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das Kundenmagazin von BYSTRONIC MASCHINENBAU: REINE FORMSACHE Seite 22 BITZER KÜHLMASCHINENBAU: EXPERTEN FÜR KÄLTE Seite 16 NEUMAN & ESSER GROUP: TRADITION VERPFLICHTET Seite 30 01/11

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das Kundenmagazin von

BYSTRONIC MASCHINENBAU:REINE fORMSACHE Seite 22

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SANTA CRUz dE LA SIERRA, BOLIVIEN: die Niederlassung in Santa Cruz de la Sierra ist einer der HOERBIGER Standorte in Lateinamerika. Weitere befi nden sich in Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Peru und Venezuela. Bereits seit 1978 ist HOERBIGER in Lateinamerika aktiv und bietet Kunden aus der Wertschöpfungskette der Öl- und Gasförderung sowie aus der Prozessindustrie eine große Bandbreite an Produkten und dienstleistungen. HOERBIGER hat das Potenzial der Region frühzeitig erkannt und profi tiert von seinem weitreichenden Engagement. (Seite 34)

SANTA CRUz dE LA SIERRA, BOLIVIEN [17° 44’ S, 63° 10’ W]

Sehr geehrte damen und Herren,

Ende 2010 gedachte HOERBIGER des 150. Geburtstages von Hanns Hörbiger. Mit Pioniergeist und Mut hat er zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Grundlagen für den HOERBIGER Konzern gelegt.

Der langfristige Erfolg innovativer Geschäftsmodelle und Produkte war zur Zeit Hanns Hörbigers und ist bis heute von unternehmerisch denkenden Persönlichkeiten bestimmt. Bei HOERBIGER sprechen wir im Zusam-menhang mit diesen Fähigkeiten von Management Excellence: von dem Talent, neue Produktideen in nachhaltige Geschäftserfolge zu überfüh-ren und damit die Grundlage für kontinuierliches Wachstum zu legen.

Werte und Traditionen, aber auch die Visionen und die Innovationskraft von Unternehmerfamilien prägen bis heute die Unternehmen, die wir Ihnen in dieser Ausgabe von HOERBIGER@MOTION vorstellen: BITZER, ein in der Kältetechnik führendes Unternehmen, die Firma NEUMAN & ESSER, die seit über 100 Jahren Kolbenkompressoren herstellt, und die auf hochwertige Bearbeitungsmaschinen spezialisierte Bystronic Maschinenbau GmbH.

In Reportagen und Interviews mit Unternehmern und Geschäftsführern versuchen wir, dem über Jahre anhaltenden internationalen Erfolg dieser Unternehmen nachzugehen. Dabei stehen neben Management Excel-lence zwei weitere Erfolgsfaktoren im Fokus: einerseits die konsequente und auf Langfristigkeit ausgerichtete Fokussierung auf technologische Kernkompetenzen, andererseits eine herausragend stabile, operative Aufstellung.

HOERBIGER ist als Lieferant hochwertiger Komponenten seit vielen Jahren mit BITZER, NEUMAN & ESSER und Bystronic partnerschaftlich verbunden. Unser Ziel ist es, mit unseren Produkten und Serviceleistungen auch weiterhin zur langfristigen Wertschöpfung dieser wie auch aller anderen HOERBIGER Kunden beizutragen.

Das Jahr 2011 steht bei uns unter dem Leitgedanken „On the Path to EXCELLENCE & Focus“:

EXCELLENCE ist ein essenzieller Teil des Leistungsversprechens, das wir Tag für Tag unseren Kunden in der Öl-, Gas- und Prozessindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau und in der Automobilindustrie geben.

Focus richtet demgegenüber unseren Blick auf unsere Kernkompeten-zen: Wir haben uns vorgenommen, auf Basis unseres Know-hows und unserer Technologieplattformen weiter zu wachsen.

Ich verspreche Ihnen: Auch 2011 werden wir wieder innovative Lösungen für unsere Kunden entwickeln – und damit gemeinsam mit unseren Part-nern neue Standards in den Märkten setzen.

Dr. Martin KomischkeCEO und Vorsitzender der KonzernleitungHOERBIGER Holding AG

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EdITORIAL

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BITzER KÜHLMASCHINENBAU SCHKEUdITz GMBH:

HIER dREHT SICH ALLES UM KÄLTE ... SEITE 16BYSTRONIC MASCHINENBAU GMBH:

REINE fORMSACHE SEITE 22NEUMAN & ESSER GROUP:

TRAdITION VERPfLICHTET – AUf zUKUNfT fOKUSSIERT SEITE 30

SHORTCUTS: zUKUNfTSINVESTITION IN SCHONGAU: NEUE KLEBEANLAGE fÜR REIBBELÄGE // UMWELT-UPGRAdE fÜR ALTE MOTOREN:

ENGINE SOLUTIONS PRÄSENTIERT AdVANCEd ENGINE CONTROLLER (AEC) // REKORdBETEILIGUNG: WETTBEWERB „JUGENd fORSCHT“ //

HOERBIGER AUf dER MIOGE 2010: INNOVATIONEN fÜR dIE ÖL- UNd GASINdUSTRIE // MILLIONEN INVESTITION IN SCHONGAU: HOERBIGER

ANTRIEBSTECHNIK SCHAffT 122 NEUE ARBEITSPLÄTzE // NEUE AdRESSE HOERBIGER INdIA PVT. LTd. SEITE 6/7 MERCEdES-BENz f-CELL

WORLd dRIVE: MIT ELEKTROPOWER UM dIE WELT SEITE 8 UNTERNEHMENSBEREICH AUTO MATI SIER UNGS TECHNIK: GUT GERÜSTET fÜR

dIE MÄRKTE dER zUKUNfT SEITE 26 OTTO BOCK SCIENCE CENTER MEdIzINTECHNIK: EINGESCHRÄNKTE MOBILITÄT – WISSENSVER-

MITTLUNG SPÜRBAR NAH SEITE 28 LATEINAMERIKA: EINE REGION IM WANdEL SEITE 34 HOERBIGER SERVICE LATEINAMERIKA:

„UNzUfRIEdENE KUNdEN GIBT ES BEI UNS NICHT“ SEITE 36

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HOERBIGER wird bis April 2012 rund 28 Millionen Euro zum Aufbau einer neuen Reibsystemfertigung sowie zur Herstellung von Schaltmuffen für neue Getriebegenerationen in Schongau, Deutschland, investieren. Schon 2012 sollen an der Martina-Hörbiger-Straße Synchronisierungen für rund 900.000 Getriebe produziert werden, 2013 und in den Folgejahren steigt das Volumen auf eine Million Einheiten pro Jahr. Das neue Projekt schafft in Schongau über 120 neue Arbeitsplätze. Hintergrund der Millioneninvestition ist ein neuer Auftrag der GETRAG Group, Untergruppenbach, Deutschland, zur Lieferung von kompletten Synchronisierungen für das GETRAG PowerShift®-Getriebe DCT 250. Das DCT 250 ist ein innovatives Doppelkupplungsgetriebe. Es wurde als technologisch anspruchsvollere und verbrauchsärmere Alternative zur herkömmlichen Wandler-Automatik für Fahrzeuge im Mittelklasse- und Kleinwagen segment entwickelt.

Millioneninvestition in Schongau

NEUE AdRESSE HOERBIGER INdIA PVT. LTd.

Die HOERBIGER India Private Ltd.ist seit Anfang des Jahres unter einer neuen Adresse erreichbar:

HOERBIGER India Private Limited3rd Floor, Safi re Park Galleria4, Pune-Mumbai Road, Wakdewadi Shivajinagar, Pune 411 005Tel. +91 20 6605 4000Fax +91 20 6605 4099

HOERBIGER ANTRIEBSTECHNIK SCHAffT 122 NEUE ARBEITSPLÄTzE

Mit dem Advanced Engine Controller (AEC) präsentiert HOERBIGER Engine Solutions ein erstes Ergebnis aus der zusammenarbeit mit dem JKU HOERBIGER Research Institute for Smart Actuators an der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich.

Der AEC gehört zu einer neuen Generation hoch entwickelter Motorsteuergeräte mit umfangreichen Überwachungs- und Diagnosefunktionen. Bis zu 60 Jahre alte Gasmotoren lassen sich dank dem Zusammenwirken fortschrittlicher Regelalgo-

rithmen und Maßnahmen im Bereich der Brennstoffzumessung und der Aufladung mit dem AEC für weitere Betriebsjahre ertüchtigen. Sie entsprechen nach dem Upgrade allen derzeit geltenden Umweltschutz-anforderungen. Die verbesserte Motorsteuerung steigert die Effizienz und reduziert Schadstoffemissionen auf ein Minimum.

Umwelt-Upgrade für alte Motoren

„Mit dem AEC ist es uns gelungen, die Lücke zwischen den rauen Bedin-gungen im Feld und neuester Steuerungstechnik zu schließen“, so Dr. Peter Steinrück, Leiter der Division Engine Solutions bei der HOERBIGER Kompressortechnik.

Wesentlichen Anteil an der Entwicklung des AEC haben insbesondere HOERBIGER Service Nordamerika in Denver, Colorado, Altronic LLC in Girard, Ohio, und HOERBIGER Control Systems AB, Amal, Schweden. Die ersten Feldversuche wurden von HOERBIGER Engineering Services, Houston, Texas, einer Division von HOERBIGER Service Nordamerika, erfolgreich durchgeführt.

HOERBIGER und das Institut für elektrische Antriebe und Leistungs-elektronik an der Johannes Kepler Universität Linz arbeiten bereits seit

einigen Jahren sehr erfolgreich zusammen. Anfang 2010 wurde mit Mitteln der HOERBIGER Stiftung das JKU HOERBIGER

Research Institute for Smart Actuators gegründet. Das Institut widmet sich der Grundlagen- und Anwen-

dungsforschung auf dem zukunftsweisenden Gebiet der intelligenten Aktuatorik, einer Schlüsseltechnologie für die Zukunftspro-jekte aller Unternehmens- und Geschäfts-bereiche von HOERBIGER.

ENGINE SOLUTIONS PRÄSENTIERT AdVANCEd ENGINE CONTROLLER (AEC)

Die HOERBIGER Antriebstechnik GmbH, Schongau, Deutschland, hat 2,5 Millionen Euro in eine neue Anlage zum Aufbringen von Reibbelägen auf Synchronringe investiert. Die Produktion der Synchronringe lief Anfang des Jahres planmäßig an. Herzstück ist die von HOERBIGER entwickelte Kleberauftragsanlage mit Reibbelagssegment-Montage. Sie erweitert die

zukunftsinvestition in Schongau

NEUE KLEBEANLAGE fÜR REIBBELÄGEbestehende Produktionskapazität für im Klebeverfahren gefertigte Synchronringe in Schongau entscheidend. Die neue Klebeanlage zeichnet sich durch ihre Fertigungsflexibilität und kurze Rüstzeiten aus. Derzeit werden acht unterschiedliche Ringtypen produziert. Die Fertigungskapa-zität liegt bei bis zu 4,2 Millionen Synchronringen pro Jahr.

REKORdBETEILIGUNG BEI WETTBEWERB

„Jugend forscht“

Norbert Gauß, Leiter des Unternehmensbereichs Automatisierungstechnik, im Gespräch mit einem der Nachwuchswissenschaftler.

„Bring frischen Wind in die Wissenschaft“ – unter diesem Motto stand 2011 der Wettbewerb „Jugend forscht“/„Schüler expe rimentieren“. Im deutschen Vor alpenland nahmen insgesamt 91 Jugendliche mit 52 Arbeiten an den Wettbewerben teil. Sieben der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler konnten sich für Landeswettbewerbe in Würzburg und dingolfi ng qualifi zieren.

Jugend forscht, Deutschlands bekanntester wissenschaftlicher Nachwuchs wettbewerb, verfolgt das Ziel, naturwissenschaftlich und technisch be gabte Jugendliche gezielt zu fördern. Hinter der Initiative stehen die Bundesregierung, das Magazin „stern“, die

Wirtschaft und die Schulen. HOERBIGER ist 2011 bereits im siebten Jahr Hauptsponsor des Regionalwettbewerbes „Jugend forscht“/„Schüler experimentieren“ im Voralpenland. Seit der Gründung 1965 haben sich weit über 150.000 junge Talente am Wettbewerb beteiligt. Viele der Teilnehmer sind mittlerweile als Wissenschaftler an Hochschulen und Forschungseinrichtungen oder als Führungskräfte in Unternehmen tätig.

Vom 21. bis 24. Juni zeigt HOERBIGER auf der Moscow International Oil & Gas Exibition (MIOGE) Innovationen aus den Bereichen Kompressortechnik und Automatisierungstechnik. Die MIOGE ist die Leitmesse für die Öl- und Gasindustrie in Russland. In diesem Jahr werden mehr als 30.000 Fachbe-sucher aus 36 Ländern in Moskau erwartet. Die neue Version des Kompres-sorüberwachungs- und Schutzsystems RecipCOM und der elektrohydrau-

HOERBIGER auf der MIOGE 2010

INNOVATIONEN fÜR dIE ÖL- UNd GASINdUSTRIE

HOERBIGER sieht in der Unterstützung des Wettbewerbs eine unter -neh merische Verpflichtung gegenüber der naturwissenschaftlich inter-essierten Jugend: „Wir sind ein innovations- und technologiegetriebener Konzern“, so Norbert Gauß, Leiter des Unternehmensbereichs Automatisierungs technik, in der Laudatio zur Preisverleihung am 25. Februar. „Uns liegt die Förderung des wissenschaftlichen Nach-wuchses sehr am Herzen. Deshalb unterstützen wir den Wettbewerb aus voller Überzeugung.“

lische Armaturenstellantrieb EHAS stehen im Mittelpunkt des HOERBIGER Messeauftritts. Die Unternehmensbereiche Kompressortechnik und Auto-matisierungstechnik sind auf der Messe mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. „Die MIOGE ist für uns eine ideale Plattform, um bestehende Geschäftsbeziehungen zu stärken und potenzielle Neukunden anzusprech-en“, sagt Dimitri Kafidov, Geschäftsführer der HOERBIGER Ltd., Moskau.

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4 Kontinente, 14 Länder und 30.000 Kilometer in 125 TagenVon Stuttgart aus startet die Tour zunächst Richtung Süden, über Paris, Barcelona und Madrid, bis in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Dort verlassen die Automobile europäischen Boden und setzen per Flugzeug ihre Reise in den Osten der USA fort. Von Fort Lauderdale, Florida, aus führt die Route quer durch den nordamerika-nischen Kontinent, am Golf von Mexiko entlang, westwärts bis nach Los Angeles, Kalifornien. Entlang der westlichen Küste der USA führt der F-CELL World Drive nach Norden und erreicht schließlich Vancouver, Kanada. Nach etwa einmonatiger Fahrt und mehr als 7.500 zurückge-legten Kilometern verlassen die Fahrzeuge Nordamerika, um im Osten Australiens ihre Tour fortzusetzen.

Ausgehend von Sydney, fahren die B-Klasse F-CELL entlang der Süd-küste des fünften Kontinents mit Zwischenstopps in Melbourne und Adelaide mehr als 5.000 Kilometer bis nach Perth. Der letzte Transfer zwischen Kontinenten auf der Weltreise führt den F-CELL World Drive schließlich auf den asiatischen Kontinent, nach Shanghai in China. Über die chinesische Hauptstadt Peking, durch die kasachischen Städte Almaty und Astana, bis nach Moskau durchqueren die Brennstoffzellen-fahrzeuge den eurasischen Kontinent über eine Distanz von mehr als 10.000 Kilometern. Eine Strecke, die Mercedes-Benz bereits bestens bekannt ist. 2006 durchfuhren 33 Mercedes-Benz E-Klasse diese Regionen im Rahmen der „E-Class Experience“ schon einmal – in ent-gegengesetzter Richtung von Paris nach Peking.

Auf den letzten Etappen führt die Route durch den Norden Europas. Von St. Petersburg in Russland geht es über Finnland schließlich in die schwedische Hauptstadt Stockholm. Auch das norwegische Oslo ist Teil der Route, bevor es für den F-CELL World Drive über Dänemark wieder nach Deutschland geht, wo die Fahrt unter anderem in Hamburg halt- macht. Nach 70 Fahr tagen auf der 125-tägigen Reise endet die Fahrt schließlich Anfang Juni wieder in Stuttgart.

MIT ELEKTROPOWER UM DIE WELTAm 30. Januar dieses Jahres fi el der Startschuss für den Mercedes-Benz F-CELL World Drive. Drei B-Klasse-Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf Brennstoffzellenbasis gingen von Stuttgart aus auf eine 125-tägige Tour rund um die Welt. Auf einer Strecke von 30.000 Kilometern durchqueren die Fahrerteams vier Kontinente und 14 Länder. Mit dabei ist innovative Technologie von HOERBIGER: Die HOERBIGER Ventilwerke, Wien, Österreich, haben ein Druckregelventil (HPCV) entwickelt, das die präzise Dosierung des Wasserstoffs in das Brennstoffzellen system sicherstellt.

Mit dem F-CELL World Drive will Mercedes-Benz die technische Reife der Brennstoffzellentech-nologie von Fahrzeugen unter-

mauern, die auf diesem alternativen Antriebs-konzept basieren. Herzstück der B-Klasse F-CELL ist die neue Generation des Elektro-antriebs mit Brennstoffzelle.

Die Brennstoffzelle erzeugt den Fahrstrom an Bord. Dabei entstehen keine Schadstoffemissi-onen, nur reines Wasser fällt an. Die wesent-lichen Antriebskomponenten der Fahrzeuge liegen geschützt und platzsparend im Sand-wichboden des Autos, sodass Innen- und Kof-ferraum vollständig nutzbar sind. Stichwort Sicherheit: In das Sicherheitskonzept der B-Klasse F-CELL sind unter anderem die lang-jährigen Erfahrungen mit dem Elektroantrieb der A-Klasse F-CELL sowie der Hochvolt-Tech-nologie mit Lithiumionen-Batterie aus dem S 400 HYBRID eingefl ossen. Brennstoffzellen-fahrzeuge von Mercedes-Benz können ohne Beschränkungen in Tiefgaragen, Parkhäuser oder Tunnels einfahren.

Die Elektrofahrzeuge der B-Klasse F-CELL ha-ben eine Reichweite von etwa 400 Kilometern.

Sind die Wasserstofftanks leer, lassen sie sich dank eines standardisier-ten Betankungssystems in weniger als drei Minuten wieder auffüllen. Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle können daher nicht nur in Ballungs-zentren ihren Beitrag zu einer lokalen emissionsfreien Mobilität leisten, sondern auch auf langen Strecken. Zudem kann ein Brennstoffzellen-antrieb über den Einsatz im Pkw hinaus auch in anderen Fahrzeugtypen, wie zum Beispiel Stadtbussen, eingesetzt werden.

Bei der B-Klasse F-CELL sorgt ein 100 kW (136 PS) starker Elektromo-tor für Fahrspaß und -dynamik auf dem Niveau eines 2,0-Liter-Benzi-ners. Das Drehmoment des Motors beträgt 290 Nm, es liegt ab der ers-ten Umdrehung an. Nach NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) verbraucht eine B-Klasse F-CELL umgerechnet nur 3,3 Liter Kraftstoff (Diesel-Äquivalent) je 100 Kilometer. Eine zentrale Rolle für die Entfal-tung der Fahrdynamik der B-Klasse F-CELL spielt das Wasserstoff-druckregelventil von HOERBIGER. „Der Druckregler bestimmt die Dynamik des Fahrzeugs. Er muss den Durchfl uss von maximaler Leis-tung auf null und umgekehrt im Bereich von Millisekunden ändern können“, erläutert Dr. Gerhard Ranegger, Leiter der Business Unit Engine Solutions bei den HOERBIGER Ventilwerken. Um die geforderte Dosier-genauigkeit über den gesamten Betriebsbereich sicherzustellen, haben die Entwickler bei HOERBIGER zwei Ventile mit unter-

schiedlichen Durchfl usswerten verwendet. Dabei handelt es sich um Taktventile, die nur zwei Betriebszustände kennen: vollständig ge-schlossen oder vollständig offen. Die Dosierung der Wasserstoffmenge wird über die Schaltfrequenz und Öffnungsdauer der Ventile gesteuert.

„Eine kniffl ige Aufgabe für die Konstrukteure war das geforderte Kalt-startverhalten. Wenn das Auto stillsteht, kann es zur Vereisung der Dü-senspitze kommen. Trotzdem muss das Fahrzeug in wenigen Sekunden startbereit sein“, berichtet Dr. Ranegger. Das Problem wurde mit einer Düsenheizung elegant gelöst. Bei Minustemperaturen wird die Heizung während des Anlassens aktiviert, um die Düsenspitze zu erwärmen. Diese Lösung sorgt dafür, dass die Fahrzeuge auch bei Außentempera-turen von bis zu minus 25 Grad Celsius noch zuverlässig anspringen.

Die Akustik im Fahrzeug stellte die Ingenieure bei HOERBIGER vor eine weitere Herausforderung. Jeder Schaltvorgang des Druckregelventils erzeugt Geräusche, die von den Fahrzeuginsassen als störend empfun-den werden. Durch spezielle Anschlagsdämpfungen und weitere Maß-nahmen zur Geräuschisolierung der gesamten Einheit konnte der Schall-pegel auf ein nicht mehr wahrnehmbares Niveau gesenkt werden.

„125 Jahre nach Erfi ndung des Automobils steht die B-Klasse F-CELL bei uns stellvertretend für dessen Neuerfi ndung“, so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, über die Bedeutung des innova-tiven Brennstoffzellenfahrzeugs. „Diese bislang einzigartige Weltum-rundung mit kundentauglichen Brennstoffzellenfahrzeugen zeigt ein-mal mehr, dass wir ausreichend Pioniergeist für mindestens weitere 125 Jahre Innovationen haben.“

Ihre Eignung für den Alltagsbetrieb beweist die Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL übrigens schon seit Oktober 2010. Im vergangenen Jahr liefer-te Mercedes-Benz die ersten von rund 70 Elektroautos mit Brennstoff-zelle an einen repräsentativen Kundenkreis aus Flottenbetreibern, öffentlichen Einrichtungen, Personen des öffentlichen Lebens und Pri-vatkunden im US-Bundesstaat Kalifornien. 2011 erfolgte die Übergabe von sechs Fahrzeugen an das Bundesverkehrsministerium und ausge-wählte Unternehmen der deutschen Industrie. Insgesamt plant die Daimler AG, bis 2012 rund 90 Fahrzeuge in den deutschen Markt ein-zuführen. Weltweit sollen 2012 etwa 200 Elektroautos bei Kunden un-

terwegs sein. Das ehrgeizige Ziel am Horizont sind eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen

Straßen im Jahr 2020, was aus heutiger Sicht einem Marktanteil von etwa zwei

Prozent entspricht.

TEXT: Jens Geisel / Daimler AG · FOTOS: Daimler AG / HOERBIGER

Mercedes-Benz F-CELL World Drive

Das von HOERBIGER entwickelte Druck -regelventil sorgt für die genaue Dosierung des Wasserstoffs und spielt eine zentrale Rolle für die Entfaltung der Fahrdynamik der Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL.

macht. Nach 70 Fahr tagen auf der 125-tägigen Reise endet die Fahrt schließlich Anfang

Das von HOERBIGER entwickelte Druck -regelventil sorgt für die genaue Dosierung des Wasserstoffs und spielt eine zentrale Rolle für die Entfaltung der Fahrdynamik

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SINdELfINGEN, dEUTSCHLANd: ob Tiefkühlpizza im Supermarktregal, Thunfi sch-frostung auf hoher See, zuverlässige Lagerung von Blutplasma oder die Klimatisierung von Gebäuden, Prozessen oder Bussen – BITzER SE, ein weltweit führender Hersteller von Verdichtern für Kälte- und Klimaanlagen, sorgt für die richtige Temperatur. Seit 1967 liefert HOERBIGER Komponenten an BITzER. die zusam-menarbeit, die bescheiden begann, hat sich, so BITzER CEO Senator Peter Schaufl er, im Laufe der Jahre zu einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Geschäftsbeziehung weiterentwickelt. Heute begleitet HOERBIGER das Unternehmen als Systemlieferant auf seinem globalen Wachstums-kurs und ist von Anfang an bei der Entwicklung von Innovationen involviert. (Seite 16)

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SINdELfINGEN, dEUTSCHLANd: ob Tiefkühlpizza im Supermarktregal, Thunfi sch-frostung auf hoher See, zuverlässige Lagerung von Blutplasma oder die Klimatisierung von Gebäuden, Prozessen oder Bussen – BITzER SE, ein weltweit führender Hersteller von Verdichtern für Kälte- und Klimaanlagen, sorgt für die richtige Temperatur. Seit 1967 liefert HOERBIGER Komponenten an BITzER. die zusam-menarbeit, die bescheiden begann, hat sich, so BITzER CEO Senator Peter Schaufl er, im Laufe der Jahre zu einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Geschäftsbeziehung weiterentwickelt. Heute begleitet HOERBIGER das Unternehmen als Systemlieferant auf seinem globalen Wachstums-kurs und ist von Anfang an bei der Entwicklung von Innovationen involviert. (Seite 16)

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GOTHA, dEUTSCHLANd: Highend-Technologie für die Luft und klassisches design mit Bodenhaftung: das Anwendungsspektrum von Bearbeitungsmaschinen ist weit. Bei der Bystronic Maschinenbau GmbH in Gotha, deutschland, werden seit 1872 Abkantpressen hergestellt. Alles reine formsache … Geschäftsführer Sven Künkels setzt dabei auf das Know-how von HOERBIGER. (Seite 22)

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ÜBACH-PALENBERG, dEUTSCHLANd: NEUMAN & ESSER Aachen – NEA. die Maschinenfabrik, die trotz ihres 1972 erfolgten Umzugs nach Übach-Palenberg bis heute und mit Stolz den Namen der Kaiserstadt Aachen trägt, gilt weltweit als Premium Brand für Kolbenkompressoren in der Prozessgasindustrie. 2007 haben die Geschwister Stefanie und Alexander Peters die Geschäftsführung aus der Hand des Vaters übernommen und führen die Tradition in der 4. Generation fort. (Seite 30)

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erdichter in Kälteanwendungen sau-gen gasförmiges Kältemittel bei ei-nem niedrigen Druck an und verdichten es auf ein höheres Druckniveau. Vom Ver-dichter strömt das Gas in einen Verflüssiger,

in dem das Kältemittel bei Umgebungstemperatur verflüssigt wird und dabei Wärme an die Umgebung abgibt. Über ein Drosselorgan (meistens Expansionsventile) wird das Gas wieder entspannt und kann im Ver-dampfer Wärme bei einem niedrigen Temperaturniveau wieder aufneh-men. Anschließend wird das Gas vom Verdichter angesaugt – der Kreis-lauf beginnt von vorne.

Die künstliche Bereitstellung von Kälte zu jeder Zeit in der benötigten Menge und Temperatur ist aus der modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Das kühle Bier am Abend, der lückenlose Kühltransport unserer Lebensmittel vom Kühlcontainer auf hoher See, die Lagerung im Zentrallager oder die Verteilung und Präsentation im Supermarkt sind ohne moderne Kältetechnik nicht zu gewährleisten. Die Klimatisierung von Stadt- und Reisebussen, Gebäuden oder Computerzentralen stei-gert das Wohlbefinden und die Produktivität. Viele Produktions- und Entwicklungsprozesse sind heute nur durch den gezielten Einsatz der Kältetechnik möglich. In den allermeisten Fällen wird die Kälte mit dem oben beschriebenen Kaltdampfprozess erzeugt, sodass hier immer auch Verdichter zum Einsatz kommen.

Ein großer Teil dieser Verdichter stammt von BITZER, einem der Welt-marktführer. Das Unternehmen gilt bereits seit 1934 als Spezialist für Kälte- und Klimatechnik. Neben Hubkolbenverdichtern fertigt und liefert BITZER weltweit auch Schrauben- und Scrollverdichter sowie Druck-behälter und Verflüssigungssätze.

So entstehen die VerdichterBITZER in Schkeuditz hat über 17.000 Quadratmeter Produktionsfläche, die direkt an den internationalen Flughafen Leipzig/Halle grenzt. Hier werden die Hubkolbenverdichter gefertigt. Seitdem das Gelände 1991

erworben wurde, hat BITZER rund 60 Millionen Euro hier investiert, unter anderem in hochmoderne CNC-Maschinen und flexible Fertigungssysteme.

Die meisten Komponenten der Verdichter – Gehäuse, Pleuel und Wellen – bearbeitet BITZER weitgehend selbst. Eine Ausnahme bilden die Lamel-lenventile, von denen der effiziente Betrieb des Verdichters im Wesent-lichen abhängt. Diese liefert die Firma HOERBIGER Kompressortechnik GmbH in Schongau.

Es gibt Gehäuse für Zwei-, Vier-, Sechs- oder Achtzylinder-Verdichter. Während die Zweizylinder-Verdichter nicht viel größer als ein Motorrad-motor sind, erinnern die Achtzylinder an ausgewachsene Pkw-Triebwerke. Grauguss- und Aluminiumgussgehäuse werden bearbeitet. Verdichter mit Aluminiumgehäuse finden – weil wesentlich leichter – in erster Linie im Bus-, Lastwagen- oder Schiffsbereich Anwendung. Verdichter mit Graugussgehäusen werden vor allem stationär eingesetzt, etwa in Super-marktsystemen, Frischwarenauslagen und Kältekammern.

In beiden Fällen werden die Gehäuse zunächst auf Vierachs-Horizontal-Bearbeitungszentren spanend bearbeitet. Diese Maschinen reihen sich dutzendweise aneinander. Die BITZER-Mitarbeiter befördern die Gehäu-se an Kranen zu ihren Maschinen und spannen sie dort auf die Arbeits-tische. Ein Knopfdruck und die Türen der Bearbeitungskammern fahren zu. Sofort beginnen die Arbeitsspindeln auf Hochtouren mit ihrer Arbeit. Metallspäne zwirbeln sich zu langen, glänzenden Locken auf. Hier wer-den Laufbuchsen ausgedreht, Gewinde gebohrt, Planflächen gefräst und Passbohrungen gesetzt.

Während die Maschinen arbeiten, bereiten die Maschinisten das nächste Gehäuse für die Bearbeitung vor. An anderer Stelle arbeiten Mitarbeiter

In den Hallen der BITZER Kühlmaschinenbau Schkeuditz GmbH dreht sich alles um Kälte: BITZER ist weltweit einer der größten Hersteller von Hub-kolbenverdichtern. Sie sind die treibende Kraft einer Kälteanlage. Oder wie man bei BITZER sagt: „das Herz jeder Kälte- und Klimaanlage“.

BITZER Kühlmaschinenbau Schkeuditz GmbH

TEXT: Daniel Hautmann · FOTOS: Manfred Klimek

Stück für Stück setzen BITZER-Mitarbeiter die Verdichter zusammen.

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mit Messgeräten, prüfen penibel und gleichen die Daten mit den Zeichnungen ab. Anschließend wer-den die Laufflächen, in denen die Kolben des Verdichters später Millionen Male auf und ab laufen, gehont, also auf den Hundertstel-millimeter genau bearbeitet und so eine Oberflächenstruktur geschaf-fen, die dem Kälteöl genügend Haftung bietet.

Neben den Gehäusen fertigt BITZER auch einen Großteil der Pleuel selbst. Diese verbinden Kolben mit der Kurbelwelle. Sie bestehen aus verschiedenen Aluminiumlegierungen und werden im Druck- und Kokil-lenguss oder als Schmiedepleuel hergestellt. Die Bearbeitungsgenauig-keit dieser Bauteile ist für den Betrieb und die Lebensdauer der Verdich-ter maßgeblich.

Wer die Pleuelproduktion nicht aus der Hand gibt, der will auch die Kur-belwelle im eigenen Haus fertigen. „Wir haben circa 40 Ausführungen für die laufende Serie“, sagt Frank Fuhlbrück, Produktionsleiter bei BITZER in Schkeuditz. Dazu zählen sowohl Kurbel- als auch Exzenterwellen, beide sind aus Sphäroguss. Um den Belastungen standzuhalten, wird die Oberfläche der Teile gehärtet. Nur wenn die Kurbelwelle den Daten der CAD-Konstruktion entspricht und wenn die Hubzapfen im exakten Winkel zueinander stehen, werden die Pleuel und damit auch die Kolben in der exakten Bahn bewegt.

Aufschwung OstDie Wege sind kurz in den Schkeuditzer Hallen. Im Minutentakt liefern Lkw und Gabelstapler Teile für die Verdichter an. Hier wird eine Palette abgeholt, da wird eine Gitterbox abgestellt.

Einst wurden hier Flugzeugteile produziert. Doch das ist lange her. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten übernahm BITZER 1991 von der Treuhandanstalt aus dem ehemaligen Kombinat „VEB Ma-schinen- und Apparatebau (MAB)“ die beiden Produktionsbereiche Ver-dichter und Kälteaggregate und baute den Standort Zug um Zug aus, modernisierte und errichtete neu. Heute arbeiten über 600 Menschen bei BITZER in Schkeuditz, das Unternehmen ist einer der größten Arbeit-geber in der gesamten Region. Aus maroden Hangars wurden hochmo-derne Fertigungsstätten. Inzwischen erstrahlen alle Gebäude in neuem Glanz. Hochregallager, Verwaltung, Produktion und natürlich das Kom-petenzzentrum für Kolbenverdichter. Wann immer BITZER irgendwo auf der Welt eine neue Fertigung aufbaut, neue Komponenten entwirft oder grundlegende Änderungen im Design plant, sind die Ingenieure aus Schkeuditz federführend involviert.

Fließende MontageNachdem alle Teile gefertigt, kontrolliert und funktionswichtige Maße von der Qualitätssicherung gemessen und protokolliert wurden, werden sie zur Montagelinie weitergeleitet. Hier werden die benötigten Komponenten und Bauteile zu einem Verdichter zusammenmontiert. „Wir setzen auf eine möglichst effiziente und schlanke Produktion“, sagt Frank Fuhlbrück. Kaum ein Teil wartet lange auf den Einbau, alles kommt „just in time“ an den Montagestationen an und wird direkt verbaut.

Die Gehäuse kommen zunächst in die Waschanlage, wo sie von Spänen und Kühlmittelresten befreit werden. Fein säuberlich aufgereiht, warten eine Station weiter schon die zugelieferten Statoren für den Elektroan-trieb auf ihren Einbau. Lediglich die Verdichter, die überwiegend in Kühl-transportern oder Reisebussen eingesetzt werden, haben keine eigene Kraftquelle. Der Antrieb erfolgt per Keilriemen oder Kupplung vom Motor des Fahrzeugs oder von einem externen Elektromotor.

Kein Ventil, kein VerdichterEine Montagestation weiter er- kennt man die Kartons mit dem HOERBIGER Logo. Hier wer- den die Lamellenventile in den Verdichter montiert. Die blitzenden Bauteile tragen die Saug- und Druck- ventile, die vom Gasstrom gelenkt werden. Ein Mitarbeiter legt eine Dich-tung unter und schraubt die Ventile ge-meinsam mit dem Zylinderkopf auf das

Gehäuse. Die Anforderungen an die Lamellenventile sind enorm. Sie müssen mehrere Millionen Lastwechsel meistern. Die Ventile müssen hochgradig dicht und nahezu verschleißfrei sein, nur so ist der effiziente Betrieb gewährleistet.

Nachdem alle Komponenten montiert sind, müssen die Verdichter noch eine Reihe von Tests über sich ergehen lassen, wie etwa die Hochspan-nungs-, die Dichtheitsprüfung oder den Festigkeitstest. Diese Prüfungen sind Teil internationaler oder BITZER interner Normen und Vorschriften. Die Drucklagen, bei denen die Verdichter betrieben werden, reichen von 28 bar bis 45 bar bei herkömmlichen Kältemitteln wie HFCKW oder Kohlenwasserstoffen bis hin zu 160 bar bei Verdichtern für transkritische CO2-Anwendungen. Die Prüfdrücke der Serienprüfung entsprechen dem 1,1- bis 1,3-Fachen des maximalen Betriebsdruckes.

Doch selbst wenn die Verdichter diese Prüfungen mit Bravour gemeistert haben, bekommen sie noch kein grünes Licht für den Warenausgang. Zunächst steht noch der Funktionstest an. Hier werden alle wesentlichen Funktionen und die Performance des Verdichters getestet.

Erst danach und wenn alles penibel dokumentiert ist, bekommen die Verdichter ihr endgültiges Aussehen: mehrere Farbschichten im traditionellen BITZER Grün. Der Farbton steht seit Jahrzehnten für höchste Qualität.

Der fertige Verdichter. Vor der Auslieferung wird jeder Einzelne einer Reihe von Tests unterzogen.

den die Lamellenventile in den blitzenden Bauteile tragen

ventile, die vom Gasstrom Mitarbeiter legt eine Dich-

schraubt die Ventile ge-Zylinderkopf auf das

Funktionen und die Performance des Verdichters getestet.

Erst danach und wenn alles penibel dokumentiert ist, bekommen die Verdichter ihr endgültiges Aussehen: mehrere Farbschichten im traditionellen BITZER Grün. Der Farbton steht seit Jahrzehnten für höchste Qualität.

derne Fertigungsstätten. Inzwischen erstrahlen alle Gebäude in neuem Glanz. Hochregallager, Verwaltung, Produktion und natürlich das Kom-petenzzentrum für Kolbenverdichter. Wann immer BITZER irgendwo auf petenzzentrum für Kolbenverdichter. Wann immer BITZER irgendwo auf der Welt eine neue Fertigung aufbaut, neue Komponenten entwirft oder der Welt eine neue Fertigung aufbaut, neue Komponenten entwirft oder grundlegende Änderungen im Design plant, sind die Ingenieure aus grundlegende Änderungen im Design plant, sind die Ingenieure aus Schkeuditz federführend involviert. Schkeuditz federführend involviert.

HOERBIGER Logo. Hier wer-HOERBIGER Logo. Hier wer-Verdichter montiert. Die Verdichter montiert. Die die Saug- und Druck-die Saug- und Druck- gelenkt werden. Ein gelenkt werden. Ein tung unter und meinsam mit dem

Reihe von Tests unterzogen.

sehr wichtiges Bauteil eines Verdichters. Jedes Ventil ist genau für einen bestimmten Verdichtertyp ausgelegt“, sagt Lothar Kern, Produktmanager für Lamellenventile bei der HOERBIGER Kompressortechnik in Schongau. Pro Jahr liefert HOERBIGER etwa 600.000 Lamellenventile an alle welt-weiten BITZER-Werke.

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PART Of Die BITZER Kühlmaschinenbau GmbH wurde 1934 durch Martin Bitzer gegründet. Heute ist das Unternehmen im alleinigen Besitz von Peter Schaufler. Die Gruppe beschäftigt an 32 Standorten weltweit über 2.700 Mitarbeiter. Der Hauptsitz ist in Sindelfingen bei Stuttgart. Der Standort

PARTDie Ventilplatten, die bei BITZER in Schkeuditz verbaut werden, liefert die HOERBIGER Kompressortechnik GmbH in Schongau, Deutschland. Die Prä-zisionsbauteile bestehen aus der bearbeiteten und geschliffenen Sitzplatte mit kugelgeprägten Ventilsitzen, den Saug- und Druck- sowie Federlamel-len aus Federbandstahl und den gasnitrierten Druckhubbegrenzern. An die Ventile werden besonders hohe Anforderungen gestellt, da sie bis in Millionen Zyklen wartungs- und nahezu verschleißfrei funktionieren müssen. Um dies zu gewährleisten, müssen alle Bauteile prozesssicher in den engen vorgegebenen Toleranzen produziert und sämtliche Ventile nach der Montage dichtheitsgeprüft werden. Nicht zuletzt hängt vom Ventil der effiziente Betrieb des Verdichters ab. Es ist damit eine der leistungsbestimmenden Komponenten des Verdichters. „Das Ventil ist ein

in Schkeuditz gehört seit 1991 zu BITZER. Die BITZER Firmengruppe ist der weltgrößte unabhängige Hersteller von Kältemittelverdich-tern. Mit Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten für Hubkol-ben-, Schrauben- und Scrollverdichter, Verflüssigungssätze sowie Druck-behälter ist BITZER global vertreten.

www.bitzer.de

PARTNERSHIPSeit 1967 arbeiten BITZER und HOERBIGER erfolgreich zusammen. Die Konzeption, Konstruktion und Herstellung von Lamellenventilen geschieht grundsätzlich in enger Entwicklungspartnerschaft mit dem Kunden. Nur so entsteht eine homogene Einheit von Verdichter und Ventil.

Die Lamellenventile von HOERBIGER werden in den Verdichter montiert. Die Anforderungen an

die Ventile sind enorm. Sie müssen mehrere Millionen Lastwechsel meistern.

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HOERBIGER@MOTION sprach mit BITZER CEO Senator Peter Schaufler, Jürgen Kleiner, Geschäftsführender Direktor und Chief Procurement Officer, und Hans P. Meurer, Geschäftsführender Direktor, Chief Sales und Marke-ting Officer, über die Zusammenarbeit von BITZER und HOERBIGER.

HOERBIGER@MOTION: Herr Senator, Sie haben 1979 von Ihrem Vater die BITZER Kühlmaschinenbau GmbH in Sindelfingen übernommen. Zuvor waren Sie in Brasilien für BITZER tätig. Erinnern Sie sich noch an den Beginn der Zusammenarbeit zwischen BITZER und HOERBIGER?

Peter Schaufler: Wir haben 1967 für unser offenes Langsamläufer- Programm und damit für unsere erste Verdichtergeneration für die Ven-tilplatten, die wir damals noch im eigenen Haus hergestellt haben, nach einem Lieferanten für die Druck- und Saugventil-Plättchen gesucht und in diesem Zusammenhang bei HOERBIGER angefragt. Daraus hat sich in den folgenden Jahren eine sehr enge Geschäftsbeziehung entwickelt.

Seit 1967 sind BITZER, ein heute weltweit führender Hersteller von Verdichtern für Kälte- und Klimaan-lagen, und HOERBIGER eng miteinander verbunden. Die Zusammenarbeit begann mit der Suche nach einem neuen Lieferanten für Ventilplättchen. Die Wahl � el auf HOERBIGER. Aus den bescheidenen Anfängen hat sich HOERBIGER bei BITZER zum Systemlieferanten für Lamellenventile weiterentwickelt.

BITzER UNd HOERBIGER

INNOVATIONS- UNd TECHNOLOGIE-PARTNER … SEIT 4 0 JAHREN

INTERVIEW: Ludwig Schönefeld · FOTOS: Manfred Klimek

Die ersten Zeichnungen kommen aus dem Jahr 1967. Seit damals ist das Haus HOERBIGER aufgrund seiner Ausrichtung in alle Entwicklungen von BITZER bei Hubkolbenverdichtern eingebunden worden.

HOERBIGER@MOTION: Wie arbeiten BITZER und HOERBIGER heute zusammen?

Jürgen Kleiner: Die Geschäftsbeziehung zwischen BITZER und HOERBIGER basiert auf einer vertrauensvollen und sehr partnerschaftli-chen Zusammenarbeit. Beide Unternehmen sind inzwischen sehr global aufgestellt. BITZER ist neben Deutschland in Portugal, China, den USA und Brasilien mit eigenen Verdichter-Produktionsstandorten vertreten.

Aus der Geschäftsbeziehung und der globalen Präsenz von BITZER und HOERBIGER haben sich immer wieder neue, globale und vor allem auch gemeinsame Aktivitäten entwickelt.

HOERBIGER@MOTION: Wie ist BITZER aktuell im Markt positioniert?

Jürgen Kleiner: Aufgrund stetiger Innovationen bei Hubkolben-, Schrau-ben- und Scrollverdichtern ist es BITZER über die letzten Jahre gelun-gen, die Marktführerschaft in den meisten vertretenen Technologien nicht nur beizubehalten, sondern kontinuierlich auszubauen. Aktuell ist BITZER SE der weltweit größte unabhängige Hersteller von Kältemittel-verdichtern.

HOERBIGER@MOTION: Welche Kriterien sind für die Zukunft von BITZER entscheidend?

Jürgen Kleiner: Mit der Weiterentwicklung unserer Hubkolbenverdichter für CO2-Anwendungen und der Baureihenerweiterung mit sauggasge-kühltem Frequenzumrichter haben wir in jüngster Zeit wegweisende Pro-duktneuheiten präsentiert. Die Zukunft wird weiterhin durch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und durch einen noch höheren Stellenwert für Energieeinsparung und Nachhaltigkeit in der Entwicklungsarbeit unserer Produkte geprägt sein.

Hans P. Meurer: Kontinuierlich zunehmend steigende Umweltanforde-rungen, ebenso wie der Zwang zur Kostenminderung, bewegen uns da-zu, bereits seit längerem intensiv an Produkten zu arbeiten, die in ihrer Grundkonzeption energieeffiziente Kühlung und Klimatisierung ermögli-chen und damit den Kohlendioxidausstoß reduzieren, denn 14 Prozent des CO2-Ausstoßes der Bundesrepublik Deutschland sind ursächlich von der Kälte- und Klimatechnik verursacht. Das heißt für uns konkret, Verdichter zu bauen mit bester Eignung für Teillastbetrieb und damit Anpassung der erzeugten Kälteleistung an den wirklichen Bedarf. Dies führt neben der Verbesserung der Systemeffizienz auch noch zur Erhöhung der Regelgenauigkeit/Qualität.

HOERBIGER@MOTION: Wie kann HOERBIGER das globale Wachstum von BITZER begleiten?

Jürgen Kleiner: HOERBIGER ist als Systemlieferant unser Experte für Ventilplatten. Wir sehen HOERBIGER hier als Partner für unsere Entwicklung. Durch das frühe Einbinden (Early Supplier Involvement) reduzieren wir die Kosten und leisten gemeinsam einen Beitrag zur Verkürzung der Entwicklungszeiten.

Als Beispiel können wir das Ende 2009 ins Leben gerufene Entwick-lungsprojekt für einen neuen Hubkolbenverdichter nennen. HOERBIGER ist bei diesem Projekt von Anfang an mit der Entwicklung neuer Lamel-lenventile involviert.

HOERBIGER@MOTION: Welche Rolle spielt Asien für die Zukunftsvisionen von BITZER?

Hans P. Meurer: Wenn ich die Zeit drei Jahre vorausdrehen könnte, würde ich sagen, dass die Blöcke Europa/EMEA und Asien sich bei den Umsätzen in naher Zukunft gleichwertig gegenüberstehen werden.

HOERBIGER@MOTION: Wie decken Sie diesen Bedarf ab?

Hans P. Meurer: BITZER hat sowohl weltweit als auch regional eine absolut führende Stellung. In Asien ist China unser wichtigster Markt, gefolgt von Korea. Zurzeit verkaufen wir die Produktion aus unserem Werk in Beijing (Peking) zu 95 Prozent in China. Einen weiteren Teil unserer asiatischen Aktivitäten decken wir mit unserer europäischen Produktion ab.

HOERBIGER@MOTION: HOERBIGER begleitet Sie auch in China?

Jürgen Kleiner: Ja, und dafür sind wir sehr dankbar. Wir produzieren in Beijing (Peking) annähernd unsere komplette Produktpalette: Hubkol-benverdichter, Schraubenverdichter und Aluminiumverdichter. Deshalb ist für uns der Aufbau der Lamellenventilproduktion bei HOERBIGER in Changzhou von elementarer Bedeutung.

CEO Senator Peter Schaufl er (links), Hans P. Meurer, Geschäftsführender Direktor, Chief Sales und Marketing Offi cer (Mitte) und Jürgen Kleiner, Geschäftsführender Direktor und Chief Procurement Offi cer (rechts).

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Abkantpresse – das klingt nach Maschinenbau, nach altväterlicher Technologie, nach grober Schmiedekunst: „hart, aber herzlich“. Tatsächlich entstehen in Gotha, Deutschland, seit 1872 unver-ändert umformende Anlagen. Diese allerdings haben sich über die Jahrzehnte von einfachen mechanischen Rohrbiege-maschinen zu computergesteuerten Hochpräzisionspressen gewandelt. Die Hightechmaschinen bringen Flugzeuge und Lampenmasten in Form. Für die entsprechend kräf-tigen und präzisen Biegemomente sorgt hydraulische Antriebstechnik von HOERBIGER.

TEXT: Nikolaus Fecht · FOTOS: Manfred Klimek

Bystronic Maschinenbau GmbH

REINE F ORMSACHE M

an reist doch wahrlich nicht, um auf jeder Station einerlei zu sehen und zu hören. Mit diesen Worten des Geheimrates Johann Wolfgang von Goethe begrüßt der Bahnhof den Zugreisenden in Gotha, der fünftgrößten Stadt des Frei-

staats Thüringen. Vielerlei zu sehen und zu hören gibt es in und über die ehemalige Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha. Es entstand hier unter anderem das deutsche Versicherungswesen. Vor allem aber entwickelte sich Gotha im Wettstreit mit dem künstlerischen Nachbarn Weimar zu einem Ort der Naturwissenschaften, der frühzeitig über ein Naturkundemuseum und eine Sternwarte verfügte.

Von Goethes Gotha …Der naturwissenschaftliche Geist der Stadt lockte nicht nur Goethe an, sondern führte auch zur Gründung zahlreicher Betriebe der Metallverar-beitung – wie der Gothaer Waggonfabrik, der Gothaer Fahrzeugtechnik und der „Carl Grübel Spezialfabrik für Rohrbiegemaschinen“. Grübels Fabrik wurde nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet, demontiert, zu DDR-Zeiten in ein Kombinat integriert und schließlich wieder privatisiert. Eines hielt den Maschinenhersteller jedoch in der über 100-jährigen sehr bewegten Firmenhistorie am Leben: Das Unternehmen, das jetzt unter dem Namen Bystronic Maschinenbau GmbH firmiert, fertigt in Gotha bis heute hochwertige Umformmaschinen.

Dabei ist die Herstellung der Abkantpressen ein Hightechprozess: Das verrät nicht nur ein Blick auf den Maschinenpark in der neuen Produk-tionshalle, sondern auch die Struktur und das Qualifikationsprofil des Personals: Etwa jeder Vierte der rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der Bystronic Maschinenbau GmbH besitzt einen Hochschulab-schluss. Jeder zehnte Beschäftigte arbeitet in der Konstruktion und Entwicklung. Außerdem setzt das Unternehmen auf „Eigengewächse“: „Wir legen einen sehr großen Wert auf die Ausbildung“, betont Geschäftsführer Sven Künkels. „Im Jahr 2011 werden wir wieder 30 junge Menschen ausbilden.“

… zum Global PlayerDer Markt für Abkantpressen ist hart, aber übersichtlich, zumindest für Qualitätsmaschinen: Die vier wesentlichen international aktiven Wettbe-werber kommen aus Deutschland, Belgien und Japan. „Von unseren Wettbewerbern unterscheiden wir uns dadurch, dass wir Individuallö-sungen auf Serienbasis anbieten“, erklärt der Geschäftsführer. „Der Kunde kann sich über einen Aktionskatalog seine Maschine zusammen-stellen.“ Außerdem bietet Bystronic ein lückenloses Programm: von einer sehr kleinen Presse (Presskraft: 600 Kilonewton, entspricht in etwa einer Belastung mit einer Masse von 60 Tonnen) bis hin zu sehr großen Anlagen (35.000 Kilonewton) für Biegelängen von rund zwei bis über 18 Metern.

Der Bystronic-Standort in Gotha ist für die Entwicklung und Produktion von Abkantpressen der Serien Xpert und Hämmerle 3P verantwortlich. Die Xpert-Systeme zählen welt-weit zur Spitzenklasse.

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PARTHOERBIGER liefert an

die Bystronic Maschinenbau GmbH in Gotha die hydrauli-

schen Schlüsselkomponenten, insbesondere Zylinder- und Pum-

pensteuerblöcke, Nachsaugventile sowie hydraulische Werkzeugklemm-

systeme für alle CNC-Abkantpressen.

www.hoerbiger.com

PART Of Carl Grübel gründete 1872 in Gotha eine Spezialfabrik

für Rohrbiegemaschinen der Marke Rundus. Seit 1916 fer-tigt das Traditionsunternehmen unverändert Umformmaschi-

nen, aber unter wechselnden Besitzern und Bedingungen. Nach Enteignung und Demontage (1948), Neustart in der DDR

(50er-Jahre), Integration in das „Kombinat Umformtechnik“ (1970) und Privatisierung (1990) folgte schließlich im Jahr 2002 die

Übernahme durch die Schweizer Bystronic Gruppe aus Niederönz (2009: rund 1.400 Mitarbeiter, 356 Millionen Schweizer Franken Umsatz).

Innerhalb des Bystronic Portfolios ist der thüringische Standort für die Entwicklung und Produktion von Abkantpressen der Produktserien Xpert und Hämmerle 3P verantwortlich. Xpert Systeme zählen ebenso wie die Hämmerle 3P zur Spitzenklasse im gesamten Markt. In Tianjin, China, unterhält Bystronic ein Entwicklungs- und Produktionswerk für Abkantpressen der Mittelklasse. Das Rückgrat der Bystronic Gruppe bildet das Geschäft mit Laserschneidanlagen. Komplettiert wird das Bystronic Portfolio durch die Division Waterjet, in der Wasserstrahl-schneidanlagen entwickelt, produziert und vertrieben werden.

www.bystronic.com

PARTNERSHIPDie HOERBIGER Automatisierungstechnik GmbH in Altenstadt, Deutschland, nimmt weltweit eine führende Position bei Hydraulik-systemen und Piezotechnologie für den Maschinenbau ein. Mit der Bystronic Maschinenbau GmbH in Gotha verbindet das Unternehmen eine langjährige Partnerschaft, die mit der Lieferung von Hydraulik-systemen begann und heute bis zu gemeinsamen Entwicklungen reicht. Das Unternehmen gilt als Spezialist für Schlüsselkomponenten für Bearbeitungsmaschinen und automatisierte Armaturen.

www.hoerbiger.com

„Unser Unternehmen investiert sehr, sehr viel Geld in die Entwicklung“, sagt Sven Künkels. „Wir bauen dank des enormen Aufwands für Forschung und Entwicklung die genauesten Maschinen und sehen uns daher auch als technischer Marktführer.“

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Bystronic Maschinenbau GmbH ist die hohe Fertigungstiefe. Sie ist in der Mechanik teilweise historisch bedingt. Darüber hinaus entwickelt Bystronic aber auch weite Teile der Elektronik und die Software in eigener Regie. Die Kernkomponenten werden auf einem modernen Maschinenpark gefertigt, der teilweise aus der Firmengruppe stammt.

In der Krise investiertBystronic hat seine Kapazitäten – trotz Krise – mit Blick auf die weitere Erholung des Marktes ausgebaut: Das Unternehmen kann in Gotha jähr-lich bis zu 700 Pressen bauen. Zu den Highlights der jüngeren Vergan-genheit gehört eine Entwicklung für den Flugzeughersteller Airbus. Die Highendlösung besteht aus zwei Abkantpressen mit zwei Robotern, die auch noch die sehr großen Bauteile des Flugzeuges vollautomatisch und wirtschaftlich hoch präzise in Form bringen. Sven Künkels: „Diese Maschine gibt es nur einmal auf der Welt bei Airbus.“

Anlagen im XXL-Format zählen generell zu den Spezialitäten aus Gotha. Für den britischen Hersteller Berkeley entstand eine Tandemanlage zum vollautomatischen Biegen von 20 Meter langen Lampenmasten, zu de-ren Einweihung sogar Anthony Charles Lynton „Tony“ Blair, der damalige Premierminister von Großbritannien, erschien.

Die Branche ist konservativ, setzt auf Zuverlässigkeit und Qualität. Prinzipiell gibt es für Abkanttechnik aus Gotha keine Grenzen. Nur in sehr seltenen Fällen lehnt Bystronic einen Auftrag ab: „Wir haben aus Saudi-Arabien eine Anfrage nach einer Presse erhalten, die in der Wüste zum Einsatz kommen sollte“, sagt der Geschäftsführer. „Ich entschied mich für die Ablehnung, weil das technische Risiko einfach zu groß gewesen wäre.“

Hydraulische SchlüsselkomponentenEine wichtige Rolle für die Performance von Abkantpressen spielt die Antriebstechnik. Traditionell setzt Bystronic auf die Kraft der Hydraulik. Die notwendigen Systeme wurden früher in eigener Regie entwickelt und hergestellt. Heute beziehen die Thüringer diese Schlüsselkomponente von außen: von der HOERBIGER Automatisierungstechnik GmbH in Altenstadt, Deutschland. Martin Rauwolf, Vertriebsleiter für die Division Bearbeitungsmaschinen bei HOERBIGER: „In unserer Zusammenarbeit mit Bystronic haben wir uns vom reinen Komponentenlieferanten zum anerkannten Partner für das gesamte hydraulische System weiterent-wickelt. Heute werden wir von Anfang an auch in Neuentwicklungen einbezogen.“

Wenige ToplieferantenLieferanten wie HOERBIGER, mit Highendlösungen für den Antrieb und die Steuerung von Abkantpressen, gewinnen bei Bystronic als High-endhersteller immer mehr an Bedeutung. Sie müssen nicht nur sehr gut sein, sondern auch sehr kurzfristig reagieren können: „Eine heute geplante Maschine muss spätestens in zwei Jahren auf einer Messe stehen“, so Sven Künkels. Die Folge: Rund 60 Prozent des Einkaufs-volumens der Thüringer entfallen auf nur 20 Toplieferanten.

„Bei unseren Lieferanten stimmt nicht nur das Preis-Leistungs-Verhältnis“, ergänzt der Geschäftsführer. „Wichtig ist uns auch gegenseitige Sympathie. Was hilft ein noch so guter techni-scher Lieferant, der nicht sympathisch ist?“ Bei der Definition von „Sympathie“ orientiert sich Bystronic am Wertekatalog des Schweizer Mutterkonzerns, in dem Verbindlichkeit, Innovation und Offenheit im Mittelpunkt stehen. „Wenn ein Lieferant nicht zu uns und unseren Werten passt, dann müssen wir uns trennen“, sagt Sven Künkels. „Bei HOERBIGER finden wir diese für uns wichti-gen Eigenschaften eines langjährigen Partners. Deshalb werden wir sicher auch weiterhin mit HOERBIGER im Geschäft bleiben.“

Sven Künkels, Geschäftsführer der Bystronic Maschinenbau GmbH, Gotha: „Bei uns stehen die Werte Verbindlichkeit, Inno-vation und Offenheit im Mittel-punkt. Diese für uns wichtigen Eigenschaften eines Partners fi nden wir bei HOERBIGER. Deshalb werden wir sicher auch weiterhin mit dem Unternehmen im Geschäft bleiben.“

Die Herstellung der Abkantpressen ist ein Hightechprozess. HOERBIGER steuert die hydraulischen Schlüsselkomponenten bei. 024

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GUT GERÜSTET fÜR dIE MÄRKTE dER zUKUNfTUnternehmensbereich Automatisierungstechnik

der Unternehmensbereich Automatisierungstechnik im HOERBIGER Konzern stellt sich neu auf. Mit neuen Strukturen sind Unternehmensbereichsleiter Norbert Gauß und sein Team künftig näher am Kunden.

TEXT: Patrick Sutter · FOTOS: Manfred Klimek

die HOERBIGER Automatisierungstechnik ist mit neuem Schwung in das Jahr 2011 gestartet. Mit großem Engagement haben Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Stand-

orten und Funktionsbereichen seit August 2010 an der Neupositionierung des Unternehmensbereichs gearbeitet.

Die Initiative @ne AT führt die 350 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der HOERBIGER Automatisierungstechnik Schritt für

Schritt enger zusammen als zuvor. Bei Technologie und Innovation werden künftig zusätzlich zur Leistungssteigerung Themen wie

Einfachheit, Energieeffi zienz und Sicherheit im Vordergrund stehen. „Unsere Herausforderung ist die Genialität der Einfachheit, nicht die Kom-

plexität“, so Unternehmensbereichs leiter Norbert Gauß. „Wir werden Lösungen entwickeln, die der Kunde einfach in seine individuelle An-wendung integrieren kann. Das selbstverständlich weiterhin mit Allein-stellungsmerkmalen, die ihm Wett bewerbsvorteile bringen. Dafür stand und steht die Marke HOERBIGER – auch in Zukunft.“

Kundennähe hat oberste PrioritätDie Standorte Altenstadt und Barbing werden Kompetenzzen tren mit integrierter Produktion. Ergänzt wird diese Struktur durch ein Application Technology Center und ein Segment Management, dessen Vertriebsstrukturen nah am Kunden sein werden. Mit ei-ner eigenen Vertriebsorganisation in Stuttgart sowie im Raum Köln/Düsseldorf wird die HOERBIGER Automatisierungstechnik künftig nur noch kurze Wege zu den wichtigsten Kunden im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Prozess industrie haben. „Unsere Kunden werden von der neuen Aufstellung der HOERBIGER Automatisierungstechnik profi tieren“, so Norbert Gauß.

„Um näher am Kunden zu sein, stellen wir uns nicht nur geo-grafi sch neu auf. Im Rahmen der Initiative @ne AT haben wir auch unsere bisherige, historisch gewachsene Aufbauorganisa-

tion neu geordnet und uns damit zukunfts orientiert positioniert.“

Vor diesem Hintergrund werden die Geschäftsaktivitäten der HOERBIGER Automatisierungstechnik künftig drei neuen, strategisch ausgerichteten Divisionen zugeordnet: Bearbeitungsmaschinen, Automatisierte Armaturen und Multimarket.

Mehr Produktivität für BearbeitungsmaschinenIm Industriegeschäft lag der Schwerpunkt bei Bearbeitungsmaschinen bislang auf Hydraulikkomponenten und -systemen für hochwertige Abkantpressen. Mit dem Technologievorsprung von HOERBIGER konnten die OEM-Kunden im Hinblick auf Präzision und Effi zienz erhebliche Wettbewerbsvorteile realisieren. Künftig möchte die HOERBIGER Automatisierungstechnik dazu beitragen, auch bei weiteren Bearbeitungs-maschinen die Produktivität zu erhöhen: „In unserem Kundenkreis ist Kompetenz bei Biegen, Pressen, Stanzen und Laserschneiden gefragt. Unsere Komponenten und Systeme werden dazu beitragen, die Genauig-keit, Verlässlichkeit und Effi zienz von Bearbeitungsmaschinen auch in diesen Marktsegmenten zu verbessern“, so Norbert Gauß.

Mittel- und langfristig sieht Norbert Gauß über die Metallbearbeitung hinaus in anderen Segmenten des Maschinenbaus Wachstumspotenziale für die HOERBIGER Automatisierungstechnik. Insbesondere die Herstel-ler von Maschinen zur Kunststoffverarbeitung könnten vom Know-how des Unternehmensbereichs profi tieren: „Unsere Technologie kann auch in diesen Bereichen für zahlreiche Unternehmen sehr interessant sein.“

Einfache und kompakte Armaturenantriebe Mit Komponenten, Systemen und Serviceleistungen für Kolbenkompres-soren ist der HOERBIGER Konzern ein langjähriger Partner der Öl-, Gas- und Prozessindustrie. In Zukunft kann die Prozessindustrie stärker als bisher auch von Neuentwicklungen der HOERBIGER Automatisierungs-technik profi tieren.

An erster Stelle stehen in der Prozessindustrie Sicherheit und Zuverläs-sigkeit. Die von der HOERBIGER Automatisierungstechnik entwickelten elektrohydraulischen Armaturenantriebe setzen bei der Automatisierung von Armaturen neue Standards: „Unsere Kunden brauchen Lösungen, die einfach installierbar, kompakt aufgebaut und zu 100 Prozent zuver-lässig sind“, so Norbert Gauß.

Bei der Entwicklung innovativer Lösungen für die Prozessindustrie kommt es auf Zuverlässigkeit und damit auf einen hohen technischen Reifegrad an. Norbert Gauß: „Wir werden die langjährige Erfahrung der HOERBIGER Kompressortechnik in der Prozessindustrie nutzen, um mit Technolo-

gien aus dem Unternehmensbereich Automatisierungstechnik neue Synergieeffekte für unsere Kunden in der internationalen Prozessindus-trie zu erzielen.“

Dass die HOERBIGER Automatisierungstechnik dabei auf die weltweite Aufstellung des HOERBIGER Konzerns zurückgreifen kann, ist ein Vorteil, den global agierende und lokale Kunden gleichermaßen schätzen werden.

Multimarket: Bewährte Technik für neue MärkteDas Portfolio der HOERBIGER Automatisierungstechnik umfasst neben Komponenten und Systemen für Bearbeitungsmaschinen und Armatu-ren auch Komponenten für eine Vielzahl kleiner, allerdings technologisch sehr anspruchsvoller Nischenmärkte:

Piezoventile von HOERBIGER regeln die Luftzufuhr von Beatmungs-geräten für Neugeborene, sorgen für die Bewegung von Sitzreihen in 3D-Kinos oder regulieren den Druck in Pilotenanzügen. HOERBIGER Hydraulikaggregate werden nicht nur in Bearbeitungsmaschinen, sondern auch in hydraulischen Haltebremsen für Schienenfahrzeuge und Windenergieanlagen sowie für industrielle Spann- und Klemm-einrichtungen eingesetzt.

Weitere Spezialitäten von HOERBIGER sind Fensterheber für gepanzerte Sicherheitsfahrzeuge sowie Steuer- und Trimmsysteme für Motor- und Jetboote.

Für die individuelle Betreuung der Kunden aus diesen vielfältigen Märk-ten wird künftig die Division Multimarket Sorge tragen – mit einem engagierten Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das sich in Entwicklung, Produktion und Vertrieb mit den besonderen Anforderungen individueller Kundenlösungen im Detail auseinandersetzt.

Meist sind nur geringe technische Änderungen notwendig, um bewähr-te Technologie aus dem bestehenden Portfolio an die spezifi schen Anwendungen der Kunden im Bereich Multimarket anzupassen: 80 Pro-zent einer neuen Lösung kommen aus dem Baukasten, 20 Prozent sind individuelle Adaptionen des Application-Engineerings für den Kunden. „Viele Anwender von Hydraulik- und Pneumatikkomponenten suchen nach solchen sicheren und zuverlässigen Standardlösungen“, so Norbert Gauß. „Mit unserem künftigen Geschäftsmodell können wir die-sen Kunden neben einem auf unserer Erfahrung beruhenden, soliden Co-Engineering aufgrund der weitgehenden Standardisierung auch Kostenvorteile bieten.“

„Wir werden Lösungen entwickeln, die der Kunde einfach in seine individuelle Anwendung integrieren kann. Das

selbstverständlich mit Alleinstellungsmerkmalen, die ihm Wettbewerbsvorteile bringen. Dafür stand und

steht die Marke HOERBIGER – auch in Zukunft.“Norbert Gauß, Unternehmensbereichsleiter

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PARTPiezo-Proportionaldruckventile der tecno-plus-Baureihe von HOERBIGER werden insbesondere in Anwendungen eingesetzt, bei denen extrem kurze Reaktionszeiten und höchste Regelpräzision gefordert sind. Ihre drei wesentlichen Baugruppen sind die Regelelektronik, die Piezo-Steuereinheit und ein pneumatischer Druckverstärker mit integrier-tem Drucksensor. Der Drucksensor misst am pneumatischen Haupt-ventil den aktuellen Ausgangsdruck. Der integrierte elektronische Regler vergleicht das Sensorsignal mit dem elektrischen Sollwert und regelt dann den Ausgangsdruck präzise auf den vorgegebenen Soll-wert. Im Vergleich zu alternativen Regeltechnologien arbeiten die Pie-zo-Proportionaldruckventile von HOERBIGER ausgesprochen effizient. Die Durchflussleistung des Ventils liegt bei bis zu 1.600 Litern pro Minute. Um diese Luftmengen präzise steuern zu können, benötigt das mit 24 Volt Niederspannung betriebene Ventil eine elektrische Leistungsaufnahme von lediglich 0,8 Watt. Aufgrund des geringen Stromverbrauchs entwickelt das tecno-plus-Ventil nur eine sehr geringe Eigenwärme. Es eignet sich deshalb ganz besonders auch für sehr enge Einbauräume, in denen größere Abwärmemengen nur schwer abführbar wären. Deshalb werden Piezo-Proportionaldruckventile von HOERBIGER nicht nur im Maschinenbau eingesetzt, sondern auch in zahlreichen technologischen Nischen, in denen die Kombination

aus hoher Leistung, geringem Verbrauch und niedriger Abwärmeentwicklung besonders wichtig ist. Ein typi-sches Anwendungsgebiet ist die Medizintechnik. Weni-ger typisch, aber umso spektakulärer ist der Einsatz der HOERBIGER Piezo-Proportionaldruckventile in einem Rollstuhl-Simulator.

www.hoerbiger.com

PART Of Seit über 90 Jahren steht der Name Otto Bock für Innovationen und unternehmerischen Erfolg. Mit Pioniergeist, Mut und Entscheidungs-freude gründete Otto Bock die Orthopädische Industrie GmbH 1919 in Berlin. Heute ist die Otto Bock HealthCare GmbH Weltmarktführer im Bereich der Prothetik und verfügt darüber hinaus über ein breites Leistungsspektrum in Orthetik, Mobility Solutions und Neurostimulation. Rund 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro. Von der Zentrale in Duder-stadt, Deutschland, werden auch die Geschäftsaktivitäten der Aus-landsgesellschaften in 40 Ländern der Erde koordiniert.

www.otto-bock.de

Im Otto Bock Science Center Medizintechnik werden scheinbar selbst-verständliche Aktivitäten wie Gehen oder Greifen überraschend und spannend aufbereitet. Das Wissen über die natürliche Mobilität ist im Sinne der Bionik die Grundlage für technische Lösungen, die verlorene

Mobilität zurückgeben. Wie solche Produkte funktionieren und was sie für Menschen mit Handicap bedeuten, können die Besucher des

Otto Bock Science Center Medizintechnik selbst ausprobieren und buch-stäblich am eigenen Leib erfahren. Ein ganz besonderes und weltweit ein-maliges Highlight ist der Rollstuhl-Simulator. Mit ihm wird eine Fahrt in einem handgetriebenen Rollstuhl über einen virtuellen Parcours auf dem Pariser Platz in Berlin lebensecht abgebildet. Der Rollstuhl steht dabei auf einer Wippe, deren Bewegungen mit dem Fahrtverlauf synchronisiert

werden. Während der Simulation spürt der Fahrer die Auswirkung von unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und Neigungswinkeln hautnah. Er lernt, Hindernisse zu umfahren und sich in die Lage eines Menschen zu versetzen, der im Alltag auf dieses Hilfsmittel angewiesen ist.

Realistische Bewegung Für die Bewegungen des Rollstuhl-Simulators im Otto Bock Science Center Medizintechnik haben die Entwickler bei der Otto Bock HealthCare GmbH eine spezielle Software geschrieben. Über diese Software werden drei Piezo-Proportionaldruckregler der tecno-plus-Baureihe von HOERBIGER ange-steuert. Sie setzen das elektrische Signal in ein pneumatisches Signal für die Pneumatikaktoren um, die letztlich die Bewegung der Plattform, auf der der Rollstuhl befestigt ist, ausführen. Das technologische Alleinstellungs-merkmal der von der HOERBIGER Automatisierungstechnik GmbH entwi-ckelten Proportionaldruckregler ist ihre hohe Sensitivität und Dynamik. Um die Unebenheiten der Fahrt mit dem Rollstuhl realistisch zu simulieren, aber auch um Bordsteinkanten und andere Hindernisse körperlich fühlbar zu machen, müssen die Quer- und Längsbewegungen sowie der Neigungs-winkel der Plattform sehr harmonisch aufeinander abgestimmt werden. Dazu müssen die Ventile ausgesprochen exakt und schnell dem Steuersig-nal entsprechen und damit sehr sensibel arbeiten und sehr genau regeln.

Sensibilität und Genauigkeit sind Anforderungen, denen sich die Entwick-ler der Otto Bock HealthCare GmbH immer verpfl ichtet fühlen, wenn sie neue und innovative technische Hilfsmittel für Menschen mit Handycap entwickeln. „Unsere Aktivitäten orientieren sich am Menschen: Unser Ziel ist es, die Lebensqualität für Menschen mit Handicap zu verbessern. In der Prothetik bedeutet das, fehlende Körperteile durch möglichst funk-tionale Prothesen zu ersetzen. Analog dazu unterstützen Orthesen dauer-haft oder temporär eingeschränkte Körperfunktionen, therapeutisch oder

prophylaktisch“, so Prof. Hans Georg Näder, Präsident und CEO der Otto Bock HealthCare GmbH.

Orientierung am Menschen Die Orientierung am Menschen spiegelt auch der Anspruch, mit dem das Otto Bock Science Center Medizintechnik konzipiert wurde. Bereits die Gestaltung der Fassade der Hauptstadtrepräsentanz der Otto Bock Health-Care GmbH in unmittelbarer Nähe des Potsdamer Platzes ist spektakulär. Ihre Struktur ist menschlichen Muskelfasern nachempfunden. Bei Ein-bruch der Dämmerung wird die Laser-Installation „Walker“ auf der Fassade zu einem dezenten Blickfang. Der Entwurf für das faszinierende Gebäude stammt aus dem Team des Berliner Architekturbüros Gnädinger Archi-tekten. „Die organisch-dynamische Gestaltung des sechsgeschossigen Gebäudes orientiert sich an den Prinzipien der Natur – als Modell für eine Harmonie zwischen Technik und Mensch“, so Projektleiter Christoph Claus. „Die Fassa-denbänder sind der Struktur von Muskelfasern nachempfunden, die in weicher Form den Baukör-per umspannen. Das sanfte Erscheinungsbild, in Kombination mit einer einzigartigen media-len Fassadeninszenierung, signalisiert eine offene, freundliche und leicht zugäng-liche Institution und trägt so auch zur Imagebildung des Unternehmens bei.“ In den ersten drei Etagen lädt die medi-zintechnische Ausstellung mit multime-dialen und interaktiven Installationen zum Entdecken ein. Drei weitere Etagen bieten Raum für Experten-Treffen und Seminare der Otto Bock Academy.

www.otto-bock.de

EINGESCHRÄNKTE

MOBILITÄT erfahrbar gemacht

Otto Bock Science Center Medizintechnik

Wie nehmen Menschen mit eingeschränkter Mobilität ihre Umwelt wahr? Was empfi ndet ein Rollstuhlfahrer im Gedränge der Großstadt? dieses und mehr kann man im Otto Bock Science Center Medizintechnik in Berlin erleben. zu den Attraktionen der medizintechnischen Ausstellung, die in dieser form weltweit einmalig ist, gehört ein Simulator, mit dem der Besucher nachempfi nden kann, wie Rollstuhlfahrer ihren Alltag wahrnehmen. für die Simulation der authentischen Bewegungen des Rollstuhls, etwa wenn ein Hindernis wie eine Bordsteinkante auftaucht, sorgen drei Piezo-Proportionaldruckregler der HOERBIGER Automatisierungstechnik GmbH.

TEXT: Ludwig Schönefeld · FOTOS: Otto Bock HealthCare GmbH

Das Otto Bock Science Center Medizintechnik ist von Donnerstag bis Sonntag, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr, geöffnet. Auf Anfrage sind Führungen von Gruppen auch außerhalb dieser Öffnungszeiten möglich. www.sciencecenter-medizintechnik.de

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Die Firma NEUMAN & ESSER ist seit über 100 Jahren führend in der Kolbenkompressor-Technologie. Ihre wichtigsten Kunden sind im Raffi neriegeschäft, in der Petrochemie, der chemischen Industrie und in Erdgas-anwendungen tätig. Für ihre Anforderungen steht ein fl exibles Produktportfolio mit Kompressoren verschiedenster Baugrößen und Bau formen für bedarfsgerechte Lösungen zur Verfügung. 100.000 Nm³/h Volumenstrom, 30.000 Kilowatt Antriebsleistung und 1.000 bar Enddruck bilden die Eckdaten des Leistungsspektrums.

Tradition und Zukunft zu verbinden, ist von jeher eine handlungs-leitende Maxime der Geschäftsleitung von NEUMAN & ESSER. Oscar Peters, der jüngste Sohn eines Eupener Tuchfabrikanten, hatte die 1830 in Aachen gegründete J. L. Neuman & Cie.

Maschinenfabrik, die seit 1844 den Namen Neuman & Esser Aachen – kurz NEA – trägt, 1891 übernommen. Seither ist das Unternehmen im Besitz der Familie Peters.

Das ursprüngliche Portfolio – hydraulische Pressen, Wälzdekatoren, Oszillantdampfmaschinen und Schermaschinen – wurde um 1900 um Kolbendampfmaschinen, Kompressoren sowie Vakuum- und Flüssig-

Tradition verpfl ichtet –

auf Zukunft fokussiert

NEUMAN & E SSER GROUP

holder aus dem Familienkreis die Familienwerte zu repräsentieren.“

Der Übergang von der dritten zur vierten Generation ist beispielhaft für die Kontinuität, mit der bei NEUMAN & ESSER das Unternehmen geführt wird: „Unsere Stärke ist Verlässlichkeit, dass wir Entscheidungen treffen können, die auf Mittel- und Langfristigkeit ausgerichtet sind“, erläutert Stefanie Peters.

Auch die Staffelübergabe vom Vater an die folgende Generation war langfristig vorbereitet. Alexander Peters: „Wir haben viele langjährige und erfahrene Mitarbeiter. Sie alle hatten die Zeit, sich darauf einzustellen, dass die nächste Generation übernehmen wird.“

Zuverlässigkeit und TechnologieführerschaftKolbenkompressoren nehmen in chemischen und petrochemischen Prozessen eine Schlüsselposition ein: Sie müssen 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr zuverlässig funktionieren. Absolute Zuverlässigkeit ist deshalb auch die oberste Maxime der NEA-Firmenphilosophie – fl ankiert von Qualität, Flexibilität und Fairness gegenüber Kunden und Kollegen. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter trägt zu der Erreichung der Unternehmensziele bei.

Getragen wird diese Philosophie von einer intensiven Pfl ege einer inter-nationalen Firmenkultur, die von Offenheit und Respekt gegenüber der Leistung anderer getragen ist.

Ebenso wichtig wie Zuverlässigkeit ist Technologieführerschaft: Es gehört seit jeher zum Leistungsanspruch der Marke NEA, dem Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein.

keitspumpen erweitert. Langsam laufende Kolbenkompressoren für Anwendungen im Bergbau und in der Prozessgasindustrie entwickelten sich nach und nach zum stärksten Arbeitsgebiet.

Das Gesicht der Familie2007 haben die Geschwister Stefanie Peters und Alexander Peters die Geschäftsführung von Klaus Peters, der in den Beirat wechselte, über-nommen. Die Kauffrau und der Wirtschaftsingenieur sind damit für alle unternehmerischen Entscheidungen verantwortlich. „Besonders wichtig ist es uns“, so Stefanie Peters, „für unsere rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Gesicht der Familie zu sein und im Sinne der Share-

Die zentrale Stabstelle für Forschung & Entwicklung, der Zentralbereich Technik, treibt mit zehn Mitarbeitern projektunabhängige Entwicklungen voran, um das bestehende Portfolio kontinuierlich weiterzuentwickeln – bis hin zu kompletten Neuentwicklungen im Rahmen von Produkt-innovationen.

„Wir können unsere führende Marktposition nur halten, wenn auch unsere Partner den Anspruch auf Technologieführerschaft unterstützen“,

TEXT: Ludwig Schönefeld · FOTOS: Manfred Klimek

Seit den fünfziger Jahren ist HOERBIGER bei NEUMAN & ESSER Premium-lieferant für Kompressorventile. So individuell wie die NEA-Konstrukteu-re bei der Auslegung der Verdichter auf die Kundenwünsche eingehen, ist auch die Auslegung der Ventile. Sie sind die zuverlässigkeits-bestimmende Komponente des Kolbenkompressors.

www.neuman-esser.com

Für einen Kunden in Indien bestimmt: Wie dieser Kolbenkompressor aus der 500er-Baureihe, werden bis zu 20 NEUMAN & ESSER Verdichter pro Jahr mit einem elektrohydraulischen HydroCOM-Regelsystem von HOERBIGER ausgerüstet. Darüber hinaus ist der Gaskompressor mit einem EVN-Entlas-tungsventil von HOERBIGER ausgestattet.

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Page 17: BITzER KÜHLMASCHINENBAU: BYSTRONIC MASCHINENBAU: NEUMAN … › upload › file › hoerbiger... · 2013-02-13 · NEUMAN & ESSER GROUP: TRAdITION VERPfLICHTET Seite 30 01/11. SANTA

so Alexander Peters. Ein Geschäftspartner, der bereits seit Jahren den technologischen Fortschritt von NEUMAN & ESSER mitträgt, ist die HOERBIGER Kompressortechnik.

HOERBIGER VentiltechnologieKompressorventile sind – abgesehen von Rohguss- und Schmiedeteilen – die einzigen Schlüsselkomponenten der NEA-Kompressoren, die NEUMAN & ESSER nicht im eigenen Unternehmen herstellt. Im spä-teren Betrieb sind sie das sensibelste Bauteil des Verdichters. Die Konstruktion und die Funktionalität der Ventile bestimmt maßgeblich die Zuverlässigkeit des Kompressors.

„Bei Komponenten, die wir nicht selbst herstellen, brauchen wir Partner, die zu den Besten gehören“, erklärt Alexander Peters. „Wir sehen uns als Technologieführer für Kolbenkompressoren mit sehr individuellen, auf die Anforderungen des Kunden zugeschnittenen Maschinen, bei denen auch die Ventile „maßgeschneidert“ sind. Bei der Zusammenarbeit mit HOERBIGER, die in den Fünfzigerjahren begann, gibt es ein Vertrauens-verhältnis, auf das wir bis heute setzen.“

Besonders wichtig für die langfristige Zusammenarbeit sei die kontinuier-liche technologische Weiterentwicklung der Ventiltechnologie: „Wir be-grüßen es außerordentlich, dass HOERBIGER viel investiert, um das klassische Kompressorventil weiterzuentwickeln.“ Entscheidend sind für NEUMAN & ESSER technologische Innovationen zur Erhöhung der Lebensdauer und zur Senkung der Ausfallhäufi gkeit: „Die besten Maschi-nen kann man nur mit den besten Lieferanten bauen. Wir müssen unsere Anforderungen an Qualität made in Germany verteidigen und deshalb unsere eigene Technologie kontinuierlich weiterentwickeln, um weiterhin dem Wettbewerbsdruck, der ja nicht nachlassen wird, standzuhalten.“

HydroCOM-PionierHeute gilt dieser Leistungsanspruch nicht mehr allein für das klassische Kompressorventil. Ende der Neunzigerjahre hat NEUMAN & ESSER als erster Hersteller seine Kompressoren mit dem von HOERBIGER entwickelten elektro hydraulischen HydroCOM-Regelsystem ausgerüstet. Schon wäh-rend der Entwicklungsphase wurden die ersten Maschinen ausgeliefert: „Wir waren der Pionier, der damals den Mut gehabt hat, dieses innovative System in den Markt zu bringen“, so Alexander Peters. Das HOERBIGER HydroCOM-Regelsystem basiert auf dem Prinzip der Staudruckregelung. Sie hat den Vorteil, dass die Maschine wesentlich effi zienter geregelt werden kann als über andere Regelsysteme.

Von der Montage bis zum Probelauf des Kompressors vergehen mehrere Wochen. Der Anspruch an die Zuverlässigkeit der Maschine im späteren Einsatz gilt auch für ihre Produktion: Verbindlich zugesagte Termine werden mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen eingehalten. Dieser Anspruch gilt auch für Lieferanten.

In den folgenden Jahren leisteten NEA-Kompressoren einen wesentlichen Beitrag zur weltweiten Verbreitung des HydroCOM-Systems: mit hohen Stückzahlen nicht nur in Europa, sondern vor allem auch in so wichtigen Märkten wie in den USA, Brasilien, China und Indien. „Wir sehen darin eine Win-win- Situation für HOERBIGER und NEA“, so Alexander Peters.

Unternehmerische Weitsicht Die Marke NEA steht bei Kompressoren nicht nur für Technologie, sondern immer auch für Qualität. Wesentlichen Anteil daran haben die Spezialisierung und die Ausbildung der Facharbeitskräfte in den drei deutschen Produktionsstandorten.

NEUMAN & ESSER profi tiert von Mitarbeitern, die generationsübergrei-fend Kernwissen an den Standorten in Deutschland erarbeiten, Verbesse-rungsprozesse anstoßen sowie Forschung und Entwicklung betreiben. Ein weiterer Aspekt ist die geografi sche und persönliche Nähe zur RWTH Aachen, eine der führenden Hochschulen für den Ingenieurnachwuchs in Deutschland. Stefanie Peters: „Dieses technologiegeprägte Umfeld ist für uns ebenso ein Standortvorteil wie die Infrastruktur der Euregio.“

Hohe Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung – die Aus-bildungsquote von NEA liegt aktuell bei 16 Prozent – sowie in den Maschinenpark zeugen seit jeher von der unter-nehmerischen Weitsicht der Familie Peters. Eine vor kur-zem in Betrieb genommene neue Portalfräsmaschine und die Einführung der 3-D-Messtechnik in der Fertigung sind Ausdruck einer zukunftsorientierten Investi-tionstätigkeit.

Gemeinsam zu neuen Zielen Nach der über Jahrzehnte erfolgreichen Zusam-menarbeit bei Kompressorventilen und der gemein-samen Pionierleistung im Zusammenhang mit der Staudruckregelung von Kompressoren mit dem HOERBIGER HydroCOM-System haben beide Unter-nehmen bereits ein weiteres Ziel: „Wir sind sehr sicher, dass wir unseren Kunden auch mit dem von HOERBIGER entwickelten Monitoringsystem RecipCOM einen nachhaltigen Mehrwert bieten kön-nen“, so Alexander Peters. „Deshalb wird NEA aus Überzeugung auch dieses System von HOERBIGER in Zukunft vermehrt im Markt anbieten.“

Interne Wertschöpfung: In der Maschinen fabrik in Übach-Palenberg werden nahezu alle Schlüsselkomponenten von Kompressoren im eigenen Maschinenpark hergestellt. Lediglich die gegossenen und geschmiedeten Teile sowie die Ventile werden extern beschafft – für Letztere ist HOERBIGER weltweit ein Premiumlieferant.

PARTDie Zusammenarbeit zwischen NEUMAN & ESSER und HOERBIGER begann mit der Lieferung von Stahlplattenventilen. Inzwischen werden zahlreiche bei NEUMAN & ESSER gebaute Verdichter mit Ventilen von HOERBIGER ausgestattet. Bis zu 20 der pro Jahr gebauten Großkom-pressoren sind darüber hinaus mit einem HOERBIGER HydroCOM- System ausgestattet, das über eine aktive Einfl ussnahme auf das Schließen der Saugventile die Kapazität des Kompressors regelt. Darüber hinaus versucht NEUMAN & ESSER bei Neuanlagen, das Monitoringsystem RecipCOM in den Markt zu bringen. Es ermöglicht eine kontinuierliche Zustandsüberwachung aller kritischen Kompressorkomponenten und bietet im Bedarfsfall zusätzlich innerhalb von Sekunden eine zuverlässige Maschinenschutzabschaltung.

www.hoerbiger.com

PART OfDie NEUMAN & ESSER GROUP (NEA) ist ein weltweit führender Her-steller von Kolbenkompressoren für Raffi nerien, die Petrochemie, die chemische Industrie und für Erdgasanwendungen. Darüber hinaus kom-men NEA-Kompressoren in der Luftzerlegung sowie in der Stahlindustrie zum Einsatz. Ausgehend von der Konzernzentrale in Übach-Palenberg, Deutschland, ist NEUMAN & ESSER mit 19 operativen Firmen an zehn internationalen Standorten tätig. Weltweit beschäftigt die Firmengruppe rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

www.neuman-esser.com

PARTNERSHIPSeit nunmehr 50 Jahren sind die NEUMAN & ESSER GROUP und HOERBIGER miteinander verbunden: Über die lange Zusammenarbeit konnten sich die HOERBIGER Ventilwerke in Wien, Österreich, bei dem Aachener Traditionsunternehmer als Premiumlieferant für Kompressor-ventile etablieren. Insbesondere bei diffi zilen Anwendungen tauschen sich die Spezialisten auf beiden Seiten aus, wenn besondere Lösungs-ansätze gefragt sind.

www.hoerbiger.com

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Lateinamerika

L ateinamerika ist eine Region mit Potenzial, ist Franz Gruber, Geschäftsführer der HOERBIGER Service Latin America Inc. mit Sitz in Deerfi eld Beach, Florida, USA, überzeugt. „Seit einiger Zeit herrscht allgemein ein deutlich optimistischeres Bild vor als in der Vergangenheit.“

Diese Einschätzung kommt nicht von ungefähr. Als Alicia Bárcena, die Generalsekretärin der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik CEPAL (Comisión Económica para América Latina y el Caribe), Mitte Dezember 2010 den aktuellen Wirtschaftsbericht vorstellte, konnte sie Zahlen präsentieren, die Lateinamerika nach der Krise deutlich solider dastehen lassen als manch andere Industrienation. So steigt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Lateinamerikas und der Karibik 2010 laut CEPAL um ganze sechs Prozent. Für 2011 gehen die Experten von einem Anstieg um 4,2 Prozent aus.

Natürlich ist die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise an Lateinamerika nicht spurlos vorübergegangen. Um 1,9 Prozent ist das BIP 2009 geschrumpft. Allerdings konnten viele Länder dort vergleichsweise schnell wieder Fuß fassen, weil sie, so die Volkswirte von CEPAL, auf antizyklische Maßnahmen gesetzt und über Rohstoffeinnahmen in guten Zeiten Rücklagen gebildet haben.

Darüberhinaus ist Lateinamerika reich an Rohstoffen und Boden-schätzen. So zählen zum Beispiel Chile und Peru zu den weltweit größten Kupferproduzenten. Darüber hinaus verfügt Lateinamerika über große Vorkommen an Eisenerz, Zinn, Bauxit und Lithium, einem Rohstoff mit Zukunft, der für die Herstellung von Akkus für Mobiltelefone, Notebooks und die Lithium-Ionen-Akkus der Elektroautos benötigt wird. Vor allem Bolivien, aber auch Chile und Argentinien besitzen riesige Vorräte des begehrten Metalls. So werden zum Beispiel im bolivianischen Hochland auf rund 3.700 Metern Höhe im Salar de Uyuni die mit Abstand größ-ten Vorkommen vermutet. Mehr als die Hälfte der globalen Lithium-reserven sollen unter der Oberfl äche des mit rund 10.000 Quadrat-kilometern größten Salzsees der Erde schlummern.

Eine zentrale Rolle für die Zukunft der Region spielen die Öl- und Gas-vorkommen Lateinamerikas, die für die lokale Wirtschaft, aber auch für den Weltmarkt von immenser Bedeutung sind. Laut dem BP Statistical Review of World Energy vom Juni 2010 befi nden sich rund 14,9 Prozent der weltweit nachgewiesenen Ölreserven und 4,3 Prozent der Erdgas-reserven in Süd- und Zentralamerika. Die erst kürzlich bestätigten ers-ten großen Shalegas-Vorkommen in Argentinien lassen die Erwartung zu, dass die intensiven On- und Offshore-Aktivitäten auf diesem Gebiet noch weitere beträchtliche Vorkommen nachweisen werden und Lateinameri-ka in der Zukunft einen deutlich größeren Anteil der weltweiten Erdgas-reserven ausweisen kann.

In den vergangenen Jahren sind die Produktion, aber auch die Nach-frage in der Region konstant gestiegen. Das gilt besonders für die Gasproduktion: Wurden 1999 noch 92 Milliarden Kubikmeter produ-ziert, waren es 2009 über 150 Milliarden, was etwa 5,1 Prozent der weltweiten Erdgasproduktion entspricht. Allerdings ist dieser Reich-tum ungleich verteilt. Während zum Beispiel Venezuela mit deutli-chem Abstand im Besitz der größten Öl- und Erdgasfelder ist, ist Chile auf entsprechende Importe angewiesen, und als vor einigen Jahren die Erdgaslieferungen aus Argentinien ausblieben, stürzte das Land in eine regelrechte Energiekrise.

Mit Blick auf den steigenden Energiebedarf von Ländern wie Brasilien, Argentinien oder auch Chile wird die Bedeutung des Erdgases in Zu-kunft zunehmen. Denn: Viele Länder der Region werden vermutlich dem wachsenden internationalen Umweltdruck unterliegen, Kohlenstoff-emissionen zu senken. Bei der Energieerzeugung wird erwartet, dass Erdgas die Stelle von aus Erdöl gewonnenen Brennstoffen einnehmen wird. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass der Anteil von Energieträgern wie Erdöl und Derivaten an der Elektrizitätserzeu-gung Lateinamerikas von 11,4 Prozent im Jahr 2010 auf 6,7 Prozent im Jahr 2030 sinken wird. Gleichzeitig soll der Erdgasanteil von 19,7 Pro-zent auf 23,6 Prozent steigen, so die Prognosen.

Vielerorts stehen der beabsichtigten Fokussierung auf Erdgas fehlende Investitionen in die entsprechende Infrastruktur entgegen. So weist die GTAI, die Germany Trade & Invest, darauf hin, dass zu geringe Förder-mengen in Kolumbien bereits 2009 zu Engpässen geführt hätten und auch Venezuela zu schleppend in die Erschließung seiner reichhaltigen Vorkommen investierte. Vor dem Hintergrund des steigenden Energie-bedarfs müssen die Länder Lateinamerikas in den kommenden Jahren Milliarden in den Ausbau ihrer Energieinfrastruktur investieren. Mit der Erweiterung der Infrastruktur in diesen Ländern dürfte internationales Know-how – auch von HOERBIGER – gefragt sein. Wie gesagt, Latein-amerika ist eine Region mit Potenzial.

EINE REGION IM WANdELLateinamerika verändert sich: der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa erhält 2010 den Nobelpreis für Literatur, Argentinien war im selben Jahr Ehrengast der internationalen frankfurter Buchmesse, Brasilien wird 2014 die fußball-Welt-meisterschaft und 2016 die Olympischen Sommerspiele ausrichten. das sind nur einige der Höhepunkte mit denen Lateinamerika in jüngster zeit im internationa-len Rampenlicht stand – und das ist kein zufall.

Das moderne Leben Lateinamerikas spielt sich in Millionen metropolen wie hier in Buenos Aires, Argentinien, ab.

TEXT: Tim Wohlfarth · FOTOS: Mikko Crouch

Wellhead-Kompressoren im Einsatz.

Die Erdgasvorkommen Lateinamerikas

spielen eine wichtige Rolle für die

Zukunft der Region. Entsprechend

wichtig sind die Investitionen in die

Infrastruktur. Aber auch andere Roh-

stoffe sind von Bedeutung. Im bolivi-

anischen Salzsee Salar de Uyuni (Bild

unten) zum Beispiel werden riesige

Lithiumreserven vermutet.

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HOERBIGER@MOTION: Was zeichnet das Marktumfeld von HOERBIGER in Lateinamerika aus?

Ricardo Opperman: Lateinamerika ist reich an fossilen Energieträgern. Kompressortechnik wird sowohl für die Öl- und Gasförderung, für den Gastransport als auch für die Petrochemie benötigt. Davon profitiert HOERBIGER. In der gesamten Region geht der Trend dahin, die Off-shore-Produktion auszubauen. Bolivien verfügt über umfangreiche Erd-gasresourcen. Aufgrund seiner geografischen Lage ist Bolivien damit als Gaslieferant für Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Chile geradezu prädestiniert. Um ein langfristig verlässlicher Lieferant zu sein, muss Bolivien die Erschließung der Lagerstätten vorantreiben – auch um der abnehmenden Förderleistung der bisher genutzten Lagerstätten entgegenzuwirken. Argentinien wird in den Bau einer weiteren Pipeline investieren, um den Transport von Erdgas in den Norden des Landes zu ermöglichen. In Kolumbien hat sich die innere Sicherheit deutlich ver-bessert und damit die Tür für neue Investitionen geöffnet. Einige Analys-ten prognostizieren, dass die Ölförderung Kolumbiens die von Venezuela bereits in einem Jahrzehnt übertreffen könnte.

Roberto Charron: Wir können Lateinamerika nicht als homogenen Markt betrachten. Die Energieressourcen in jedem Land sind ebenso unterschiedlich wie die Energiepolitik der Regierungen. Die Produkte und Dienstleistungen, die wir unseren Kunden in der Wertschöpfungs-

kette der Öl- und Gasförderung anbieten, unterscheiden sich deutlich von unseren Produkten und Dienstleistungen für die Prozessindustrie. Wir bieten für alle Stufen der Wertschöpfungskette maßgeschneiderte Lösungen.

Ricardo Opperman: In Brasilien und Mexiko kommen unsere Kunden vor allem aus der Petrochemie und der Erdölverarbeitung. Demgegenüber dominieren in den Märkten Kolumbiens, Argentiniens und Venezuelas die Öl- und Gasförderung. Art und Umfang unserer Serviceleistung sind von der Instandhaltungs-Philosophie unserer Kunden abhängig. Einige Kunden modernisieren ihre Betriebe kontinuierlich mithilfe von Regel- und Monitoringsystemen, während andere ihre Maschinen so lange betreiben, bis es nicht mehr geht. Jeder Kunde ist eben anders.

HOERBIGER@MOTION: Wer sind die Kunden?

Roberto Charron: Neben den lokalen Unternehmen engagieren sich auch international aufgestellte private und staatliche Ölkonzerne aus allen Teilen der Welt in Lateinamerika.

Ricardo Opperman: Unsere Kunden kennen die Marke HOERBIGER. Sie vertrauen darauf, dass wir mit unserer Technologie, unserem vor Ort vorhandenen Know-how und mit der Unterstützung unseres globalen Netzwerkes ihren Anforderungen entsprechen.

HOERBIGER Service Lateinamerika

„UNzUfRIEdENE KUNdEN …

Ricardo Opperman, Operations director bei HOERBIGER Service Lateinamerika, und Roberto Charron, Managing director für die Andenregion, sind Experten für die Öl- und Gasindustrie in Lateinamerika. Im folgenden Interview erläutern Ricardo Opperman und Roberto Charron, wie HOERBIGER in den stark wachsenden Märkten Lateinamerikas zur Wertschöpfung der Kunden beiträgt.

TEXT: Ludwig Schönefeld · FOTOS: Kurt Göthans

„Unsere Kunden kennen die Marke HOERBIGER. Sie vertrauen darauf, dass wir mit unserer Technologie, unserem vor Ort vorhandenen Know-how und mit der

Unterstützung unseres globalen Netzwerkes ihren Anforderungen entsprechen.“

Ricardo Opperman, Operations Director

… GIBT ES BEI UNS NICHT.“

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Autoren und fotografen1 Nikolaus fecht (57), Diplomingenieur für Elektronik: Der mehrfache Publizistikpreisträger hat sich mit Fachartikeln und Kommentaren rund um technische Themen einen Namen gemacht. Zu seinen Kun-den gehören zahlreiche Fachzeitschriften. Er ist unter anderem regel-mäßiger Autor bei Fluid, BBR – Bänder Bleche Rohre und den VDI Nachrichten. Für HOERBIGER@MOTION besuchte Nikolaus Fecht die Bystronic Maschinenbau GmbH in Gotha.

2 Jens Geisel (47) verantwortet die Onlinekommunikation und die interne Kommunikation bei der HOERBIGER Holding AG, Zug, Schweiz. Für sein Feature über den Mercedes-Benz F-Cell World Drive hat er sich mit dem Einsatz von Elektronantrieben auf Brennstoffzellenbasis in PKW beschäftigt.

3 Kurt Göthans (38) ist seit 12 Jahren als Fotograf tätig und arbeitet für Magazine wie das österreichische Nachrichtenmagazin Profil oder den Technology Review Deutschland. Zu seinem Repertoire gehören unter anderem Reportagen und Stillleben aus dem Bereich Technik. Die Fähigkeit, die aktuelle Situation schnell zu erfassen und in eine ausgewogene Bildkomposition umzusetzen, kennzeichnen seine Ar-beitsweise. Hinzu kommt ein hohes Maß an Flexibilität und die Bereit-schaft, jederzeit den richtigen Moment einzufangen. Für HOERBIGER ist er mit dem Filmteam durch die USA gereist und hat als Fotograf die Dreharbeiten für den neuen Konzernfilm begleitet.

4 daniel Hautmann (35) lebt und arbeitet in Hamburg. Kernkompe-tenz: Technik. Nach einer Ausbildung als Industriemechaniker schlug er die journalistische Berufslaufbahn ein. Seit 2002 schreibt er für Tages zeitungen wie die Süddeutsche Zeitung und die Welt sowie für

Magazine, unter anderem für Technology Review und neue energie. Seine Themenwelt dreht sich um alles, was mit Technik zu tun hat. Ein weiteres Spezialgebiet sind regenerative Energien.

5 Manfred Klimek (48) hat sich über Jahre als Fotograf und Kamera-mann einen Namen gemacht. Er arbeitet für internationale Magazine wie das ZEIT Magazin und den STERN ebenso wie für zahlreiche Fernsehsender. Seine Spezialität ist die Dokumentation. Seine zumeist mit offener Blende aufgenommenen Fotos verleihen dem für HOERBIGER@MOTION richtungsbestimmenden Format der Indus-triereportage eine weitere Dimension: Der Text muss hier nicht das Bild erklären. Vielmehr ergänzen sich Text und Bild zu einer gemein-samen Aussage über das porträtierte Unternehmen.

6 Ludwig Schönefeld (47) leitet die Unternehmenskommunikation von HOERBIGER. Neben strategischen Aufgaben erhält er sich den Frei-raum, in Industriereportagen für HOERBIGER@MOTION zu seinen journalistischen Wurzeln zurückzukehren. Ein Beispiel: der Beitrag über die NEUMAN & ESSER GROUP und ihre Maschinenfabrik in Übach-Palenberg in dieser Ausgabe.

7 Patrick Sutter (35) ist Berater bei der Kommunikationsagentur rela-tio PR in München. Dort arbeitet der Diplomvolkswirt seit 2006 und betreut börsennotierte Konzerne und mittelständische Unternehmen. Vor seiner Tätigkeit als Consultant war er im Journalismus tätig. Mit Berichten, Reportagen und Interviews für Geschäftsberichte und Magazine wie HOERBIGER@MOTION übt der Kommunikationsbera-ter immer gerne journalistische Tätigkeiten aus.

HerausgeberHOERBIGER Holding AGBaarerstrasse 186304 Zug, Schweiz

Internet: www.hoerbiger.com

E-Mail: [email protected]

KonzernleitungDr. Martin Komischke (Vorsitz)Charles FriessNorbert GaußJohann Hipfl Dr. Siegmar Schlagau

Handelsregister-NummerCH-270.3.003.156-2Handelsregisteramt des Kantons Zug,Schweiz

Mehrwertsteuer-Nummer194 609

RedaktionHOERBIGER Holding AGUnternehmenskommunikationBaarerstrasse 186304 Zug, Schweiz

Ludwig Schönefeld (Leitung)Telefon: + 41 / 41 / 560-75 [email protected]

Jens GeiselTelefon: + 41 / 41 / 560-10 [email protected]

Daniela Garsch (Redaktionsassistenz)Telefon: + 49 / 8861 / 25 66-21 [email protected]

Wir danken den folgenden Institutionen und Personen – soweit nicht bereits als Autoren oder fotografen im zusammenhang mit den Artikeln erwähnt – für ihre Mitarbeit:BITZER: Frank Fuhlbrück, Jürgen Kleiner, Anja Mayer, Hans P-Paul Meurer, Senator Peter Schaufl er, Nadine Vogt, Christian Wehrle. BYSTRONIK: Sven Künkels, Karsten Trautvetter. Daimler AG: Jochen Schaefers. NEUMAN & ESSER: Martina Frenz, Alexander Peters, Stefanie Peters. Otto Bock HealthCare GmbH: Alexandra Grossmann, Prof. Hans Georg Näder. Sertco Industries Inc.: Mikko Crouch.

HOERBIGER Antriebstechnik: Wolfgang Beck. HOERBIGER Automatisierungstechnik: Jürgen Gauß, Karin Jocher, Norbert Poth, Martin Rauwolf. HOERBIGER Deutschland Holding: Kerstin Giebel. HOERBIGER Kom-pressortechnik: Kathy Boutin, Jürgen Brenner, Roberto Charron, Terence Chuah, Thomas Englmann, Hervé Ferraris, Subodh Gore, Franz Gruber, Lothar Kern, Silvio Kirchmayr, Bernhard Lindner, Claudia Maya, Ricardo Opperman, Franz Ottitsch, Gerhard Ranegger, Peter Steinrück, Michael Zauchinger.

ÜbersetzungenKerstin RolandMaintal Translations Inc.Virginia Beach, VA 23452, USA

Andrea Hartmann97074 Würzburg, Deutschland

LayoutCP/COMPARTNERAgentur für Kommunikation Gmbh45127 Essen, Deutschland

Guido Schweiß-Gerwin, Tim Wohlfarth, Carsten Cimander, Stephanie Globert

Titelbild: Die NEUMANN & ESSER GROUP gehört zu den führenden Herstellern im Be-reich der Kompressor-Technologie. Hier wird eine Lagerschale in die Lagergasse eines vierkurbeligen NEA-Triebwerkes eingepasst.

foto: Manfred Klimek

druckAlfred Aumaier GmbH82008 Unterhaching, Deutschland

Aufl age: 25.000Verbreitung: 42 Länder weltweitSprachen: Deutsch, Englisch

Die Inhalte der Beiträge, insbesondere Zi tate, Meinungen und Einschätzungen zu Märkten und Technologien, geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.

Copyright: HOERBIGER Holding AG, 2011

HOERBIGER@MOTION: Welche Serviceleistungen bietet HOERBIGER den Kunden in Lateinamerika an?

Roberto Charron: Wir bieten unseren Kunden einen direkten Zugang zu allen Komponenten, die für die Wartung rotierender Maschinen benötigt werden. Darüber hinaus bieten wir vor Ort Engineering-Kompetenz.

HOERBIGER@MOTION: Inwiefern ist das Serviceangebot von HOERBIGER in Lateinamerika einzigartig?

Roberto Charron: Unsere Kunden profi tieren von der mit unserer Serviceleistung verbundenen Ertüchtigung von Motoren und Kompres-soren. Wir haben Zugang zur weltweit besten Motoren- und Kompres-sortechnologie: So können wir für Gasmotoren die Zünd- und Steue-rungssysteme von Altronic anbieten. Für Kolbenkompressoren stellen wir Schlüsselkomponenten wie Ventile, Ringe und Packungen, Regel- und Monitoringsysteme her. Wir erhöhen nachhaltig die Lebensdauer rotierender Maschinen und steigern damit die Effi zienz des eingesetzten Kapitals. Vor Kurzem haben wir unser Service-Portfolio erneut ausge-baut: Wir haben uns auf Wellhead Compression-Ausrüstungen für niedrige Drücke und Volumen spezialisiert. Mit unseren transportablen Kompressoreinheiten geben wir unseren Kunden die Flexibilität, die sie benötigen, um sich an die schwankenden Förderbedingungen älterer Öl- und Gasfelder anzupassen.

Ricardo Opperman: Unsere lokale Präsenz in Lateinamerika unterschei-det uns von den meisten globalen Wettbewerbern. Wir sind immer vor Ort und hören auf den Kunden. Wir können schnell auf die Anforderungen der Kunden reagieren – immer mit der besten Technologie und ange-passten Lösungen.

HOERBIGER@MOTION: Nähe zahlt sich in Lateinamerika ganz offen-sichtlich aus …

Ricardo Opperman: Vor Ort zu sein ist das wichtigste Element unseres integrierten Serviceangebots. Wenn immer es bei einer technischen Anwendung ein Problem gibt, sind wir vor Ort, helfen und zeigen Lösungen auf. Unser Ziel ist es, unsere Kunden immer zufriedenzustellen.

HOERBIGER@MOTION: Man gewinnt den Eindruck, dass HOERBIGER in Lateinamerika exzellente Arbeit leistet.

Ricardo Opperman: Unser Ziel ist es, im Rahmen einer auf Langfristigkeit ausgerichteten Kundenbeziehung ein verlässlicher Geschäftspartner un-serer Kunden zu sein, der für ihre Anforderungen verlässliche Lösungen bereithält. Das verstehen wir in Lateinamerika unter Service Excellence.

Ricardo Opperman (35), Operations Director bei HOERBIGER Service Lateinamerika, studierte Inge-nieurwissenschaften an der Universität São Paulo, Brasilien. Seine Laufbahn bei HOERBIGER begann 2002 im Customer Service bei HOERBIGER do Brasil. Bevor er seine aktuelle Aufgabe übernahm, war er Verkaufsleiter für Brasilien.

„Wir bieten für alle Stufen der Wertschöpfungskette maßgeschneiderte Lösungen.“

Roberto Charron, Managing Director

Roberto Charron (63) ist Managing Director für die Anden-region bei HOERBIGER Service Lateinamerika. Sein Verantwortungs-bereich umfasst das Geschäft in Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien. Darüber hinaus ist Roberto Charron Leiter Human Resources für Lateinamerika. Nach dem ingenieurwissenschaftlichen Studium an der Universität von Puerto Rico begann seine Laufbahn bei HOERBIGER 1991 mit dem Auf-bau einer Niederlassung in Vene-zuela. Später war er für den Aufbau der HOERBIGER Niederlassungen in Kolumbien (2003) und Ecuador (2006) verantwortlich.

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