BONAIRE 2015 - DUC-Hamburg Bonaire... · Los geht’s, Samstag, den 30.05.15 um 07:00 Uhr am KLM...

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1 BONAIRE 2015

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BONAIRE 2015

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Nach unserem letzten Urlaub auf Mauritius „mussten“ wir Pläne für den nächsten

Urlaub machen und wie wir das Erlebte von dort noch toppen können. Nach einigen

Überlegungen und einen Blick auf die Portokasse, hatten wir die Karibik ins Auge

gefasst. Bereits im Vorfeld hatten Antje und Ralf ihr Interesse bekundet in die gleiche

Richtung zu „urlauben“ und so haben wir im Oktober 2014 unsere Termine

abgestimmt. Da die Karibik relativ groß und vielseitig ist, blieb die Frage, wohin? Mit

Gesprächen mit Tauchkollegen, eifriger Bemühung bei „Tante Google“ und

Einbeziehung unserer Prioritätenliste (1. Tauchen, 2. Tauchen,…7. Unabhängig, 8.

Schlafen und Essen) sollte es dann BONAIRE werden.

Ab November 2014 haben wir dann verschiedene Reiseveranstalter angeschrieben

und uns Angebote eingeholt. Unsere Prioritäten lagen dabei ganz klar auf

unabhängiges Tauchen von Land aus. Nachdem wir alle Angebote gesichtet hatten,

haben wir uns für Captain Dons Habitat entschieden und dort einen Bungalow mit

zwei Schlafzimmern und Badezimmern sowie einem großen Wohnraum mit offener

Küche gemietet. Um zu den Tauchplätzen zu gelangen, musste auch noch ein Pickup

her. Die meisten Veranstalter bieten aber sowieso das Komplettpaket mit non Limit

Tauchen, Unterkunft (mit und ohne Verpflegung) und Pickup an. Da BONAIRE früher

zu den niederländischen Antillen gehörte (Die Inseln Bonaire, Saba und St. Eustatius

sind besondere Gemeinden der Niederlande, gehören jedoch keiner Provinz an),

werden die meisten Flüge von KLM ab Amsterdam angeboten. Also sah unser

Reiseplan wie folgt aus:

Noch ein Tipp zum Reisegepäck bzw. Tauchgepäck. Stand Mai 2015 darf jeder

Passagier bei KLM 23 KG Gepäck, gleich welcher Art mitnehmen. Das heißt, wenn

man es schafft 23 KG Tauchgepäck für zwei in einem Trolley (Maße beachten) und

die erforderliche weiteren Utensilien (Wäsche etc…) ebenfalls auf 23 KG zu

begrenzen, spart man 160 € pro Person pro Strecke an Kosten für das

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Tauchgepäck...Das Handgepäck darf pro Person nochmals 12 KG betragen. …Wir

haben’s geschafft!

Los geht’s, Samstag, den 30.05.15 um 07:00 Uhr am KLM Schalter in Hamburg. Da

wir am Vortag online eingecheckt hatten, mussten wir nur unser Gepäck aufgeben.

Unsere Bordkarten hatten wir für beide Flüge (HH-Amsterdam und Amsterdam-

Bonaire) bereits ausgedruckt. Das Gepäck wurde auch durchgecheckt und so konnten

wir ganz entspannt zur Kontrolle gehen…Wie schon befürchtet, erregte mein Pelicase

mit der Kamera das gesteigerte Interesse der anwesenden Ordnungsbehörden und

ich durfte das komplette Innenleben aus dem Koffer vorführen. 15 min später war auch

das überstanden und wir konnten dann zum Gate schlendern, nicht ohne uns vorher

noch mit überteuerten Sandwiches zu stärken. Der Flug ging pünktlich los und 50 min

später waren wir in Amsterdam auf dem Flughafen Schiphol. Dieser hat etwas andere

Ausmaße als der Airport Hamburg und wir waren ca. 20 min zu unserem Abfluggate

unterwegs. Vorher gab es noch eine flüssige Stärkung in der Abflughalle. Das

Boarding ging ohne Verzögerung und pünktlich über die Bühne und wir nahmen

unsere Plätze im Airbus A330-200 ein und bereiteten uns auf den 9 h – Flug vor. So

nun kann‘ s losgehen…“Ladies an Gentlemen, we have a faulty instrument and we

have to replace it. Takeoff maybe in one hour“. Na, das geht ja gut los…Nachdem

vorstehende Durchsage mehrmals verlängert wurde, waren wir ca. 2,5 h später als der

Plan in der Luft und auf dem Weg.

Acht Stunden später landeten wir auf Aruba (das war geplant…) und mussten den

Flieger zwecks Reinigung verlassen. So liefen wir einmal durch den Airport und stiegen

nach einer Stunde wieder in unsere Maschine ein um dann nach 25 min Flug endlich

auf Bonaire zu landen. Von der Maschine war es ca. 400 m Weg, über das Flugfeld

zum Ausgang. Nach Ortszeit war es jetzt 20:15 Uhr (02:15 Uhr in Hamburg) und noch

immer ca. 27 °C Wärme bei 70% Luftfeuchte…Schweißtreibende Angelegenheit. Das

Gepäck hatte auch alles gut überstanden und war vor allem Vollständig auf Bonaire

angekommen. Jetzt mussten wir nur noch a) unseren Pickup abholen und b) die

Unterkunft finden. Punkt a) erwies sich als völlig unkompliziert. Nach Aussage der

Dame bei der Autovermietung betrug die Fahrzeit zu Captain Dons Habitat ca. 5 min.

Trotz Plankarte und dreifachem menschlichem Navi waren wir etwas länger

unterwegs, konnten dabei aber schon mal das Nachtleben von Kralendijk (der Insel

Hauptstadt) vom Auto aus genießen. Nachdem wir endlich bei der Unterkunft

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angekommen waren, haben wir eingecheckt und sind im Bungalow eingezogen. Bei

der Besichtigung der Räume, fiel uns allerdings eine schwarze Linie auf, die sich von

der Eingangstür, an der Wand entlang, über den Fußboden bis in unser Schlafzimmer

zog und sich auch noch bewegte…Bei näherem Hinsehen hatten sich, vermutlich über

„Facebook“, alle Ameisen der Umgebung auf unsere Ankunft vorbereitet und

verabredet und waren in euphorischer Stimmung. Also zurück zur Rezeption, wo wir

ohne zu Zögern eine Spraydose in die Hände bekamen. Die nächsten 10 min

überspringe ich, weil ich sonst vom NABU oder „Grünen Frieden“ Ärger bekommen.

Die Einwirkzeit des Mittels nutzten wir, um unsere Gutscheine für einen Rumpunsch

an der Bar einzulösen und um uns etwas zu akklimatisieren. Nach der Rückkehr zum

Bungalow war das Problem mit formica 1 augenscheinlich gelöst und wir haben dann

tatsächlich noch unsere Klamotten ausgepackt. Danach war endlich Bettruhe

angesagt und wir haben alle sehr gut geschlafen. Geholfen hat dabei auch, die in

jedem Raum, angebrachte Klimaanlage…

31.05.15

Wer bin ich?... und wenn ja, wie viele? Diese Frage stellte ich mir beim Aufwachen,

bis mir klar wurde, dass ich in der Karibik hocke und endlich angekommen war. Also

stand als nächstes das Befriedigen der Grundbedürfnisse (Frühstück) auf dem to-do-

Plan. Gegen 08:15 Uhr waren wir dann am Frühstücksbuffet. Dieses bestand aus

einem Buffet mit verschiedenen Auflagen, sowie aus gegrilltem Speck und Würstchen,

Pfannkuchen und der Möglichkeit aus verschiedenen Zutaten sich ein Omelett von

einem „Koch“ anfertigen zu lassen. Frisch gepresster Orangensaft, andere Säfte sowie

einige Obstsorten und Joghurt rundeten das Angebot ab. Da war für jeden etwas dabei.

Zudem liegt das Restaurant direkt am Meer und das macht bei Sonnenschein und

Vogelgezwitscher doppelt Laune. Unser Plan war, nach dem Frühstück zur

Tauchbasis zu gehen und uns Einweisen zu lassen. Als wir dort gegen 09:20 Uhr

auftauchten, saß dort schon eine Gruppe und man ließ uns wissen, dass die

Einweisung um 09:00 Uhr begonnen hat. Ah ja, hätte man uns an der Rezeption

gestern auch mitteilen können…So bekamen wir um 09:45 Uhr eine Einweisung in

kleiner Runde. Zusammengefasst: Flasche nehmen und Tauchen gehen und macht

1 Formica: lat. Ameise

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keinen Scheiß (die nächste Druckkammer ist auf Aruba bzw. in Venezuela)…Als erster

Tauchgang stand heute das Hausriff auf dem Plan auch um zu schauen, mit welchen

zusätzlichen Gewichten wir uns beschweren müssen um im Wasser das

hydrostatische Gleichgewicht2 herzustellen.

31.05.2015 TG1 am Hausriff:

Wir zogen uns also direkt an der Basis um und schlüpften in etwas Bequemes…Ich

hatte mir trotz avisierten 28 °C Wassertemperatur einen 5 mm Anzug ausgesucht, weil

ich ahnte, dass die Tauchgänge die 45 min Marke deutlich sprengen würden. Antje

und Ralf hatten jeweils einen Schwimmanzug und Imke einen 3 mm Anzug dabei.

Vom Anleger gelangt man mittels einer komfortablen Leiter ins Wasser. Vom Anleger

weg führt eine lange Leine über eine Sandfläche bis zum Riff und bis ca. 35 m Tiefe.

Nachdem wir uns alle mit Blei versehen hatten und den obligatorischen „Bubble

Check3“ gemacht hatten. Tauchten wir an der Leine entlang bis zum Beginn des Riffes.

Wegen einer leichten Gegenströmung entschieden wir uns den TG gegen die

Strömung zu beginnen und tauchten daher links entlang. Bereits an der Riffkante

empfing uns die Flora und Fauna, für die Bonaire bekannt und berühmt ist und von der

wir gehört und gelesen hatten. Eine unheimliche biologische Diversität4 an

Schwämmen, Korallen, Flechten und natürlich Fischen in allen Farben und Größen.

Einfach nur Geil (sorry für den Ausdruck). Unter uns sah ich gleich zu Beginn drei

große Schatten und nahm das zum Anlass meine Kamera „abzudrücken“. Wie sich

nach einiger Recherche herausstellte, patrollierten hier Tarpune an der Riffkante.

Diese Räuber werden bis zu 2,5 m lang und kommen häufiger in der Karibik vor.

Für weitere Infos guckst du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Tarpune#Merkmale

2 hydrostatisches Gleichgewicht: im Wasser schweben, bzw. austariert 3 Bubble Check: Schauen ob beim Partner (ungewollt) Luftblasen von der Ausrüstung aufsteigen 4 Diversität: Vielfalt

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Hier und jetzt jeden Fisch aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, aber neben

vielen Schwarmfischen wie Brassen und Schnappern haben wir auch viele

Zackenbarsche in unterschiedlichen Größen, sowie Kugel- und Kofferfische aller

Ausprägung gesehen. Hier nur ein kleiner bescheidener Ausschnitt:

Eine Besonderheit gibt es bzgl. der Fische auf Bonaire. Grundsätzlich ist das

Harpunieren verboten, mit einer Ausnahme. Feuerfische dürfen und sollen sogar aus

dem Riff entfernt werden. Die Feuerfische sind auf Bonaire erst seit 2009 bekannt. Da

sie keinerlei natürliche Feinde haben, ist ihre Zahl immens gestiegen und bedroht die

Jungfischwelt der einheimischen Arten. Daher ist es gewollt und erwünscht diese

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Neobiota5 zu entfernen. Wir haben im Verlaufe unserer Ausflüge sogar mobile

Grillwagen gesehen, wo man die erlegte „Beute“ gleich in etwas Essbares

transferieren konnte. Um es vorweg zu nehmen, wir haben die Fische schön

dagelassen wo sie sind und auch nicht verspeist (zumindest nicht die Feuerfische).

Zurück zum Tauchgang…Den Rückweg konnten wir wegen der Strömung jetzt richtig

genießen und ließen uns einfach Richtung der Leine zurücktreiben. Ist wie Kino, mit

dem Unterschied, dass sich die Leinwand bewegt. Unseren Sicherheitsstopp machten

wir dann auf 5 m an der Riffkante und ließen die Eindrücke dieses Tauchgangs

nochmals Revue passieren. Nach dem Ausstieg aus dem Wasser konnten wir uns

gleich unter die Dusche stellen und die komplette Ausrüstung spülen. Die leeren

Flaschen lässt man einfach am dafür vorgesehen Platz stehen und könnte sich sofort

wieder eine neue volle Flasche nehmen, wenn wir nicht gelernt hatten, dass es Sinn

macht eine Oberflächenpause einzulegen.

Die Pause nutzten wir um zu einem „Supermarkt“ in der Nähe zu fahren um das

Vakuum in unserem großen Kühlschrank auszugleichen. Der Großeinkauf schlug dann

auch mit 163 US$ zu buche, das gab uns schon mal einen kleinen Eindruck von dem

Preisgefüge auf der Insel. Nur als Beispiel: 24 Dosen Heineken 32 US$...und nein, wir

haben für die 163 $ nicht nur Bier gekauft…

31.05.215 TG 2 am Hausriff

Nach einer kleinen Oberflächenpause und einem kleinen Nickerchen war es Zeit für

den zweiten Tauchgang. Diesmal ging es am Hausriff rechts entlang. Auch dieser Teil

des Riffs ist mit einer sehr schönen Fauna und Flora ausgestattet. Neben den

Tarpunen haben wir auch die erste kleine Muräne und auch einen Feuerfisch

gesichtet. „Ansonsten“ gab es das Karibikstandardprogramm in seiner schönsten und

vielfältigsten Ausprägung. Jupp, Tauchen ist schon (geil), äh schön.

Danach gab es das Dekobierchen auf unserer Terrasse und wir entschlossen uns

heute Abend das Restaurant in unserer Anlage zu besuchen und bestellten dort einen

5 Neobiota: Als Neobiota (von griechisch néos „neu“ und bíos „Leben“) bezeichnet man Arten, die sich ohne oder mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren (Quelle: Wikipedia)

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Tisch für 19:00 Uhr. Das „Rum Runners“ hat vorzügliche Kritiken in allen Foren

bekommen und um es vorweg zu nehmen, es stimmt. So trudelten wir pünktlich ein

und bekamen einen Tisch auf der Terrasse mit direktem Blick auf das Wasser. Nach

einem prüfenden Blick in die Speisekarte entschied ich mich für das Filet Mignon und

einen gemischten Salat als Vorspeise. Um nochmals auf das Preisgefüge

zurückzukommen…, dadurch, dass zum einen alle Waren eingeführt werden müssen

und die offizielle Währung der US-Dollar ist, sind die Preise noch etwas „besser“ als

z.B. in Hamburg…Also kurzum, das Filet kostet 27,50 $, der Salat 7,25 $. Das gezapfte

Bier (Heineken) ist mit 4 $ auch kein Schnäppchen. ….Was „lacostet“ die Welt…Geld

spielt keine „Rolex“…

Dafür ist der Ausblick beim Essen schon echt, äh, schön…Sonnenuntergänge,

jagende Tarpune im Wasser, Taucher beim Nachttauchen, nette Gesellschaft und

dann noch lecker Essen.., mehr geht kaum. Hier kann man öfter hingehen…Nach dem

Essen haben wir den Tag auf unserer Terrasse ausklingen lassen und den Tauchplan

für morgen besprochen. Der Plan sieht vor, mit dem Pickup zu einem Tauchplatz

namens „Hilmer Hooker“ zu fahren. Mit dem Pickup zusammen hatten wir auch eine

Karte von Bonaire bekommen auf der alle verfügbaren und betauchbaren Plätze

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aufgezeichnet sind. Die Plätze

sind alle mit gelben Steinen

gekennzeichnet auf denen der

Name des Platzes geschrieben

steht. Eine Orientierung sollte

daher denkbar einfach sein,

zumindest in der Theorie. Schaun‘

wir mal, was morgen so passiert.

Gute Nacht.

01.06.15 TG 3 Hilma Hooker

Nach dem reichhaltigen und äußerst nahrhaften Frühstück haben wir unseren Pickup

mit vier Flaschen und unserem Tauchklamotten beladen und sind der Karte folgend

zum Tauchplatz gefahren. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass es sich in

der Theorie immer besser anhört als in Realität. Bei unseren Überlegungen hatten wir

den Wind und die Brandung nicht mit einzogen. Um ins Wasser zu gelangen, mussten

wir über abgestorbene Korallen und Steine klettern und an der Brandungslinie gab es

eine Abbruchkante, die bei Welle gar nicht mehr so hübsch aussah. Auch ab hier war

ich froh, dass ich einen dicken Anzug anhatte, weil es auch hier Taucher gab die sich

mit Shorty den Elementen entgegenstellten, was sicher nicht ohne Blessuren abging.

Mein besonderes Handicap war aber meine Kamera, die auch noch ohne

Sachbeschädigung ins Wasser sollte und natürlich auch wieder heraus. Um es kurz

zu machen, nach einiger Anstrengung waren wir im Wasser und konnten in Richtung

Riffkante schnorcheln. Dort angekommen tauchten Imke und ich am Riff entlang,

während Antje und Ralph etwas später ins Wasser gingen und wir also zwei getrennte

Gruppen waren. Gleich beim Abtauchen sahen wir eine kleine Schildkröte, die sich bei

unserer Annäherung aus dem Staub machte. Ich verzichte mal darauf, den Rest des

Tauchgangs in epischer Bandbreite zu erzählen, aber es war sehr schön, erlebnisreich

und wir haben fast alle Fische, die die Karibik hergibt gesehen. Nachdem Imke und ich

uns unfallfrei wieder am Pickup eingefunden hatten kamen Antje und Ralf auch wieder

an und berichteten, dass sie bei einem Wrack gewesen waren. Ah ja, manchmal lohnt

es sich ja doch eine detaillierte Tauchplatzbeschreibung zu lesen. Wir sollten im

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weiteren Verlauf unserer Tauchgänge feststellen, dass die Namen des Platzes in den

meisten Fällen irgendeinen Bezug zum eben jenem Tauchplatz haben. So wie in

diesem Fall die „Hilma Hooker“ die dort bewusst versenkt wurde.

Wir fuhren danach wieder zu unserem Bungalow und luden die verbrauchten Flaschen

aus und vier neue Flaschen wieder ein. Nach einer Oberflächenpause fuhren wir

gegen 14:00 Uhr zu unserem zweiten Tauchgang am heutigen Tag.

01.06.15 TG 4 Bachelor Beach

Ins Wasser gelangt man über eine komfortable Leiter und steht dann schon im Wasser.

Über eine Sandfläche gelangt man dann bis zur Riffkante und kann dann links oder

rechts herum tauchen. Gleich am Anfang erblickten wir eine große Languste und ich

setzte dieses Exemplar oder eine seiner Verwandten auf meinen heutigen Speiseplan

fürs Abendessen…Der weitere Tauchgang verlief dann wie alle bisherigen auch und

bescherte uns eine Hülle und Fülle von neuen Eindrücken und Impressionen der hier

noch sehr intakten Unterwasserwelt. Nur gelegentlich haben wir Stellen bemerkt, wo

Taucher aufgrund von Tarierungsdefiziten die Unterwasserwelt beschädigt haben.

Nach dem TG haben wir wieder unser Domizil aufgesucht und die Ausrüstung versorgt.

Wir bestellt noch schnell einen Tisch bei uns Restaurant um den Abend genüsslich

ausklingen zu lassen. Vorher lösten wir an der Bar noch unsere Gutscheine für einen

Rum Punsch ein, die wir wegen des ersten Todestages von Capt. Don von der

Rezeption erhalten hatten. Am Abend gab es bei uns im Rum Runners ein „all you can

eat Barbecue“ und so durfte die Languste noch ein wenig im Wasser plantschen…

Hier wurde alles aufgefahren,

was man sich vorstellen konnte

(außer Languste) und wir haben

auch kräftig zugeschlagen…Bei

25 °C, eine leichte Brise und fast

Vollmond schmeckt das sogar

noch besser.

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Noch ein Wort zur Bar. Diese war leider nicht an das Rum Runners angeschlossen,

sondern anderweitig bewirtschaftet und verfehlt um Längen den Standard vom Rum

Runners. Der Name „Deco Stop Bar“ ist auch etwas irreführend und ich hoffe, dass ich

den „Typen“ die dort stoppen, nicht unter Wasser begegne…Je nachdem welcher

Barkeeper gerade Dienst hatte oder je nachdem wie derjenige gerade Lust und Laune

hatte, schmeckten die bestellten Drinks. Ich habe noch nie einen Caipirinha mit Chilli

getrunken…auf die Erfahrung könnte ich im Nachhinein auch gerne verzichten. Um es

abzukürzen, die Bar haben wir danach kaum noch aufgesucht.

02.06.15 TG 5 Hilma Hooker

Heute sind wir die Hilma Hooker bewusst mal angetaucht…Auszug aus der

Tauchplatzbeschreibung: „Das ca. 70 m lange Stahlschiff wurde am 12 September 1984

versenkt, nachdem man Drogen gefunden hatte. Es liegt jetzt auf 30 m Tiefe zwischen den

beiden Riffen. Die drei Bojen sind am Wrack befestigt; Du kannst allerdings auch schon früher

abtauchen, da du es bei der Größe eigentlich nicht verfehlen solltest. Es ist noch fast

vollständig erhalten und bereits gut bewachsen. Die beiden großen Laderäume sind

problemlos zu durchtauchen. Die hinteren Maschinen- und Mannschaftsräume sollten nur von

erfahrenen Tauchern durchtaucht werden. Inzwischen befinden sich immer einige große

Tarpune rund ums Wrack.“

Dem habe ich folgendes hinzuzufügen. In der Zeitschrift „unterwasser“ in der Juni-

Ausgabe 2015 sind die (angeblich) 50 größten

Tauchabenteuer aufgelistet. Als 7. Herausforderung

wird „aufs KLO gehen in der Hilma Hooker“ dem

geneigten Leser empfohlen. Also um es kurz zu

machen, das Scheißhaus haben wir nicht gefunden.

Dafür gab es die angekündigten Tarpune. Das Schiff

ist sehr schön mit verschiedenen Weichkorallen

bewachsen und das Betauchen der Laderäume ohne

Probleme möglich. Allerdings liegt Hilma auf der

Steuerbordseite, was die Orientierung im Inneren

erschwert. Die Schraube ist ein begehrtes Fotoobjekt und entsprechend waren auch

viele Taucher mit uns am Wrack. Die Sicht betrug ca. 25 m. Allerdings sollte man

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wegen Tiefe von max. 30 m seinen Computer nicht außer Acht lassen. Das

Austauchen kann man sehr schön an der Riffkante „erledigen“ und muss dann nur

noch unfallfrei aus der Brandung raus…

Die Oberflächenpause dann wieder im Bungalow und vorbereiten auf den zweiten

Tauchgang des heutigen Tages.

02.06.15 TG 6 Hausriff

Der zweite TG des Tages führte uns mal wieder ins Hausriff. Gleich zu Beginn haben

wir eine große Schule von Barrakudas gesichtet. Auch die Tarpune waren wieder vor

Ort und jede Menge an anderem Getier. Den Barrakudas sollten im weiteren Verlauf

des Tages noch eine tragende Rolle zukommen…

In der nachfolgenden Pause war ich kurz noch einmal einkaufen und habe die Vorräte

ergänzt.

Getreu dem Motto „nach dem Tauchen ist vor dem Tauchen“, planten wir für heute

einen Nachttauchgang am Hausriff. Gegen 19:00 Uhr war die runde heiße Scheibe

vom Himmel verschwunden und wir im Wasser.

02.06.15 TG 7 Hausriff (Nachttauchgang)

Der Nachttauchgang war eine exzellente Gelegenheit meine neue Beleuchtung an der

Kamera in Natura zu testen. Ich hatte mir Anfang Mai zwei neue LED-Lampen gegönnt,

die Lampen hatten aber bisher nur Oortkarten-Erfahrung gesammelt.

Mit einer LED für Spot, vier LED’S für 120° Winkel, Rotlicht

und UV-Licht pro Lampe war ich gut aufgestellt. Zudem sind

die LED in drei Stufen dimmbar und der Akku hält ca. 90 min.

Die Lampen hielten ihr Versprechen…Störend waren nur die

Tarpune, die sich immer von hinten anschlichen und dem Moment, wenn man nicht

damit rechnet in kürzestem Abstand vor der Maske kreuzen.

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Außerdem haben wir jede Menge an

rotbebänderten Scherengarnelen gesehen. Dabei

kamen sofort Erinnerungen an unser Aquarium auf,

wo wir auch ein Pärchen gehalten hatten. Leider

mussten wir das Aquarium letztes Jahr auflösen.

Außerdem gab es jede Menge an Klein-Getier. Alles

in Allem ein Tauchgang der nach Wiederholung rief.

So, langsam krieg ich Hunger…Heute gab es im Rum Runners karibische Livemusik

und als Catch of the day (wir erinnern uns an TG 6 und die Barrakudas?), genau eben

diese Barrakudas. Antje schlug dann auch zu und verspeiste einen davon. Muss wohl

gut geschmeckt haben, denn der Teller war leer. Damit war das Wetter für morgen ja

gesichert. Noch einen kleinen Captain DON Rum auf der Terrasse und dann

Feierabend für heute.

Schon im Verlauf der letzten Tage haben wir gemeinsam diskutiert, wie wir die

Bedürfnisse derer einfließen lassen, die nicht nur tauchen wollen. Soll heißen, der

Programmpunkt „Sightseeing“ und „shoppen“ soll mehr berücksichtigt werden. Den

ersten Ansatz haben wir heute nach dem Frühstück gemacht indem wir in den Norden

gefahren sind anstatt in den Süden.

Wir hatten als heutigen Tauchspot mal

den Platz im Norden mit dem

wohlklingenden Namen „1000 Steps“

gewählt. Nachdem wir durch etwas

„Einöde“ gefahren waren kamen wir über

eine sehr kurvige Straße am Tauchplatz

an. Dort angekommen stellten wir dann

fest, dass dieser Einstieg mit dem

aktuellen Zustand meiner Knie nicht

kompatibel war. Es sind zwar keine 1000

Stufen, aber 250 waren es wenigstens…

Norden

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So fuhren wir halt weiter in den Norden und plötzlich war die Straße als Einbahnstraße

beschildert. So blieb uns nichts weiter übrig, als über das Örtchen Rincon einen großen

Bogen zurück zufahren Richtung „Hauptstadt“. Schließlich landeten wir am Tauchplatz

„Windsock“, im Süden…Damit hätten wir den Punkt Sightseeing zumindest für heute

abgehakt.

03.06.15 TG 8 Windsock

Der Tauchplatz liegt direkt an der Straße und fast direkt gegenüber dem Flughafen.

Über eine kleinen Strandabschnitt gelangt man einfach ins Wasser. Die Riffkante

befindet sich ca. 60 m vom Ufer entfernt. Unter Wasser begrüßte uns ein Barrakuda

Schwarm (die blieben heute mal essenstechnisch unbehelligt), viele kleine

Kofferfische und sehr schöner Bewuchs. Nach dem TG sind wir noch weiter in den

Süden gefahren um schon mal den Einstieg für den Nachmittag zu suchen. Es sollte

dann der Platz „Aquarius“ werden.

03.06.15 TG 9 Aquarius

Der Platz besteht aus zwei hintereinander liegenden Riffen, die teilweise bis auf 36 m

gehen. Zu Beginn gab es eine kleine Schildkröte und danach das karibische 08/15

Einerlei….

Wir hatten gestern besprochen, dass wir heute mal zum Italiener essen gehen wollten

und sind daher auf dem Rückweg dorthin gefahren um eine Tisch zu bestellen. Der

Italiener sah von außen ganz gut aus hatte aber zwei gravierende Störfaktoren, zum

einen die Hauptstraße direkt vor der Tür und zum anderen der fehlende Meerblick.

Also Plananpassung Rum Runners! Wir sind ja so was von flexibel…Nach der

Ankunft im Ressort wieder das tägliche Spiel: Flaschen ausladen, Tisch im Restaurant

klar machen, Ausrüstung versorgen, Akkus laden, Körperpflege und Dekogetränk auf

unserer Terrasse. Dabei Brainstorming über die Aktivitäten des Folgetages und

Review über das Erlebte. Morgen wollten wir mal ganz in den Süden zum Tauchen

fahren.

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04.06.15 TG 10 Toris Reef

Dieser Platz liegt weit im Süden und genau gegenüber der großen Salinen6. In weiter

Ferne waren vereinzelt Flamingos in den Salinen zu erkennen. Im Wasser gibt es auf

ca. 30 m auf ebenem Grund eine sehr große Kolonie von Sandaalen. Weiterhin haben

wir hier auch wieder eine große Schule von Barrakudas gesehen. Beim Ausstieg in ca.

2m Tiefe wäre Ralf beinahe auf einen großen Adlerrochen getreten, der sich im Sand

eingegraben hatte, dieser konnte sich glücklicherweise gerade noch in Sicherheit

bringen nochmal Schwein gehabt! Ein sehr schöner Platz mit

Wiederholungspotenzial.

04.06.15 TG 11 Bachelor Beach

Umziehen bei heftigem Wind und teilweise Sandsturm…Im Wasser war es durch die

Schwebteilchen auch etwas getrübt, aber trotzdem ein schöner Tauchgang.

Danach zurück zum Ressort und das tägliche Prozedere begann von vorne…Zum

Abendessen ging‘s mal wieder in die Lokalität unseres geringsten Misstrauens, bei mir

gab es heut mal eine Dorade aus dem Fischangebot, sehr lecker…

Um dem Punkt Sightseeing ausreichend Würdigung beizumessen, beschlossen wir

morgen Vormittag in den Washington National Park ganz hoch oben im Norden

zufahren.

05.06.15

Die Fahrt zum Nationalpark dauert ca. 1 h, weil die Straßen eine größere

Geschwindigkeit nicht hergeben. Dafür gibt es auf der gesamten Insel keine Ampeln…

Eine genaue Beschreibung des Parks spare ich mir (aus Faulheit), for more

Information please follow the link: https://franks-travelbox.com/bonaire/washington-

slagbaai-nationalpark.html

Wir waren ca. 3 h im Park und haben wirklich jeden POI7 abgeklappert. Danach hatten

wir uns eine Erholung verdient und sind auf Empfehlung der Azoren-Auswanderer in

6 Salinen: Große Seen aus Meerwasser zur Gewinnung von Salz durch Verdunstung 7 POI: Point Of Interest

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einem Eiskaffee in Kralendijk eingekehrt. Das Eis war wirklich sehr lecker, aber mit fast

2 $ pro Kugel nicht wirklich ein Schnäppchen.

Danach noch ein kleiner Shoppingbummel über die Hauptstraße und zurück zum Ressort.

05.06.15 TG 12 Hausriff

Um auch den Tauchern gerecht zu werden, musste das heute Hausriff wieder

herhalten. Hier hatte sich seit unserem letzten Besuch nicht viel verändert und sogar

die Tarpune begrüßten uns wieder in ihrer lässigen Art und Weise.

Für die abendliche Nahrungsaufnahme hatten wir heute die geniale Idee ins Rum

Runners einzukehren…

06.06.15 TG 13 Toris Reef

Bevor es zum Tauchen ging, gab es zunächst ein Frühstück. Jedes Frühstück war

allerdings eine Herausforderung, weil die Möwen und Tauben sich augenscheinlich

auf unaufmerksame und im Halbschlaf befindliche Menschen spezialisiert hatten und

das Essen direkt vom Teller klauten. Heute musste Ralf mit seinen Eiern daran

glauben…(Oh je,…Kopfkino …die Spiegeleier…). Ab heute gab es jetzt eine

Tischwache…

Der TG bei Toris Reef war wieder sehr erlebnisreich und glänzte mit der Sichtung eines

gefleckten Adlerrochens. Es wurden auch die ersten Plattfische und wieder Sandaale

entdeckt.

Liebe geneigte Leserschaft, ich verzichte ab hier auf die detaillierte Beschreibung der

Tauchplätze und Aktivitäten und verkünde nur noch die Highlights, wenn’s recht ist.

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06.06.15 TG 14 The Lake

Vorm Abtauchen haben wir noch mit zwei Holländer gesprochen, die uns eine

Schildkröte an der Riffkante avisierten. Ich sag‘ nur: Vertrau keinem Holländer…

Nach unserer Rückkehr haben wir im Ressort kurz mit ein paar DUC’lern Kontakt via

DUC-Forum aufgenommen, die sich gerade in Hemmoor befunden haben und unsere

Eindrücke bei 29°C Wassertemperatur geschildert…

07.06.15 TG 15 Keep Sake auf Little Bonaire

Heute sind wir nach dem Frühstück mit dem Tauchboot rüber nach Little Bonaire

gefahren. Nach einer Fahrt von ca. 5 min waren wir schon vor Ort. Es herrschte eine

leichte Strömung, die aber keine besondere Beanspruchung darstellte. Vom

Tauchplatz her, hatten wir uns etwas mehr versprochen, es sah hier genauso aus wie

auf der Hauptinsel im Süden. Zudem kostet die Ausfahrt 38 US$ pro Nase und ums‘

mal platt zu sagen,…dat lohnt nich!

07.06.15 TG 16 Hausriff

Beim Erkunden des Riffs heute drei angehende Teck-Taucher gesichtet, die voller

Ausrüstung durchs Wasser pflügten. Wobei volle Ausrüstung eher voll karibisch

gemeint ist. Mit Rebreather und jeweils zwei Stages bewaffnet und mit Shorty und

Schwimmbadflossen. Na gut, ich hätte bei 28°C Wassertemperatur auch keine Lust in

einen Trocki zu steigen. Beim Ausstieg sind wir noch auf eine Gruppe von Tauchern

gestoßen, die irgendetwas mit Schreibtafeln dokumentiert haben, Sinn und Zweck hat

sich uns aber nicht erschlossen.

Bis zum Abendessen haben wir uns im „Wohnzimmer“ auf unserem Flat Screen schon

mal ein paar Ergebnisse meiner Filmaktivität angeschaut und das schaut eigentlich

ganz gut aus, da lässt sich was draus machen.

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08.06.15 TG 17 Weber’s Joy

Richtung Norden in einer Tiefe von ca. 37 m findet man noch einen grossen

bewachsenen Pfeiler. Er ist ein Überbleibsel als man für Bopec8 einen Pier bauen

wollte; Allerdings hat man dann festgestellt, dass es hier viel zu tief war. In diesem

Pfeiler habe ich über 10 der bereits bekannten bebänderten Scherengarnelen

entdeckt. Der Riffabhang ist ziemlich steil und nahe an der Küste. Hier hat Antje heute

auch ihre erste Schildkröte erlegt, visuell natürlich.

08.06.15 TG 18 Andrea 1

Beim Abtauchen in 10 m Tiefe eine große Languste unter einer Koralle gefunden und

den spontan auf die heutige Speisekarte gesetzt. Der Ausstieg erwies sich jetzt etwas

mühsam, da der Wellengang während des Tauchgangs weiter zugenommen hatte.

Aber wir erreichten den Pickup ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Das Abendessen wollten wir heute mal woanders einnehmen (ja, wirklich!). Dazu

hatten wir bereits heute Mittag einen Tisch im Restaurant „it rains fishes“ mit Meerblick

reserviert. Dieses Restaurant wurde uns von der Azorenfraktion empfohlen, die hier

schon des Öfteren eingekehrt war. Dazu sind wir mit dem Wagen in die Stadt gefahren

und haben den auf dem Restaurant eigenen Parkplatz abgestellt. Der erste Blick in die

Speisekarte brachte mich von dem Vorhaben ab, die Languste vom Tauchgang bei

Andrea 1 zu verspeisen und schwenkte um auf Garnelen und einen Salat. Das

Restaurant war offensichtlich sehr beliebt, weil es relativ schnell keinen freien Tisch

mehr gab. Das Essen war auch sehr gut und wir sind alle satt geworden. Allerdings

hat das Ganze einen kleinen aber gravierenden Störfaktor. Das Restaurant liegt zwar

genau gegenüber vom Hafen, wird aber durch eine (verkehrsberuhigte?!?) Straße

getrennt. Auf eben dieser Straße waren ab 19:00 Uhr die pubertierende Inseljugend

und solche Menschen in offenen Autos oder Roller und Motorrädern unterwegs, die

sich für jung und unwiderstehlich hielten. Es war also extrem laut und nix mit frischer

Meeresbrise, sondern Kohlendioxyd und Diesel. Zudem sind die Preise noch ein Prise

sportlicher als im Rum Runners bei annähernd gleicher Auswahl und Qualität.

8 BOnaire PEtroleum Corporation

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09.06.15 TG 19 Hilmer Hooker

Heute war mal wieder die Suche nach der Toilette auf der Hilma Hooker an der Reihe.

Die Damen wollten lieber ans Riff und so bildeten wir zwei Gruppen, Antje und Imke

bzw. Ralf und Boris. Um es gleich vorweg zu nehmen, das WC war und bleibt

unauffindbar. Dafür gab es im Laderaum eine riesige Languste, von der eine

sechsköpfige Familie bestimmt hätte satt werden können. Mal schauen, was das Rum

Runners heute als Catch oft he day hergibt….

Den Punkt Sightseeing haben wir danach auch abgehakt, indem wir in eine Gegend

gefahren sind, wo es Mangroven gibt. Außerdem haben wir uns auch noch das Surfer

Paradies ganz im Süden angeschaut. Hier bläst der Wind konstant in eine Richtung

bietet wohl ideale Verhältnisse für diesen Sport.

09.06.15 TG 20 Toris Reef

Heute mal den Anzug im Wasser angezogen. Schon wieder eine Languste…

10.06.15 TG 21 Pink Beach

Der Platz liegt genau gegenüber den Salinen und hat wohl daher seinen Namen.

10.06.15 TG 22 Invisibles

Beim Einpacken der Kamera in den Pickup bemerkte ich, dass das Display noch immer

in Betrieb war. Ok, wenn das jetzt die ganze Oberflächenpause in Betrieb war, könnte

ja der Akku um Strom betteln, so isses! Also Gehäuse auf, Kamera raus, Akku ab, zum

Bungalow, Akku geholt und zurück. Beim Einsetzen des neuen Akkus, dann die

Meldung, „ es ist keine Filmaufnahme möglich, da zu geringer Speicherplatz“. Ok,

Gehäuse wieder auf, Kamera raus, Speicherkarte raus, zum Bungalow, neue

Speicherkarte geholt und zurück. Karte einsetzen und hoffen, dass jetzt alles in

Ordnung ist. Yupp, jetzt passt’s!

Bevor wir zum Tauchplatz gefahren sind, wollten wir tanken, mal eben. Denkste! An

der Tankstelle bemerkten wir, dass unter der Tankklappe gar kein Deckel existierte.

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Egal! Nach einigem Hin und Her haben auch wir das Procedere einer karibischen

Tankstelle kapiert. Du gehst mit Kreditkarte oder Bargeld zum Counter. Dort gibt’s du

der netten Dame das Geld (z.B. 50 $) und die schaltet dann die Säule frei. Sollte nach

dem Tankvorgang noch ein Restbetrag ausstehen musst du wieder zum Counter und

das Restgeld abholen. Jetzt verstehen wir auch warum hier ständig so lange

Schlangen an der Säule sind…

So zum Tauchgang…

Eigentlich gibt es nicht viel zu berichten, außer dass die Sicht etwas eingetrübt war.

Wie schon ausgeführt, ist der Name der Tauchplätze auch Programm.

11.06.15 TG 23 The Lake

Nachdem wir uns beim Frühstück erfolgreich gegen Möwen- und Leguanangriffe

erwehren konnten sind wir zum Tauchplatz gefahren. Die Sicht war hier

ausgesprochen gut, aber leider keine Rochen oder Schildkröten.

11.06.15 TG 24 Bachelor Beach

Am Platz ankerte heute auch das Boot unserer Basis und wir durften beim Tauchen

neben den Fischen heute auch an den Künsten der anderen Taucher teilhaben.

In 22,2 m Tiefe hielt Ralf uns seine

Wetnotes vor die Nase, Ach ja da war

was, heute ist der 1111 Tauchgang für

Ralf. So haben wir alle unterschrieben

und haben dann weiter das Riff erkundet.

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Die bereits bekannte Barrakuda Schule zieht zweimal an uns vorbei. Eine Familie von

drei kleinen Kofferfischen umkreist die Familienkoralle.

Beim Sicherheitsstopp wollte eine kleine Muräne sich mit meinem Kameragehäuse

anlegen, hat aber verloren.

Als dritten TG des heutigen Tages wollten wir mal wieder in der Dunkelheit ins Hausriff.

Dies sollte dann auch gleichzeitig unser letzter TG auf Bonaire sein. Freitag ist

Tauchfrei und Samstag geht’s schon wieder heim.

Während der Oberflächenpause habe ich meine Augenlider Innenseiten auf

Verletzungen untersucht um ausgeruht zu sein.

11.06.15 TG 25 Hausriff (Nachttauchgang)

Alle Tarpune hatten sich auch heute versammelt um uns zu verabschieden. Wir hatten

einen schönen entspannten Tauchgang vom Dämmerlicht bis zur Dunkelheit mit

Vollmond. Ein sehr schöner Abschluss unserer Tauchaktivitäten auf und um Bonaire.

Natürlich haben wir das gebührend im Rum Runners gefeiert (wo auch sonst!).

12.06.15 Sightseeing

Nach dem Frühstück gingen wir getrennte Wege…Antje und Ralf zum Powershoppen

nach Kralendijk und Imke und Boris fahren mit dem Pickup in der Gegend herum und

machen noch ein paar Fotos. Treffen sollte dann um 12:30 Uhr in GIO’S Eisdiele sein,

wo wir Antje und Ralph abholen wollten. So geschah’s dann auch…

Den Nachmittag verbrachten wir dann entweder am Pool oder schwimmender Weise

in der karibischen See, sowie damit schon mal die Videoausrüstung in den Koffer zu

packen, was sich leichter anhört als es ist.

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Dieser Koffer stellte übrigens mein Handgepäck dar Gewicht ca. 14 Kg…

Das muss

hier rein

Eine kleine Überraschung gab es beim Begleichen der Rechnung an der Tauchbasis.

Diese hatte uns jeweils 2,50 $ pro Tag für die Miete eines INT-Adapters in Rechnung

gestellt und sich dann auch noch um einen Tag verrechnet. So musste schlussendlich

jeder von uns 30 $ für die Miete dieses Adapters abdrücken. Für das Geld hätten wir

uns auch einen Adapter kaufen können…

Die übrige Rechnung für Bar, Frühstück und Rum Runners fiel dann so aus, wie wir

das erwartet hatten.

Abends, na ihr wisst schon…

12.06.15 Abflug

Nach dem Frühstück haben wir die restlichen Klamotten gepackt und die Koffer an der

Rezeption geparkt. Danach sind wir nochmals auf Sightseeingtour gegangen, weil wir

um 15:00 Uhr den Wagen vollgetankt abgeben mussten, aber bereits das Ressort um

12:00 Uhr verlassen mussten. Wir haben tatsächlich noch Ecken gefunden, die wir

bisher übersehen hatten…

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Die Rückgabe des Fahrzeuges ging ohne Probleme über die Bühne und jetzt standen

wir um 15:00 Uhr auf dem Flamingo International Airport und der Flieger geht erst um

19:40 Uhr. Was tun? …Warten halt. Das Gepäck konnten wir um 16:00 Uhr einchecken

und dann endlich konnten wir auch die klimatisierten Räumlichkeiten des Flughafens

betreten. Unsere Bordkarten waren auch bereits für den Flug von Amsterdam nach

Hamburg ausgestellt, da konnte ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Die Maschine

von KLM kam auch pünktlich und wir starteten den Rückflug ins kalte Deutschland.

Der Flug nach Amsterdam verlief im Großen und Ganzen ohne Probleme. Allerdings

erschließt sich mir nicht ganz, warum in der Bordvideothek der Film „Fithy Shades Of

Grey“ ohne Altersbeschränkung für alle zugängig war. Außerdem muss ich mir so

einen Film nicht mit 30 anderen Leuten, die mir, gefühlt, über die Schulter schauen

und die alle in einer Röhre aus Aluminium und Pappmasche, morgens um 05:20 Uhr

gen Amsterdam fliegen. Aber das Geschmackssache..

Wir landeten pünktlich in Amsterdam und haben dann gleich unser Gate für Hamburg

angepeilt. Dort hieß es wieder warten und jetzt kam so langsam der Jetlag zum Tragen.

Es gab doch den einen oder anderen Moment, wo wir auf den Sitzen nahe am

Einschlafen waren. Der Flug nach Hamburg ging pünktlich und wir waren wieder

daheim, zumindest auf dem richtigen Flughafen. Jetzt sollte nur noch unser Gepäck

mitgekommen sein, aber das war dann auch der Fall.

Im Ankunftsbereich stand dann das Begrüßungskomitee in Form von Anja und Ralf

bereit und empfing uns mit einem Sekt. Sehr schön und nochmals vielen Dank dafür…

Damit endet dann auch diese Reise.

Bonaire 2015 und wir waren dabei (vl):

Antje, Imke, Boris, Ralf

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Es folgen noch ein paar Tipps und Ergänzungen:

Verpflegung im Captain Don’s Habbitat:

Das Restaurant RUM RUNNERS ist die kulinarische Anlaufstelle der Anlage. Morgens

ein relativ großes Frühstücksbuffett, mit Omeletts, Pfannkuchen und Spiegeleier, die

auf Wunsch individuell zubereitet werden. Beim Frühstück bzw. beim Essen allgemein

muss man die einheimische Vogelwelt im Auge behalten, weil sich bestimmte Arten

auf den Klau von Essensteilen direkt vom Teller spezialisiert haben. Gerdae beim

Frühstück bekommt man des Öfteren Besuch von Leguanen, die sich in der

morgendlichen Sonne aufwärmen.

Mittags gibt es Pizza und andere Kleinigkeiten wie z.B. Hamburger und Salat.

Abends gibt es eine gut sortierte Speisekarte sowie eine Tagesssuppe, Catch oft he

day (Fisch) und eine weitere Hauptspeise (z.B. Ribeye Steak). An einigen Tagen gibt

es dazu abends Livemusik von heimischen Künstlern.

Das Essen war immer von sehr guter Qualität und

individuelle Wünsche wurden (meistens)

berücksichtigt. Das Personal ist zumindest zu

Beginn der abendlichen Runde auf der Höhe. Je

später es wird und je näher der Feierabend rückt,

umso unaufmerksamer wird das Personal. Wir

waren zumeist gegen 19:00 Uhr beim Essen und

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hatten daher wenige Probleme. Die Preise entsprechen amerikanischem Standard und

sind in US $ ausgewiesen. Üblicherweise wird mit Kreditkarte bezahlt. Dazu haben wir

zu Beginn unseres Urlaubs im Restaurant ein „Konto“ eingerichtet, wo unsere Speisen

und Getränke dann draufgebucht wurden. Es lohnt sich aber auch die vorgelegte

Rechnung auf Unstimmigkeiten hin zu kontrollieren.

Die Bar:

Gehört (leider) nicht zum Restaurant sondern wird eigenständig betrieben. Die Bar

bietet zwar einen spektakulären Blick auf den allabendlichen Sonnenuntergang, aber

durch ständig wechselnde „Barkeeper“ und unterschiedliche Auffassungsweise, wie

bestimmte Cocktails zubereitet werden, ist ein Aufenthalt dort eher das große

Überraschung-Ei. Das Heineken schmeckt aber überall gleich.

Die Tauchbasis:

Für eigenständiges Tauchen bietet die Basis ideale Voraussetzungen. Getaucht wird

zumeist mit 12 l Aluflaschen. Volle Flaschen gibt es in einer großen Anzahl, wobei die

Füllungen zwischen 180 bar und 250 bar schwanken. Gegen einen Aufpreis von 60 $

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pro Woche gibt es auch Nitrox9. Benötigt wird auf jeden Fall ein INT-Adapter für den

Atemregler. Diesen kann man aber gegen eine „geringe“ Leigebühr von 2,50 $ pro Tag

von der Basis bekommen. Für Ausfahrten stehen insgesamt drei Boote zur Verfügung,

die entweder nach „Little Bonaire“ fahren, oder auch die von Land aus erreichbaren

Tauchplätze anfahren. Die Tauchgänge sind dann durch Guides begleitet. Die

Ausfahrten sind auch relativ kurz, da bei entsprechender Motorisierung der Platz

schnell erreicht ist. Allerdings fällt pro Ausfahrt ein Aufpreis von 38 $ pro Person an.

Die Taucher ohne Tauchpaket zahlen noch mehr. Für die eigenständig tauchende

Klientel gilt der Grundsatz. Habt‘ Spaß und macht keinen Scheiß.

Die Unterkunft:

Wir hatten einen Bungalow mit einem großen Gemeinschaftsraum, einer offenen

Küche mit einem großen Kühlschrank und zwei Schlafzimmern mit jeweils einem

Badezimmer gemietet. Täglich wurde der Bungalow gereinigt und die Handtücher

gewechselt. Zu Beginn gab es ein kleines Problem mit Ameisen, welches wir aber

schnell in den Griff bekamen. Sonst muss man sich nur den einheimischen kleinen

Flugmonster (Moskitos) rumärgern. In der Küche wäre es rein theoretisch möglich

gewesen, Speisen zuzubereiten, aber zum einen hatten wir dazu keine Lust und zum

anderen ist bei der Ausstattung mit Pfannen und Töpfen, keine kochtechnische

Höchstleistungen möglich. Teilweise bekommt man Besuch von Leguanen auf der

Terrasse.

Der Pickup:

Ohne Fahrzeug hat man verloren…Wir hatten einen etwas älteren Nissan mit einer

relativ geräumigen Fahrerkabine für vier Personen und einer großen Ladefläche.

Getankt haben wir zweimal und sind

ca. 350 km gefahren. Am Flughafen

müssen die Fahrer in die Police

eingetragen werden und eine

Kreditkarte hinterlegt werden. Zum

Schluss gibt man das Fahrzeug

einfach wieder am Flughafen ab. Es

9 Luft mit einem Sauerstoffgehalt von mehr als 21%, hier meistens zwischen 30% bis 32 %.

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gab auch eine Klimaanlage, die auch zuverlässig funktionierte. Technisch war das

Fahrzeug in einem ordentlichen Zustand, Bremsen und Hupe funktionierten.

Nützliche Links:

Tauchplätze auf Bonaire: http://www.dive-

links.com/tauchplatz.php?lang=de&landid=111&regionid=593&stadtid=3148

Captain Dons Habitat: https://www.habitatbonaire.com/

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