von verbundenen Unternehmen enthalten.

Das Provisionsergebnis setzt sich im Wesentlichen aus dem Ergebnis aus

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Wertpapiergeschäften in Höhe von € 22.166 Tsd. (im Vorjahr: € 22.746 Tsd.) zusammen. Im Geschäftsjahr 2016 wurde im Provisionsergebnis aus den Erträgen im Zusammenhang mit der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge und der fondsgebundenen Lebensversicherung eine Vorsorge für drohende Verluste von € 650 Tsd. (im Vorjahr: € 450 Tsd.) berücksichtigt. Im Posten Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften stehen Ge winnen aus der Devisenbewertung und Veräußerungsgewinnen aus Wert papiergeschäften in Höhe von € 8.931 Tsd. (im Vorjahr: € 6.331 Tsd.) Kurs verluste aus diesem Bereich von € 9.009 Tsd. (im Vorjahr: € 7.149 Tsd.) gegenüber.

Der Posten Sonstige betriebliche Erträge beinhaltet im Wesentlichen die Erträge aus den Service Level Agreements in Höhe von € 910 Tsd. (im Vorjahr: € 1.607 Tsd.) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von € 1.009 Tsd. (im Vorjahr: € 221 Tsd.).

Im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betrieblichen Vorsorgekassen sind Aufwendungen an betriebliche Vorsorgekassen in Höhe von € 75 Tsd. (im Vorjahr: € 73 Tsd.) enthalten.

TEUR TEUR

Verpflichtungen 2017 (2016) 959,0 (962,0)Verpflichtungen 2017–2021 (2016–2020) 5.300,0 (5.318,0)

VERPFLICHTUNGEN AUS DER NUTZUNG VON IN DER BILANZ NICHT AUSGEWIESENEN SACHANLAGEN (OHNE WERTSICHERUNG)

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Die Wertberichtigungen auf Forderun-gen und Zuführungen zu Rück stellungen für Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken wurden im Rahmen der Bestimmungen des § 57 Abs 1 BWG angepasst. Ebenso wurden in dieser Position Vorsorgen für negative Marktwerte der Kapitalgarantien im Zusammenhang mit der prämien-begünstigten Zukunftsvorsorge und der fondsgebundenen Lebensversi-cherung in Höhe von € 1.637 Tsd. (im Vorjahr: € 0 Tsd.) getroffen.

Die Angabe der auf das Geschäfts-jahr anfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer entfällt, da diese auf Ebene des Konzerns der HYPO-Bank Burgenland Aktienge-sellschaft durchgeführt wird.

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E. ERGÄNZENDE ANGABEN

Die Aktiva der Bilanz in fremder Währung betragen zum Stichtag € 209 Mio. (im Vorjahr: € 187 Mio.), die Passiva der Bilanz in fremder Währung € 33,5 Mio. (im Vorjahr: € 38,6 Mio.).

Die Gesamtkapitalrentabilität der Gesellschaft, die als Quotient des Jahresergebnisses nach Steuern geteilt durch die Bilanzsumme zum Bilanzstichtag ergibt 1,0 % (im Vorjahr: 1,0 %).

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31.12.2015 Nominalbetrag Marktwert (positiv) Marktwert (negativ)TEUR Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch

Volumen Gesamt 183.962 119.118 516 2.803 823 0OTC-Produkte 183.962 119.118 516 2.803 823 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Zinssatz 36.300 0 110 0 530 0OTC-Produkte 36.300 0 110 0 530 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Eigenkapital 1.813 0 142 0 3 0OTC-Produkte 1.813 0 142 0 3 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Fremdwährungen und Gold 140.578 0 264 0 290 0OTC-Produkte 140.578 0 264 0 290 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Kredit 5.270 0 0 0 0 0OTC-Produkte 5.270 0 0 0 0 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Sonstige 0 119.118 0 2.803 0 0OTC-Produkte 0 119.118 0 2.803 0 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0

DAS DERIVATIVE GESCHÄFTSVOLUMEN DER CAPITAL BANK – GRAWE GRUPPE AG STELLT SICH UNTER VERWENDUNG VON FAIR VALUES PER 31.12.2016 WIE FOLGT DAR:

31.12.2016 Nominalbetrag Marktwert (positiv) Marktwert (negativ)TEUR Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch

Volumen Gesamt 193.281 139.853 522 580 3.251 1.347OTC-Produkte 193.281 139.853 522 580 3.251 1.347börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Zinssatz 33.300 0 273 0 457 0OTC-Produkte 33.300 0 273 0 457 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Eigenkapital 881 0 253 0 0 0OTC-Produkte 881 0 253 0 0 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Fremdwährungen und Gold 150.426 0 25 0 2.794 0OTC-Produkte 150.426 0 25 0 2.794 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Kredit 8.673 0 0 0 0 0OTC-Produkte 8.673 0 0 0 0 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Sonstige 0 139.853 0 580 0 1.347OTC-Produkte 0 139.853 0 580 0 1.347börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0

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31.12.2015 Nominalbetrag Marktwert (positiv) Marktwert (negativ)TEUR Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch

Volumen Gesamt 183.962 119.118 516 2.803 823 0OTC-Produkte 183.962 119.118 516 2.803 823 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Zinssatz 36.300 0 110 0 530 0OTC-Produkte 36.300 0 110 0 530 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Eigenkapital 1.813 0 142 0 3 0OTC-Produkte 1.813 0 142 0 3 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Fremdwährungen und Gold 140.578 0 264 0 290 0OTC-Produkte 140.578 0 264 0 290 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Kredit 5.270 0 0 0 0 0OTC-Produkte 5.270 0 0 0 0 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Sonstige 0 119.118 0 2.803 0 0OTC-Produkte 0 119.118 0 2.803 0 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0

31.12.2016 Nominalbetrag Marktwert (positiv) Marktwert (negativ)TEUR Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch

Volumen Gesamt 193.281 139.853 522 580 3.251 1.347OTC-Produkte 193.281 139.853 522 580 3.251 1.347börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Zinssatz 33.300 0 273 0 457 0OTC-Produkte 33.300 0 273 0 457 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Eigenkapital 881 0 253 0 0 0OTC-Produkte 881 0 253 0 0 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Fremdwährungen und Gold 150.426 0 25 0 2.794 0OTC-Produkte 150.426 0 25 0 2.794 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Kredit 8.673 0 0 0 0 0OTC-Produkte 8.673 0 0 0 0 0börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0Sonstige 0 139.853 0 580 0 1.347OTC-Produkte 0 139.853 0 580 0 1.347börsengehandelte Produkte 0 0 0 0 0 0

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Die Bewertung der Devisentermin-geschäfte und Währungsswaps erfolgt mit dem Devisenbewertungs-kurs der EZB zum jeweiligen Stichtag unter Berücksichtigung der Zinssätze der beteiligten Währung sowie der Rest laufzeiten.

Bei Devisentermingeschäften, die sich in einer Bewertungseinheit mit eigenen Emissionen oder sonstigen Grundgeschäften befinden, werden Marktwerte in Höhe von € 25,2 Tsd. (im Vorjahr: € 174,5 Tsd.) in den sonstigen Vermögensgegenständen und € 1.958,5 Tsd. (im Vorjahr: € 257,3 Tsd.) in den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst.

Negative Marktwerte, die nicht im Rahmen einer Bewertungseinheit durch positive Marktwerte aus dem Grundgeschäft gedeckt sind, werden durch Bildung einer Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Termingeschäften berücksichtigt. Per 31.12.2016 wurde eine solche Rückstellung in Höhe von € 835,3 Tsd. gebildet (im Vorjahr: € 0,0 Tsd.). Für negative Marktwerte in Höhe von € 457,2 Tsd. (im Vorjahr:

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€ 562,4 Tsd.) wird aufgrund des Vorliegens von Bewertungseinheiten keine Rückstellung gebildet.

Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten.

Es wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von € 15.240.399,42 (2015: € 7.581 Tsd.) wie im Vorjahr keine Dividende auszuschütten und den gesamten Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Haftungsverhältnisse

In den Eventualverbindlichkeiten sind Garantien und Haftungen in Höhe von € 5,0 Mio. (im Vorjahr: € 6,5 Mio.) enthalten.

Bei den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Kre-ditrisiken handelt es sich um noch nicht in Anspruch genommene Kredite in Höhe von € 34,1 Mio. (im Vorjahr: € 29,3 Mio.).

Als Arrangementkaution sind Wertpapiere mit einem Buchwert von € 16,4 Mio. (im Vorjahr: € 21,5 Mio.) hinterlegt. Als Kaution für die Nutzung der Möglich-keit der Refinanzierung über das Tenderverfahren bei der EZB wurden Wertpapiere mit einem Buchwert von € 57,5 Mio. (im Vorjahr € 57,2 Mio.) gesperrt gehalten. Barkautionen bestehen in Höhe von € 0,5 Mio. (im Vorjahr: € 0,5 Mio.). Weiters entfällt auf Deckungswerte für Pensionsrückstellun-

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gen ein Volumen von € 279 Tsd. (im Vorjahr: € 269 Tsd.). Ein Deckungs-stock für Mündelgelder besteht nicht (im Vorjahr: € 320 Tsd.).

F. SONSTIGE ANGABEN

Während des Geschäftsjahres 2016 waren durchschnittlich 158 (im Vorjahr: 161) Angestellte und 8 (im Vorjahr: 8) Arbeiter beschäftigt.

In den Forderungen an Kunden per 31. Dezember 2016 sind sowie im Vorjahr keine Kredite an Mitglieder des Vorstands enthalten. Gegenüber den Aufsichtsräten bestehen Kredite in Höhe von € 50 Tsd. (VJ: € 60 Tsd.).

Der Aufwand für Abfertigungen und Pensionen inklusive der Rückstellungs dotation beträgt für aktive Mitglieder des Vorstands und für leitende Ange stellte € 935 Tsd. (im Vorjahr: € 155 Tsd.) und für andere Arbeitnehmer € 561 Tsd. (im Vorjahr: € 514 Tsd.).

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Der Aufwand für Pensionen an ehemalige Mitglieder des Vorstands beträgt € 347 Tsd. (im Vorjahr: € 103 Tsd.).

Bezüge der Mitglieder des Vorstands:Die Bestimmung gem. § 242 (4) UGB wurde in Anspruch genommen. Die im Geschäftsjahr tätigen Mitglieder des Aufsichtsrats haben keine Bezüge erhalten.

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Organe der Capital Bank – GRAWE Gruppe AGim Geschäfts-jahr 2016

Vorstand

Christian Jauk, MBA MASVorsitzender des Vorstands

Mag. Constantin Veyder-MalbergMitglied des Vorstands

Wolfgang Dorner, CIAMitglied des Vorstands (ab 01.10.2016)

Aufsichtsrat

Mag. Dr. Othmar EdererGeneraldirektor der Grazer Wechsel seitige Versicherung AGVorsitzender des Aufsichtsrats

DDIng. Mag. Dr. Günther PuchtlerMitglied des Vorstands der Grazer Wechselseitige Versicherung AGstellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats

Dipl. Techn. Erik Venningdorf Mitglied des Vorstands der Grazer Wechselseitige Versicherung AG Mitglied des Aufsichtsrats

Dr. Franz Hörhager Mitglied des Aufsichtsrats

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Vorsitzender des Vorstandes Christian Jauk, MBA MAS

Mitglied des VorstandesMag.Constantin Veyder-Malberg

Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder

Rudolf LaudonHarald Greimel

Graz, am 6. März 2017

Der Vorstand

Mitglied des Vorstandes Wolfgang Dorner, CIA

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UNEINGESCHRÄNKTER BESTÄTIGUNGSVERMERK

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den Jahresabschluss der Capital Bank – GRAWE Gruppe AG, Graz, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2016, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahres abschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2016 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unter-nehmens- und bankrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzli-chen Bestimmungen.

Bestätigungs-vermerk

Dem unge-kürzten Jahresab-schluss der Capital Bank – GRAWE Gruppe AG zum 31.12.2016 wurde vom gewählten Abschlussprü-fer folgender uneinge-schränkte Bestätigungs-vermerk erteilt:

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Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Überein-stimmung mit den österreichischen Grund sätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt ‚Verantwortlich-keiten des Abschluss prüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den öster reichischen unternehmensrechtlichenund berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungs-nachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafü r, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und bank rechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten,

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um die Aufstellung eines Jahresab schlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresab-schlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstä-tigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fort-führung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungs-grundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Ver-treter beabsichtig en, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Aufsichtsrat ist verantwort-lich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

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Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsich-tigten - falschen Darstellungen ist und einen Bestä-tigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesent liche falsche Darstel-lung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungs-gemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

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Darüber hinaus gilt:

– Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsur-teil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht auf gedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrüge risches Zusammenwirken, Fälschun-gen, beabsichtigte Unvollständig-keiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

– Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung rele-vanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umstän-den angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil

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zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.

– Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungsle-gungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammen-hängende Angaben.

– Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemes-senheit der Anwendung des Rechnungs legungs-grundsatzes der Fortführung der Unternehmenstä-tigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesell-schaft zur Fortführung der Unternehmens tätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsver-merk auf die dazugehörigen Angaben im Jahres-abschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerun-gen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortfüh-rung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

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– Wir beurteilen die Gesamtdarstel-lung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahres-abschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt. dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

– Wir tauschen uns mit dem Aufsichtsrat unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungs feststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschluss-prüfung erkennen, aus.

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht

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und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforde-rungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Überein stim-mung mit den österreichischen unternehmensrecht-lichen Vorschriften und den sonder gesetzlichen Vorschriften .

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

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ErklärungAngesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Wien, am 6. März 2017

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestä-tigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutsch-sprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

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Der folgende Teil-konzernabschluss nach UGB/BWG der Capital Bank – GRAWE Gruppe AG soll dem Leser als Orientierung über die wirtschaftliche Entwicklung der Capital Bank und ihrer Tochter-gesellschaften dienen.

TEILKONZERN DER CAPITAL BANK – GRAWE GRUPPE AG

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12. TEILKONZERN DER CAPITAL BANK – GRAWE GRUPPE KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2016

Aktiva 31.12.2016 EUR

31.12.2015 TEUR

1. Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken 11.289.173,14 32.289

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen, die zur Refinanzierung bei der Zentral­notenbank zugelassen sindSchuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 20.785.659,57 23.087

3. Forderungen an Kreditinstitute 191.816.927,04 204.3344. Forderungen an Kunden 244.837.212,90 251.9645. Schuldverschreibungen und andere

festverzinsliche Wertpapiere 67.721.983,37 69.9046. Aktien und andere nicht festverzins­

liche Wertpapiere 196.757.009,17 182.1377. Beteiligungen 786.998,17 787

darunter: an Kreditinstituten 4.215,01 9 08. Anteile an verbundenen Unternehmen 856.330,17 8569. Immaterielle Vermögensgegenstände

des Anlagevermögens 434.568,08 60610. Sachanlagen 3.660.402,93 4.10711. Sonstige Vermögensgegenstände 150.438.220,57 154.54312. Rechnungsabgrenzungsposten 947.704,12 82313. Aktive latente Steuern

7.123.820,00 0

SUMME DER AKTIVA 897.456.009,23 925.437

Posten unter der Bilanz1. Auslandsaktiva 427.244.637,62 405.8112. Sondervermögen verwalteter

Kapitalanlagefonds 4.721.665.887,00 3.776.622

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Passiva 31.12.2016 EUR

31.12.2015 TEUR

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

9.325.637,57 21.968

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 343.875.448,26 381.135a) Spareinlagen 5.219.799,13 4.451b) sonstige Verbindlichkeiten 338.655.649,13 376.684

3. Verbriefte Verbindlichkeiten 308.296.740,81 309.953andere verbriefte Verbindlichkeiten 308.296.740,81 309.953

4. Sonstige Verbindlichkeiten 29.246.089,32 28.0045. Rechnungsabgrenzungsposten 7.065.713,07 6766. Rückstellungen 35.537.864,17 32.238

a) Rückstellungen für Abfertigungen 6.008.766,97 4.875b) Rückstellungen für Pensionen 591.028,25 328c) Steuerrückstellungen 100.000,00 162d) sonstige 28.838.068,95 26.873

7. Eingezahltes Kapital 65.915.661,65 65.9168. Erwirtschaftetes Kapital 98.192.854,38 85.5479. Fremdanteile 0,00 0

Summe der Passiva 897.456.009,23 925.437

Posten unter der Bilanz1. Eventualverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten

3.980.421,61 6.545

2. Kreditrisiken 34.182.247,24 29.2643. Verbindlichkeiten aus

Treuhandgeschäften15.850.958,32 31.246

4. Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013

165.255.208,04 155.067

darunter: Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013: EUR 10.158.000,00 (Vorjahr: TEUR 11.851)

5. Eigenmittelanforderungen gemäß Art 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (Gesamtrisikobetrag)

919.336.176,74 771.999

darunter: Eigenmittelanforderungen gemäß Art 92 Abs1 lit a bis c der Verord-nung (EU) Nr. 575/2013a) Harte Kernkapitalquote 16,8% 18,6%b) Kernkapitalquote 16,8% 18,6%c) Gesamtkapitalquote 17,9% 20,1%

6. Auslandspassiva 73.960.499,55 78.960

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13. TEILKONZERN DER CAPITAL BANK – GRAWE GRUPPE KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2016

2016 EUR

2015 TEUR

1. Zinsen und ähnliche Erträge 11.137.567,42 11.865darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 2.716.660,07 3.755

2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.448.402,41 -1.718

I. NETTOZINSERTRAG 9.689.165,01 10.147

3. Erträge aus Wertpapieren und Beteili­gungen 2.177.190,30 1.954a) Erträge aus Aktien, anderen Anteils-

rechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren 1.787.788,73 1.630

b) Erträge aus Beteiligungen 22.405,52 0c) Erträge aus Anteilen an verbundenen

Unternehmen 366.996,05 3244. Provisionserträge 84.323.052,66 85.0015. Provisionsaufwendungen -39.094.446,51 -43.9416. Erträge/Aufwendungen aus

Finanzgeschäften -79.826,09 -8187. Sonstige betriebliche Erträge 3.123.515,83 4.163

II. BETRIEBSERTRÄGE 60.138.651,20 56.506

8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen -34.336.234,35 -31.397a) Personalaufwand -22.989.725,47 -20.752 aa) Löhne und Gehälter -18.468.619,91 -17.250 bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschrie-

bene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -2.711.875,21 -2.676

cc) sonstiger Sozialaufwand -123.678,15 -159 dd) Aufwendungen für Altersversorgung

und Unterstützung -317.068,86 -266 ee) Dotierung der Pensionsrückstellung -263.147,67 -40 ff) Aufwendungen für Abfertigungen

und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -1.105.335,67 -360

b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) -11.346.508,88 -10.645

9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände -997.802,72 -976

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.683.422,78 -282

III.BETRIEBSAUFWENDUNGEN -38.017.459,85 -32.655

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2016 EUR

2015 TEUR

IV. BETRIEBSERGEBNIS 22.121.191,35 23.851

11. Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Eventualver bindlichkeiten und für Kreditrisiken -6.501.234,24 -14.648

12. Erträge aus der Auflösung von Wertbe­richtigungen auf Forderungen und aus Rückstellungen für Eventualverbind­lichkeiten und für Kreditrisiken 1.920.510,79 8.526

13. Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Anteile an verbundenen Unternehmen -40,85 -83

14. Erträge aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unter­nehmen 1.079.702,45 280

V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 18.620.129,50 17.926

15. Steuern vom Einkommen -5.123.700,59 -6.27116. Sonstige Steuern, soweit nicht in Pos­

ten 15 auszuweisen -850.973,52 -22

VI. KONZERJAHRESÜBERSCHUSS/­FEHLBETRAG 12.645.455,39 11.633

17. Rücklagenbewegung -5.300.000,00 -3.800darunter: Dotierung der Haftrücklage 0,00 0

VII. JAHRESGEWINN 7.345.455,39 7.833

18. Gewinnvortrag 8.033.495,85 201

VIII. BILANZGEWINN (vor Anteilen fremder Gesellschafter) 15.378.951,24 8.034

19. Fremdanteile am Jahresüberschuss 0,00 0

IX. BILANZGEWINN 15.378.951,24 8.034

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IMPRESSUM

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HerausgeberCapital Bank – GRAWE Gruppe AGBurgring 16A-8010 GrazTel.: +43.316.8072.0Fax: [email protected]

Standort Wien:Palais EsterházyWallnerstraße 4A-1010 WienTel.: +43.1.31614Fax: [email protected]

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Standort Klagenfurt:Kardinalschütt 9A-9020 Klagenfurt am WörtherseeTel.: [email protected]

Für den Inhalt verantwortlichChristian Jauk, MBA MAS,Mag. Constantin Veyder-Malberg,Wolfgang Dorner, CIA,Thomas Ortner, MSc, Mag.(FH) Harald Hofherr

Gestaltung und ProduktionTexte: Michael Lehofer, Capital BankGrafik und Reinzeichnung: Werbeagentur Rubikon GmbH, www.rubikon.atTitelbild: © stock.adobe.com

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„Alles, was man im Leben braucht, ist Unwissenheit und Selbstvertrauen, dann ist der Erfolg sicher“, hat Mark Twain mal in einem Brief geschrieben. Unwissenheit wiederum führt uns zu Vertrauen, das angesiedelt ist in einer Grauzone aus Wissen und Nicht-Wissen, wie der deutsche Philosoph Georg Simmel festgehalten hat, und es sei jene wichtige Kraft innerhalb einer Gesellschaft, auf der praktisches Handeln begründet werden kann. Simmel steht damit in der Tradition von John Locke, der schon im 17. Jahrhundert das Schicksal in autoritäts-dominierten Gesellschaften durch das Vertrauen auf gegenseitig Rücksicht nehmendes Handeln ersetzt hat. Vertrauen ist ein wesentliches Bindemittel, es stellt Ver-bindlichkeiten her und fordert Verlässlichkeit ein. Ohne ein Quäntchen Ungewissheit würde es nicht existieren können, dabei ist Vertrauen der Anfang von allem, wie die Deutsche Bank Anfang der 90er-Jahre zu werben pflegte.

Unser Gastautor Michael Lehofer hält in seinem Beitrag darüber hinaus fest, dass im Wort Vertrauen auch steckt, sich etwas zu trauen. „Es gehört Mut zum Vertrauen. Der Mut, den wir brauchen, um Vertrauen zu lernen – das Trauen eben – beruht darauf, dass wir nicht mehr auf unsere alten Traumata reagieren, sondern uns und andere täglich neu betrachten und das Risiko auf uns nehmen, den anderen als auch uns selbst in einer nie dagewesenen Weise neu zu entdecken. Wenn wir in dieser Weise jung bleiben, quasi das Leben täglich als neues Abenteuer erleben, indem wir unsere Konzepte und Theorien über die Welt hintanstellen und das Aben-teuer unseres eigenen Lebens riskieren, dann leben wir vertrauensvoll und sicher zugleich.“ Und so schließt sich dann auch der Kreis zur Ökonomie, die eine gewisse Zukunftslastigkeit in sich trägt, oder, wie der Titel dieses Geschäftsberichts so schön lautet: Wir handeln im Ver-trauen auf die Zukunft!

CHRISTIAN JAUKVORSITZENDER DES VORSTANDES

Vertrauensvorschuss ist ein schöner Begriff. Er beschreibt zum einen eine wichtige Überzeugung, denn ohne Vertrauen lässt sich eine zwischenmenschliche Beziehungs-ebene nur schwer etablieren, zum anderen weist der Wortteil ‚Vorschuss‘ in die Zukunft und dass es dort etwas geben wird, was wir anstreben, woran wir unsere Pläne ausrichten können. Der vertrauens-volle Blick nach vorne ist demnach anregend und aufregend zugleich.

CONSTANTIN VEYDER-MALBERGMITGLIED DES VORSTANDES

Als Bank sind wir angehalten, un-seren Kundinnen und Kunden eine Beziehung und Zusammenarbeit zu garantieren, die Vertrauen als zent-ralen Wert betrachtet. Damit einher geht auch Verlässlichkeit, denn wer vertraut, möchte u.a. verlässlich auf dem aktuellen Stand von Entwick-lungen gehalten werden, womit wir bei einem weiteren zentralen Wert von Beziehungen jeder Art wären, der Verantwortung.

WOLFGANG DORNERMITGLIED DES VORSTANDES

Vertrauen, Verlässlichkeit und Verantwortung sind eine Werte-Triade, auf deren Basis der Weg in die Zukunft in Ruhe beschritten werden kann. Mit diesen Werten einhergehen Sicherheit, die Bereit-schaft, sich konsistent an bewähr-ten Regeln zu orientieren und das Vermögen, andere Sichtweisen zuzulassen und zu berücksichtigen. Zusammengenommen ergibt das einen wunderbaren Handlungsspiel-raum für alle beteiligten Partner.

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