AWO-KINDERHAUS AN DER PAPPELSTRASSE · 6 III-1.3 01/2015 * Wir achten und berücksichtigen die...
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1 III-1.3 01/2015
AWO-KINDERHAUS AN DER PAPPELSTRASSE
AWO Kinderhaus an der Pappelstraße
Pappelstraße 7
82024 Taufkirchen
Tel.: 089 6124711
Fax: 089 61208116
Mail: [email protected]
www.awo-obb-kinder.de/index.php?id=2691
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Vorwort
Unsere Gesellschaft ist vielfältigen Veränderungen
unterworfen. Bisherige Formen des zusammen
Arbeitens und Lebens wandeln sich, und damit auch
die Bedingungen des Aufwachsen von Kindern in
unserer Gesellschaft. Erziehung in einer sich verän-
dernden Welt stellt uns heute vor neue Fragen und
Herausforderungen. Vorrangiges Ziel der päda-
gogischen Arbeit unserer Einrichtung ist es, die uns
anvertrauten Kinder auf ein eigenständiges und
eigenverantwortliches Leben in einer sich stetig
wandelnden Lebenswelt vorzubereiten.
Dafür bedarf es zum einen innovativer Pädagogik,
zum anderen aber auch Stabilität eines umfassenden
Wertfundaments.
Die konzeptionelle Ausrichtung unserer Einrichtung
und deren alltägliche Umsetzung in der pädagogischen
Arbeit erfüllen diese Voraussetzungen.
Informieren Sie sich in nachfolgender Konzeption über
Grundlagen, Inhalte und Methoden unserer Arbeit.
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Unsere pädagogische Arbeit fußt auf einem stabilen und
überkonfessionellen Wertefundament. Die Grundwerte
der Arbeiterwohlfahrt dienen uns als handlungs-
leitende Orientierung für unsere Arbeit und Gemeinschaft
mit den Kindern. In unserer Kindertageseinrichtung
leben und fördern wir:
Solidarität … zwischen allen Menschen, kleinen wie
großen, die Anteil am Leben in unserer Einrichtung
nehmen. Die Kinder erleben sich als Teil einer starken
Gemeinschaft, die am Schicksal anderer Anteil nimmt
und partnerschaftlich für einander einstehen. Die
Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft stärkt die Kinder
und fördert ihr soziales Engagement für Benachteiligte
und sozial schwächer Gestellte.
Toleranz … gegenüber anderen Denk-, Lebens- und
Verhaltensweisen. In unserer Einrichtung lernen die
Kinder verschiedene religiöse und weltanschauliche
Überzeugungen sowie unterschiedliche Denk- und Ver-
haltensweisen kennen und üben Formen des sozialen
Miteinanders ein.
Freiheit … des Denkens und der Meinungsäußerung.
Wir fördern das eigenständige Denken und Handeln der
Kinder. Die Gedanken und Meinungen jedes einzelnen
Kindes sind uns wichtig und finden bei uns Gehör. Wir
bieten jedem Kind die Möglichkeit seine vielfältigen
Fähigkeiten und Neigungen zu entfalten und ge-
meinsam mit uns die Angebote unserer Einrichtung
entsprechend seiner Bedürfnisse mit zu gestalten.
Gleichheit … aller Kinder unabhängig ihres Geschlechts,
ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft, und indi-
viduellen Ausstattung. Gleichheit bedeutet für uns ein
jedes Kind entsprechend seiner individuellen Einzig-
artigkeit zu respektieren und in seiner Würde zu achten.
Alle Kinder haben die gleichen Rechte, unabhängig ihrer
individuellen Ausstattung, und nehmen entspre-
chend ihrer persönlichen Fähigkeiten am sozialen
Leben in unserer Einrichtung teil.
Gerechtigkeit … im Zugang zu Bildung, Wissen und
Kultur. Durch unsere alltägliche pädagogische Arbeit
sowie vielfältige Angebote und Anregungen in unserer
Einrichtung schaffen wir beste individuelle Bildungs-
und Entwicklungschancen für alle Kinder.
1.1 Grundwerte unserer pädagogischen Arbeit
1. AWO Kinderhaus an der Pappelstraße – Eine Kindertageseinrichtung des AWO Bezirksverbandes Obb. e. V.
Unser AWO Kinderhaus an der Pappelstraße ist eine
sozialpädagogische Tageseinrichtung zur Bildung,
Erziehung und Betreuung von Kindern ab der Geburt
bis zum Ende der Grundschulpflicht.
Träger unserer neungruppigen Einrichtung ist die
Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Oberbayern e. V.
(AWO BV Obb. e. V.)1. Die AWO ist ein konfessionell
unabhängiger Spitzenverband der freien Wohlfahrts-
pflege in Deutschland.
„Haus für Kinder und Familien“
Familien sind das Fundament unserer Gesellschaft.
Damit Familie heutzutage gelingt, bedarf es der
Bewältigung vielfältiger Anforderungen. Aus diesem
Grund bietet unsere Einrichtung eine verlässliche und
qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung an. Mit
unserem breiten Angebot zielen wir gleichzeitig auf
eine Stärkung der Familienkompetenz und auf eine
bessere Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätig-
keit. Wir wollen Eltern in ihrer Erziehungs- und
Familienarbeit unterstützen und ihnen als hilfreicher
Partner zur Seite stehen.
1 Die genaue Platzzahl entnehmen Sie
unserer Website.
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1.2 Pädagogisches Leitbild
* Wir verstehen Kinder als aktive Gestalter und Bewältiger ihrer individuellen Lebensgeschichte. Ent-
sprechend ihrer Neigungen und Fähigkeiten gestalten Kinder ihre Bildungs- und Entwicklungsprozesse
(mit) und stehen dem Leben voll Neugierde und Tatendrang gegenüber. Durch eigenständiges Tun und
Ausprobieren vielfältiger Tätigkeiten und Handlungsformen erleben Kinder sich selbst und erproben
ihre Fähigkeiten. In einer Atmosphäre der Sicherheit, des Angenommenseins und der Wertschätzung
können sie Herausforderungen annehmen und auf diesem Wege Selbständigkeit, Selbstbewusstsein
und Eigenverantwortung aufbauen. Sie lernen sich bei Schwierigkeiten die Unterstützung Erwachsener
oder anderer Kinder zu holen und gemeinsam Probleme zu bewältigen.
* Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die individuelle Persönlichkeit eines jeden Kindes. Wir achten
seine Einzigartigkeit und nehmen es mit all seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten an. Wir fördern die
Freude der Kinder an der aktiven Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und geben ihnen hierfür Un-
terstützung, Anregung und Orientierung. Wir verstehen unsere Einrichtung als Lebens- und Lernraum
für Kinder, als Ort der Freude und Zuversicht.
* Wir sehen uns als Förderer und Begleiter der kindlichen Lernprozesse und unterstützen jedes Kind
bei der Entwicklung einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. Unseren
Auftrag, die bestmöglichen Bildungs- und Entwicklungschancen für alle Kinder zu gewährleisten,
nehmen wir sehr ernst. Dafür beobachten und dokumentieren wir kontinuierlich den aktuellen Ent-
wicklungstand und die individuellen Verhaltensweisen eines jeden Kindes in unserer Einrichtung.
Orientiert an den kindlichen Bedürfnissen gestalten wir unsere (Bildungs-) Angebote. Auf Erfahrungen
der Kinder im familiären, sozialen und kulturellen Umfeld gehen wir situationsorientiert ein und un-
terstützen deren konstruktive Verarbeitung.
* Die Herstellung von Chancengerechtigkeit für alle Kinder unserer Gesellschaft liegt uns besonders am
Herzen. Mit unserer Arbeit leisten wir einen wesentlichen Beitrag dazu: Wir legen Wert auf die
Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen, auf die Sicherung von Teilhabemöglichkeiten
auch finanziell schwächer gestellter Kinder und die Integration von Kindern mit Migrationshinter-
grund. Mädchen und Jungen werden unabhängig ihres Geschlechts in ihrer individuellen Entwicklung
gefördert. Chancengerechtigkeit, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, finanzieller oder
individueller Ausstattung, nimmt in unserer Arbeit einen hervorgehobenen Stellenwert ein.
* Die Kinder werden an allen sie betreffenden Belangen und Entscheidungen beteiligt. Gemeinsam mit
ihnen werden Aktivitäten, Projekte und Feste geplant und Räume gestaltet. Auf diesem Wege wird für die
Kinder erlebbar, dass Abläufe und Angebote mit ihnen und nicht ausschließlich für sie gestaltet werden.
Sie erleben, dass alle Meinungen angehört werden und über die Beiträge diskutiert wird. Die unter-
schiedlichen Entwicklungsstände und Kompetenzen der Kinder werden hierbei berücksichtigt. Die Kinder
werden motiviert sich am Geschehen in der Gemeinschaft zu beteiligen und für diese Verantwortung zu
übernehmen. Erste Schritte in Richtung gelebter Demokratie werden so erfahrbar.
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* Wir achten und berücksichtigen die unterschiedlichen Lebenssituationen von Eltern und unterstützen
diese bei der Verwirklichung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit. Wir verpflichten uns,
eine qualitativ hochwertige und verlässliche Dienstleistung für Sie und Ihre Kinder sicherzustellen.
Im Rahmen einer Erziehungs- und Bildungspartnerschaft streben wir eine enge Zusammenarbeit mit
Ihnen und den Elternvertretern unserer Einrichtung an.
* Zur Erweiterung des kindlichen Lebens- und Erfahrungsraumes nutzen wir die, über unsere
Einrichtung hinausgehenden, regionalen Strukturen. Dazu vernetzen wir uns und kooperieren mit
anderen Familien unterstützenden Einrichtungen und Diensten im Sozialraum und arbeiten insbe-
sondere mit der Schule eng zusammen.
* Ein wesentliches Prinzip unserer Einrichtung ist die Übernahme ökologischer Verantwortung. Dies
beinhaltet die Achtung der Natur und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen.
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Oberstes Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es,
Kinder in ihrem Heranwachsen zu selbstbewussten,
selbstbestimmten, lernfähigen, an Werten orientierten
und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu fördern.
1.3 Ziele unserer pädagogischen Arbeit
1.4 Grundlagen unserer Arbeit
Grundlegend für unsere Arbeit sind folgende
konzeptionellen und gesetzlichen Grundlagen:
• UN-Kinderrechtskonvention,
• gesetzliche Regelungen des Bundes und des
Freistaats Bayern,
• Grundsatzprogramm der AWO, sowie
• Rahmenkonzeption der AWO Bezirksverband Obb. e. V..
Wir regen die Kinder an für sich selbst, als auch für
andere, Verantwortung zu übernehmen und sich für
die Gemeinschaft zu engagieren.
In Umsetzung dieses Zieles erlebt Ihr Kind unsere Einrichtung als einen Ort,
* an dem die Einzigartigkeit seiner Persönlichkeit wahr- und angenommen wird,
* an dem es sich als wichtigen und wertgeschätzten Teil der Gemeinschaft erleben darf,
* an dem seine Interessen, Lern- und Entwicklungsbedürfnisse in der Gestaltung des räumlichen und
materiellen Umfeldes berücksichtigt werden,
* an dem es von motivierten Erwachsenen unterstützt und gefördert wird,
* an dem es mit seinem eigenen Rhythmus und seinem eigenen Lerntempo wahrgenommen und in
seiner Entwicklung begleitet und gefördert wird,
* an dem es sich als wissbegieriger Lerner und Entdecker erleben darf und Vertrauen in seine eigenen
Fähigkeiten entwickelt,
* an dem seine Grundbedürfnisse nach Sicherheit, vertrauensvollen Beziehungen, nach Versorgung,
Ruhe und Aktivität, altersgemäßen Anregungen, Bewegung und konzentriertem Tun berücksichtigt
werden,
* an dem Erwachsene und Kinder mit Respekt und Achtung miteinander umgehen,
* an dem es auch in belastenden Situationen und Konflikten Unterstützung erhält und die Zuversicht
gewinnt diese zu bewältigen,
* an dem seine Wünsche hinsichtlich alltäglicher Abläufe und Angebote ernst genommen werden und es
sein Umfeld aktiv mit gestalten kann.
Grundsatz-programm
AWO
UN-Kinderrechts-konvention
Rahmen-konzeption
GesetzlicheGrundlagen
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Das Kinderhaus ist von Montag bis Freitag ganztägig
in der Zeit von 7.00 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Un-
sere Schließzeiten betragen maximal 30 Werktage
pro Jahr und liegen in den bayerischen Schulferien.
Die Schließzeiten werden in Absprache mit unserem
Unser Kinderhaus ist ein Treffpunkt dieser Vielfalten.
Nationalitäten, Kulturen und Religionen mischen sich
zu einem Lern- und Erfahrungsort für alle Menschen.
Die Infrastruktur ist gut ausgebildet. Es gibt zahlreiche
Einkaufsmöglichkeiten, Spielplätze und Grünflächen.
Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist gege-
ben. Die genaue Lage unserer Einrichtung entnehmen
Sie bitte dem Lageplan im Internet.
2. Rahmenbedingungen
2.2 Öffnungszeiten
2.3 Lage der Einrichtung
2.4 Finanzierung
In unserer Kindertageseinrichtung betreuen wir Kinder
ab der Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit, deren
Hauptwohnsitz in Taufkirchen liegt. Gastkinder können
nur in besonderen Ausnahmefällen und ausschließ-
lich mit Einwilligung der Kommune aufgenommen
werden.
Die detaillierten Rahmenbedingungen entnehmen Sie
bitte unserer Homepage:
www.awo-obb-kinder.de/index.php?id=2691
Elternbeirat für das kommende Kalenderjahr fest-
gelegt. Die aktuelle Satzung und die Schließzeiten
entnehmen Sie bitte unserer Internetpräsentation
und dem Aushang im Kinderhaus.
Das „Kinderhaus an der Pappelstraße“ liegt im
Taufkirchener Ortsteil „Am Wald“, gegenüber der
Grundschule in der Pappelstraße. Bezeichnend für
unser Einzugsgebiet ist die Mischung an Wohn- und
Lebensgewohnheiten. Neben großflächigem sozi-
alem Wohnungsbau findet man Eigentumswohnungen
und Einfamilienhäuser in unserer Umgebung. Auch
zum Perlacher Forst sind es nur wenige Gehminuten.
Die Finanzierung unserer Kindertageseinrichtung
erfolgt über kommunale und staatliche Mittel. Die
Betriebskostenförderung erfolgt im Rahmen der
kindbezogenen Förderung gem. dem Bayerischen
Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG).
Die Eltern werden über die Besuchsgebühren an den
Kosten beteiligt. Die Höhe der Elterngebühr ist in sich
gestaffelt. Sie hängt von den gewählten Buchungs-
zeiten der Eltern ab. Weitere, mit dem Besuch der
Kindertageseinrichtung entstehende Kosten, wie
beispielsweise Verpflegungskosten, sind von den Eltern
2.1 Zielgruppe
meist in Höhe der Aufwendungen zu übernehmen.
Basierend auf dem Trägerschaftsvertrag mit der Gemeinde
Taufkirchen werden über diese Mittel hinausgehende
ungedeckte Kosten durch Spenden und vertraglich gere-
gelte Betriebskostenzuschüsse gedeckt.
Die im Rahmen der Eingliederungshilfe zusätzlichen
Kosten der Integration von Kindern mit Behinderung
oder drohender Behinderung werden durch den Bezirk
nach SGB XII oder das örtliche Jugendamt (SGB VIII)
finanziert.
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2.5 Personal
2.6 Räumlichkeiten
In unserem Kinderhaus sind Fach- und Ergän-
zungskräfte tätig. Es arbeiten Sozialpädagogen/
Sozialpädagoginnen, Erzieher/Erzieherinnen, Kin-
derpfleger/Kinderpflegerinnen und Praktikanten/
Praktikantinnen bei uns. Wir haben ein hauseigenes
Küchen- und Hauswirtschaftsteam. Für die Reinigung
existieren externe Leistungsverträge.
Unser Kinderhaus besteht aus einem Haupthaus in
der Pappelstraße und einem Nebenhaus im Ahornring
(EG VHS-Gebäude). Beide Gebäude sind über einen
gemeinsamen Gartenbereich miteinander verbunden.
Haupthaus Pappelstraße
Die Räumlichkeiten des Haupthauses, welches in
L-Form gebaut wurde, erstrecken sich über drei
Etagen. Der Eingangsbereich im Erdgeschoss empfängt
unsere Kinder und Besucher mit einem großzügigen
Flurbereich, indem sich die Infowände und -stände
befinden. Ebenso sind von hier aus das Leitungsbüro,
der Bewegungsraum, die Teeküche und der Garten-
bereich zugänglich.
Auf der rechten Seite gelangen Sie in den Krippen-
bereich. Hier gibt es zwei Gruppenräume mit
Nebenräumen sowie Garderoben, Toiletten und
Lagerräume.
Vom Empfangsbereich aus links kommen Sie in den
Kindergartenbereich. Auch hier gibt es zwei Grup-
penräume mit Nebenräumen und Garderoben mit
Toiletten.
Die drei Hortgruppen sind in den jeweiligen Räumlich-
keiten der ersten Etage angesiedelt. Für die Mitarbeiter
haben wir ein Büro und ein Teamzimmer mit kleiner
Bibliothek einrichtet. Die Kooperationspartner für die
Logopädie, die Ergotherapie und die Sprachgestaltung
sowie die Lesepaten und -patinnen können unseren
Mehrzweckraum mit Kinderbibliothek nutzen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass alle Gruppenräume
großzügig gestaltet sind und vom Tageslicht durchflu-
tet werden. In jedem Gruppenraum befindet sich eine
Küchenzeile zur Zubereitung kleiner Mahlzeiten wie
Obstteller und Brotzeitangebote. Von diesen Räumen
aus haben die Kinder einen direkten Zugang zum
geschützten Gartenbereich.
Neben jedem Gruppenraum steht den Kindern ein
Nebenraum zum Rückzug zur Verfügung. Hier befin-
den sich beispielsweise Lese- und Kuschelecken sowie
freier Raum zum kreativen Gestalten.
Im Untergeschoss ist der Speisesaal für alle Kinder-
garten- und Hortkinder eingerichtet. Dort befindet
sich auch unsere Küche, die täglich frische Mahl-
zeiten zubereitet. Neben der Kinderwerkstatt haben
wir noch Abstell- und Lagerräume sowie diverse
Hauswirtschafts- und Technikräume.
Das gesamte Haus ist barrierefrei angelegt.
Nebengebäude Ahornring
Im Nebengebäude sind unsere Räume im Erdgeschoss
und direkt über den Gartenbereich vom Haupthaus
zugänglich. Die Räume bieten Platz für zwei
Krippengruppen oder eine Kindergarten- und eine
Krippengruppe. Auch hier gibt es für die Kinder
jeweils einen Gruppenraum und einen Nebenraum,
Garderoben und Toiletten. Den Mitarbeitern stehen
ein Büro, ein Besprechungszimmer, Toiletten und
Lagerräume zur Verfügung. Das Haus verfügt über
eine eigene Küche und einen eigenen Garten, der für
Krippen- und Kindergartenkinder angelegt ist.
Gartenbereich
Der Gartenbereich ist weitläufig angelegt und
grenzt an den Sportplatz der Gemeinde Taufkirchen
an. Durch den direkten Zugang von unserem Areal aus
können wir den Sportplatz mitnutzen.
Der Garten ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Der mit
Steinplatten ausgelegte Teil bietet Platz für Roller,
Dreiräder und Spielzeugautos, und die Rasenfläche
lädt zum Toben ein. In der Mitte befindet sich ein
großer, sonnengeschützter Sandkasten. Wir haben ein
Klettergerüst, verschiedene Schaukeln, eine Tischten-
nisplatte und Rutschen sowie für jede Altersgruppe ein
Beet zum Pflanzen von Kräutern, Blumen und Beeren.
Im Schatten der großen Bäume können die Kinder zur
Ruhe finden.
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Im Kinderhaus werden die Wünsche und Bedürf-
nisse der Kinder in den Alltag integriert, sodass
wir unserem situationsorientierten Ansatz gerecht
werden können. So üben die Kinder lebenswichtige
Fertigkeiten und können die Abläufe mitgestalten.
Orientierung und Sicherheit bieten wir den Kindern
durch unsere fixen Elemente wie die Bring- und
Abholzeit, den Morgenkreis, die Essens- und Ruhe-
zeiten. Der Tagesablauf unterscheidet sich vor allem
zwischen den Krippen-/Kindergartenkindern und
den Hortkindern.
Krippen- und Kindergartenbereich
Die Bringzeit erstreckt sich von 7:00 bis 9:00 Uhr.
Gemeinsam mit den Eltern stimmen wir die Buch-
ungszeiten so ab, dass die Vereinbarkeit von
Erwerbstätigkeit und Familie sowie ein stressfreies
Ankommen der Kinder ermöglicht werden können.
In der Bringphase können die Kinder frei spielen und
haben die Möglichkeit, ein zweites Frühstück bei uns
einzunehmen.
Nach dem Freispiel und dem Aufräumen starten wir
den Tag mit dem Morgenkreis, der in ritualisierter
Form (z.B. Einstiegsspiele, Kinderzählen, Bestimmen
des Wochentages, Besprechen der Aktivitäten) statt-
findet und den Kindern eine Orientierung über den
Tag gibt.
Danach beginnen wir mit unseren gruppenüber-
greifenden Projekten. Das Kinderhaus orientiert sich
2.8 Tagesablauf
hierbei an den vier Elementen Kreativität/Werken,
Musik, Aktivitäten/Bewegung im Freien und der
Lese-/Vorlesezeit. Die Kinder können hierbei selbst
wählen, welches pädagogische Angebot sie in
Anspruch nehmen möchten. Einmal pro Woche ist
ein Waldtag und wir besuchen unter anderem den
Perlacher Forst zum Spielen und Entdecken. Grund-
sätzlich versuchen wir bei jedem Wetter mit den
Kindern an die frische Luft zu gehen.
Ab 11:30 Uhr beginnt das gemeinsame Mittagessen.
Im Anschluss daran finden die Sauberkeitserziehung/
Wickelzeit und die Zahnhygiene statt. Unser Ziel ist
es, dass die Kinder das tägliche Zähneputzen in den
Tagesablauf integrieren und ein Bewusstsein für die
Bedeutung von Zahnhygiene entwickeln.
Nach dem Zähneputzen ist Ruhe- und Schlafenszeit.
Die Kinder werden beim Einschlafen begleitet (leise
Musik) oder können sich still beschäftigen (Bilder-
bücher anschauen).
Wir achten auf gesunde, abwechslungsreiche, voll-
wertige und ausgewogene Ernährung in unserem
Kinderhaus. Dies können wir durch die hauseigene
Frischküche gewährleisten. Unser professionelles,
beliebtes Küchenteam kocht jeden Tag frisch.
Der Speiseplan orientiert sich an der vollwertigen
Ernährung und den Gerichten aus den verschiedenen
Kulturen, die unser Kinderhaus beleben. Ebenso
werden die Essenswünsche unserer Kinder berück-
sichtigt. Wir verzichten prinzipiell auf Schweinefleisch.
Die Chancengleichheit schreiben wir auch im Bereich
der Ernährung groß. Je nach Buchungszeit erhalten
die Kinder als zusätzliches Angebot des Kinderhauses
zum warmen, frischen Mittagessen ein Frühstück und
eine Nachmittagsbrotzeit. Auf Obst kann jederzeit
zugegriffen werden. An Getränken bieten wir Wasser
und ungesüßten Tee. Zu den Mahlzeiten gibt es ab
und zu Saftschorlen.
2.7 Ernährung
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Am Nachmittag beginnt die Abholphase und die
Kinder können frei spielen. Ab 15:00 Uhr bieten wir
eine kleine Brotzeit (Obst, Gemüsesticks) an. Die
Abholphase endet um 17:30 Uhr.
Hort
Nach der Schule kommen die Kinder auf direktem Weg
in unser Haus. Sie haben bis zum gemeinsamen
Mittagessen ab 13:00 Uhr die Möglichkeit, zur Ruhe
zu kommen oder ihrem Bewegungsdrang zu folgen.
Nach dem Essen putzen sich die Hortkinder die Zähne,
bevor wir mit der gruppenübergreifenden (nach
Altersstufen) Hausaufgabenbetreuung beginnen. Die
Kinder haben für die Hausaufgaben einen festen
zeitlichen Rahmen. Danach bieten wir gruppenüber-
greifende Angebote aus den vier Elementen Kreativität/
Werken, Musik, Aktivitäten/Bewegung im Freien und
der Lese-/Vorlesezeit an. Die Kinder entscheiden nach
ihrem Interesse. Am späten Nachmittag können die
Kinder eine kleine Brotzeit einnehmen, bevor die
Abholphase um 17:20 Uhr endet.
Allgemeine Informationen zum Tagesablauf im Kinderhaus
Spielzeiten
Während der regelmäßigen Spielzeiten werden die
eigenen Bedürfnisse der Kinder in den Vordergrund
gestellt. Ob Kreativität, Bewegung, Ruhephase, Ex-
perimentieren – das Kind entscheidet. Unsere Kinder
können hier bereits gut das „soziale Miteinander“
altersgerecht erproben, erlernen und erleben. Wir
wollen die Kinder zu einer aktiven und sinnvollen
Freizeitgestaltung anregen und sorgen dafür, dass
sie ihre Ideen altersentsprechend verwirklichen und
ihren Interessen nachgehen können. Wir setzen
Impulse, um die Entwicklung eines jeden einzelnen
Kindes positiv zu unterstützen. Die Mitbestimmung,
die Partizipation der Kinder, spielt hier eine
wesentliche Rolle.
Angebote im Freien
Die Philosophie des Hauses ist es, sich mindestens
einmal täglich im Freien zu bewegen. Zeitweise ver-
legen wir den gesamten Tagesablauf an die frische
Luft und essen unter unseren Bäumen, halten den
Morgenkreis im Sandkasten ab und basteln mit
Naturmaterialien. Auch die Nähe des Hauses zum
Perlacher Forst ist einladend für verschiedene Aktivi-
täten (Trimm-dich-Pfad) im Freien.
Projekte
Je nach Altersgruppe werden die Aktivitäten und Pro-
jekte möglichst gemeinsam mit den Kindern geplant
und umgesetzt. Wir bieten über das Jahr ver-
teilt Projekte für alle Bildungs-, Lern- und Lebens-
bereiche an. Ein kleiner Auszug daraus sind unsere
Waldtage, die Themenmonate, die Sportprojekte sowie
kreative und musische Projekte. Die Projektarbeit stellt
einen festen Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit
dar.
Kleingruppenarbeit
In allen Bereichen werden Projekte für Kleingruppen
angeboten. Somit haben die Pädagogen die Möglich-
keit, intensiv mit einem oder mehreren Kindern zu
arbeiten und dadurch noch individueller auf die
Kinder einzugehen.
Sprachförderung
Kinder hören und erleben Sprache von Anfang an.
Ob Laut-, Schrift-, oder Zeichensprache, sie dient
der Kommunikation. Wir sehen in der Sprachförder-
ung einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit.
Unabhängig von Herkunft und Nationalität fördern
wir täglich im aktiven und partizipativen Umgang
mit den Kindern die Sprache. Wir kommunizieren,
singen, lesen vor, lassen lesen, erzählen, hören
Geschichten, nutzen Medien aller Art, um den
Wortschatz und die Sprachkompetenz auszubauen.
Dies geschieht in der Einzel- und Gruppensitua-
tion. Durch die Förderung der Gemeinde Taufkirchen
können wir in einer Eins-zu-eins-Situation die
zusätzliche Sprachförderung anbieten.
Logo- und Ergotherapie
Wir unterstützen Familien in der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf auch dadurch, dass wir Therapien
im Kinderhaus anbieten. Mit einem gültigen Rezept,
welches der Kinderarzt ausstellt, kann das Kind an
der Logo- oder Ergotherapie durch ausgebildete,
externe Fachkräfte teilnehmen. Durch das gewohnte
Umfeld des Kindes lassen sich schnelle Therapieerfolge
verbuchen.
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Beobachtung und Dokumentation, die Entwicklung des Kindes
Feinfühliges und aufmerksames Beobachten ist die
Grundlage dafür, dass wir den Kindern eine Umgebung
schaffen können, in der sie sich frei nach ihren
Interessen und Möglichkeiten entfalten können. Für
die Eltern ist es eine neue und manchmal irritier-
ende Erfahrung, ihr Kind beobachtet zu sehen. Wenn
wir unsere Ziele und Methoden transparent machen
und die Eltern als Experten für ihr Kind aktiv in das
Beobachten einbeziehen, werden eventuelle Vorbehalte
abgebaut und das Vertrauen in die Erziehungsge-
meinschaft kann wachsen.
Die Instrumente zur Dokumentation sind neben der
Beobachtung Entwicklungsbögen für alle Altersstufen
sowie Portfolios. Dies bedeutet, dass die gesamte
Bildungs- und Lerngeschichte des Kindes doku-
mentiert wird. Bereichsübergreifend durch Krippe,
Kindergarten und Hort kann sich das Kind in einem
sicheren, vertrauten Umfeld individuell entwickeln.
Hausaufgaben im Hort
Wir stellen günstige Rahmenbedingungen (z.B. eine
angenehme Lernatmosphäre) für das Anfertigen von
Hausaufgaben her. Darüber hinaus unterstützen
wir die Kinder bei den an sie gestellten schulischen
Anforderungen und begleiten sie bei der Arbeit an
ihren Hausaufgaben. Die Kinder sollen in die Lage
versetzt werden, ihre Hausaufgaben so selbstständig
wie möglich zu erledigen.
Das „Lernen lernen“ und ein insgesamt positiver
Umgang mit dem Thema „Schule“ sind hierbei von
großer Bedeutung. Eine gute Zusammenarbeit mit
der Schule und den Eltern erleichtert das Erreichen
dieser Zielsetzung. Hierzu gehört auch, dass die
Hausaufgabenzeit nicht durch die Abholung oder
andere Faktoren gestört wird. Wir möchten den
Kindern eine Umgebung schaffen, in welcher sie sich
auf die Aufgabenstellungen konzentrieren und un-
gestört arbeiten können.
Partizipation
In der Pädagogik versteht man unter dem Begriff
der Partizipation die Einbeziehung von Kindern bei
allen das Zusammenleben betreffenden Ereignissen
und Entscheidungsprozessen. Mitbestimmung ist das
Schlüsselwort. So werden in unserem Kinderhaus
beispielsweise mit dem Instrument der Kinderkon-
ferenz und oder der demokratischen Abstimmung
die Hausregeln, die Raumgestaltung, der Speiseplan,
das Ferienprogramm sowie Projekte und Ausflüge
von den Kindern mitbestimmt. Kinder nehmen aktiv
an der Gestaltung ihrer Umgebung teil, wenn sie an
Entscheidungen, die sie und ihr Umfeld betreffen,
mitreden, mitgestalten und mitbestimmen können.
Sie bringen Kompetenzen wie Fantasie, Spontaneität,
Kreativität und Begeisterungsfähigkeit mit, die viele
Erwachsene nicht mehr besitzen.
Unsere Grundhaltung ist es, die Kinder am eigenen
Leben teilhaben und mitbestimmen zu lassen. Die
Beteiligung von Kindern beginnt in den Köpfen der
Erwachsenen:
Sie müssen die entsprechenden Beteiligungsmöglich-
keiten einräumen, dann können Kinder Handlungs-
möglichkeiten erfahren und soziale Kompetenzen
erwerben und ausbauen. Wir begleiten die Kinder auf
ihrem Weg, handlungsfähige Erwachsene zu werden,
indem wir sie zu werteorientierten, verantwortungs-
bewussten Menschen erziehen. Gesellschaftliche
Werte und Verantwortungsbewusstsein stellen den
Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit dar.
Die Partizipation spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Gelebte Partizipation ermöglicht es den Kindern, zu
erleben, dass
• Mitwirken zu positiven Veränderungen führt
• Engagement gefördert wird
• Beteiligung die Wertschätzung für sich selbst
und andere Menschen positiv beeinflusst
• sich Lebenssituationen verbessern
• sie erste Demokratie erleben
• Erwachsene Ideen, Visionen und Bedürfnisse
von Kindern kennenlernen
• Finanzmittel gezielter eingesetzt werden
• die eigene Lebensqualität steigt
• demokratische Kompetenzen im Kindesalter
gefördert werden
• die Eigen- und Fremdverantwortung sich erhöht.
Partizipation sollte durch positive Vorbildfunktionen
und aktive, positive Wertschätzung belebt werden,
damit sie für Kinder glaubhaft und erlebbar ist und
bleibt.
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3. Unsere Kindertageseinrichtung als Bildungsort und Lebensraum3.1 Unser Bildungsverständnis
Deshalb ist es uns in unserer Arbeit wichtig,
* eine positive emotionale Beziehung (und Bindung) zu ihrem Kind aufzubauen, denn nur ein Kind, das
sich wohl und geborgen fühlt, kann gut lernen,
* eine anregende Atmosphäre mit ansprechenden Materialien für und mit ihrem Kind zu gestalten,
die die kindliche Neugierde und Fantasie anregt und es zum entdeckenden Lernen herausfordert,
* das Lernen in der Gemeinschaft anzuregen, so dass die Kinder von und miteinander lernen.
Kindertageseinrichtungen haben einen eigenständi-
gen gesetzlichen Erziehungs- und Bildungsauftrag.
In unserer Einrichtung verbinden wir die Bereiche
Bildung, Erziehung und Betreuung zu einem untren
baren Gesamtkonzept. Unser bildungspolitischer
Ganzheitliche Bildung von Kindern umfasst die Entwicklung folgender Basiskompetenzen:
* personale Kompetenzen, wie Selbstwertgefühl und positives Selbstbild,
* soziale Kompetenzen, im Umgang mit anderen,
* lernmethodische Kompetenzen, also zu lernen wie man lernt, und
* Widerstandsfähigkeit, um kompetent mit Veränderungen und Belastungen umzugehen.
Auftrag basiert auf einem ganzheitlichen und umfas-
senden Bildungsverständnis. Wir verstehen Kinder als
aktive Gestalter und wissensbegierige Entdecker ihrer
Lebenswelt. Kinder lernen durch erfahren, erkunden
und ausprobieren.
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Auf der Grundlage der angeführten Basiskompetenzen
fördern wir Ihr Kind in unserer Einrichtung in folgen-
den Bereichen:
Parallel zur grundlegenden Förderung in allen Bildungsbereichen lassen sich, unter einer themen-
bezogenen Perspektive, die vielfältigen Bildungsbereiche zu Schwerpunkten kindlicher Förderung
zusammenfassen. Diese sind
* wertorientiert und verantwortungsvoll handelnde Kinder,
* sprach- und medienkompetente Kinder,
* fragende und forschende Kinder,
* künstlerisch aktive Kinder, und
* starke Kinder (durch Bewegung, Sport und gesunde Ernährung).
Personale Kompetenzen Kompetenzen zum
Handeln im sozi-alen KontextLernmethodische
KompetenzenKompetenter Umgang mit Veränderung und
Belastungen
Bildungs- und Erziehungsbereiche
Basiskompetenzen
Gesundheit
Sprache und Literacy
Emotionalität,soziale Beziehungen
und Konflikte
Sprache undLiteracy
Informations- undKommunikations-technik, Medien
MathematikNaturwissen-schaften und
Technik
Umwelt
Ästhetik, Kunst und Kultur
Bewegung, Rythmik, Tanz
und Sport
Werteorientierungund Religiösität
Musik
15 III-1.3 01/2015
Sprache ist die Grundlage menschlichen Handelns
und Denkens. Besonderen Wert legen wir deshalb auf
die Förderung der sprachlichen Entwicklung unserer
Kinder. Dies geschieht im alltäglichen Tun durch eine
sprachförderliche Umgebung und eine sprachan-
regende Alltagsgestaltung, wie zum Beispiel durch
spontane Rollenspiele, singen, reimen, Geschichten
erzählen und vorlesen. Das geschieht aber auch durch
gezielte Angebote zur Sprachförderung, die die Lust
und das Interesse am sich Ausdrücken, den Spracher-
werb und das Sprachverstehen fördern.
3.1.1 Sprachförderung
3.2 Methodische Umsetzung unseres Bildungsverständnis – das Konzept des situationsorientierten Ansatzes
Darüber hinaus findet eineinhalb Jahre vor der Ein-
schulung ein standardisierter Sprachtest für Kinder,
deren Eltern nicht deutschsprachiger Herkunft sind,
statt. Wird hierbei ein Bedarf an zusätzlicher Sprach-
förderung festgestellt, wird im Jahr vor der Einschulung
ein sogenannter „Vorkurs Deutsch“ in Zusammenarbeit
mit der Schule eingerichtet. Inhalte, Ort und Zeitpunkt
des Kurses stimmen wir mit dieser ab.
Wir arbeiten nach dem Konzept des situationsorien-
tierten Ansatzes. Hierbei stehen das Kind und seine
konkrete Lebenswelt im Mittelpunkt. Durch Beobach-
tung und Gespräche mit den Kindern nehmen wir
Anteil an ihrem Leben und erfahren mehr über ihre
Interessengebiete und aktuellen Themen. Auf dieser
Basis gestalten wir Angebote oder stellen Materialien
zur Verfügung, die die Kinder zu vielfältigen Beschäf-
tigungen und der Auseinandersetzung mit den sie
interessierenden Themen anregen.
Die daraus resultierenden Bildungsprozesse werden
von uns begleitet und unterstützt. Somit werden die
Kinder herausgefordert, neue Lern- und Entwick-
lungsschritte zu machen.
16 III-1.3 01/2015
Spiel
Kreativität und Phantasie
ausleben
Ausdruck der eigenen
Persönlickeit
Entspannung und Erholung
Spaß undFreude
Experimen-tieren
Ganzheit-liches LernenSoziales
LernenErlebtes
Verarbeiten
3.2.1 Das Spiel
Die ureigenste Form des Kindes sich mit seiner Umwelt
auseinanderzusetzen und sich selbst zu bilden, ist das
Spiel.
Je nach Alter und Entwicklungsstand drücken Kinder im
Spiel auf unterschiedliche Art das aus, was sie bewegt. Im
Spiel verarbeiten sie ihre Alltagserlebnisse und setzen
sich mit gegenwärtigen und zukünftigen Situationen
auseinander. Kinder lernen im Spiel. Sie eignen sich so
spielerisch Wissen und Kompetenzen an. „Spielen und
Lernen sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten
derselben Medaille. (…) Freie Spielprozesse sind immer
auch Lernprozesse, denn Kinder lernen (…) beiläufig
durch Spielen. Das Spiel ist die elementarste Form des
Lernens.“ (Bayrischer Bildungs- und Erziehungsplan,
S.31).
In unserer Kindertageseinrichtung wird das natürliche
Spielbedürfnis der Kinder besonders berücksichtigt.
Eine bewusst gestaltete Umgebung und ausreichend
Zeit zum selbst bestimmten Tun schaffen eine Spiel
anregende Atmosphäre. Dabei sind die „Zweckfrei-
heit“ des Spiels und der Anspruch auf eine ungestörte
Spieltätigkeit genauso zu beachten wie der Aspekt des
Kompetenzerwerbs (Lernen). Spiel- und Lerntätigkeit
der Kinder sind miteinander verwoben. Durch gezielte
und umfassende Beobachtungen nehmen wir die
Spielimpulse der Kinder auf und unterstützen sie durch
gezielte Angebote.
17 III-1.3 01/2015
3.2.2 Lernen in Projekten
Die bevorzugte Lernform des situationsorientierten
Ansatzes ist das Projekt. Die Projektthemen sind auf
die Erlebniswelt der Kinder und auf deren Interessen
bezogen. Projekte sind handlungsorientierte Ausein-
andersetzung mit Situationen und Inhalten und sollten
überwiegend Lernmöglichkeiten in Realsituationen
bieten. Projekte unterstützen entdeckendes Lernen
und fördern die Neugier der Kinder.
Sie sind ganzheitlich angelegt und beinhalten
unterschiedliche Aktivitäten. Jedes Kind kann sich
entsprechend seiner Fähigkeiten und Kompetenzen
an den Projekten beteiligen. Ihr zeitlicher Umfang
ist vom Interesse der Kinder abhängig.
Projektanlässe können sich aus Gruppensituationen,
aus “Themen” einzelner Kinder oder aus konkret
benannten Interessen ergeben. Grundlage hierfür
ist ein genaues Beobachten der Kinder und gutes
Zuhören. Die Kinder werden nicht nur bei der Durch-
führung, sondern auch in die Themenfindung,
Planung und Dokumentation mit einbezogen.
Eltern, und andere Experten, sind herzlich einge-
laden ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in die
verschiedenen Projektbereiche unserer Arbeit mit
einzubringen.
Räumliche Öffnung unserer Einrichtung
Um dem Forscherdrang und der kindlichen Lebens-
wirklichkeit gerecht zu werden, öffnen wir unsere
Einrichtung nach innen und außen. Die Öffnung nach
innen bedeutet eine Erweiterung der Spiel- und
Erlebniswelt innerhalb unserer Kindertageseinrich-
tung. Nach außen möchten wir den Kindern ein
altersgerechtes Erkunden der Umgebung (z.B.
Einkaufen im Ort, Besuch des Rathauses, der Feuer-
wehr oder des Seniorenzentrums) und den Kontakt zu
anderen Mitmenschen ermöglichen.
18 III-1.3 01/2015
Werteorientierung durch Integration
In unserem Kinderhaus bestehen für Kinder, die
nach § 53 ff SGB XII behindert oder von Behinder-
ung bedroht sind, die Möglichkeit, einen Platz in der
Integrations-gruppe im Hortbereich zu erhalten. Wir
stellen allen Kindern, mit und ohne Behinderung,
einen sozialen Raum zur Entfaltung ihrer Stärken
und Schwächen zur Verfügung. Gemeinsames Ler-
nen, Leben und Spielen fördern die Akzeptanz und
die Toleranz für ein harmonisches Miteinander. Ein
Integrationsplatz stellt eine besondere Chance für
Kinder und Eltern dar, denn je früher eine vorhan-
dene oder sich anbahnende Behinderung erkannt
wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer
wirkungsvollen und nachhaltigen Förderung. Neben
der individuellen Förderung durch Einzel- und Klein-
gruppenangebote erhalten wir Unterstützung von
externen Fachdiensten und Kooperationspartnern
wie Logopäden/Logopädinnen und Ergotherapeuten/
Ergotherapeutinnen. Ziel der Integration ist ein
möglichst hohes Maß an Selbstständigkeit und Teil-
habe am sozialen Leben.
Werteorientierte und verantwortungsvoll
handelnde Kinder
Die Werte und Normen unserer Gesellschaft bilden
das Fundament im sozialen Miteinander. Sie werden
in der frühen Kindheit vermittelt, prägen unser
weiteres Leben und geben Halt und Orientierung.
Sie tragen zu einem besseren Verstehen, einer kon-
struktiven Umgangskultur und einer menschlichen
Beziehungspflege bei. Die große Bedeutung der
werteorientierten Bildung und Erziehung spiegeln
sich auch in den Leitsätzen der AWO wider.
Diese Werte und Normen können durch besondere
Umstände ins Wanken oder bisweilen ins Vergessen
geraten. Sie werden nicht immer von Generation zu
Generation weitergegeben und fehlen im Umgang
miteinander. Durch die Verschmelzung von ver-
schiedenen Kulturen ist es wichtig, dass Kinder sich
ihrer eigenen kulturellen Wurzeln bewusst werden,
aber auc h Interesse an Menschen mit anderen
Einstellungen, Werten und Gebräuchen entwick-
eln. Wir unterstützen und fördern die Kinder, sich
werteorientiert und verantwortungsvoll handelnd
zu entwickeln. Wir vermitteln die Werte nicht nur
theoretisch, sondern leben sie in erster Linie in den
Beziehungen zueinander und miteinander. In unserem
Haus begegnen wir uns selbstverständlich mit
Wertschätzung und Achtung. Es ist uns bewusst, dass
wir als Erziehende den Kindern ein Vorbild sind und
unser Verhalten einen großen Einfluss auf die Kinder
hat. Sie lernen durch Nachahmen und Wiederho-
len, erleben, wie wir mit Kritik, Lob, Dankbarkeit,
Fehlern und Ehrlichkeit umgehen. Wir beobachten,
dass Kinder ein feines Gespür für Echtheit haben und
sie genau spüren, ob wir ehrlich miteinander umge-
hen.
In unserer pädagogischen Arbeit ist es deshalb
unerlässlich, sich auf bestimmte Werte und Regeln
zu einigen, um diese dann mit Liebe, Ruhe und
Bestimmtheit einzuhalten und bei den Kindern kon-
sequent einzufordern. Dies macht die Welt für uns
überschaubar und stellt den Gegenpol zur heutigen
unruhigen, reizüberfluteten und schnelllebigen Zeit
dar.
Wir fokussieren unsere pädagogische Arbeit auf • das Erlernen von Werten
• das Erlernen einer Umgangskultur
• das Erlernen einer Sprachkultur
• das Erlernen gewaltloser Konfliktlösung.
4 Das können wir besonders gut 4.1 Schwerpunkte in unserem Kinderhaus
19 III-1.3 01/2015
Werteorientierung durch interkulturelle Angebote
Eine große kulturelle Vielfältigkeit prägt das Bild
unseres Hauses. Neben den Kindern und Eltern
haben auch unsere Mitarbeiter zum Teil eine kul-
turell unterschiedliche Herkunft. Dieses Portfolio
an verschiedenen Lebenswelten integrieren wir in
unseren Alltag. Sowohl die deutsche Kultur als
auch die Kultur des Herkunftslandes fügen sich in
unterschiedlicher Weise zusammen. Dies spiegelt sich
in den jahreszeitlichen Festlichkeiten, wie beispiels-
weise dem interkulturellen Sommerfest, wider.
Gerade über das Essen, die Musik und die Sprache
finden Kinder und Eltern einen leichten Weg zum
Austausch. Ebenso beziehen wir Eltern bei der päda-
gogischen Arbeit mit ein, indem sie im Morgenkreis
ihre Kultur, Sprache, Kleidung und Essgewohnheit
den Kindern vorstellen.
Wir achten die religiösen Bräuche unserer Kinder
und Eltern und bieten grundsätzlich kein Essen
aus Schweineprodukten an. Auch fließen religiösen
Bräuche wie der Ramadan in unsere Jahresplanung
mit ein. Die Kinder sollen zu toleranten Bürgern
unserer Gesellschaft erzogen werden.
Werteorientierung durch ehrenamtliches
Engagement
Das Ehrenamt ist in unserer Zeit ein unverzichtbares
Element des sozialen Miteinanders. Vieles wäre
heutzutage ohne das bürgerschaftliche Engagement
nicht mehr möglich. Daher bieten wir Interessierten
die Möglichkeit, sich ehrenamtlich in unserem Hause
zu engagieren. Durch dieses Engagement können wir
den Kindern ein wöchentliches Fußball- und Hand-
balltraining anbieten. Auch engagieren sich Eltern in
kleinen Projekten und unterstützen uns in der
erzieherischen Arbeit. Der „Lebendige Adventskalen-
der“ lädt die Eltern und Verwandten in unser Haus
ein, täglich ein bisschen Zeit zu schenken. Hinter
jedem Türchen versteckt sich eine kleine Aktion mit
den Kindern wie basteln, backen und vorlesen.
Im Gegenzug lernen die Kinder Dankbarkeit und
Wertschätzung. Sie laden ihre Eltern und Verwandten
zum Adventscafé, zum Elterncafé oder zum Oster-
frühstück ein. Wir basteln Geschenke für die Eltern
oder überraschen sie mit selbstgemachter Marmelade.
20 III-1.3 01/2015
Sprachkultur
Eine Sprachkultur auf- und auszubauen ist unser
An-liegen. Dies beginnt schon bei den Kleinsten
durch Vorlesen, Bilderbuchbetrachtungen und Rol-
lenspiele. Im Hortbereich wird dies unter anderem
durch Besuche der örtlichen Bibliothek ergänzt. Auch
engagieren sich die Hortkinder als Lesepaten für die
Kindergartenkinder.
Grundsätzlich erarbeiten wir mit den Kindern un-
sere Gesprächsregeln im Haus. Die Kinder legen
beispielsweise fest, dass wir uns gegenseitig aus-
reden lassen, nicht beleidigen usw. Neben der
alltäglichen Kommunikation bieten besonders die
Kinderkonferenzen die Möglichkeit, die festgelegten
Gesprächsregeln zu üben.
Die kreative und fantasievolle Herangehensweise an
unsere Sprache erfolgt durch Lieder, Reime, Finger-
spiele und Rollenspiele. Auch gehen wir regelmäßig
mit den Kindergarten- und Hortkindern ins The-
ater oder besuchen die Philharmonie. Sprache muss
kreativ gelebt werden, um sie in großer Bandbreite
zu erlernen.
Gewaltlose Konfliktlösung
Unser Kinderhaus stellt für viele Kinder den ersten
größeren Gruppenkontakt außerhalb der Familie
dar. In diesem Miteinander kann es zu Konflikten
kommen. Diese gehören zum Leben, nehmen eine
wichtige Rolle in der sozialen Entwicklung ein und
fördern das moralische Verständnis. Unser Schwer-
punkt ist es, den Kindern Raum zu geben, Konflikte
verbal zu lösen. Durch das gemeinsame Erarbeiten
der Gruppenregeln erfahren die Kinder die Notwen-
digkeit von Regeln zum fairen und rücksichtsvollen
Umgang untereinander. Das pädagogische Personal
bietet Hilfestellung zur Konfliktlösung und Problem-
bewältigung, ohne über die Kinder zu richten. Wir
geben unter anderem Anregungen über Geschichten,
Lieder und Gespräche.
Werteorientierung durch Naturbegegnung
Der respektvolle Umgang mit der Natur liegt uns sehr
am Herzen. Wir möchten den Kindern den Wert des
Lebens vermitteln und Achtung vor unseren Ressourcen.
Dies spiegelt sich in Besuchen auf dem Bauernhof
wider, um die Herkunft unserer Nahrung zu lern-
en, wir pflanzen in unserem Garten selbst Kräuter
und Beeren für unser Essen, wir achten darauf, dass
Wasser und Strom nicht verschwendet werden.
Bei unseren Ausflügen im Wald lernen die Kinder als
Biotopforscher den Respekt selbst vor kleinsten
Tieren als Teil einer großen Nahrungskette. Kinder
erleben einen natürlichen Umgang mit den Tieren,
den Pflanzen und dem Wetter. Sie entdecken die
Natur als Spielraum und Teil ihrer Lebenswelt.
Umgangskultur
Natürlich ist es für uns selbstverständlich, dass wir
Umgangsformen pflegen, die für das soziale Mit-
einander notwendig sind. Durch gesellschaftliche
Veränderungen, wie beispielsweise die zunehmende
Technisierung, leiden manche menschlichen Qual-
itäten und nehmen Einfluss auf unsere Kultur des
menschlichen Umgangs. Deshalb ist es uns wichtig,
dass wir uns freundlich und höflich begegnen. Wir
begrüßen und verabschieden uns voneinander und
bedanken uns für kleine Hilfestellungen und Ge-
schenke.
Die Kinder erleben, wie wir auch Kleinigkeiten
Beachtung schenken und uns in andere Personen
einfühlen können. Das Personal ermutigt die Kinder
vorurteilsfrei aufeinander zuzugehen, auch wenn
das Gegenüber zunächst befremdlich wirkt. Der
wertschätzende Umgang mit dem Eigentum anderer
wird regelmäßig thematisiert. Die Kinder üben sich
bei der Übernahme von notwendigen Arbeiten und
erlernen Verantwortung für das eigene Handeln.
Gerade die kulturelle Vielfalt und Integration be-
hinderter Menschen in unserem Haus erfordert in
Bezug auf die Umgangskultur eine hohe Sensibilität.
21 III-1.3 01/2015
5. Eintritt und Übergänge in der Kindertageseinrichtung
Kinder stehen im Laufe ihres Heranwachsens immer
wieder neuen Herausforderungen gegenüber. Zum
einen sind sie Teil einer sich rasch verändernden
Gesellschaft, deren Konsequenzen vor dem familiären
Zusammenleben nicht halt machen (z. B. Trennung/
Scheidung, Geburt eines Geschwisterkindes, Wieder-
heirat der Eltern, Wohnortswechsel, etc.). Zum anderen
trägt ihre eigene Entwicklung altersspezifische Aufgaben
und Veränderungen im motorischen, sozialen, kognitiven
und emotionalen Bereich sowie in der Persönlichkeits-
entwicklung an sie heran. Sollen Kinder gesund
aufwachsen ist es deshalb wichtig, dass sie lernen
kompetent mit Übergängen, Abschieden und Neu-
anfängen, umzugehen und diese konstruktiv zu
bewältigen. So werden Veränderungen zu Heraus-
forderungen, an denen Kinder wachsen und neue
Kompetenzen entwickeln können.
Doch bereits jedem Anfang wohnt ein Ende inne ...
… und jeder Neubeginn bedarf des Abschieds vom
Vertrauten und die Vorfreude auf das Neue.
Geht die gemeinsame Zeit in der Kindertages-
einrichtung zu Ende, stimmen wir die Kinder langsam
auf die bevorstehende Trennung ein. Wir begleiten
und unterstützen aktiv ihren Loslösungsprozess.
Hierfür geben wir dem bevorstehenden Übergang
bewusst Raum, indem wir u. a. gemeinsame Abschieds-
feste feiern und uns der schönen gemeinsam verbrachten
Zeit in vielfältiger Art und Weise erinnern, uns aber
auch über die Weiterentwicklung – das Großwerden
der Kinder – freuen. Wir fördern die Vorfreude auf das
Neue, Unbekannte und geben ihnen die Zuversicht,
dass sie die auf sie zu kommenden Veränderungen
sicher bewältigen.
Wir beziehen den Übergang in den Kindergarten
thematisch in unsere alltägliche Arbeit mit ein. Wir
sammeln Informationen über die neue Einrichtung
und führen Kennenlernbesuche und Hospitationen in
dieser durch. Gemeinsame Feste und Elternabende zu
übergreifenden Themengebieten runde die Zusam-
menarbeit ab und erleichtern auch den Eltern den
Übergang in die neue Institution.
Obgleich die gemeinsame Zeit zu Ende geht, freuen wir
uns über den Fortbestand des Kontaktes. Ehemalige
Kinder unserer Einrichtung sind auch weiterhin zu
Festen oder zu Besuchen im Einrichtungsalltag herzlich
eingeladen.
Unter diesem Gesichtspunkt stellt auch der Einritt Ihres Kindes in unsere Kindertageseinrichtung eine neue
Herausforderung für Ihr Kind, und gegebenenfalls auch für Sie selbst, dar. Gemeinsam mit Ihnen wollen
wir diesen Schritt gut vorbereiten:
* Durch Informations- und Teilnahmeangebote für die ganze Familie, wie z. B. Veranstaltungen der
offenen Tür, Schnuppertage, Möglichkeiten zur Teilnahme am Einrichtungsalltag (Hospitation) sowie
Informations- und sonstige Veranstaltungen.
* Ein ausführliches Aufnahmegespräch, in dem wir die formalen und organisatorischen Rahmenbeding-
ungen der Aufnahme Ihres Kindes, die schrittweise Eingewöhnung Ihres Kindes, und unsere weitere
Zusammenarbeit in Ruhe besprechen können.
* Die Eingewöhnungszeit wird, in Abhängigkeit des Alters und der bisherigen Erfahrungen des Kindes
mit anderen Betreuungspersonen, gemeinsam mit Ihnen vereinbart und gestaltet. Dabei erhält das
Kind ausreichend Gelegenheit sich behutsam, in Anwesenheit einer ihm vertrauten Bezugsperson, an
die neue Umgebung und seine neuen Bezugspersonen zu gewöhnen. In Abhängigkeit vom Alter des
Kindes, wird die Anwesenheit seiner Bezugsperson zeitlich gestaffelt. Je jünger das Kind ist, desto mehr
Zeit ist für die Eingewöhnung zu veranschlagen und desto länger bedarf es der Mitanwesenheit der
Bezugsperson im Alltag der Einrichtung.
* Besonders in der Anfangszeit (aber auch später) findet ein intensiver Austausch mit Ihnen über das
Verhalten und die Entwicklung Ihres Kindes im Rahmen regelmäßiger Elterngespräche statt.
22 III-1.3 01/2015
Kinderkrippe
Unsere Krippenkinder hospitieren, „schnuppern“
in den Kindergartenalltag. Dadurch ergibt sich ein
weicher, fließender Übergang für die Kinder. Durch
das Konzept Kinderhaus ist ein Wechsel der Einrich-
tung nicht nötig. Das Kind kann in seinem gewohnten
Umfeld hausintern den Bereich wechseln. Die Kinder
kennen alle pädagogischen Kräfte, Räumlichkeiten
und zum Teil auch schon die Tagesabläufe in den
einzelnen Bereichen. Eltern können gerne an der
Eingewöhn-ungsphase teilnehmen.
Kindergarten
Die Kindergartenkinder hospitieren, „schnuppern“
in den Hortalltag. Dadurch ergibt sich ein weicher,
fließender Übergang vom Kindergarten zum Hortbe-
reich. Durch das Konzept Kinderhaus ist ein Wechsel
der Einrichtung nicht nötig. Das Kind kann in seinem
gewohnten Umfeld hausintern den Bereich wechseln,
kennt bereits das pädagogische Personal, die Räum-
lichkeiten und auch den Tagesablauf.
Besondere Bedeutung hat die Kooperation von Kinder-
tageseinrichtung und Schule für die Schulanfänger zu
Beginn des jeweiligen Schuljahres. Kinder wie Eltern
stehen vor neuen Anforderungen und veränderten
Rahmenbedingungen. Abgestimmt mit der Schule be-
reiten wir Eltern wie Kinder auf die Anforderungen des
künftigen Schulalltages vor und helfen ihnen damit,
ein neues Selbstverständnis zu entwickeln, welches
zur erfolgreichen Bewältigung der zukünftigen schul-
ischen Aufgaben beiträgt.
Hort
Mit dem Ende der Grundschulpflicht endet die Hortzeit
im Kinderhaus. Die Kinder werden durch die pädago-
gische Arbeit auf diesen Übergang vorbereitet. Durch
die stete Förderung von Eigenverantwortung und
Selbstständigkeit hat dieser die Fähigkeit zur zuneh-
mend eigenverantwortlichen Erledigung schulischer
Aufgaben und der Freizeitgestaltung in der Familie
und im Freundeskreis gewonnen. Wir entlassen die
Kinder in einen neuen Lebensabschnitt.
Haus für Kinder
In unserer altersübergreifenden Einrichtung lernen
die Kinder bereits im alltäglichen Miteinander die
Kinder anderer Altersgruppen, deren Pädagogen und
Gruppenräume kennen. Dem Wechsel in eine andere
Altersgruppe gehen Besuche und Hospitationen
voraus. So wird das gegenseitige Kennenlernen
schrittweise vorbereitet. Der Wechsel in eine neue
Gruppe vollzieht sich gleitend und für Kinder und
Eltern überschaubar.
Besuchsrecht
Obgleich die gemeinsame Zeit zu Ende geht, freuen
wir uns über den Fortbestand des Kontaktes. Ehema-
lige Kinder und Familien unseres Kinderhauses sind
auch weiterhin zu Festen oder zu Besuchen im
Einrichtungsalltag herzlich eingeladen.
23 III-1.3 01/2015
6. Zusammenarbeit6.1 mit den Eltern
Eltern und pädagogische Fachkräfte sind Partner in
der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder.
Zum Wohle Ihrer Kinder und mit dem Ziel, gemein-
sam mit Ihnen, eine die individuelle Entwicklung
Ihres Kindes förderliche Umwelt zu gestalten, wollen
wir mit Ihnen eine Erziehungspartnerschaft pflegen,
deren Grundlage gegenseitiger Respekt und Interesse
an der Sichtweise des anderen ist. Wir laden Sie
herzlich ein, unsere Arbeit durch Ihre Beteiligung und
Mitwirkung zu bereichern und Ihre Kompetenzen in
das Angebot unserer Kindertageseinrichtung einzu-
bringen. Durch eine enge Kooperation wird dem Kind
signalisiert, dass Kindertageseinrichtung und Eltern-
haus seine Bildung und Erziehung als gemeinsame
Aufgabe sehen.
Grundlage einer engen und positiven Zusammenarbeit
ist gegenseitiges Vertrauen und Wissen von einander.
Aus diesem Grunde achten wir auf regelmäßige
Information über aktuelle Geschehnisse und auf den
kontinuierlichen Austausch mit Ihnen.
Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit und Ihr Mitwirken. Sei
es durch Anregungen zu konzeptionellen Fragen, praktische
Hilfe und Unterstützung bei Festen, oder durch ihre
Mithilfe im Alltag unserer Einrichtung oder im Rahmen
des Elternbeirats. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir eine
gute Basis für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes
schaffen. Das Bildungsangebot und der Lebensraum
unserer Kindertageseinrichtung kann durch Ihre
Kompetenzen, Ihr Wissen und Ihre Interessen bereichert
und ergänzt werden.
Dies erfolgt unter anderem durch,
* spontane Tür- und Angelgespräche im Alltag,
* regelmäßige Einzelgespräche über die aktuelle Entwicklung, Interessen und Bedürfnisse Ihres
Kindes und zur gegenseitige Information über eventuelle Veränderungen in seiner Lebenswelt,
* diverse Veranstaltungen zu aktuellen oder grundlegenden Thematiken unserer pädagogischen
Arbeit (z. B. Elternabende),
* Möglichkeiten zur Hospitation am Alltag unserer Einrichtung,
* mündliche oder schriftliche Informationen zu den unterschiedlichsten Themengebieten,
* frei zugängliche Dokumentation der Arbeiten und Aktivitäten Ihrer Kinder in unserem Haus.
24 III-1.3 01/2015
Unsere Einrichtung ist ein wichtiger Teil der sozialen
Infrastruktur unserer Kommune, an deren Aktivitäten
und Veranstaltungen wir uns aktiv beteiligen.
Haus für Kinder und FamilienAußerdem öffnen wir uns gegenüber unserer Umwelt
und laden nicht nur Kinder, sondern auch deren Eltern
und Familien in unsere Einrichtung ein. Dafür erwei-
tern wir das Angebot einer klassischen Kindertagesein-
richtung um Angebote, die sich an die gesamte Fami-
lie richten und deren spezifische Bedürfnislage in den
Blick nehmen. Im Mittelpunkt dieser Angebotspalette
stehen die Förderung und Stärkung der Erziehungs-
und Familienkompetenz sowie die Unterstützung bei
der Vereinbarkeit von Familie und Berufsleben.
Kindertageseinrichtung und Sozialraumorientierung – Formen regionaler Zusammenarbeit und Vernetzung
Es ist unser gesetzlich verankerter Auftrag (§ 8a SGB VIII)
auf das seelische und körperliche Wohlbefinden der
Kinder zu achten. Wir sehen es als unsere Pflicht
Zeichen von Gefahren für die gesunde kindliche
Entwicklung wahrzunehmen und gegebenenfalls
Eltern auf Entwicklungsrisiken und Entwicklungs-
störungen rechtzeitig aufmerksam zu machen. Bei
Fragen hinsichtlich der Entwicklung oder des Verhaltens
Ihres Kindes beraten wir Sie gerne. Dafür kooperieren
wir mit anderen Einrichtungen und Diensten, wie
psycho-sozialen Beratungsstellen, Fachdiensten der
Entwicklungsförderung (Frühförderung), Therapeuten
(Logopäden, Ergotherapeuten, etc.), Erziehungs- und
Familienberatungsstellen, schulvorbereitenden Ein-
richtungen und dem Sozialdienst des zuständigen
Jugendamtes. Auf diese Weise verfügen wir über ein
Netz von Ansprechpartnern in der Region und wissen,
für welche Fragen oder Problemlagen, welche Stellen
oder welche Fachdienste zuständig und kompetent
sind. Wir helfen ihnen gern geeignete Unterstütz-
ungsmöglichkeiten für Sie und Ihr Kind zu finden, und
stellen bei Bedarf den Kontakt zu einem konkreten
Ansprechpartner für Sie her.
In Gemeinschaft mit Ihren Kindern – in Partnerschaft mit Ihnen – im Verbund mit anderen.
Hierzu machen wir uns auf den Weg und
* erkunden die soziale wie natürliche Umwelt unserer Einrichtung,
* nutzen das kulturelle Angebot der Gemeinde, wie Bücherei, Ausstellungen, etc.,
* suchen interessante Orte des öffentlichen Lebens auf, wie z. B. das Rathaus, die Feuerwehr oder
Sehenswürdigkeiten,
* pflegen Kontakte zu Vereinen, Initiativen, örtlichen Einrichtungen und der Nachbarschaft sowie zu
Betrieben und regionalen Unternehmen,
* fördern den Austausch zwischen den Generationen und stellen altersübergreifende Kontakte und
Bezüge her, außerdem
* fordern alle Menschen, die unserer Einrichtung Zeit zur Verfügung stellen wollen, auf, durch ihre
Fähigkeiten und ihr Wissen die Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten unserer Kinder zu erweitern
(beispielsweise im Rahmen von Vorlesepatenschaften, Koch-, Holzarbeits-, oder sonstigen
Kursangeboten, und vieles andere mehr).
In unserer Einrichtung legen wir darauf Wert, dass
sich die Erziehung und Bildung der Kinder an deren
Lebenswelt und aktuellen Erfahrungen orientiert. Unter
Einbezug des umliegenden Gemeinwesens und der uns
6.2 Kindertageseinrichtung und Sozialraumorientierung – Formen regionaler Zusammenarbeit und Vernetzung
umgebenden Natur, wollen wir den Erfahrungshorizont
der uns anvertrauten Kinder erweitern und diesen mit
vielfältigen Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten
unseres Umfeldes ergänzen.
25 III-1.3 01/2015
7. Qualitätsmanagement
Die Qualität in unserer Einrichtung entwickeln wir
stetig weiter. Angewendet wird das Qualitätsmanagement
des AWO BV Obb. e. V.. Dieses orientiert sich an
den Forderungen der internationalen Qualitätsnorm
DIN EN ISO 9001 und den AWO-Qualitätskriterien, die
auf Ebene des Bundesverbandes entwickelt wurden.
26 III-1.3 01/2015
Notizen
27 III-1.3 01/2015
Notizen
ImpressumAWO Bezirksverband Oberbayern e. V.
Fachabteilung Kindertageseinrichtungen
Edelsbergstraße 10
80686 München
Verantwortlich: Sandra Elz (Einrichtungsleiterin)
Gestaltung: Threeview GmbH, Holzstraße 30, 80469 München, http://www.threeview.de
Fassung: 01/2015