BIZZ energy today 02/2013

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Das Wirtschaftsmagazin für die Entscheider der Energiezukunft bizzenergytoday.com Gas-Turbinen, Solar-Wechselrichter oder Netztechnik: Deutsche Unternehmen entwickeln intelligent gesteu- erte Produkte für eine grünere Wirtschaft. Mit diesen ökologischen Schlüsseltechnologien können Sie auch auf dem Weltmarkt punkten weiter auf seite 43 Öko-Turbos für Export-Wachstum INTERVIEW Bundesnetzagentur-Chef Jochen Homann über Investoren, Renditen und Oshore-Anschlüsse seite 28 KOLUMNE Auto-Papst Ferdinand Dudenhöer über SUVs und Super-Credits für deutsche Hersteller seite 58 DOSSIER Green IT und Smart Home: Wie Pioniere mit ihren Innovationen die Branche aufmischen seite 32 MÄR / 13 Ausgabe 02/2013 2. Jahrgang 9,80 !

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Das Wirtschaftsmagazin für die Entscheider der Energiezukunft.

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Das Wirtschaftsmagazin für die Entscheider der Energiezukunft

bizzenergytoday.com

Gas-Turbinen, Solar-Wechselrichter oder Netztechnik: Deutsche Unternehmen entwickeln intelligent gesteu-erte Produkte für eine grünere Wirtschaft. Mit diesen ökologischen Schlüsseltechnologien können Sie auch auf dem Weltmarkt punkten weiter auf seite 43

Öko-Turbos für Export-Wachstum

INTERVIEW

Bundesnetzagentur-Chef Jochen Homann über Investoren, Renditen und O!shore-Anschlüsse seite 28

KOLUMNE

Auto-Papst Ferdinand Dudenhö!er über SUVs und Super-Credits für deutsche Herstellerseite 58

DOSSIER

Green IT und Smart Home: Wie Pioniere mit ihren Innovationen die Branche aufmischenseite 32

MÄR/13Ausgabe 02/20132. Jahrgang 9,80 !

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Liebe Leserinnen und Leser,

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_von JOACHIM MÜLLER-SOARES

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ist Schiefergas Segen oder Fluch ? Sechs Entscheider der Energiezu-kunft haben unsere Frage des Monats ab Seite 14 beantwortet –

und zeigen, wie verhärtet die Fronten sind. „Deutschland braucht Fracking-Gas nicht“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundes-amtes. „Wer jetzt schon eine mögliche Förde-rung verflucht, lässt Zukunftschancen unge-nutzt“, warnt Rainer Seele, Vorstandschef der BASF-Tochter Wintershall.Wie die Investmentbanken Amerikas Shale-Gas-Revolution anheizen, unter anderem durch umstrittene „Cash und Carry“-Verträge, be-schreibt unsere Wallstreet-Korrespondentin Kathrin Werner in ihrer Kolumne ab Seite 24. Das billige Schiefergas macht in den USA die erneuerbaren Energien weniger attraktiv, weil es die relativen Kosten des Ökostroms erhöht. Daher könnte am Ende auch die deutsche Energiewende teurer werden. Deren Kosten hat Bundesumwelt-minister Peter Altmaier (CDU) auf eine Billion Euro bis zum Jahr 2040 taxiert. Mit Hilfe einer Strompreisbremse will er 300 Milliarden Euro einsparen. „Schlechtes Management“ wirft ihm SPD- Fraktionsvize Ulrich Kelber vor (S.12).

Aber auch aus den eigenen Reihen kommt Kritik: Bei Altmaiers Zahl fehle die Gegenrech-nung. In der Tat scha!en Energiewende-Produk-te neue Jobs, generieren zusätzliche Erlöse und Steuereinnahmen. Die Exportumsätze in diesem Bereich können deutsche Firmen jedes Jahr um vier Prozent steigern, schätzt der Industriever-band BDI. „Made in Germany“ ist im Energiebe-reich rund um den Globus angesagt, wie unsere Titelgeschichte ab Seite 43 zeigt.

Und unser Dossier zur Cebit ab Seite 32 beschreibt, wie deutsche Software-Firmen mit pfi"gen Produkten rund um grüne und smarte IT die vielfältigen Geschäftschancen der Ener-giewende suchen – und finden.

Beim Lesen dieser siebten Ausgabe von BIZZ energy today wünsche ich Ihnen in jedem Fall neue Erkenntnisse und natürlich auch Lesespaß.

Ihr

Herausgeber und Chefredakteur

P.S.: Ihre Anregungen sind willkommen, unter [email protected]

Aus grünen Geschäftschancen entstehen neue Pro-dukte. Die dämpfen die Kosten der Energiewende

Öko-Turbos für Wachstum

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GRÜNE UND SMARTE IT

JUNGE DATENJONGLEUREApps, Speicher, intelligente Vernetzung: Der IT-Nachwuchs mischt beim Umbau

des Energiesystems kräftig mit. Wir stel-len die spannendsten Start-ups vor seite 32

DIE KLIMASCHÜTZERVier Green-IT-Pioniere zeigen, wie sich die zunehmende Datenflut auch mit weniger Energie bewältigen läßt seite 36

SCHWARM DES INTERNETSCrowdfunding für erneuerbare Energien ist im Kommen seite 38

„DAS GELD IST DANN WEG“Interview mit Jochen Homann, Präsi-dent der Bundesnetzagentur, über seine Verhandlungen mit internationalen Finanzinvestoren seite 28

KOLUMNEGERARD REIDWarum die Kursral-lye der Windaktien trügerisch ist seite 16

„ZWÖLF PROZENT RENDITE“Interview mit Damian Darragh vom britischen Investor Terra Firma seite18

WALL STREET INSIDESchiefer Vertrag seite 24

UNTERNEHMENSCHECKBilfinger seite 26

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IM FOKUS: STROMPREISBREMSESPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber über die Verhandlungstaktik zum EEG seite 12

FRAGE DES MONATSSchiefergas: Fluch oder Segen? seite 14

EDITORIAL seite 3IMPRESSUM seite 8FOTO DES MONATS seite 6INNOVATION DES MONATS seite 9ZAHL DES MONATS seite 10MAL GANZ GRUNDSÄTZLICH GEFRAGT seite 66

IM PORTRÄT: KARL-LUDWIG KLEYWarum der Merck-Chef und Chemie-verbandspräsident gerne im Stil eines Sumo-Ringers agiert seite 60

AUF- UND ABSTEIGER DES MONATSJe!rey Immelt (GE) und Aubrey McClendon (Chesapeake Energy) seite 64

IM WESTEN GEHT DIE SONNE AUF

Der Solarmarkt in den USA gewinnt an Fahrt – eine Chance auch für deutsche Unternehmen seite 52

KOLUMNEFERDINANDDUDENHÖFFERWarum die Bun-desregierung bei den Emissi-onsvorgaben für Autobauer einen falschen Weg wählt seite 58

COVER: ÖKO-TURBOS FÜR DAS EXPORT-WACHSTUM

Wie deutsche Unternehmen mit vielen Innovationen die Energiewende voran-treiben – und davon auch international profitieren seite 43

DER WAGEN FÄHRT SCHON MAL VORDie Automobilindustrie arbeitet mit Hochdruck an autonomen Fahrsyste-men. Sie sollen das Auto sicherer und sparsamer machen seite 49

tagesaktuelle News auf bizzenergytoday.com

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HERAUSGEBER UND CHEFREDAKTEUR:

Dr. Joachim Müller-Soares (V.i.S.d.P.)

IMPRESSUM

AUSTRALIEN: WIND BILLIGER ALS KOHLEEs klingt wie Ironie: Australien ist zwar der größte Kohleexporteur der Welt. Trotzdem ist dortiger Windstrom inzwi-schen mit 6,3 Cent pro Kilowattstunde in der Produktion fast 50 Prozent billiger als Strom aus einem neuen Kohlekraftwerk, der mit 11 Cent zu Bu-che schlägt. Das haben die Analysten von Bloomberg New Energy Finance errechnet. Auch moderne Gaskraft-werke produzieren demnach ihren Strom mit 9 Cent pro Kilowattstunde teurer als die australischen Windparks. Dieser Kostenvorteil dürfte sich ab 2015 noch ausweiten. Dann will Aus-tralien sich dem EU-Emissionshandel anschließen. Für Strom aus Kohle und Gas müssten Produzenten dann CO2-Zertifikate kaufen, die den Preis nach oben treiben.

INDONESIEN: ERSTER SCHARIA-SOLARPARK Das Verhältnis von Sonne und Religion wird im mehrheitlich muslimischen Inselstaat Indonesien gerade neu definiert. Dort entsteht ein riesiger 250-Megawatt-Solarpark mit Hilfe schariakonfor-mer Anleihen, den Sukuk. Rund 77 Millionen Euro sollen sie für die ersten 50 Megawatt bei-steuern. Hinter dem Projekt steht das australische Solarkonsortium SGI-Mitabu. Laut den Geset-zen der Scharia dürfen keine Zinsen erhoben werden, stattdessen winkt den Gläubigern durch die Sukuk eine Gewinnbeteiligung. Hierzulande verkauft die Deutsche Bank schariakonforme Produkte. Die Nachfrage ist jedoch bescheiden, weil die Zielgruppe der türkischen Muslime überwiegend westlich-laizistisch orientiert ist. „Die Bedeutung islamischer Anleihen für den deut-schen Energiemarkt ist gering einzustufen“, erklärt die Deutsche Bank auf Anfrage. Das möchte das islamische Bankhaus IFIS in Stuttgart ändern. Anleger können dort eine Anleihe namens „Solar Wakalah“ zeichnen und sich an bestehenden Solarparks in Deutschland beteiligen.

BERATER DES CHEFREDAKTEURS:

Peter PoppeCHEFÖKONOM:

Gerard ReidKOLUMNISTEN:

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhö!er,Matthias Kurth, Prof. Dr. Friedbert PflügerREDAKTION:

Karsten Wiedemann (Leitender Redakteur), Tina Gilic, Niels Hendrik Petersen, Daniel Seeger([email protected])ASSISTENZ:

Cynthia Kubisch ([email protected])KORRESPONDENTEN:

Thomas Bauer (Frankfurt/M.)([email protected]) Kathrin Werner (New York)([email protected])AUTOREN:

Michael Gassmann, Reinhard Kowalewsky, Klaus Max Smolka, Vanessa de l‘OrARTDIRECTION: Inga Sineux (www.ingasineux.de)CVD LAYOUT & PRODUKTION: Inga Sineux, Benyamin RahmaniILLUSTRATIONEN:

Valentin Kaden(www.valentinkaden.com)SCHLUSSREDAKTION:

Claudia von MickwitzVERLAGSLEITUNG:

Jacqueline Schroeter

ANZEIGENABTEILUNG:

[email protected] Schroeter ([email protected])Tel.: +49 (0)30 76 23 92 – 256Andrea Klyscz([email protected])Tel.: +49 (0)30 76 23 92 – 255Torsten Pfund ([email protected])Tel.: +49 (0)175 – 242 12 64Vanessa Fritsche([email protected])Tel.: +49 (0)30 76 23 92 – 257Mediainformation unter www.bizzenergytoday.com/media oder unter Tel.: +49 (0)30" 76 23 92 – 257 Fax: +49 (0)30" 76 23 92 –"259MARKETING:

Ronney Menze([email protected])Tel.: +49 (0)30 76 23 92 – 245LESERSERVICE:

PressUp GmbHPostfach 70 13 1122013 HamburgTel.: +49 (0)40 41 448 – 478 Fax: +49 (0)40 41 448 – [email protected]: Möller Druck und Verlag 16356 AhrensfeldeVERLAGSSITZ: Ring Vier Business Media GmbH & Co."KGHeinrich-Roller-Str. 15, 10405 BerlinTel.: +49 (0)30" 76 23 92" – 230 Fax: +49 (0)30" 76 23 92" – 259([email protected])

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DES MONATSinnovationDER SALZSTRAHLEREnergiesparlampen sind umstritten, nicht zuletzt, weil sie giftiges Quecksilber enthalten und meist im Hausmüll landen. Jetzt ist Besserung in Sicht. For-scher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Fachhochschule Aachen sind im Küchenre-gal auf einen alternativen Stoff gestoßen: „Kochsalz und andere Salzmetalle sollen das Quecksilber künftig ersetzen“, erläutert KIT-Professor Rainer Kling. Ein Prototyp werde Anfang April auf der Hannover Messe vorgestellt. Dieser wird laut Kling zwar noch zehn Mikrogramm Quecksilber enthal-ten, das ist allerdings nur ein Tausendstel so viel wie in herkömmlichen Sparlampen. Die Birne erzeugt 60 Lumen pro Watt bei zwölf Watt elektrischer Leistung – das entspricht einer 60-Watt-Glühlampe. Bereits in einem Jahr könnte das Produkt auf dem Markt sein. „Der Preis wird voraussichtlich zwischen sechs und zehn Euro liegen“, prognostiziert Kling. Ein zusätzlicher Vorteil des Salzstrahlers: Er lässt sich im Gegensatz zu gebräuchlichen Sparlampen auf bis zu 20 Prozent der Leistung dimmen.

Peking stinkt‘sIn der chinesischen Hauptstadt herrscht immer öfter dicke Luft. Die Feinstaubbelastung erreichte nach Behördenangaben im Januar zeitweise fast das 40-fache des von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Grenzwertes. Ohne Atemmas-ke trauten sich die Bewohner nicht vor die Tür. Schuld am Luftnotstand ist der hohe Anteil der Kohle an der Stromversorgung sowie der stark wachsende Verkehr – mit knapp 20 Millionen verkauften Fahr-zeugen war China 2012 bereits das vierte Jahr in Folge der größte Automarkt weltweit. Zumindest den Autoabgasen hat China nun den Kampf ange-sagt. Umweltminister Zhou Shengxian will moderne Abgasreinigungssysteme und die Qualität von Diesel und Benzin verbessern. Die Stadtverwaltung in Peking wird bereits zum 1. März deutlich schärfe-re Abgasregeln einführen. Verkauf und Zulassung neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge, die eine der „Euro 5“ vergleichbare Norm nicht erreichen, sind dann in Peking verboten.

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Offshore-Windenergie können Ende des Jahrzehnts bereits auf den Welt-meeren installiert sein, prognostiziert das Londoner Analysehaus Globalda-ta. Das ist mehr als zehnmal so viel wie die aktuelle Leistung von insgesamt 5,1 Gigawatt. Globaldata prognostiziert, dass Produktionskosten für Off-shore-Windparks deutlich sinken und Großbritannien seine Führungspositi-on beim Meeresstrom ausbauen wird – auf 21 Gigawatt installierte Leis-tung. Im Vergleich dazu ist Deutschland nicht Vorreiter, sondern deutlicher Nachzügler. Die Bundesregierung strebt im gleichen Zeitraum eine Leistung von zehn Gigawatt an – wegen zahlreicher Verzögerungen bei den Netz-anschlüssen gilt allerdings selbst dieses Ziel als akut gefährdet.

KERNENERGIE SPALTET JAPAN Zwei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima wird in Nippon weiter über Kernkraftwerke gestritten. „Es gibt keinen Konsens in der japanischen Gesellschaft; der zunächst beschlossene Atomausstieg wurde von Wirt-schaft und Politik nicht mitgetragen, sondern eher blockiert“, sagt Ortwin Renn, Soziologieprofessor der Universität Stuttgart und Mitglied der Töpfer-Kommission zum deutschen Atomausstieg. Nach dem GAU in Japan hatte die inzwischen abgewählte Regierung unter Ministerpräsident Yoshihiko Noda angekündigt, bis 2040 alle Kernkraftwerke abzuschalten. Sein Nachfolger Shinzo Abe kassierte den Beschluss wieder ein. Einen Lichtblick sieht Renn im Gespräch mit BIZZ energy today dennoch: „Es wird künftig

nicht mehr möglich sein, Sicherheitsfragen über Kernenergie in kleinen, geheimen Zirkeln zu verhandeln.“

RUSSLAND: MACHTKAMPF DER GAS-GIGANTENIn Russland bahnt sich ein Machtkampf an: Novatek, zweitgrößter russischer Gasförderer, möchte stärker auf den internationalen Märk-ten mitmischen. Das offenbart zum Beispiel der 2012 verkündete Langfristvertrag mit dem Energie kon zern EnBW. Auch beim Run auf die riesigen Gasvorkommen im östlichen Mittelmeerraum bringt sich Novatek in Stel-lung und investiert zusammen mit dem franzö-sischen Ölriesen Total Milliarden in den Bau eines Hafens für Flüssiggas (LNG) auf der westsibirischen Halbinsel Jamal. Beim Export russischen Gases besitzt bislang noch der Staatskonzern Gazprom das Monopol. Enge Kontakte zum russischen Präsidenten Wladi-mir Putin hat jedoch auch die Novatek-Füh-rung. Die könnten sich beim Angriff auf Gaz-prom als nützlich erweisen: „Fällt das Monopol, kann Novatek auf dem Weltmarkt seine Effizienz- und Effektivitätsvorteile im Vergleich zum riesigen Gazprom-Konzern ausspielen“, sagt Russland-Kenner Frank Umbach vom King‘s College London. Zwar hält Gazprom zehn Prozent der Novatek-Anteile, besitzt aber keine Sperrminorität.

Interview mit Ortwin Renn auf bizzenergytoday. com

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Digitale RevolutionWarum die gestiegenen Börsenkurse der Windturbinenhersteller trügen – und Softwareschmieden so begehrt sind

wei Messen habe ich in diesem Jahr schon besucht: Die kalifornische Netzmesse Distributech in San Diego und die europäische Windmesse EWEA in Wien.

Der Kontrast hätte nicht größer sein können. Während die Distributech aus allen Nähten platzte, gab es bei der EWEA teilweise gähnend leere Hallen. Dabei war diese Windmesse bei meinem letzten Besuch vor fünf Jahren überfüllt, alle redeten über Expansion und neue Märkte. Bei den derzeitigen Aktienkursen von Vestas oder Gamesa, die in den letzten Monaten um 40 Prozent stiegen, fühlte man sich an diese Zeit erinnert. Aber der Schein trügt: Nur weil die Regierung Obama nun doch die steuerliche Förderung für Windanlagen um ein Jahr verlängert hat, wird der wichtige US-Markt nicht wie befürchtet um 90 Prozent einbrechen; vielleicht werden dort fünf Gigawatt neu installiert. Doch die Windbranche leidet unter enormen Überkapazitäten und ihre große Ho!-nung heißt: O!shore. Aber auf hoher See hakt der Ausbau wegen technischer Probleme und fehlen-der Rahmenbedingungen für Investoren.

Das sind alles ‚Bad News‘. Positiv ist, wenn man so will, dass Wind auch künftig fester Bestandteil

Z im Strommix bleiben wird. Schaut man nach Irland oder Schottland, sind nicht etwa Kohle oder Gas die günstigsten Stromerzeuger – sondern Wind. Aber aus Sicht der Investoren haben Wind-firmen keine Wachstumsperspektive mehr. Vestas, Suzlon, Gamesa oder Nordex stecken alle mitten in der Umstrukturierung. Investoren in Wachstums-märkten ticken anders als Anleger mit hoher Dividendenerwartung. Erstere wollen ihren Einsatz vervielfachen, während letztere auf Sicherheit und eine höhere Ausschüttung setzen. Beide Typen fühlen sich bei Windfirmen nicht gut aufgehoben.

Was bedeutet das ? Möglicherweise sehen wir in zwei Jahren nur noch fünf statt zwanzig Hersteller in der Branche. Die überlebenden Firmen werden kaum e"zienter arbeiten als heute, allerdings werden sie keine Subventionen mehr benötigen.

Die Gewinner von morgen findet man heute im O!shore-Sektor. Industriekonzerne wie Siemens, Alstom und Areva gewinnen derzeit alle Ausschrei-bungen auf hoher See. Sie sind entsprechend groß und haben eine starke Bilanz, das erleichtert ihnen die Finanzierung enorm. Auch in der Welt der Stromverteilung dominieren Großkonzerne wie Siemens und General Electric (GE) einen Markt, der lange sehr unbeweglich war. Nun kommt

_Text GERARD REID

GERARD REID...

... zählt weltweit zu den Top-Fin anz-

analysten für erneu-erbare Ener gien.

Für die Wall-Street-Investmentbank

Jefferies baute er den Bereich

Renewables auf. An-schließend gründete er mit Alexa Capital

seine eigene Bera-tungsgesellschaft.

2011 erschien sein Buch „Asiens Ener-

giehunger – Rohstof-fe am Limit“. Reid

hat am Imperial College in London

eine Finance-Profes-sur inne. Last but not

least: Gerard Reid ist Chefökonom bei BIZZ energy today.

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Bewegung ins Spiel. Es gibt immer mehr smarte Endgeräte und immer mehr dezentrale Energieer-zeugung durch Ökostrom. Energie muss künftig nicht nur zum Verbraucher, sondern in beide Richtungen fließen können. Der Stress für das Stromnetz und die Netzstabilität nimmt zu.

Während Europa noch über das Pro und Kontra von Smart Metern diskutiert, investieren die Versorger in den USA massiv in die Verteilnet-ze. Aus gutem Grund: Alabama Power verkündete vor kurzem, dass die Investitionen in neue Senso-ren im Netz sich bereits nach einem Jahr rentie-ren. Nun werden Störungen schneller erfasst und behoben, zudem können die Stromverluste durch Monitoring reduziert werden. Die europäischen Netzbetreiber aber konzentrieren sich lieber auf den Ausbau des Übertragungsnetzes, und mit ihnen die Lieferanten Siemens, ABB und GE.

Diese Elektroriesen ändern jedoch gerade ihre Strategie, wie die jüngsten Zukäufe zeigen. Sie wissen, was ihre Kunden, die Energieversorger, künftig benötigen: Software, Sensoren sowie Kontroll- und Kommunikationstechnik. Besonders Siemens rüstet auf. Der Münchner Konzern kaufte zum Beispiel die Software-Schmieden E-Meter und Ruggedcom. Auch auf die Berliner Firma PSI ist Siemens scharf. Deren Software steckt in den Kontrollstationen von drei der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber und vielen Verteilnetz-betreibern. Allein aus Prestige müsste Siemens diese Firma übernehmen. Aber weil PSI derzeit nicht käuflich ist, muss Siemens nach Alternativen suchen. Die Konkurrenz schläft nicht: Oracle, Cisco Systems, SAP und IBM präsentierten auf der Distributech ihre Beiträge für die digitale Revoluti-on im Stromnetz.

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Der Tre!punkt für Energieentscheider und Finanziers am 22. und 23. April 2013 im Hotel Adlon, Berlin

ENERGIEWENDE – WOHER DAS GELD KOMMT

1. FINANCE MEETING von BIZZ energy today

WIE SICH DER UMBAU DER ENERGIEVERSORGUNG

FINANZIEREN LÄSST – IM KLEINEN WIE IM GROSSEN

WO SIND DIE LUKRATIVEN INVESTITIONEN DER ZUKUNFT? Sponsorenpartner:

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Page 13: BIZZ energy today 02/2013

REFERENTEN

Dr. Hans-Martin Huber-Ditzel Vorstandsvorsitzender, Enovos Energie und Bundesverband Neuer Energieanbieter (BNE)

Dr. Armin SandhövelCEO,Allianz Climate Solutions

DISKUSSIONSTEILNEHMER AM ERÖFFNUNGSTAG

Norbert VerweyenGeschäftsführer, RWE Effizienz

Hans-Josef FellBündnis 90/Die Grünen (MdB), Energiepolitischer Sprecher der Bundesfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Rolf HempelmannMdB, SPDEnergiepolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion

Ralph LenkertMdB, DIE LINKEOrdentliches Mitglied Parlamen-tarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung

Klaus BreilMdB, FDPEnergiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion

MODERATIONDr. Joachim Müller-SoaresHerausgeber und Chefredakteur, BIZZ energy today

Albert Filbert Generalbevollmächtigter, Bilfinger SE

Dr. Ruth Brand-Schock Leiterin Büro Berlin, Enercon

Dr. Martin GrundmannGeschäftsführer, ARGE Netz

Peter RathertBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Bernd HertweckVorstandsvorsitzender, Wüstenrot Bausparkasse AG

Jochen FürnißGeschäftsführer, Mainova Energiedienste

Uwe AhrensGeschäftsführer, NTS Energie- und Transportsysteme GmbH

Zoltan BognarVorstand, Capital Stages

Bernd BartelsGeschäftsführer, BeBa Energie

Thorsten HerdanGeschäftsführer, VDMA Power Systems

René Chassein Vorstand, Pfalzwerke

Alf Henryk WulfVorstandsvorsitzender,Alstom Deutschland

Prof. Dr. Stephan Reimelt Vorstandsvorsitzender, GE Energy

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REFERENTEN

Dr. Hans-Martin Huber-Ditzel Vorstandsvorsitzender, Enovos Energie und Bundesverband Neuer Energieanbieter (BNE)

Dr. Armin SandhövelCEO,Allianz Climate Solutions

DISKUSSIONSTEILNEHMER AM ERÖFFNUNGSTAG

Norbert VerweyenGeschäftsführer, RWE Effizienz

Hans-Josef FellBündnis 90/Die Grünen (MdB), Energiepolitischer Sprecher der Bundesfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Rolf HempelmannMdB, SPDEnergiepolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion

Ralph LenkertMdB, DIE LINKEOrdentliches Mitglied Parlamen-tarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung

Klaus BreilMdB, FDPEnergiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion

MODERATIONDr. Joachim Müller-SoaresHerausgeber und Chefredakteur, BIZZ energy today

Albert Filbert Generalbevollmächtigter, Bilfinger SE

Dr. Ruth Brand-Schock Leiterin Büro Berlin, Enercon

Dr. Martin GrundmannGeschäftsführer, ARGE Netz

Peter RathertBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Bernd HertweckVorstandsvorsitzender, Wüstenrot Bausparkasse AG

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Zoltan BognarVorstand, Capital Stages

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Thorsten HerdanGeschäftsführer, VDMA Power Systems

René Chassein Vorstand, Pfalzwerke

Alf Henryk WulfVorstandsvorsitzender,Alstom Deutschland

Prof. Dr. Stephan Reimelt Vorstandsvorsitzender, GE Energy

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Inhaltliche Schwerpunkte

Wen treffen Sie bei der Konferenz ?

TIMETABLEEröffnungsvortrag und Networking Dinner am Vorabend

22. April 2013

16.00 Uhr Podiumsdiskussion:

Teilnehmer:

Moderation:

18.00 Uhr Dinner Keynote:

19.00 Uhr

22.00 Uhr

23. April 2013

09.30 Uhr09.50 Uhr10.00 Uhr Keynote:

Anschließend:10.30 Uhr Keynote:

Dr. Armin Sandhövel,Anschließend:

11-11.30 Uhr11.30 Uhr Keynote:

Prof. Dr. Stephan Reimelt,

Anschließend: Parallele Roundtable Diskussionen12.00- 13.00 Uhr

Stromnetze on- und offshore: Finanzierung und RahmenbedingungenPodiumsdiskussion

Finanzierung konventioneller Kraftwerke und Marktintegration Erneuerbarer EnergienPodiumsdiskussion

13-14.00 Uhr14.00- 15.00 Uhr

Institutionelle Investoren als Finanziers der Energiewende. Erwartungen an Energieprojekte Podiumsdiskussion

Neue (Speicher-) Technologien als GeschäftsmodellPodiumsdiskussion

15-15.30 Uhr15.30- 16.30 Uhr

Neue Finanzierungsmodelle wie Contracting, PPP und Co.Podiumsdiskussion

Money meets opportunities: Investitionen in Erneuerbare Energien im In- und Ausland Podiumsdiskussion

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Page 15: BIZZ energy today 02/2013

HIERMIT MELDEN WIR DIE FOLGENDEN PERSONEN VERBINDLICH ZUM BIZZ ENERGY TODAY FINANCE MEETING AN

RECHNUNGSANSCHRIFT, FALLS ABWEICHEND

Empfänger

Anschrift

PLZ/Stadt

Telefon

Fax

E-Mail

Veranstaltungspreis

Im Veranstaltungspreis inbegriffen sind:

Bei Fragen kontaktieren Sie bitte:

Teilnahme- und StornierungsbedingungenDer Teilnahmebetrag für diese Veranstaltung inklusive Tagungsunterlagen, Mittagessen und Pausengetränken pro Person zzgl. MwSt. ist nach Erhalt der Rechnung fällig. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung. Vollständiger Eingang des Veranstaltungspreises vor Veranstaltungsbeginn ist Bedingung für die Teilnahme. Stornierungen müssen schriftlich erfolgen. Bei Stornierungen bis sechs Wochen vor Beginn der Veranstaltung wird eine Aufwandspauschale von 50,00 ! zzgl. MwSt. sofort fällig. Der Veranstaltungspreis wird erstattet. Bei Stornierungen bis zwei Wochen vor Beginn der Veranstaltung werden 50% erstattet. Bei späteren Stornierungen oder Nichterscheinen wird der komplette Veranstaltungspreis einbehalten. Gerne akzeptieren wir ohne zusätzliche Kosten einen Ersatzteilnehmer. Programmänderungen aus dringendem Anlass behält sich der Veranstalter vor. Bei Absage der Veranstaltung durch den Anbieter wird der gesamte Veranstaltungspreis erstattet. Für Schäden wird eine Haftung nicht übernommen. Ihre Daten werden für die interne Weiterverarbeitung und eigene Werbezwecke von uns gespeichert. Mit Ihrer Unterschrift erklären Sie sich einverstanden, dass wir Sie per Fax, E-Mail oder Telefon kontaktieren können, und dass wir Ihre Angaben für gewerbliche Zwecke nutzen dürfen. Falls Sie hiermit nicht einverstanden sind, löschen Sie bitte den entsprechenden (Teil des) Satz(es) oder kontaktieren Sie uns. Die erteilte Genehmigung kann jederzeit widerrufen werden. Gerichtsstand für alle vertraglichen Streitigkeiten ist Berlin. Es gilt deutsches Recht.

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und Rahmenbedingungen 2 Finanzierung konventioneller Kraftwerke

und Marktintegration Erneuerbarer Energien

14.00-15.00 Uhr3 Institutionelle Investoren als Finanziers der Ener-

giewende. Erwartungen an Energieprojekte 4 Neue (Speicher-) Technologien

als Geschäftsmodell

15.30-16.30 Uhr5 Neue Finanzierungsmodelle wie

Contracting, PPP und Co. 6 Money meets opportunities: Investitionen in

Erneuerbare Energien im In- und Ausland

BITTE MARKIEREN SIE DIE PODIUMSDISKUSSIONEN, AN DENEN SIE TEILNEHMEN MÖCHTEN, IN DER ZAHLENREIHE IHRER ANMELDUNG

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JOCHEN HOMANN

löste am 1. März 2012

Matthias Kurth an der Spitze der Bun-desnetzagentur ab.

Der Diplom-Volks-wirt war mehrere

Jahre lang als Staats sekretär im Bundeswirtschafts-

ministerium tätig und dort für Ener-

gie,- Industrie- und Technologiepolitik

zuständig. Zuvor leitete Homann, der

vor kurzem seinen 60. Geburtstag

feierte, ein Grund-satzreferat im

Bundeskanzleramt.

„Das Geld ist dann weg.“

Jochen Homann, Präsident der Bundes-netzagentur, über seine aktuellen Verhand-lungen mit internationalen Finanzinvesto-ren und kommunalen Kämmerern_Interview JOACHIM MÜLLER-SOARES und KARSTEN WIEDEMANN

_BIZZ energy today | Herr Homann, bei der Energiewende spielt Offshore-Windenergie eine zentrale Rolle. Laut Bundesregierung sollen bis 2020 Windparks in Nord- und Ostsee mit einer Gesamtleistung von zehn Gigawatt entstehen. Ist das zu schaffen?_Jochen Homann!|!Ja, da bin ich ganz zu-versichtlich. 8,5 Gigawatt sind bereits jetzt in Planung und Vergabe. Da fehlt nicht mehr viel bis zu zehn Gigawatt. Das weitergehende Ziel – 25"Gigawatt bis 2030"– wird schon schwieriger._BIZZ e.t. | Für die Anbindung der Nordsee-Parks ist Tennet verantwortlich. Ist es ein Fehler im System, dass der eine Netzbetreiber, der auch noch unterkapitalisiert ist, jetzt alles allein machen muss? _Homann!|!Wir haben das ja nicht bewusst so konstruiert. Die heutige Situation ergab sich historisch aus der Aufteilung der Regelzonen. Tennet hat nun mal die Eon-Regelzone über-nommen, dazu gehören die Nordsee-Anbindun-gen. Das bringt uns in diesem speziellen Fall jetzt auch Nachteile, ja. _BIZZ e.t. | Sind die rechtlichen Probleme der Offshore-Anbindung jetzt gelöst? Bei einer Anhörung im Bundestag im Spätsommer hatte Tennet-Vorstand Lex Hartman noch den Tod von Offshore an die Wand gemalt... _Homann!|!Ja, bei dieser Anhörung war ich

dabei. Solche Äußerungen gehören zum Ver-handlungsspiel und sollten nicht überbewertet werden. Jetzt ist eine Lösung da und Herr Hart-man weiß, dass es keine weiteren Zugeständnisse bei den Haftungsdetails und beim Schadenser-satz geben wird. Tennet hat auch signalisiert, dass dieser gesetzliche Rahmen für die bereits in Planung befindlichen Projekte ausreicht._BIZZ e.t. | Wenn das so ist, stehen die Inves-toren vor Ihrem Büro schon Schlange? _Homann!|!Die Haftungsfrage ist jetzt zwar gelöst. Das zweite Problem, das Kapital für künftige Anbindungen, ist noch nicht gelöst. Immerhin ist das Interesse bei Versicherungen, Pensionsfonds und anderen Finanzinvestoren, die uns in der Bundesnetzagentur besuchen, groß. Deren Tenor: Wir haben genug Geld, das wir sehr langfristig investieren wollen. Der Einstieg des japanischen Mitsubishi-Konzerns in ein Joint Venture mit Tennet ist projektbezogen. Aber ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass ein Investor direkt bei Tennet einsteigt oder das Unternehmen sogar übernimmt. Ob der nie-derländische Staat dies als Tennet-Eigentümer zulässt, ist dann eine politische Frage. _BIZZ e.t. | Ihr Amtsvorgänger Matthias Kurth musste sich oft anhören, dass die von der Bun-desnetzagentur gewährte Rendite beim Netz-ausbau nicht attraktiv genug sei, um internatio-

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nale Investoren nach Deutschland zu locken. _Homann!|!Diese Klage habe ich nur ganz selten gehört, schon gar nicht von Finanzinvesto-ren. „No problem for us“, sagen alle. Im Gegen-teil, eine Vorsteuerrendite von neun Prozent ist im aktuellen Kapitalmarktumfeld üppig. Selbst wenn man alles Mögliche runter rechnet, bleibt immer noch genug für eine sichere Rendite über einen langen Zeitraum. Nur die Banken bringen das Thema gelegentlich noch mal auf den Tisch, weil dort o"enbar andere Vorstellungen von Renditen und Laufzeiten vorherrschen. Aber Finanzinvestoren haben eher andere Probleme... _BIZZ e.t. | Welche denn? _Homann |!Denen geht es um Finanzmarktre-gulierung, um Probleme durch EU-weite Vor-schriften zu Eigenkapital und Unbundling. Ein Beispiel: Ein Unternehmen, das irgendwo auf der anderen Seite des Erdballs, zum Beispiel in Austra lien, in der Energieerzeugung tätig ist, darf in Deutschland nicht in Netze investieren. So sehen das, wenn man sie streng genug aus-legt, die Unbundling-Vorschriften der EU vor. Und die Brüsseler Kommission legt sie leider sehr streng aus._BIZZ e.t. | Wo genau liegt das Problem? _Homann!|!Die Kommission beurteilt jeweils den Einzelfall und gibt erst danach gegebe-nenfalls grünes Licht. Das ist nicht gut, wir

brauchen eine allgemeingültige Regel, auf die sich Investoren verlassen können. Sonst müssen sie fürchten, dass sie den ganzen Prozess in Gang bringen und am Ende an der Kommission scheitern. Das haben wir in Brüssel ganz klar kommuniziert, unter anderem gegenüber der Wettbewerbs- und der Binnenmarktdirektion. Mit dem Energiekommissar Günther Oettinger habe ich dieses Problem besprochen, er hat Verständnis für unser Anliegen.

_BIZZ e.t. | Arbeitet die EU-Kommission denn bereits an einer generellen Lösung? _Homann!|!Das ist eine o"ene Diskussion. Auf der Arbeitsebene wird zwar derzeit der Kriteri-enkatalog verfeinert. Er soll aber nach wie vor auf den Einzelfall angewendet werden. _BIZZ e.t. | Wie stark schreckt das internatio-nale Investoren ab? Gibt es konkrete Fälle, wo ein geplantes Engagement in Europa, speziell in Deutschland, wieder abgeblasen wurde?

„Eine Vorsteuerrendite von neun Prozent ist im aktuellen Kapitalmarkt-umfeld üppig.“

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_Homann!|!Ich kenne zwar keinen konkreten Fall, bei dem ein Investment aus Furcht vor den Unbundling-Regeln wieder abgeblasen wurde, aber im Vorfeld einer Investitionsentscheidung spielt das Regelwerk immer eine Rolle, und zwar eine negative. Das ist einfach so.

_BIZZ e.t. | Ein weiteres EU-Projekt ist die Re-form des Versicherungsaufsichtsrechts in Form der bereits 2009 verabschiedeten sogenannten „Solvency II“-Richtlinie. Wie wirkt die auf poten-zielle Investoren? _Homann!|!Die Richtlinie wird derzeit in na-tionales Recht umgesetzt, auch in Deutschland. Das Kernproblem ist: Wenn Versicherungen etwa in O"shore-Windparks investieren, wird als Folge von „Solvency II“ eine hohe Eigenkapi-talunterlegung verlangt – höher als bei anderen Kapitalanlagen. Die Bundesregierung hat dieses Problem erkannt. Aber um an diesem Regelwerk

etwas zu ändern, braucht man am Ende den politischen Willen von 27 Mitgliedsstaaten. Das ist ein europäisches Thema._BIZZ e.t. | Neben den Investoren müssen Sie die Bürger gewinnen. Wie wollen Sie denn ge-sellschaftliche Akzeptanz für den Netzausbau schaffen? _Homann!|!Früher wurden Bürger bei In-frastrukturvorhaben oft erst informiert, wenn eine Planung im Kern feststand – und fühlten sich überrumpelt. Wir haben zuerst die Wieso-Frage beantwortet: Wieso brauchen wir den Netzausbau überhaupt? Unsere Informations-veranstaltungen im vergangenen Jahr waren in keinem Gesetzbuch vorgeschrieben. Wir haben auch keine zentrale Informationsveranstaltung bei uns in Bonn gemacht, sondern sind zu den Brennpunkten gereist, zum Beispiel nach Thü-ringen und Norddeutschland. Wir haben vor Ort mit den Bürgern gesprochen. Die haben gesehen, wie ernst wir das mit der Bürgerbetei-ligung nehmen. Wir haben Bedarfs- und Erzeu-gungsstrukturen dargelegt und den Netzent-wicklungsplan erläutert. Damit haben wir ein Grundverständnis erreicht: Energiewende ohne Netzausbau ist nicht machbar. _BIZZ e.t. | Wenn es um Stromleitungen im eigenen Garten geht, kann diese Akzeptanz aber ganz schnell schwinden. Bundesumweltmi-nister Peter Altmaier hat vorgeschlagen, direkt betroffene Bürger zu Investoren dieser Netze zu machen. _Homann!|!Es gibt verschiedene Möglich-keiten. Im Energieleitungsausbaugesetz, kurz EnLAG, ist vorgesehen, dass die Kommunen 40.000 Euro pro Kilometer bekommen können. Wir reden aktuell über Entschädigungsfra-gen mit Landwirten und Forstwirten, die sich schlechter behandelt fühlen und auf höhere Entschädigungen drängen. Die Beteiligung der Anwohner ist bei Bürgerwindparks schon gang und gäbe. Bürgerbeteiligung an den Leitungen macht nach unserer Einschätzung auch sehr viel Sinn, allerdings auf freiwilliger Basis. Ich würde keinen Netzbetreiber dazu zwingen, einen be-stimmten Prozentsatz seines Geschäfts an Bür-ger zu verkaufen#– da liegt der kleine Dissens zu den Vorschlägen aus dem Bundesumweltmi-nisterium. Ein Beispiel für freiwillige Angebote gibt es bereits in Schleswig-Holstein bei der Westküsten-Trasse. Dort bietet der Netzbetreiber Tennet einen Bürgerfonds an.

Kabelroller: 55 Kilometer Stromleitungen kann die

„Team Oman“ pro Fahrt, wie hier im Auftrag von Tennet, in

der Nordsee verlegen

„Je mehr Netzbetreiber wir haben, desto komplizierter wird es.“

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_BIZZ e.t. | Wäre der Netzausbau mit einer staatlichen Netzgesellschaft einfacher? _Homann!|!Die Bundesnetzagentur hat immer Sympathie für eine einzige bundesweite Netzge-sellschaft erkennen lassen. Die muss meines Er-achtens aber keineswegs staatlich sein, sondern kann von privaten Investoren finanziert werden, gerne eben auch von privaten Bürgern. Eine einzelne Netzgesellschaft würde insbesondere im Bereich der Gleichstromübertragung Sinn machen, das betri"t die O"shore-Anbindungen, aber auch die großen Stromautobahnen von Nord nach Süd._BIZZ e.t. | Was hält Sie dann noch davon ab, eine solche Netzgesellschaft zu gründen? _Homann!|!Wir können das ja nicht „par ordre du mufti“ erzwingen. Einen Eingri" in Eigen-tumsrechte wird es nicht geben. Die Netzbetrei-ber müssten sich dazu freiwillig bereit finden. Dafür sehe ich derzeit keine Bereitschaft. _BIZZ e.t. | Dennoch sind Energiewende und Netzausbau mit vier statt einem Betreiber deut-lich komplizierter, oder? _Homann!|!Natürlich würde die Steuerung des Gesamtnetzes und die Entwicklung intelligenter Lösungen einfacher, wenn es nur einen Über-tragungsnetzbetreiber gäbe. Das Gegenbeispiel ist die Verteilnetzebene. Dort entstehen immer mehr neue kleine Netzbetreiber. Es wird immer kleinteiliger gedacht und gehandelt, das er-schwert die Steuerungsfähigkeit des Netzes._BIZZ e.t. | Sind Sie gegen den Trend, Netze durch Rekommunalisierung wieder in die Hand der Bürger zu geben ? _Homann!|!Je mehr Betreiber wir haben, desto komplizierter wird es, das Gesamtsystem im Gleichgewicht zu halten, zu steuern und intelligente Lösungen wie neue Speicherformen zu integrieren. _BIZZ e.t. | Die Stadtwerke beklagen, dass beim Ausbau ihrer eigenen Verteilnetze un-günstigere Renditeregeln gelten als für die vier Übertragungsnetzbetreiber. _Homann!|!Richtig ist: Wir sind den Über-tragungsnetzbetreibern in allen strittigen De-tailfragen entgegengekommen. So erkennen wir inzwischen die vorlaufenden Plankosten großzü-gig an und haben das Problem des sogenannten Zeitverzugs in den Gri" bekommen, also die Tatsache, dass Rückflüsse aus Investionen erst Jahre später stattfinden. Auf der Verteilnetz-ebene diskutieren wir diese Themen noch.

_BIZZ e.t. | Warum? _Homann!|!Auf der Verteilnetzebene gilt ein anderes Regulierungssystem. Für Übertragungs-netze gibt es Investitionsbudgets der vier Betrei-ber für konkrete Vorhaben, deren E#- zienz wir bewerten. Dieses aufwändige Verfah-ren können wir zwar auch bei den 110-Kilovolt-Netzen anwenden, aber nicht bei den mehr als 800 Verteilnetzen in Deutschland. Daher haben wir dort eine Pauschallösung eingeführt, den Erweiterungsfaktor. Betreiber erhalten einen pauschalen Zuschlag für Erweiterungsinvesti-tionen, etwa für die Anbindung von Wind- und Solaranlagen an kommunale Netze._BIZZ e.t. | Trotzdem gibt es Proteste... _Homann!|!... weil Verteilnetzbetreiber von solchen Erweiterungen sehr unterschiedlich be-tro"en sind. So müssen in ländlichen Regionen mehr und leistungsfähigere Wind- und Solar-anlagen angebunden werden als in der Stadt. Mancher Betreiber bekommt den Erweiterungs-faktor quasi ohne Gegenleistung. Andere haben diesen Vorteil nicht, weil sie mehr investieren müssen, als der Erweiterungsfaktor hergibt. Wir ermuntern Verteilnetzbetreiber, in solchen Fällen zu uns zu kommen, um eine individuelle Lösung zu finden. Nach unseren Informationen ist im Verteilnetzbereich übrigens insgesamt mehr Geld vorhanden, als investiert wird._BIZZ e.t. | Wie das? _Homann!|!Die Netzbetreiber schreiben in ihren Bilanzen nicht zu historischen Anschaf-fungs-, sondern zu Wiederbescha"ungspreisen ab. Sie können also ihre Steuern minimieren und für die spätere Wiederbescha"ung von Netzkomponenten Rückstellungen vornehmen. Ich sage ganz vorsichtig: Gelegentlich soll es vorkommen, dass Bürgermeister oder Kämmerer diese für Verteilnetze gedachten Mittel für ande-re kommunale Zwecke verwenden. Diese Mittel fehlen dann für die Bestandspflege der Netze. _BIZZ e.t. | Geld abzwacken für kommunale Schwimmbäder und Busse, das ist sicher nicht im Sinne des Gesetzgebers..._Homann!|!Wie auch immer, im Rheinland würde man sagen: „Wat fot is, is fot.“ Das Geld ist weg. Aber als Präsident der Bundesnetzagen-tur fällt es mir schwer, den Bürgern zu erklären, dass sie notwendige Investitionen in die Be-standspflege ein zweites Mal finanzieren müssen. Das ist im Kern die Debatte, die wir vielfach mit den Verteilnetzbetreibern führen.

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Der grüne Schwarm des InternetsCrowdfunding ist der Trend im Internet. Über neue Platt-formen lassen sich auch saubere Energien fördern_Text KARSTEN WIEDEMANN

ie Idee ist so einfach wie beste-chend. Was alleine nicht zu schaf-fen ist, gelingt in der Gemein-schaft, zumindest in der virtuellen. Nach diesem Prinzip

funktioniert Crowdfunding. Musiker oder Filme-macher nutzen es schon länger: Sie sammeln über das Internet Geld, um Alben zu produzie-ren oder Filme zu drehen – etwa über den US-Onlinedienst Kickstarter. Über die Seite flossen seit dem Jahr 2009 bereits 450 Millionen US-Dollar.

Was in der Kunst richtig ist, kann bei der Energie nicht falsch sein, dachte sich Peer Piske. Mit weiteren Partnern steckt er hinter Crowdener-gy. Das Berliner Start-up will erneuerbare Energi-en fördern, über Crowdfunding. Die Gründer arbeiteten lange als Projektentwickler für Solaran-lagen. „Uns haben viele Freunde gefragt, warum sie sich nicht mal bei einem unserer Projekte beteiligen können“, sagt Pieske. Die Idee für Crowdenergy war geboren. Mit viel Schweiß und eigenem Geld tüftelten die Gründer über Monate

an der notwendigen IT. „Im Prinzip heben wir das

System der Bürgerbetei-ligung ins Internet“, erklärt Pieske.

Seit Ende 2012 sind die ersten zwei Solarprojekte online!–

und bereits finan-ziert. Knapp 60!In-vestoren steuern das notwendige

Eigenkapital von 90.000 Euro bei, der

Rest kommt von der Bank. Die Mindesteinlage

liegt bei 500 Euro. Crowdener-gy verspricht stattliche Renditen

D zwischen 6,5 bis 11 Prozent. Möglich sei dies, weil das Unternehmen nur eine einmalige Gebühr auf die Einlage nimmt. Pieske will das Geschäftsmodell schnell erweitern: Zurzeit arbeiten die Program-mierer an Zusatzfunktionen, mit denen die Inves-toren via Smartphone Daten abrufen können, beispielsweise die aktuelle Stromproduktion ihrer Solaranlage oder die zu erwartende Rendite.

Crowdenergy will eine o"ene Plattform sein. Jeder kann etwas anbieten und finanzieren lassen, egal ob Solaranlage, Windrad oder Bio-gasanlage. Für Gründer Pieske ist Crowdfunding ein Weg, die Energiewende näher an die Men-schen zu bringen. „Wir sehen ein Riesenpotenzi-al.“ Neben Crowdenergy gibt es in Deutschland noch eine Handvoll weiterer Schwarmfinanzie-rer, etwa Greenvesting. Die Macher waren lange für die Deutsche-Bank-Tochter DWS tätig. Statt eines Fonds managen sie nun die Kollektivfinan-zierung von Solaranlagen. Anteile sind schon für 250 Euro zu haben. Greenvesting verspricht eine Rendite von 6,25 Prozent. Zum Vergleich: Wer sein Geld auf das Sparbuch legt, erhält aktuell weniger als zwei Prozent Zinsen.

In den USA ist das gemeinsame Finanzieren von sauberen Energien über das Internet schon seit längerem ein Thema. Das US-Energieminis-terium fördert innovative Finanzierungsinstru-mente für Solarenergie. Davon profitieren Start-ups wie Mosaic oder Sunny Garden. Mosaic sammelte bereits mehr als eine Million Dollar für den Bau von Solaranlagen ein. Die Betreiber versprechen Renditen von rund 4,5 Prozent. Die Idee: Wer eine Solaranlage finanzieren will, kann sich über die Plattform Geld zu einem Zinssatz von 5,5 Prozent leihen. Ein Prozent behält Mosaic für sich, 4,5 Prozent erhalten die virtuellen Gläubiger als Zinsen.

Mosaic selbst hat sich übrigens ganz klas-sisch finanziert, über Venture Capital in Höhe von 3,5 Millionen Euro.

Gutes Gedeihen: Mit Crowdfunding kann jeder von der Energiewende profitieren – auch finanziell

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