Ausgabe 38 · November 2011 · 15. Jahrgang Das aktuelle ... · Erosion des Untergrunds. Das...

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Das aktuelle Infomagazin der Unternehmensgruppe Ausgabe 38 · November 2011 · 15. Jahrgang Riesige Matten aus Terrafix® wurden mit herkömmlichen Weidenbüscheln kombiniert, um ein seit Jahren brennendes Problem an der Elbe bei Cux- haven zu lösen. Zwischen Cuxhaven und Ottern- dorf liegt der „Altenbrucher Bo- gen“, eine Kurve, in der das Fahr- wasser der Elbe besonders nah am Ufer verläuft. Die starken Strömungen, die hier entstehen, gefährden den Uferbereich und tragen immer weiter den Unter- grund ab. Das Watt ist in den letzten Jahren stark zurückgegan- gen, der Deichfuß ist gefährdet. Gleichzeitig soll aber das Fahr- wasser für große Containerschiffe vertieft werden, damit diese bei jedem Tidenstand den Hamburger Hafen anlaufen können. Doch diese Absicht würde die Fließ- geschwindigkeit weiter erhöhen und die Probleme für Deich und Watt verstärken. Ein Dilemma, für das jetzt endlich eine Lösung gefunden wurde. Eine Arbeits- gruppe aus Vertretern des Landes Niedersachsen und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes erarbeitete ein Konzept für eine dauerhafte, sichere Ufer- schutzlösung. Zentrale Idee: 24 Buhnen, die entlang des Alten- brucher Bogens in die Elbe hi- neinragen, sollen verhindern, dass der Fluss weiteres Land ab- gräbt. Die Buhnen werden bis zu 250 m lang sein und sich über 3 km am Bogen entlang ziehen. Filtermatten zur Sohlsicherung Über Wasser präsentieren sich die Buhnen wie die üblichen Wälle aus Wasserbausteinen – die Be- sonderheit verbirgt sich in der Aufstandsfläche unter Wasser: Riesige Geotextilmatten verhin- dern strömungs- und tidebe- dingte Erosionen und fördern in Kombination mit Holzfaschinen Sandablagerungen. Die speziellen Unterwassermatten sind je ca. 30 m x 70 m groß und werden vor Ort hergestellt. Die Basis bilden spezielle NAUE Terrafix®-Bahnen, die am Ufer nebeneinander ausgerollt und zur gewünschten Größe zusammen- genäht wurden. Terrafix® 773 G43 ist ein mehrlagiger Spinn- faservliesstoff, der im Küstenbe- reich eine Erosion verhindert. Für den Altenbrucher Bogen ist Terrafix® mit einer Ge- webelage fest vernadelt, die mit Schlaufen be- stückt ist. Durch die Schlaufen werden Seile gezogen, mit denen Buschfaschinen auf dem Geotextil festgebunden werden. Die Faschinen bestehen aus zahlreichen Weidenruten, die zu ei- nem viele Meter langen, runden Büschel gebunden sind. Rechtwinklig werden die Faschinen in einer Längs- und einer Querlage, Abstand je 1 m, auf dem Terrafix® festgebunden. So entstehen Sinkstücke, die ein Schlepper schwimmend zur je- weiligen Einbaustelle zieht. Das Schiff führt gleichzeitig Steine mit sich: An der Einbaustelle wer- den die Sinkstücke mit kleineren Steinen beschwert und auf den Grund abgesenkt. Dann folgt der Aufbau der eigentlichen Buhne mit größeren Wasserbausteinen. Buhne und Sinkstück schützen sich gegenseitig: Die Steine ver- hindern das Wegschwimmen der Sinkstücke. Die Gewebe-Vlies- stoff-Kombination verhindert die Erosion des Untergrunds. Das Faschinenraster fördert die Abla- gerung von Sedimenten. Zwi- schen den Buhnen bilden sich so Flachwasserbereiche mit Sand- ablagerungen. Bei Ebbe können diese Flächen künftig auch be- treten und für Spiel und Freizeit genutzt werden. Insgesamt umfasst die Maßnahme im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamts Cuxhaven eine Fläche von rund 200.000 m². Sie wird in zwei Etappen 2011 und 2012 ausgeführt und gilt als eine der größten Wasserbau- stellen Deutschlands. Die ausführende „ARGE Buhnen- bau Otterndorf“ besteht aus den Firmen Heinrich Hirdes, Colcrete von Essen, Johann Bunte und Van den Herik. Am Ende werden insgesamt ca. 220.000 m² Terrafix® 773 G43 und ca. 30.000 m² Terrafix® B813 eingebaut sein. Das Jahr 2011 wird als besonderes Jahr in die Geschichte eingehen, weltweit und auch bei NAUE. Es begann mit der Revolution in Tunesien, Ägypten und Libyen folg- ten. In etlichen weiteren Staaten gab es Proteste und Aufstände gegen die Machthaber mit vielen Toten und Verletzten. Im März bebte vor Japan die Erde, der anschlie- ßende Tsunami führte zum Super-GAU in Fu- kushima. Tausende von Menschen starben, etwa 150.000 mussten ihr ra- dioaktiv kontaminiertes Zuhause verlassen. Diese schrecklichen Er- eignisse lassen die nur knapp abgewendete In- solvenz der USA als größte Volkswirtschaft der Welt, den Kampf um den Euro und die Rettungsaktivitäten für Griechen- land fast in den Hintergrund treten. Allerdings darf man feststellen, dass trotz dieser Katastrophen und der heftigen Turbulenzen auf den Finanzmärkten die Realwirtschaft in weiten Teilen Europas nicht betroffen war. Die seit der Wiedervereinigung niedrigste Arbeitslosenzahl in Deutschland ist ein Indiz dafür, dass die Wirt- schaft in vielen Teilen der Welt erfolgreich läuft. Rekordabsätze in den deutschen Schlüssel- industrien, wie Automobilindus- trie und Maschinenbau, sind weitere Anzeichen. Auch die NAUE-Gruppe erwartet für das Jahr 2011 einen neuen Absatzrekord. Die Produktionsan- lagen sind bis in den Dezember ausgelastet und der aktuell hohe Auftragsbestand lässt auch auf ein gutes erstes Quartal 2012 schlie- ßen. Besonders freut uns, dass diese gute Auslastungssituation auch auf unseren neuen Produk- tionsstandort in Malaysia zutrifft. Wie in der letzten NAUE News berichtet, produzieren wir seit dem 1. April 2011 in Selangor, circa eine Stunde Autofahrt von Kuala Lumpur entfernt, unsere Bentonitmatte Bentofix®. In den letzten 9 Monaten wurde bereits eine Vielzahl von Bauprojekten vom Standort in Malaysia erfolg- reich beliefert. Das Werk in Selangor ist durch den TÜV Nord nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Damit wird unseren Kunden die- selbe Prozesssicherheit und letzt- endlich Qualität gewährleistet, die sie von unseren deutschen Werken gewohnt sind. Wir sind also gut aufgestellt, um mit unseren Produkten an den Herausforderungen der Zukunft, wie z. B. verbesserter Umwelt- schutz, Aufbau von Verkehrsin- frastrukturen, Hochwasser- und Küstenschutz bis zur Sohlsicher- ung der Offshore-Windenergie- anlagen, zu partizipieren. Aller- dings bleibt bei allem Optimismus die Frage, ob, und wenn ja, in welchem Ausmaß die aktuelle Schulden- und Finanzkrise der Länder und Banken den so drin- gend benötigten Ausbau dieser Segmente beeinflusst. Diese Frage wird in den nächsten Jahren nicht nur die Bauindustrie begleiten, sondern diese Unsicherheit trifft jeden. Man kann leider nur hof- fen, dass die jüngst beschlossenen Maßnahmen zur Schuldenbe- kämpfung in Griechenland und zur Rettung des Euros erfolgreich sein werden. Wir bedanken uns nach diesem turbulenten Jahr ganz herzlich bei allen Kunden und Lieferanten für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen. Ein weiterer Dank geht an alle Mitarbeiter der NAUE-Gruppe für ihr großes Engagement in diesem Jahr. Wir wünschen allen Leserin- nen und Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich fried- volleres Jahr 2012. Doppelt hält besser! Eng getaktet unter der Sohlbrücke Straßenbau auf kanadischem Torf Schutz für Sandbunker und Teiche Oberflächen- abdichtung der Deponieklasse II Warum einer umkippte Weitere Informationen unter www.naue.com INHALT Terrafix® und Weidenbüschel stabilisieren Buhnen an der Elbe Aufwendige Küstensicherung am Altenbrucher Bogen NAUE TV mit neuen Filmen Dokumentationsfilme zum Thema Geokunststoffe „Bodenbewehrung im Autobahnbau“, „Die sichere Küste“ oder „Die sichere Deponie“ sind nur einige der Film- titel, unter denen wir Ihnen Lösungen mit Geokunststoffen vorstellen. Die Filme in HD-Qualität sind so aufgebaut, dass nicht nur der Einbau und die Verlegung unserer Geokunst- stoffe gezeigt werden, sondern auch anhand von 3D-Animationen die Funktions- bzw. die Bauweise an- schaulich vermittelt wird. Über eine einfach zu bedienende Menüleiste können Sie jederzeit die Lautstärke ändern, den Film anhal- ten, vor- bzw. zurückspulen und den Film auf die gesamte Bildschirmbreite vergrößern. Unser Video-Portal mit interessanten Dokumentationsfilmen erreichen Sie jederzeit, einfach und schnell unter der Internetadresse www.naue.tv. Schon gehört...? 2011 – ein geschichtsträchtiges Jahr!

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Das aktuelle Infomagazin der UnternehmensgruppeAusgabe 38 · November 2011 · 15. Jahrgang

Riesige Matten aus Terrafix®wurden mit herkömmlichenWeidenbüscheln kombiniert,um ein seit Jahren brennendesProblem an der Elbe bei Cux-haven zu lösen.Zwischen Cuxhaven und Ottern-dorf liegt der „Altenbrucher Bo-gen“, eine Kurve, in der das Fahr-wasser der Elbe besonders naham Ufer verläuft. Die starkenStrömungen, die hier entstehen,gefährden den Uferbereich undtragen immer weiter den Unter-grund ab. Das Watt ist in denletzten Jahren stark zurückgegan-gen, der Deichfuß ist gefährdet.

Gleichzeitig soll aber das Fahr-wasser für große Containerschiffevertieft werden, damit diese beijedem Tidenstand den HamburgerHafen anlaufen können. Dochdiese Absicht würde die Fließ-geschwindigkeit weiter erhöhenund die Probleme für Deich undWatt verstärken. Ein Dilemma,für das jetzt endlich eine Lösunggefunden wurde. Eine Arbeits-gruppe aus Vertretern des LandesNiedersachsen und der Wasser-

und Schifffahrtsverwaltung desBundes erarbeitete ein Konzeptfür eine dauerhafte, sichere Ufer-schutzlösung. Zentrale Idee: 24Buhnen, die entlang des Alten-brucher Bogens in die Elbe hi-neinragen, sollen verhindern,dass der Fluss weiteres Land ab-gräbt. Die Buhnen werden bis zu250 m lang sein und sich über 3 km am Bogen entlang ziehen.

Filtermatten zur SohlsicherungÜber Wasser präsentieren sich dieBuhnen wie die üblichen Wälleaus Wasserbausteinen – die Be-sonderheit verbirgt sich in derAufstandsfläche unter Wasser:

Riesige Geotextilmatten verhin-dern strömungs- und tidebe-dingte Erosionen und fördern inKombination mit HolzfaschinenSandablagerungen.

Die speziellen Unterwassermattensind je ca. 30 m x 70 m groß undwerden vor Ort hergestellt. DieBasis bilden spezielle NAUE Terrafix®-Bahnen, die am Ufernebeneinander ausgerollt und zurgewünschten Größe zusammen-genäht wurden. Terrafix® 773G43 ist ein mehrlagiger Spinn-faservliesstoff, der im Küstenbe-reich eine Erosion verhindert. Für den Altenbrucher Bogen ist

Terrafix® mit einer Ge-webelage fest vernadelt,die mit Schlaufen be-stückt ist. Durch dieSchlaufen werden Seilegezogen, mit denenBuschfaschinen auf demGeotextil festgebundenwerden. Die Faschinenbestehen aus zahlreichenWeidenruten, die zu ei-nem viele Meter langen,runden Büschel gebunden

sind. Rechtwinklig werden die Faschinen in einer Längs- undeiner Querlage, Abstand je 1 m,auf dem Terrafix® festgebunden.

So entstehen Sinkstücke, die einSchlepper schwimmend zur je-weiligen Einbaustelle zieht. DasSchiff führt gleichzeitig Steinemit sich: An der Einbaustelle wer-den die Sinkstücke mit kleinerenSteinen beschwert und auf denGrund abgesenkt. Dann folgt derAufbau der eigentlichen Buhnemit größeren Wasserbausteinen. Buhne und Sinkstück schützensich gegenseitig: Die Steine ver-hindern das Wegschwimmen der

Sinkstücke. Die Gewebe-Vlies-stoff-Kombination verhindert dieErosion des Untergrunds. Das Faschinenraster fördert die Abla-gerung von Sedimenten. Zwi-schen den Buhnen bilden sich soFlachwasserbereiche mit Sand-ablagerungen. Bei Ebbe könnendiese Flächen künftig auch be-treten und für Spiel und Freizeitgenutzt werden.

Insgesamt umfasst die Maßnahmeim Auftrag des Wasser- undSchifffahrtsamts Cuxhaven eine

Fläche von rund 200.000 m². Siewird in zwei Etappen 2011 und2012 ausgeführt und gilt als eine der größten Wasserbau-stellen Deutschlands. Die ausführende „ARGE Buhnen-bau Otterndorf“ besteht aus denFirmen Heinrich Hirdes, Colcretevon Essen, Johann Bunte undVan den Herik.

Am Ende werden insgesamt ca.220.000 m² Terrafix® 773 G43und ca. 30.000 m² Terrafix® B813eingebaut sein.

Das Jahr 2011 wird alsbesonderes Jahr in dieGeschichte eingehen,weltweit und auch beiNAUE. Es begann mit derRevolution in Tunesien,Ägypten und Libyen folg-ten. In etlichen weiterenStaaten gab es Protesteund Aufstände gegen dieMachthaber mit vielenToten und Verletzten.

Im März bebte vor Japandie Erde, der anschlie-ßende Tsunami führtezum Super-GAU in Fu-kushima. Tausende vonMenschen starben, etwa150.000 mussten ihr ra-dioaktiv kontaminiertesZuhause verlassen.

Diese schrecklichen Er-eignisse lassen die nurknapp abgewendete In-solvenz der USA als

größte Volkswirtschaft der Welt,den Kampf um den Euro und dieRettungsaktivitäten für Griechen-land fast in den Hintergrund treten.

Allerdings darf man feststellen,dass trotz dieser Katastrophen undder heftigen Turbulenzen auf denFinanzmärkten die Realwirtschaftin weiten Teilen Europas nicht betroffen war. Die seit der Wiedervereinigung niedrigste Arbeitslosenzahl in Deutschlandist ein Indiz dafür, dass die Wirt-schaft in vielen Teilen der Welterfolgreich läuft. Rekordabsätzein den deutschen Schlüssel-industrien, wie Automobilindus-trie und Maschinenbau, sind weitere Anzeichen.

Auch die NAUE-Gruppe erwartetfür das Jahr 2011 einen neuenAbsatzrekord. Die Produktionsan-lagen sind bis in den Dezemberausgelastet und der aktuell hohe Auftragsbestand lässt auch auf ein

gutes erstes Quartal 2012 schlie-ßen. Besonders freut uns, dassdiese gute Auslastungssituationauch auf unseren neuen Produk-tionsstandort in Malaysia zutrifft.Wie in der letzten NAUE Newsberichtet, produzieren wir seitdem 1. April 2011 in Selangor,circa eine Stunde Autofahrt vonKuala Lumpur entfernt, unsereBentonitmatte Bentofix®. In denletzten 9 Monaten wurde bereitseine Vielzahl von Bauprojektenvom Standort in Malaysia erfolg-reich beliefert. Das Werk in Selangor ist durch den TÜV Nordnach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.Damit wird unseren Kunden die-selbe Prozesssicherheit und letzt-endlich Qualität gewährleistet, die sie von unseren deutschenWerken gewohnt sind.

Wir sind also gut aufgestellt, ummit unseren Produkten an den Herausforderungen der Zukunft, wie z. B. verbesserter Umwelt-

schutz, Aufbau von Verkehrsin-frastrukturen, Hochwasser- undKüstenschutz bis zur Sohlsicher-ung der Offshore-Windenergie-anlagen, zu partizipieren. Aller-dings bleibt bei allem Optimismusdie Frage, ob, und wenn ja, inwelchem Ausmaß die aktuelleSchulden- und Finanzkrise derLänder und Banken den so drin-gend benötigten Ausbau dieserSegmente beeinflusst. Diese Fragewird in den nächsten Jahren nichtnur die Bauindustrie begleiten,sondern diese Unsicherheit trifftjeden. Man kann leider nur hof-fen, dass die jüngst beschlossenenMaßnahmen zur Schuldenbe-kämpfung in Griechenland undzur Rettung des Euros erfolgreichsein werden.

Wir bedanken uns nach diesemturbulenten Jahr ganz herzlich beiallen Kunden und Lieferanten fürdie gute Zusammenarbeit und dasentgegengebrachte Vertrauen.

Ein weiterer Dank geht an alle Mitarbeiter der NAUE-Gruppe fürihr großes Engagement in diesemJahr. Wir wünschen allen Leserin-nen und Lesern ein besinnlichesWeihnachtsfest und einen gutenRutsch in ein hoffentlich fried-volleres Jahr 2012.

Doppelt hält besser!

Eng getaktet unter der Sohlbrücke

Straßenbau auf kanadischem Torf

Schutz für Sandbunker und Teiche

Oberflächen-abdichtung der Deponieklasse II

Warum einer umkippte

Weitere Informationenunter www.naue.com

I N H A L T

Terrafix® und Weidenbüschel stabilisieren Buhnen an der Elbe

Aufwendige Küstensicherung am Altenbrucher Bogen

NAUE TV mit neuen Filmen

Dokumentationsfilme zum ThemaGeokunststoffe

„Bodenbewehrung im Autobahnbau“,„Die sichere Küste“ oder „Die sichereDeponie“ sind nur einige der Film-titel, unter denen wir Ihnen Lösungenmit Geokunststoffen vorstellen.

Die Filme in HD-Qualität sind soaufgebaut, dass nicht nur der Einbauund die Verlegung unserer Geokunst-stoffe gezeigt werden, sondern auch anhand von 3D-Animationen dieFunktions- bzw. die Bauweise an-schaulich vermittelt wird.

Über eine einfach zu bedienende Menüleiste können Sie jederzeit dieLautstärke ändern, den Film anhal-ten, vor- bzw. zurückspulen und denFilm auf die gesamte Bildschirmbreitevergrößern.

Unser Video-Portal mit interessantenDokumentationsfilmen erreichen Siejederzeit, einfach und schnell unterder Internetadresse www.naue.tv.

Schon gehört ...?2011 – ein geschichtsträchtiges Jahr!

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Massive Auswaschungen undeine beschädigte Fahrbahn-decke – das war der Preis fürSparmaßnahmen bei der Mo-dernisierung der A1 in Litauenan einer steilen Uferböschung.Im zweiten Anlauf wurde dannnicht nur der Untergrund be-wehrt, sondern auch die Ober-fläche gegen Erosion geschützt.

Die viel befahrene Autobahn A1Vilnius-Klaipėda musste moder-nisiert und ausgebaut werden,

um den zunehmenden Verkehrmit immer schwereren Lkws zuermöglichen. Dabei musste aucheiner der Haupt-Straßendämmeverbreitert werden.

Außer Frage stand für den Pro-jektplaner Kelprojektas der Ein-bau einer Geogitterbewehrung.Diskutiert wurden jedoch zu-sätzliche Erosionsschutzmaß-nahmen. Teile des Damms gren-zen an einen See. Da die Regionrelativ niederschlagsreich ist,

sollten die Uferböschungenwährend der Baumaßnahmenund für die ummittelbare Zeitdanach vor Abtragung und Ab-rutschungen geschützt werden.Doch die Projektleitung ent-schied sich für die günstigsteVariante, die reine Geogitter-bewehrung.

Das Geogitter Secugrid® 40/40Q6 bewehrt den Untergrund undermöglichte den Bau einer stei-leren Böschung mit einer Nei-gung von 1:1 – bei gleichzeiti-ger Erhaltung des sicherenDammfußes im Seeuferbereich.Auch die nötigen 6 m Höhe derStützkonstruktion waren keinProblem: Alle 80 cm wurde eineGeogitterlage horizontal ein-gebaut und mit der Wrap-Methode an der Böschungsfrontumgeschlagen.

Wolkenbruch macht Planung zunichteMitten im Sommer, kurz vorFertigstellung des Damms,

machte ein starker Wolkenbruchdie Planungen zunichte. Derstarke Regen wusch den Lehm-Sand-Boden aus, Teile der Böschung und der neuen Stra-ßendecke rutschten in den See.

Nun wurden die ursprünglichenPläne wieder hervorgeholt undGeokunststoffe zum Erosions-schutz an der Böschungsober-fläche eingeplant. Das Projekt-team wählte Secumat®, einerobuste, dreidimensionale Ero-sionsschutzmatte mit UV-stabi-lem Polymer-Kern, die den Um-welteinflüssen trotzt. DiesesWirrgelege schützt vor Ober-flächenerosion und fördert den Bewuchs, da Pflanzenwurzelnschnell Halt finden.

Am Damm wurden die ausge-waschenen Bodenmengen er-setzt und neu verfestigt sowiedie Secugrid®-Umschläge fach-gerecht gesichert. Darauf wur-den die Secumat® Erosions-schutzmatten verlegt, mit Stahl-

nägeln auf der Böschung befes-tigt und auf der Krone veran-kert. Abschließend wurden dieMatten mit Boden und Saat-gut bedeckt.

Noch vor dem nächsten Sommerkonnte der neue Autobahnab-schnitt eröffnet werden und dieVegetation spross an den Ufer-böschungen.

Es ist nicht leicht, eine Auto-bahn harmonisch in eine natur-nahe Umgebung einzubinden,aber der Blick auf die neu begrünten Böschungen entlangdes schönen Didžiulis-Sees gestalten die Fahrt auf der vielbefahrenen A1 angenehmer.

Wie organisiert man parallelTunnelvortrieb und Innen-schalenausbau, wo noch riesige Materialmengen an sensiblen Abdichtungsarbeiten vorbeige-schleust werden müssen? DieLösung: eine Sohlbrücke. Übersie läuft der Materialtransport,unter ihr wird die Sohle Schichtfür Schicht aufgebaut, auf engs-tem Raum und exakt getaktet.

Der Tunnel Reitersberg wird ein 2975 m langes Teilstück derneuen Eisenbahn-Schnellfahr-strecke Nürnberg–Erfurt bilden.Er entsteht bei Rödental in Nord-bayern und soll insgesamt rund100 Mio. Euro kosten.

Für den zweischaligen Tunnelwar eine druckwasserhaltendeAbdichtung mit Kunststoffdich-tungsbahnen (KDB) gefordert,d.h.: Es darf weder Wasser ein-sickern, noch dürfen umweltschä-digende Stoffe in das umgebendeGestein aussickern. Der maximaleWasserdruck beträgt 45 m WSüber Tunnelsohle. Für das mehr-schichtige Abdichtungssystemwurden Geokunststoffe vonNAUE eingebaut: Carbofol® Tun-nelbahn, Carbofol® Fugenbandund Secutex® Schutzvliesstoff.

Die eigentliche Herausforderungbei diesem Großprojekt war derprofessionelle und absolut per-fekte Einbau, damit einerseits dasProjekt unter Zeitdruck realisiert,andererseits eine Lebensdauervon mindestens 100 Jahren fürTunnelkonstruktion und Abdich-tung sichergestellt werden kann.Auf NAUE-Seite waren es vor allem das Know-how und die Erfahrung der NAUE Sealing alsFachverleger für Tunnelabdich-

tungen, die zählten. Die NAUESealing ist ein durch die STUVAe.V. (Studiengesellschaft für un-terirdische Verkehrsanlagen e. V.)güteüberwachter Fachverleger.

Der Reitersbergtunnel wird von beiden Seiten im Spreng-bzw. Baggervortrieb aufgefahren. Danach folgen bergmännische Sicherung, Abdichtung und Stahlbetoninnenschale.

Exaktes Timing unter der SohlbrückeÜber die Sohlbrücke wird das Material aus dem Vortrieb ab-transportiert. Die in dieser Form erstmalig eingesetzte Brücken-konstruktion ist 100 m lang underlaubt, dass unter ihr die Tun-nelinnenschale ausgebaut wird.Dabei wird blockweise vorgegan-gen. Unter der Sohlbrücke liegenjeweils drei Blöcke, der viel-schichtige Aufbau der Innen-schale hat sechs Arbeitsphasen:

1. Auskofferung des Sohlbereichs und Massenabtransport über die Sohlbrücke.

2. Sicherung durch Ausbaubö- gen, Mattenbewehrung, Anker und Spritzbeton. Letzterer dient auch als Abdichtungsträger.

3. Installation des Abdichtungs- systems.

4. Einbau der Sohlbewehrung als Stab- und Mattenbewehrung.

5. Betonage der 60 bis 90 cm starken Stahlbetoninnenschale im Sohlgewölbe.

6. Auffüllung des Sohlgewölbes mit Füllbeton.

Diese Aufzählung zeigt, dass besonders im Sohlbereich viele Installationsschritte mit verschie-densten Gewerken auf engstemRaum erfolgen müssen – unterständigem Einfluss des Massen-transports aus dem zeitgleich laufenden Vortrieb über die Sohl-brückenkonstruktion hinweg. AlleArbeiten im Tunnel wurden des-halb exakt geplant und erforder-ten von allen Beteiligten hoheExaktheit und Kooperations-bereitschaft. Da die einzelnenSchichten nur immer hintereinan-der eingebaut werden konnten,wären Leerlaufzeiten entstanden.Das wurde weitgehend vermie-den, indem anfangs Sohlmann-schaften aus verschiedenen Ge-werken gebildet wurden. Dasreduzierte zudem Schnittstellen-probleme, weil die unterschied-lichen Gewerke mehr Verständnisfüreinander bekamen.

Druckwasserhaltendes Abdichtungssystem Das KDB-Dichtungssystem im Reitersbergtunnel besteht ausSchutzvliesstoff, Tunneldichtungs-bahn und Kunststoffschutzbahn.Der Schutzvliesstoff Secutex® hateine flächenbezogene Mindest-masse von 900 g/m². Eingebautwerden ca. 150.000 m². Secutex®ist ein mechanisch verfestigterVliesstoff, der die Tunneldich-tungsbahn vor mechanischen Beschädigungen schützt.

Die Tunnelbahn Carbofol® hateine Dicke von 3 mm. Die Verle-gung der ca. 150.000 m² erfordert erfahrene Fachverleger, da dieÜberlappungsnähte absolut dichtsein müssen. Jede Naht wird mitDruckluft auf Dichtigkeit geprüft– gemeinsam vom Abdichtungs-

Doppelt hält besser! Neugestaltung einer steilen Seeuferböschung an der A1 am Didžiulis-See, Litauen

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Messe- und Tagungstermine

Eng getaktet unter der SohlbrückeVortrieb und Abdichtung erfolgen im Tunnel Reitersberg zeitgleich

unternehmen und der Bauüber-wachung. Die Carbofol® Tunnel-bahn ist tunnelseitig weiß beschichtet, was eventuelle Be-schädigungen besser sichtbarmacht, einen hellen Arbeitsplatzschafft und somit die Abdich-tungsqualität erhöht. Im Fugen-bereich schotten außen liegendesechsstegige Carbofol®-Fugen-bänder die Blöcke ab, insgesamt

ca. 13.000  lfm. Im Sohlbereichwurden über der Kunststoffdich-tungsbahn ca. 50.000 m² der 3 mm dicken Carbofol® Schutz-bahn verlegt.

Die Installation der Sohl- und der Gewölbeabdichtung erfolgtvon fahrbaren Verlegegerüstenaus, die für den Reitersbergtunnelmaßgeschneidert wurden.

Baubeginn war im Jahr 2009. Der Tunneldurchschlag wurde am 21. Juli 2011 gefeiert.

Die Innenschale soll bis Mitte2012 fertig gestellt sein. 2017 sollen auf der Neubaustrecke dieersten Züge fahren. Bauherr istdie DB Netz AG. Mit der Bauaus-führung ist die ARGE Röden-tal-Reitersbergtunnel beauftragt,

b e s t e h e n d aus den Bau-firmen AlfredKunz Unter-tagebau undSwi e t e l s kyTunnelbau.

06. - 08.12.11 STUVA Tagung Berlin

10 - 12.01.12 2. Tiefbaukongress DEUBAU Essen

17 - 18.01.12 Bauen in Boden und Fels Ostfildern

26.01.2012 BAUTEX 2012 Chemnitz

31.01. - 01.02.12 Deponietechnik 2012 Hamburg

09. – 10.02.12 Die sichere Deponie Würzburg

28. – 29.02.12 18. Leipziger Deponiefachtagung Leipzig

06. - 07.03.12 20. Symposium für Felsmechanik und Tunnelbau Stuttgart

08. – 10.03.12 Acqua Alta Alpina Salzburg, Österreich

23. - 27.04.12 Hannover Messe Hannover

07. - 11.05.12 IFAT 2012 München

31.05. - 02.06.12 12th Baltic Sea Geotechnical Conference Rostock

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Sandbunkern und Teichen giltnicht gerade die große Hingabevon Golfspielern. Anders hin-gegen die Golfplatzplaner: Siestecken große Sorgfalt in dieAnlage der "Hindernisse". Da-mit die unbeliebten Gelände-vertiefungen auch möglichstlange ihren Zweck erfüllen,spielen Geokunststoffe eineentscheidende Rolle.

Golf entwickelt sich mehr undmehr zum Breitensport, ent-sprechend entstehen weltweitimmer mehr Golfplätze an denunterschiedlichsten Orten - aufteilweise problematischen Bo-denverhältnissen. Eine beson-dere Herausforderung bildenSandbunker und Teiche - fürSpieler und Bautechniker glei-chermaßen.

NAUE hat hierfür Lösungen imPortfolio, die unkompliziert,schnell und einfach einzubauensind und die Anforderungen eines modernen Golfplatzesdauerhaft erfüllen: Bentofix®Tondichtungsbahnen für Teiche

und Terrafix® Vliesstoffmattenfür trockene und steinfreieSandbunker.

Der Wasserbauspezialist für den BunkerTerrafix® ist ein robuster Klas-siker im Wasserbau - auf demGolfplatz allerdings wird er zumSpezialisten für Sandbunker.Seine entscheidenden Fähig-keiten: Er trennt und filtert -

und beides ist im Sandbunkergefragt. Terrafix® dräniert Re-genwasser aus den Sandbunkernin ein Entwässerungssystem und sorgt gleichzeitig als Trennschicht zwischen Unter-grund und Bunker dafür, dassder eingebaute Bunkersand sich nicht mit dem Boden ver-mischt. Dieser feine Sand wirdteilweise über Hunderte von Kilometern herangeschafft.

Zudem verhindert NAUE Terrafix®,dass Steine aus dem Untergrund nach oben wandern - was jederGolfspieler zu schätzen weiß, derschon einmal beim Schwungnach dem gebunkerten Ball mitseinem Sandwedge auf Steinegestoßen ist.

Bentonitmatte für dichte TeicheVerschlägt es den Golfball erstmal ins Wasser, ist es vorbei mit der Suche. Damit dasauch so bleibt und der Teichauch wirklich als "ewiges" Golfballsammelbecken dient,muss er dicht sein - die klassische Aufgabe für Bento-fix® von NAUE.

Die vernadelte geosynthetischeTondichtungsbahn hat einen Kern aus Natrium-Bentonit, ein-gelegt zwischen zwei Geokunst-stoffen. Das Bentonit quillt imKontakt mit Wasser und sorgtfür einen stets gefüllten Teich.Bentofix® ist sehr vielfältig verwendbar - ein Teich auf dem Golfplatz ist da noch

eine der einfachsten Aufgaben. Für spezielle Anforderungen,zum Beispiel Böschungen, Bächeoder Senken, sind auch Kombi-nationen verschiedener NAUE-Geokunststoffe möglich. Dabeirechnet sich der Einsatz vonGeokunststoffen bei der Neu-planung genauso wie bei derRestaurierung von Golfplätzen.Entscheidende Argumente sind

der einfache und schnelle Ein-bau sowie vor allem die weitausgeringeren Folgekosten, dennGolfanlagen sind sehr pflege-intensiv. Optimal gesicherte,dränierte, getrennte oder abge-dichtete Bodenmassen reduzie-ren den Pflegeaufwand undbringen damit erhebliche wirt-schaftliche Vorteile.

Unten weicher Torf, oben derHighway, darüber Fahrver-kehr – eine Kombination, diein der kanadischen ProvinzOntario regelmäßig Straßenschädigt. Nun suchte das Ver-kehrsministerium nach einerdauerhaften Lösung – undbaute auf NAUE Combigrid®.

Der Highway 62 in der kanadi-schen Provinz Ontario führtdurch zahlreiche Sumpfgebiete.Ausgedehnte Straßenabschnitteverlaufen über Torfböden. DieInstandhaltung ist dort ein Dauerproblem: Setzungen füh-ren regelmäßig zur Zerstörungdes Planums, zu Straßenrissenund -rutschungen.

Für einen Abschnitt des High-way 62 südlich von Bancroftsuchte nun das Verkehrsminis-terium der Provinz Ontario gemeinsam mit Golder Associa-

tes, einem weltweit agieren-den Ingenieurbüro, nach einerTrenn-, Bewehrungs- und Drän/Filterlösung. Ziel: die typischenProbleme des Straßenbaus aufTorfflächen in den Griff zu be-kommen. Die Projektingenieureentschieden sich für das Ver-bund-Geogitter NAUE Combi-

grid® 30/30 Q1 151-1 zur Stra-ßenbewehrung. Dieses einzig-artige NAUE-Produkt vereintzwei Materialien: ein hochzug-festes Geogitter (Secugrid®) und einen mechanisch verfes-tigten Vliesstoff (Secutex®).

Einzigartiger VerbundCombigrid® ist das wohl einzigeVerbundprodukt seiner Art aufdem Markt, weil zwischen denSecugrid®- Bewehrungsstäbenein Geotextilvliesstoff verschie-befest verschweißt ist. Eine ein-zige Schicht stabilisiert so den

Boden, trennt den Untergrundvom Straßenaufbau, filtert unddränt anfallendes Wasser. Diesemultifunktionelle Lösung ist fürweiche Böden mit einem Elasti-zitätsmodul von ≤ 15 MN/m²ideal – wie dies auch für denHighway 62 zutrifft. Die Ent-scheidung für das multifunktio-

nelle Combigrid® ersparte demProjektteam zudem Zeit undGeld bei der Verlegung, dennanstatt einzelner Geotextil-schichten und Geogitter mussmit Combigrid® nur eine Schichtverlegt werden.

Combigrid® ermöglichte einengeringeren Bodenaushub undsomit auch weniger Straßen-tragschichtmaterial. Denn durchdie Geokunststoff-Bewehrungwird weniger Tragschichtmaterialnötig und der Vliesstoff imCombigrid®-Verbundprodukt

Straßenbau auf kanadischem TorfMultifunktionelles Combigrid® stabilisiert, trennt, dränt und filtert

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Schutz für Sandbunker und TeicheGolfplätze stellen hohe Anforderungen

stellt sicher, dass sich die ver-schiedenen Materialschichtennicht vermischen – insbesonderedass das grobkörnige Trag-schichtmaterial nicht in denweichen Torfböden „versackt“.So konnte eine dünne, leichteund wirtschaftliche Fahrbahn-konstruktion realisiert werdenund gleichzeitig die Festigkeitund Leistungsfähigkeit derStraße langfristig verbessertwerden. Combigrid® reduziertdas Risiko von Setzungsdiffe-

renzen erheblich und genau hier-auf hatte das Projekt abgezielt.

Zudem wurden dank der breitenCombigrid®-Rollen der Schnitt-und Überlappungsabfall vor Ortminimiert und der Einbau be-schleunigt. Nur zwei Produkt-rollen wurden für die gesamteBewehrungsbreite benötigt, unddas für den Bau der etliche Kilometer langen Strecke. Wäh-rend der Bauzeit wurde jeweilseine Spur bewehrt, während die

andere für den Verkehr offenblieb. Die Combigrid®-Rollenwurden positioniert, abgerolltund schnell bedeckt, um dieSpur schnellstmöglich wiederfür den Verkehr freizugeben.Etwa 10.000 m² Combigrid®wurden insgesamt verlegt.

Für die Pendler auf demHighway 62 hat sich der Fahr-komfort erhöht und er wirdlange erhalten bleiben.

Schon gehört ...?Im Mai 2011 wurde in Rumänien der Windpark „Sălbatica II“ (wir berichteten in der letzten NAUE News aus-führlich über dieses Projekt) als Testfeld für das NAUE-Produkt Combigrid® 30/30 Q1 151 GRK 3 genutzt.

Im Rahmen des Windpark-Projektes wird Combigrid® 30/30 Q1 151 GRK 3 zur Bewehrung einer Trag-schicht auf weichem Untergrund eingesetzt, um somit eine stabile Arbeitsplattform für einen 750 t Gittermastkran zu erstellen.

Der Gittermastkran dient als Montagekran für die einzelnen Segmenteder Windkraftanlagen. Zur Erfassung der Zugspannungen im Gitterund der Flächenpressungen unterhalb der bewehrten Arbeitsplattformwurden Dehnungsmessstreifen (DMS) auf das Gitter appliziert undDruckmessplatten unterhalb der bewehrten Tragschicht eingebaut.

Diese ermöglichen die genaue Erfassung der Spannungszustände im Geogitter und der bewehrten Tragschicht während der einzelnenPhasen des Baufortschritts. Ziel dieses Testfeldes ist es, bestehendeBemessungsansätze für die Dimensionierung von Kran-Arbeitsplatt-formen mit den gewonnenen Erkenntnissen aus dem Testfeld zu verifizieren.

Die Untersuchungen laufen in Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing.Loretta Batali (TU Bukarest, Fachbereich Bauingenieurwesen) und einer Doktorandin, die dieses Thema mit Unterstützung derNAUE GmbH & Co. KG und BBG Bauberatung Geokunststoffe GmbH & Co. KG weiter verfolgt.

Page 4: Ausgabe 38 · November 2011 · 15. Jahrgang Das aktuelle ... · Erosion des Untergrunds. Das Faschinenraster fördert die Abla-gerung von Sedimenten. Zwi-schen den Buhnen bilden sich

Bis 2003 wurde auf derKreisrestmülldeponie Lan-genlonsheim Abfall ein-gelagert. Nun musste die Abdichtung komplettiertwerden. Die NAUE Sealingliefert und verlegt die Geo-kunststoffkomponenten von NAUE: Bentofix®, Carbofol®, Secudrän® undan Steilstellen Secugrid®.Die Kreismülldeponie Lan-genlonsheim liegt 1,5 kmLuftlinie südwestlich der A-61-Abfahrt Waldlaubers-heim und wurde bis 2003 genutzt. Der Abfallwirt-

schaftsbetrieb Landkreis BadKreuznach (AWB) muss dieOberflächenabdichtung (OFA)der klassischen Hausmülldepo-nie nun gemäß den Vorgabender Deponieverordnung für die Deponieklasse II komplettierenund die gesamte Deponie-oberfläche rekultivieren. Teil der Maßnahme ist auch die kon-trollierte Fassung und Ableitungder Sicker- und Oberflächen-wässer vom Deponiekörper sowie in Verbindung mit derAbdichtung die Anpassung derDeponiegaserfassung.

Oberhalb einer Ausgleichs- undDränageschicht besteht dasOFA-System im Wesentlichenaus folgenden NAUE-Produkten:

- Geosynthetische Tondich- tungsbahn Bentofix® N S P 4900 mit LAGA-Eignungs- beurteilung

- PEHD-Kunststoffdichtungs- bahn Carbofol® 507 2,5 mm Megafriction/Megafriction mit BAM-Zulassung

- Geosynthetische Dränage- bahn Secudrän® R201Z WD601Z R201Z mit BAM- Zulassung

- Rekultivierungsschicht

Bentofix® NSP 4900 als untersteLage ist im Kern eine Tondich-tungsbahn aus Natriumbentonit,das mit Wasserkontakt sofortquillt und gegen Gase und Flüs-sigkeiten abdichtet. Das Bentonitist eingekapselt in zwei mitein-ander vernadelte Geotextilien. Klassische Hausmülldeponienmüssen nach Deponieklasse IImit einer zweiten Lage abge-dichtet werden. Diese bildetCarbofol® 507 2,5 mm, eine be-ständige PEHD-Kunststoffdich-tungsbahn mit beidseitig struk-turierter Oberfläche.

Die Carbofol®-Bahnen werdendirekt nach dem Ausrollen vorOrt verschweißt und mit Secu-drän® bedeckt.

Die geosynthetische Dränage-matte Secudrän® R201Z WD601ZR201Z ist ein Verbundstoff ausschubfest miteinander verbun-denen Filtergeotextilien und einem Dränagekern. Oberflä-chenabdichtungen sind typische Einsatzfelder von Secudrän®.

Das Produkt ist Schutz-, Filter-und Dränmatte in einem, was vor allem auf einer Kunststoff-dichtungsbahn den Einbauschnell und wirtschaftlich er-möglicht und die Funktion langfristig sicherstellt.

An steileren Abschnitten werdendie Deponieböschungen zu-dem mit Secugrid® 80/20 R 6 bewehrt. Das Geogitter wird direkt auf Secudrän® verlegtund sichert den darauf ein-gebrachten Oberboden.

Die NAUE Sealing GmbH & Co.KG aus Bückeburg bekam denAuftrag u.a. aufgrund der be-kannt guten Verlegequalität und der jahrelangen Erfahrun-gen mit dem Einbau der quali-tativ sehr hochwertigen NAUE-Produkte.

Somit konnten sowohl die Lieferung aller Abdichtungs-komponenten als auch die Verlegung aus einer Hand erfolgen.

Die Gesamtmaßnahme mit ca.50.000 m² abzudichtender undzu rekultivierender Fläche liegtin den Händen der Arbeits-gemeinschaft Deponie Langen-lonsheim, bestehend aus denBauunternehmungen HermannsHTI Bau GmbH & Co. KG undBickhardt Bau AG. Die Maß-nahme wird über zwei Jahre an-dauern. Baubeginn für die In-stallation der Geokunststoffewar im September 2011.

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Der Inhalt dieser Broschüre bezieht sich auf NAUE-Produkte und berücksichtigt den Stand der Technik bei Redaktionsschluss. Jegliche Haftung ist ausgeschlossen. ©2011 bei NAUE GmbH & Co. KG, Espelkamp-Fiestel · Alle Rechte vorbehalten.Redaktion: Geschäftsführung, Umsetzung: Abteilung Marketing, Auflage: 4.200 Stück, Gestaltung/Produktion: TwoTypes². Bahnhofstr. 14, 32312 Lübbecke. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Her aus gebers.

Warum einer umkippteErfolgreicher Combigrid®-Einsatz gegen

Einsinken in Brunei

Oberflächenabdichtung der Deponieklasse II

Klassische Hausmülldeponie in Langenlonsheimwird abgedichtet und rekultiviert

Geokunststoffe punkten in derRegel durch ihre Dauerhaftig-keit, aber bisweilen müssen sie ihre Aufgabe auch nur aufZeit erfüllen. So in Brunei, wosie drei Kränen auf weichem Untergrund Standfestigkeitverleihen sollten. Aber einerkippte nach ausgiebigen Re-genfällen…

Eine der häufigsten Anwen-dungen von geosynthetischenTrenn- und Bewehrungsmate-rialien ist die Tragschichtstabi-lisierung von Straßen. Die Ver-kehrslast kann zu Rissen undSpurrillen in der Fahrbahn füh-ren, den Unterbau lockern, eineVermischung feiner und gröbe-rer Schichten verursachen undletztlich die Stabilität des ge-samten Straßenkörpers zer-stören. Trenngeotextilien ver-hindern ein Vermischen derSchichten. Bewehrungsgeogitterverteilen die Zugkräfte und hal-ten die eingebauten Materialienan Ort und Stelle. Beides zusam-men verlängert die Lebensdauerder Fahrbahn und reduziert dieWartungsintervalle erheblich.

Trennen und Bewehren – diesebeiden Anforderungen sichernbisweilen nicht nur das eigent-liche Bauwerk, sondern bereitsdie Baustelle. Geokunststoffesind beispielsweise gefragt,wenn Arbeiten auf weichen Böden ausgeführt werden undschweres Gerät eingesetzt wird.Das veranschaulicht ein Projektin Brunei.

Sandiger, schluffiger Unter-grundBruneis weiche Böden bestehenhauptsächlich aus sandigem,schluffigem Ton mit einem ho-hen Anteil an Montmorillonitund schluffigen Torfböden. Esregnet jährlich bis zu 1.500 mm(59 Zoll). Dies erfordert oft meh-rere Geokunststoffe, um sichere,schwere Konstruktionen zu er-möglichen. Für den Bau einerAnschlussstelle mussten meh-rere Kräne aufgestellt werden,

um die Bohrpfahl- und Mate-rialbewegung für das Pfahltrei-ben und den Brückenbau abzu-wickeln. Um die Kranstand-flächen zu sichern, wurde eineinzigartiger Geokunststoff spe-zifiziert. Die NAUE GmbH & Co.KG fertigte ein Combigrid®, dassowohl als Trenngeotextil alsauch als Bewehrungsgeogitterfungiert – und das in einem einschichtigen Produkt, das ein-fach positioniert werden kann.

Bei Combigrid® wird bereits imFertigungsprozess ein vernadel-ter Vliesstoff zwischen denhochfesten monolithischen Quer-und Längsstäben des Geogitterseingelegt. Dadurch erfüllt Combi-grid® die Funktionen Bewehren,Filtern, Trennen und Dränen ineinem Produkt.

Im Laufe der Bauarbeiten inBrunei regnete es stark, was ein deutliches Aufweichen des Untergrundes verursachte. EinKran sank ein und kippte – aber warum nur einer (s. unteres Bild)?

Die Untersuchung des ein-gesunkenen Krans erbrachte, dass die Geokunststoffe zur Bewehrung und Trennung derKranstandflächen nicht weit genug ausgebreitet waren. Wäh-rend zwei Hauptkräne voll-flächig auf mit Combigrid® be-wehrten Böden standen, fandsich unter dem dritten Kran wei-

cher Boden. Der Regen unter-spülte den Standort und als dernoch übrige Boden gesättigtwar, wurde der Boden zu schwach,um den Kran zu tragen.

Combigrid® sichert zuverlässigIn Brunei kam es auch in demmit Combigrid® bewehrten Be-reich zu einer leichten Boden-aufweichung. Doch das Grund-modul blieb stabil, weil dasWasser, das in den Boden ein-drang, zwar durch das Combi-grid® abfließen konnte, aber der Vliesstoffanteil sowohl die Erosion eindämmte als auch einVermischen der Bodenschichtenverhinderte. Die anderen zweiKräne standen sicher.

Dort, wo Combigrid® nicht ver-legt worden war, hatte sich dieTragschicht mit dem Untergrundvermischt und die Plattformsank ein. Darüber hinaus spültedas Wasser Boden weg. Beideszusammen führte zum Kippendes Krans.

Die Folgen sind jedem Projekt-leiter klar: Nicht nur, dass derheftige Regen die Bauarbeitenverzögerte, der fehlende Kranbehinderte den Fortschritt derArbeiten weiter und die Ber-gung, Untersuchung, nachträg-liche Bodenbewehrung undNeuaufstellung des Krans ver-ursachten ungeplante Kosten.