Begriffe Trinität / Trinitarier: Dreieinigkeit bzw. solche, die an die Dreieinigkeit glauben ...

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DIE DREIEINIGKEIT in AT, NT und Adventgeschichte I – ADVENTGESCHICHTE

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DIE DREIEINIGKEIT

in AT, NT und

Adventgeschichte

I – ADVENTGESCHICHTE

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Unser Glaube- Beständigkeit und Wandel -

Begriffe Trinität / Trinitarier: Dreieinigkeit bzw. solche, die an die

Dreieinigkeit glauben Arianismus / Arianer: Lehre des Arius (ca. 260-336), Bischof in

Alexandria. Lehrte, allein der Vater sei wirklich Gott, Jesus wurde erschaffen. Lehre verdammt auf Konzil zu Nicäa 325. Streit durch das ganze 4. Jh.; Hauptthema der Kirchengeschichte dieses Jhs.

Semi-Arianismus / Homöusianismus: Jesus ist dem Vater wesensähnlich (von gri. ὁμοι-ούσιος [homoi-oúsios], wesensähnlich), also göttlich—aber nicht von Ewigkeit her; er hat einen Anfang (gezeugt / hervorgegangen), ist dem Vater untergeordnet

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Seit 1990er Jahren mehr anti-trinitarische TendenzenHauptgründe:

(1) Internet macht entspr. Gedankengut zugänglich(2) Andere ehemalige Milleriten-Gruppen sind anti-trinitarisch

(z.B. Zeugen Jehovas)(3) Meinung, der historische Adventismus sei anti-trinitarisch

gewesen. Nun katholische Elemente( Wir teilen einiges mit der Kath. Kirche, z. B. Gebote

5 bis 9; das allein ist kein Grund zur Ablehnung)

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Glaubensgrundlage der STA (Credo): Die Heilige Schrift! Herzstück: Drei-Engels-Botschaft (Offb. 14,6-12)

• Schon J. White und J. Bates (aus Amer. Christian Connection) gegen jedes Credo

• STA allg. sehr vorsichtig, festes Bekenntnis zu formulieren: Dynamische Erkenntnis statt statischer „Verkrustung“

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Dynamik der Erkenntnis„Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten.“ (Joh. 16,12-13)

• 1844 zeigte, dass weiteres Bibelstudium nötig: Christi Dienst im himmlischen Heiligtum Siebenten-Tags-Sabbat Gesundheitslehren Weltweite Mission (Offb. 14,6: „alle Völker“)

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Dynamik der Erkenntnis Beispiel Sabbatbeginn:

Von 1846-1855 hielt man 18 Uhr als feste Zeit J. N. Andrews erkannte 1855 durch Studium, dass

Sonnenuntergang = Tagesbeginn

Beispiel Zehnten: Ab 1859: Systemtic Benevolence

• Männer: 25ct./Woche; Frauen: 1-10ct./Woche• Wohlhabende zusätzlich 1-5ct./Woche pro 100$

Wert

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Dynamik der Erkenntnis Beispiel Schweinefleisch:

Ellen G. White, The Present Truth, Nov. 1850: Es gibt gerade Wichtigeres, als die Diskussion um Schweinefleisch

Ellen G. White, 1T 205-207 (1858):

„Ich sah, dass deine Ansichten bzgl. des Schweinefleisches dir selbst nicht schaden würden, aber du hast dies zu einem Test [auf Glaubenstreue / Gemeinde-zugehörigkeit] gemacht. … Wenn es die Pflicht der Gemeinde ist, Schweinefleisch zu meiden, dann wird Gott dies mehr als einem oder zweien zeigen. Er wird seine Gemeinde ihre Pflicht lehren. … Die Botschaft des dritten Engels führt ein Volk heraus und reinigt es – und sie sollten sich mit ihm vereint bewegen. Manche laufen voraus. … Ich sah, dass die Engel Gottes das Volk nicht schneller führen werden, als es die wichtigen Wahrheiten, die ihm mitgeteilt werden, erhalten und umsetzen kann.“ (Ellen G. White, Testimonies for the Church, Vol. 1, 205-7)

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Dynamik der Erkenntnis Beispiel Gesundheitslehre:

„Acht Ärzte“ (Akronym: WERTVOLL) Abstinenz von Alkohol, Tabak, Koffein, Fleisch Mäßigkeit bzgl. Salz, Zucker, Fett, Zwischenmahlzeiten (J. Bates schon ab 1843 Vegetarier!) Stets von Vernunft geleitet:

„Als ich mich dort aufhielt, war ich oft genötigt, Fleisch zu essen, weil es nichts anderes gab, das essbar war.” (EGW, Letter 4, 1884)„Unsere Vorräte waren einige Tage sehr gering. … Wir hatten früher mit Nachschub gerechnet, aber es kam nichts an. Willie ging zum See, um Wasser zu holen. Wir hörten sein Gewehr und sahen, dass er zwei Enten erlegt hatte. Das ist wirklich ein Segen, denn wir brauchen etwas, von dem wir leben können.“ (EGW, Ms 12, 1873)

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Dynamik der Erkenntnis

Die Dreieinigkeit:

(1)1844-1888: Nicht-trinitarische Zeit(2)1888-1898: Entstehung der trinitarischen Sicht(3)1898-1931: Übergangsphase(4)1931-1957: Annahme der Trinitätslehre

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1844-1888: Nicht-trinitarische Zeit

STA-Schriften fast ausnahmslos gegen:• Jesu Göttlichkeit von Ewigkeit her. Manche glaubten gar, Jesus sei

erschaffen worden• Heiliger Geist als eigenständige Person

Keine homogene Sichtweise unter Adventisten, große Unterschiede Bsp.: W. Miller (Baptist) = Trinitarier

J. Himes, J. Bates, J. White (alle Chr. Connection) = Anti-Trinitarier Kein Problem, da Fokus auf Wiederkunft, nicht Dogmen

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1844-1888: Nicht-trinitarische Zeit

W. Miller: „Ich glaube an einen lebenden und wahren Gott und dass es drei Personen der Gottheit gibt. … Die drei Personen des dreieinen Gottes sind verbunden.“ (Sylvester Bliss, Memoirs of William Miller, Boston 1853, 77-8)

J. Bates: „Bezüglich der Dreieinigkeit kam ich zu der Schlussfolgerung, dass es für mich unmöglich wäre, zu glauben, dass der Herr Jesus Christus, der Sohn des Vaters, auch der allmächtige Gott sei, ein und dasselbe Wesen.“ (J. Bates über seine Bekehrung im Jahre 1827)

(Joseph Bates, The Autobiographie of Elder Joseph Bates, Battle Creek 1868, 205)

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1844-1888: Nicht-trinitarische Zeit

J. White (1855): „Hier könnten wir die Dreieinigkeit erwähnen, die die Persönlichkeit Gottes und seines Sohnes Jesus Christus beseitigt.“

(James White, “Preach the Word,” Advent Review and Sabbath Herald, 11. Dez. 1855, 85)

Anderes Verständnis der Dreieinigkeit (als unpersönlich) Glaubte jedoch an die „drei großen Mächte im Himmel“ Das erste Gesangbuch, erstellt von J. White, enthielt einen Lobpreis gleichermaßen auf Vater, Sohn und Heiligen Geist

J. White (1877): „Die unerklärliche Dreieinigkeit, die die Gottheit zu drei in einem und eine in dreien macht, ist schlimm genug; aber der Ultra-Unitarismus, der Christus geringer macht als den Vater, ist schlimmer.“

(James White, “Christ Equal with God,” Advent Review and Sabbath Herald, 29. Nov. 1877, 72)

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1844-1888: Nicht-trinitarische Zeit

J. White (1876): „Siebenten-Tags-Adventisten halten die Göttlichkeit Jesu für so nah an den Trinitariern, dass wir daraus keinen Test [auf wahren Glauben] machen.“ (James White, Review and Herald, 12. Okt. 1876)

J. White (1877): Die Ansicht ist falsch, „die Christus seinem Vater unterlegen sein lässt.“ (James White, Review and Herald, 29. Nov. 1877)

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1844-1888: Nicht-trinitarische Zeit

U. Smith (1865): Jesus war „das erste erschaffene Wesen, dessen Existenz weit vor jedes andere erschaffene Wesen oder Sache zurückgeht, der nächste nach dem selbst-existierenden und ewigen Gott.“

(Uriah Smith, Thoughts, Critical and Practical, on the Book of Revelation, Battle Creek 1865, 59)

U. Smith (1881): Jesus wurde „gezeugt“ und nicht erschaffen (Uriah Smith, Thoughts, Critical and Practical, on the Book of Revelation, Battle Creek 1881, 59)

Auch J. N. Loughborough und J. N. Andrews waren Antitrinitarier. Aussagen wie: „… der ein(zig)geborene Sohn Gottes“ (Joh. 1,14), wurden

wörtlich verstanden, nicht metaphorisch

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1844-1888: Nicht-trinitarische ZeitGründe für die Ablehnung:

(1) Kannten keine biblischen Beweise für drei Personen in einer Gottheit(2) Falsche Auffassung, dass Vater und Sohn identisch wären(3) Falsche Auffassung, dass man damit drei Götter anbetet (Loughborough 1861: „Wenn der Vater, der Sohn und der Heilige Geist jeweils Gott sind, dann wären es drei Götter.“)(4) Es mindere den Wert der Erlösung; wie kann der unsterbliche Gott sterben?

(Ellen White dazu: „Die Gottheit starb nicht, das Menschliche starb.“ (Ms 131 (1897)))(5) Jesus bezeichnet als „Sohn Gottes“ und „Anfang der Schöpfung“(6) Ausdrücke für den Heiligen Geist, die nicht gut zu einer Person passen (z. B.

„ausgießen“)

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Um 1890 recht einheitliche Haltung, dass Jesus

(1)nicht erschaffen wurde(2)vom Vater „gezeugt“ oder ausgegangen sei(3)von Anfang an Gott war(4)gemeinsam mit dem Vater alles erschuf

der Heilige Geist (kaum erwähnt, diskutiert)(1)ein allgegenwärtiger Einfluss ist(2)vom Vater oder dem Sohn ausgeht(3)keine eigenständige Persönlichkeit besitzt, also keine Person ist

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1888-1898: Entstehung der trinitarischen Sicht

GK in Minneapolis 1888: Betonung des Erlösungsplans sowie der Rechtfertigung durch Jesus Studium seiner Person und dessen Bedeutung für die Erlösung

A. T. Jones: Christus war ewig prä-existent, „denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.“ (σωματικ ςῶ = „in körperlicher Form“; Kol. 2,9)

Betont bes. auf GK 1895. Erster STA-Autor (MIT AUSNAHME VON ELLEN WHITE), der das Wort „ewig“ für Jesus verwendete

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1888-1898: Entstehung der trinitarischen Sicht

Alonzo T. Jones (1895, 1899):

„Das ewige Wort willigte ein, Fleisch zu werden. Gott wurde Mensch.“(A. T. Jones, “The Third Angel‘s Message Number 17,” General Conference Bulletin, 25. Feb. 1895, 332)

„Im Blick auf die Ewigkeit vorher sowie die Ewigkeit danach, sind 33 Jahre nicht wirklich ein so unendlich großes Opfer. Doch wenn wir bedenken, dass er seine [göttliche] Natur … zu unserer menschlichen Natur machte – das ist ein Opfer.“(A. T. Jones, “The Third Angel‘s Message Number 17,” General Conference Bulletin, 27. Feb. 1895, 382)

„Gott ist einer. Jesus Christus ist einer. Der Heilige Geist ist einer. Und diese drei sind eins: Es gibt weder Unstimmigkeit noch Trennung unter ihnen.“(A. T. Jones, Editorial, Advent Review and Sabbath Herald, 10. Jan. 1899, 24)

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1888-1898: Entstehung der trinitarischen Sicht

Samuel T. Spear (1892, nicht-STA!), Traktat über „Die biblische Lehre der Dreieinigkeit“, Nachdruck erschienen bei Pacific Press:

„Es geht nicht um ein System des Tri-Theismus (eine Lehre von drei Göttern), sondern um die Lehre eines Gottes, der aus drei Personen besteht und in diesen handelt, mit der Einschränkung, dass der Begriff ‚Person‘ …, wenn er in dieser Beziehung benutzt wird, keinesfalls so verstanden werden soll, dass er der Einheit der Gottheit widersprechen würde.“(Samuel T. Spear, The Bible Doctrine of the Trinity, Bible Students’ Library 90, März 1892)

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1888-1898: Entstehung der trinitarischen Sicht

Ellen G. White: The Desire of Ages (1898)

Zu Joh. 8,58 („Ehe Abraham wurde, ICH BIN.“): „[Christus] bezeichnete Sich selbst als den Selbst-Existenten.“ (Ellen G. White, The Desire of Ages, Washington 1898, 470f.)

Zu Joh. 11,25 („Ich bin die Auferstehung und das Leben.“): „In Christus ist Leben, ursprünglich, nicht verliehen, nicht abgeleitet.“ (Ellen G. White, DA 530)

„Obwohl Jesus sich demütigte, Mensch zu werden, war die Gottheit noch immer Sein eigen. … Er war – Gott in menschlichem Fleisch.“ (DA 664)

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1888-1898: Entstehung der trinitarischen Sicht

Ellen G. White: The Desire of Ages (1898)

„Nur Er, der eins mit Gott ist, konnte sagen: Ich habe Macht, mein Leben zu lassen und habe Macht, es wieder zu nehmen. In Seiner Gottheit besaß Christus die Macht, die Fesseln des Todes zu brechen.“ (DA 785)

„Nur durch das mächtige Wirken der Dritten Person der Gottheit kann der Sünde widerstanden und sie überwunden werden. Er [der Heilige Geist] würde nicht mit veränderter Stärke, sondern in der Fülle göttlicher Macht kommen.“ (DA 671)

Paradigmenwechsel; entscheidend für das Entstehen der trinitarischen Sicht

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1898-1931: Übergangsphase

William Warren Prescott (Herausgeber des R&H 1902-1909) Artikelserie über Christi ewige Natur, doch abgeleitet vom Vater Betonung der Gleichheit und eigenständigen Persönlichkeit von

Vater, Sohn und Heiligem Geist

Francis M. Wilcox (1913, als Herausgeber des R&H) „STA glauben: 1. an die göttliche Dreieinigkeit. Diese … besteht aus dem

Vater, … dem Herrn Jesus Christus, … dem Heiligen Geist, der dritten Person der Gottheit.“ (F. M. Wilcox, “The Message for Today,” RH, 9. Okt. 1913, 21)

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1898-1931: Übergangsphase

Bibelkonferenz 1919 (Takoma Park) Nach wie vor unterschiedliche Meinungen Jesus zwar ewig, aber unklar ob selbst-existent Meist Vermeidung des Begriffs „Trinität“ / „Dreieinigkeit“

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1898-1931: Übergangsphase

Gesellschaftliches und theologisches Umfeld Höhere Bibelkritik und theologischer Liberalismus Evolutionslehre in öffentlichen Schulen

STA wirken gemeinsam mit Evangelikalen zugunsten: Der Inspiration und Autorität der Bibel Bes. der Jungfrauengeburt und Jesu Präexistenz / Göttlichkeit Daher mehr Studium und Literatur bzgl. Jesu göttlichem

Wesen STA-Prediger bilden vermehrt eine Einheit pro Dreieinigkeit

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1898-1931: Übergangsphase

Statement of Faith (1931) STA-Credo von jeher die Bibel (sola & tota Scriptura) Bewusstsein, dass Erkenntnis nie ganz vollständig Von Zeit zu Zeit dennoch notwendig, konkret zu formulieren

Warum? Anfragen von außen (andere Kirchen, Regierungsbeamte) Anfragen von innen (Einheit der STA-Pastoren & Glieder) Aktueller Stand, nicht widerspruchsfrei; kein Konflikt mit

Dynamik (und damit Veränderlichkeit) von Glaubenspunkten!

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1898-1931: Übergangsphase

Statement of Faith (1931) Aufgrund der unterschiedlichen Meinungen bzgl. Dreieinigkeit bislang kein

offizielles „Statement of Faith“ hierzu 1931 dann ein „inoffizielles“ Statement (von Wilcox als führendem

Schreiber) für das STA-Jahrbuch, auf Bitte der afrikanischen Division, um anderen (bes. Regierungsbeamten) zu einem besseren Verständnis zu helfen

Keine formelle oder offizielle Zustimmung von der GK, um den Eindruck zu vermeiden, man würde nun ein festes Credo schaffen

Inoffiziell voll unterstützt von der GK: Entstand in einem GK-Unterkomitee, das extra damit betraut war, den STA-Glauben zu formulieren

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1898-1931: Übergangsphase

Statement of Faith (1931)„[Wir glauben,] dass die Gottheit, oder Dreieinigkeit, besteht aus dem Ewigen Vater, einem persönlichen, geistlichen Wesen, allmächtig, allgegenwärtig, allwissend, unendlich in Weisheit und Liebe; dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Ewigen Vaters, durch den alle Dinge geschaffen wurden und durch den die Errettung der Erlöstenschar erreicht wird; dem Heiligen Geist, der dritten Person der Gottheit, der großen erneuernden Macht im Werk der Erlösung.

[Wir glauben,] dass Jesus vollständig Gott [very God] ist, von gleicher Natur und Wesen wie der Ewige Vater. Während Er seine göttliche Natur behielt, nahm er die Natur der Menschheit an ... .“ (1931 Year Book of the Seventh-Day Adventists Denomination, Washington D.C. 1931, 377)

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1898-1931: Übergangsphase

Statement of Faith (1931) Erst mit GK 1946 = offizielle Position der STA-Kirche Unveränderter Neudruck in jedem Jahrbuch bis 1980 GK 1980 in Dallas: Revision und Erweiterung (27 Glaubenspunkte):

„Es gibt EINEN Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist, eine Einheit

von drei gleichermaßen ewigen Personen.“

Notwendige Richtungsweisung für rasant wachsende Kirche, nicht Zeichen des Abfalls!

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Exkurs: Gliederentwicklung(1863-2006)

Aktuell:

Ab Mitte 1950er > 1 Mio. Glieder Heute > 18 Mio. > 30 Mio. Gottes-

dienstbesucher > 1 Mio. Glieder

Zuwachs pro Jahr Alle 3 ½ h eine

neue Gemeinde 3.000 Taufen/Tag

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1931-1957: Annahme der Trinitätslehre In den 1940ern breite Mehrheit in der STA-Kirche, die glaubt:

Jesus = ewig & selbst-existent Heiliger Geist = Person

Einige ältere Prediger stritten dagegen

1957: Questions on Doctrine (QoD). Folgen: Widerstand gegen verschiedene Aussagen des Buches Jedoch keine gegen das dort geäußerte Trinitäts-Verständnis Die Gemeinschaft der STA hatte dieses Verständnis

inzwischen als biblisch wahr und gut fundiert angenommen

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1931-1957: Annahme der Trinitätslehre

Das QoD-Statement:„Hinsichtlich Christi Stellung in der Gottheit, so glauben wir, dass Er die zweite Person des göttlichen Trios ist—bestehend aus Vater, Sohn und Heiligem Geist—die nicht allein in der Gottheit vereint sind, sondern auch in ihrem Wirken zur Erlösung. … Christus ist eins mit dem Ewigen Vater—eins in Natur, gleich in Macht und Autorität, Gott im höchsten Sinne, ewig und selbst-existent, mit ursprünglichem, nicht verliehenen, nicht abgeleiteten Leben; und dass Christus von aller Ewigkeit her existierte, unterschieden von, doch vereint mit, dem Vater, im Besitz der gleichen Herrlichkeit und aller göttlichen Eigenschaften.“(Seventh-Day Adventists Answer Questions on Doctrine, Washington D.C. 1957, 36; Herv. hinzugefügt)

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1931-1957: Annahme der Trinitätslehre

Resultierend aus folgenden Faktoren:(1)Vertieftes Bibelstudium(2)Ellen Whites deutliche Aussagen(3)Reaktion auf die moderne, liberale Theologie

Fortschreitende Erkenntnis, dynamisch und korrigierend (althergebrachten Meinungen, nicht biblischen Lehren gegenüber)

Kein Konflikt mit anderen Glaubenslehren; vertieft die umfassende Bedeutung des Wirkens Jesu und des Heiligen Geistes im Erlösungsplan

Kein Konflikt mit Ellen Whites prophetischer Führung, im Gegenteil

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Ellen G. White, Review and Herald, 20. Dez. 1892:

„Es gibt für niemanden eine Entschuldigung, der die Haltung einnimmt, dass es keine Wahrheit mehr zu offenbaren gäbe und dass all unsere Auslegungen der Bibel ohne Fehler seien. Die Tatsache, dass gewisse Lehren von unserem Volk viele Jahre lang als Wahrheit angesehen wurden, ist kein Beweis für die Unfehlbarkeit unserer Ansichten. Alter macht aus Irrtum keine Wahrheit, und die Wahrheit kann es sich leisten, fair zu sein. Keine wahre Lehre wird durch eine sorgfältige Prüfung irgendetwas verlieren. Wir leben in einer gefährlichen Zeit und es steht uns nicht gut an, etwas als Wahrheit akzeptieren, ohne es sorgfältig geprüft zu haben.“

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„Ich bin gefragt worden: ‚Meinst du, dass der Herr noch mehr Licht für uns als Gemeinde hat?‘ Ich antworte: ‚Er hat Licht, das für uns neu ist, aber es ist kostbares altes Licht, das vom Wort der Wahrheit hervorleuchtet. Wir besitzen erst die Schimmer der Lichtstrahlen, die noch auf uns kommen werden ... Wir werden nie einen Punkt erreichen, von dem ab es keinen Zuwachs in der Wahrheitserkenntnis für uns mehr geben wird.‘“ (EGW, Selected Messages, Band 1, 401-2.404 (1890))

„Wir haben noch viele Lektionen zu lernen und weit mehr zu verlernen. Gott allein ist unfehlbar. Wer meint, keine liebgewordenen Ansichten aufgeben, seine Meinung nicht ändern zu müssen, wird enttäuscht werden … Gott möchte, dass wir alle unsere Lehrauffassungen sorgfältig durchforschen unter Fasten und Gebet. Als Gläubige dürfen wir uns nicht mit Annahmen und unklaren Vorstellungen über das zufrieden-geben, was Wahrheit ist.“ (EGW, Counsels to Writers and Editors, 37.40 = RH 26. Juli 1892)

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Aus dem Vorwort unserer Glaubenspunkte: „Wir verstehen das vorliegende Werk nicht als theologisch fest zementiertes Dogmengebäude, sondern als … Darstellung unseres Glaubens. Für Adventisten gilt im Blick auf die Lehre nur der bewährte reformatorische Grundsatz: ‚Allein die Bibel, und nichts als die Bibel!‘“(Was Adventisten glauben, Lüneburg 1997, S.8)

Gottes Wahrheit ist ewig, beständig, unveränderlich und widerspruchsfrei

Unsere Erkenntnis dessen unterliegt der Diskussion und dem Wandel