Bionik Konzepte in der Automobilindustrie Bionik_Ecodesign_Disk.pdf · 2015. 8. 23. · ©T. Kanitz...
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1© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
Dipl.-Ing. Torsten Kanitz
Lehrbeauftragter HAW Hamburg
WS 2011-12 10.01.2012
Karosseriekonzepte und Fahrzeuginterior KFI
Bionik Konzepte in der Automobilindustrieund gem. Diskussion: Ecodesign
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15./16. Jh.: Leonardo Da Vinci orientiert sich
am Vogelflug für seine Experimente mit mechanisch betriebenen
Schlagflügeln
1590: „Baker Galeone“Praktische Naturbeobachtungen bewegen Matthew Baker zur Konstruktion von Schiffsrümpfen nach dem Vorbild von Dorschkopf und Makrelenschwanz.
Dies bringt eine nachweisliche Verbesserung der Manövrierfähigkeit und eine Reduktion des Fahrwiderstands im Wasser.
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1882 - heute: Sagrada Familia in Barcelona, v. Antonio Gaudi begonnen:
Baumstrukturen, Ammoniten und Regelflächen(aufgespannte Flächen zwischen zwei Geraden im Gewölbe)
als Vorbild der Turm- und Säulenkonstruktion
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„Bionische Denkweisen bereichern und ergänzen
klassische Konstruktionsmethoden. . . .
. . . Bionik bedeutet nicht reines Kopieren von der Natur,
es ist vielmehr Lernen von der Natur und
abgeleitetes eigenständiges Gestalten . . .
. . . Der interdisziplinäre Dialog . . . ist hierbei ein entscheidender
Faktor für die erfolgreiche und effiziente technische Realisierung
des „Rezepts von Mutter Natur.“
aus: Pressemitteilung der BMW AG, 2005
(Zitat Burkhard Göschel, Mitglied BMW Vorstand)
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Ansätze aus der Bionik im Automobilbau - Trendrichtungen
• Derzeit dominierender Werkstoff ist Stahl mit ca. 50%; erkennbar: ansteigende Anteile von
Leichtmetallen und Polymerwerkstoffen, insbesondere faserverstärkten Thermoplasten;
• Substitution von metallischen Komponenten durch Faserverbundbauteile bei
Verkleidungselementen, Motorträgern, Felgen, Kardanwellen, Schraubenfedern;
• Zukünftig verstärktes „Multi-Material-Design“ und Hybride;
• Optimierungen in der Leichtbauentwicklung mit Hilfe integraler Konstruktionsprinzipien
(mit optimierter Auslegung, zweckgerechter Werkstoffeinsatz, z.B. SKO, u.a.)
• Intelligente Werkstoffe („Smart Materials“), z.B. Bauteile, die sich bei ansteigender Belastung
verfestigen; Anwendungsbeispiel Stoßdämpfersysteme;
• Nanotechnologie: z.B. Nanopartikel als Füllstoff in Autoreifen, Antireflexbeschichtungen,
Nanoporöse Filter zur Minimierung der Emission von Partikeln im Nanobereich, selbst reinigende
Lacke; selbstheilende Lacke (Zukunft);
Karosseriekonzepte und Fzg. Interior: Ansätze Bionik
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• Optimierter Leichtbau, Karosserie gesamt sowie einzelne Bauteile inkl. Fahrwerks-
/Antriebskomponenten
• Strömungstechnische Optimierung von Fahrzeugkarosserien
• Intelligente Fahrzeuge / Vernetzung miteinander / Assistenzsysteme
• Optimierung von Einzelkomponenten
besonderer Stellenwert:
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Unternehmen in Deutschland aus: /2/
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Bionik
Meilensteine:
1960 USA: Symposium, Begriff „bionics“ taucht erstmalig auf
1993 VDI Kongress: Bioniker der Bundesrepublik strukturieren die Bionik als wissenschaftliche Disziplin,
„die sich mit der technischen Umsetzung und Anwendung von Konstruktions-, Verfahrens- und
Entwicklungsprinzipien biologischer Systeme befasst.“ (Quelle: /L4/)
Konstruktionsbionik: Konstruktionen der Natur
Verfahrensbionik: Vorgehensweisen oder Verfahren der Natur
Neuro- (Informations-) bionik: deren Datenübertragungs-, Entwicklungs- und
Evolutionsprinzipien
1
(1: eine gültige und festgelegte Struktur und Einteilungen existieren noch nicht,in den angegebenen Literaturen werden hierzu viele Varianten dargestellt,wovon sich zusammenfassend die drei Hauptrichtungen ergeben)
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Das Vorbild: Kofferfisch,da Verhältnis Länge / Breite / Höhefür Karosserie günstiger als beieinem länglichen Körper
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Mercedes Windkanal:gemessen cw = 0,06
Ableitung desaerodynamischen Grundkörpers
Ableitung desKarosseriegrundkörperscw = 0,123
Bionic-Car von Mercedesvon 2005
Bildquelle: Mercedes Benz
Bsp. Aerodynamische Optimierung
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Hydrodynamisches Rechenmodell mit Adaption von Geometrien der KofferfischformBildquelle: designreport, 09-2005
Innovationssymposium 2005 Washington: cw = 0,19 (0,29 A-Klasse)
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Aerodynamische
Optimierung von
Karosseriedetails:
• Integrierte Leuchten
• Minimalfugen
• Kameras anstelle v. Außenspiegel
• Hinterräder abgedeckt
• Türgriffe bündig
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Berechnungsverfahren auf Basis der Grundsätze des Knochenwachstums:Bereiche mit geringer Belastung werden „gekillt“. Ausgang der Berechnung ist ein Volumen, das dem Fahrzeug Volumen entspricht, in das Kräfte eingeleitet werden (auch Crash Szenarien u.a.);
Auf den Lastpfaden baut sich das Material auf, es entsteht ein Strukturskelett bzw. eine Rohbaukonstruktion (s.r.);Unnötiges Material wird weggelassen;
Gewichtsersparnis: ca 33 %
Mercedes „bionic car“Soft Kill Option (SKO)als konkrete Anwendung aus der Bionik(Dr. Claus Matthek, Baumforscher)
Bionik Ansatz: wie beim
Kofferfisch
Außenhaut besteht aus einer
Vielzahl sechseckiger
Knochenplatten, die bei
minimalem Gewicht eine
hohe Festigkeit und
Absorptionsfähigkeit bieten.
Quelle /2/
gleiches Prinzip:SKO für MotoraufhängungOPEL / ITDC
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Türverkleidung „atmet“ („aktiv“)
Bionik Ansatz
spiegelt sich in der Gestaltung wider
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Bionic Design als ein Gestaltungsansatz
Mercedes „blue zero“
• organische Formensprache
• Leichtbaustruktur sichtbar gemacht
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CAO Methode (Computer Aided Optimization,
nennt BMW ihre Soft Kill Option ähnliche Methode),
hier wurde ebenfalls Material sukzessive entfernt, das nicht
belastet ist.
Die Felge wurde mit Hilfe mathematischer Algorithmen
„trainiert“, bis das Bauteil die Belastungsfälle besteht.
(u.a. Bodenwellen / Torsionswechsel / Bremsmanöver )
Dabei entstehen „leichte“ und „schwere“ Materialzonen,
und dadurch letzlich die Geometrie/ das Design;
Diese Methode wurde bei BMW auch angewendet für u.a.:
-Generatorenhalter
-Turboladergehäuse (Dieselmotoren)
-Zylinderkopf/Einlasskanal
-Gewichtsersparnis bis zu 40%
BMW, Motorradfelge K 1200 S
mit CAO berechnet, ca. 20% leichter
Hersteller/Projekt: BMW AG, Motorradfelge für die K 1200 S
Bionik Ansatz: mit CAO Methode optimierte Felge
Ergebnis: ca. 20% leichter bei vergleichbarer Steifigkeit
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So viel Material wie erforderlichfür die am häufigsten auftretenden Kraftflüssebzw. Belastungsfälle und:
Quelle/Bsp.: Bionik Wirtschaftszentrum Bremen,Optimization and robust engineering (2008)
Ziele u.a.-Vermeidung von Kerbwirkungen-mögl. homogene Spannungsverteilungüber das gesamte Bauteil
VORBILD
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Karosserie „Skelett“ nimmt ca. 20% des Ges.gewichts ein.
(vgl.: Mensch: 18%, Pferd: 8 % )
BMW Philosophie:
Gewichtsersparnis bringt auch mehr Dynamik
Bildquelle: hufpage.com
Hersteller/Projekt: BMW AG, 3er Karosserie mit Verstrebungen statt Massivbau
Bionik Ansatz: Übertragung von Eigenschaften von Skeletten auf die Fzg. Karosserie
Ergebnis:
Material und Lastfälle optimal
aufeinander abgestimmt
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Hersteller/Projekt: BMW AG, Wasserstoff Fahrzeug H2R mit 285 PS, Vmax = 304 km/h
Bionik Ansatz: Übertragung von Eigenschaften des natürlichen Knochengewebes auf den Alu-Schaum;
Ergebnis: geringe Stirnfläche, gute Aerodynamik ( cw = 0,21 ) und damit hohe Endgeschwindigkeit
laut BMW AG
kein Strömungsabriss,
Orientierung am Körper eines Delphins
und Flügel eines Pinguins;
A350H DOLPHIN fun boat
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Hersteller/Projekt: BMW AG, GINA light (Zukunftsvision/ Concept Car), Basis für Design Language Z4
„Geometrie und Funktionen in N-facher Ausprägung“
Bionik Ansatz: Bewegliches Metallskelett mit einer Haut wie bei Säugetieren/ beim Menschen
Ergebnis: verbessere Aerodynamische Eigenschaften, eigenständiges Design t.b.d.
Funktionen werden nur freigegeben wenn erforderlich
weniger Fugen, verbesserte Aerodynamik
Beleuchtung hinten: scheint durch das Textil durch
-> fugenlose Oberfläche im Bereich Heckleuchten
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Aufschwingende Tür ohne TÖL/ Türfuge vorne,
aber Faltenwurf im Textil (Sinnhaltigkeit t.b.d.)
Erst wenn Fahrer/Fahrerin Platz genommen haben,
formt sich der Sitz zu einer Kuhle aus.
Öffnungsschlitz zum Motor öffnet
elektrisch durch Betätigung
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Hersteller/Projekt: Diverse, z.B. BMW AG,
Schaumaluminium/Sandwichkonstruktion
Bionik Ansatz: Übertragung von Eigenschaften des natürlichen Knochengewebes
auf den Alu-Schaum;
Ergebnis: 1/10 Gewicht des Vollmaterials, nahezu gleiche Festigkeits-
Eigenschaften
Landshuter Innovations- und Technologiezentrum (LITZ), BMW Group:
ALU Schaum wir zur Unterstützung von Bauteilen verwendet.
Wird durch Einblasen von Gas und durch Einbringen chemisch reagierender
Granulate hergestellt.
-gute Energieabsorption
-Schwingungs-/Geräuschdämpfung
-Orientierung an der Knochenstruktur von Säugetieren und Vögeln
-auf spezielle Lastfälle ausgerichtet, analog zu Knochen
ALU Schaum, BMW AG
Knochenstruktur, Säugetier
Kraftfluss-Richtungenüberwiegend vorkommende Belastung
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BMW Innov. u. Technologiezentrum Landshut (LITZ)
BMW 3er / Polymere:
Bsp. Armaturenbrett aus Spritzguss-Integralschäumen:
Treibmittel in der Kunststoffschmelze setzen bei
Hitze definiert Gas frei (wie Hefe Treibmittel im Kuchen);
Kunststoffschmelze wird aufgeschäumt,
Gewichtsersparnis 20 %
-leicht elastisch
-aber hoch belastbar
-fühlt sich natürlicher an im
Vgl. zu anderen Hartplastiken
auch hier Vorbild:Knochenbau/ schwammartiges
Innengewebe
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Hersteller/Projekt: BMW AG, Bionic Seat
Bionik Ansatz: mit CAO Methode optimiert, an Wirbelsäule des Menschen orientiert
Ergebnis: ca. 50% leichter als normaler PKW Sitz, weniger Bauraum erforderlich
• Kevlar Schale als Backbone:
• Vorbild Wirbel(säule) des Menschen als „Rückgrad“
• wird man in den Sitz gepresst, biegt sich die Struktur
nach oben, Kopfstütze rückt näher z. Fahrer
• Der Sitz „folgt dem Körper“ sinnvoll, je nach Kräften
„Space Comfort Shell“ mit
adaptiven Luftkissen;
Konturen wurden aus
Körperabdrücken abgeleitet;
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Hersteller/Projekt: Recaro/ Pure Seating
Bionik Ansatz: Bewusster Umgang mit Ressourcen, max. so viel Material wie nötig
Ausgelegt für die Anforderungen für den Einsatz in Kurzstrecken- und Elektrofahrzeugen
Ergebnis: Formstabilität bei Einsparung von Material und Gewicht
• fokussiert elementare Grundfunktionen des Sitzens
• nur drei Verstellpositionen
• einteilige durchgängige Sitzschale
• Schaum und Bezug als „Sitzpads“ nur dort, wo erforderlich;
• schlankes Sitzdesign: mehr Raum für die Insassen oder
• alternativ: Fahrzeug Breite reduzierbar
• Gestaltung der Schale: Orientierung an Reptilienpanzer
mit konkav-konvexer Oberfläche
• Hohlkammeraufbau der Schale wie bei Vogelknochen
06-2010/ Präs. Aircraft Interiors Expo / Quelle: recaro.com
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Hersteller/Projekt: Continental / ContiPremiumContact, Reifenprofilentwicklung
Bionik Ansatz: Katzenpfote als Vorbild
Ergebnis: Profilform mit verbesserter Kraftübertragung
Hersteller/Projekt: Kleber Protectis, selbstreparierender Reifen
Bionik Ansatz: Smart Materials, hochelástische Polymerbeschichtung soll Verletzungen dauerhaft abdichten;
Ergebnis: Verbesserte Fahrsicherheit
eine 4 mm Schutzschicht aus hochelastischen Polymeren
umschließt den eingedrungenen Gegenstand
und dichtet den Reifen nach außen hin ab;
Funktioniert bei Löchern bis zu 4,7 mm,
zwischen -35 und +50 Grad
Bildquelle: Continental - /L6/
Beim Bremsen verbreitert sich das Reifenprofil,
wodurch mehr Bremskräfte auf den Asphalt übertragen
werden;
In Verbindung mit der geschlossenen Außenschulter
optimieter Geradeauslauf;
Karosseriekonzepte und Fzg. Interior: Ansätze Bionik
27© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
/1/ Wallentowitz u.a.: Strategien in der Automobilindustrie – Technologietrends und Marktentwicklungen, ATZ/MTZ Fachbuch, Wiesbaden: Vieweg, 1. Aufl. 2009
/2/ Oertel, Dagmar / Grunwald, Armin: Potenziale und Anwendungsperspektiven der Bionikin: TAB Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag, Vorstudie, Arbeitsbericht 108, 4-2006
/3/ Hans-Peter Bayerl: Bionik im Automobilbau, in: Automotive Now, Ausgabe Herbst 2009, KPMG Zeitschrift
/4/ Daimler HighTech Report – Formen für morgen, Faszination Technologie, Ausgabe 01/2008
/5/ Daimler HighTech Report – Elektrische Antriebstechnik, Assistenzsysteme, Crash-Simulation und Lichtsysteme,Ausgabe 01/2009
Quellenangaben
Karosseriekonzepte und Fzg. Interior: Ansätze Bionik
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Links
/L1/ www.daimler.com/innovation
/L2/ http://www.drze.de/DigiBELIT/de/tab/ab/86.pdfBüro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag, TAB
/L3/ www.bionik-vitrine.de
/L4/ www.biocon.net
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/037/1603774.pdf/L5/
http://www.contionline.com/generator/www/at/de/continental/automobil/themen/pkw/sommer/hidden/conti_premium_contact/contipremiumcontact_de,tabNr=3.html
/L6/
http://www.recaro-automotive.com/de/unternehmen/kompetenzen/driving-solutions/pure-seating.html
/L7/
Karosseriekonzepte und Fzg. Interior: Ansätze Bionik
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gemeinsame Diskussion:
ECODESIGN
Diskussion: Ecodesign
Designsprache und -elemente
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Der „grüne Trend“
Green Living oder LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability)
Green IT
Aktivitäten, die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie
über deren gesamten Lebenszyklus hinweg umwelt- und
ressourcenschonend zu gestalten;
Design – Produktion – Verwendung – Entsorgung/Recycling ASUS EcoBookmit Bambus Gehäuse,jew. Design Unikat;
Diskussion: Ecodesign
31© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
Wandel in der Werbung der Automobilindustrie
Neue Fahrzeuge werden mit attributen wie
„umweltschonend“, „emissionsreduziert“ oder
„umweltgerecht“ beworben.
Diskussion: Ecodesign
32© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
DIN ISO 14001
Internationale Umweltmanagementnorm, defin. Anforderungen für ein Umweltmanagementsystem,
für produzierende oder Dienstleistungsunternehmen;
Plan – Do – Check – Act PDCA
Ziel: Jede Firma sollte ein Umweltmanagementsystem aufbauen;
-„Cleaner Production“, ... u.a.
DIN Empfehlung:
Ökoeffizienz als Kennzahl einführen, mit der Produktionsprozesse und Produkte wirtschaftlicher gestaltet
werden sollen, bei möglichst Steigerung der Umweltverträglichkeit;
Handelsrat für nachhaltige Entwicklung:
Ökoeffizienz = (wirtschaftlicher Wert eines Produkts) / (Einfluss bzw. neg. Auswirkungen auf die Umwelt)
Diskussion: Ecodesign
33© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
Eco Design – Bionic Design
Eco Design orientiert sich vor allem an den Prinzipien der Nachhaltigkeit
Ziel ist, mit intelligentem Einsatz der Ressourcen einen möglichst großen Nutzen für alle
Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette
bei minimaler Umweltbelastung und unter sozial fairen Bedingungen zu erreichen.
In der Produktplanungs- und designphase können Designer, Konstrukteure und
Produzenten Einfluss auf die Phase nehmen und Innovationen voranbringen.
Diskussion: Ecodesign
34© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
Beispiel Architektur:
In der Architektur werden bionische
Prinzipien in architektonische
Strukturen integriert, d.h. es
werden Beispielsweise
Tragkonstruktionen und Vorgänge
aus der Natur auf die Konstruktion
von Bauwerken übertragen.
Teilweise entstehen die natürlich
anmutenden Formen aber
aus nur rein optischen Gründen,
die technische Sinnhaltigkeit
ist nicht immer offensichtlich;
soma architecture:
Bsp. Themenpavillon auf der Expo 2012 in Yeosu in Südkorea.
zur Weltausstellung
Herzstück ist eine „kinetische Fassade, die nach bionischen
Prinzipien funktioniert. Die 108 Lamellen aus Glasfaser - ähnlich
aufgebaut wie ein Surfbrett - sind flexibel und können durch
Druckausübung wie Kiemen auf und zu gemacht werden. Es ist das
erste Mal, dass ein bionisches System in dieser Größe realisiert
wird. Nach der Expo soll das Gebäude als Kulturzentrum
weitergenutzt werden.“
Diskussion: Ecodesign
35© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
Beispiele Grafik:
Logo Entwürfe „green product“
Diskussion: Ecodesign
Beispiele Produktdesign
Orangenpresse „Juicy Salif“
(Philippe Starck)
Lea Arahonovitch
36© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
Durchgängigkeit Ecodesign auch im Bereich IT und Verbunde
Bsp. „Green IT“
Diskussion: Ecodesign
37© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012
Designsprache und Sprachelemente, Automotive Design
Bsp.
Diskussion: Ecodesign
Designsprache „Nagare“ bei Mazda, an der sich alle
aktuellen Concept Cars orientieren.
Mazda Kiyora
„Kiyora“ steht im Japanischen für Begriffe wie
„Reinheit“, „Sauberkeit“
Fahrzeuginterior:
Organisch-fließende Formen,
„innere Verbundenheit“ mit der Natur
Quelle: www.mazda.com
38© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012 Diskussion: Ecodesign
Mazda Kazamai
„Kazamai“ steht im Japanischen für
„Tanzender Wind“
Exterior Design: Orientierung an Windturbulenzen,
und an den „Kräften der Natur“
Quelle: www.mazda.com
39© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012 Diskussion: Ecodesign
Mazda Nagare
„Fließende Energie“
Mazda:
Von der Natur abgeschaut: Als Inspiration dienten
die Effekte, die Bewegungsenergie in der Natur
bewirken: Wie die Muster, die Wind in den
Wüstensand zeichnet, die Spuren, die Wasser auf
dem Meeresboden erzeugt, oder das Bild, das an
einer Bergflanke herabfließender Lavastrom
hinterlässt.
40© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012 Diskussion: Ecodesign
Mazda Ryuga
„Harmonisch fließende Kraft“
Vorbilder Interior:
Japanische Stein und Trockengärten
Vorbilder Exterior:
Fließende Lava;
Je nach Lichteinfall reflektiert die Oberfläche
gelbe, blaue oder rote Schattierungen;
41© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012 Diskussion: Ecodesign
Mazda Furai
japan. „Der Klang des Windes“
mit 3-Scheiben-Wankelmotor (450 bhp, 331 kW)
für den Einsatz von Bioethanol ausgerüstet
Designchef: Laurens van den Acker
(heute Renault)
42© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012 Diskussion: Ecodesign
Beispiel für den Einsatz
weniger optischer „Öko-Designelemente“
Trend: es ist bei den Conceptcars ein stärker werdender
Trend zu lokalisieren, dass die Technische Innovation, die
in dem Fahrzeug steckt, auch über die Gestaltung des
Fahrzeugs ( Exterior wie auch Interior ) transportiert und
kommuniziert werden soll bzw. dass Beides miteinander
verschmilzt (Beispiele siehe rechts).
Ganz im Sinne von: „Hier steckt Öko-Effizienz drin, und
das sollte auch über das Design transportiert und
kommuniziert werden“.
Bisher festzustellen:
(Werbung) Der Mehrwert durch Öko-
Technologien wird noch z.Zt. weniger über
die Gestaltung verkauft,
sondern überwiegend über die technischen
Benefits / Daten;
Bsp.
Mercedes
F125
Bsp.
BMW E3
43© T. Kanitz 2011 KFI WS 2011/2012 Diskussion: Ecodesign
Ziel des Eco-Designs ist es vor allem,
ein Produkt zu schaffen, das einen positiven
Beitrag im Sinne einer ökoeffizienten
Wertschöpfungskette leistet.