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Dr. Petra Wagner, Institut für Sportwissenschaft, Universität Bayreuth Bewegung als Schlüssel zur Prävention und Gesundheitsförderung INSTITUT FÜR SPORTWISSENSCHAFT

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Bewegung als Schlüssel zur Prävention

und Gesundheitsförderung

INSTITUT FÜRSPORTWISSENSCHAFT

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WHO: „Gesundheit beschreibt einen Zustand des vollkommenen (1981) psychischen, physischen, und sozialen Wohlbefindens

und nicht nur das Freisein von Beschwerden und Krankheit“.

Gesundheit Was versteht man eigentlich darunter ?

(1) Risikofaktoren für die Gesundheit

Was macht Menschen krank?(Frage nach den Risikofaktoren)

Wie äußert sich Gesundheit?(Frage nach der Abwesenheit von Krankheit)

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(a) Neben physischen Faktoren werden psychische, soziale,ökologische Faktoren sowie Faktoren des Verhaltens für dieErklärung von Erkrankungen mit einbezogen.

(b) Der Bewegungsmangel konnte als ein zentraler Risikofaktoridentifiziert werden, der insbesondere in einem engenZusammenhang mit anderen Risikofaktoren (des MetabolischenSyndroms) zu sehen ist.

(a) Ist auf einzelne Krankheiten und deren Entstehung zentriert,nicht auf Gesundheit und deren Entstehung (d.h. verengte Sichtauf Gesundheit).

(b) Im Verhaltensbereich ist es häufig schwierig Risiko und Nutzeneindeutig abzugrenzen - vgl. z.B. Fußballspielen oder Skifahren.

Negative Aspekte des Risikofaktorenmodells:

Positive Aspekte des Risikofaktorenmodells:

Gesundheit Was versteht man eigentlich darunter ?

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(2) Ressourcen von Gesundheita) Salutogenesemodell, b) Anforderungs-Ressourcen-Modell

Gesundheit Was versteht man eigentlich darunter ?

Was macht Menschen gesund?(Frage nach den Ursachen von Gesundheit und Krankheit)

Wie äußert sich Gesundheit?(Frage nach d. Erscheinungsbild von Gesundheit u. Krankheit)

Perspektivwechsel:

• Gesundheit als Prozess im aktuellen gesellschaftlichen undpersönlichen Bezug;

• Gesundheit als Ergebnis eines dynamischen Gleichgewichtszwischen den Ressourcen (des Individuums) und den Anforde-rungen (seiner Umwelt);

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Frage nach den Interventionsmöglichkeiten (Gesundheitsförderung)

Ziel der Gesundheitsförderung ist es, Menschen zu befähigen,Kontrolle über ihre Gesundheit auszuüben und dadurch ihr physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden zu verbessern.

WHO, Ottawa-Charta 1986

! von den Erscheinungsbildern und Ursachen von Krankheiten(Stichwort „Risikofaktoren“) zu den Erscheinungsbildernund Ursachen von Gesundheit (Stichwort „Ressourcen“);

! von der Prävention (Vermeidung und Minderung von Risiko-faktoren und Folgeschäden) zur Gesundheitsförderung (Befähigung zur Stärkung von Ressourcen durchGesundheitsverhalten, Schaffung gesunder Verhältnisse)

Perspektivwechsel...

Gesundheitsförderung Welche Konsequenzen hat der Perspektivwechsel ?

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Wissenschaftliche Erkenntnis (Beginn der 1970er):

Körperliche Inaktivität ist ein zentraler Risikofaktorfür die Gesundheit (insbesondere fürdas Herzkreislaufsystem, den metabolischenBereich, das Halte- und Bewegungssystem).

u.a. Hollmann, Rost, Dufaux& Liesen 1983,Blair & Connolly 1996,WHO Study Group 1995

Couch Potato

Bewegung und Sport Was wissen wir darüber ?

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!Nur etwa 10% der erwachsenen Bevölkerung verbraucht durch sportliche Aktivität mehr als 800 kcal/Woche.

!Aber: 95% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschlandwissen, dass Bewegung für die Gesunderhaltungnotwendig ist. 58 % behaupten, dass sie sportlich aktiv seien.

!Im Durchschnitt verbraucht die erwachsene Bevölkerungsogar nur etwa 300 kcal/Woche durch sportliche Aktivität

Bis heute gilt in Deutschland (USA vergleichbar):

(z.B. Woll, Tittlbach, Bös, Opper 2003; Brehm & Rütten 2004)

Bewegung und Sport Was wissen wir darüber ?

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Wiss. Erkenntnis (etwa seit Ende der 1980er):• Nicht jeder Sport ist Gesundheitssport. • Nicht jede körperliche Aktivität bringtgleichermaßen Gesundheitseffekte.

z.B. Meta-Analysen von Knoll 1997, Schlicht 1994 (Sport)z.B. Studien von Lawlor, Taylor, Bedford et al. 2002 (körperliche Aktivität)

Bewegung und Sport Was wissen wir darüber ?

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! Gesundheitssport (bzw. gesundheits-förderlicher Sport) ist von anderen Feldern des Sports (z.B. Wettkampfsport,Funsport, Abenteuersport) abzugrenzen durch

• differenzierte Zielsetzungen sowie• durch adäquate Bedingungen der

Durchführung (z.B. Richtung, Umfangund Intensität der körperlichenBeanspruchung).

Gesundheitssport Was ist das eigentlich?

Brehm, Bös, Opper & Saam, 2001

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Die Strukturen von Gesundheitssport orientieren sich an den Zielen einer Gesundheitsförderung im Sinne des New Public Health Ansatzes, d.h. insbesondere an:

“GESUNDHEITSSPORT”Gesundheitssport ist ein hochstrukturierter, auf gesundheitliche Effekte ausgerichteter Ausschnitt aus gesundheitsförderlicher körperlicher Aktivität im Schnittbereich von Sport- und Gesundheitssystem

! ressourcenstärkenden und problemmindernden Gesundheitseffekten; ! Verhaltenseffekten (vor allem Aufbau von Bindung!) ! Verhältniseffekten (u.a. gesicherte Programme & Ausbildung, vernetzte

Intervention)

Gesundheitssport Was ist das eigentlich?

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Modell der Qualitäten von Gesundheitssport

Verhaltens-wirkungen

Verhältnis-wirkungen

Stabilisierung des allgemeinen gesundheitlichen Wohlbefindens

Bewältigung von Beschwerden und Missbefinden

Bindung an gesundheits-sportliche Aktivität

Verbesserung der Bewegungsverhältnisse

Gesundheits-wirkungen

Verminderung von Risikofaktoren

Stärkung von psychosozialenGesundheitsressourcen

Stärkung von physischen Gesundheitsressourcen

(Brehm, 1998)

Gesundheitssport Was ist das eigentlich?

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Verhaltens-wirkungen

Verhältnis-wirkungen

Stabilisierung des allgemeinen gesundheitlichen Wohlbefindens

Bewältigung von Beschwerden und Missbefinden

Bindung an gesundheits-sportliche Aktivität

Verbesserung der Bewegungsverhältnisse

Gesundheits-wirkungen

Verminderung von Risikofaktoren

Stärkung von psychosozialenGesundheitsressourcen

Stärkung von physischen Gesundheitsressourcen

Ausdauer-, Kraft-, Dehn-, Koordiations- und Entspannungsfähigkeit

Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte, Störungen des Fettstoffwechsels, Übergewicht,

muskuläre Dysbalancen etc.

Rückenprobleme, Gliederschmerzen, depressive Stimmungslagen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, schnelle Ermüdung, psychosomatische Probleme, Stresswahrnehmung etc.

Stimmung, Körperkonzept, Wissen, Sinnzuschreibungen, Konsequenzerwartungen, Kompetenzerwartungen, soziale Unterstützung und Einbindung etc.

Reduzierung von Barrieren

Qualitätsvolle Angebote, Qualifizierte Leiterinnen, adäquate Räumlichkeiten, Vernetzung und Kooperation, Qualitätssicherung etc.

Subjektiver Gesundheitszustand, Zufriedenheit mit und Sorgen um die Gesundheit

Modell der Qualitäten von Gesundheitssport, Brehm 1998

Gesundheitssport Was ist das eigentlich?

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Gesundheitssport als Element der Gesundheitsförderung

• Stärkung psychosozialen Gesundheitsressourcen

• Verminderung von Risikofaktoren

• Bewältigung von Beschwerden u. Missbefinden

• Verbesserung der Bewegungsverhältnisse

• Aufbau von Bindung an gesundheitssportliche Aktivität

• Stärkung psychischer Gesundheitsressourcen

KERN-ZIELE

Gesundheitssport Was ist das eigentlich?

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Was sind psychosoziale (Gesundheits-)Ressourcen?Psychosoziale Gesundheitsressourcen umfassen solche kognitiven, emotionalen und sozialen Potenziale von Frauen und Männern, die

! zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen (Wohlbefin-den, Körper-, evtl. auch Lebenszufriedenheit);

! günstige Voraussetzungen darstellen zur Bewältigung von gesundheitlichen Belastungen (Beschwerden, Missbefinden, Alltagsbelastungen, soziale Konflikte);

! in die Lage versetzen, die körperliche Leistungsfähigkeit, dasWohlbefinden und gesundheitliche Belastungen selbstbewusst und aktiv zu beeinflussen.

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Welche psychosozialen Ressourcen sollten im Gesund-heitssport systematisch gestärkt werden?! Die Stimmung zur Verbesserung des Wohlbefindens.

! Ein spezifisches Handlungs- und Effektwissen zum kompetenten Umgang mit Bewegung und Sport.

! Das Selbst- und Körperkonzept, um sich selbst besser kennen zu lernen und um eine positive emotionale Beziehung zumeigenen Körper aufzubauen.

! Die Kompetenzerwartungen (Selbstwirksamkeit zumselbstsicheren Umgang mit Anforderungen des Sports)

! Soziale Ressourcen, um sich in der Gruppe wohl zu fühlen, aberauch um mehr Sicherheiten im Umgang mit anderen zu bekommen.

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StimmungWas versteht man darunter?

Stimmung und Stimmungsmanagement

• Stimmungen sind ein wichtiger Bestandteil der Emotionenbzw. der Gefühle

• Stimmungen sind Grundlage unseres Befindens• Stimmungen sind “kleine“, alltägliche Gefühle wie Ärger, Deprimiertheit, Ruhe, gute Laune, Besinnlichkeit, Aktiviertheit, Erregtheit und Energielosigkeit

• vgl. im Gegensatz dazu die “großen“, nicht alltäglichen Gefühle wie Liebe, Wut, Hass, Trauer, Stolz

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Stimmung und Stimmungsmanagement

Stimmungsmanagement

mittleres Befindensniveau

mittleres Befindensniveau

Stimmungsschwankungen

Abschwächung negativerund Stärkung positiver Aspekte der Stimmung

Steigerung und Reduzierungvon Spannungsaspekten der Stimmung (Spannungsebenen)

StimmungsmanagementWas versteht man darunter?

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StimmungsmanagementWas wissen wir?

Erregtheit und Aktiviertheit (Dimensionen der Spannung)steigen an und fallen wieder ab

Je nach Ergebnis steigen Ärger und Deprimiertheit oder gute Laune

Durchleben vonSpannungsbögen

SPIELE, WETTKÄMPFE und NATURSPORTARTEN

Ärger, Deprimiertheit,Erregtheit, Energielosigkeit und Besinnlichkeitverringern

„Wiederherstellung“der Stimmung

gute Laune, Aktiviertheit und Ruhe erhöhen

FITNESSAKTIVITÄTEN

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Fitnessaktivitäten:- Inlineskaten- Radfahren - Walking- Aerobic- Jazzdance- Schwimmen

Spiele, Natursportarten, Wettkämpfe:

- Kampfsport- Krafttraining- Tischtennis, Badminton- Wurfdisziplinen- Ballsportarten - Mountainbiking

- Skilanglauf- Wandern- Rudern

Geeignete Sportarten und Spiele für Übergewichtige

StimmungsmanagementWas wissen wir?

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Selbstkonzept = selbstbezogene Wahrnehmung d. eigenen Person

SozialesSelbstkonzept

AkademischesSelbstkonzept

Physische Kondition

Physische Stärke

Physische Attraktivität

SportlicheKompetenz

GlobalesSelbstkonzept

Körper-selbstkonzept

Selbst- und KörperkonzeptWas versteht man darunter ?

Selbst- und Körperkonzept

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Körperkonzept

Bewegung und Sport

Selbst- und KörperkonzeptWas wissen wir?

Selbstkonzept

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Würden Sie ein Medikamenteinnehmen, dessen Wirksamkeitnicht überprüft ist?

Suche nach bestmöglicherQualität

Von der Inaktivität zur Aktivität durch GesundheitssportWie geht das?

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! Wer Qualität will muss wissen, bei wem er was erreichenmöchte (Ergebnisqualität: Bestimmung und Begründungvon Zielgruppen, Zielen und Standards).

! Wer Qualität will, muss die Realisation seiner Ziele sichern(Prozess- und Strukturqualität: Entwicklung, Umsetzungund Optimierung von Maßnahmen & Strukturen)

! Wer Qualität will, muss wissen (nachweisen), ob er die gesetzten Ziele auch erreichen kann und ob die geplantenProzesse und Strukturen umzusetzen sind (Ergebnis-,Prozess- und Strukturevaluation; Evidenzbasierung).

Lit. u.a.: BZgA (Hrsg.) (2001). Qualitätsmanagement in Gesundheitsförderung und Prävention. Grundsätze, Methoden und Anforderungen. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Köln

Qualität und Qualitätsmanagement im GesundheitswesenWas bedeutet das?

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Beispiel für Qualitätssicherung:Anforderung an Gesundheitsprogramme

! Überprüfung auf Durchführbarkeit und Wirksamkeit

! Schriftliche Fixierung als Übungsleiter-Manual

! Orientiert an Voraussetzungen der Zielgruppe/ Teilnehmer

! Sicherstellung der Implementierung und Durchführung: durch adäquate Aus- und Fortbildung,durch Ausrichtung auf Institutionen und ihre Vernetzung.

! Konsistente Ansteuerung von Kernzielen des Gesundheitssports

Qualität und Qualitätsmanagement im GesundheitssportWas bedeutet das?

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Zielgruppe: Erwachsene mit einem bewegungsarmen Lebensstil

Ziele: Kernziele des GesundheitssportsProgrammgestaltung:! 1 Einheit pro Woche über ein Jahr! 90 Minuten pro Einheit! Moderate Belastung!Sieben-Sequenzen-Intervention

Interventionsmaßnahme: Programmentwicklung am Beispiel „Gesund und fit“

1. Einstieg2. Erwärmung3. Ausdauer4. Kräftigung, Dehnung, Koordination5. Entspannung6. Ausklang- und Abschluss7. Information

Qualität und Qualitätsmanagement im GesundheitssportWas bedeutet das?

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Können wir erreichen, was wirerreichen wollen?Die gute Nachricht aus der Evaluation:Wir können bei Zielgruppen mit geringer körperlicher Fitnessund Risikofaktoren schonmit wenig viel erreichen!

aber

!es geht nichts ohne den Aufbaueines stabilen gesundheitssportlichenVerhaltens;

!es geht nichts ohne eine hohe Qualitätder Programmdurchführung undder Vernetzung des Programms.

Bewegung als Schlüssel zur Prävention und Gesundheitsförderung?

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INTERVENTIONSEBENEN

Maßnahmen, die mit ausgewählten Individuenbzw. Gruppen von Individuendurchgeführt werden

POPULATIONSBEZOGEN INDIVIDUUMSBEZOGENMaßnahmen, die sich auf die ganze Bevölkerung bzw. ganze Bevölkerungsgruppenbeziehen

• edukativ, z.B. Individuelle Beratung

• strukturiert, z.B. Fitnesstraining

• alltagsorientiert, z.B. Aktivitätsprogramm

Direkt Verhaltensbezogen• Massenmedien• Massenevents

Indirekt-Verhältnisbezogen• Politik• Soziales Umfeld• Infrastruktur

Z.B. Gesundheitssport-programme

Z.B. Health Enhancing PhysicalActivity

Bewegung und Sport Welche Konzepte gibt es grundsätzlich ?

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Sehr empfehlenswertZugang zu Infrastruktur verbessern

12Infrastruktur

Keine ausreichenden Beweise

Verhaltensänderung in Familie

11Soziale Unterstützung (Familie)

Sehr empfehlenswertGründung von Netzwerken, Fitnessgruppen

9Soziale Unterstützung (Gemeinde)

Keine ausreichenden Beweise

Gesundheitserziehung an Universitäten

2Kampagnen an Universitäten

Sehr empfehlenswertVeränderung der Curricula des Sportunterrichts/ Mehr Sport

13Sportunterricht an der Schule

Sehr empfehlenswertIndividuelle Beratung zur Verhaltensänderung

18Individuelle Programme

Keine ausreichenden Beweise

Gesundheitserziehung im Unterricht

6Schulunterricht

Keine ausreichenden Beweise

Massenmedien (TV, Radio) und Werbekampagnen

3Massenmedien

Sehr empfehlenswertMedien, Kurse, Selbsthilfe-gruppen, Veranstaltungen

10Gemeindeebene

EmpfehlungBeschreibungStudienIntervention

Empfehlungen des CDC zu Maßnahmen der Steigerung körperlicher Aktivität

Centers for Disease Control and Prevention (CDC), 2002, nach Rütten et al. 2003

Körperliche Aktivität und Gesundheit Welche Maßnahmen sind empfehlenswert ?

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Bewegung als Schlüssel zur Prävention und Gesundheitsförderung

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Kontakt & Literatur

Kontakt:Dr. Petra Wagner, Universität BayreuthInstitut für [email protected]

Literatur:Brehm, Bös, Opper & Saam, 2002: Gesundheitssportprogrammein Deutschland. Schorndorf: Hofmann.

Brehm 1998: Qualitäten und deren Sicherung im Gesundheits-sport. In A. Rütten (Hrsg.), Public Health und Sport (S. 181-202).Stuttgart: Nagelschmid.

Fuchs, R. 1997: Psychologie und körperliche Bewegung.Göttingen: Hogrefe.

Pahmeier, I. 1998: Barrieren vor und Bindung an gesundheits-sportliche Aktivität. In K. Bös & W. Brehm (Hrsg.), Gesundheits-sport. Ein Handbuch (S. 124-134). Schorndorf: Hofmann.

Wagner, P. 2000: Aussteigen oder Dabeibleiben? Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.