Blasmusik in Tirol 02 2005

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2/2005 18. Jahrgang Verlagspostamt 6020 Innsbruck · P.b.b. Postzulassungsnummer: 02 Z 030211 M tirol Kultur 150 Jahre Trachtenmusikkapelle Kals am Großglockner (Seite 29) 200 Jahre Knappenmusik Fieberbrunn (Seite 28) 225 Jahre Speckbacher Musikkapelle Gnadenwald (Seite 28)

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Ausgabe 2 des Jahres 2005 der Blasmusik in Tirol.

Transcript of Blasmusik in Tirol 02 2005

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2/2005 18. Jahrgang

Verlagspostamt 6020 Innsbruck · P.b.b.Postzulassungsnummer: 02 Z 030211 M

tirolKultur

150 Jahre Trachtenmusikkapelle Kals am Großglockner (Seite 29)

200 Jahre Knappenmusik Fieberbrunn (Seite 28)

225 Jahre Speckbacher Musikkapelle Gnadenwald (Seite 28)

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Wichtige Ankündigungen ....................................... Seite 4Nachruf Hermann Jäger ............................................ Seite 5Generalversammlung ................................................... Seite 6Landeswertungsspiel ..................................................... Seite 8Klangspuren .......................................................................... Seite 10Mozart-Symposion .......................................................... Seite 11Innsbrucker Promenadenkonzerte .................... Seite 12

Mitteilungen:Landesobmann ................................................................... Seite 13Landeskapellmeister ...................................................... Seite 17Landesstabführer .............................................................. Seite 21Landesjugendreferent ................................................... Seite 23

Jubilierende Kapellen im Porträt ....................... Seite 28

Berichte aus den Bezirken:von Seite 30 bis Seite 45Unsere Gäste ....................................................................... Seite 46Unsere Blasmusikbezirke .......................................... Seite 48

Musikerpersönlichkeit:Josef Eduard Ploner ........................................................ Seite 50

Gratulation ........................................................................... Seite 52

Information:Noten/Tonträger ............................................................... Seite 54Kapellmeister gesucht .................................................. Seite 55Veranstaltungen ................................................................ Seite 55In memoriam ....................................................................... Seite 56

Kalendarium: ....................................................................... Seite 58Konzertkalender, BezirksmusikfesteMarschmusikbewertungen, KonzertwertungsspieleWichtige Termine ........................................................... Seite 59

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lInhaltGeschätzte Leserinnen und Leser der BiT,

jubilierende Kapellen zieren in diesem Jahr die Titelseiten unserer BLASMUSIK in TIROL und repräsentieren die jahr-hundertealte Tradition der Bläsermusik in unserem Lande im lebendigen Geist unserer Tage. Das beweist die große Zahl von Musikantinnen und Musikanten in unserem Land und das ständige Bemühen um Qualität von Seiten der Verantwort-

lichen. Die Berichterstattung über die Generalversammlung unseres Verbandes gibt darüber gründlich Auskunft. Ein großartiges Ereignis, trotz niedriger Teilnehmerzahl, liegt hinter uns. Das Landeswertungsspiel hat im würdigen Rahmen des Congress Inns-bruck festliche Atmosphäre und ansprechende Leistungen gebracht. Mozart und Blasmusik scheint eine nur schwer mögliche Verbindung zu sein, trotz der inzwischen recht zahlreichen Arrangements seiner Werke. Schon zu seinen Lebzeiten haben Bearbeitungen für Harmo-niemusik die Bekanntheit seiner Musik gesteigert. Zudem schrieb er herrliche Bläsermusik, wenn wir etwa an seine Serenaden, an die Gran Partita oder das wunderbare Klarinettenkonzert denken. Mozart und die heutige Blasmusik wird Thema eines Symposions sein, vom Blas-musikverband Tirol und den Innsbrucker Promenadenkonzerten ge-meinsam veranstaltet – auf das Mozart-Jahr vorausschauend. Einer, der monumentale Originalmusik für Blasorchester geschrieben hat, steht im Mittelpunkt des Musikerporträts: Josef Eduard Ploner. Sein Todestag jährt sich zum 50. Mal Gelegenheit, an einen Pionier der Tiro-ler Blasmusik nach dem Zweiten Weltkrieg und sein Werk zu erinnern. Sein Eintreten für das Echte und Unverfälschte kann uns bei unserer Suche nach Identität durchaus als wichtiger Wegweiser dienen. Neben dem Blick auf Vergangenes und Geleistetes steht wieder der Ausblick auf viele spannende Aktivitäten, wie etwa den Jugendblasorchester-Wett-bewerb oder eine neue Arbeitsphase des Tiroler Jugendblasorchesters. Es ist unser Bestreben, den Kapellen und Bezirken genug Raum für die Präsentation ihrer Tätigkeiten zu bieten. Als Neuheit beginnen wir deshalb mit einer Serie über die Blasmusik-Bezirke Tirols, die ihre Besonderheiten und Aktivitäten vorstellen. Wir freuen uns auf gut gestaltete und abwechslungsreiche Porträts. So bin ich zuversichtlich, wieder eine interessante und ansprechende Ausgabe der BiT vorlegen zu können, die Beachtung verdient. Ich wünsche allen Musikantinnen und Musikanten einen erfolgreichen Blasmusiksommer, über den wir gerne in der nächsten Ausgabe be-richten werden. Euer Josef Wetzinger

www.blasmusikverband-tirol.at

Die nächste BiT erscheint im September, 3/2005

REDAKTIONSSCHLUSS:Freitag, 29. Juli 2005

Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Tiroler Blasmusikkapel-len. Redaktion: Josef Wetzinger. Redaktionsteam: Dr. Herbert Ebenbichler, Prof. Hans Eibl, Hans Eller, Franz Schieferer, Helmut Schmid, Ursula Strohal. Für den Versand verantwortlich: Roland Mair

Alle 6020 Innsbruck, Klostergasse 1Telefon + Fax: 0512/572333, e-mail: [email protected]

NEU: Alle Zusendungen für die Zeitung an [email protected] TELEFONNUMMERN:

Sekretärin Anita Vrabetz: 0512/572333-DW 1, Fax - Durchwahl 60 (0512-572333-60)

Grafik + Druck: SternDruck · 6263 Fügen · Gewerbepark 29Telefon: 05288/62925 · Fax DW 25 · www.sterndruck.at

Foto Titelseite: MK Kals

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Wichtige Ankündigungen

Jugendblasorchester WettbewerbNäheres dazu auf Seite 24St. Johann in Tirol (Landesmusikschule)

18. und19. Juni

2005

Aus- und Fortbildung für Kapellmeister:• Komprimierter Kurs Fortgeschrittenenkurs I Teil B vom 24. bis 25. Juni

• Kapellmeisterkurs Basis-, Fortgeschrittenen- I, Fortgeschrittenenkurs II (mit Komprimiertem Kurs) Teil A vom 8. bis 10. September

Grillhof Anmeldeformular – Homepage des Blasmusikverbandes Tirol! www.blasmusikverband-tirol.at

Tiroler BläserwocheAnmeldeformular – Homepage des BTV! www.blasmusikverband-tirol.at Grillhof

11. bis16. Juli2005

Mozart und die BlasmusikNäheres dazu auf Seite 11Innsbruck – Kaiser Leopoldsaal der Theologischen Fakultät, Karl Rahner Platz

Samstag,16. Juli2005

Innsbrucker Promenadenkonzerte Näheres dazu auf Seite12Innsbruck – Innenhof der Hofburg

8. bis24. Juli2005

Prüfungen zum JMLA GoldNäheres dazu auf Seite 25Innsbruck – Konservatorium

Samstag,25. Juni

2005

Sommerurlaub - VerbandsbüroDer Verbandsvorstand wünscht allen FunktionärInnen und MusikantInnenschöne und erholsame Urlaubstage.

8. bis31. August

2005

Nationales JugendblasorchesterNäheres dazu auf Seite 24

Mittwoch,17. Mai

2006

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Hermann war nie ernstlich krank gewe-sen und stand im 77. Lebensjahr. Sein Wirken war geprägt von zwei konsequent gelebten Themen, von der Sorge um sei-ne Familie und von der Begeisterung für die Blasmusik. Daraus entwickelte sich ein farbiges Bild von Aktivitäten. Er war ein Idealist!Er wurde am 25.3.1929 in Mutters gebo-ren und lebte bis zu seinem Tode dort. Mit seiner Frau Hanni hatte er zwei Töch-ter und einen Sohn, denen er ein gutes menschliches Vorbild und eine fundierte berufliche Ausbildung vermittelte, auch mit Musik. Zu seiner Freude musizierten viele seiner Familienmitglieder als aktive Blasmusiker. Beruflich war Hermann Jä-ger nach der Schlosserlehre bei der Bun-desbahn und bis zu seiner Pensionierung ein gesuchter Schulungsbeamter. Für eine gute musikalische Ausbildung tat er sehr viel. In jungen Jahren begann

er mit dem Flügelhorn und nahm nach Kriegsende bei Innsbrucker Lehrern Un-terricht für Trompete und Klarinette. Bald begann er mit dem Unterrichten, Unzähligen gab er meist kostenlos Un-terricht und führte sie zur Blasmusik, zuletzt unterrichtete er noch Schüler in Mutters und betreute eine Bläsergrup-pe aus Götzens. Mit 23 Jahren wurde er Kapellmeister in Götzens (5 Jahre) und übernahm dann die Kapelle in Mutters, für 25 Jahre und hochgeachtet. Von 1972 - 2001 war er Jugendreferent im Bezirk Ibk-Land, der Landesverband holte ihn 1986 als LJR-Stv. in den Vorstand. Diese Funktion hatte er bis 1995. Als Krönung seiner Laufbahn im Blasmusikverband wurde er 1995 zum Verbandsgeschäfts-führer bestellt und arbeitete seither kun-dig in allen Blasmusikagenden, freund-lich, streng, letztlich immer gütig, und war äußerst angesehen.

Hermann war auch ein ausgezeichneter Musiker in verschiedenen Formationen, zeitweise auch bei den „Fidelen Innta-lern“ unter Gottlieb Weißbacher und wurde seit ca. 30 Jahren als Bewerter bei Konzert- und Marschmusikbewertungen eingesetzt. Seine Bewertungen waren streng, enthielten auch Ironie, waren aber stets um pädagogische Wirkung bemüht.Zahlreiche Auszeichnungen des Landes, der Gemeinde, des Tiroler (auch der Eh-renring), des österreichischen und des Südtiroler Verbandes waren ein sichtba-res Zeichen der Wertschätzung.Hermann wird uns immer ein Vorbild bleiben, er war ein Pionier, der dem in-neren Feuer folgte, der andere mitreißen, ja begeistern konnte. Er bleibt in unseren Herzen und wir werden mit großer Dank-barkeit versuchen, in seinem Sinne wei-ter zu arbeiten und zu musizieren.

Dr. Herbert Ebenbichler

Ein Urgestein der Tiroler Blasmusik, der hochaktive Verbandsgeschäftsfüh-rer Hermann Jäger ist am 26. April 2005 unerwartet verstorben. Wir mussten die Nachricht fassungslos, traurig, fragend zur Kenntnis neh-men, eine Schwachstelle in der Aorta führte zum plötzlichen Tod.Beim Begräbnis am 29. April in Mutters brachten viele ihre große Dankbar-keit zum Ausdruck: Menschen aus seinem Geburts- und Wohnort Mutters, seine zwei früheren Kapellen Götzens und Mutters, Gruppen aus Kreith und Götzens, der Landesverband, Musiker und Funktionäre aus den Kapellen und Blasmusikbezirken Tirols, aus anderen Landesverbänden, Präsidiums-mitglieder des österreichischen Verbandes, Vertreter des Verbandes Südtiro-ler Musikkapellen und Vertreter der Politik und der Behörden.

Hermann Jägerzum Gedenken

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Von Bischof Dr. Manfred Scheuer dem großen Tag unserer Tiroler Blasmusik an den Anfang gestellt, hat dieses Wort den Bogen über die Versammlung gespannt und wurde von Präsident Dr. Fischler zum Ende der Versammlung den Delegierten als Motto mitgegeben, unter dem sie ihre Tätigkeit fortsetzen mögen.

Die Landeshauptstadt Innsbruck war in diesem Jahr (am 13. März) wieder einmal der Treffpunkt der Tiroler Blas-musik-Delegierten. Die Generalver-sammlung ist einerseits ein festliches Zusammensein, andererseits aber auch Tag der Bilanz. Die Bedeutung dieser Versammlung wurde durch die An-wesenheit hoher Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstrichen, so gaben Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa, Alt-Landeshauptmann Alois Partl und Bürgermeisterin Hilde Zach der Blasmusik die Ehre. Im Dom zu St. Jakob fand ein festli-cher Gottesdienst statt, zelebriert von Bischof Dr. Manfred Scheuer, der ein-prägsam auf die Tätigkeit der Blasmusik einging, Verbindungen zu Religion und Mitmenschlichkeit aufzeigte und die Bedeutung des Zwischenmenschlichen, aber auch des eigenen Erlebens, im Mu-sizieren wunderbar verdeutlichte. Die Swarovksi Musik Wattens unter der Leitung von Kpm. Franz Schieferer musizierte zum Gottesdienst u.a. Teile aus der Gotteslob-Messe von Kurt Es-

termann, einem Auftragswerk des Ver-bandes. So verwob sich der mächtige Raum der barocken Kirche mit Musik der Gegenwart zu einer würdigen, litur-gisch stimmigen Feier. Der Leiter des Kirchenmusikreferates, Raimund Rung-galdier, wirkte als Kantor mit. Den eigentlichen offiziellen Teil eröff-nete die Bundesmusikkapelle Söll unter Kpm. Oswald Mayr dann auf höchst un-gewohnte, aber um so wirkungsvollere Weise, indem sie im Stadtsaal zur Pavane Battaille von Tylman Susato schreitend auftrat. Die einfallsreiche Choreogra-phie sorgte für eine stimmungsvolle Er-öffnung dieser festlichen Versammlung, wie auch die weiteren Musikbeiträge die Veranstaltung sehr bereicherten. Präsident Dr. Fischler leitete die Ver-sammlung in pointierter und charman-ter Weise, wie wir es von ihm gewohnt sind. Seit nunmehr zehn Jahren ist er Präsident des Tiroler Verbandes, hat sich maßgeblich für die Geschicke des Verbandes eingebracht und wurde dafür mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausge-zeichnet.

Der Verband in ZahlenVorgestellt durch den Geschäftsführer Hermann Jäger (✝):301 Kapellen, 13695 Musikantinnen und Musikanten (33 mehr als im Vor-jahr), von denen 55,7% unter 30 Jahre alt sind, kamen im Vereinsjahr 2004 ihrer Tätigkeit 11256 Mal nach, also durchschnittlich 93 Mal. Attraktiv sind unsere Musikkapellen auch für Mädchen. Ihr Anteil hat je-doch gegenüber dem Vorjahr um 141 abgenommen. Dies entspricht einem Anteil von 17,8 % aller Mitglieder, bzw. einem Durchschnitt von 8 Mädchen je Kapelle.Die Tätigkeitsperioden der Führungs-organe verkürzen sich, so gibt es nur noch 10 Funktionäre in Musikkapellen, die über 25 Jahre im Amt sind. Längst-dienender Obmann ist Josef Kathrein, Musikkapelle Fiss, mit 39 Jahren und Kapellmeister OSR Franz Wieser, Mu-sikkapelle Strassen, mit 42 Jahren.Zur Zeit stehen 5.215 Jugendliche in Ausbildung, davon werden 308 von Pri-vatlehrern ausgebildet.

Musizieren als Dienst an der Lebensfreude58. Generalversammlung des Tiroler Blasmusikverbandes

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Bei der Probenarbeit sind gegenüber den vergangenen Jahren Veränderun-gen eingetreten. Speziell im Bereich Gesamtkapellen, kleine Gruppen und Jugendorchester. Jede Kapelle hielt im Durchschschnitt 46,5 Proben ab. 2004 wurden 996 vereinseigene Konzerte ge-spielt, 2097 Ausrückungen betrafen die Tourismusverbände, 1795 Veranstal-tungen waren öffentlicher Natur, 3006 hatten kirchliche Anlässe, die Kapellen mussten bei 955 Beerdigungen spielen, 2465 Mal waren es Ständchen und sons-tige Anlässe, insgesamt waren es 11.256 Ausrückungen.7,8 Millionen € gaben die Tiroler Ka-pellen im letzten Jahr für die verschie-densten Belange aus, 4,7 Millionen davon waren Eigenmittel, also selbst erwirtschaftet.Unsere Internetseiten erfreuen sich zunehmender Beanspruchung. In den letzten zwölf Monaten konnten 14.280 Besuche verzeichnet werden. Das sind durchschnittlich ca. 1.150 Besucher im Monat und pro Tag ca. 45 Besuche.

Jahresprogramm mit HöhepunktenIn einem umfangreichen gemeinsamen Bericht führten Landeskapellmeister Hans Eibl, sein Stellvertreter Hans El-ler, der stellvertretende Landesstabfüh-rer Siegfried Stigger und Verbandsob-mann, zugleich ÖBV-Präsident, Herbert Ebenbichler Bilanz über ein ereignisrei-ches Jahr. Die Durchführung des ersten Tiroler Meisterkurses, ein Kapellmeis-

tertag mit ausgewählten Themen, das Fucik-Symposion in Zusammenarbeit mit dem ÖBV und den Innsbrucker Promenadenkonzerten, das internati-onale Beachtung gefunden hat, waren die herausragenden Punkte dieser Leis-tungsschau, neben einer langen Reihe von regelmäßigen, wichtigen Fortbil-dungsveranstaltungen auf verschie-denen Ebenen. Der Präsentation von hochkarätiger Blasmusik kam in beson-derer Weise das Festival der Blasmusik in Zusammenarbeit mit dem ORF Tirol nach. Interessant auch die zunehmen-de Bereitschaft der Kapellen, sich mit Musik in Bewegung intensiv zu befassen – ein respektables Ergebnis erzielte man dabei auch beim Österreichischen Blas-musikfest in Wien.

Erfolgreiche Jugendarbeit Erfolgsmeldungen von der Jugendarbeit kamen von den Landesjugendreferenten Helmut Schmid und Johannes Puchleit-ner: Die Ausbildung zum diplomierten Jugendreferenten wurde von 30 Absol-venten abgeschlossen, die Ablegung von Jungmusikerleistungsabzeichen ergab Rekordwerte (722 in Bronze, 296 in Sil-ber, 55 in Gold), der Wettbewerb Musik in kleinen Gruppen motivierte 220 En-sembles in neun Bezirksveranstaltungen zum Mittun. Das hohe Niveau bestätigten die Ergebnisse des Bundeswettbewerbs in Rust. Ein weiteres erfolgreiches Projekt, das Landesjugendblasorchester, zeigte die Leistungsstärke der Tiroler Jugend,

ebenso wie der Tag der Tiroler Blasmu-sikjugend, ein Treffen von erfolgreichen Jugendkapellen des Landes, wieder in Zusammenarbeit mit dem ORF Tirol.

Keine Finanzsorgen Eine positive Gesamtabrechnung konn-te Finanzreferent Hans Haun vorlegen. Der Verband braucht um seine weitere Tätigkeit nicht zu bangen, ganz beson-ders nicht nach den Worten des Landes-hauptmannes DDr. van Staa, der in sei-nen Grußworten betonte, er werde sich stets für ausreichende Subventionen des Landes einsetzen.

EhrungenNeben Präsident Dr. Fischler wurden mit dem Goldenen Ehrenzeichen der lang-jährige höchst erfolgreiche Musiklehrer Sebastian Pfluger und der langjährige Kapellmeister und Bezirkskapellmeister Oswald Mayr ausgezeichnet. Vertreter der benachbarten Verbände Vorarlberg und Südtirol hoben ihre Ver-bundenheit mit dem Tiroler Verband hervor. Eine lange Freundschaft verbin-det ja die Verbände von Nord- und Süd-tirol, unterstrichen durch regelmäßige Funktionärstreffen. Mit den Klängen der Tiroler Landes-hymne wurde der offizielle Teil abge-schlossen. Gleichwohl wurde da und dort das Treffen auf kameradschaftliche Weise weitergeführt, ganz im Sinne des einleitenden Bischofswortes. JoWe

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Der Tag begann leise. Erst allmählich füllte sich am Sonntag, den 22. Mai, das Innsbrucker Congress mit Musikanten und Musikantinnen. Ebenerdig die ersten Klänge, zum Einspielen. In den oberen Stockwerken wurden die Instru-mente ein wenig fester gehalten. Eine strenge Jury erwartete die 24 Musikkapellen. Die Konzentration hielt über Stunden und verlangte allen alles ab: den Musikanten, Kapellmeistern, Funktionären, der Jury, den Organisatoren. Abends mündete die Anstrengung im vollen Saal Tirol in Jubel: Die Stadtmusikkapelle Landeck wurde Sieger in der Gruppe D und mit der höchsten Punkteanzahl Tagesieger. In Gruppe C gewann die MK Hinterthiersee, in Gruppe B die MK Mariatal und in Gruppe A die MK Mieders.

Es war ein wahres Fest. Die Haller Stadt-pfeifer unter Hannes Buchegger waren die denkbar schmissigste Idee für den Festakt, und Juror Franz Peter Cibulka hatte eigens für diesen Zweck eine neue, voll hinein-fahrende Fanfare, „Tirol 05“, komponiert.LR Elisabeth Zanon und BM Hilde Zach fingen die prickelnde Stimmung im Saal auf. Die Landesrätin lobte die hervor-ragende Qualität der Tiroler Blasmusik. „Danke, dass ihr so gut auf die Jugend schaut“, sagte die Bürgermeisterin. Zwei Mitglieder der sehr prominent besetzten Jury, Bundeskapellmeister Walter Resche-neder und der in Tirol wohlbekannte Gert Buitenhuis, hatten schon vorher lobende Worte gefunden. Ein Resümée dieses Ta-ges? Beide sinngemäß übereinstimmend: „Geballte gute Leistung. Wir waren streng und fair, was an der gleichmäßigen Punk-teverteilung abzulesen war, und hörten generell gutes Niveau.“Der Festakt war spannend und ebenfalls fair gestaltet. Hilde Zachs begeistert auf-genommene Worte, dass es keine zweiten, dritten, vierten usw. Plätze gäbe, sondern nur zweitbeste, drittbeste, viertbeste, wur-

de in der Punktevergabe imponierend praktiziert. Moderator Peter Kostner lis-tete die Ergebnisse nicht in aufsteigender Punktezahl auf, sondern in der Reihenfol-ge der Kapellen-Auftritte. Auf diese Weise konzentriert sich das Publikum auf die bes-ten Wertungen und kann die schwächeren nicht mehr reihen. Für alle antretenden Musikkapellen gab es schöne Sachpreise, für die beiden ersten Punktesieger sogar Musikinstrumente.Die Pokale, Urkunden und Preise sind von Landesrätin Zanon, Landeskapellmeister Hans Eibl und Landesverbandsobmann Herbert Ebenbichler überreicht worden. In den ersten Publikumsreihen genossen die Juroren sichtlich die überschäumende Freu-de vor allem der Jugend: Außer den bereits erwähnten waren es Philipp Fruhmann, Thomas Doss, Elmar Vögel, Dieter Böck, Karl Geroldinger und Jan Van der Roost.Die in der Mehrzahl angereisten Musikan-ten und Musikantinnen haben diesen Tag mit ihrem Einsatz und Elan gestaltet. Für viele war es das erste Wertungsspiel über-haupt. Auf die Frage: „Cool oder nervig?“ an drei junge Adressaten kamen drei Ant-

worten: „Stark.“ „Geil.“ „Die Vorbereitung war manchmal nervig. Aber des heut‘ is spitze, da isses total dafürg‘standen.“ Ant-wort eines reifen Semesters auf inhaltlich die gleiche, nur etwas anders formulierte Frage: „Wenn man bereit dafür ist, ist es ein Erlebnis. Ich genieße es, so viele un-terschiedliche Kapellen auf einmal hören zu können und vergesse darüber das Lam-penfieber.“Außerhalb des Hauses sorgten die Mu-sikanten in ihren Trachten für prächtige Bilder, es gab Einmärsche und Ständchen.Und es gab Stress. Hinter den Kulissen herrschte Hochbetrieb, um den beträcht-lichen organisatorischen Aufwand zu bewältigen. Wenn so wenige Menschen unter so großem Zeitdruck arbeiten – man denke nur an die wenigen Minuten zwi-schen den letzten Takten des Wettbewerbs und der Preisverleihung, wo jede Kapelle die passende Urkunde samt Foto und sogar schon die schriftliche Bewertung erhält –, müssen sie ein erfahrenes, perfekt einge-spieltes Team sein. Auch für sie war es ein erfolgreicher Tag.

Ursula Strohal

Das Landeswertungsspiel 200524 Kapellen wagten die Standortbestimmung - Wettbewerb wurde zum Fest

Spannende Minuten am Instrument.

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Die Erfolreichsten des Landeswertungsspiel 05.

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Ergebnisse der Leistungsstufe AMusikkapelle Mieders • Kpm.: DI Günther FilzObmann: Franz Obex 84,67 GesamtpunkteBundesmusikkapelle Höfen • Kapellmeister: Peter Besler Obmann: Horst Pürstl 79,33 GesamtpunkteMusikkapelle Ehrwald • Kapellmeister: Johannes PetzObfrau Susanne Senftlechner 81,58 Gesamtpunkte

Ergebnisse der Leistungsstufe BMusikkapelle Mieming • Kapellmeister: Christian HolzeisObmann: Hannes Spielmann 87,33 GesamtpunkteStadtmusikkapelle Allerheiligen • Kapellmeister: Christian Lux – Obmann: Markus Schlenck 83,50 GesamtpunkteBundesmusikkapelle Mariatal • Kapellmeister: Peter Hohe-nauer – Obmann: Heinz Rampl 90,83 GesamtpunkteBürgerkapelle Vils • Kapellmeister Roland MegeleObmann: Werner Friedl 86,67 GesamtpunkteMusikkapelle Arzl i.Pitztal • Kapellmeister: Siegfried Neuru-rer – Obmann: Siegfried Neuner 83,00 GesamtpunkteMusikkapelle Baumkirchen • Kapellmeister: Franz Hoppich-ler – Obmann: Alois Tait 87,50 GesamtpunkteHauger Musikkapelle Leisach • Kapellmeister: Hans-Peter Glanzer – Obmann: Josef Senfter 85,42 GesamtpunkteMusikkapelle Tulfes • Kapellmeister: Johann Heidegger Obmann: Alfred Kössler 90,58 Gesamtpunkte

Ergebnisse der Leistungsstufe CMusikkapelle Oberhofen • Kapellmeister: Stefan Köhle

Obmann: Bernhard Föger 85,42 GesamtpunkteMusikkapelle Pettnau • Kapellmeister: Sepp NolfObmann: Gerhard Scheiring 83,08 GesamtpunkteMusikkapelle Pinswang • Kapellmeister: Paul Kaiser Obmann: Gerhard Wachter 81,17 GesamtpunkteMusikkapelle Schönwies • Kapellmeister: Werner Goldschald Obmann: Andreas Schöpf 81,08 GesamtpunkteMusikkapelle St. Veit i. Defreggen • Kapellmeister: Philipp Großlercher – Obmann: Klaus Großlercher 78,25 GesamtpunkteBundesmusikkapelle Hinterthiersee • Kapellmeister: Peter Thaler – Obmann: Sebastian Kirchmair 87,33 GesamtpunkteMusikkapelle Inzing • Kapellmeister: Florian PrangerObmann: Hermann Oberthanner 86,33 Gesamtpunkte

Ergebnisse der Leistungsstufe D und DSStadtmusikkapelle Amras • Kapellmeister: Paul BramböckObmann: Herbert Seebacher 87,58 GesamtpunkteMusikkapelle Prutz • Kapellmeister: Rudi PascherObmann: Thomas Wassermann 81,67 GesamtpunkteSwarovski Musik Wattens • Kapellmeister: Franz SchiefererObmann: Markus Schwanninger 90,83 GesamtpunkteStadtmusikkapelle Landeck • Kapellmeister: Helmut SchmidObmann: Werner Sprenger 92,08 GesamtpunkteBezirksblasorchester Brixental • Kapellmeister: Stefan Reiter Obmann: Franz Widmoser 86,75 GesamtpunkteSpeckbacher Stadtmusik Hall i.Tirol • Kapellmeister: Wolf-gang Kostner – Obmann: Josef Bliem 91,17 Gesamtpunkte

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Zunächst ein Blick auf das Blasmu-sik-Klangspurenprogramm 2005:

• In einem Sonderkonzert vereinen sich am 3. Juli ab 17 Uhr die Mu-sikkapelle Landeck-Perjen, die Swarovski Musik Wattens und die Militärmusik Vorarlberg. Mit dabei ist auch das Tiroler Schlag-zeugensemble „The Next Step“. Sie alle gestalten das „Ritual“, eine „Freiluftmusik für zwölf große Trommeln und drei Blasmusikor-chester sowie Kirchenglocken ad lib.“. Die Uraufführung wird von zwei Fahnenschwingern begleitet. Der Komponist, Georg Friedrich Haas, ist einer der wichtigsten österreichischen Tonschöpfer der Gegenwart. Dass er, dessen Weg ins musikalische Neuland führt,

für die Blasmusik schreibt, ist höchst ungewöhnlich. Anlass bie-tet die Tiroler Landesausstellung 2005 in Hall und im Alpinarium Galtür.

• Ein Bläserensemble der Swarovs- ki Musik Wattens ist beim ei-

gentlichen Eröffnungskonzert der Klangspuren am 9. September in der Schwazer Tennishalle dabei, wenn Olari Elts das Tiroler Sym-phonieorchester Innsbruck, das Jazzorchester Tirol und Solisten dirigieren wird. Die Bläser wer-den drei Fanfaren des polnischen Komponisten Witold Lutoslawski interpretieren.

• Windkraft Tirol, das Profibläse-rensemble herausragender So-

listen, und die Swarovski Musik Wattens gestalten unter Kasper de Roos Leitung am 10. September in der Tennishalle Schwaz Urauffüh-rungen neuer Musik von Johannes Maria Staud, Christof Dienz, Ewa Trebacz u.a.

• Im Rahmen des ersten Kinderfes-tivals der Klangspuren vom 16. bis 18. September spielt die Swa-rovski Musik Wattens unter Franz Schieferer Sergej Prokoffiews „Peter und der Wolf“ in der Blä-serfassung. Aufführungen am 16. im ORF, am 17. in der Zillertaler Erlebnissennerei und am 18. in Wattens.

„Das Festival Klangspuren ist Teil der internationalen Szene“, erläutert der

Die Freiheit talentierter MenschenTiroler Tradition inmitten der Avantgarde: Blasmusik und Festival Klangspuren

Die Schwazer Klangspuren sind eines der bekanntesten Festivals für Neue Musik in Europa. Sie werden geprägt von höchster Qualität, von der Musik und der Anwesenheit prominenter Komponisten, von herausragenden Interpreten und ungewöhnlichen Schauplätzen. Geradezu phänomenal im internationalen Vergleich ist das große Publikumsin-teresse. Zum Wesen der Klangspuren gehört auch die Verbundenheit mit der regionalen Volkskultur. Die Blasmusik hat hier seit Jahren eine spezielle Plattform. Warum das so ist, erläutert der Intendant der Klangspuren, der Pianist, Ideenlieferant und Veranstalter Peter Paul Kainrath.

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Das gibt es nur in Tirol: Die Swarovski Musik Wattens gestaltet mit größtem Einsatz Jahr für Jahr wichtige Programmpunkte bei den Klangspuren, dem Schwazer Festival Neuer Musik.

Peter Paul Kainrath leitet und programmiert das Schwazer Festival Klangspuren.

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

gebürtige Südtiroler und Kosmopolit Peter Paul Kainrath. „Und die Auf-tritte der Blasmusik geben ihm einen Aspekt der Unverwechselbarkeit. Im Betrieb der Neuen Musik gibt es sonst nirgends einen solchen Kontext.“ Wie sind, noch dazu auf Festival-ebene vor einem internationalen Publikum, Neue Musik und Blasmu-sik vereinbar, was rechtfertigt den Einsatz bemühter Laien, die auch im Umfeld der Avantgarde in ihrer Tracht auftreten? Kainrath: „Klangs-puren“ versteht sich als Brücke. Wir wollen die Zuhörer abholen und wo-hin bringen. Die unverwechselbare Region Tirol soll ein typisches Ele-ment beitragen, und das ist musika-lisch die Blasmusik. Für den Musik-betrieb ist es wichtig, sich mit dieser Realität auseinanderzusetzen. Wenn die Musikanten aus ihrem Repertoire herausgehen und mit großem Einsatz für diese Begegnung mit Neuem bei uns mitmachen, hat das einen be-sonderen Wert. Es bedeutet für die Musikanten eine extreme Herausfor-derung, aber gerade da spürt man die Freiheit von talentierten Menschen wie sonst nirgends.“

Wenn die Tiroler Blasmusik beim Klangspuren-Festival dabei ist, so gewiss nicht ausgestellt als exotische Demonstration. Sie ist mit ihren besten Fähigkeiten musikalisch voll-gültig integriert. Da wird als eigene Qualität die bewegliche Klangmasse genützt, wie etwa im neuen Stück von Christof Dienz, wenn kommen-den Herbst bei der Uraufführung die Swarovski Musik für die Klangkraft und das Ensemble Windkraft für die Soli zuständig sein wird. Die Kompo-nisten und Starinterpreten, die bisher mit der Swarovski Musik Wattens zusammengearbeitet haben, sind be-geistert von deren Können und von ihren eigenen, neuen Erfahrungen.Für die Festivalleitung ist der jährliche Swarovski-Auftritt die schönste Mög-lichkeit, das kulturelle Engagement des Hauptsponsors, Swarovski Kris-tallwelten, öffentlich zu würdigen.

Ursula Strohal

Bläser und Blasorchester spielen Mozart

Ein Symposion im Hinblick auf das Mozartjahr 2006

Samstag, 16. Juli 2005 -13:00 bis 19:00 UhrKaiser Leopold-Saal der Theologischen Fakultät

Innsbruck, Karl Rahner Platz

Programm

Eine Veranstaltung des Landesverbandes der Tiroler Blasmusikkapellen in Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Promenadenkonzerten

13:00 Uhr bis 19:00 Uhr:Notenausstellung zum Thema des Symposions 14:00 Uhr:Eröffnungsreferat o. Univ. Prof. Dr. Tilman SeebassVorstand des Institutes für Musikwissen-schaft der Universität Innsbruck14:45 Uhr:Blasorchester spielen MozartDr. Bernhard HablaPannonische Forschungsstelle des Institutes Oberschützen der Kunst-universität Graz16:00 Uhr:Beispiele am Naturhorn, Inter-pretation von Mozarts Bläserwerkeno. Univ. Prof. Hansjörg AngererUniversität Mozarteum Salzburg, Hochschule für Musik Nürnberg

16:30 Uhr: Mozart aus der Sicht des Arrangeurs für Sinfonisches BlasorchesterAlbert SchwarzmannArrangeur der Bläserphilharmonie Mo-zarteum Salzburg und Musikpädagoge17:15 Uhr:Bläserkammermusik von W. A. MozartPeter RablSoloklarinettist des Tiroler Sinfonieor-chesters Innsbruck und MusikpädagogeMit Vorträgen eines Bläserensembles19:00 Uhr: Konzert der Swarovski Musik Wattensim Innenhof der Hofburgu. a. mit Werken von W. A. Mozart20:30 Uhr:Konzert der Pannonischen Harmonieim Innenhof der Hofburgmit der Gran Partita von W. A. Mozart

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Innsbrucker Promenadenkonzerte 2005 Freitag, 8. bis Sonntag, 24. Juli im Innenhof der kaiserlichen Hofburg

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Bürgerkapelle Lana.

Das vollständige Programm der Innsbrucker Promenadenkonzerte 2005 finden Sie unter www.promenadenkonzerte.at.

Nicht nur zeitlich erfahren die Innsbru-cker Promenadenkonzerte, mittlerweile eine der beliebtesten und am meisten be-suchten Sommerveranstaltungen Inns-brucks, in diesem Jahr eine Erweiterung. Neben erstklassigen Blasmusikkapellen werden bei insgesamt 24 Konzerten von 8. bis 24. Juli 2005 auch vier renommier-te Salonorchester aus Österreich und der Schweiz die weltberühmte Musik der k.u.k.-Zeit im stimmungsvollen Rahmen des Innenhofes der kaiserlichen Hofburg wieder auferstehen lassen.

Die teilnehmenden Musikkapellen kom-men diesmal aus Nord- und Südtirol, Oberösterreich, der Steiermark, Salz-burg, Wien, Burgenland, Bayern und Luxemburg. Ein in Zusammenarbeit mit dem Landesblasmusikverband Tirol durchgeführtes Symposium beschäftigt sich mit der Frage „Mozart und die Blas-musik − Können Musikkapellen Klassik spielen?“.

Im vergangenen Jahr, dem zehnten seit Bestehen dieser Veranstaltungsreihe, konnten bei 20 Konzerten, gespielt von mehr als 1.000 MusikerInnen, über 20.000 Besucher bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten gezählt werden.

Höhepunkte:Freitag, 8. Juli / 20.00 Uhr:Sinfonisches Blasorchester RiedSamstag, 9. Juli11.00 Uhr: Stadtmusik Retz19.00 Uhr: Musikkapelle Voest-Alpine

Roseggerheimat Krieglach20.00 Uhr: Stadtmusikkapelle Innsbruck-WiltenSonntag, 10. Juli11.00 Uhr: Bürgerkapelle Lana19.00 Uhr: Musikkapelle Inzing20.00 Uhr: Original Hoch- und DeutschmeisterMontag, 11. Juli 20.00 Uhr: Original Tiroler KaiserjägermusikDienstag, 12. Juli20.00 Uhr: SBOIL Sinfonisches Blasorchester Innsbruck-LandMittwoch, 13. Juli20.00 Uhr: Militärmusik SalzburgSamstag, 16. Juli11.00 Uhr: Speckbacher Stadtmusik Hall14.00 Uhr: Beginn des Symposions „Mozart und die Blasmusik − Können

Musikkapellen Klassik spielen?“ in Zusammenarbeit mit dem Landesver-band der Tiroler Musikkapellen.19.00 Uhr: Swarovski Musik Wattens20.45 Uhr: Pannonische Harmoniemusik – „Gran Partita“ von MonzartSonntag, 17. Juli11.00 Uhr: Pannonisches Blasorchester20.00 Uhr: Postmusik InnsbruckMontag, 18. Juli20.00 Uhr: Musique Militaire Grand DucaleDonnerstag, 21. Juli 20.00 Uhr: Original C. M. Ziehrer- Orchester WienSamstag, 23. Juli 20.00 Uhr: Tiroler Kammerorchester InnStrumentiSonntag, 24. Juli 20.00 Uhr: Allgäu Sinfonietta

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

LVB-ObmannDr. Herbert Ebenbichler

Mi t t e i l ungen des Ve rbandsobmannes

Als Verbandsobmann bedan-ke ich mich einleitend für den ausgezeichneten Besuch unserer Generalversammlung am 13. März 2005 in Innsbruck. Es war eine beschlussfähige Zahl von Delegierten aus den Kapellen und Bezirken (vollzählig) samt den Vorstands- und Beiratsmit-gliedern anwesend. Im Einzelnen

war die Teilnahme der Musikkapellen wie folgt: Zu danken ist für die schöne musikalische Gestaltung der Messe im Dom der Swarovski Musik Wattens unter der Lei-tung von LKplm-Stv. Franz Schieferer, es war wichtig, eine derart schöne Messgestaltung zu hören. Ebenso gebührt der Bundesmusikkapelle Söll unter Bezirkskapellmeister Oswald Mayr aufrichtiger Dank für die ausgezeichnete Umrahmung der Generalversammlung im Stadtsaal. Wir hätten dieses Orchester während der Versammlung noch öfter einsetzen sollen, ein Hinweis für künftige Versammlungen. Trotz teilweise trockener Tagesordnungspunkte ging die Versammlung unter dem souveränen Vorsitz von Präsident Dr. Franz Fischler doch zügig weiter. Die breite Palette der

Verbandsarbeit, die auch in den Österreichischen Verband hineinwirkt, wurde gut aufgezeigt. Die Informationen waren auch für die anwesenden Ehrengäste, besonders für den Lan-deshauptmann und die Frau Bürgermeisterin wichtig, sind doch das Land und die Gemeinden unsere wichtigsten Sub-ventionsgeber. Die Ehrungen betrafen mit dem Musikleh-rer Sebastian Pfluger, Kapellmeister Oswald Mayr und mit unserem Präsidenten für seinen Einsatz für unsere Tiroler Blasmusik während seiner anstrengenden und zeitraubenden Kommissarzeit in Brüssel ganz verschiedene Bereiche. Alle haben sie Enormes geleistet, jeder auf seine Art.Die Arbeit im Verband geht weiter. Vor allem verwei-sen wir auf unsere Ankündigungen in unserer Homepage www.blasmusikverband-tirol.at und auf unser Mitteilungs-blatt „Blasmusik in Tirol“. Bei den Vereinen und Bezirken folgen jetzt viele Aktivitäten mit Konzerten, Wertungsspie-len, Marschmusikbewerben und Fortbildungsveranstaltun-gen und dann ab Juni mit den beliebten Bezirksmusikfesten. Es ist mir wieder ein großes Bedürfnis, den Funktionären und Aktiven in den Verbänden und Kapellen an dieser Stel-le herzlich dafür zu danken, dass sie mit so viel Elan und Begeisterung immer wieder bemüht sind, unsere Blasmusik in der Öffentlichkeit gut zu präsentieren.

Generalversammlung 2005: Rückblick und Dank

„Österreichische Blasmusik“, die Fach- undVerbandszeitschrift des Österreichischen BlasmusikverbandesDer ÖBV bemüht sich derzeit, den Abostand hinsichtlich der ÖBZ zu verbessern und so sind alle Kapellen auch im Bereiche unseres Landesver-bandes angehalten, mitzumachen. Ei-gentlich sollten in jeder Kapelle min-destens 5 Exemplare aufliegen, damit wirklich jeder Funktionär, jeder Mu-siker und jede Musikerin Zugang zum Blatt hat, in dem wichtige Informati-

onen auch über Aus- und Fortbildung usw. gelesen werden können. Alle Tiroler Kapellen, die keine Zeitung beziehen oder weniger als drei Abos haben, werden demnächst über die Redaktion und die Vertriebsfirma in einer Werbeaktion zwei Monate lang Gratisexemplare bekommen. Auch für diese Aktion bitten wir um Ver-ständnis, die ÖBZ stellt einen wich-

tigen Einnahmeposten des ÖBV dar, wobei die Höhe vom Abostand ab-hängig ist. So wie jeder Schütze seine Schützenzeitung hat, jeder Bienen-züchter die Bienenzeitung usw. sollte auch in jeder Tiroler Kapelle diesbe-züglich kein Mangel herrschen. Der Abopreis ist mit € 28.- für ein Jahres-abo bei der Qualität der Zeitung als günstig zu bezeichnen.

Bezirksobmann Roland Mair,Beirat im Vorstand des Landesverbandes, wurde, nach dem unerwarteten Tod von Hermann Jäger in der Vorstandssitzung vom 11. Mai mit den Agenden des Geschäftsführers betraut. Die endgültige Bestellung ist statutengemäß der näch-sten Sitzung des Erweiterten Vorstandes (voraussichtlich Herbst) vorbehalten. Wir bedanken uns bei Roland Mair für seine Bereitschaft, dieses Amt zu über-nehmen und wünschen ihm alles Gute.

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Der diplomierte Vereinsobmann in der MusikkapelleEin Ausbildungsangebot des BVT

Unter dem Motto „Obleute unserer Musikkapellen sind gerüs-tet für die Zukunft“ bietet der Blasmusikverband Tirol die Aus-bildung zum diplomierten Vereinsobmann an.Interessierte Musikant/innen sollen auf die Funktion Obmann/Obfrau vorbereitet werden. Bereits aktive Obleute sollen weiter-gebildet werden. Durch Kennenlernen verschiedener Bereiche und Arbeitstechniken können Einblicke, Chancen und ver-schiedene Möglichkeiten, auch außerhalb des Musikbereichs,in der Vereins- bzw. Verbandsarbeit erfahren werden.Das Ausbildungsseminar wird in fünf Wochenendblöcken im Volksbildungsheim Grillhof angeboten, teilweise gemeinsam mit dem parallel laufenden Ausbildungsseminar für Jugendre-ferenten. Nähere Informationen: Hompage, Verbandsbüro!

Programm:Modul 1: Samstag, 15. und Sonntag, 16. Oktober 2005„Sie haben mich zum Obmann gewählt ... was nun?“Aufgaben und Betätigungsfeld einer Obfrau / eines Obmannes in der Musikkapelle

Rechtliche Situation (Neues Vereinsgesetz und neues Veran-staltungsgesetz) – Referent Dr. Herbert EbenbichlerVerbandsstruktur in Österreich – Referent Univ.-Prof. Dr. Friedrich WeyermüllerErstellen eines Anforderungsprofils bzw. Leitbildes – dazu gibt es ein ImpulsreferatErarbeiten gemeinsamer Ausbildungsbedürfnisse Wer sind wir? – Was sind wir? – Wo sind wir? – Wie erreicht man uns?Ausbildung- Prüfungs- u. Wettbewerbswesen – LJR Helmut SchmidVorschau auf das nächste ModulModul 2: Samstag, 3. und Sonntag, 4. Dezember 2005Psychologische Führungsarbeit = PersönlichkeitsbildungModul 3: Samstag, 11. und Sonntag, 12. Februar 2006 Vereinsorganisation = ManagementModul 4: Sonntag, 30. April 2006 Themen zur Diplomarbeit festlegen und vergebenModul 5: Samstag, 1. und Sonntag, 2. Juli 2006Schlusspräsentation unter dem Motto:Führungsarbeit in der Musikkapelle – Chancen – Möglichkeiten – Ziele

Sitzung des erweiterten VerbandsvorstandesNach der Generalversammlung ist der erweiterte Verbandsvorstand das grösste Gremium bzw. Organ des Landesverban-des, an dem bekanntlich der Vorstand, die Mitglieder des Musikbeirates und je vier Vertreter der Bezirksverbände (Ob-mann, Kapellmeister, Jugendreferent und Stabführer oder Vertreter) teilneh-men. Dem erweiterten Vorstand obliegt die Besprechung, auch Planung wichti-ger Verbandsangelegenheiten sowie die Beratung über grundsätzliche Fragen der Verbandsarbeit und der Blasmusik.Auch bei der Sitzung vom 12. Februar dieses Jahres am Grillhof wurden im Ple-num und in den Arbeitskreisen wichtige Themen behandelt. Dabei wurden in einem Kurzbericht des Obmannes alle Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, die der Verband anbietet, angeführt, lobend wurde die neue Organisation des Musikbeirates mit fünf Referaten und der Mitarbeit vieler Fachleute her-vorgehoben. Die Mitarbeit der Tiroler Funktionäre im Österreichischen Blas-musikverband war ein Thema und auch die Zusammenarbeit des Verbandes mit ORF Landesstudio Tirol wurde im Hin-blick auf sehr gute, bereichernde Veran-

staltungen 2004 - Blasmusikfestival in der Dogana und Tag der Blasmusikju-gend in Telfs - besprochen.Für die Zukunft wurden neue Projekte auf Grund der Finanzierungsmöglichkei-ten über die Blasmusikjugend angeführt und auch auf schöne Pläne für 2006 Landesbewerb Musik in Gruppen), 2007 (Landesmusikfest) und 2009 (200 Jahre Tiroler Freiheitskämpfe) hingewiesen.Die Arbeitskreise befassten sich mit dem Landeswertungsspiel und den nicht sehr ermutigenden Meldungen, und versuch-ten über Ursachen und Möglichkeiten nachzudenken. Im Arbeitskreis der Lan-des- und Bezirkskapellmeister zusammen mit dem Musikbeirat gab es Überlegun-gen zu einem Tiroler Kapellmeistertag 2005, fixiert für Dezember.Im Arbeitskreis der Obleute mit den Finanzreferenten und dem Medienrefe-renten befasste man sich mit EDV-Pro-blemen, mit Subventionsansuchen, der Notwendigkeit von AKM-Programm-Meldungen sowie mit der Frage, wie bei den Bezirksmusikfesten Beiträge der Ka-pellen zu leisten sind bzw.wie die Feste finanziert werden.Die Jugendreferenten berichteten über

die ausgezeichnet beschickten und gelun-genen Bewerbe für Musik in Gruppen in den Bezirken, beim Landesverband und schließlich über die Erfolge der Tiroler Gruppen beim Bundesbewerb in Rust. 30 Absolventen besuchten 2003 und 2004 das Seminar zur Ausbildung der Jugendreferenten. Im Oktober 2005 be-ginnt ein neuer Lehrgang, der mit einer Ausbildung zum diplomierten Verein-sobmann teilweise gekoppelt wird, eine Premiere des Tiroler Verbandes (siehe auch unsere Hompage!). 2005 werden nach dem erfolgreichen Start 2004 auch wieder Arbeitsphasen und Konzerte des Tiroler Jugendblasorchesters stattfinden. Für den Wettbewerb der Jugendbla-sorchester am 18./19. Juni 2005 in St. Johann laufen die Vorbereitungen, die Zahl der Meldungen ist höchst erfreu-lich.Im Kreise der Stabführer wurde ein neu-er Arbeitsbehelf, „Der Stabführer in der Praxis“, vorgestellt und anstehende Ta-gungen und Besprechungen erörtert. Für 2005 sind zahlreiche Marschmusikbe-werbe in den Bezirken vorgesehen. Über einen Landesbewerb für Musik in Bewe-gung 2006 wurde ebenfalls beraten.

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Caritasdirektor Georg Schärmer hat bei unserem Obmann Dr. Herbert Ebenbichler angefragt, ob es vielleicht möglich wäre, in ganz Tirol Platzkon-zerte im August unter dem Motto „Tiroler Musikkapellen musizieren für Brunnen in Afrika“ in den Dienst der Nächstenliebe zu stellen.Wir haben diese Idee in einer Vor-standssitzung einstimmig befürwortet. Natürlich konnten wir diese Absichts-erklärung nur abgeben, weil wir auf eure Unterstützung hoffen. Wir haben uns also gedacht, dass es euch doch mög-

lich sein sollte, bei wenigstens einem Platzkonzert im August für diese gute Sache zu werben bzw. zu sammeln. Die Caritas würde euch Informations-material mit Zahlscheinen zusenden, das ihr bei einem oder auch mehreren Konzerten für die Besucher auflegt oder verteilt. Wichtig ist natürlich eine kurze Information zu diesem An-liegen am Beginn des Konzertes. Für jene Leute, die sich den Weg zu einer Einzahlungsstelle sparen möchten, könntet ihr auch einen Korb bzw. eine Schachtel etc. aufstellen und den ge-

sammelten Betrag als Musikkapelle mittels Zahlschein überweisen. Eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen ge-setzt. Selbstverständlich würden wir euch nach Abschluss dieser Aktion der Nächstenliebe davon informieren, welchen Betrag wir landesweit einge-spielt haben. Ich habe die Organisation dafür über-nommen und hoffe sehr, dass möglichst viele Musikkapellen unsere einstimmi-ge Absichtserklärung unterstützen, um so ohne viel Aufwand den Ärmsten der Armen ein wenig zu helfen.

FAHRBETRIEB

SONNTAG 14. AUGUST 05

SEEFESTbeim Speichersee Arzjoch

SONNTAG 10. JULI 05

FEST AM BERGbei der BergstationSpieljochbahn

SONNTAG 11. SEPTEMBER 05

BERGMESSEbeim Gipfelkreuz Spieljoch

�� Info-Tel: 05288/62991

www.spieljochbahn.at

14. – 16. Mai / 21. und 22. Mai / 26. – 29. Mai 2005.Im Juni 2005 jeden Freitag bis Sonntag und ab 1. Juli bis 9. Oktober 2005 durchgehend, bei Schönwetter bis 16. Oktober 2005.

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Musizieren für Leben spendendes WasserLiebe Freunde unserer Tiroler Blasmusikerfamilie,

Wenn ihr euch also bereit erklärt, bei dieser Aktion mitzumachen, so sendet mir bitte ein kurzes Mail mit folgender Information:

Tag(e), Datum, Ort und Uhrzeit des Beginns eures(r) Platzkonzerte(s), sowie eine Adresse für die Zustellung des Informationsmaterials.Für eure Bereitschaft mitzumachen sage ich euch jetzt schon ein herzliches „Vergelt’s Gott“E-Mail: [email protected]; Tel.: +49 / 8363 / 1385; Mobil: 0676 / 8877 0226

Richard Wasle e.h.

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Welche Vorteile bietet die Österreichische Blasmusikjugend?Auf Grund der Vorgaben und Erforder-nisse des zuständigen Ministeriums für Soziales und Generationen plagen sich seit einiger Zeit unsere Vereinsfunktio-näre mit der Eingabe der Mitglieder der Österreichischen Blasmusikjugend, also der aktiven Mitglieder der Kapellen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr, der in Ausbildung befindlichen Schüler, die noch nicht aktiv sind, ebenfalls bis zum vollendeten 30. Lebensjahr und der Ju-gendfunktionäre gleich welchen Alters. Bekanntlich muss hier eine Reihe von Daten wie Vor- und Zuname, Geburts-datum, Anschrift, Instrument, Verein usw. eingegeben werden. Es gab viele Proteste, immer wieder wurde auch auf Probleme des Datenschutzes hingewie-sen. Grösstenteils wurden alle strittigen Fragen aufgeklärt, trotzdem stellt sich immer wieder die Frage, wozu dies alles.Die Österreichische Blasmusikjugend besteht als Jugendabteilung des Öster-reichischen Blasmusikverbandes ohne eigene Rechtspersönlichkeit und führt eigenständig und unabhängig die bun-desweite Koordination, Planung und Ausführung der Jugendarbeit im Bereich des Blasmusikwesens durch und sorgt auch für die Kommunikation sowohl un-ter den Mitgliedern als auch nach außen. Wenn die Österreichische Blasmusikju-gend nun bundesweit mehr als 80.000 Mitglieder hat, dann bekommt sie eine Förderung durch eine Basis- und Projekt-subvention in einer Höhe, wie sie bisher noch nie der Österreichischen Blasmusik zur Verfügung stand! Bei entsprechender

Grösse und Mitgliederzahl hat unsere Jugendabteilung einen Rechtsanspruch auf die Subventionen, und so können die bisherigen und zukünftigen Aktivitäten in der Jugendarbeit sichergestellt wer-den. Dazu gehören:* Ein eigenes Büro der Blasmusikjugend

seit September 2004 in Spittal/Kärn-ten.

* Der Bundesbewerb „Musik in kleinen Gruppen“

* Die seit 2003 erfolgreich in vier Berei-chen Österreichs (Ost, Süd, Nord und West) laufenden Seminare für den di-plomierten Vereinsjugendreferenten (in Tirol war der erste Lehrgang 2004 beendet, im Oktober 2005 beginnt, siehe oben, ein neuer zusammen mit Liechtenstein und Vorarlberg).

* ÖBV-Jugendorchester-Wettbewerbe (für Tirol heuer im Oktober in Götzis-Landesausscheidung, vorher im Juni in St.Johann).

* Präsentation der Blasmusikjugend bei der MIDEUROPE in Schladming.

* Jugend-Homepage.* „Winds4you“ als Informationsblatt der

Blasmusikjugend.* Förderung von Auslandskontakten, z.

B. Teilnahme von Jugendblasorches-tern bei internationalen Meetings, Unterstützung hervorragender junger Musikerinnen und Musiker beim Be-such internationaler Seminare.

* Ganz neu in der Projektserie ist die Aufstellung eines Nationalen Jugend-orchesters, wobei in diesem bundes-weiten Auswahlorchester die jungen

Aktiven die Möglichkeit haben, mit einem international renommierten Dirigenten sowie Registerleitern aus führenden österreichischen Orches-tern und Musikhochschulen zu arbei-ten. Das Orchester wird in zwei Pro-benphasen im April 2006 in Kärnten und im Mai in Tirol vorbereitet und spielt dann vom 17. bis 19. Mai Kon-zerte in Innsbruck, Linz und Wien.

Darüberhinaus steht ein wesentlicher Anteil der Fördermittel den Landesver-bänden, ausschließlich für die Jugendar-beit in guten Projekten, zur Verfügung, eine wesentliche Unterstützung für die Landesverbände. Die Landesverbände werden auch dadurch in Zukunft ent-lastet, dass die anteiligen Kosten für die Treffen der Landesjugendreferenten (jetzt Bundesjugendleitung und Bun-desjugendvorstand) nicht mehr auf die Landesverbände aufgeteilt, sondern von der Österreichischen Blasmusikjugend getragen werden.

Es ist somit nach Bewältigung des Ver-waltungsaufwandes durch die namentli-che Erfassung der Blasmusikjugend eine Vielzahl von Vorteilen für die Jugend-arbeit in Österreich und in den Landes-verbänden festzustellen, die alle durch geschickte organisatorische Änderungen in den ÖBV-Statuten und mit den Mit-teln des Bundesjugendförderungsgesetzes möglich geworden sind, eine neue be-merkenswerte Phase der gesamten Blas-musik in Österreich.

Vertrag mit AKMDer neue, verbesserte, zwischen den Landesverbänden im ÖBV, vertreten durch den ÖBV und der AKM abgeschlossene Vertrag, gültig seit 1.1. 2005, ist nunmehr sowohl in der Homepage des ÖBV als auch in der des Tiroler Verbandes aufge-nommen und kann jederzeit heruntergeladen werden. Über die Verbesserungen wurde bereits berichtet.

Zusammenarbeit mit ORF Studio TirolWie im Vorjahr mit dem Blasmusikfestival und dem Tag der Blasmusikjugend, plant der ORF in Zusammenarbeit mit dem Landesverband und den bewährten Sponsoren wieder zwei Veranstaltungen, einmal für die Jugend und auch ein neuer, interessanter Bewerb für die Tiroler Kapellen ist im Gespräch.

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Mi t t e i l ungen des Landeskape l lme i s t e r s

LKplm. Prof. Mag. Hans Eibl

Wie alljährlich fand in der Kar-woche, 21. und 22. März 2005, die 2-tägige Landeskapellmeisterkon-ferenz statt.Die wichtigsten Tagesordnungs-punkte und Ergebnisse: • Die CD mit der Pflichtliteratur wurde in ganz Österreich gut an-genommen. • Der Kapellmeisterkurs in Zeil-

lern findet vom Donnerstag, 1. bis Sonntag, 4. September statt. U.a. wird ein Seminar für Flügelhörner enthalten sein. Da es viele Interessenten gibt, wird auch der Dirigierunter-richt für Kapellmeister der Stufen A, B u. C mit Prof. Hans Eibl wieder stattfinden. Anmeldung über den Landesver-band bis 5. Juni 2005, Kurskosten 120.-€, Zimmer 39.-€, Verpflegung kann vor Ort angemeldet werden.

• Derzeitige, noch nicht geklärte Situation bei den Militär-musiken.

• Der Literaturkatalog: Die letzte Ausgabe diese Kataloges stammt aus dem Jahre 1998. Dieser wird ergänzt, so dass

neue Werke oder Arrangements, die bis 2004 erschienen sind, Berücksichtigung finden. Ab diesem Zeitpunkt werden Werke, die in diesen Katalog aufgenommen werden, nicht mehr von den Landeskapellmeistern eingestuft, sondern von einer international besetzten Jury. Damit soll verhin-dert werden, dass landeseigene Komponisten und Arran-geure vom Eindruck der Bevorzugung befreit werden. Um die Werke einstufen zu können, wurden Kriterien festgelegt: 1) Künstlerische Qualität, 2) Besetzung und Instrumenta-tion, 3) verschiedene Tempi, 4) praxisorientierte Noten-ausführung mit Partitur (Besetzung mit Flügelhörnern muss berücksichtigt werden). Werke für die landeseigenen Wer-tungsspiele werden nach wie vor von den Landeskapellmeis-tern eingestuft.

• Informationen: Mozart-Symposion am Samstag 16. Juli in Innsbruck. Mid Europe Schladming (Österreichkonzert des ÖBV Mitt-

woch 13. Juli 2005 18.30), Internationale Musiktage Vöcklabruck (Do 5. bis 7. Mai 05). Solistenwettbewerb in Schloss Birkenstein Steiermark

vom 5. bis 9. Oktober 2005

Landeskapellmeisterkonferenz in Klagenfurt

Workshops mit Edgar Seipenbusch 2005 und 2006Die Workshops befassen sich wieder mit zeitgenössischen Wer-ken und Bearbeitungen (Transkriptionen) großer Orchesterli-teratur für Blasmusik.Inhalt der Kurse: Takteinteilungen nach Phrasierung und Struktur, kritische formale und inhaltliche Analyse, Gedanken zur Instrumentierung, symphonisch gestaltendes, musikadä-quates Dirigieren und Behandlung probentechnischer und pä-dagogischer Fragen.Die Workshops finden wieder zweimal wöchentlich statt:Mittwoch 19.00 bis 22.30 Uhr – Beginn: 5. Oktober 2005Samstag 09.00 bis 12.30 Uhr – Beginn: 8. Oktober 2005Anmeldungen ab sofort im Verbandsbüro des Landesverbandes möglich und wünschenswert!Es können beide Workshops belegt werden oder aus Zeitgrün-

den auch nur einer. Zustieg während des Jahres möglich.Ort: Städtische Musikschule Innsbruck, Marktgraben, 4. StockKosten: pro Workshop und Jahr € 500.- Für beide Workshops pro Jahr € 800.-

Als Höhepunkt und Zusammenfassung der Workshops wird es auch am Ende im Juni/Juli 2006 Probentage mit einem profi-lierten Orchester geben, wobei alle Teilnehmer die wichtigsten besprochenen Werke erarbeiten und dirigieren können.Hier kann dank der freundlichen Mitwirkung von Herrn Edgar Seipenbusch der Landesverband der Tiroler Blasmusikkapel-len wirklich wichtige und interessante Workshops anbieten, die Veranstaltungen werden daher seitens des Vorstandes sehr empfohlen.

Semesterabschluss-Workshop mit Edgar Seipenbusch 2005Als Höhepunkt und Zusammenfassung der Workshops gibt es am Montag, den 20. Juni, und Dienstag, den 21. Juni 2005, im Probelokal der Militärmusik Tirol in der In-nsbrucker Conradkaserne zwischen 8.30 und 16 Uhr (mit Mittagspause) mit den zwölf Teilnehmern der Kurse für Bearbeitungen und Zeitgenössische Werke mit Analyse,

Gedanken zur Instrumentation und Dirigieren Probentage, in denen alle Teilnehmer ausgesuchte Werke mit der Mili-tärmusik dirigieren. Die Veranstaltung ist für eine begrenzte Zuhörerzahl öffentlich und interessierten Kapellmeistern und Kapellmeister-Kandidaten wirklich zu empfehlen. Mel-dungen an das Verbandsbüro.

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Interview mit Michael Mattersberger, dem Bezirkskapellmeister von Lienz, Teilnehmer am Meisterkurs für BlasorchesterdirigentenEibl: Warst du schon einmal bei einem früheren Meisterkurs als Zuhörer? Nein ich war noch nie bei so einem Kurs als Zuhörer oder aktiver Teilnehmer, um so lieber berichte ich gerne über den sehr gelungenen, interessanten und lehrrei-chen Kurs. Ich würde aber jedem empfeh-len nicht gleich als Aktiver einzusteigen.

Welche Schwerpunktunterschiede konntest du feststellen?Mir hat bei diesem Kurs vor allem die Ausdauer und die absolute Hingabe für die Musik von Maestro Trikolidis impo-niert.

Was hat dir am besten bei diesem Kurs gefallen?Ich habe eigentlich in jeder Hinsicht profitiert. Sei es in der Werkanalyse - Zusammenhang langsame und schnelle Teile, Fermaten und Übergänge sind plötzlich ganz einfach und logisch. Auch

in Sachen Dirigiertechnik habe ich sehr viel gelernt, obwohl ich anfangs skep-tisch war, dass meine Musikkapelle die-se große Umstellung sofort mitmachen würde, war das überhaupt kein Problem. Im Gegenteil, die Musiker haben sofort darauf reagiert! Resümee - das Dirigieren macht noch mehr Spaß!

Wie war die Arbeit mit dem Orchester?Die Militärmusik Kärnten ist ein ausge-zeichnetes Orchester, das sich sehr gut für solche Kurse eignet. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Prof. Sigi Seidl und seinen Militärmusikern herzlich bedanken.

Sollte die Vorbereitungszeit besser aufge-baut werden, ich meine, vielleicht ein oder zwei Tage ohne Orchester die Werke mit dem Referenten erarbeiten, damit man schon sicherer vor das Orchester hintritt?Es wäre wünschenswert wenn man sich

einige Zeit vor dem Kurs mit dem Refe-renten treffen könnte, um einige Einbli-cke zu gewinnen. Somit könnte man sich besser und effektiver vorbereiten.

Dein allgemeiner Eindruck?Im allgemeinen ist es unbedingt notwen-dig, solche Kurse jährlich beizubehalten. Ich habe für mich sehr viel aus diesem Kurs gelernt und vor allem noch mehr Motivation mitgenommen. Einziger Kritikpunkt den ich anbringen möchte ist die etwas schlechte Zeiteinteilung für die einzelnen Teilnehmer.

Kannst du diesen Kurs jedem Tiroler Kapellmeister empfehlen oder werden sehr große Vorkenntnisse verlangt?Sicher kann man diesen Kurs jedem lern-willigen und offenen Kapellmeister in Tirol empfehlen. Man muss aber schon bereit sein, sehr viel Zeit in die Vorberei-tung zu investieren.

Interview mit Klaus Heiss, Bezirkskapellmeister in Imst, Teilnehmer am Meisterkurs für BlasorchesterdirigentenEibl: Warst du schon einmal bei einem früheren Meisterkurs als Zuhörer?Ich war heuer zum ersten Mal bei einem Meisterkurs, davor habe ich als Zuhörer keinen besucht.Dies war aber ein großer Nachteil. Es ist als Vorbereitung sehr empfehlenswert, einen Kurs als passiver Teilnehmer zu besuchen.

Was hat dir am besten an diesem Kurs gefallen?Das Beste an diesem Kurs war sicher die Auswahl des Referenten.Durch seine Erfahrung mit professio-nellen Symphonieorchestern stand er immer „über den Dingen“. Mit großem musikalischem Geschick, Wissen und Können versuchte er den Teilnehmern das Wesentliche des Dirigierens, nämlich die Vertretung des Komponisten für das Werk darzustellen. Karolos Trikolidis war auch ein Vorbild in Arbeitsleistung und

Arbeitsdisziplin. Bis spät in die Nacht besprach er mit einzelnen Teilnehmern verschiedene Probleme. Er nahm jedes Anliegen ernst und versuchte Lösungen anzubieten.

Wie war die Arbeit mit dem Orchester?Bei der Arbeit mit dem Orchester stand nur der Kursteilnehmer im Blickpunkt. Das – sehr gut vorbereitete – Orchester hatte beinahe „Narrenfreiheit“. Auf die Arbeit mit den Musikern, welche im Ka-pellmeisterdasein sicher die Hauptauf-gabe ist, (Klangausgleich, Registrierung, Kommunikation mit den Bläsern....) legte der Referent überhaupt keine Auf-merksamkeit. Hier bemerkte man den Profi, der nur mit professionellen Musi-kern zu tun hat. Dieser Punkt ist vielen Teilnehmern negativ aufgefallen.

Sollte die Vorbereitungszeit besser auf-gebaut werden, ich meine, vielleicht

ein oder zwei Tage ohne Orchester die Werke mit dem Referenten erarbeiten, damit man schon sicherer vor das Or-chester hintritt?Den Vorschlag die Werke ohne Orches-ter ein, zwei Tage vorher zu erarbeiten, halte ich für sehr sinnvoll. Besonders bei den heurigen Werken hätte ich mir sehr viele nervenaufreibende Stunden erspart. Es war interessant festzustellen, dass jene Teilnehmer die schon länger als Kapellmeister fungieren, sich wesentlich schwerer taten, die Ausbesserungsvor-schläge des Referenten anzunehmen als die jungen Kollegen.

Wovon konntest du profitieren?Sehr lehrreich war die Analyse einiger Werke mit dem Referenten. Er zeigte beispielhaft auf, wie ein vermeintlich be-kanntes Werk durchsichtig und klar wird, wenn man bis in die kleinsten Zellen der

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Musik vordringt, sogar ein solch sprödes Werk wie der „Gnom“ aus „Bilder einer Ausstellung“.

Dein allgemeiner Eindruck?Ich habe in diesem Kurs am meisten von den theoretischen Hinweisen des Re-ferenten gelernt. Es wurde mir sehr be-wusst, welche Aufgaben ein Dirigent hat bzw. nicht hat. Wie viel Vorbereitung je-des Werk braucht, bis es die Musikanten zum ersten Mal sehen.Die Unterbringung und Verpflegung in der Landesfeuerwehrschule war ausge-zeichnet.Der Probesaal eignete sich ideal für diese Veranstaltung.Für einige Aufregung und Irritation sorg-te die unklare Trennung zwischen akti-ven und halbaktiven Teilnehmern. Ak-tive Teilnehmer beklagten sich darüber, dass sie sehr wenig Zeit mit dem Orches-

ter arbeiten konnten. Herr Trikolidis be-handelte alle Teilnehmer gleich.Dies müsste man in Zukunft klarer tren-nen. Wahrscheinlich war es aber in an-deren Jahren nicht so.

Kannst du diesen Kurs jedem Tiroler Kapellmeister empfehlen oder werden sehr große Vorkenntnisse verlangt?Kapellmeister, die den Kurs besuchen, sollten unbedingt einmal als passiver/halbaktiver Zuhörer beginnen. Die erfor-derlichen Vorkenntnisse hängen sicher vom Referenten ab.Für mich war der Kurs sehr lehrreich und er hat mir wieder viele Impulse für ein wei-teres Arbeiten in meiner Kapelle gegeben.

Abschließend einige Aussagen und Vorschläge des Referenten:• Ein Dirigent hat nicht mitzusingen, er

hat zu zählen.

• Gib vor allem zu Beginn ein deutli-ches Tempo.

• Übe das Dirigieren zu Hause vor dem Spiegel, die Musiker üben auch.

• Es bewegt sich nur der Unterarm oder das Handgelenk, nicht beides.

• Keine einzige Fermate ist willkürlich auszuhalten, sie steht immer in einem zeitlichen Zusammenhang.

• Auch Tempounterschiede müssen in einem passenden Verhältnis stehen (z.B. in älterer Musik)

• Verstehen heißt: Lesen der Noten/Parti-tur - dies verlangt Kenntnis der Theorie.

• Finde den roten Faden des Werkes: harmonische Struktur, was geschieht gleichzeitig, was passiert sonst noch? 1. Spur / 2. Spur / 3. Spur ....

• Der Dirigent ist der Vertreter des Kom-ponisten; teile die Ideen des Kompo-nisten, deine Analyse (in vertretbarem Maße) deinen Musikern mit.

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NEU: Alle Zusendungen für die Zeitung an [email protected] TELEFONNUMMERN:

Sekretärin Anita Vrabetz: 0512/572333-DW 1, Fax - Durchwahl 60 (0512-572333-60)

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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ÖBV-Seminar Zeillern 2005 für Kapellmeister und InteressentenZeit: Donnerstag, 1. September bis Sonn-tag, 4. September 2005Ort: Bundesblasmusikzentrum Zeillern Themen: • Komponisten stellen sich vor: Alexander Lag, Werner Weszely, Peter Engl• Literaturabend mit Bundeskapellmeister

Walter Rescheneder• Der praxisbezogene Einsatz des Flügelhorns Referenten: Helmut Schmid, Kapellmeis-

ter Stadtkapelle Landeck, Karl Geroldin-ger, Leiter des SBO Ried

• Podiumsdiskussion mit Komponisten, Arrangeuren, Verlegern und Musikern

• Vorstellung von Musiksoftware – Peter Engl• Konzertdramaturgie – Christoph Thoma,

Jeunesse Wien• Schlagtechnik/Dirigieren – Hans Eibl,

Landeskapellmeister Tirol• Motivationsmöglichkeiten, Univ. Prof.

Ernst Kronsteiner – Dekan des künstle-risch-pädagogischen Studienbereichs der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz

Anmeldung: Die Platzkapazität ist für das Blasmusikseminar begrenzt, daher wird höf-lichst ersucht, die Anmeldung über die je-weiligen Landeskapellmeister vorzunehmen.Anmeldeschluss: 10. Juni 2005Seminargebühr: € 120,-- (Die Unterkunft und Verpflegung ist direkt mit der Verwal-tung im Schloss Zeillern zu verrechnen).Kursleitung: BKpm. Walter Rescheneder, BKpm.-Stv. Philipp Fruhmann und BKpm.-Stv. Thomas Ludescher

„A Children’s Suite“von André WaigneinDieses, bei einem Kompositionswettbe-werb mit dem 1. Preis ausgezeichnete, dreisätzige Werk bietet eine gute Gele-genheit, seriöse Unterhaltungsmusik in den unteren Leistungsstufen zu spielen. Schöne Harmonien und abwechslungs-reiche Rhythmik mit Taktwechseln machen diese Suite zu einem interessan-ten Werk. Die Instrumentation ist sehr unspektakulär gehalten und auch ohne Doppelrohrbläser und Saxophonsatz re-alisierbar. Vorsicht bei den Flügelhorn-stimmen, diese sind für das in Holland übliche Fanfareorchester konzipiert und stellen eine Verdoppelung der Klari-nettenstimmen dar. Nur bei Bedarf und dann sehr vorsichtig einsetzen. Ohne eine feste Einstufung vorzugeben, ist es für Musikkapellen ab der Stufe B sehr gut spielbar. Zu beziehen über den Musikverlag AbelVollständige Aufnahme auf der CD „The Art of André Waignein“

Bei den nächsten beiden Werken handelt es sich um sehr leicht realisierbare und doch gehaltvolle Musik. Durch die sehr überlegte Instrumentation sind sie auch von Kapellen mit Besetzungsproblemen sehr gut spielbar.

„Three Bagatelles“von André WaigneinDrei kurze Stücke, die trotz ihrer Ein-fachheit schöne Musik beinhalten. Auch der pädagogische Wert kommt natürlich nicht zu kurz. So ist es hier sehr gut mög-lich, die Bereiche Intonation, Artikulati-on, Phrasierung usw. zu schulen.Zu beziehen über den Musikverlag AbelVollständige Aufnahme auf der CD „Condacum“

„Four old Dances“von Jan Van der RoostFestliche Musik im Stile des 17./18. Jahrhunderts. Vier neu komponierte alte Tänze, die schon für kleinste Besetzun-gen aufführbar sind. Durch die Instru-mentation (Part I – V) ist es möglich, mit verschiedenen Klangfarben zu arbei-ten. Für Jugendorchester und Kapellen ab der Stufe A sehr gut geeignet.Ebenfalls über den Musikverlag Abel zu beziehen. Vollständige Aufnahme auf der CD „Collage“

„Vesuvius“von Frank TicheliDer US-amerikanische Komponist nahm den Ausbruch des Vulkans Ve-suv im Jahre 79 n. Chr. als Inspirati-onsquelle, um eine wirklich explosive Komposition zu schreiben. Es wurde eine Art Tanz daraus, voll beladen mit Effekten, treibenden unruhigen Rhyth-men (9/8, 8/8, ...), exotisch wirkenden Harmonien und einem schönen lyri-schen Mittelteil. Zur Instrumentation ist zu sagen, dass hier ein vollständig besetztes sinfonisches Blasorchester er-forderlich ist. Speziell im Schlagwerk-bereich (Marimba, Vibraphon, usw.) sind mindestens fünf gute Musiker er-forderlich. Solostellen für Alt-Sax und Oboe. Technisch gesehen gibt es nur wenige Stellen, die wirklich schwer zu bewältigen sind, dafür verlangt es im klanglichen und rhythmischen Bereich sehr viel ab. Äußerst interessante Blas-musik in zeitgemäßem Klanggewand. Eine Herausforderung für alle Beteilig-ten. Ungefähr Stufe D.Verlag: Manhattan Beach Music, New York (auch über Abel)Vollständige Aufnahme auf der CD „WASBE 99“ North Texas Wind Symphony

Literatur-Empfehlungen von Günther Klausner

Spanien – Barcelona 2006 - Vorschau Musikfestival-Musikanten–Treffen/Calella + Santa Susanna-Oktoberfest/Playa d’Aro

an Ostern + Pfingsten + Herbst 2006 - 7-Tage Aufenthalt für Musikgruppen in allen Besetzungen Stadtfest von Malgrat de Mar mit internationalem Wertungsspiel vom 07. – 14. 10. 2006

Infos über Monika Rosenberger, Albert-Fritz-Str. 66 in D-69124 Heidelberg – Tel.0049/6221-780301 E-mail: [email protected] – Internet: www.rosenberger-spanien.de

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Mi t t e i l ungen des Landess t ab füh re r s

Im Hotel Moser in Klagenfurt fand am 21. und 22. März 2005 eine Landesstabführerkonferenz statt. Die Begrüßung erfolgte durch ÖBV-Präsident Dr. Her-bert Ebenbichler und Bundeska-pellmeister Walter Rescheneder. Tagungsleiter Gerhard Imre, Bundesmedienreferent und Lan-desstabführer vom Burgenland,

betont die Wichtigkeit der Konferenz als ständigen Faktor des ÖBV und nannte als Hauptziel der Tagung die Erarbei-tung neuer Bewertungsblätter.Zum Bundesmusikfest in Wien konnten leider nicht alle in Spittal a.d. Drau formulierten Wünsche von der Kulturabtei-lung der Stadt Wien umgesetzt werden, aber auch das bisher Erreichte kann sich sehen lassen. So wurden für das heurige gemeinsame Spiel vor dem Rathaus kürzere und leichtere Musikstücke ausgewählt, und zwischen Gesamtprobe und Marschwertung soll es eine Pause von 20 Minuten geben.Auf der Homepage und in der ÖBZ werden Figuren für Showprogramme vorgestellt, von uns Tirolern, Josef Stiller und Siegfried Stigger, im September das Karree. Das von uns vorgebrachte Halten mit Stockzeichen als neue Variante fin-det allgemein gute Zustimmung und wird künftig veröffent-licht.Das Marschbuch kann auch bei Bewertung in höherer Stufe verwendet werden.Die 100-Punkteregel in allen Wertungsstufen wird außer von Niederösterreich von allen Landesstabführern positiv bewer-tet. Gerhard Imre bedankte sich bei den Landesstabführern Alois Jäger (Vorarlberg) und Erich Perner (Steiermark) für

die erfolgreiche Arbeit in den zuständigen Gremien des Mili-tärs, und zwar im Hinblick der Kommandos bei Kapellen im ÖBV und den Militärmusiken bei der Erstellung einer neuen Ausbildungsvorschrift. Imre stellte erfreut fest, dass es in Zu-kunft große Gemeinsamkeiten geben wird.

Zum Beispiel: a.) taktweises Ansetzen der Instrumente b.) gleiche Stabführung c.) beinahe idente Kommandosprache.

Die nächste Konferenz wird wieder parallel zu den Landeska-pellmeistern stattfinden, und zwar am 17. und 18. September 2005, in Salzburg.

Siegfried StiggerLandesstabführerstellvertreter

Konferenz der Landesstabführer in Klagenfurt

Siegfried StiggerLandesstabführerstellvertreter

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Besprechung der Bezirksstabführer am 23. April 2005

Höhepunkt in diesem Jahr war der Vortrag von Toni Profanter, Verbands-stabführer des Verbandes der Südtiroler Musikkapellen, zum Thema: „100-Punk-te-System in allen Leistungsstufen bei Marschmusikbewertungen“. In Südti-rol wird ein 100 Punktesystem bereits seit 1992 angewandt. Nachdem der Österreichische Blasmusikverband bei der Landesstabführerkonferenz im Sep-tember 2004 den Beschluss zu einem 100 Punkte-System fasste, wurden die Landesstabführer von Oberösterreich, Steiermark und Südtirol beauftragt, ein entsprechendes System sowie für ganz Österreich einheitliche Bewertungs-blätter zu erarbeiten. Der Unterschied zur bisherigen Bewertung besteht da-rin, dass nicht mehr Abzüge, sondern Benotungen wie bei Konzertwertungen (1-10 Punkte) vergeben werden. Durch verschiedene Gewichtungsfaktoren wird den für die „Musik in Bewegung“ grund-legenden Elementen mehr Gewicht ein-geräumt. Ein Computerprogramm wird die Auswertung wesentlich erleichtern und beschleunigen. Auch eine „Offene Bewertung“ wie bei Konzertwertungs-spielen ist dadurch möglich. Bei den Marschmusikbewertungen im Jahr 2006 soll dieses System erstmals in Tirol ein-gesetzt werden.Nach den detaillierten und überzeugen-den Ausführungen von Toni Profanter berichteten die Bezirksstabführer über ihre Aktivitäten in den Bezirken. Er-kennbar ist dabei, dass neben der Aus- und Weiterbildung der Stabführer auch vermehrt der Einführung von Jung-musikern in die „Musik in Bewegung“ Augenmerk geschenkt wird. In diesem Zuge stellten sich auch die neuen Be-

zirksstabführer vor. Es sind dies: Markus Schiffer (Innsbruck-Stadt), Erwin Feiß (Innsbruck-Land), Thomas Scheiflinger (Unterinntaler-Musikbund), Karl Markl (Brixental) und Anton Hasslwanter (Imst);Siegfried Stigger berichtete über die Landesstabführerkonferenz im März 2005. Neben dem Schwerpunkt „Be-wertung neu“ wurde beschlossen, dass in der ÖBZ jeden Monat eine Kürfigur für die Stufe E sowie für Showprogramme vorgestellt wird. Die Beispiele werden von den Landesstabführern erarbeitet. Erfreulich ist, dass die Militärmusiken einen Großteil der der zivilen Regeln in die neue Ausbildungsvorschrift übernehmen werden. Die Tiroler Lan-desstabführer setzten sich im Jahr 2004 mit viel Energie und Hartnäckigkeit für die Aufnahme der „Tiroler-Varian-te“ des Haltens mit dem akustischem Aviso durch die kleinen Trommeln in das Österreichische Exerzierreglement ein. Bei der Konferenz berichteten bereits einige Landesstabführer, dass diese Variante bei ihren Kapellen gu-ten Anklang findet. Es musste jedoch auf Wunsch einiger Bundesländer die Zeichengebung durch den Stabführer geringfügig geändert werden. Die Zei-chengebung mit dem senkrechten Stab für das Halten ermöglicht auch wieder einen Übergang vom Defilierstreich in den Fußmarsch. Die genaue Zeichenge-

bung wird in der nächsten ÖBZ abge-druckt.Als nächster Tagesordnungspunkt stand die erste Landesmarschmusikbewertung im Jahr 2006 auf dem Programm. Man einigte sich darauf, dass diese Veranstal-tung an einem Samstag Ende September 2006 im neuen Fußballstadion in Schwaz durchgeführt werden soll. Die Bezirks-stabführer werden in den Bezirken ent-sprechende Aufklärungsarbeit leisten.Gerald Embacher stellte das Skriptum „Der Stabführer in der Praxis“ vor. Diese Ausbildungsunterlage dient als Ergän-zung zum Buch „Musik in Bewegung“ und soll den Bezirksstabführern eine Hilfe für Aus- und Weiterbildungen sein. Eine CD mit Tonbeispielen sowie eine CD mit den Ausbildungsunterlagen als Powerpoint-Präsentation ist diesem Skriptum beigelegt. Nach der nächsten Referatssitzung soll dieses Skriptum den Bezirksstabführern zugesendet werden.Landeskapellmeister Prof. Mag. Hans Eibl betonte die Wichtigkeit derartiger Be-sprechungen, da im Bereich der Stabfüh-rer derzeit viel in Bewegung ist. Es freut ihn, dass verschiedene Tiroler Varianten, die früher sogar verpönt waren, sich in der letzten Zeit österreichweit durchge-setzt haben. Abschließend bedankte sich Josef Stiller bei allen Teilnehmern für ihre Arbeit und ihr Kommen.

Gerald Embacher

Wie in den letzten Jahren lud Lan-desstabführer Josef Stiller die Bezirks-stabführer zu einer Besprechung in den Probesaal der Militärmusik Tirol ein. Der Landesstabführer konn-te dazu auch Landeskapellmeister Prof. Mag. Hans Eibl, Verbandsob-mannstellvertreter Siegfried Knapp und Landesverbandsgeschäftsführer Hermann Jäger (✝) begrüßen.

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Die Teilnehmer der Bezirksstabführerbesprechung.

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Im Jahr 2005 werden besondere Jugendinitiativen wie das Lan-desjugendblasorchester weiterge-führt; aber auch wichtige Ausbil-dungsreihen neu begonnen. So wird im Herbst 2005 bereits zum zweiten Mal der Lehrgang zum di-plomierten Vereinsjugendreferent, teilweise parallel mit der neuen Obmännerschulung, gestartet.

Als besondere Aktivität eines Musikbezirkes ist die Abhaltung eines „außerordentlichen“ Wettbewerbes „Musik in kleinen Gruppen“ des Musikbezirkes Innsbruck Stadt im Februar 2005 zu erwähnen. Eine Nachlese über diese Veranstaltung finden

Sie in den „Berichten aus den Bezirken.“ Die vielen positiven Rückmeldungen auf unseren Kurzbericht bei der Generalver-sammlung am 14. März 2005 in Innsbruck haben uns sehr ge-freut und geben uns weitere Motivation für unsere Arbeit als Landesjugendreferenten. Die Serie über die Arbeit der Bezirksjugendreferenten im Rah-men unserer „Seite der Jugend“ ist abgeschlossen. Wir wollen künftig auf unserer Seite innovative und außergewöhnliche Projekte der Jugendarbeit, sowohl in den Kapellen als auch in den Bezirken, vorstellen und damit Information und eine Platt-form des Erfahrungsaustausches unter den Jugendreferenten in unserem Land bieten.

Wir laden euch herzlich ein, EURE Jugendarbeit vorzustellen!

LandesjugendreferentHelmut Schmid

Werte Musikantinnen und Musikanten, sehr geehrte Damen und Herren!

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Nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2004 wird auch heuer wieder eine Arbeits-phase des Landesjugendblasorchesters durchgeführt. Aufgrund der Ausschrei-bung bezüglich der neu zu besetzenden Stellen haben sich über 15 junge Musi-kerinnen und Musiker mit dem Niveau des JMLA in Gold gemeldet. Aufgrund eines Probespieles Ende März konnten fünf neue Mitglieder aufgenommen wer-den. Im Rahmen der ersten Probenphase im Juni 2005 wird das Stück „Clarinova“ mit den Solisten „Working Clarinets“ (Ltg. Christof Schwarzenberger) für eine CD-Produktion aufgenommen. Aufnah-meleiter wird der Komponist des Stückes

– Franz Cibulka – sein. Geleitet wird das LJBO von den beiden Landesjugendrefe-renten Helmut Schmid und Mag. Johan-nes Puchleitner, sowie von Bezirksjugend-referent Dr. Wolfram Rosenberger.Termine:• 25. bis 26. Juni 2005: Probenphase und CD Aufnahme• 9. bis 11. September 2005: Probenphase• 11. September 2005: Konzert im Stadtsaal Innsbruck „50 Jahre Staatsvertrag“• 17. September 2005: Konzert in Friedrichshafen (D)• 8. Oktober 2005: Konzert im Rah-

men des geplanten ORF Tages der Tiroler Blasmusikjugend in Kufstein

Programm 2005:• Festmarsch, G. Hoffman• Poeme de Fue, I. Gotkovsky• Concerto für Flöte (Solistin: Barbara Chemelli)

S. Mercadante/G. Klausner• Irish Tune from County Derry P. A. Grainger• Oenipons, H. Pallhuber• Cortege aus der Oper „Mlada“

N. Rimskij Korsakov • Rhapsody in Blue (Solist: Maximilian Pattiss)

G. Gershwin

Landesjugendblasorchester 2005

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Bei der Frühjahrskonferenz der Bundes-jugendleitung (Landesjugendreferenten-konferenz) wurde nochmals ein umfang-reicher Rückblick auf den Wettbewerb „Musik in kleinen Gruppen 2004“ vorge-nommen. Über viele positive, aber auch kritische Punkte wurde diskutiert. So konnte u.a. ein vom Tiroler Blasmusik-verband eingebrachter Antrag über die Modalitäten bzw. Kriterien zur Entsen-dung der Ensembles zum Bundeswettbe-werb positiv zur Abstimmung gebracht

werden. In Zukunft wird es somit für die Landesverbände erweiterte Möglichkei-ten in der Auswahl der Ensembles für den Bundeswettbewerb geben. Weiters wurde über die Bundeswettbe-werbe für Jugendblasorchester, über die Gründung eines „Nationalen Jugendbla-sorchesters“ (siehe nächste Seite) und über die Jugendreferentenausbildungsse-minare beraten. Die österreichische Blasmusikjugend hat Anfang des Jahres über die Geschäfts-

stelle in Spittal a.d. Drau eine Mitglie-derzeitung an alle Musikvereine gesandt. Zudem bietet die neue Homepage der ös-terreichischen Blasmusikjugend eine tolle Plattform der Information und des Ge-dankenaustausches (www.winds4you.at)Ein herzlicher Dank für die Organisation der Konferenz und des Rahmenprogram-mes gilt unserem Verbandsobmann und ÖBV Präsidenten Dr. Herbert Ebenbich-ler sowie GF Hermann Jäger und unserer Verbandssekretärin Anita Vrabetz.

Sitzung der Bundesjugendleitung im Februar 2005 in Innsbruck

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

Der Tiroler Blasmusikverband (Landesju-gendreferat) veranstaltet in Zusammenar-beit mit dem Tiroler Musikschulwerk am 18. und 19. Juni 2005 den zweiten Landes-wettbewerb für Jugendblasorchester. Nach dem großen Erfolg im Jahr 2003 haben sich nun zum bevorstehenden Wettbewerb über 41 Jugendblasorchester in fünf ver-schiedenen Alters- und Schwierigkeitsstu-fen gemeldet.Rund 1.500 jugendliche Blasmusikerinnen und Blasmusiker aus ganz Tirol werden zwei Tage lang bei den Wettbewerbsvor-trägen im Kaisersaal und bei Platzkonzer-ten am Hauptplatz von St. Johann i. T. ihr Können dem Publikum vorstellen.

Es würde uns freuen, auch Sie bei diesem Fest mit „junger Tiroler Blasmusik“ be-grüßen zu dürfen!Datum: Samstag 18.6.2005 und Sonntag 19.6.2005 jeweils von 10:00 bis 17:00 UhrOrt: St. Johann in Tirol - Kaisersaal (in Zusammenarbeit mit dem Bezirksver-band St. Johann i.T. und der Landesmu-sikschule St. Johann)Nähere und laufend aktuelle Informatio-nen zum Jugendorchesterwettbewerb 2005 auf den Internetseiten: www.blasmusikver-band-tirol.at und www.musikschulwerk.at/tirol, bei den Bezirksjugendreferenten oder im Büro des Tiroler Blasmusikverbandes.

Nationales Jugendblasorchester - AusschreibungDer Österreichische Blasmusikverband und die Österreichische Blasmusikjugend schrei-ben das Projekt Nationales Jugendblasorches-ter aus. Eingeladen zur Teilnahme sind Mu-sikerinnen und Musiker höchsten Niveaus, wobei Instrumentalisten für ein sinfonisches Blasorchester einschließlich zwei Kontrabäs-sen, Harfe und Klavier benötigt werden. Probespiele:Holz- & Blechbläser: 4. -6.11. 2005(Innsbruck) bzw. 11.-13.11.2005 (Wien)Schlagwerk: 5.-6.11.2005 (Linz)Vorzubereiten sind: Ein Konzertsatz aus der klassisch-romantischen Standardlite-ratur nach freier Wahl sowie einige Probe-spielstellen. Diese werden nach erfolgter Anmeldung zugesandt.Probephasen:8.4. bis 12.4.2006 (Osterferien) in Klagenfurt13.5. bis 16.5.2006 in InnsbruckKonzerte:17.5.2006 (Congress Innsbruck)18.5.2006 (Brassfestival Linz - Brucknerhaus)08.6.2006 (Eröffnung Österreichisches Blasmusikfest in Wien - Konzerthaus)Geplantes Programm:Richard Strauß: Wiener Philharmoniker FanfareRichard Wagner/arr. Hinsley: Rienzi OuvertüreIgor Strawinsky: Concerto für Klavier und BläserPercy Aldridge Grainger: Lincolnshire PosyJames Barnes: Sinfonie Nr. 3ProjektleitungDirigent: Dennis Russell Davis Studienleiter: Walter ReschenederOrganisatorische Leitung: Hans Brunner

Dozenten:Flöte: Renate L inor tner, Vo l k s o p e r WienOboe/Fagott: M i c h a e l Turnovsky, K ä r n t n e r Sinfonieor-chester/Ktn. Landeskon-servatorium

Klarinette: Gerald Kraxberger, Bruckne-runiversität LinzSaxofon: Peter Rohrsdorfer, Bruckne-runiversität LinzHohe Blechbläser: Josef Bammer, Nie-derösterreichische Tonkünstler/Musikuni-versität WienHorn: Hermann Ebner, Niederösterreichi-sche Tonkünstler/Musikuniversität GrazTiefe Blechbläser: Horst Küblböck, Wiener Symphoniker emer./Musikuniversität WienSchlagwerk: Reinhard Toriser, Orchester der Komischen Oper BerlinTeilnahmebedingungen:Die Teilnahme am Probespiel steht aus-drücklich Mitgliedern der Österreichi-schen Blasmusikjugend vom 15. bis zum vollendeten 30. Lebensjahr offen (Mit-glieder einer dem ÖBV oder der Part-nerverbände Südtirol und Liechtenstein angeschlossenen Musikkapellen). Das Ni-veau muss mindestens dem des JMLA in

Gold entsprechen. Ein absolviertes posi-tives Probespiel und die Verpflichtung, an allen genannten Terminen teilzunehmen, sind Voraussetzung.Unterkunft und Verpflegung der Orches-termitglieder sind frei. Darüber hinaus gewährt die Österreichische Blasmusikju-gend einen Reisekostenersatz sowie eine Unkostenpauschale. Für das Probespiel gibt es ab einer Entfernung von 250 km zum Probespielort einen Fahrtkostenzu-schuss. Die genauen Bedingungen finden sich auf der Homepage www.winds4you.at.Anmeldungen:Diese erfolgt durch ein Anmeldeformu-lar - Homepage www.winds4you.at. Das Anmeldeformular muss vollständig aus-gefüllt und unterschrieben bis zum 30. Juni 2005 mit folgenden Beilagen im Büro der Österreichischen Blasmusikju-gend, Schillerstraße 10, 9800 Spittal/Drau eingelangt sein:1. Lebenslauf/Musikalische Biographie2. Ein Empfehlungsschreiben des Lehrers/

Professors oder einer sonstigen Persön-lichkeit des öffentlichen Musiklebens

3. Ein Empfehlungsschreiben eines Funk-tionärs aus dem Blasmusikwesen (Ver-ein, Bezirk, Land). Dieses muss die Be-stätigung der Mitgliedschaft in einem Musikverein enthalten.

4. Eine Aufnahme (Livemitschnitt etc.), wenn vorhanden.

Mag. Hans Brunner,Bundesjugendreferent

Jugendblasorchesterwettbewerb am 18. und 19. Juni 2005

Dennis Russell Davis

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

VereinsjugendreferentenausbildungDu bist in deinem Musikverein oder im Bezirk Jugendreferent? In deinem Verein gibt es noch keinen Jugendreferenten und du willst diese Funktion überneh-men? Oder du interessierst dich generell für Jugendarbeit und möchtest über die-sen Bereich mehr erfahren?Dann ist das Jugendreferentenseminar genau die richtige Ausbildung für dich!Die Österreichische Blasmusikjugend bietet eine Seminarreihe zum ausgebil-deten Jugendreferenten mit einem um-fangreichen Ausbildungsprogramm im pädagogischen, künstlerischen und or-ganisatorischen Bereich an. Die Ausbil-dungsinhalte mit einem Ausmaß von 64 Semesterstunden reichen vom entwick-lungspsychologischen Grundwissen über die rechtliche Situation der ehrenamtli-

chen Jugendarbeit und dem Leiten von Bläserensembles bis hin zur Erstellung eines Jahresprogramms. Der Seminarab-schluss erfolgt mittels einer schriftlichen Arbeit, wobei die besten Seminararbei-ten prämiert und veröffentlicht werden. Alle Absolventen erhalten im Rahmen einer öffentlichen Verleihung ein offi-zielles Zertifikat des Österreichischen Blasmusikverbandes sowie das neu ein-geführte Abzeichen zum ausgebildeten Jugendreferenten.

Im Herbst 2005 startet das nächste Jugendreferentenseminar WestOrt: Grillhof/Vill b. Innsbruck

Termine: Modul 1 → 15. und 16.10.2005

Modul 2 → 03. und 04.12.2005Modul 3 → 11. und 12.02.2006Modul 4 → 29. und 30.04.2006Modul 5 → 01. und 02.07.2006

Anmeldung und Kursbeitrag:Die Anmeldung erfolgt online über das auf der Homepage www.winds4you.at herunterzuladene Anmeldeformular. Die Anmeldung wird mit der Einzahlung des Seminarbeitrages von € 440,-- gültig. Teilnehmer, die das Seminar mit dem Be-such aller Kursteile und der Abgabe einer Seminararbeit ordnungsgemäß abschlie-ßen, erhalten nach Maßgabe der vom Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen zu Verfügung gestell-ten Förderung bis zur Hälfte des Kursbei-trages als Stipendium zurückbezahlt.

Name: Poldi Leiss Alter: 14 Jahre Wohnort: Kreith (bei Mutters). Blasmusikkapelle: MK Mutters. Instrument(e): F-TUBA!!! Preise: Zweimal 1. Preis mit ausgezeichnetem Erfolg beim Landeswettbewerb „Prima la Musica“, einmal 3. Preis beim Bundeswettbewerb. Mein unerreichbares Idol: David Bargeron (weltbester Tubist/ Jazz-Tubist). Lieblingstier. Hase (mein Haustier). Lieblingsessen: Chickie‘s beim Centro Uno in Innsbruck. Hobbies: Radfahren, Skifahren. Schule: Nächstes Jahr BORG Musikgymnasium. Was willst du werden? Berufsmusiker. Was bedeutet dir die Blasmusik? Es ist eine gute Übung für das Ensemblespielen. Was gefällt dir an deiner Kapelle? Ich finde die Atmosphäre super. Welche Musik spielst du am liebsten? Jazz und Big Band. Trägst du gerne deine Tracht? Aus Leidenschaft!!Bist du noch in anderen - nicht musikalischen - Vereinen? Nein. Wenn du allmächtig wärst: Was würdest du ändern auf der Welt? Ich würde Frieden schaffen. Was macht dir Angst? Terror. Was macht dir Mut? Freunde und Gemeinschaft.

Jugend im Gespräch

JMLA Gold Prüfung 25. Juni 2005 - AusschreibungDie Prüfung zum JMLA in Gold wird für 25. Juni 2005 am Tiroler Landeskonservatorium ausgeschrieben. Für die Zulassung zur JMLA Prüfung in Gold ist ausschließlich der positive Abschluss eines Musikkunde 3-Kurses (Lehrwerk Da Capo Finale KOCH MV) an einer der 31 Tiroler Musikschulen nötig. Anmeldungen bitte über den (die) jeweilige(n) Bezirksjugendreferenten(in) bis zum 3. Juni 2005 an LJR Helmut Schmid, Piller 55, 6473 Wenns; mail: [email protected].

Helmut Schmid, Landesjugendreferent, und Mag. Johannes Puchleitner, Landesjugendreferentstellvertreter

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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S p e c k b a c h e rM u s i k k a p e l l e G n a d e n w a l d

Kapellmeister: Michael Hölbling • Obmann: Hannes KnappMitglieder: 43 Musiker, 8 Musikerinnen, 4 Marketenderinnen • e-mail: [email protected]

Höhepunkte der nächsten Monate: Jubiläumskonzert am 22. April · 23. bis 26. Juni BezirksmusikfestUmrahmung kirchlicher Feste und Feiern der Gemeinde · Örtliche Platzkonzerte

29. Oktober: Sparkassenplatzeröffnung in IBK · 7. Dezember: Kirchenkonzert im Klösterle St. Martin

T r a c h t e n m u s i k k a p e l l eK a l s a m G r o ß g l o c k n e r

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

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S p e c k b a c h e rM u s i k k a p e l l e G n a d e n w a l d

Kapellmeister: Marin Gratz • Obmann: Rupert Schwarzl Mitglieder: 68, davon 23 Damen und 2 Marketenderinnen

Höhepunkte der nächsten Monate: 1. Juni CD-Präsentation / Festkonzert SBOIL 1. bis 3. JuliBezirksmusikfest / 22. Juli Feuer & Eismusikfest / 22. Juli Feuer & Eis open Air im Lucknerhaus /

15. August Kalser Fest der Blasmusik / 2. September Konzert der Militärmusik Tirol (siehe Seite 29).Internet: www.mk-kals.at, www.mk-kals.at, www.kals.at, www.feuereis.com, www.europakonzert.com, www.feuereis.com

T r a c h t e n m u s i k k a p e l l eK a l s a m G r o ß g l o c k n e r

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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225 Jahre SpeckbacherMusikkapelle Gnadenwald 1780 - 2005

Donnerstag, 23. Juni:20.00 Uhr: Festkonzert der Militärmusik Tirol,

Leitung: Militärkapellmeister Major Hannes Apfoltereranschließend Alpenbrass Tirol,

Moderation: Ingo RotterEintritt: Freiwillige Spenden

Freitag, 24. Juni:21.00 Uhr: Showband Torpedos NG

Eintritt: Vorverkauf 7€ - Abendkassa 9€

In der Pfarrchronik Fieberbrunn findet man die Erwähnung einer feierlichen Pro-zession am 26. April 1733 von Rosenegg zur Kirche, bei der in der Prozessionsordnung Musikgruppen aufscheinen. Es waren dies Trompeter samt Paukenschläger, Cornett-bläser, Schwegler-Pfeifer, Trommelschlager und Musikanten mit Bass und Geigen.Die erste verlässliche Nachricht über den Bestand einer Knappenmusik in Fieber-brunn stammt aus dem Jahre 1826. Die Werksbruderlade bevorschusst die An-schaffung von Musikinstrumenten für die uniformierten Werksarbeiter. Also hat da-mals schon eine Musikkapelle beim Werk Pillersee (Fieberbrunn) bestanden. Im Jahre 1925 wurde das 120jährige Grün-dungsjubiläum gefeiert, als Beweis diente damals eine historische Trommel vom Hüttenwerk, auf deren Korpus die Jahres-zahl 1805 stand.Um 1835 hat sich in Fieberbrunn der als Kanzlist des Hüttenwerkes und später in Kufstein als Lehrer und Kapellmeister tä-tige Johann Obersteiner im Alter von 15 Jahren an der Werksmusik beteiligt. „Bei der Erbhuldigungsfeier von Kaiser Ferdinand I. am 9. August 1838 in Innsbruck war die Kapelle des Bergwerkes Pillersee - Fieber-brunn mit der Bergknappenkompanie Piller-

see am Festzug vertreten ...“ (aus: Dr. Egg , Blasmusik in Tirol)1848 suchte die Kapelle um Genehmigung für den Ankauf von Musikinstrumenten an. Drei Jahre später, 1851, bewilligte das Ministerium für Landes-, Kultur- und Berg-wesen der Pillerseer Berg- und Hüttenar-beiter Musikgesellschaft, 120 fl aus der Bruderlade zur Anschaffung von 7 neuen Musikinstrumenten zu entnehmen. Dieser Betrag wurde dem damaligen Kapellmeis-ter Stefan Steinacher ausbezahlt.„Am 5. Juli 1856 wurde der Schützenhaupt-mann Christian Blattl in Fieberbrunn beer-digt, wobei die Musikkapelle des Berg- und Hüttenpersonals angemessene Piecen vor-trug ...“ (aus: „Christian Blattl“ v. Pater Adjut Troger)

Auch zur Eröffnung der Giselabahn auf tirolischem Gebiet rückte die Kapelle am 31. Juli 1875 aus: „In Hochfilzen war fest-licher Empfang“, in Fieberbrunn war der Erzherzog Karl Ludwig, Veteranenverein mit Musik, eine Tiroler Schützenkompanie und eine Deputation der Gewerkschaft, alle drei mit Fahnen, aufgestellt. Der Festzug ward mit Jubel begrüßt. Ministerpräsident Fürst Auers-perg richtete an die Führer der Deputation und an den Kommandanten des berittenen Corps freundliche Worte. Der Zug, der beim Einfah-ren mit der Volkshymne begrüßt wurde, ver-ließ unter den Klängen des Radetzkymarsches um 8.00 Uhr den Bahnhof. (aus: Tiroler Bote vom 2. August 1875)So führt die Chronik der Fieberbrunner Knappenmusik lückenlos durch 200 Jahre

Festprogramm:Samstag, 25. Juni:21.00 Uhr: Vlado Kumpan und seine Musikanten(Kartenvorbestellung unter 0676/ 9217776)Eintritt: Vorverkauf 9€ - Abendkassa 11€Sonntag, 26. Juni: Bezirksmusikfest des Musikbezirkes Hall09.30 Uhr: Feldmesse mit Festakt bei der Speckkapelle mit anschließender Marschmusikbewertung12.30 Uhr: Festkonzert der Swarovski Musik Wattens, Leitung: Kapellmeister Prof. Franz Schiefererab 14.30 Uhr: Festausklang mit Alpenbrass Tirol

Knappenmusik Fieberbrunn - gegründet 1805

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Jubilierende Kapellen im Porträt

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Aus mündlicher Überlieferung ist be-kannt, dass bereits 1850 in Kals eine klei-ne Kapelle bestand, die hauptsächlich zur musikalischen Umrahmung der Prozessi-onen aufmarschierte. 1870 übernahm der damalige Regimentsmusiker Thomas Ru-bisoier den Taktstock und konnte weitere Musikanten für die Kapelle begeistern.Um die Jahrhundertwende schien der Bestand der Kapelle ernstlich gefährdet. Schließlich ergriff 1904 Alois Rogl die Initiative und gründete mit 20 Mann die Feuerwehrmusik Kals.1928, die Kapelle war auf eine stolze Mit-gliederanzahl angewachsen, wurden die Musikanten mit einer eigenen Tracht ausgestattet, und die Kapelle erhielt den Namen „Trachtenmusikkapelle Kals“. Ende der 30-er Jahre wurde der Fortbestand des Vereines hart auf die Probe gestellt. Der Krieg begann und viele – ja fast alle Kalser - befanden sich im Kriegseinsatz.Mit dem Ende des Krieges begann der Neuaufbau, auch bei der Kalser Musik. Unter der Leitung von Johann Payr wurde ab 1945 wieder aktiv musiziert.1949 übergab er den Taktstock an den da-mals 20-jährigen Sepp Huter. Die Musik war sein Leben. Im Laufe seiner 45-jähri-gen Tätigkeit als Kapellmeister erlebte die Trachtenkapelle viele musikalische Höhe-punkte und brachte ausgezeichnete Musi-kanten hervor. Viele seiner Kompositionen wurden große Erfolge, allen voran wohl der Marsch: „Meine Heimat ist Tirol“.Seit 1994 steht die Kapelle unter der Leitung von Bezirkskapellmeister Martin Gratz. Mit musikalischem Können und

viel Engagement begeistert er seine Musi-kantinnen und Musikanten und führt die Kapelle zu Höchstleistungen.

Höhepunkte:• CD Aufnahme (1999)• Wien Rathaussaal: musikalische Mitge-

staltung bei der Feier anlässlich 200 Jah-re Erstbesteigung Großglockner (2000)

• Konzert in Wien, Schönbrunn (2000)• Premiere von Feuer & Eis Kals, Musikpavillon (2000) • CD Aufnahme Feuer & Eis (2001) • GEWINNER - ORF Blasmusikpreis

2001 Innsbruck (2001)• 2. Preis Tiroler Gastfreundschaft Gruppe Tourismus (2002)• Feuer & Eis Aufführungen in Matrei

(2001), Kals (2002) Lienz (2002), Innsbruck (2002) und Wien (2004) • Jubiläums-CD Aufnahme (2005) ...

Die Obmänner der Kapelle wechselten häufiger. Erst ab 1945 ist die genaue Rei-henfolge bekannt. 1983 übernahm Sepp Haidenberger die Funktion des Obman-nes. Während seiner 21-jährigen, sehr er-folgreichen Tätigkeit konnten zahlreiche Projekte verwirklicht werden. 2004 wur-de Rupert Schwarzl zum neuen Obmann der Trachtenmusikkapelle Kals am Groß-glockner gewählt.Der Altersdurchschnitt von 30 Jahren beweist das große Interesse der Kalser Jugend, in der Trachtenkappelle Kals ak-tiv mitzuwirken. Derzeit stehen weitere 32 Schüler in Ausbildung, denen, nach erfolgreich abgelegter Prüfung (Jungmu-

siker-Leistungsabzeichen), die Aufnahme in die Trachtenkapelle Kals offen steht.Mittlerweile zählt der Verein 67 aktive Musikanten, davon 23 Mädchen. Dieses Jubiläumsjahr steht aber auch im Gedenken an alle verstorbenen Musikan-ten, insbesondere an unseren Ehrenka-pellmeister Sepp Huter (gest. 2001) und unseren Präsidenten Stefan Schneider (gest. 2002).Die Trachtenmusikkapelle Kals präsentiert sich seit einigen Jahren auf ihrer eigenen Internetseite (www.mk-kals.at), die zum aktuellen Jubiläum aktualisiert und neu überarbeitet wurde. Alle Veranstaltungen 2004 sind mit Bildern auf der Homepage archiviert → äußerst sehenswert!

Ein Klangbild der BergeFeuer und EisFeuer und Eis – die Multimediashow kombiniert kontrastreiche Musik mit atemberaubenden Naturaufnahmen und zeitgenössischen und his torischen Film-sequenzen aus der Region Nationalpark Hohe Tauern.Am 22. Juli 2005 um 20 Uhr wird die Produktion in einem Open Air am Luck-nerhaus in Kals am Großglockner prä-sentiert

Das Jubiläumsjahr 1. Juli: CD Präsentation 3. Juli: Bezirks Blasmusikfest Oberes Iseltal in Kals22. Juli: Feuer u. Eis Open Air im Lucknerhaus 15. August: Kalser Fest der Blasmusik26. August: Nostalgieabend Sepp Huter

Orts- und Vereinsgeschichte. Für dieses zeitgenössische Werk ist seit mehr als 30 Jahren Chronist Hans Wimmer verant-wortlich, und dieses kann auch auszugswei-se auf der Homepage unter www.knappen-musik.at nachgelesen werden.Zurzeit wird die jubilierende Kapelle musi-kalisch von Kapellmeister Georg Foidl so-wie organisatorisch von Obmann Günter Treffer geführt. Die Knappenmusik Fieber-

brunn besteht aus 56 Mitgliedern, die sich aus 14 Musikantinnen und 42 Musikan-ten zusammensetzen. Ebenso sind 6 Eh-renmitglieder und 4 Marketenderinnen in den Reihen dieses Klankörpers zu finden. Das jüngste Mitglied ist 12 Jahre alt.Jährliche Höhepunkte: Cäcilienkonzert im November jeden Jahres. Tag der Blas-musik Mitte Juni als Auftakt zur Konzert-saison, bis Mitte September jeden Don-

nertag das traditionelle Platzkonzert. Viele musikalische Höhepunkte werden natürlich im heurigen Jubiläumsjahr un-ter dem Motto „Kein Monat ohne Musi-kevent“ veranstaltet.Freitag, 29. Juli, bis Sonntag, 31. Juli: Bezirksmusikfest18. August: Konzert der Militärmusik Ti-rol unter der Leitung von Major Hannes Apfolterer im Festsaal Fieberbrunn.

Musikalisches Jubiläum am GroßglocknerDie Trachtenmusikkapelle Kals am Großglockner feiert heuer ihr

150-jähriges Bestandsjubiläum und lädt herzlich zum Mitfeiern ein

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Be r i ch te aus den Bez i r ken

Am Sonntag, den 9.1.2005, beschloss die Original Tiroler Kaiserjägermusik mit einem Gedenkgottesdienst in der Stifts-kirche Wilten ein sehr bewegtes und erfolgreiches Konzertjahr 2004. Bei der anschließenden 32. Ordentlichen Gene-ralversammlung im Hotel Europa konnte Präsident Otto Plattner im Beisein von Ehrenmitglied Altlandeshauptmann Dr. Alois Partl drei um die Tiroler Kaiser-jägermusik besonders verdiente Tiroler Persönlichkeiten auszeichnen - Dkfm. Gerhard Swarovski, Dkfm. Dr. Hubert Klingan und Dr. Fritz Hakl erhielten die Ehrennadel in Gold überreicht. Nach dem Rücktritt des bisherigen Obmannes Ing. Heribert Waldner wurde Andreas Mair aus Patsch zum neuen geschäfts-führenden Obmann und Egon Trinkl aus Mayrhofen zu seinem Stellvertreter ge-wählt - zum neuen Tambourmajor wurde Werner Eberl aus Finkenberg bestellt. Mit

einer Bilderschau über das Konzertjahr 2004 und der allgemeinen Zuversicht, der Tiroler Kaiserjägermusik auch wei-terhin in kameradschaftlicher und musi-

kalischer Weise bestmöglichst zu dienen, endete die Generalversammlung.

Hans GschirrSchriftführerstellvertreter der OTKM

Generalversammlung der Tiroler Kaiserjägermusik

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Ehrungen der OTKM

Musikbezirk Innsbruck-Stadt

Auch das Jahr 1 nach 100 bringt für die Postmusik Innsbruck zahlreiche Hö-hepunkte. So wurde schon am Beginn dieses Jahres mit der Aufnahme der CD „Innsbrucker Promenadenkonzert - 100 Jahre Postmusik Innsbruck“ die Spezia-lisierung der Kapelle auf altösterreichi-sche Musik exemplarisch eingespielt und dokumentiert. Mit der neuen CD, die Werke von Joseph Haydn bis Franz Lehar enthält, werden die Ursprünge und wesentlichen Epochen der welt-berühmten k.u.k. Unterhaltungsmusik ausgeleuchtet und der Reichtum an ver-schiedenen Genres, die diese Musik zu bieten hat, dargelegt. Die CD wird beim Frühjahrskonzert am Mittwoch, den 25. Mai 2005 um 20.00 Uhr im Stadtsaal Innsbruck präsentiert. Jedes unterstützende Postmusikmitglied, das beim Frühjahrskonzert persönlich anwesend ist, erhält als Dank für die jah-

relange Treue und als Erinnerung an das 100-Jahr-Jubiläum der Postmusik Inns-bruck eine Jubiläums-CD gratis.Neben verschiedenen Sommerkonzer-

ten (Kufstein, Kitzbühel, Alpbach und beim Promenadenkonzert im Innenhof der kaiserlichen Hofburg) wird die Post-musik Innsbruck auch zum 12. internati-

Frühjahrskonzert der Postmusik Innsbruck mit CD-Präsentation

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Musikbezirk Innsbruck-Land

Unsere Musikkapelle erfüllt im Laufe eines Jahres viele traditionelle Aufgaben, die in der Regel jahrzehntelang denselben Ab-lauf haben. Daher bin ich immer auf der Suche nach Möglichkeiten, neue Wege zu gehen, um auch die Jugend, unsere Zu-kunft, an die Musikkapelle zu binden.Mit dem Märchenmusical „Freude“ er-öffnet sich nun diese Möglichkeit etwas Neues zu präsentieren. - Ein Geschäftsmann, der technische Freude-dinge herstellt und trotz seines großen Erfol-ges seine eigene Freude verliert, versucht über seine Homepage Vorschläge zu bekommen, wie er denn diese wieder finden könnte.Er muss jedoch feststellen, dass ihm alle

eingegangenen Vorschläge nicht weiter-helfen, da er die Dinge schon kennt. Eine einzige E-Mail weckt die Neugier in ihm, weil er ein Wagnis eingehen und ihm un-bekanntes Terrain betreten muss. Der Ge-schäftsmann nimmt dieses an und gelangt schlussendlich zur Entdeckung von Natur, Freundschaft und Liebe. Die Musikkapel-le Lans präsentiert dieses Musical mit dem Kinderchor Lans, der Volksschule Lans, der Musikschule südöstliches Mittelgebir-ge, einem Erzähler und zwei Solosängern. Dieses Projekt stellt für unsere Kapelle eine große Herausforderung dar, da die Auffüh-rung einen enormen Aufwand an Proben-arbeit, Organisation und Kosten bedeutet.

Als Solosänger konnten Marc Hess und Kathrin Walder gewonnen werden.Gemeinsam mit dem Publikum und al-len Mitwirkenden wird dieses Projekt mit Sicherheit ein Erlebnis für Auge und Ohr, das uns zeigt, was in unserer reizü-berfluteten Zeit Anlass für echte Freude sein kann: die Rückkehr zur Natur und die Besinnung auf das Wesentliche wie Menschlichkeit und Liebe.Aufführungstermine:24., 25. und 26. Juni 2005, jeweils um 20.30 Uhr im Kurhaus in Hall.Karten sind ab Mitte Mai über Ö-Ticket und im Tourismusverband Lans erhältlich.

Kplm. Martin Wibmer

Ein Projekt für Groß und Klein! Märchenmusical „FREUDE“

onalen Blasmusikfestival nach Mailand am 24. und 25. Juni 2005 reisen und dort mit altösterreichischer Blasmusik unser Bundesland vertreten.Als Abschluss des Vereinsjahres ist die Teilnahme beim Südtiroler Landesmu-sikfest anlässlich des 50-Jahr- Bestands-jubiläums des Südtiroler Landesverban-

des im Kurhaus in Meran fixiert worden. Dort wird das in Tirol bereits erfolgreich präsentierte und vom ORF übertragene Lesungskonzert „Melange mit Kaiser-semmel“ als vorbildhaftes Musterpro-gramm noch einmal aufgeführt.Musikerinnen und Musiker, die als Er-gänzung zu ihrer Heimatkapelle die

Postmusik Innsbruck auf ihrer Reise nach Altösterreich und zur altöster-reichischen Musik begleiten möchten, können sich melden bei: Alois Schöpf, KapellmeisterTel.: 0512/379 316 o. 0512/58 32 81 Manfred Ostermann, ObmannTel.: 0664/4971191

Musikbezirk Hall

Bei der Generalversammlung der Bundes-musikkapelle Wattenberg am 05.12.2004 legte Kapellmeister Hans Geißler nach 9-jähriger, erfolgreicher Tätigkeit sein Amt zurück. Gerhard Wetscher, bisher 1. Flügelhor-nist der Musikkapelle Wattenberg, steht nunmehr am Dirigentenpult. Musikalisch „vorbelastet“ durch seinen Vater, Flü-gelhornist, und seinen Onkel, Tenorist, erlernte er mit schon mit elf Jahren das Flügelhorn. Von 1983 bis 1996 war er Mit-glied der Bundesmusikkapelle Tulfes und von 1990 bis zum Jahr 2003 Mitglied der Speckbacher Stadtmusik Hall i.T.. Wäh-rend dieser Zeit besuchte er bei Dr. Wolf-ram Rosenberger (Direktor der Musikschu-le Innsbruck) den 2-jährigen Kapellmeis-terlehrgang, welchen er 2003 mit Erfolg abschloss. Immer bemüht, auf dem letzten

Stand zu sein, besucht Wetscher derzeit bei Prof. Edgar Seipenbusch einen einjäh-rigen Dirigenten-Weiterbildungskurs. Die Mitglieder der Musikkapelle Wattenberg

danken Herrn Gerhard Wetscher für sei-ne Bereitschaft, das Kapellmeisteramt zu übernehmen, und freuen sich auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Führungswechsel bei der Musikkapelle Wattenberg

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Musikbezirk Schwaz

Am Karfreitagnachmittag traf sich die Blasmusikjugend unter der Leitung des Bezirksstabführers Mario Leitinger, Ka-pellmeister Helmut Faserl, sowie dem Ju-gendreferenten der BMK Weer, Roland Hollaus, zu einer Exerzierprobe im Turn-saal der Hauptschule Weer. Es wurde al-les, was Musik in Bewegung anbelangt, bis ins kleinste Detail geprobt, z.B. An-treten, Halten und Abmarschieren im klingenden Spiel, vorzeitiges Beenden des Marsches u.s.w. Die Jugendlichen waren sehr konzentriert und mit großem Eifer bei der Sache.

Mario Leitinger, Bezirksstabführer

Marschierprobe mit der Jugend der BMK Weer

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Der Musikkapelle Pill stehen in ihrem nunmehr 83-jährigen Bestandsjahr viele Ereignisse bevor. Unter der Leitung von Kapellmeister Herbert Steinbacher und Obmann Peter Lechner wird vor allem großes Augenmerk auf die Jugendarbeit gelegt. Somit kann die BMK-Pill bei ihren Aktivitäten auf einen Mitglieder-stand von 60 Musikanten und Musikan-tinnen zurückgreifen. Erfreulich ist, dass die Hälfte davon noch Jungmusiker sind. Beim Konzertprogramm reicht das Reper-toire von Traditionellem über Rock und Pop bis hin zur neuen Blasmusik. Eröffnet wird die Konzertsaison mit dem Pfingst-konzert, dem über den ganzen Sommer hin Platzkonzerte und einige Frühschop-pen folgen. Ein weiterer Höhepunkt ist

unsere dritte Fahrt zum Weinfest nach Großau in Niederösterreich.Weiters wird vom 1. bis 3. Juli das 21. Pil-lerDorffest veranstaltet, zu dem wir alle Musikkollegen und -kolleginnen herz-lich einladen. Für Stimmung sorgen die

Gruppe Tiroler Blut, die Alpenpapagal-los und am Sonntag beim Frühschoppen die Bundesmusikkapelle Terfens. Nähere Informationen auf unserer Homepage www.bmk-pill.at.

Ludwig Kolb (Schriftführer)

Viel los bei der Bundesmusikkapelle Pill!

Musikbezirk Rattenberg und Umgebung

Bei der 8. Internationalen Blasmusik Schi- & Snowboardmeisterschaft in der Wildschönau waren wieder über 200 Musikanten und Musikantinnen aus 37 verschiedenen Musikkapellen am Start. Durch den guten Zustand der Renn-strecke konnten Spitzenzeiten erreicht werden. Die schnellsten Mannschaften

waren 1. MK Senseler Volders, 2. MK Reith i. Alpbachtal und 3. MK Lofer 1. Blasmusikmeisterin 2005 wurde Maria Kurzthaler von der MK Gaimberg, Blas-musikmeister 2005 Herbert Galovic von der MK Senseler Volders. Die schnellste Boarderin war Evi Kostenzer, MK Mühl-tal, schnellster Boarder Michael Silber-

berger, MK Auffach.Die Musikkapelle Mühltal bedankt sich bei allen Teilnehmern, aber auch bei den Sponsoren & Pokalspendern! Das nächs-te Rennen - unbedingt Termin vormer-ken! - findet am 28. Jänner 2006 statt.

BMK Mühltal i.V. Peter Stadler

Die schnellsten Musikanten

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Musikbezirk Kufstein

Ehrungen sind häufig, geehrte Funkti-onäre gibt es öfter, aber Menschen, die sich in derartiger Weise um den Mu-sikbezirk Kufstein verdient gemacht haben, wie die drei Geehrten bei der Jahreshauptversammlung des Unter-inntaler Musikbundes Kufstein, sind sehr dünn gesät. Umso erfreulicher war die Tatsache, dass der Präsident des Österreichischen Blasmusikverbandes, Dr. Herbert Ebenbichler, die Ehrungen vornahm und die Urkunden überreich-te. Sebastian Pfluger, mit Hilfe dessen Ausbildung zahlreiche junge Musikan-ten auf Bezirks-, Landes- und sogar Bundesebene Auszeichnungen erspie-len konnten, wurde für seine außer-gewöhnlichen Dienste ausgezeichnet; Dir. Hermann Wurnig, Bezirkskapell-meister von 1976 bis 1986, und Adolf Ehrenstrasser, Bezirkskapellmeister

von 1987 bis 2001, wurden zu Ehren-Bezirkskapellmeistern ernannt. Alle Anwesenden und das Sölllandler Blä-serquintett, welches die musikalische

Umrahmung des Abends besorgte, gra-tulierten recht herzlich.

Bezirkspressereferent Franz Osl

Ehrungen bei der Jahreshauptversammlung des Unterinntaler Musikbundes Kufstein

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Die Bundesmusikkapelle Brandenberg lud am 9. April zu ihrem Frühjahrskon-zert und dankte dem Publikumsansturm mit einem schwungvollen musikalischen Bogen von klassischen bis zeitgenös-sischen Werken. Neben der tempera-mentvollen Aufführung des „Slawischen Tanzes“ von Antonin Dvorak zählte das Trompetenkonzert in Es-Dur von Jo-hann Nepomuk Hummel, vorgetragen von Thomas Marksteiner, zu den musi-kalischen Höhepunkten.Dann übergab Kapellmeister Wolfgang Marksteiner nach zwanzig Jahren den Taktstock und somit die musikalische Leitung an Gerald Atzl, den jungen Fagottisten der Militärmusik Tirol. Wolfgang Marksteiner war von 1984 bis Ende 2004 Kapellmeister der BMK Brandenberg. Der ausgezeichnete Ruf der Musikkapelle über die Bezirksgren-zen hinaus ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Der unermüdlichen und akribischen Arbeit des Bezirkska-pellmeisters ist es zu verdanken, dass sich die Kapelle zu einem angesehenen Klangkörper in der Tiroler Blasmusiks-

zene entwickeln konnte.Unter Marksteiners Leitung erreichten die derzeit 57 aktiven Brandenberger Mu-sikantinnen eine Reihe bemerkenswerter Erfolge: Beim renommierten ORF-Blas-musikpreis 2001 zählte das Orchester zu den vier Tirol-Finalisten in der höchsten Leistungsstufe. Neben Konzerten mit der Militärmusik beim Tiroler Kapellmeis-tertag und bei der Promenaden-Konzer-treihe 2002 in der Innsbrucker Hofburg konnte die BMK Brandenberg die Ge-meinde und den Bezirk Kufstein auch in

einem ORF-„Sudio-Live-Konzert“ und 2003 bei der ORF-Produktion „Klingen-des Österreich“ im Schloss Schönbrunn vertreten.Im Rahmen des Frühjahrskonzertes stell-te nun die BMK Brandenberg erneut ihr Niveau unter Beweis. Der neue mu-sikalische Leiter, Gerald Atzl, und sein Stellvertreter Josef Rupprechter zeigten neben Gespür für die Stückauswahl, dass sich ausgezeichnete Kameradschaft in einen in allen Registern harmonischen Klangkörper umsetzen lässt.

Klingendes Brandenberg: Taktstockübergabe

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Gerald Atzl ist der neue musikalische Leiter der BMK Brandenberg.

Hermann Wurnig, Adolf Ehrenstrasser und Sebastian Pfluger (von links)

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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„Jugend musiziert für die Jugend“ war das Motto des Vortragsabends der Preisträger des Landeswettbewerbs „Prima La Mu-sica“ am 17. April. Im Vortragssaal der Landesmusikschule Kufstein konnte der Organisator, Bezirksjugendreferent Mag. Johannes Puchleitner, etliche Ehrengäste der Stadt und des Musikbezirkes willkom-men heißen. Was die 13 jungen Vortra-genden – alle Mitglieder der Blasmusikka-pellen des Bezirks Kufstein – teilweise mit Klavierbegleitung zum Besten gaben, hat-te wirklich Preisträgerniveau und erlaubt in Hinsicht Jugend einen optimistischen Blick in die blasmusikalische Zukunft.

Bezirkspressereferent Franz Osl

„Prima la Musica“- Preisträger in Kufstein

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Adriane Gasteiger und Paul Brandauer, Landesmusikschule Untere Schranne

Nach strenger Probenarbeit gab die BMK Niederau anlässlich des 150-jäh-rigen Bestehens am 2. 4. 2005 ihr Ju-biläumskonzert im Mehrzwecksaal der HS Wildschönau, der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sprecher Joch Weißbacher führte gekonnt durch das Programm und zugespielte Bilder liefer-ten neben dem akustischen auch einen optischen Genuss für die zahlreichen Konzertgäste aus nah und fern.Die Solisten Helmut Margreiter auf der Trompete mit dem Stück „Carni-val of Venice“ und Stefan Berger mit dem Solo für Piccolo im Stück „Der Pfiffikus“ lieferten eine hervorragende Leistung. Nach dem 1. Teil folgte dann ein weiterer Höhepunkt des Konzertes, nämlich die Ehrungen von verdienten Musikanten, welche vom Finanzre-ferenten des Tiroler Blasmusikver-bandes Johann Haun, dem Bezirksob-mannstellvertreter Raimund Winkler und Bezirkskapellmeister Oswald Mayr vorgenommen wurden. Michaela Hausberger, Martin Brunner, Dani-el Opperer, Matthias Schellhorn und Markus Rangger erhielten das Jungmu-sikerleistungsabzeichen in Bronze und Annemarie Eder das Jungmusikerleis-tungsabzeichen in Silber. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde Andreas Fritzer, für 40 Jahre Josef Lanner, Astner Ja-kob und Rudi Schellhorn, für 50 Jahre

Hans Brunner, Balthasar Brunner und Gwiggner Alois und für 55 Jahre Kas-par Wimmer geehrt. Markus Holzer wurde dann das Grüne Verdienstzei-chen des Tiroler Blasmusikverbandes für 15 Jahre Tätigkeit als Schriftführer überreicht.Der Vertreter des Landesverbandes übergab schließlich dem Obmann Günther Rangger die Jubiläumsurkun-de für 150 Jahre BMK Niederau.Im 2. Teil wurden die Stücke durch die Lichttechnik untermalt, am Schluss von „Fire & Ice“ sogar zwei Feuer-werkskerzen abgefeuert.Nach 3 Zugaben verabschiedete Ob-mann Rangger Günther die zahlrei-

chen Gäste.Die nächsten Termine im Jubiläums-jahr sind das Muttertagskonzert am 7. Mai und das Jubiläumsfest am 25. und 26. Juni.

Jubiläumskonzert 150 Jahre BMK Niederau

Übergabe der Jubiläumsurkunde

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auEhrungen anlässlich des Jubiläumskonzertes

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Das Frühjahrskonzert der BMK Anger-berg/Mariastein stand heuer im Zeichen einer ganz besonderen Ehrung. Doch dazu später.Bis zum letzten Platz gefüllt war der Ge-meindesaal Langkampfen, als unser neu-er Obmann Werner Schwarzenauer nach der Begrüßung zahlreicher Ehrengäste das Mikrofon an die Moderatorin Susan-ne Weichselbraun übergab. Der Abend begann mit der wuchtigen „Olympus Fanfare“ von Kees Vlak, gefolgt vom „Klingenden Land“ des Tiroler Kompo-nisten Sepp Tanzer. „Teufelstanz“ hieß die Hellmesberger-Komposition (gebo-ren am Konzerttag vor 150 Jahren), die uns Musikanten wahrlich alles abver-langte. Mit „Scheherazade“ von Nikolai Rimsky-Korsakow entführten wir das interessierte Publikum ins Morgenland, bevor mit „Capriccio Brillante“ von Werner Brüggemann unser Bruno Feld-kircher seine hervorragenden Qualitäten als Solotrompeter unter Beweis stellte. Die Ehrungen verdienter Mitglieder wur-de von Bezirksobmann Sebastian Neu-reiter durchgeführt. Das bronzene Jung-musiker-Leistungsabzeichen legten 2004 ab: Jan Haller, Dominik Tacer, Thomas Singer und Martina Lettenbichler. In Silber brillierte Stefan Werlberger. Jo-hann Mösinger und Bruno Feldkircher, seit 25 Jahren Mitglieder, erhielten die

Verdienstmedaille in Silber des Landes-verbandes. Sage und schreibe 50 Jahre in unseren Reihen und ausgezeichnet mit der goldenen Verdienstmedaille des Landesverbandes ist Johann Osl. Persönliche Geschenke erhielten zwei ehemalige Funktionäre, Martin Außer-lechner und Johann Osl. Der Kitzbühler Standschützenmarsch erklang für alle Geehrten.Der zweite Teil begann mit dem impul-siven „For the next thousand“ von Otto M. Schwarz. „Illuminations“ von Jay Bo-cook bot unserem bezaubernden Neuzu-gang Bianca Moser Gelegenheit, die bei Musiklehrer Rangger erlernten Fähig-

keiten mit Bravour zu präsentieren. Der gefühlvoll intonierte Lennon-Welthit „Yesterday“ leitete zum dritten Solostück über, in dem sich Jungschlagzeuger Tho-mas Neumann (12 Jahre) am Xylophon von seiner musikalisch-schlagfertigen Seite zeigte. „Erinnerungen an Zirkus Renz“ wurden da sicherlich wach. „Der Weg zurück“ und „Army of the nile“ bil-deten das offizielle Ende des Abends, der durch die Humoreske „Sandpaper Bal-lett“ mit Solist Johann Mösinger, dem Schlagzeugsolisten Sebastian Gschwent-ner mit „Ich und mein Schlagzeug“ und dem Deutschmeister Regimentsmarsch harmonisch ausklang.

Frühjahrskonzert der BMK Angerberg/Mariastein.mit besonderer Ehrung

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Bürgermeister Walter Osl gratuliert Ehrenmitglied Johann Osl zu 50 Jahren Mitgliedschaft

Unter der fachkundigen Regie von Lan-desstabführer Josef Stiller übten sich viele eifrige Musikanten und Musikantinnen der Stadtmusikkapelle Kufstein in dem schwie-rigen Fach „Musik in Bewegung“. Anlass zu dieser Marschierprobe waren nicht nur die bevorstehende Marschmusikbewer-tungen im Rahmen des Bezirksmusikfestes am 7. August in Wörgl, sondern die vie-len Neuerungen und Änderungen im Re-glement und in den Bewertungskriterien. Sämtliche Feinheiten, die zum perfekten Marschieren gehören, wurden ausgefeilt und mit viel Konzentration geprobt.Die nun beginnende Blasmusiksaison bietet viele Gelegenheiten, das Erlern-te zu festigen und zu perfektionieren, so

dass wir Josef Stiller im Juli bei einer wei-teren Probe davon überzeugen können. Wir freuen uns schon darauf.Herzlichen Dank an Josef Stiller, der uns

mit Geduld und Professionalität, aber auch mit Humor die Geheimnisse der „Musik in Bewegung“ vermittelte.

Marina Taxerer

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Traditionell findet die Generalver-sammlung des Musikbezirkes St. Johann in Tirol immer an jenem Ort statt, der im abgelaufenen Jahr das Bezirksmusik-fest ausrichtete. Dies war im Jahre 2004 die Pillerseegemeinde St. Ulrich und so fand dort diese Versammlung mit Neu-wahl auch statt.In den umfangreichen Tätigkeitsbe-richten des Obmannes Michael Werl-berger, des Bezirks-Kapellmeisters Jo-schi Deisenberger und der Referenten wurden vor allem die Aktivitäten der einzelnen Kapellen präsentiert. So gab es insgesamt – mit den Probentätigkei-ten – 1.145 Ausrückungen, wobei im Durchschnitt auf eine Kapelle 95 Aus-rückungen kommen. Überrascht zeigte sich der Landeskapellmeister Hans Eibl von der finanziellen Eigenaufbringung der einzelnen Kapellen, die im gesamten Bezirk immerhin die stattliche Summe von rund 376.000 Euro ausmacht. Zum Vergleich dazu die Summe der Subven-tionen der Gemeinden: rund 65.600 Euro und das Land steuert noch rund 12.700 Euro bei. Damit können die laufenden Ausgaben für Instrumente,

Noten, Aus- und Fortbildung, Trach-ten und Uniformen und auch Steuern und Abgaben bewältigt werden.Wichtigster Programmpunkt für das Jahr 2005 ist das Bezirksmusikfest in Fieberbrunn vom 29. bis zum 31. Juli 2005. Dazu findet am 18. und 19. Juni der 2. Jugendblasorchester-Wettbe-

werb im neuen Kaisersaal in St. Jo-hann i. T. statt, im Juli gibt es eine Jungbläserwoche in der Weitau und dazu wiederum viele Ausrückungen und Platzkonzerte.Turnusgemäß fand auch die Neuwahl des Bezirksausschusses statt, die in al-len Positionen einstimmig erfolgte.

Michael Werlberger wieder zum Obmann gewählt

Der neue – fast unveränderte – Ausschuss (v.l.): Schriftführer Andreas Wörter, Obmann-Stv. Herbert Scharnagl, Jugendreferent-Stv. Helga Haitzmann, Obmann Michael Werlberger, Bezirks-Kapellmeister Joschi Deisenberger und Bezirks-Stabführer Gerald Embacher; im Bild fehlt Jugendreferent Martin Rabl, der anlässlich der Generalversammlung verhindert war.

Musikbezirk St. Johann

Die Neuwahlen der BMK Angerberg/Mariastein bei der Jahreshauptver-sammlung, im Gasthof Pension „Al-penhof“ in Mariastein, führten zu einem regelrechten Generationswechsel im Funktionärsteam. Da sich Obmann Jo-hann Osl nicht mehr der Wahl stellte, wurde diese besonders zeitaufwendige und arbeitsintensive Funktion an der Spitze der Musikkapelle in einem neu-en Konzept überarbeitet und auf vier gleichwertige Funktionäre aufgeteilt. Obmann Johann Osl übergab sein Amt besten Gewissens an seinen Nachfolger Werner Schwarzenauer und seine drei gleichgestellten Vertreter Marion Gug-genberger, Mag. Monika Schweitzer und Martin Perthaler. Frisch motiviert geht der gesamte Ausschuss in eine neue dreijährige Periode.

Generationswechsel an vorderster Front

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Amtsübergabe

Franz Osl, Schriftführer der BMK Angerberg/Mariastein

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Der Bezirksverband St.Johann in Tirol ist stets um die Fortbildung der Ka-pellmeister und Funktionäre bemüht. So wurde am 3. April im Hotel Pil-lerseerhof eine Lehrprobe für Kapell-meister und Musiker abgehalten. Als Referent fungierte der junge Florian Pranger aus Trins, selbst ein hervorra-gend ausgebildeter Kapellmeister der MK Inzing und Komponist zahlreicher Blasmusikwerke. Als Schulungsor-chester stellte sich die MK St.Ulrich a.P. zur Verfügung.Die wichtigsten Erkenntnisse: Pranger beginnt mit der Tonleiter in klingend B und lässt Register versetzt einsetzen. Hernach wird mit dem ersten Stück begonnen: Kleine Suite für Blasorchester.Pranger geht bei seiner Suite auf Kon-trapunkt und Balance ein. Ebenfalls weist er darauf hin, Musiker müssen nach dem Dirigenten spielen und nicht auf andere Register hören und warten. Intonation. Ein Blasorchester stimmt nie! Das Problem wird durch Balance leichter gelöst. Das Wichtigste ist der Grundton, dann Quint „ möglichst offen und der Problemfall Terzen, jene

in Dur sollen möglichst tief gespielt werden. Pranger geht auch auf Beset-zungen ein, Harmonie, Brass etc., weist auf Pseudostimmen hin, welche Werke unnötig verdicken. Stücke sollen aus der Partitur vom Kapellmeister selbst erarbeitet werden und nicht einer Demo-CD nachgeahmt werden. Pranger erklärt Notengruppierungen. Als Schulungswerk dient Barcarola

von Flac. Grundlegend dürfen Grup-pierungen nicht zerschlagen werden. Wiederum geht er auf Balance und Interpretation ein. Transparenz und Auffassung verdeutlicht Florian Pran-ger anhand von mehreren Beispielen in Form von Registerspiel. Anschließend kurze Diskussionsrunde.

Bez-Obm. Michael Werlberger

Kapellmeisterschulung

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Schulungs-Orchester MK St.Ulrich a.P. mit Florian Pranger

Musikbezirk Telfs

Im Probelokal der Musikkapelle Hat-ting fand am 18. April ein Stabführer-kurs für Anfänger statt. Als Referent fungierte Landesstabführer Siegfried Stigger. Unter seiner fachmännischen Leitung wurden alle Teilnehmer von den Anfängen bis hin zur fortgeschrit-tenen Stufe geschult. Die Begeisterung reichte so weit, dass von 19.30 Uhr bis 22.30 Uhr ohne Pause gearbeitet wur-de. Die 15 anwesenden Stabführer sa-hen die Schulung als große Hilfe für ihr wichtiges Amt in ihrer Musikkapelle und würden sich über eine Fortsetzung freuen.

Christian ZollerBezirksstabführer

Stabführerkurs im Musikbezirk Telfs

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Einer Initiative des Bezirkskapellmeis-ters Hans Eller folgend, haben sich im vergangenen Jahr die Kapellmeister des Musikbezirkes Wipptal-Stubai einhellig dafür ausgesprochen, zur Hebung des Niveaus ein Bezirksblasorchester zusam-menzustellen.Die Kapellmeister bzw. Funktionäre des Bezirkes haben dieses Projekt nicht nur befürwortet, sondern auch tatkräftig unterstützt. Einige von Ihnen spielten gleich selbst mit. Nach etlichen Regis-terproben und vier Gesamtproben war es dann so weit. In der mit zahlreichen Ehrengästen und Blasmusikfreunden vollbesetzten Wipptalhalle in Steinach bot das 65-köpfige Orchester eine beein-druckende Leistung.Als Dirigenten wirkten Landeskapell-meister Prof. Hans Eibl und der Präsident des Österreichischen Blasmusikverban-des, Dr. Herbert Ebenbichler, mit viel Einsatz, Erfahrung und Können. Sie ha-ben gemeinsam mit Bezirkskapellmeister Hans Eller ein Programm zusammenge-stellt, das im ersten Teil Blasmusik aus Österreich bot. Hans Eibl hat dafür eigens die Wiener Ju-

bel-Ouverture von Franz von Suppé für Blasorchester bearbeitet. Mit der Erstauf-führung der Blasorchesterfassung dieser Ouverture wurde das Konzert klangvoll eröffnet. Weiter ging es dann mit dem Konzert-walzer Bei uns zíHaus von Johann Strauß Sohn. Dann kam ein großer Sprung in das 20. Jahrhundert mit der Sinfonischen Dichtung Prosante von Anton Erich Kratz. Dieses Werk wurde im Auftrag des ORF komponiert und schildert eine ein-drucksvolle Wanderung auf einen Berg-

rücken im Süden von Steinach. Dieses Komposition wurde bisher nur von der Speckbachermusik Hall unter Herbert Ebenbichler aufgeführt und beim ORF eingespielt. Zum Abschluss des ersten, des öster-reichischen Teiles, kamen zwei erfolgrei-che junge Komponisten aus Oberöster-reich an die Reihe: Alois Wimmer mit dem Marsch Komm in die Zukunft und Thomas Doss mit seiner Magic Ouver-ture. Im zweiten Teil standen internationale

Bezirksblasorchester Wipptal Stubai – ein gelungenes Projekt

Musikbezirk Wipptal-Stubai

Beim Frühjahrskonzert der Musikkapelle Pettnau wurde Bruno Haselwanter, der seit 1970 aktives Mitglied ist, zum Eh-renobmann ernannt. Bruno Haselwanter war Jugendreferent und Kapellmeister-Stellvertreter, bevor er 1987 zum Ob-mann gewählt wurde. Während seiner Obmanntätigkeit hat die Musikkapelle Pettnau bei allen Bezirkswertungsspie-len, allen Marschbewertungen im Bezirk und bei vielen in Niederösterreich und der Schweiz mitgewirkt. Doch nicht nur in seiner Kapelle wirkte der Funktionär, auch im Ausschuss des Musikbezirkes Telfs war er von 1985 bis 2005 als Schrift-führer und Archivar tätig und hat jetzt die Funktion des Bezirksobmann-Stell-vertreters inne. In seiner Heimatgemein-de Pettnau ist er auch als Gemeinderat und Bürgermeister-Stellvertreter tätig.

Musikkapelle Pettnau ernennt Ehrenobmann

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Bruno Haselwanter (Mitte) wurde von Alt-Kapellmeister Josef Krug, der auch die Laudatio auf den Musikkollegen hielt, Kapellmeister Josef Nolf, BO Roland Mair, Obmann Gerhard Scheiring und Bürger-meister Johannes Kleinhans (von links) die Urkunde zum Ehrenobmann überreicht.

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Blasmusikwerke auf dem Programm. Am Beginn spielte das Bezirksblasorchester Wipptal-Stubai mit der 1st Suite von Gustav Holst ein Standardwerk der in-ternationalen Blasorchesterliteratur.Beim Spiritual sometimes i feel like A Motherless Child traten Heidegger Man-fred (Flügelhorn) und Florian Pranger (Klarinette) als Solisten hervor. Einen kurzen Abstecher in die Klangwelt des Jazz gab es dann mit einer gekonnten Bearbeitung von Joe Zawinulís Birdland.

Vor dem abschließenden Bravourmarsch BB and CF von Odd. L Humme wurde A Tribute To George Gershwin vom in Ti-rol bestens bekannten niederländischen Starkapellmeister Gert Buitenhuis vom Bezirksblasorchester gespielt.Das begeisterte Publikum erreichte schließlich auch noch zwei Zugaben, die in Anbetracht der Flutkatastrophe in Sü-dasien mit einem Tiroler Volkslied und dem „Guten Abend, gut’ Nacht“ von Johannes Brahms sehr schlicht und be-

sinnlich waren.Im Rahmen des Konzertes wurden Be-zirkskapellmeister Hans Eller und sein Stellvertreter Hans Schönherr für Ihre langjährige Tätigkeit mit dem Silber-nen Verdienstkreuz des Österreichischen Blasmusikverbandes ausgezeichnet. Von dieser Stelle aus möchten wir allen Teilnehmern, Organisatoren und Diri-genten recht herzlich bedanken.

Ferdl Hölzler, Bezirks-Schriftführer

Die Stadtmusikkapelle Landeck, in Co-Produktion mit dem mehrfach ausgezeich-neten Naturfilmer Christoph Wachter prä-sentiert ihre erste DVD.Das außergewöhnliche an dieser DVD-Pro-duktion ist ohne Zweifel die Entstehung. Christoph Wachter musste zur vorgegebe-nen Filmmusik (Philip Sparke: Sunrise At Angel´s Gate, Johan de Meij: The Wind In The Willows, Alfred Reed: Russian Christ-mas Music), ein Drehbuch schreiben, um schließlich nach den jeweiligen Dreharbei-ten alle Teile des Filmpuzzles zu einem Gan-zen, vereinen zu können. Noch im Herbst 2003 wurde von Christoph Wachter das Drehbuch zum Film „Die vier Jahreszeiten“ geschrieben, die Kommentare verfasst und die Dreharbeiten mit insgesamt drei Kame-ras begonnen. Eine Kamera war ausschließ-lich in fixen Positionen während des gan-zen Jahres montiert um die faszinierenden Abläufe der Natur über Monate hinweg, einzufangen. Jede einzelne Szene musste der Charakteristik der Musik entsprechen. Die-se wurden schließlich noch beim Schnitt an den Musiktakt genauestens angepasst. Dieser Film ist nicht nur ein Bilderreigen passend zur Musik sondern er erzählt auch eine Geschichte, über die Natur mit all ih-ren Gesichtern, aber auch der Menschen im Tiroler Oberland.Beim Music Project 2004 der Stadtmusik-kapelle Landeck wurde der Film „Die vier Jahreszeiten“ bei restlos ausverkauften Ver-anstaltungen dem Publikum Live im Stadt-saal Landeck präsentiert und die Musik für diese Produktion aufgezeichnet.Als Special Features sind auf dieser DVD

ebenso ein Live Mitschnitt der „Festive Overture“ von Dimitri Shostakovich mit der Stadtmusikkapelle Landeck, Making Of Beiträge vom ORF-Tirol und von Phi-lip Felbermeyer zu hören und zu sehen. Das Filmprojekt „Die Vier Jahreszeiten“

wird am 18. Juni 2005 im Kaisersaal in St.Johann in Tirol ein weiteres Mal live zu sehen und zu hören sein. Weitere Infos und Bestellmöglichkeiten finden Sie online unter www.stadtmusikkapelle-landeck.at oder www.music-project.at.

Stadtmusikkapelle Landeck präsentiert „DIE VIER JAHRESZEITEN“ auf DVD

Musikbezirk Landeck

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Beim Bezirksmusikfest am 31. 7. 2005 in Huben findet die Bezirks-Marschbe-wertung statt. Als Startschuss für die Vorbereitung der Kapellen auf dieses große Ereignis hat Bezirksstabführer Siegfried Stigger die Stabführer und interessierte MusikantInnen der 13 Ka-pellen des Bezirkes zu einem intensiven Kurs eingeladen.Im theoretischen Teil seiner Ausführun-gen gab der engagierte Bezirksstabführer einen kurzen Überblick über die „Musik in Bewegung“. Im anschaulichen prakti-schen Teil des Schulungsabends konn-ten die Anwesenden ihr eigenes Wissen überprüfen und wertvolle Tipps und Tricks mit nach Hause nehmen. Wenn

sich diese Schulung auch mehr Teilneh-mer verdient hätte, so war sie doch ein großer Erfolg und ein wichtiger Mosaik-

stein für das Auftreten unserer Kapellen in der Öffentlichkeit.

Walter Christl

Musik in Bewegung

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Musikbezirk Silz

Siegfried Stigger demonstriert.

Hans-Peter Pranger ist seit 7.1.2005 der musikalische Leiter der Musikkapelle Um-hausen. Mit ihm wollen die MusikantInnen an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen.Hans-Peter Pranger ist in der Blasmusiksze-ne des Oberlandes kein Unbekannter. Als Flügelhornist der Musikkapelle Haiming und als musikalischer Kopf der „Simerin-

ka“ ist er Blasmusikfreunden ein Begriff.In der Musikkapelle Umhausen will er mit dem jungen Klangkörper – das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt bei 27 Jahren – neue musikalische Facet-ten erarbeiten.Unter seiner Vorgängerin Margherita Rieß konnte die Musikkapelle Umhau-

sen seit dem Jahr 2000 beachtliche Er-folge erringen wie z.B. einen „Sehr guten Erfolg“ in der Stufe C beim Bezirkswer-tungsspiel in Haiming 2004. Der scheidenden Frau Kapellmeister ei-nen herzlichen Dank für die kompetente Arbeit, dem „Neuen“ viel Erfolg mit der Musikapelle Umhausen!

Neuer Kapellmeister in Umhausen

170 Jahre Musikkapelle Längenfeld – 80 Jahre Musikkapelle HubenAm Samstag, den 16.Juli 2005, findet im Freigelände des Alten Schwefelbades in Längenfeld eine Großveranstaltung der Musikkapellen Huben und Längenfeld statt. Erstmals werden beide Musikkapel-len unserer Gemeinde einen Klangkörper bilden. Dieser besteht aus 110 Musikern und steht unter der Gesamtleitung von Kpm. Andreas Grüner. Zur Aufführung gelangt unter anderem erstmals im Ötztal der„Der Traum eines österreichischen Re-servisten“, ein Tongemälde v. Carl Mi-chael Ziehrer. Ziehrer schrieb dieses Werk 1890 und konnte bei der Uraufführung

einen großen Erfolg feiern. Dieses Werk dauert ca. 38 Minuten und wird mit akustischen Geräuschen, Großleinwand, Böllerschüssen und dem Salvenfeuer der Schützenkompanie Längenfeld unter-malt. Als Sprecher konnte Mag. Peter Kostner vom ORF - Radio Tirol gewon-nen werden, jedem bekannt als Kapell-meister der Stadtmusikkapelle Wilten. Mit dieser Gemeinschaftsproduktion geht ein langer Traum vieler Musikanten in Erfüllung.Die Aufführungen sind ein Kulturereignis der besonderen Art und bilden gleichzei-tig den Höhepunkt im Jubiläumsjahr bei-der Musikkapellen.Bei Schlechtwetter wird die Veranstal-tung um eine Woche verschoben. Die

zweite Aufführung findet am 28.07.2005 anlässlich des Bezirkmusikfestes in Huben statt.

„Faszination Blasmusik“Fo

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Kapellmeister Andreas Grüner

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Alljährlich werden vom Außerferner Musikbund langjährige Musikanten, Funktionäre und Förderer der Blasmu-sik geehrt. In einem festlichen Rahmen wurden 74 Jubilaren für ihren unermüd-lichen Einsatz zum Wohle der Blasmusik gedankt.Mit einer heiligen Messe in der Pfarr-kirche Tannheim begann der Festakt für die verdienten Musikkameraden. An-schließend fand im Gemeindesaal die Jubilarehrung mit der Überreichung der Verdienstmedaillen und Urkunden statt. Der Gottesdienst und die Jubilarehrung wurden von der Musikkapelle Tannheim feierlich umrahmt.Bezirksobmann Johannes Petz konnte zu dieser Feier zahlreiche Ehrengäste unter ihnen LHstv. Ferdinand Eberle und den Ehrenpräsidenten des Österreichischen Blasmusikverbandes HR Dr. Friedrich Weyermüller begrüßen. Mit den Jubila-ren aus den fünf Talschaften des Bezirkes waren auch zahlreiche Bürgermeister anwesend die dem feierlichen Festakt mit Freude und Stolz beiwohnten. Petz dankte den Jubilaren und sprach seine persönliche Hochachtung für die geleis-tete Arbeit aus. Es sei gerade heute keine Selbstverständlichkeit mehr über Jahr-zehnte aktiv in einer Musikkapelle für das kulturelle Wohl in den Gemeinden und im Land zu sorgen. Er hob die lang-jährige Angehörigkeit der Musikantin-nen und Musikanten, die zugleich auch als Vorbild für die Jugend dienen, als Außergewöhnliche Leistungen hervor. Entscheidend sind die unvergesslichen Stunden und Erlebnisse im Kreise der Musikkameraden.Tannheims Bürgermeister Markus Eberle hob die Wichtigkeit der Kapellen in den Gemeinden hervor.„Musik verbindet, sie ist ein Lebenswerk und fördert in der Gesellschaft die Ge-meinschaft“. Mit diesen Worten dankte der Ehrenpräsident des Österreichischen Blasmusikverbandes HR Dr. Friedrich Weyermüller den Jubilaren.LHstv. Eberle hob die Wichtigkeit der Musik hervor. „Die Musik hilft die

Trauer leichter zu ertragen, doch sie ist im überwiegenden Teil dazu da um mir selbst und allen anderen Freude zu berei-ten und sie ist der Spiegel des Lebens“, so Eberle. Abschließend dankte er allen geehrten, die für die Gesellschaft viel beigetragen haben.Die Geehrten:Die Verdienstmedaille in Silber für 25- jährige Mitgliedschaft erhielten:Siegfried Amann (MK Berwang), Kurt Reiter (MK Biberwier), Conny Leitner, Petra Hosp, Gerhard Greif (MK Bichl-bach), Angelika Ulseß-Fasser, Gerhard Ulseß (MK Elbigenalp), Johann Gapp (MK Elmen), Martin Schädle, Alfred Schädle, Raimund Schädle (MK Grän), Karl Kerber (MK Heiterwang), Christi-an Zobl, Karlheinz Zobl (MK Jungholz),

Walter Haas, Josef Tabelander, Thomas Tabelander (MK Lermoos), Helmut Ostheimer (MK Musau), Robert Lum-pert, Martin Maringele, Michael Klotz, Peter Rief (MK Nesselwängle), Andreas Hosp (MK Pflach), Günther Huber (MK Pinswang), Gerfried Wagner, Luc Verca-yie (MK Reutte), Richard Ginther (MK Stanzach), Adolf Wach (MK Steeg), Joachim Moosbrugger, Johann Ham-merle (MK Stockach), Robert Stebele, Franz Triendl, Andreas Kerle (MK Vils), Wilfried Ginther, Oswald Köck, Rein-hard Lechleitner (MK Vorderhornbach), Christian Kerle, Josef Wechselberger, Jo-hann Wechselberger (MK Weißenbach), Thomas Schneider (MK Zöblen)Die Verdienstmedaille in Gold für 40- jährige Mitgliedschaft ging an:

Musikbund ehrte seine treuen Kameraden in einem feierlichen Festakt

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Musikbezirk Außerfern

Ehrung langjähriger Blasmusikanten

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Ehrung langjähriger Blasmusikanten

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Ludwig Lorenz (MK Berwang), Martin Berktold (MK Bichlbach), Otto Hu-ber, Max Wolf, Heinrich Singer (MK Elbigenalp), Alfred Fasser (MK Ler-moos), Wolfgang Stecher, Wilfried Ried, Gerhard Pohler (MK Nesselwängle), Richard Sprenger (Plansee Werksmusik), Paul Kaiser, Robert Kaiser, Georg Hosp, Sieghard Haller (MK Pinswang), Lud-wig Dengel, Johann Falger (MK Steeg), Bernhard Gutheinz (MK Zöblen)Die Verdienstmedaille in Gold für 50-jäh-

rige Mitgliedschaft wurde verliehen an:Otto Wieland (MK Bichlbach), Klaus Steger (MK Ehrwald), Andreas Fügen-schuh, Adolf Eberle (MK Tannheim), Rudolf Wörz (MK Weißenbach)Für 55-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt:Richard Wilhelm (MK Biberwier), Al-fred Wilhelm (MK Ehrwald), Rudolf Feil (MK Lechaschau)Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt:

Max Perl (MK Elmen), Rudolf Osler (MK Weißenbach)Grünes Verdienstzeichen:Wolfgang Scheiber (MK Forchach), Thomas Müller (MK Grän), Martin Lagg (MK Heiterwang), Leopold Triendl (MK Vils)Goldenes Verdienstzeichen:Max Perl (MK Elmen), Rudolf Osler (MK Weißenbach), Alfred Fasser (MK Lermoos)

Ing. Markus Hosp

27 Teilnehmer aus 24 von 36 Musikka-pellen unseres Bezirkes folgten der Ein-ladung. Niemand musste sein Kommen bereuen, war doch mit Mag. Thomas Ludescher, dem Landeskapellmeister aus Vorarlberg und Leiter des Blasorchester-leiterlehrganges am Landeskonservatori-um Innsbruck, ein höchst kompetenter Referent verpflichtet worden.Nach einer einstündigen Allgemein-information durch Bez. Kplm. Besler zu höchst aktuellen Themen wie: Aus-bildungsmöglichkeiten eines Kapell-meisters, Vorstellung eines neuen Bu-ches „der Trommler“ mit einer CD zur Marschmusik und Informationen zu den kommenden Konzertwertungsspielen im Bezirk am 10.04.2005 und im Land am 22.05.2005 übergab er das Wort an Mag. Ludescher.Ludescher skizzierte in kurzen Worten seinen Werdegang vom einfachen Blas-musiker, dessen Wurzeln er – so mein persönlicher Eindruck – bis heute nicht vergessen hat, über seine erste Kapell-meistertätigkeit im Alter von 17 Jahren und sein umfassendes Musikstudium bis hin zum kürzlich abgeschlossenen Meis-terkurs im Dirigieren nach 4jährigem Studium bei Prof. Hamers und stellte dann spontan für sich die Frage:„Vier Jahre Ausbildung, und was hat sich für mich geändert?“ Ebenso kurz wie seine Frage war auch sei-ne Antwort:„Meine Musiker bringen heute mit 1/3 an Probenarbeit ca. 30 % mehr an Leis-tung!“Sodann spricht er sehr offen seine Ge-danken zur Kplm. Tätigkeit heute an:

Zum musikalischen Repertoire muss sich jeder überlegen: • Kann ich auf allen Hochzeiten tanzen? • Welches Verlagsangebot gibt es? (80% sind schlecht) • Welche Leistungsbereitschaft hat mein

Orchester? Zur Weiterentwicklung meiner Musikka-pelle muss ich mir überlegen:• Welch quantitative Entwicklung soll

meine Musikkapelle in Zukunft neh-men?

• Für fehlende Instrumente wie Oboe, Fa-gott, Saxophone, Hörner usw. sollte man auch persönlich Werbung machen.

• Wir stellen mit Freude fest, dass die Basisausbildung dank unserer Musik-schulen ständig wächst, und die sym-phonische Blasmusik Einzug halten könnte!

• Wie aber bilden wir uns als Kapell-meister fort?

Seine Schlussfolgerung:• Wenn wir nicht ständig bereit sind, uns

persönlich weiterzubilden, ist die Zeit absehbar, in der viele gut ausgebilde-

te Musiker von der Musik wesentlich mehr verstehen als ihre Kapellmeister!

• Dies sollte in meiner Musikkapelle nie der Fall sein.

• Mein Ziel: Ich als Dirigent bin Trainer, Manager und Interpret in einer Person.

Zum nachmittägigen Tagesordnungs-punkt „Praktisches Arbeiten mit einem Kursorchester“, stellten sich zwei Kurs-teilnehmer als aktive Dirigenten zur Verfügung, mit der Musikkapelle Höfen zu arbeiten. Sowohl den aktiven Dirigen-ten Claudia Moosbrugger und Paul Kai-ser, wie auch der MK Höfen als Kursor-chester, gebühren großer Dank für ihre Bereitschaft unter den kritischen Augen des „Meisters „ Mag. Ludescher“ zu agie-ren. Von seinen gezielten Anregungen profitierten laut einhelliger Meinung letztlich alle, die zwei Dirigenten, die Musiker und die 25 passiven Kursteil-nehmer!Dieser Kapellmeistertag mit Mag. Lude-scher war eine gelungene Fortbildungs-veranstaltung für unseren Musikbezirk.

Richard Wasle (Teilnehmer)

Kapellmeistertag des AMB

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Getreu diesem Motto wählten die Mu-sikantinnen und Musikanten der Stadt-musik Lienz bei der diesjährigen Jahres-hauptversammlung Bernd Fuetsch zum Nachfolger des verdienten Langzeit- und Ehrenobmanns Karl Fuetsch. Dem erst 26-jährigen Vereinsoberhaupt steht eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen Leuten im Vorstand zur Seite: Obmann-Stellvertreter Christof Ortner, Präsident Reinhard Wilhelmer, Kapellmeister Hans Pircher, Kapellmeister-Stellvertreter und Notenwart Hannes Mayr, Notenwart-Stellvertreter Bernhard Tiefenbacher, Kassier Norbert Ebner, Schriftführerin Stefanie Pichler, Jugendreferentin Helga Moser, Instrumentenwart Bernhard Mo-ser, Trachtenwartin Barbara Macheiner und ein Pressereferent.Musikalisch besonders aufzeigen und „aufgeigen“ konnte der gut 70-köpfige Klangkörper beim Karnischen Blasmu-sikfestival in Liesing / Kärnten, beim Kirchtags-Konzert in Tisens / Südtirol, bei der Verleihung des Tiroler Adler „ Ordens an den Bürgermeister von Tre-viso / Italien, beim Dorffest im hollän-dischen Twello, beim Jubiläumskonzert für den MGV Seeboden und schließlich beim Cäcilienkonzert im gut gefüllten Lienzer Stadtsaal. Der scheidende Kassier Anton Wurzer

sah während seiner 18-jährigen Tätigkeit 937.717 Euro kommen und 940.065 Euro gehen. Ihm wurde für seine gewissenhaf-te Arbeit ebenso kräftig gedankt wie den beiden anderen scheidenden Vorstands-mitgliedern Johanna Walder (Beirätin) und Bernhard Moser, der als Trachtenwart maßgeblich für den optischen Aufschwung der Stadtmusik verantwortlich war. Bürgermeister Johannes Hibler bedankte sich vor allem für den beeindruckenden Silvester-Auftritt. Stadtpfarrer Eduard

Niederwieser lobte das hohe Niveau und meinte, er nähme die Stadtmusik am liebsten in seine künftige Zillertaler Pfarrei mit. Bezirksobmann Klaus Köck betonte, Osttirol könne auf die Teilnah-me einer ihrer Kapellen am Bundeswer-tungsspiel stolz sein. Sebastian Mader, der Obmann der Eisenbahner-Stadtka-pelle, fand ebenfalls sehr anerkennende Worte und wünschte ein gutes Miteinan-der für die Zukunft.

Michael Steiner

„Wie der Vater so der Sohn“

Musikbezirk Lienzer Talboden

links außen: Willhelmer Reinhard, Obmann der Stadtmusik Lienz: Dr. Klaus Köck, Bezirksobmann-Lienzer Talboden: Isele Elisabeth , Bronze in Qerflöte Moser Bettina , Bronze in Saxophon, hinten Macheiner Barba-ra, Bronze in Querflöte, vorne Pircher Matthäus, Bronze in Schlagzeug, hinten Kawrza Michael, Bronze in Oboe, hinten rechts Wilhelmer Thomas, Silber in Trompete, vorne Pircher Hans Kapellmeister der Stadtmusik Lienz, Bürgermeister Dr. Johannes Hibler, Moser Bernhard, Jugendreferent der Stadtmusik Lienz

Der Musikbezirk Pustertal Oberland hat mit OSR Sebastian Schaller seit 1998 einen engagierten und weitsichti-gen Obmann. Er feierte am 30. Jänner 2005 seinen 65. Geburtstag.Sebastian Schaller ist von musika-lischem und pädagogischem Talent geprägt. So wirkte er Jahrzehnte lang neben seiner Schultätigkeit als Chor-leiter, Obmann und Kapellmeister der örtlichen Musikkapelle in Untertilli-

ach. Er prägte das Kulturleben in seiner Wahlgemeinde entscheidend.Seiner Kreativität und Sprachgewandt-heit ist es zu verdanken, dass Feste des Musikbezirkes Oberland auf hohem Niveau stehen.

Wir wünschen uns weiterhin seine Mitarbeit und gratulieren ihm herzlich.Der Bezirksausschuss

Gratulation zum „65er“ an Bezirksobmann Sebastian Schaller

Musikbezirk Pustertal-Oberland

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Sebastian Schaller

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Hans Egger hat am 27. März 2005, am Os-tersonntag, seinen 75. Geburtstag gefeiert. Geburtstag, insbesondere an einem „Jubi-läumsgeburtstag“, da wandern die Gedan-ken unweigerlich zurück auf die Spuren, die das Leben bisher gezogen hat. Der Jubilar Hans Egger hat in der Blasmusik

viele Spuren, bewährte Pfade hinterlas-sen. Musiziert hat Hans schon seit seiner frühesten Jugend. So war er ab 1942 Klari-nettist bei der Regimentsmusik, die sicher seine beste Lehrzeit war. Mit Kriegsende 1945 wurde er aktives Mitglied der Mu-sikkapelle Prägraten.

1962 wurde Hans Egger zum Kapellmeister seiner Prägrater Musikkapelle gewählt. Sein Bestreben war es, möglichst viele junge Leute zu Musikern auszubilden, wegen der großen Abwanderung verblieben nämlich der Kapelle stets nur wenige. Zudem wollte Hans den jungen Leuten helfen, auswärts

Herzlichen Glückwunsch unserem Ehrenbezirkskapellmeister Hans Egger zum 75er!

Musikbezirk Iseltal

Nicht ohne Stolz präsentierte Bezirksob-mann Dr. Klaus Köck bei der Jahreshaupt-versammlung am 27. Feber 2005 in Dölsach seinen Jahresbericht und die von ihm ver-fasste Chronik über die Jahre 1993 - 2003.Als das wohl herausragendste Ereignis bezeichnete er die erstmals am 13. März 2004 in Lienz durchgeführte Generalver-sammlung des Landesverbandes der Tiro-ler Blasmusikkapellen. Schon am Vora-bend erlebten die zahlreich angereisten Delegierten im vollen Lienzer Stadtsaal ein faszinierendes und wahrhaft virtuoses Konzert des Brass-Quintetts „HoViHo-LoHoff“ aus Kärnten. Erfolgreich verliefen auch die während des Jahres angebotenen diversen Schu-lungen, Seminare und Veranstaltungen. Besonders hervorzuheben ist das von Be-zirkskapellmeister Michael Mattersberger organisierte und ausgezeichnet besuchte, eintägige Seminar „Pädagogik der Or-chesterleitung“, mit Michael Stecher (Lehrbeauftragter an der Musikhochschu-le Zürich). Dem Vortragenden gelang es dabei vortrefflich, die Voraussetzungen für das Gelingen einer Probe aufzuzeigen und entsprechende Ratschläge zu vermit-teln. Es war ein voller Erfolg.Beim Bezirksmusikfest in Ainet am 19. Juli 2004 anlässlich des 100-jährigen Bestands-jubiläums der Musikkapelle Ainet haben alle Musikkapellen mitgewirkt. In einem kurzen, würdig gestalteten Festakt konnten neun Musikanten für ihre beispielhafte, langjährige Mitgliedschaft geehrt werden. Zwei Jungmusikerinnen der Musikkapelle Gaimberg, Verena Klaunzer und Melanie Nothdurfter, wurde das Jungmusiker-Leis-tungsabzeichen in Gold überreicht.Im November 2004 hat das Jugendblasor-

chesters Osttirol beim Tag der Blasmusi-kjugend in Telfs mit einem anspruchsvol-len Programm teilgenommen und einen vortrefflichen Eindruck hinterlassen.Mit großer Freude konnte über die Grün-dung der Musikkapelle Thurn und ihren einstimmigen Beschluss auf Beitritt zum Landesverband und sohin auch zum Mu-sikbezirk berichtet werden. Der Musikbe-zirk ist stolz, nach 50 Jahren wieder eine Musikkapelle begrüßen zu können.Bezirksjugendreferent Hans-Peter Glan-zer verwies in seinem prägnanten Rück-blick vor allem darauf, dass der Wettbe-werb „Musik in kleinen Gruppen“ eine Rekordteilnahme von 31 Ensembles auf-wies, die beachtenswerte Erfolge erziel-ten. Weiters hat wiederum eine stattliche Anzahl von Jungmusikern das Jungmusi-ker-Leistungsabzeichen erworben.Bezirksstabführer Heinz Theurl führte einen Stabführerkurs und - um ein gutes Auftreten zu gewährleisten - eine Mar-

schierprobe für Jungmusiker durch.Richard Wasle als Vertreter des Tiroler Blasmusikverbandes verwies in seinem Grußwort auf die Bemühungen der Lan-desverbandes um das Blasmusikwesen, auf die Bedeutung der Musikkapellen im Land Tirol und dankte für den steten Einsatz im Dienste der Gemeinschaft. Danach leitete er die Neuwahl des Bezirksvorstandes. Da-bei wurden Dr. Klaus Köck als Obmann, Michael Mattersberger als Kapellmeister, Ludwig Pedarnig als dessen Stellvertreter, Hans-Peter Glanzer als Jugendreferent, Heinz Theurl als Stabführer, Christian Tiefnig als Schriftführer und Peter Del-lacher als Kassier einstimmig wieder be-stellt. Der bisherige Obmann-Stellvertre-ter Reinhard Kofler legte seine Funktion zurück. Als nunmehrige Obmann-Stell-vertreterin wurde mit Andrea Gomig erst-mals eine Frau in den Vorstand gewählt.

Dr. Klaus Köck, BezirksobmannChristian Tiefnig, Schriftführer

Jahreshauptversammlung des Musikbezirkes Lienzer Talboden mit Neuwahlen

v.l.n.r. Bezirkskapellmeister-Stv. Ludwig Pedarnig, Bezirksstabführer Heinz Theurl, Bezirksschriftführer Christian Tiefnig, Bezirksobmann-Stv. Andrea Gomig, Bezirksjugendreferent Hans-Peter Glanzer, Bezirk-sobmann HR Dr. Klaus Köck, Bezirkskapellmeister Michael Mattersberger, Bezirkskassier Peter Dellacher;

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

bei einer Musikkapelle mitwirken zu kön-nen, um so leichter, mit einer sinnerfüllten Freizeitbeschäftigung, gesellschaftlichen Anschluss zu finden. Mit Kapellmeister Hans Egger erreichte die Musikkapelle Prä-graten zahlreiche beachtliche Erfolge bei Inland- und Auslandauftritten, bei Konzert- und Marschmusikbewertungen. Hans Egger hat auch ca. 60 Blasmusikwerke komponiert oder teilweise neu instrumentiert. Im Herbst 1994 übergab Hans den Kapellmeisterstab in Prägraten an Klemens Bstieler.Durch sein erfolgreiches Wirken mit der Musikkapelle Prägraten wurde Hans zu einem viel beachteten Kapellmeister. Die logische Folge war, dass Hans Egger 1977 zum Bezirkskapellmeister des Musikbe-zirkes Iseltal gewählt wurde, nachdem er zuvor als Kapellmeister-Stellvertreter im Ausschuss des Musikbezirkes Iseltal tätig war. Als Bezirkskapellmeister besuchte er gerne die Kapellen, war unermüdlich, wenn es galt einer Kapelle auszuhelfen. Er bildete sich ständig weiter und gab seine Erfahrungen und sein Können an interes-sierte Kapellmeister weiter. Ab 1989 war Hans Egger mehr als 10 Jahre Mitglied im

Musikbeirat des Tiroler Landesverbandes. 1995 trat Martin Gratz die Nachfolge von Bezirkskapellmeister Hans Egger an, der in dieser Generalversammlung des Mu-sikbezirkes einstimmig zum Ehrenbezirks-kapellmeister ernannt wurde.Für diese unermüdliche Tätigkeit für die Blasmusik erhielt Hans Egger zahlreiche Auszeichnungen des Tiroler und des Ös-terreichischen Blasmusikverbandes sowie die Verdienstmedaille und das Verdienst-kreuz des Landes Tirol. Dem Hans zuzuhö-ren ist immer interessant, wenn er erzählt, mit welch großem Respekt er sein Amt als Kapellmeister in Prägraten begonnen hat-te, wie er unermüdlich versuchte, Musi-kanten für die Blasmusik zu interessieren, und wie ideenreich er seine Funktionen als Bezirkskapellmeister und im Landes-verband zu erfüllen versuchte.Dieses unermüdliche Wirken für die Blas-musik ist aber auch seiner Frau Stefanie zu danken, die es dem Hans ermöglicht hat, so viel Zeit und Einsatz für die Mu-sikkapellen aufzuwenden. Wie sehr sie hinter der Tätigkeit für die Blasmusik ih-res Mannes stand, zeigt, dass vier Kinder

in der Musikkapelle Prägraten tätig sind. Und so freuen sich mit dir, lieber Hans, mit deiner Familie die vielen Musikantinnen und Musikanten des Musikbezirkes Iseltal und des Landesverbandes Tirol, dass du deinen 75-er in Gesundheit feiern durftest und darüber, was dir im Leben für die Blasmusik geglückt ist. Wir wünschen dir weiterhin Gesundheit und viele unterhaltsame, ja spannende Stun-de im Kreise von uns Blasmusikanten.

Sepp Haidenberger

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Das Südtiroler Landesmusikfest verfolgt seit jeher das Ziel, neben der Förderung Leistungssteigerung der Mitgliedskapellen, dem Leistungsvergleich und der Darstel-lung der eigenen Arbeit in der Öffentlich-keit, Plattform für intensivere künstleri-sche Auseinandersetzung mit dem Medi-um Blasmusik und Anreger für neue Ent-wicklungen zu sein. Die entsprechenden Bemühungen ziehen sich wie ein roter Fa-den durch die Programme der bisher vier-zehn Landesmusikfeste und finden ihren konkreten Niederschlag in Uraufführun-gen von Werken die aus Kompositionsauf-trägen und „wettbewerben hervorgegan-gen sind, in der Aufführung von richtungs-weisenden Kompositionen oder von sol-chen mit besonderer Besetzung oder in Konzerten herausragender Gastorchester.Auch für das heuer anstehende 15. Lan-desmusikfest haben sich die Fachgremien des Verbandes bemüht, dieses program-matische Konzept beizubehalten. Dabei

ist es gelungen, zwei Bereiche aus der mu-sikalischen Verbandsarbeit, die Jugendar-beit und die Förderung junger einheimi-scher Komponisten, miteinander zu ver-binden und in ein größeres Projekt ein-fließen zu lassen.Im Rahmen eines mehrjährigen Förder-projektes hat der VSM in Zusammenar-beit mit dem Kompositionslehrer am Boz-ner Konservatorium, Prof. Heinrich Un-terhofer, an zwei seiner Schüler ein Sti-pendium für die Schaffung je eines neuen Blasorchesterwerkes zur Verfügung ge-stellt. Die Arbeiten von Hannes Kersch-baumer aus Brixen und Hansjörg Mut-schlechner aus Olang werden im Rahmen des Konzertes des Südtiroler Jugend-Bla-sorchesters am Samstag, 15. Oktober 2005 im Meraner Kursaal uraufgeführt werden.Das Südtiroler Jugend-Blasorchester wie-derum ist das Ergebnis einer kürzlich be-schlossenen Neuerung in der Jugendar-beit. Während bisher mit den Jungbläser-

wochen vor allem das untere und mittlere Leistungsfeld bearbeitet wurde, soll die Umgestaltung einer der beiden so ge-nannten Jungbläserwochen für Fortge-schrittene in eine Orchesterwoche künf-tig auch höheren musikalisch-künstleri-schen Ansprüchen gerecht werden. Als Leiter für diese erste Orchesterwoche des Südtiroler Jugend-Blasorchesters konnte

15. Südtiroler Landesmusikfest 2005

Südtirol

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Von 12. bis 17. Juli 05 wird Schladming wieder zum Nabel der Blasmusikwelt!Zum achten Mal gibt es Konzerte mit Spitzenorchestern, Workshops zu blas-musikrelevanten Themen und eine rie-sengroße Musikmesse in der idyllischen Umgebung des steirischen Ennstales.Bereits der Eröffnungstag verspricht eine interessante Vielfalt: Nach einem Kir-chenkonzert mit der Sinfonia Classico und dem Festival Chor Innviertel steht in der Dachstein-Tauern-Halle das ers-te Late Night Konzert mit der PTA-Big Band aus Linz und der Swing-Legende Hugo Strasser auf dem Programm. Klari-nettenklänge in Reinkultur, die auch den Auftakt zu den Instrumentenschwerpunk-ten Klarinette und Schlagzeug geben. Schladming meets Kärnten!Unter diesem Motto wird heuer der Don-nerstag stehen. Der Kärntner Blasmusik-verband hat Gelegenheit, sich bei der Mid Europe 2005 zu präsentieren und tut dies unter anderem mit der Militärmusik Kärn-ten, der Jungen Kärntner Bläserphilharmo-nie und der Werkskapelle Frantschach. Abends die Fortsetzung einer Erfolgssto-ry: Die Lange Nacht. Wieder wird das Zentrum von Schladming zum Leben

erweckt, Musik, Shopping und hochwer-tige Gastronomie werden alle Sinne an-sprechen, Kulturgenuss pur!Am Samstag dann der Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung: Den ganzen Tag über messen sich internationale Ju-gendblasorchester im friedlichen Wett-streit und am Abend spielt erst das Lan-desblasorchester Baden-Württemberg, anschließend bringt das Weltjugendbla-sorchester unter der Leitung von Frank Ticheli, Thorsten Wollmann, Norbert Nozy und Johann Mösenbichler neue und interessante Musikstücke für symphoni-sche Blasorchester auf höchstem Niveau.Die Workshops der Mid Europe 2005 de-cken auch heuer wieder die ganze Band-breite der Blasmusik ab.Haben Sie gewusst, dass auch Kapell-meister üben müssen? Das ist nämlich der Workshoptitel von Bundeskapellmeister

Walter Rescheneder, der ebenso auf dem Programm steht wie die Fortsetzung des sehr erfolgreichen letztjährigen Seminars von Christoph Thoma mit dem Titel „Vom Konzept zum Konzert“. Eine Readingsession „Spielend neue Lite-ratur kennenlernen“ in Kooperation mit dem Musikverlag DeHaske und „Wie man jungen Musikschülern das Spielen der kleinen Trommel beibringt“ decken so die ganze Bandbreite der Blasmusik ab!Weitere Workshops sind gerade im Entste-hen und können ebenso wie die neuesten Informationen über die Mid Europe 2005 und die Pre Mid 05 (mit einem Konzert von Franz Posch) unter www.mideurope.at nachgelesen werden.

Karl Geroldinger aus Oberösterreich, Di-rigent des legendären Sinfonischen-Bla-sorchesters Ried, gewonnen werden.

Klaus Bragagna

11. / 12. Juni in BozenAb 14.00 Uhr „Ein musikalischer Gewinn für alle“ Konzertwertungsspiele im Konzerthaus „J. Haydn“ in BozenAusführende: MK aus Süd- u. Nordtirol20.00 Uhr „Aus der Welt der Oper“Konzert für Chor und Blasorchester im Konzerthaus „J. Haydn“ in Zusammenar-beit mit dem Südtiroler SängerbundAusführende: Kirchenchöre von Deutschno-fen (Hans Simmerle) u. Völs (Toni Federer) u. das Bezirksblasorchester Bozen (Markus Silbernagl und Arnolf Leimgruber). Leitung: Othmar Trenner u. Gottfried Veit15. Oktober in MeranAb 15.00 Uhr „Musik in Bewegung“

Marschmusikbewertung im Altstadtbe-reich 17.00 Uhr Marschmusik-Schau am-Theaterplatz. Leitung: Toni Profanter„Klangwolken in der Altstadt“Platzkonzerte in der InnenstadtAusführende: In- und ausländische MK19.30 Uhr „Bläsertradition aus alter Zeit“ - Balkon des KurhausesAusführende: Blechbläsergruppe des Be-zirks Meran. Leitung: Markus Müller20.30 Uhr „Südtiroler Jugend musi-ziert“ - Festkonzert im Großen KursaalAusführende: Südtiroler Jugend-Blasor-chester. Leitung: Karl GeroldingerAnschließend „Wasser-Spiele“ mit Hän-dels Wassermusik „Wassermusik-Serena-de“ auf der Kurpromenade. Ausführende: Bürgerkapelle Lana. Leitung: Manfred Eg-ger. Freiwillige Feuerwehr Kastelruth16. Oktober in Meran9.00 Uhr „Musik zur Ehre Gottes“ -

Festgottesdienst in der Meraner PfarrkircheAusführende: Kirchenchor St. Nikolaus u. Bläserensemble der Musikkapelle Naturns (Josef Hanny). Leitung: Josef Oberhuber10.30 Uhr „Blasmusik International“ - Galakonzert im Großen Kursaal.Ausführende: KRKA WIND Orchestra. Leitung: Miro Saje14.00 Uhr „Ein Fest der Farben und Klänge“ Festumzug durch die Straßen der Altstadt16.00 Uhr „Melange mit Kaisersem-mel“ eine altösterreichische Spurensuche im Großen Kursaal. Ausführende: Post-musik Innsbruck. Leitung: Alois Schöpf

Kontaktadresse:Verband Südtiroler MusikkapellenSchlernstr. 1, 39100 BozenTel.: 0471/976387; Fax: 0471/976347e-mail: [email protected]

Mid Europe 2005

Johann Mösenbichler mit Bundeskapellmeister Walter Rescheneder

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Unsere Gäste

Programm:

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

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Auf Wunsch der Gemeinde und der Musikkapelle Dreizehnlinden habe ich vom 2. bis 19. Jänner 2005 bereits zum 5. Mal im brasilianischen Tirolerdorf Dreizehnlinden einen Blasmusikfort-bildungskurs durchgeführt. Mit Begeis-terung nahmen die Musikanten und Musikantinnen dieses Angebot an und waren beinahe immer vollzählig bei den Proben anwesend. Untertags fanden die Registerproben und am Abend die Voll-proben statt. Wobei man betonen sollte, dass im Jänner in Brasilien die großen Ferien sind.Die Musikkapelle Dreizehnlinden spielt fast ausschließlich traditionelle Blas-musik, die bei den überwiegend brasili-anischen Gästen sehr gut ankommt, da diese Art der Musik für die Brasilianer exotisch klingt.Ich studierte ein komplett neues Pro-gramm ein, welches beim Abschlusskon-zert vom Publikum mit großer Begeiste-rung aufgenommen wurde. Außerdem habe ich auch Musik geprobt, die für kirchliche Anlässe und sonstige Feier-

lichkeiten benötigt wird. Mit Freude konnte ich im Beisein des Bürgermeisters Rudi Ohlweiler der Musikkapelle eine Trompete der Firma Miraphone Waldk-raiburg als Geschenk überreichen.Ich hatte auch die ehrenvolle Aufgabe, dem langjährigen Kapellmeister Bernar-do Moser im Auftrag des Tiroler Blasmu-sikverbandes das Silberne Verdienstzei-chen für mehr als 20-jährige Tätigkeit als Kapellmeister zu überreichen.Im Namen der Musikkapelle Dreizehn-linden bedanke ich mich bei der Kul-

turabteilung des Landes Tirol für die Unterstützung dieser Fortbildungsver-anstaltung. Herzlichen Dank auch den Musikverlagen Helbling und TSS Her-bert Eberl, die kostenloses Notenmateri-al zur Verfügung gestellt haben.

Adi Rinner

Fortbildungskurs für die Musikkapelle Dreizehnlinden – Brasilien

Überreichung des Silbernen Verdienstzeichens an Kplm. Bernardo MoserÜberreichung des Silbernen Verdienstzeichens an

Probe in Dreizehnlinden

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••• Unse re B l a smus i kbez i r ke •••Musikbezirk Innsbruck-Land

Ein neues Tiroler Orchesterstellt sich vor:Das Sinfonische BlasorchesterInnsbruck-Land „S.B.O.I.L“

Die Idee, ein neues Blasorchester zu gründen, entstand im Frühjahr 2004. Es sollte zu einem dauerhaften Projekt mit überregionaler Bedeutung werden, seine Wurzeln dabei aber im Musikbezirk Inns-bruck-Land haben. Bezirksobmann Bernd Raitmair, Bezirkskapellmeister Sepp Stern und Kapellmeister Hermann Pallhuber schmiedeten in vielen Gesprächen die ersten Pläne. Nach vielen Überlegungen beschlossen die „drei Männer der ersten Stunde“, das Or-chester durch einen eigenen Vorstand zu organisieren. Daraufhin wurden Organisa-toren und Profimusiker aus der Region als Satzführer und Orchestersprecher mit eige-nen Kompetenzbereichen zu einem Team von 13 Verantwortlichen zusammengefasst. Als Finanzierungspartner gaben sich die 15 Gemeinden des Musikbezirkes Innsbruck-Land, das Land Tirol, der Tiroler Blasmusik-verband und weitere private Sponsoren vom Konzept dieser Kulturinitiative „S.B.O.I.L“ überzeugt und machten die Gründungspha-se heuer damit möglich. Inhaltlich war für alle klar, dass die besondere Motivation dieses Orchesters in der Auswahl von sin-fonischer Literatur für Blasorchester liegt. Gespielt werden als Schwerpunkt Original-kompositionen für Blasorchester, bewähr-te und neue Transkriptionen geeigneter Werke aus dem sinfonischen Bereich und - wenn möglich - neue Kompositionen un-serer Tiroler Komponisten.

Die Musikerinnen und Musiker wurden auf Vorschlag der einzelnen Satzsprecher und der Hauptverantwortlichen ausge-wählt. An fünf Probentagen und in drei Abendproben werden zwei Programme für drei Konzerte mit über siebzig Mu-sikern einstudiert. Die Proben finden in Völs, Natters und Aldrans statt.Am Samstag, 25. Juni, gibt es um 15.30 Uhr bereits ein kleines Vorkonzert im Rah-men des Tages der Musik in der Blaike in Völs in Zusammenarbeit mit der LMS Völs. Das gesamte Projekt wird in seiner Durch-führung auch vom Tiroler Musikschulwerk unterstützt. Unsere Webseite: www.sboil.atDer Vorstand: Bernd Raitmair, Kema-ten, Bezirksobmann, Organisation, Sepp Stern, Natters, Bezirkskapellmeister, Hermann Pallhuber, Völs, Dirigent und künstlerischer Leiter, Michael Cede, Natters, Orchestersprecher Holz (Flöten, Oboe, Fagotte, Saxophone), Christoph Schwarzenberger, Kematen, Orchester-sprecher Holz (Klarinetten), Raimund Walder, Leiter LMS SöM, Orchester-sprecher Blech (Trompeten, Flügelhör-ner), Jürgen Bongartz, Mutters, Or-chestersprecher Blech (Hörner), Roland Krieglsteiner, Axams, Orchestersprecher (tiefes) Blech, Stephan Mader, Kema-ten, Orchestersprecher Schlagwerk, Luis Schwarzenberger, Leiter LMS Kematen, Organisationsassistent, Hannes Mösl, Natters, Organisationsassistent, Franz Wachter, Götzens, Kassier, Rudolf Siller, Kreith, Schriftführer und Notenwart77 Musiker: (6 Flöten, 2 Oboen/Eng-lischhörner, 2 Fagotte, 18 Klarinetten, 6 Saxophone, 10 Trompeten/Flügelhörner, 8 Hörner, 6 Posaunen, 5 Tenorhörner/Eu-phonien, 5 Tuben, 2 Kontrabässe, 1 Har-fe, 6 Schlagwerker3 Konzerte:→ Freitag, 1. Juli 05, 20.30 Kals in OsttirolEröffnung - Bezirksmusikfest Iseltal→ Donnerstag, 7. Juli 2005, 20.00 Blaike, Völs Eröffnung - 55. Bezirksmusikfest Ibk-Land→ Dienstag, 12. Juli 2005, 20.00 Hofburg, Innsbrucker Promenadenkonzerte 2005

Der Dirigent: Mag. Hermann Pallhubergeb. 1967 in Innsbruck• seit 1995 Lehr-

b e a u f t r a g t e r (Musik) an der Pädagogischen Akademie in Innsbruck

• seit 1999 Chor-leiter (Pfarre Peter und Paul in Telfs)

• seit 1999 Kapellmeister der MK Völs• Mitglied des erweiterten Vorstandes des

Tiroler Blasmusikverbandes (Literatur)• Referent für Dirigieren und Blasmusik,

Juror, Aufnahmeleiter. • Mitarbeiter und Moderator ORF-Tirol

(Blasmusik und Chormusik)• 2003/04 Komposition und Blasorches-

terleitung bei Prof. Franco Cesarini an der Musikhochschule in Zürich.

• seit 2003 in der Klasse von Prof. Mauri-ce Hamers (Blasorchesterdirektion) und Prof. Richard Heller (Komposition) an der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg.

seine neuesten Werke für Blasorchester: • „Paneuropa“ Konzertmusik für Blasor-

chester (1.Preis beim Tiroler Komposi-tionswettbewerb „Via Claudia“ 2004)

• „Oenipons“ Ansichten einer Stadt in drei Sätzen - ein Auftragswerk der STMK Wilten-Innsbruck 2004

• Kompositionsauftrag: Musik zu den Passionsspielen in Thiersee 2005 (in Kooperation mit Florian Pedarnig)

Programm-Highlights 2005:J. Barnes, Symphonic OvertureB. Zweers, Choral aus Symph. Nr.3D. Bourgeois, Serenade op.22F. Hidas, Konzert Nr. 2 für FlöteSolist: Michael CedeN. Rimski-Korsakow, Marsch der FürstenM. Mussorgsky, Bilder einer AusstellungF. Schubert, Overture zu „Rosamunde“W.A.Mozart, Overture zu „Cosi fan tutte“F. Lehar, Gold und Silber, Walzer op. 79J. Strauß, Vergnügungszug, op. 281A. Ponchielli, Adele-Walzer op. 161J. Strauß, Banditen-Galopp op. 378

geb. 1967 in Innsbruck

• seit 1999 Kapellmeister der MK Völs

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Am 7. Dezember 1924 wurde in Abfal-tersbach der Musikbund Oberland in Osttirol gegründet. Ihm gehörten damals schon alle bestehenden Kapellen dieses Bereiches an. Abfaltersbach, Anras, Aß-ling, Außervillgraten, Innervillgraten, Kartitsch, Obertilliach, Sillian, Strassen und Panzendorf - diese Kapelle war im Aufbau. Zum ersten Bundesobmann wur-de Vinzenz Duregger und zum ersten Bun-deskapellmeister Josef Stallbaumer - beide aus Abfaltersbach - gewählt. Erster Bun-deskassier war der Lehrer Hermann Ler-cher aus Anras. Als Zweck der Gründung wurde angegeben: Engere Kontaktnahme unter den Kapellen, die Möglichkeit ei-nes Leistungsvergleiches und gemeinsam das Laienmusizieren besser zu fördern. Sichtbares äußeres Zeichen dieser Ge-meinschaft sollte das jährliche Musikfest sein. 1925 fand das 1. Bundesmusikfest des Oberlandes mit allen damals beste-henden Kapellen in Abfaltersbach statt. Es wurden Gastkapellen eingeladen, ein Gesamtspiel aller Kapellen durchgeführt, und die teilnehmenden Kapellen stellten sich mit Einzelbeiträgen den Zuhörern vor. Mit Ausnahme der Kriegsjahre und der ersten Nachkriegsjahre wurden diese Musikfeste mit ganz wenigen Ausnahmen bis heute jährlich durchgeführt. Das erste Musikfest nach dem Krieg war 1950 wie-derum in Abfaltersbach. Bei den Musik-festen wurden teilweise auch Wertungs-spiele durchgeführt.Alte Musikanten berichten Abenteuer-liches von den Fahrten zu diesen Festen. Die Musikkapelle Innervillgraten fuhr etwa mit einem alten LKW. Auf der La-defläche mussten hohe Bordwände aufge-baut werden und es kamen Sitzbänke hi-nauf. Für diese Fahrten musste natürlich

eine eigene Bewilligung von der Bezirks-hauptmannschaft Lienz eingeholt werden. Berichtet wird auch, dass eigene Knödel-köchinnen mitgenommen wurden.Die Ausbildung der Jungmusiker übernah-men meistens die Kapellmeister und eini-ge erfahrene Musikanten. Im Jahre 1972 wird erstmals Peter Ganner aus Obertil-liach als Bezirksjugendreferent erwähnt. Sein Nachfolger wurde Franz Wieser aus Strassen.Seit dieser Zeit wurden Jugendbläserse-minare für alle drei Osttiroler Musikbe-zirke in Lienz organisiert, wobei sich die Jungmusikantinnen und Musikanten für die Ablegung der Leistungsprüfung vor-bereiteten. Seit dieser Zeit sieht man bei den Kapellen auch Musikantinnen mit-spielen.Die Musikhauptschule Sillian leistete ebenfalls wertvolle Ausbildungsarbeit. Heute werden die meisten Musikerinnen und Musiker in der Landesmusikschule Sillian ausgebildet.Auch organisatorisch hat sich im Laufe der Zeit einiges geändert. Bei der Jahres-

hauptversammlung 1974 wurde beschlos-sen, diese Versammlungen künftig alle Jahre in einer anderen Gemeinde abzu-halten und zwar in alphabetischer Rei-henfolge, beginnend mit Abfaltersbach. 1979 wurde beschlossen, den Bezirksvor-stand nicht mehr alle Jahre, sondern für 3 Jahre zu wählen.Kontakte zu Südtirol:Schon seit jeher, bedingt durch die geo-graphische Lage, haben unsere Kapellen gute Kontakte zu den Kapellen des Mu-sikbezirkes Bruneck. Jährlich ein bis zwei Konzerte in Südtirol gehören zum fixen Jahresprogramm mancher Kapellen. Bei den jährlichen Musikfesten ist immer eine Abordnung des Musikbezirkes Brun-eck anwesend.Auch Gegenbesuche bei den Festen im Nachbarbezirk sind selbstverständlich.Regelmäßig treffen sich die Funktionäre der drei Osttiroler Musikbezirke mit den Südtirolern abwechselnd einmal in Ostti-rol, einmal in Südtirol, das letzte Mal im September 2003 auf der Sonnenburg bei Bruneck.

••• Unse re B l a smus i kbez i r ke ••• Musikbezirk Pustertal-Oberland

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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••• •••••••••T i ro l e r Mus i ke rpe r sön l i chke i t en

i n V e r g a n g e n h e i t u n d G e g e n w a r t

„Deine Musik ist nicht ein Versuch aus Eitelkeit, Nachahmungssucht und Krampf, sondern die echte, melodisch singende und sagende Stimme aus dem echoreichen Raume deiner eigenen Seele, aus dem des Volkes und des Landes; sie ist echte Kunst, schön geworden und schön gewachsen und darum keiner Mode und keiner Zeit unterworfen“ (Josef Georg Oberkofler)

Individualist bis zur StarrköpfigkeitJosef Eduard Ploner verstarb vor 50 Jahren

Im Alter von 61 Jahren verstarb 1955 Jo-sef Eduard Ploner, der „Egger- Lienz der Musik“, wie er gerne bezeichnet wurde und wird. Er hat wohl wie kein anderer der Blasmusik Tirols Impulse gegeben und kann als einer der Begründer der Bewe-gung für originale Blasmusikliteratur in Tirol angesehen werden. Sein Leben und Werk ist eng verknüpft mit der Heimat, wie man einem Brief an Dr. Hermann Holzmann entnehmen kann: „Was ich wünsche, ist, dass meine engeren und wei-teren Landsleute erkennen, welche Wer-te in der Heimat überhaupt, und welche

Werte im besonderen in unserer engsten Heimat liegen! Wenn ich mit meinem Musikschaffen zur Festigung dieser Er-kenntnis etwas mithelfen konnte, so ist mir dies eine Genugtuung.“„Ein schwerblütiger Mensch, aber auch sehr lustig“, so beschreibt Gilbert Ploner seinen Vater, „ein Mann, der über den Verlust seiner engeren Heimat nie hin-weggekommen ist, ein Mann mit hohen Qualitätsansprüchen an sich selbst, die er aber auch seinen Mitstreitern immer ab-forderte, was ihm in der Folge aber viele Feinde einbrachte“.

Durch ein schweres, bis zur Taubheit führendes Gehörleiden beeinträchtigt, durch die politischen Umbrüche der ers-ten Hälfte des 20. Jahrhunderts zutiefst enttäuscht, blieb er künstlerisch ungebro-chen aktiv, bis an sein Lebensende.

Eine Abneigung gegen kleine MusikFür die Blasmusik setzte er sich mit be-sonderer Kraft nach 1945 ein, als der Neuaufbau des völlig verfallenen Blas-musikwesens, zusammen mit Sepp Tanzer und Sepp Thaler, notwendig wurde. Aus einem Vortrag zum Thema „Originalmu-

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

sik oder Surrogatmusik?“ geht er auf die Frage ein, welche Literatur Musikkapel-len spielen sollen. Er setzt sich darin mit aller Kraft für Originalwerke ein, die dem Raum und der Besetzung angemessen sein sollen. Im Originalton: „Können wir unse-rer Art nicht das geben, was ihr eigentlich ge-bührt und wonach sie verlangt? Ist in unserem Lande wirklich nur Platz für tränendrüsen-fördernde Sentimentalität und kommerzielle Angelegenheiten? Stilechte, zweckbestimmte Werke können diesem Übelstande abhelfen. Nicht nur der Geschmack der Masse, auch der Geschmack der Kapellmeister könnte dadurch gehoben werden. Es gibt noch einen weiteren Grund, warum unsere Kapellen Stücke monumentalen Charakters spielen sollen. Dies ist die Besetzung überhaupt. Diese Besetzungsart und die Qualität der In-strumente schreien geradezu nach polyphoner Stückwahl. Zumeist hören wir jedoch ein sehr billiges homophones Geklingel; ....“ Seine Es-Dur-Symphonie setzte ihm in der Tiro-ler Blasmusik ein Denkmal.

Das Wachsen einer Künstlerpersönlichkeit Nach verbrachten Kindertagen in seinem Geburstort Sterzing war Ploner ab 1901 in Innsbruck und verbrachte unbeschwerte Jugendjahre. Seine Freunde schätzten an ihm seinen Übermut und seine sprühende Herzensfreude. Er war voller Pläne und Hoffnungen auf ein Musikerleben, tie-fe Freundschaft verband ihn mit seinem Kollegen Franz Pfeifer, wie er von Beruf Lehrer, von Berufung aber Musiker. Ploner arbeitete unablässig an sich und suchte durch Musikstudien vorwärts zu kommen, denn im Lehrberuf fand er keine Befriedigung, ja seine Ausübung wurde ihm bisweilen zur Qual. Hart und eigensinnig setzte er sich ge-gen seine Umwelt, die ihn in seinem lauteren Streben nicht verstand, zur Wehr (Arnold). In dieser seelischen Einsamkeit, die ihn ganz besonders auf seinen ersten Lehrerdienst-posten bedrückte, schien ihn Resignation zu erfassen. In einem Gegenschlag des Pendels zeigte er sich aber als außerordentlich zäh und von unbeugsamem Willen gegen här-teste Schicksalsschläge. Wie oft im Leben wurde Ploner von Krankheit gequält, die er aber als seelisches Training ansah. So zog in sein Leben eine Unerbittlichkeit und Härte, ihm galt das Wesentliche und nicht der Schein. Das Leben durchwirkt seine Kompositionen: „Man hat manches

erlebt, das will man durch Musik verkörpern. Dazu gehört vor allem die Gabe, es noch ein-mal intensiv zu fühlen, und dann Verstand und Gefühl, es darzustellen. Großen Meis-tern ist der Verstand so untertan geworden, dass sie ihn nicht mehr als Verstand fühlen, sondern als Gefühl verstanden haben. Sie mussten nicht mehr ringen mit der Materie, sie brauchten keine Technik mehr, keinen Ver-stand, weil sie alles schon hatten“ (Ploner).

Unermüdlich schaffendDie Zuversicht und das Kämpferische verlie-ßen Ploner niemals, auch nicht, als er seine besten Freunde im ersten Weltkrieg verlor, als seine Gesundheit durch den Krieg sich sehr verschlechterte, nicht als sein geliebtes Südtirol verloren ging. Seine musikalische Ausbildung genoss er bei Josef Pembaur d. Ä. und schloss 1919 mit der Staatsprüfung in Wien ab. 1921 kam er endgültig nach Innsbruck und heiratete. Er unterrichtete in verschiedenen Orten Tirols als Volksschullehrer und war u.a. Leiter der Chorgesangsklassen im Innsbrucker Musik-verein. Das am Boden liegende Kulturleben der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bedeu-tete für Ploner unermüdliches Mahnen und Schaffen. 1925 gründete er den „Innsbru-cker Kammerchor“, die soeben erstehende Pflege zeitgenössischer Musik schrieb er dem Chor ins Stammbuch. „Ernste und ge-diegene Könner fanden sich trotz Missgeschick aller Art zusammen, um in Innsbruck ... diese in jeder Hinsicht rein künstlerische Art der Mu-sik zu pflegen.“ (J. E. Ploner in „Die Krise der Vokalmusik“) Zu dieser Zeit trat er mit ers-ten eigenen Kompositionen an die Öffent-lichkeit. Die frühen Werke zeichnen sich durch eine kühne und herbe Tonsprache aus, voll innerer Kraft. Viele dieser Früh-werke wurden nicht gedruckt, sind aber ein Bindeglied der Tiroler Musikgeschichte und verdienen große Aufmerksamkeit. So etwa seine „Geistlichen Gesänge, op.16“ oder seine Kantate „Der grimmig Tod“ op. 77, 1935 entstanden. 1929 musste Ploner wegen seines Gehör-leidens den Gesangsunterricht, 1930 den Schuldienst aufgeben. Er bekam eine Stelle am Rechnungsamt der Tiroler Landesre-gierung, was aber seine Lebensziele nicht fördern konnte. Trotz fortschreitender Ertaubung komponierte und arbeitete er unermüdlich, insgesamt rund 250 Werke entstanden.

So sein mir nit! – auf der Suche nach dem Originalen Ploner gehörte auch zu den ersten in Ti-rol, die sich mit Werken von Oswald von Wolkenstein und Walther von der Vo-gelweide auseinandersetzten. Über Leon-hard Lechner, einem der größten Tiroler Komponisten, liegt eine monographische Skizze vor. Ploner ist ein Suchender nach dem Ori-ginalen und Echten, für das er einsteht. Seine große Abneigung gegen das „Sa-lontirolerische“ hat ihm anlässlich eines Familienmusizierens sogar eine Ohrfeige eingebracht, wie er erzählt: „Als ich nach dem Liede „Von der Alpe ragt ein Haus“ den bescheidenen Einwand machte, dass wir Tiroler doch nicht so wehleidig wären ..., wurde ich gehörig ob meiner Lieb- und Pie-tätlosigkeit verwiesen. Und auf meine noch-malige Behauptung: Na Mutter, so sein mir nit, so süß und g’schmachig! bekam ich von ihr eine gutsitzende Ohrfeige“. Die Landschaft, die Geschichte, die Kul-tur, die Menschen des Landes, das alles prägte den Künstler Ploner. Seine sym-phonischen Werke stellen immer wieder Bilder seiner Heimat in den Mittelpunkt: „Das Tiroler Jahr“, „Musik und Land-schaft“, „Trauernd Land“ und viele mehr. Seine Themen holt er aus alten Volks-liedern, alte Formen erwachen zu neuem Leben. Josef Eduard Ploner war kein Neutöner, vielmehr führte er die Tradition der Spät-romantik fort, verbrämte sie mit dem alpenländischen Volsklied und prägte so einen eigenwilligen herben, unverwech-selbaren Personalstil. Unbeirrt ging er seinen Weg. Ein Künstlerporträt dieses Mannes zu zeichnen, ist kaum möglich. Sein Biograph Spiehs schreibt: „Vielleicht waren die kompromisslose Geradlinigkeit dieses Mannes in einer Umwelt der Konzes-sionen und seine rücksichtslose Offenheit im Abwägen des Positiven wie auch des Negati-ven gewichtige Gründe für die Zeit seines Le-bens vorhanden gewesenen Schwierigkeiten, ihm völlig gerecht zu werden.“ Josef Eduard Ploner starb an einem schweren Herzleiden am 23. Juni 1955, nur wenige Tage nach der viel bejubel-ten Aufführung seines Werkes „Das Tor“ anlässlich eines Jubiläumskonzertes des Tiroler Sängerbundes.

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Große Suite op. 83 (Heldische Musik)Suite in 4 Sätzen für 6 B-Trompeten, 3 Posaunen, Basstuba, Pauken und Becken.Choral Suite op. 166 für BlechbläserHeldengedenkenJugend – FanfareAdolf Pichler – FanfareImster Schemenlaufen (ein Orchesterrondo)

Chormusik:„Vier Gedichte von Goethe“ – Frauenchor und Streichquartett

„Waldesstimme“ – Männerchor„Der Berg“ – gemischter Chor„Volkslieder“ nach Gedichten von Jakob Kopp für Männerchor„O edle Seele“ für Frauenchor und Streichquartett / Klavier op. 59„Es taget“ für Solosopran, Männerchor, Flöte und 2 Hörner op. 27

Streichquartett in d op. 44Streichquartett in a-moll WZ 143Hausmusik Nr. 4 Quartett für Flöte, Geige, Bratsche u. Gitarre op. 167Geistliches Trio für Geige, Violoncello u. Orgel op. 39 (3 Sätze)Quartett für Flöte, Geige, Bratsche u. Gitarre op. 203 (3 Sätze)

Gratulation

Neu erschienene Werke von Josef Eduard Ploner

Walter Kefer zum 75. GeburtstagEine der profiliertesten Persönlichkeiten der Musikwelt Tirols, Prof. Walter Kefer, feierte kürzlich seinen 75. Geburtstag. Er wirkte als Künstler und Pädagoge maßgeblich und hat in seiner legendären Klarinettenklasse viele Schüler ausgebildet, die sein Erbe weitertragen.

Walter Kefer, geboren am 10. März 1930 in Bad Ischl, studierte von 1945 bis 1952 am Mozarteum in Salzburg. Die Diplomprüfung im Hauptfach Klarinet-te absolvierte er mit Auszeichnung. Von 1953 bis 1957 war er 1. Klarinettist im Innsbrucker Symphonieorchester, von 1957 bis 1958 im Mozarteumorchester Salzburg. Danach war er bis 1987 Leh-rer für Klarinette und Bläserkammermu-sik sowie Abteilungsleiter für Blas- und Schlaginstrumente am Konservatorium der Stadt Innsbruck. Gerade mit dieser Tätigkeit hat Kefer sehr positive Arbeit auch für die Musikkapellen und somit für den Landesverband geleistet, weil doch viele seiner Schüler in den Kapel-len tätig sind.Neben seiner Unterrichtstätigkeit wur-de er gerne als Juror bei Musikwettbe-werben konsultiert. Auch als Instru-mentalist blieb Kefer äußerst aktiv: Er wirkte in Kammermusikensembles in Innsbruck und Salzburg mit und war als Interpret zeitgenössischer Werke, z. B. von Erich Urbanner, Robert Nessler, Werner Pirchner u. a. gefragt. Unter

so namhaften Dirigenten wie Herbert von Karajan, Josef Krips, Clemens Kraus, Karl Böhm, Claudio Abbado, Ernst Märzendorfer, Dimitri Mitro-polus u. a. spielte er in vielen Orches-tern, darunter in so renommierten wie Wiener- und Berliner Philharmoniker, Camerata Academica Salzburg und Bayerisches Staatsorchester München. Im Jahre 1981 wurde ihm vom Bundes-präsidenten der Berufstitel „Professor“ verliehen.1983 bis 1998 war Kefer Professor für Klarinette an der Hochschule Mozarte-um Salzburg, Abteilung X in Innsbruck. Seit 1998 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Mozarteum, Innsbrucker Musikpädagogik-Institut. Für seine Aktivitäten wurden Prof. Walter Kefer zahlreiche Ehrungen zuteil. So erhielt er die Verdienstmedaille des Landes Tirol, das Goldene Ehrenzeichen des Tiroler Blasmusikverbandes, das Kulturehren-zeichen der Stadt Innsbruck sowie die Silberne Ehrenmedaille der Universität Mozarteum Salzburg.Mit der Trennung von Konservatorium

und Musikschule am 1. September 1987 kamen auf letztere Institution neue Aufgaben hinzu. Das Hauptaugenmerk der Musikschule, deren Direktor Walter Kefer wurde, wurde auf die Ausbildung von Laienmusikern und Sängern ge-richtet. Dabei ging es Kefer vor allem um die Förderung des Ensemblespiels. Seit 1. April 1995 ist Prof. Walter Kefer in Pension.Im Namen des Landesverbandes wün-sche ich dem Jubilar weiterhin alles Gute, vor allem Gesundheit.

Hans Eibl

Erschienen im tss Musikverlag Herbert Eberl

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Aus Liebe zur MusikBegegnung mit der Tiroler Verlegerin und Mäzenin Elvira Harm-Dematté

Sie ist eine der unerschrockensten, mutigsten und charman-testen Unternehmerinnen Tirols, erfüllt von Ideen, Idealis-mus und geistiger Flexibilität. Mit diesen Eigenschaften hat Elvira Harm-Dematté den Helbling-Musikverlag gegründet und zur Blüte gebracht, private Schicksalsschläge ertragen und mehr als das Blasmusikland Tirol geprägt.

Es war 1948. Sepp Tanzer, damals mit dem ORF-Studio Tirol im Landhaus un-tergebracht, öffnete die Türe zum Helb-ling-Verlag. Er wollte seine „Bergheimat“ drucken lassen, und anders als üblich. Blasmusik war Neuland für die junge Frau, die 1946 in Innsbruck den Musik-verlag gegründet hatte. Elvira Harm-De-matté erinnert sich: „Er hat nicht locker gelassen. Es war damals üblich, in der Blasmusikliteratur drei Stimmen überei-nander zu schreiben. Wir haben erstmals getrennte Stimmen gedruckt. Es gab ei-nen Aufstand der anderen Verleger, aber wir setzten uns durch – und alle haben’s nachgemacht.“

Es war das Initial zu einer langen Zu-sammenarbeit, einer goldenen Zeit für die Tiroler Blasmusik. Noch eine fol-genreiche Geschichte: „Ich saß abends in meinem Büro bei der Arbeit. Da kam aus dem Radio herrliche Musik. Es war Tanzers „Tirol 1809“. Ich wollte das drei-sätzige Werk herausbringen, wurde aber gewarnt. Das sei Blasmusik der Kunst-stufe, in ganz Österreich nur von sieben Kapellen zu bewältigen. Ich hab’s trotz-dem gedruckt. Aus Liebe zur Musik. Die erste Bestellung kam von der Königlich Schwedischen Marinemusikkapelle, der Dirigent hatte das Stück im Rundfunk gehört. „Tirol 1809“ wurde in der Folge international verbreitet.“

600 bis 700 Blasmusikwerke sind im Helbling Verlag erschienen, bis vor sechs Jahren dieser Zweig stillgelegt wurde. Helbling verlegte alle Tanzer-Werke, Musik von Siegfried Somma und vielen anderen, auch Internationales. Die Ver-legerin verschweigt, wie viele Noten ih-rem Idealismus und ihrer Großzügigkeit den Druck verdanken. Und es hat lange

gedauert, bis die bei Helbling verlegten Originalwerke von der breiten Blasmu-sikszene in ihrem Wert erkannt wor-den sind und von den Musikanten höher eingeschätzt wurden als die Be-arbeitungen. Die Hauptproduk-tion galt Schulbü-chern. Aus der Ge-neralvertretung des Schweizer Helbling Verlags war der eigenständige Tiroler Verlag entstanden und als Ein-Frau-Be-trieb mit Energie und Ausdauer, Klugheit und unkonventionellen Ideen aufgebaut worden. Elvira Harm-Dematté hatte die Gabe, im richtigen Moment zuzupacken – und loszulassen. Mehrere Generatio-nen begleitete sie musikalisch durch die Schulzeit, mehr noch, ihre Musikbücher bedeuteten für die überwiegende Zahl der Kinder den ersten Kontakt mit dem Lied und generell mit der Musik. Sie ist dafür mit vielen hohen Auszeichnungen geehrt worden. Der Anfang war mühevoll gewesen, bis durch die 1972 eingeführte Schulbuch-aktion dieses Segment des Verlagswesens die Führung übernahm. Mit Leo Rinde-rer hatte die einfallsreiche Verlegerin das erste Tiroler Liederbuch geschaffen, zu einem jahrzehntelangen Hit wurde das legendäre „Komm, sing mit“. Es folgten weitere Highlights wie „Von der Musik und ihren großen Meistern“, „Wege zur Musik“, „Sing und Swing“. Man sah und sieht Kommerzialrätin El-vira Harm-Dematté, die beruflich noch

immer aktiv ist, viel in Konzerten. Lie-bevoll hatte sie nicht nur hingehört, sondern hineingehört in die Musik und dabei die Situation mit scharfem Blick durchleuchtet. Die heimische Musikwelt verdankt dieser Mäzenin viel.

Die Blasmusikszene Nord- und Südti-rols baute die Innsbruckerin, die immer andere, nie sich selbst öffentlich feierte, aber nicht nur durch ihre Notendrucke, sondern ganz handfest auf. Mit Sepp Tanzer hatte sie nach dem Krieg Südtirol blasmusikalisch regelrecht erobert, was der Trägerin des Verdienstkreuzes des Österreichischen Blasmusikverbandes auch das Goldene Verdienstkreuz des Landesverbandes der Südtiroler Blasmu-sik einbrachte. Lebhaft erinnert sie sich: „Wir sind in Südtirol in die Messen ge-gangen und haben uns danach die Kir-chenchorleiter kommen lassen. Tanzer hat sie regelrecht verhaftet und nachmit-tags um vier zu Kursen ins Gasthaus be-stellt. Viele von ihnen haben dann auch Blaskapellen übernommen. Chorleiter Josef Thaler begann auf diese Weise zu komponieren.“

Ursula Strohal

So war es früher

Elvira Harm-Dematté, gemalt von dem Salzburger Künstler Rüdiger Fahrner.

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Neue CD’s

Neue Noten

InformationenBöhmische Rhapsodiefür Blasorchester von Gottfried VeitAusgegangen ist diesmal Gottfried Veit von böhmischen Volksliedern und Tänzen und hat sie in gekonnter Weise, unter Verwendung von Vor- und Nachspielen sowie modu-latorischen Überleitungen, für Musikkapelle gesetzt, instru-mentiert und zu einem Konzertstück vereint.Wie Veit selbst in seiner aufschlussreichen Einführung schreibt, beinhaltet diese Rhapsodie einen zweimalig vorkom-menden „Böhmischen Galopp“ und einen „Furiant“, den cha-rakteristischen Nationaltanz der Böhmen schlechthin. Diese Rhapsodie eignet sich vortrefflich in Programmen von Jahres-konzerten sowie in Sommerprogrammen platziert zu werden.Die Böhmische Rhapsodie wurde vom Österreichischen Blasmusikverband als Pflichtstück in der Stufe B für die Jahre 2005 und 2006 ausgewählt.Erschienen ist das Werk beim Musikverlag TATZER in A-2263 Waidendorf.

Walter Cazzanelli

Musikalische Schätze aus Alt-Österreich Eine interessante Neuerscheinung als Einstimmung auf die Innsbrucker Promenandenkonzerte im Juli – Alois Schöpf schreibt dazu: Wie passt man auf Schätze auf?Hansjörg Angerers Meistereinspielung „Musikalische Schätze aus Alt-Österreich“ sollte nicht nur Freude, sondern auch Fra-gen auslösen.Hansjörg Angerer, Horn- und Bläserprofessor des Mozarte-ums in Salzburg, hat mit „Musikalische Schätze aus Alt-Ös-terreich“ in den bewährt sensiblen Arrangements für Blä-sersymphonik von Albert Schwarzmann wieder einmal eine exemplarische CD vorgelegt. Entsprechend wurde sie landauf landab gelobt. Das allein erscheint mir allerdings zuwenig. Der erfreuliche Ausdruck des kollektiven Hörgenusses sollte dringend durch einige fachliche Fragen und anschließende heiße Diskussionen ergänzt werden. Denn schließlich ist es für die Blasmusikszene zu wenig, wenn der neue Tonträger in den Sammlungen steht und nicht auch Eingang in die alltägliche Konzertpraxis findet.Tatsache ist jedenfalls, dass die altösterreichische Blasmusik vom Publikum nach wie vor geliebt und als die unverwechselbare Musik unserer Blasmusikkapellen angesehen wird, auch wenn diese selbst sich lieber sinfonisch oder orchestral definieren. Weitere spöttische Bemerkungen mögen unterbleiben. Mit dem ungebrochenen Interesse des Publikums korrespondiert zumin-dest die bläserische Seminartätigkeit nicht in entsprechendem Ausmaß, auch wenn die Werkauswahl des Fortbildungskurses in Kärnten während der Karwoche zu Hoffnungen berechtigt. Üblich ist nämlich im real existierenden Blasmusikalltag eher die Ansicht, dass man über Märsche, Polkas, Walzer, Gavotte,

Quadrille, Polonaise oder Ouvertüre nichts lernen oder lehren muss, weil Diesbezügliches der Österreicher gleichsam mit der amtlichen Meldebestätigung beziehungsweise mit dem Konsum der Muttermilch von selbst mitbekommt.Da dem leider nicht so ist, bleiben die Aufführungen unserer ureigensten musikalischen Kulturwerke in der Regel weit unter dem Niveau, das wir sonst auch noch der flachsten Filmmusik angedeihen lassen. Hier könnte Angerers Einspielung einen Fragekatalog initiieren, der schon längst auf Bearbeitung war-tet: Wenn etwa die Transparenz und der Klang der „Musikali-schen Schätze“ den heutigen Hörgewohnheiten entsprechen: Was bedeutet dies dann für die Besetzung unserer ganz gewöhn-lichen Dorf- und Stadtmusikkapellen, bei denen das Blech das Holzes immer noch dominiert? Welche kultur- und musikpo-litischen Maßnahmen sind einzuleiten, um jenen Nachwuchs zu erhalten, der für eine zeitgemäße Besetzung notwendig ist? Wie schaut die ideale Besetzung für altösterreichische Musik überhaupt aus? Verfügt sie über Saxophone oder verbleibt sie bei der Wieprecht´schen Reform? Was muss geschehen, wenn Geigenmusik in Bläsermusik umgewandelt wird? Was für Ei-genschaften haben Streichinstrumente und wo widersprechen sie den Eigenschaften von Blasinstrumenten? Und was bedeu-tet dies für Transkriptionen? Solche Fragen könnten noch viele gestellt werden, was eben-so notwendig wäre, wie ihre gemeinschaftliche Beant-wortung. Damit wir uns des unendlichen Reichtums un-seres nationalen Musikerbes wieder als würdig erweisen und es nicht aus falsch ver-standenem Globalisierungs-eifer verkommen lassen.

Alois Schöpf

Erste CD von Friedrich BrunnerMeinrad Brunner, der Sohn des Komponisten, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das musikalische Lebenswerk seines Vaters bekannt zu machen. Nach den beiden Festkonzerten, die im Jänner 2004 und 2005 abgehalten wurden, ist nun auch eine CD der Militärmusik Kärnten mit ausschließlich Blasmusik-werken von Friedrich Brunner im Tonstudio Stubai erschie-nen. Darauf sind neben dem dreisätzigen Hauptwerk „Land der Berge“ verschiedene alte und neuere Märschen und Polkas zu hören. In einer Mischung aus live gespielter Musik und Hör-proben aus der Stereoanlage wurde dieser neue Tonträger am vergangenen 29. Jänner im Kongresshaus in Olang vorgestellt. Der Tonträger wurde vom Kulturassessorat des Landes, von der Spar-kasse und der Stiftung Spar-kasse mit finanziert.

hören. In einer Mischung aus live gespielter Musik und Hör-

Stephan Niederegger

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

Neue BücherNeue CD der Musikkapelle Inzing „Finale“ab sofort erhältlichNach dem Gewinn des „ORF-Blasmusikpreis“ 2003, bei dem die Mk Inzing neben ausgezeichneter musikalischer Leistung auch durch das sorgfältig ausgewählte, breit gefächerte Pro-gramm überzeugen konnte, entschied sich die Mk Inzing, eben dieses Programm auf einem Tonträger zu verewigen. Sie hören Eigenkompositionen unseres Kapellmeisters Flo-rian Pranger („Verwehte Blumen“, „Ars vivendi“, „Pirosch-ka“), Konzertmärsche in neuer, zeitgemäßer Instrumentation („Schwert Österreichs“, „Einzug der Gladiatoren“, „Aller Ehren“), weltbekannte Melodien in Blasmusikbearbeitungen („Granada“, „A tribute to Harry James“), sowie mitreißende solistische Bravourstücke (Trompete, Tenorhorn, Flöte).Einen Vorgeschmack auf den neuen Tonträ-ger der Mk Inzing gibt es in Form einer Hör-probe auf der Homepa-ge: www.mk-inzing.at,wo Sie ebenfalls die Möglichkeit haben, die CD zu bestellen.

Neuerscheinung „Der Trommler in der Blasmusik“Dieses Lehrheft mit beiliegender CD enthält wertvolle Tips zum Aufbau von Fußmärschen: Den österreichischen Fußmarsch in all seinen Variationen, Beispiele für gr.Trommel und Becken, die ver-schiedenen Rudiments (Schlag-kombinationen), Rudimental March – Soli und viele praktischen Beispiele von Fußmärschen.„Der Trommler in der Blasmusik“ wurde auf vielfachen Wunsch in Zusammenarbeit mit dem Leiter des Referates „Musik in Be-wegung“ Josef Stiller und Karl Killinger (Schlagzeuglehrer an der Musikschule der Stadt Innsbruck und im Tiroler Landes-musikschulwerk) geschaffen und soll im Zusammenhang mit dem Skriptum der „Stabführer in der Praxis“ als profundes Hilfsmittel allen Lehrern, Schlagzeugern, Kapellmeistern und Stabführern dienen.Erhältlich ist dieses Heft in allen Musikgeschäften oder direkt beim Musikverlag pro musica in Neu-Rum. Tel.Nr. 0512-266408 Landesstabführer: J. Stiller

Musikkapelle Obsteig Kontakt: Obfrau Veronika Gapp Angerleweg 9, 6416 Obsteig http://www.mk-obsteig.at E-Mail: [email protected]

Knappenmusik SchwazKontakt: Obmann Rainer Wolfgang,Tel. 0676-4444569E-Mail: [email protected]

Zweimanualige Hammond-OrgelMarke Viskount (4 Oktaven) mit Fußbass,automatisch und verschiedene Rhythmen

E-GitarreMarke Fender Mustang

Preis nach Vereinbarung unterTelefon: 0664/4236107

Kapellmeister gesucht

solistische Bravourstücke (Trompete, Tenorhorn, Flöte).

Neuerscheinung „Der Trommler in der Blasmusik“

Zusammenarbeit mit dem Leiter des Referates „Musik in Be-

Mitteilungen des Tiroler Landeskonservatoriums

Konzert „Lehrgang Blasorchesterleitung“ des TLK Termin: 6. Juni 2005, 19.30 Uhr • Ort: Saal des TLKWie letztes Jahr veranstalten wir auch im SS 2005 ein Konzert, bei dem jeder Student ein eigenes Werk für ein kleines Blasor-chester instrumentieren muss und dann dieses Werk selber mit dem Praktikumorchester aufführt.

Projektpräsentation - Literaturkunde Termin: 27. Juni 2005, 19.30 Uhr • Ort: Saal des TLKProjektthemen:Transkriptionen für Blasorchester: Kann, muss und soll jedes Bla-sorchester die verschiedenen Stile von Rock/Pop über Film/Mu-sical bis zur Oper/Operette spielen? Welche Vorteile und Nach-teile damit verbunden sind, zeigt diese Projektgruppe auf.Pädagogische Literatur für Blasorchester: Diese Projektgruppe be-fasst sich damit, welche Literatur es in verschiedenen „pädagogi-schen“ Bereichen (Intonation, Rhythmus, Klang, ...) gibt. Es wird auch die pädagogische Jugendorchesterliteratur berücksichtigt.Literatur aus unbekannten Ländern: Es gibt viele Regionen auf un-serer Erde wo über eine große Blasorchestertradition verfügen. Viele davon sind in Vergessenheit geraten bzw. sind gar nicht bekannt. Die Projektgruppe stellt interessante Komponisten und Werke von Mexiko bis China vor. Literatursuche – Literaturarchivierung: Die Flut von Demo CD’s und Werbematerial der Verlage wird immer großer. Die Projekt-gruppe zeigt auf welche Möglichkeiten der Literatursuche und Literaturverwaltung es gibt und präsentiert eine eigens erstellte Software der Literaturarchivierung für Dirigenten.

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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Sebastian Treffer vulgo Gaßoid Wast(✳ 17.11.1927 ✝ 03.12.2004)

Wast gehörte zweifelsohne zu den fleißigsten Musikanten in unserer Gegend. Bereits im Alter von acht Jahren erlernte er bei Klaus Huetz (Wölzer) die Steirische Zugin. Mit 13 Jahren lernte er Tenorhorn beim damaligen Kapellmeister Stefan Pletzer und marschierte 1940 das erste Mal in den Reihen der Knappenmusikkapelle Fieberbrunn mit.Zu Fuß war in früheren Jahren die Strecke von Pfaffenschwendt nach Fieberbrunn zu be-wältigen, um an den Proben und Ausrückungen teil zu nehmen. Auch dies stellte für Wast kein Hindernis dar, denn für die Liebe zur Musik wurde so manche Strapaze gerne auf sich genommen.Auch beim Orchester des Kirchenchores wirkte Wast als Posaunist mit und bei der Fie-berbrunner Tanzlmusi’, die im Jahre 1982 gegründet wurde, gab er auch einige Jahre sein Bestes, ebenso wie bei der Blaskapelle Tirolanka.Die Musik zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben des Verstorbenen, bis er im Jahre 1997 aus gesundheitlichen Gründen seinen aktiven Rücktritt aus unserer Kapelle bekannt

gab. Vom Tiroler Blasmusikverband erhielt Wast Auszeichnungen für 25-, 40-, 50- und am 22. November 1997 für 55jäh-rige Mitgliedschaft.Im Jahre 1994 erhielt er vom Österreichischen Blasmusikverband das Silberne Verdienstzeichen.1984 wurde ihm die Ehrennadel der Marktgemeinde Fieberbrunn verliehen, und 1993 wurde Wast zum Ehrenmitglied der Knappenmusikkapelle Fieberbrunn ernannt.

Ägidius Treffer vulgo Gaßoid Gidi(✳ 07. 11. 1933 ✝ 17. 03. 2005)

Ägidius Treffer wurde am 07. November 1933 geboren. Wenn seine Kindheit auch nicht unbeschwert war, lernte er doch bereits im Alter von 10 Jahren, im Jahre 1943, bei Stefan Pletzer und Herrn Kraus Posaune und im Jahre 1946 trat er der Knappenmusikkapelle Fie-berbrunn bei. Einige Jahre später lernte Gidi auf Es-Horn um, spielte weiters, fast 30 Jahre lang, Bariton und lernte dann noch auf Es-Tuba um, auf der er, solange es die Gesundheit erlaubte, in unseren Reihen und bei den Fieberbrunner Weisenbläsern sein Bestes gab.Für Gidi war die Musik eine große Leidenschaft, für die er gerne viel Zeit und Fleiß inves-tierte. Daher machte er sich auch noch mit 55 Jahren die Mühe, ein neues Instrument zu erlernen, damit er auch an seinem Lebensabend noch aktiv dieses Hobby und seine Liebe zur Musik ausleben konnte. Zugleich war er aber auch ein Vorbild für seine Nachkommen, denn mittlerweile sind auch schon die Enkelkinder dabei, sich im Bereich der Musik zu engagieren. Für seine lange Treue zur Musik und für seinen Einsatz bekam Gidi natürlich auch eine

Reihe von Auszeichnungen: Vom Tiroler Blasmusikverband erhielt er die goldenen Verdienstmedaille für 25-, 40, 50-, und 55jährige Mitgliedschaft.Im Jahre 1995 erhielt Gidi vom Österreichischen Blasmusikverband das Silberne Verdienstzeichen. 1990 wurde ihm die Ehrennadel der Marktgemeinde Fieberbrunn verliehen, und 1999 wurde Gidi zum Ehrenmitglied der Knappenmusikka-pelle Fieberbrunn ernannt.

Die Knappenmusikkapelle Fieberbrunn wird beide Musikkameraden in ewiger Erinnerung behalten und ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. Möge der liebe Gott ihnen ihre Dienste im Himmel vergelten!

Stefan Wieser, Schriftführerstv.

gab. Vom Tiroler Blasmusikverband erhielt Wast Auszeichnungen für 25-, 40-, 50- und am 22. November 1997 für 55jäh-

In Memoriam

Reihe von Auszeichnungen: Vom Tiroler Blasmusikverband erhielt er die goldenen Verdienstmedaille für 25-, 40, 50-,

Wast und Gidi Treffer, zwei Brüder die gemeinsam gingen.

Innerhalb von nur 4 Monaten musste die Knappenmusikkapelle Fieberbrunn gleich zweimal ausrücken, um die beiden Brüder Sebastian und Ägidius Treffer zu Grabe zu geleiten. Beide waren langjährige und engagierte Mitglieder der Kapelle und seit ein paar Jahren auch Ehrenmitglieder unseres Klangkörpers.

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

„Stirb so, wie du gelebt hast.“

Nachruf der Stadtmusik Lienz auf ihren Ehrenobmann Karl Fuetsch Wie sehr dieses Motto auf Karl Fuetsch zutraf, bewies der Verstorbene kurz vor seinem Tod ein letztes Mal. Da forderte er nämlich seinen Sohn Christoph auf, bei den Frühjahrskonzerten der Militärmusik Kärnten am Begräbniswochenende auf alle Fälle mitzuspielen. Denn für einen Besuch des Grabes bleibe ja schließlich noch genug Zeit. In dieser kleinen Begeben-heit zeigt sich, was und wer ihm neben vielen und vielem anderen zeitlebens wichtig war: die Musik.Deshalb war sein Begräbnis für die Stadtmusik Lienz nicht nur eine Zeit stiller Trauer, sondern auch dankbarer Erinnerung. Denn in ihr war Karl Fuetsch 35 Jahre lang Musikant und für sie 17 Jahre Obmann, wodurch sehr viel geschah. Hier sei nur das Allerwichtigste erwähnt:• Der Kapellmeisterwechsel mit einem bisher noch nicht da gewesenen musikalischen Erfolg• Die Probelokalerweiterung als notwendige räumliche Voraussetzung für gutes Musizieren• Die Änderung des Vereinsnamens als klares Signal schon längst erfolgter Eigenständigkeit• Das familiäre Jubiläumsfest als Alternative zu herkömmlichen Feierlichkeiten• Die verstärkte Jungmusikerausbildung als Überlebensnotwendigkeit für den Verein und sinnvolle Möglichkeit der Freizeitgestaltung Heranwachsender.

Das alles war Teil seines Lebens, das Karl Fuetsch am 14. November 1949 als erstes von 10 Kindern beim Oberbrunner in Patriasdorf / Lienz begann. Nach der Pflichtschule besuchte er zunächst das damalige MUPÄD, entschied sich aber bald für eine kauf-männische Lehre, die er auch erfolgreich abschloss. Gut 35 Jahre arbeitete Karl Fuetsch dann mit vollem Einsatz bei der Firma Pernusch. Ebenso lange war er seiner Christa ein liebevoller Partner und Ehemann. Tiefster Ausdruck dieser Liebe sind wohl die drei Söhne Bernd, Christoph und Andreas. Aufgrund seiner schweren Krankheit konnte er nur mehr kurze Zeit als Hausmeister in der Lienzer Berufsschule wirken, blühte dort aber noch einmal so richtig auf. Am 1. März 2005 wechselte Karl Fuetsch zwar vom irdischen Lebensgarten in den himmlischen, aber seine Blumen blühen weiter. Und viele Menschen werden ihm ein Denkmal errichten „ in ihren Herzen, denn ein schöneres gibt es nicht.

Michael Steiner

Ehrenobmann Ing. Sebastian Exenberger verstorben

Der Ehrenbezirksobmann des Unterinntaler Musikbundes Kufstein, Ing. Sebastian Exenber-ger ist am 26. April 2005 im 78. Lebensjahr nach schwerer Krankheit verstorben. Seine musikalische Ausbildung erhielt er in den Musikschulen von Kufstein und Innsbruck in den Fächern Trompete und Flügelhorn. Seit 1941 war er Mitglied der Stadtmusikkapelle Kuf-stein als Flügelhornist, davon war er 20 Jahre als Solist tätig. Dafür wurde er zum Ehrenmit-glied und Ehrenringträger ernannt. Auf sein Organisationstalent wurde man bald aufmerksam, so dass man ihn bereits 1952 in den Bezirksausschuss als Obmannstellvertreter und später als Schriftführer wählte. Anlässlich der Jahreshauptversammlung 1959 übernahm er als jüngs-ter Bezirksobmann die Führung des Unterinntaler Musikbundes Kufstein. Die konsequente Arbeit zeigte sich schon frühzeitig in den musikalischen und organisatorischen Erfolgen, war teilweise auch beispielgebend für andere Musikbezirke und gab so manche Anregung für den Landesverband. Ein besonderes Anliegen war ihm die Nachwuchsarbeit, sowohl im Bezirk als auch in den Musikkapellen. Im Landesverband war er 29 Jahre im erweiterten Verbandsaus-schuss und im Finanzausschuss tätig. Anlässlich seines 40-jährigen Obmannjubiläums wurde

er 1999 zum Ehrenbezirksobmann des Unterinntaler Musikbundes Kufstein ernannt. Im Jahre 2002 legte er nach 43 Jahren die Obmannschaft des Musikbundes zurück, besuchte aber weiterhin bis zuletzt die Jahreskonzerte seiner Musikkapellen. Ing. Sebastian Exenberger war Träger des Verdienstkreuzes des Landes Tirol, des Ehrenzeichens für Kunst und Kultur der Stadt Kufstein, des Verdienstkreuzes des Internationalen Blasmusikverbandes, des goldenen Verdienstkreuzes des ÖBV und des goldenen Verdienstzeichens und Ehrenringes des Tiroler Blasmusikverbandes. Wir werden unserem lieben Sebastian für seinen unermüdlichen Einsatz und seine Verdienste um die Blasmusik immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Bezirksobmann Sebastian Neureiter

In Memoriam

er 1999 zum Ehrenbezirksobmann des Unterinntaler Musikbundes Kufstein ernannt. Im Jahre 2002 legte er nach 43 Jahren

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KalendariumKonzertkalender04.06. MK Silz, Frühjahrskonzert, Turnsaal-Hauptschule, 20.30 Uhr10.06. MK Tumpen, Frühjahrskonzert, Turnsaal-Volksschule, 20.30 Uhr10.06. Musikkapelle Rum, Sonnwendkonzert, Pavillon des Hauses der Musik, 20.00 Uhr11.06 MK St. Veit i. Defr., 2. Kirchtagskonzert, Reimmichlsaal, 20.00 Uhr18.06. MK Mutters, Frühjahrskonzert, Bürgersaal, 20.15 Uhr01.07. Sinfonisches Blasorchester Innsbruck-Land, Konzert, Kals a. G.07.07. Sinfonisches Blasorchester Innsbruck-Land, Konzert, Veranstaltungszentrum Blaike Völs12.07. Sinfonisches Blasorchester Innsbruck-Land, Konzert, Hofburg/Innsbruck15.07. Tiroler Bläserwoche, Konzert, Burgruine Thaur (bei Schlechtwetter im Gemeindesaal)16.07. MK Längenfeld, Galakonzert „Der Traum eines österr. Reservisten“, Badl-Naturtherme, 20.30 Uhr28.07. MK Huben i.Ö., Galakonzert „Der Traum eines österr. Reservisten“, Festzelt, 20.30 Uhr04.09. Musikbezirk Reutte, Abschlusskonzert d. 12. Jungbläserseminares, Gemeindesaal Tannheim, 16.00 Uhr11.09. Konzert des Tiroler Landesjugendblasorchesters, Stadtsaal Innsbruck, 19.00 Uhr17.09. Konzert des Tiroler Landesjugendblasorchesters

BezirksmusikfesteMusikbezirk Zeit Ort LV-VertretungenImst 12.06. Arzl i.P. Mag. Pascher Lienzer Talboden 12.06. Dölsach OSR WasleHall 26.06. Gnadenwald Dr. EbenbichlerIseltal 03.07. Kals a. G. Dr. FischlerWipptal/Stubai 03./10.07. Navis Prof. EiblInnsbruck-Land 10.07. Völs OSR WasleSchwaz 10.07. St. Margarethen FR HaunTelfs 10.07. Wildermieming Prof. BramböckSeefelder Hochplateau 10.07. Reith b. S. Dr. EbenbichlerLandeck 10.07. Feichten/Kaunertal Dr. Weyermüllerp Rattenberg 17.07. Rattenberg BSI KnappReutte-Außerfern 17.07. Tannheim FR HaunSt. Johann 31.07. Fieberbrunn Dr. FischlerSilz 31.07. Huben i. Ö. LStbf. StillerPustertal-Oberland 31.07. Sillian Prof. EiblKufstein 07.08. Wörgl Prof. EiblBrixental 14.08. Kelchsau Dr. Ebenbichler

MarschmusikbewertungenMusikbezirk Zeit Ort BewerterImst 12.06. Arzl i.P. Siegfried Stigger, Erwin Feiß, Gerold Oberhauser, Christian ZollerHall 26.06. Gnadenwald Hans Eibl, Roland Fidler, Mario Leitinger, Siegfried StiggerSchwaz 10.07. St. Margarethen Gerald Embacher, Michael Geisler, Günther Klausner, Gerold OberhauserTelfs 10.07. Wildermieming Josef Stiller, Andreas Bramböck, Michael Hölbling, Franz WalcherLandeck 10.07. Feichten/Kaunertal Siegfried Stigger, Peter Besler, Markus Schiffer, Friedrich WeyermüllerReutte-Außerfern 17.07. Tannheim Siegfried Stigger, Roland Fidler, Michael Hölbling, Hermann KuenSilz 31.07. Huben i. Ö. Josef Stiller, Herbert Ebenbichler, Michael Hölbling, Mario LeitingerPustertal-Oberland 31.07. Sillian Hans Eibl, Andreas Berger, Andreas Gamper, Florian PedarnigKufstein 07.08. Wörgl Hans Eibl, Herbert Ebenbichler, Gerald Embacher, Christian Kogler

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Blasmusik in Tirol Juni 2005

03.06. Anmeldeschluss - Leistungsabzeichenprüfung in Gold am Konservatorium Innsbruck10.06. Anmeldeschluss Tiroler Bläserwoche18.06. – 19.06. Blasmusikverband Tirol, Jugendblasorchesterwettbewerb , Landesmusikschule St. Johann i.T.20./21.06. Semesterabschluss d. Workshops E. Seipenbusch m. d. Militärmusik Tirol in der Konradkaserne Innsbruck24./25.06. Komprimierte Kapellmeisterausbildung, Fortgeschrittenenkurs I Teil B, Grillhof/Vill25.06. Leistungsabzeichenprüfung in Gold im Tiroler Landeskonservatorium, Innsbruck25. – 26.06. Tiroler Landesjugendblasorchester - Erste Probenphase11. – 16.07. Tiroler Bläserwoche am Grillhof/Vill16.07. Mozart und die Blasmusik, Kaiser Leopoldsaal der Theologischen Fakultät, Karl Rahner Platz, Innsbruck, 13.00 „ 19.00 Uhr29.07. Redaktionsschluss BiT 3/200508. – 31.08. Sommerurlaub - Verbandsbüro08. – 10.09. Kapellmeisterkurs - Basis-, Fortgeschrittenen- I, Fortgeschrittenenkurs II (mit Komprimiertem Kurs) Teil A, Grillhof/Vill09. - 11.09. Tiroler Landesjugendblasorchester - Zweite Probenphase15.10. Bezirksjugendreferententagung, Grillhof-Vill, 9.00 Uhr15./16.10. Beginn Obmänner- und Jugendreferentenausbildung am Grillhof23.10. Bundesjugendorchesterwettbewerb , Vorarlberg10.12. Tiroler Kapellmeistertag13. – 16.05.2006 Nationales Jugendblasorchester, Probenphase, Tirol17.05.2006 Nationales Jugendblasorchester, Konzert - Ltg. Dennis Russel Davies, Congress Innsbruck, 20.00 Uhr

Wichtige Termine im Überblick

Kalendarium

Konzertwertungsspiele03.07. Musikbezirk Wipptal-Stubai in Navis Bewerter: Hans Eibl, Günter Klausner (3.7.), Klaus Heiß (10.7.), Gotthard Schöpf

Bezirksmusikfeste08.07. MK Nesselwängle, 1.Nesselwängle Musikantenhoangart, Festzelt, 20.00 Uhr10.07. MK Stanzach, Almfest, Fallerschein, 10.30 Uhr16. - 17.07. MK See, Musikfest22. - 24.07. BMK Vomp, Jubiläumsfest 185 Jahre, Vomp24.07. MK Vorderhornbach, Dorffest06. - 07.08. MK Strengen, Dorffest07.08. MK Namlos, Dorffest, 10.30 Uhr12. - 14.08. BMK Landl, Jubiläumsfest 150 Jahre, Landl13. - 15.08. MK Pettneu a. A., Kirchweihfest14. - 15.08. MK Vils, Stadtfest, 18.00 Uhr21.08. MK Lähn, Kirchtagsfest02. - 04.09. Musikbezirk Reutte, 12. Jungbläserseminar, Hauptschule Tannheim04.09. MK Nesselwängle, Dorffest, Festzelt24.09. STMK Amras, Aufführung des Tiroler Zapfenstreiches 01.10. Musikbezirk Innsbruck-Land, Funktionärsfortbildung, Birgitz

Die nächste BiT erscheint im September, 3/2005

REDAKTIONSSCHLUSS: Freitag, 29. Juli 2005

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Juni 2005 Blasmusik in Tirol

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