Brennessel 59, April 2014

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Nun soll dieses Entwicklungskonzept – basie- rend auf den Ausführungen von Architekt Twer- dy – innerhalb von sieben Monaten ab Auf- tragsvergabe erstellt werden. Kostenpunkt rund 50.000 Euro plus Kosten für die notwendigen Plotterausdrucke! Die Ausgaben sind im Voran- schlag 2014 nicht abgebildet. Das geht lässig auch anders: Man zahlt zunächst nur ein Drittel aus Überschüssen – woher auch immer – und die restlichen zwei Drittel aus dem Budget 2015. Wozu die Parallelaktion? Sollten doch laut NÖ Erst vor kurzem wurde bekannt, dass das Büro Friedmann und Aujesky schon im November von Bürgermeister Morgenbesser beauftragt wurde, Grundlagen einer möglichen Zen- trumszone in Breitenfurt zu erarbeiten. Kostenpunkt 9.600 Euro. Ergebnis ist keines bekannt. Die nachträgliche Beauftragung und Finanzierung ist mit den Gegenstimmen der Breitenfurter Grünen in der Gemeinderatssit- zung am 17. März gerade erst beschlossen worden. Raumordnungsgesetz die besonderen Maßnah- men der Stadt- und Dorferneuerungen in Ab- stimmung mit dem Entwicklungskonzept erfol- gen. Das Gemeinde-21-Projekt, in dem die Brei- tenfurter/-innen über ihre Zukunft nachdenken, ist aber noch lange nicht abgeschlossen und schon wird von anderer „offizieller“ Seite an ei- nem weiteren Entwicklungskonzept gearbeitet? Wozu die Eile? Mögliche Ant- wort: Das alles soll noch heuer, also vor der Gemeinderatswahl im März 2015, mit absoluter Mehrheit beschlossen wer- den. Im Ganzen also eine kostspie- lige, unabgestimmte, demo- kratiepolitisch bedenkliche Ak- tion. Friedmann und Aujesky haben darauf auf- merksam gemacht, dass gemäß NÖ-Raum- ordnungsgesetz ein örtliches Raumordnungs- programm neben dem Flächenwidmungsplan auch ein Entwicklungskonzept zu enthalten hat. Breitenfurt hat wohl eines – Architekt Twerdy hat es 1995 erstellt, es ist aber nicht verordnet. Daher hat es am 6. März 2014 im Gemeindeamt mit Friedmann und Aujesky diesbezüglich eine Besprechung gegeben. Und raten Sie einmal: War der geschäftsführende Gemeinde- rat für Verkehr und Raumpla- nung (Das bin doch ich?) dar- über informiert oder gar ein- geladen? Richtig! Nein, natür- lich nicht! Zugestellt durch Post.at Mehr Grün in die EU Wahl zum EU-Parlament am 25. Mai 2014. Ihre Stimme zählt! 33 Seite 13 Wir haben ein Recht auf unsere Wege! Ein Wegerecht ist „er- sessen“, wenn Wege 30 Jahre hindurch ver- wendet wurden. 33 Seite 3 Das Projekt Breitenfurt 2023 Langsam aber sicher wird deutlich, wohin die Reise geht, beziehungsweise gehen soll. 33 Seite 5 Heft 59/April 2014 DIE GRÜNEN Doppelt gemoppelt? Zum Projekt Gemeinde 21 gesellt sich der Auftrag an das Büro Friedmann und Au- jesky, ein verordnetes Entwicklungskonzept zu erstellen. Von Norbert Rass brenn

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Zeitschrift der Breitenfurter Grünen

Transcript of Brennessel 59, April 2014

Nun soll dieses Entwicklungskonzept – basie-rend auf den Ausführungen von Architekt Twer-dy – innerhalb von sieben Monaten ab Auf-tragsvergabe erstellt werden. Kostenpunkt rund50.000 Euro plus Kosten für die notwendigenPlotterausdrucke! Die Ausgaben sind im Voran-schlag 2014 nicht abgebildet. Das geht lässigauch anders: Man zahlt zunächst nur ein Drittelaus Überschüssen – woher auch immer – unddie restlichen zwei Drittel aus dem Budget 2015.Wozu die Parallelaktion? Sollten doch laut NÖ

Erst vor kurzem wurde bekannt, dass das BüroFriedmann und Aujesky schon im Novembervon Bürgermeister Morgenbesser beauftragtwurde, Grundlagen einer möglichen Zen-trumszone in Breitenfurt zu erarbeiten.Kostenpunkt 9.600 Euro. Ergebnis ist keinesbekannt. Die nachträgliche Beauftragung und Finanzierung ist mit den Gegenstimmen derBreitenfurter Grünen in der Gemeinderatssit-zung am 17. März gerade erst beschlossenworden.

Raumordnungsgesetz die besonderen Maßnah-men der Stadt- und Dorferneuerungen in Ab-stimmung mit dem Entwicklungskonzept erfol-gen. Das Gemeinde-21-Projekt, in dem die Brei-tenfurter/-innen über ihre Zukunft nachdenken,ist aber noch lange nicht abgeschlossen undschon wird von anderer „offizieller“ Seite an ei-nem weiteren Entwicklungskonzept gearbeitet?

Wozu die Eile? Mögliche Ant-wort: Das alles soll noch heuer,also vor der Gemeinderatswahlim März 2015, mit absoluterMehrheit beschlossen wer-den.Im Ganzen also eine kostspie-lige, unabgestimmte, demo-kratiepolitisch bedenkliche Ak-tion.

Friedmann und Aujesky haben darauf auf-merksam gemacht, dass gemäß NÖ-Raum-ordnungsgesetz ein örtliches Raumordnungs-programm neben dem Flächenwidmungsplanauch ein Entwicklungskonzept zu enthaltenhat. Breitenfurt hat wohl eines – ArchitektTwerdy hat es 1995 erstellt, es ist aber nichtverordnet. Daher hat es am 6. März 2014 imGemeindeamt mit Friedmannund Aujesky diesbezüglicheine Besprechung gegeben.Und raten Sie einmal: War dergeschäftsführende Gemeinde-rat für Verkehr und Raumpla-nung (Das bin doch ich?) dar-über informiert oder gar ein-geladen? Richtig! Nein, natür-lich nicht!

Zugestellt durch Post.at Mehr Grün in die EU

Wahl zum EU-Parlament am 25. Mai 2014. Ihre Stimme zählt!

33 Seite 13

Wir haben ein Rechtauf unsere Wege!Ein Wegerecht ist „er -sessen“, wenn Wege 30 Jahre hindurch ver -wendet wurden. 33 Seite 3

Das Projekt Breitenfurt2023Langsam aber sicher wirddeutlich, wohin die Reisegeht, beziehungsweisegehen soll. 33 Seite 5

Heft 5

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DIE GRÜNEN

Doppelt gemoppelt?Zum Projekt Gemeinde 21 gesellt sich der Auftrag an das Büro Friedmann und Au-jesky, ein verordnetes Entwicklungskonzept zu erstellen. Von Norbert Rass

brenn

APRIL 20142 BRENNNESSEL

Straßen verbindenStraßen sind Verbindungenzwischen mehreren Orten. Oftwerden Straßen nach dem Ziel-ort benannt („Breitenfurter Stra-ße“). Sie werden umgebaut, sa-niert, verbreitert, um möglichstschnell das Ziel zu erreichen.

Straßen trennenMit zunehmendem Ausbauund stärkerem Verkehr wird esimmer schwieriger, die Stra-ßenseite zu wechseln. Straßentrennen Ortsteile, sie belastenin immer stärkerem Ausmaßdie Anrainer durch Lärm, Fein-staub, Geruchsbelästigung.Die Wohnqualität nimmt deut-lich ab.Es gibt aber auch Straßen, die„nur“ Hauptstraße heißen. Die-se drücken etwas anderes aus.Sie sind auf den Ort selber aus-gerichtet. Vielleicht übernimmtdie Straße die Versorgungs-funktion, weil es keinen geeig-neten (Haupt-)Platz dafür gibt.In den 80er-Jahren war dies dieSituation in Breitenfurt. In Ost,zwischen Laaber Spitz und Grü-nem Baum, gab es zu dieserZeit an der Hauptstraße bzw. inderen Umgebung zwei Fein-kostläden, zwei Fleischhauer,Post, Trafik, Drogerie, Apothe-ke, Frisör, Handwerker wieElektriker, Maler, Tischler undBaustoffhändler mit Ladenver-

kauf. Die Hauptstraße war einebegehrte Wohngegend in einerZeit, wo die Motorisierung ge-ring und der öffentliche Ver-kehr die tragende Säule war. Seit damals hat sich die Ein-wohnerzahl und damit auch diepotentielle Zahl an Kunden fürdie oben erwähnten Geschäfteverdoppelt. Die Entwicklungwar aber gegenteilig. Die mei-sten Standorte sind geschlos-sen und umgebaut worden.Das Überqueren der Straße istoft minutenlang nicht möglichund auch gefährlich, wie unsleider immer wieder durch Un-fälle mit Personenschäden(auch Todesfällen) vor Augengeführt wird. Die Entwicklung einer Straßeist aber hausgemacht. Es hängtvon der (Gemeinde-)Politik ab,in welche Maßnahmen inve-stiert wird. Leider haben wiram 31. März 2014 in der Mobi-litätsgruppe „Radfahren“ imRahmen der Gemeinde 21 vonGemeinderäten bestätigt be-kommen, wo ihre Schwer-punkte liegen. Einige Aussagen dazu: © Für Radfahrer findet sich

eben an manchen Stellenkein Platz

©Man kann nicht verhindern,dass Autofahrer mit deutlicherhöhter Geschwindigkeitdurch den Ort fahren und

Fahrbahnteiler auf der fal-schen Seite umfahren

© Zebrastreifen sind eine trü-gerische Sicherheit, weil dieAutofahrer nicht anhalten …

Die Conclusio war: die schwä-cheren Verkehrsteilnehmer(Radfahrer/-innen und Fuß-gänger/-innen) müssen beson-ders Acht geben und nachge-ben.Vielen Breitenfurter/-innen istdie schleichende Entwertungder Hauptstraße sehr wohl be-wusst. Im Rahmen der Diskus-sionen im B.EP wurden auchentsprechende Statements ab-gegeben:© Ich geniere mich, weil meine

Besucher entlang dieserStraße zu mir fahren müs-sen

© Es ist der Jugend nicht zuzu-muten, an der Hauptstraßezu wohnen (eine Bestäti-gung dieser Aussage gibt esauch in schriftlicher Form in„Breitenfurt aktuell“, Aus -gabe 2 / März 2014, Seite 7,Gemeinde 21 – letzter Ab-satz)

Als objektiver Leser wird manverstehen, dass sich Anraineran der Hauptstraße von denParteien im Gemeinderat nichtvertreten fühlen. Wir verstehenund unterstützen die InitiativeKalksburg. Wir wollen Lebens-qualität zurückgewinnen!Nachdem jetzt eine Sanierungvon Teilen der Hauptstraße an-steht, sollten bereits dafürÜberlegungen angestellt wer-den, wie man andere Ver-kehrsteilnehmer (neben denAutofahrern) berücksichtigenkann und wie Fußgänger undTeilnehmer am öffentlichenVerkehr abgesichert werdenkönnen.

Wohnen an der Straße erhitzt die Gemüter. Von Mag. Anton Hartig

Der Standort bestimmt den Standpunkt

Die Entwicklung einerStraße ist haus gemacht.

Es hängt von der(Gemeinde-)Politik ab, in welche Maßnahmen

investiert wird

BRENNNESSEL 3

Es ist Sache der Gemeinde,sich im Sinne ihrer Bürger/-in-nen für die Erhaltung der Wegeeinzusetzen. Dass in den letz-ten Jahren in Breitenfurt immermehr Wege verloren gingen,zeugt von einer gewissenNachlässigkeit. Wir werden indem Glauben gelassen, vomWohlwollen des Grundeigen-tümers abhängig zu sein. Tat-sächlich hat aber der Gesetz-geber Vorsorge getroffen, in-dem er das ersessene Wege-recht festlegte. Es muss jedochverfolgt werden! Die Gemein-deführung sollte im Sinne ihrerBürger/-innen aktiv werden!

Am Beispiel der „EVN-Wiese“,heute „Breiteneder-Wiese“, wosolche Tafeln im vergangenenHerbst aufgestellt wurden –wohl um die Bevölkerung ein-zuschüchtern – lässt sich die„Ersitzung“ gut dokumentie-ren:Recherchen in der Nationalbi-bliothek und im Bundesamt fürEich- und Vermessungswesenergaben, dass Querungen die-ser Wiese seit über 100 Jahrenexistieren. Wanderkarten und– in späterer Zeit – auch Luft-bildaufnahmen, beweisen die-se Nutzung. Luftbilder aus den1960er-Jahren zeigen deutlich

die Wege 1 und 2 (siehe Foto„Wege über die EVN-Wiese“).In weiterer Folge, nachdem dieHochhäuser gebaut wurden,findet sich auch Weg 3.

Wir haben ein Recht auf unsere Wege!Ein Wegerecht ist „ersessen“, wenn Wege in gutem Glauben 30 Jahre hindurch verwendet wurden. Doch dieses Recht kann durch Anbringen von Schildern (sieheBild) erlöschen, wenn nicht rechtzeitig dagegen vorgegangen wird.

Von Susanne Hartig

Wir Breitenfurter Grünenbemühen uns um dieEinforderung des Wegerechts!

Wege über die EVN-Wiese

Weg 1

Weg 2

Weg 3

Betreff: EVN-Wiese / Ersitzung Wegerecht

Sehr geehrter Herr Bürgermeister !Ich vertrete rechtsfreundlich die Breitenfurter Grünen, welche sich stellvertretend durch die Gemeinderätin Mag. Hartig mit nachstehender Problematik an mich gewandt haben:Bekanntlich wird seit Jahrzehnten die sogenannte „EVN-Wiese“ von der Gemeindebevölkerung bzw.Teilen davon als Querung /Abkürzung verwendet. Der Verlauf dieses Weges über das Grundstück der„Breiteneder-Immobilien“ als Eigentümer seit 1989 war stets und ist auch heute in der Natur optisch, insbesondere an Veränderungen der Grasnarbe, erkennbar.Vor einigen Monaten wurde jedoch an jedem Wiesenzugang ein Schild mit der Textierung „PRIVATWEGBenützung auf eigene Gefahr, Durchgang bis auf Widerruf“ aufgestellt.Faktum ist, dass in casu ein ersessenes Wegerecht und zwar in Form einer unregelmäßigen Dienstbarkeitvorliegt.Eine unregelmäßige Servitut kann auch von einer Gemeinde erworben werden. Dies trifft auch gegenständlich zu.Konkret handelt es sich um eine offenkundige Dienstbarkeit. Diese hat ein Erwerber einer Liegenschaftdann gegen sich geltend zu lassen, wenn vom dienenden Grundstück aus bei einiger AufmerksamkeitEinrichtungen und Vorgänge wahrgenommen werden können, die das Bestehen einer Dienstbarkeit vermuten lassen. Genau das trifft hier zu.Seit sehr vielen Jahrzehnten wird die EVN-Wiese als Abkürzung von der Gemeindebevölkerung verwendet.Dieser Umstand war stets bekannt und in natura ersichtlich. Die nunmehrige Kennzeichnung mit demHinweis auf jederzeitigen Widerruf ist sohin unzulässig.Als Gemeinde sind Sie verpflichtet die Rechte Ihrer Gemeindebürger zu wahren und haben den Eigentümer zur Entfernung der Beschilderung aufzufordern. Weiters sind Sie dazu verhalten, für den Fall, dass das Wegerecht nicht anerkannt wird, dieses im Gerichtswege geltend zu machen, wozu Sie an dieser Stelle aufzufordern sind.Festzuhalten ist, dass meine Mandanten, welche wiederum Teile der betroffenen Gemeindebevölkerungvertreten, zu konstruktiven Gesprächen gerne bereit sind. Anzudenken wäre auch ein „runder Tisch“ mit je einem Vertreter des Eigentümers, der Gemeinde und den Breitenfurter Grünen.In der Hoffnung einer friktionsfreien Klärung und Hintanhaltung gerichtlicher Schritte wird um zeitnahe Stellungnahme ersucht. Kanzleiintern nehme ich mir hiefür den 23.4.2014 vor.

Mit freundlichen GrüßenDr. Astrid Hinterberger

Schreiben von Dr. Astrid HinterbergerRechtsanwältinSingerstraße 11/7 1010 Wien an dieGemeinde Breitenfurtz.H. Bürgermeister DI Ernst Morgenbesseram 9.4.2014

Haben Sie schon einmal vonPlatz-Sharing im Hort gehört?Vielleicht fragen Sie sich jetzt,was man darunter versteht?Nun, es ist eigentlich ganz ein-fach: Für 105 im Hort angemel-dete Kinder stehen 100 Plätzezur Verfügung. Das geht sichnicht aus? Doch, und es könn-ten sogar noch weitere dazu-kommen.Das Zauberwort ist „Sharing“.Da kaum ein Kind fünf Tage inder Woche seinen Platz in An-spruch nimmt, teilen sich meh-rere Kinder jeweils einen Platz.Es ergibt sich dabei als kleineHürde, jedes Kind in seinerGruppe unterzubringen, dochdas schaffen die Betreuerin-nen. Wichtig für mich ist, dassdie Kinder sich wohl fühlen,und das gelingt im Hort. DerHort ist also eine gut ausgela-stete Betreuungseinrichtung inBreitenfurt.Wie sieht es sonst mit den Ein-richtungen für unsere Kinderaus?

Kindergärten, Musikschuleund SchuleDie Kindergärten erfreuen sichgroßer Beliebtheit, alle drei inBreitenfurt (einer in Ost, zwei inWest) haben ausreichend An-meldungen und Kinder. Auchdie Musikschule schafft es seitJahrzehnten, unzähligen Kin-dern mit wirklich unglaublichviel Geduld ein Musikinstru-ment näher zu bringen. Die vie-len Konzerte und auch die Aus-zeichnungen sind der Beweis.Die Entwicklung der Schule istrecht gemischt. Damit meineich, es gibt Jahrgänge –mit ganzentzückenden Lehrerinnen –die aus allen Nähten platzen.Deshalb wurde sogar eigenseinmal eine dritte Parallel-Klasseaufgemacht. Es gibt aber auchJahrgänge, in denen die Kinder„auswandern“ – und zwar inSchulen der Umgebung, also inden 23. Bezirk, nach Kaltenleut-geben oder nach Brunn. Hierwäre mein Wunsch, dass man inBezug auf die Attraktivität der

jeweiligen Klasse eine Lösungfindet, damit die Kinder im Ortbleiben. Auch aus sozialenGründen. Damit meine ich, dasses wunderbar ist, wenn Kinderihre Freund/-innen in der Nähehaben. Aber auch in Hinblick auf dieVerkehrsproblematik. Wir allewissen um die Stausituation inder Früh. Vielleicht könnten wirso einen kleinen Beitrag dage-gen leisten.Alles in allem ist die Situationder Einrichtungen für unsereKinder so, dass sie hier in Brei-tenfurt wunderbar aufwachsenkönnen.Ein wirkliches Problem hättenwir nur durch eine neue Bau-und Zuzugswelle. Denn dannwürden die Plätze sicher nichtausreichen, was wiederumneue Bauvorhaben erfordernwürde, also Kindergarten,Schule, Musikschule und Hort.Ich spreche allerdings im Kon-junktiv, und hoffe, dass es auchso bleibt!

4 BRENNNESSEL APRIL 2014

Hort im OrtUnd über andere Einrichtungen für unsere Kinder. Von Romana Wiesinger

Kindergärten:Schlossallee,

Josef-Edlinger-Gasse, Kardinal-Piffl-Platz

und Hort(von links nach recht)

Musikschule

Volksschule Breitenfurt

APRIL 2014 BRENNNESSEL 5

Die Gemeinde beteuert, siebraucht mehr Geld. Einnahmensollen über neue Einwohnerund hoffentlich neue Betriebehereinkommen. Den Verant-wortlichen schweben Märktewie Lagerhaus, Hofer, Bipa u.a.vor.Dazu sollen 6 ha der EVN-Wie-se verbaut werden, und damitdie Bevölkerung sich damit abfindet, wird mit sozialemWohnbau argumentiert. Junge Breitenfurter/-innen sollen in Breitenfurt gehaltenwerden können. Niemand wirdda dagegen sein, obwohl einerseits viele junge Breiten-furter/-innen gerne nach Wienziehen, um dort in der Näheder Uni oder kultureller Einrich-tungen zu sein. Aber diese Breitenfurter/-innen zählennicht. Es werden einige wenigeherangezogen, die die Verbau-ung von 6 ha rechtfertigensollen.Wenn in der AG Jugend plötz-lich Fakten auf den Tisch gelegtwerden, nämlich dass aktuellin Breitenfurt 12 Wohnungenin allen Preisklassen zu mietensowie 46 Häuser und 21 Grund-stücke zu kaufen sind, herrschtErstaunen bis Ungläubigkeit.Dass es mit 8.253 m2 schon seitlängerem ein Betriebsgebiet zukaufen gibt, spricht auch nichtgerade dafür, dass neue Ge-biete aufgeschlossen werdenmüssten. Aber darum geht es ja nicht. Esgeht ums Geld. Und wennschon für einen Kunststoff-eislaufplatz ein Kredit von rund100.000 Euro aufgenommenwerden muss, ist es mit der„langfristigen und umsichtigenPlanung zum Wohle der Brei-

tenfurter/-innen“ (Zitat „Unse-re Heimat“, März 2014) nichtweit her.Da interessieren auch die vorhersehbaren langfristigenKosten einer Aufschließungweniger, denn die Gemeindewill zu mehr Geld kommen,und zwar jetzt. Wer denkt daschon an morgen?

Nun sollen wir also alle daraufeingestimmt werden, es gut zufinden, dass wir jede Menge Zu-zug aus Wien bekommen sol-len. Denn wenige Personenbringen nicht genug Geld, undnur neu Hinzugezogene liefernneue Ertragsanteile. (Für bereitsjetzt hier gemeldete junge Brei-tenfurter/-innen bekommt dieGemeinde ja ohnehin bereitsGeld.) Damit werden wir deut-lich mehr Verkehr in Kauf neh-men müssen, und zwangsläufigwerden die umliegenden Stra-ßen zu Durchzugsstraßen.Unser Bürgermeister will ja„Verkehr ermöglichen, nichtverhindern.“Im Kernteam des Projektes2023 wird dazu die Idee der Ar-beitsgruppe Umwelt, einenOrtskern zwischen Hauptstra-ße und Georg-Sigl-Straße beiZielpunkt und Billa zu schaffen,übernommen, aber die Ortsan-gabe einfach weggelassen. Da-

mit kann der Ortskern einfachauf die Wiese verlegt werden.Und man kann sich auf die Ar-beitsgruppe berufen! Ähnlich wird mit unliebsamenIdeen der Arbeitsgruppe vor-gegangen:Wenn dort „Keine weiterenAufschließungen, sondernNutzung bestehender aufge-

schlossener Flächen“ als Maß-nahme sogar hoch bewertetwurde, findet sich das in denHandlungszielen des Kern-teams einfach nicht wieder. Diehohe Bewertung wird damitwegargumentiert, man habe zufrüh bewertet, das könne sichja noch ändern. Die Breitenfurter Grünen sindtatsächlich die einzigen, diesich dagegen wehren.Wir haben nichts gegen dieSchaffung günstiger Wohnun-gen, aber im Rahmen des tat-sächlichen Bedarfs. Wohnun-gen Ecke Liesingtalstraße/Kasimir-Graff-Gasse wären dasicher eine günstige Variante,denn das Grundstück gehörtder Gemeinde. Damit mussnicht noch ein Eigentümer dar-an verdienen.Gemäßigter Zuzug entsteht oh-nehin durch die vielen nochunbebauten Grundstücke inBreitenfurt.

Das Projekt Breitenfurt 2023 und die Idee dahinterLangsam aber sicher wird deutlich, wohin die Reise geht, beziehungsweise gehensoll. Von Gabriele Rass-Hubinek

Zur kurzfristigenSanierung des Bugets istuns die Wiese zu schade!

APRIL 2014

Bereits Ende des 19. Jahrhun-derts gab es detaillierte Plänefür die Errichtung einer Bahn -linie von Liesing bis zur Stel-zer’schen Restauration in Brei-tenfurt-West. Vom Roten Stadlsollte sogar eine Abzweigungnach Laab im Walde führen. Im technischen Bericht der Eisenbahn Bau & Betriebsun-ternehmung Leo Arnoldi von1897 war unter anderem zu

lesen: „…die Linie Liesing–Brei-tenfurt wird seit mehreren Jah-ren von der Bevölkerung ge-wünscht…“ und „…eine Fort-setzung von Laab nach Preß-baum ist nur eine Frage derZeit…“. Diese Pläne wurden je-doch nicht realisiert.Die Bestrebungen, die damalsnoch unabhängigen Gemein-den Liesing, Rodaun und Kalks-burg, die anno dazumal nur mitPferdestellwägen erreichbarwaren, mit einem modernenVerkehrsmittel zu verbinden,rissen aber nicht ab. Weiterezwölf Jahre sollte es allerdingsdauern, bis der KalksburgerBürgermeister Josef Weber am2. März 1909 im Verkehrsaus-schuss den Antrag stellte, eineO-Bus-Linie von Liesing nachKalksburg zu errichten. Unmit-telbar nach der Zustimmungwurde mit der Errichtung derEndstelle, Garage und Werk-stätte in der heutigen Jakob-Sommerbauer-Straße 3 begon-nen. Als Vorbild diente die da-

mals schon bestehende O-Bus-Verbindung von Klosterneu-burg nach Weidling, und somitwurde das Oberleitungssystem„Mercédès Électrique-Stoll“entlang der Breitenfurter Stra-ße installiert. Die rot-weiß-rotbemalten Karosserien der ins-gesamt vier im Einsatz befindli-chen Wägelchen wurden inder k.k. Hofwagenfabrik JacobLohner & Co. gebaut. Das An-

triebssystem, elektrobetriebe-ne Radnabenmotoren an derHinterachse, stammte von Fer-dinand Porsche, der später denberühmten Volkswagen kon-

struierte und auch die FirmaPorsche begründete. Schon am 17. Juli 1909 fand diegroße Eröffnung der neuen O-Bus-Linie statt. Unter den zahl-reich geladenen Gästen warenauch der damalige Bürgermei-ster von Breitenfurt, Josef Ed-linger, und Ferdinand Porscheselbst. Die vielbeachtete Fahrtging von der Garage an derGrenze zu Breitenfurt weg

nach Liesing und von dort wie-der retour nach Kalksburg.Zahlreiche Schaulustige beglei-teten diese Fahrt, und die Feierendete mit einem Festmahl imdamaligen Gasthof „Zum Vor-gebirge der guten Hoffnung“am Kalksburger Hauptplatz.In den ersten Jahren des Be-triebes wurden rund 450 Per-sonen pro Tag befördert, zu-dem auch die Post. Trotzdem war es für die Ge-meinde Kalksburg ein Verlust-geschäft, die Preise musstenoft erhöht werden. Dazu ka-men ab 1914 erhebliche tech-nische Schwierigkeiten, vor al-lem mit der sich mittlerweileauflösenden Gummibereifung.Die dadurch immer schlechterwerdende Dämpfung ruiniertein Folge auch das Fahrwerk unddie Radnabenmotoren. 1917wurden schließlich zwei nichtmehr fahrbereite Wagen anWien abgegeben. Mit den ver-bliebenen zwei anderen konn-te der Betrieb noch bis zum

15. September 1918 aufrechterhalten werden. Nun warenaber auch diese Wägen defekt.Über den Winter 1918/19konnte zwar aus den Restennoch ein funktionierender Wa-gen regelrecht zusammenge-bastelt werden, schlussendlichwurde der Betrieb der O-Bus-Linie zwischen Liesing undKalksburg aber 1920 endgültigeingestellt.

Öffentlicher Verkehr … DIE

HISTORISCHE

SEITEBREITEN

FURTS … anno dazumal. Von Thomas Steigberger

Quellen:„Die Oberleitungs-

AutomobillinieKalksburg–Liesing“, Herbert K. E. Wöber

„Der öffentliche Verkehr in Liesing“,

BezirksmuseumLiesing

„Der Perchtolds-dorfer Solarbus und sein Kalks-burger Ahne“,

PhDr. Dr. GregorGatscher-Riedl,

HeimatkundlicheBeilage 4/2011

Endstation,Garage undWerkstatt,

heute Jakob-Sommerbauer-

Straße 3

Drei Wagen beider Eröffnungs-

feier 1909am KalksburgerPlatz. Unter den

Gästen auchJosef Edlingerund Ferdinand

Porsche

APRIL 2014 BRENNNESSEL 7

Wir möchten umwelt-freundlichen Verkehr, be-sonders den Fahrradverkehr,fördern. Das Radfahren ist inallen Bereichen von Bedeu-tung, die für die Lebensqua-lität einer Gemeinde wichtigsind. Das Fahrrad ist platz-und energiesparend und ver-ursacht weder Lärm noch Luft-verschmutzung!

So funktioniert die Radbörse:Sie bringen Ihr ge-brauchtes, aber funkti-onstüchtiges Fahrrad(Dreirad, Radkindersitz,Scooter), legen den Ver-kaufspreis fest, und wirBreitenfurter Grüneübernehmen den Ver-kauf. Das Fahrrad wirdausgepreist, mit einerNummer versehenund ausgestellt. Die

Verkäufer/-innen erhal-ten ebenso eine Nummer. Mit dieserwird der Verkaufserlös ausbezahlt –und nicht verkaufte Artikel können bis12 Uhr damit wieder abgeholt werden.

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Rund ums FahrradDer ZWEITE GRÜNE RADTAG in Breitenfurt, mit Radbörse, Frühjahrs-Check und wei-teren Extras findet am Samstag, dem 26. April 2014, von 9 bis 12 Uhr am Breiten-furter Wochenmarkt, Hauptstraße 101b, statt. Von Susanne Hartig

ZWEITER GRÜNERRADTAG in Breitenfurt mit Radbörse, Frühjahrs-Check, u.v.m.Samstag, 26. April 20149:00 bis 12:00 Uhr Breitenfurter Wochenmarkt Hauptstraße 101b

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APRIL 2014

Die Strategie der ÖVPUnter dem ÖVP-BürgermeisterErnst Herzig wurde 2001 dieUmwidmung der „EVN-Wiese“(heute Breiteneder-Wiese) inAufschließungszone BaulandKerngebiet (BKA) durchge-führt.Die folgenden beiden unten-stehenden Abbildungen zei-gen Flächenwidmungspläne,die diese Entwicklung doku-mentieren.

Die erste Abbildung zeigt dieSituation im Jahr 1995, als die-se Fläche noch als Bauland-Wohngebiet (BW) gewidmetwar.Die zweite Abbildung zeigt dieVeränderung, als 2001 die um-strittene Umwidmung in Bau-land-Kerngebiet (BK ) erfolgte.Bürgermeister Herzig ver-sprach aber, dass in seinerAmtszeit eine Bebauung nichterfolgen würde. Ob es nun

langfristige Strategie war odernicht: Die Positionierung desneuen Bürgermeisters ErnstMorgenbesser enthält den ein-deutigen Willen der ÖVP, in ei-nem Zusammenspiel mit denBreitender Immobilien eine derWidmung Bauland Kerngebiet(BK) entsprechende Bauge-nehmigung zu erlassen. Umdie Bevölkerung dafür zu ge-winnen, werden folgende Ar-gumente aufgebaut:

Die Verbauung der „EVN-Wiese“ is Ein altes Thema wird seit der Initiative „miteinander Breitenfurt 2023 gestalten“ wie-der aufgewärmt: die Verbauung der größten Breitenfurter Aufschließungszone! Sie befindet sich im Anschluss an die Hochhäuser in Breitenfurt-Ost, entlang derLiesingtalstraße. Von Susanne Hartig

Abbildung 1:Die Situation

im Jahr 1995 –erlassen vom damaligen

Bürgermeister Ernst Herzigund genehmigt von der

NÖ-Landesregierung

APRIL 2014 BRENNNESSEL 9

st noch keine gemähte WieseLeistbares Wohnen für junge Breitenfurter/-innenDas Argument, die Verbauungder „EVN-Wiese“ mit dem leist-baren Wohnen für junge Brei-tenfurter/-innen zu legitimie-ren, ist kaum brauchbar. In derBRENNNESSEL Jänner 2014wurde dies ausführlich kriti-siert. Siehe dazu auch „DasProjekt Breitenfurt 2023“ aufSeite 5.

Entlastung der Gemeinde -finanzenDieses Argument ist im Ergeb-nis fraglich. Hier gilt:

a) Alle Zusatzkosten der Ge-meinde, welche durch denZuzug entstehen, sind zu er-heben (Berechnungsschlüs-sel der NÖ-Landesregie-rung, wonach die Aufschlie-ßung langfristig erheblicheZusatzkosten, also im SaldoVerluste ergibt). Im Nieder-österreichischen Infrastruk-tur-Kosten-Kalkulator ist zulesen: „Über die reine Wirt-schaftlichkeit von Sied-lungserweiterungen hinaus-gehend, gilt es, die qualitati-ven Faktoren bei der Sied-lungsentwicklung nicht aus

den Augen zu verlieren. DieQualität des Wohnumfel-des, die Freiflächenqualität,die Qualität der verkehrli-chen Anbindung, die Ener-gieeffizienz und das Beach-ten klimarelevanter Auswir-kungen.“

b) Die Belastungen der bereitsansässigen Bürger/-innenBreitenfurts durch die zu-sätzliche Verkehrsproblema-tik, die Nachbarschaftsim-missionen, der Verlust desNaturgutes der Wiesenflä-che, die ja auch teilweise imgelben Gefahrenbereich als

Abbildung 2:Die Veränderung im Jahr 2001, als die umstrittene Umwidmungvon Bauland-Wohngebiet(BW) in Bauland-Kernge-biet (BK) erfolgte

33 Fortsetzung auf Seite 10

APRIL 201410 BRENNNESSEL

Retentionsbecken bei Hoch-wasser und als Schutzzonefür die Wohneinheiten inder Josef-Edlinger-Gassedient.

Gemeinde 21 und B-EPDer wichtigste strategischeZug, um die Breitenfurter/-in-nen für die Verbauung derWiese zu gewinnen, und Bür-gerinitiativen, deren Kraft ausder Vergangenheit noch in Er-innerung ist, den Wind aus denSegeln zu nehmen, ist der Ver-such, die G21-Initiative, diegrundsätzlich begrüßenswerteIdeen enthält, so zu kanalisie-ren, dass bei den Bürger/-in-nen über das Projekt G21 undB-EP erweckte Ziele und Plänein ihrer Gesamtheit nur da-durch verwirklichbar erschei-

nen, dass man sie eben alle aufder „EVN-Wiese“ realisiert. Dieim G21 aktivierbaren Identi -fikaktions-, Kooperations- undBindungsmechanismen sollenden Bürgern das Vertrauen unddie Überzeugung geben, dassdie Gemeinde hier völlig in ih-rem Interesse handelt, da dieBürger/-innen ja selbst dieseInteressen partizipativ formu-liert und mitgestaltet haben. Bei der ÖVP heißt es: „Ab-

schließend werden alle Brei-tenfurter/-innen eingeladen,nachzudenken und zu planen,diese bedeutende und zentralgelegene Ressource sinnvollfür die Zukunft Breitenfurts en-kelfähig einzusetzen, zum Bei-spiel: für leistbares Wohnen,damit Breitenfurter/-innenauch im Ort bleiben können,für Arbeiten und Einkaufen, umweniger auspendeln zu müs-sen, für Begegnung und Frei-zeit, für Jung und Alt, zu Fußvon zwei Dritteln der Breiter-furter/-innen zu erreichen.“Der letzte Absatz zeigt deut-lich: das G21 B-EP Projekt sollauf dieser „bedeutenden undzentral gelegene Ressource“,nämlich der „EVN-Wiese“ er-richtet werden. Hier liegt eine äußerst gefährli-che Taktik vor. Der ÖVP ist be-kannt, dass die von den Brei-tenfurter Grünen im Rahmeneiner Unterschriftenaktiondurchgeführte Petition vonmehr als 1.700 Bürgern unter-schrieben wurde. Es handeltsich hier nicht nur um Bürger/-innen aus Breitenfurt-Ost, son-dern auch um solche aus Brei-tenfurt-West. Darin sprechensie sich insbesondere gegeneine Erhöhung der Einwoh-nerzahl durch entsprechendenWohnbau und gegen die gra-vierenden Zusatzbelastungendes Verkehrs aus. Die ÖVP ver-sucht jedoch, dieses Votum derBürger/-innen völlig zu negie-ren oder als Panikmache abzu-tun und will uns stillschwei-gend einreden, dass eine Zu-stimmung zu den Projekten derG21 B-EP automatisch eineVerwirklichung aller dieserProjekte auf der „EVN-Wiese“legitimieren könnte. Man willalso die Rechnung ohne dieBürger/-innen machen undsich auf Samtpfoten um denbereits artikulierten Protestschleichen. Es ist daher derZeitpunkt gekommen, alle poli-tische Achtsamkeit darauf zurichten, dass der bisherige Er-

folg der Unterschriftenaktionnicht durch die Hintertüre ein-fach entsorgt wird. Wenn dieB-EP-Erarbeitung abgeschlos-sen ist und die zugesagteVolksbefragung innerhalb ei-nes Jahres durchgeführt wird,dann müssen angesichts derMacht und Aussagekraft derUnterschriftenaktion alle Bür-ger/-innen darüber befragtwerden, ob diese Projekte aufder „EVN-Wiese“ realisiert wer-den sollten, oder in anderenArealen Breitenfurts.

Wir fordern daher:a) Die ÖVP muss umgehend

offenlegen, in welchem Aus-maß sie die „EVN-Wiese“mit Wohnungen verbauenwill (Angabe von Zahl, Bau-weise, Typen der Woh -nungen usw.). Das ab-schreckende Beispiel derbereits beginnenden Ver-bauung „Waldmühle-Ro-daun“ sollte als Muster fürdie Offenlegung der Anla-genplanung dienen. Auch inRodaun baut man keineHochhäuser, aber ebensowie im „Riverside“ hundertevon Einzelwohnungen. Dasist wohl auch das Modell derFirma Breiteneder!

b) Bei grundsätzlicher Erhal-tung der wertvollen Integra-tions-, Planungs-, Bindungs-und Kooperationseffektezwischen Gemeinde undBürger/-innen im G21 B-EPmuss die von der ÖVP an-kündigte, innerhalb einesJahres erfolgende Volksbe-fragung („Unsere Heimat“,November 2013) über denBreitenfurter Entwicklungs-plan auf jeden Fall in folgen-der Weise erfolgen:Frage 1:Der von den Bürger/-innenund der Gemeinde gemein-sam erarbeitete Breitenfur-ter Entwicklungsplan um-fasst folgende Projekte …Sind Sie für oder gegen dieRealisierung aller dieser Pro-

Das abschreckende Beispiel der bereits

beginnenden Verbauung„Waldmühle-Rodaun“

www.waldmuehle-rodaun.at/

33 Fortsetzung von Seite 9

33

APRIL 2014 BRENNNESSEL 11

jekte (oder einzelner anzu-kreuzender Projekte)?Frage 2:Wenn Sie für die Umset-zung aller vorgeschlagenenoder einzelner Projekte sind,fragen wir: Sollen diese Pro-jekte auf der „EVN-Wiese“realisiert werden oder unterNichtverbauung der „EVN-Wiese“ in anderen geeigne-ten Zonen der GemeindeBreitenfurt?Sollte die ÖVP diese Art derAbstimmung nicht akzeptie-ren, wäre dies eine schwereMissachtung des im Rah-men der Unterschriftenakti-on der Breitenfurter Grünenvon einer erheblichen Zahlder Breitenfurter Bürger/-in-

nen zum Ausdruck gebrach-ten Willens auf Schonungder „EVN-Wiese“.In diesem Falle wären drin-gend weitere Aktionen ein-zuleiten, da dieser – von la-tenter Willkür geprägte –Eingriff der ÖVP-Gemeinde-verwaltung in die Allgemein-Interessen der Bürger/-in-nen durch eine weitere Be-schneidung partizipativerGestaltungsmöglichkeit(nämlich durch die Verwei-gerung eines ausdrückli-chen Entscheides über dasSchicksal der „EVN-Wiese“)ein unzumutbares Maß er-reichen würde. Die Bür-ger/-innen-Befragungmüsste ausdrücklich so

formuliert werden, dassüber das Schicksal derWiese abgestimmt werdenkann!

c) Die ÖVP-Gemeindeverwal-tung ist überdies dazu ange-halten, eine Kosten-Nutzen-Rechnung für allfällige Neu-zuzüge usw. anzustellen undzu veröffentlichen. Die obenerwähnte Kalkulation gemäßdem NiederösterreichischenInfrastruktur-Kosten-Kalku-lator mit entsprechenden Erweiterungen könnte alsBasis dienen. Manche Ge-meinden kommen bekannt-lich bereits zum Ergebnis,dass eine Erhöhung der Ein-wohnerzahlen der Gemein-de nur Belastungen brächte.

Der Rechnungsabschluss 2013weist Überschüsse im ordentli-chen sowie im außerordentli-chen Haushalt aus. Die freie Fi-nanzspitze ist fast doppelt sohoch wie im Voranschlag ange-nommen, das Maastricht-Er-gebnis ist ein positiver Wert inHöhe von 312.336 Euro, ob-wohl ein Minus von 15.200 er-wartet worden war, die Pro-Kopf-Verschuldung ist von 934auf 770 Euro zurückgegangen.Sogar die Kommunalsteuerein-nahmen sind um 10.114 Eurohöher als erwartet – wo esdoch immer heißt, wir brau-chen mehr Betriebe, weil dieEinnahmen rückläufig sind. Auch die Aufschließungsabga-ben haben die Erwartungenübertroffen mit einem Plus von27.787 Euro. Also gibt es nachwie vor rege Bautätigkeit inBreitenfurt. Das lässt sich auch aus der Ein-wohnerzahl ablesen, die wie-der um fast 500 Hauptwohn-

sitzgemeldete gestiegen ist.Letztendlich sind dadurch auchdie Ertragsanteile um 134.246Euro höher als erwartet.Wir Grüne können daher nichtnachvollziehen, warum bei derPräsentation des Voranschla-ges derart gejammert wurde,und sehen uns durch denRechnungsabschluss in unse-rer Ansicht bestätigt, dass wirkeine massiven Anstrengun-gen für weiteren Zuzug unter-nehmen müssen. Unsere freie Finanzspitze (ob-wohl über 280.000 Euro) reichtnämlich bei weitem nicht aus,um die Erhaltung der beste-henden Vermögenssubstanzder Gemeinde abzudecken.Wir wissen schon, dass Ab-schreibungen in der Kamerali-stik nicht aufscheinen – aber esist eine Tatsache, dass die In-frastruktur instand gehaltenwerden muss oder andernfallsan Wert verliert. Daher ist esauch nicht ratsam, neues Ver-

mögen anzuschaffen, sonderndie freie Finanzspitze zur Ver-mögenspflege zu verwenden.

Kleines Buchhaltungs-ABC

KameralistikÖffentliche Körperschaften verwenden seit hundertenJahren die kameralistische Haushaltsrechnung zur Mes-sung ihres Erfolges. Diese erfasst nur die ein- und aus-gehenden Zahlungsströme einer Budgetperiode.Für öffentliche Haushalte gilt dabei grundsätzlich dasPrinzip der Bedarfsdeckung. Sie finanzieren sich überSteuern, Abgaben und Gebühren, welche sich an denzu deckenden Kosten einer oder mehrerer Budget -perioden orientieren. Reichen die Einnahmen nicht aus,werden die Beiträge entsprechend erhöht.

Doppik (Bilanzbuchhaltung)Bietet Information über das Vermögen, den Schulden-stand und die wirtschaftliche Effizienz. Weiters solltennicht nur der kurzfristige Finanzbedarf, sondern auchdie Belastungen der Zukunft und die nötigen Investi-tionen bekannt, planbar und kontrollierbar sein.Mittlerweile haben ganze Staaten, Bundesländer, Kom-munen und öffentliche Einrichtungen auf das Systemder Doppelten Buchhaltung umgestellt.

Rechnungsabschluss 2013Das Haushaltsergebnis der Marktgemeinde Breitenfurt für das abgelaufene Jahr istrecht passabel. Der Rechnungsabschluss wurde daher einstimmig angenommen.

Von Ingrid Kitzwögerer

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APRIL 201412 BRENNNESSEL

Wenn Ihnen das jetzt nichtssagt, so spielen Sie wahrschein-lich kein Golf. Doch auch wennSie nicht Golf spielen, sind Siebei Herrn Harald Spring eingern gesehener Gast.Zu Beginn erzählt er mir, dasser das Lokal vor ca. einem Jahrübernommen hat. Seit dieserZeit hat sich tatsächlich einigesverändert, das Lokal selbst gibtes aber bereits länger.Was ist die Spezialität des Hau-ses?Nach dem Motto „Feines fürIhren Gaumen“ (das finde ichspäter auf der Visitenkarte wie-der) führen wir eher Gerichtefür den breiten Gaumen, damitmeine ich, alle sollen sich hier

wohlfühlen und etwas finden,das ihnen schmeckt. Das kön-nen leichte Gerichte, wie Sala-te sein, aber auch ein Back-hendelsalat oder aber ein ech-tes Wiener Schnitzerl. Wichtigist mir, dass es regional einge-kauft wird und vor allem, dasses frisch ist. Das heißt, die Kar-te wechselt sehr oft.Gibt es über das Jahr verteiltauch besondere Veranstaltun-gen?Veranstaltungen ergeben sichüber die Golfturniere, das sindin der Saison so ein bis zwei proMonat.Was ist das Besondere an Ih-rem Lokal? Weshalb sollen dieGäste hierher kommen?Einerseits, denke ich, habenwir eine besondere Lage.Schauen Sie (zeigt hinaus inden wunderbaren Garten …),andererseits möchte ich, dassdie Gäste merken, wir sind einganz normales Lokal, ich möch-te die Berührungsängste ab-bauen und alle einladen, sichselbst ein Bild zu machen.Gibt es Mittagsmenüs?Nein, es gibt keine Mittagsme-nüs, da Golfspieler nicht unbe-

dingt genau zu Mittag nach ih-rer Runde wiederkommen. Esgibt über den ganzen Tag war-me Speisen, von vormittags bisin etwa eine Stunde nach Son-nenuntergang. Wenn dannnoch Gäste hier sind, könnendiese selbstverständlich längerbleiben (notfalls mit Decken,wenn es kalt wird).Wie viel Platz hätten Sie fürgrößere Gesellschaften?Das haben wir öfter, wenn Tur-niere sind. Dann können ca.100 Leute Platz finden, mit demAußenbereich ca. 150.Sie haben auch Weine, seheich?Ja, aber auch hier gilt, ich habenicht besonders viel Auswahl,dafür ist das, was ich habe,eher bessere Qualität.Was sollte ich noch schreiben?Nach der letzten Bürgerbefra-gung per Fragebogen habe ichmitbekommen, dass sich dieBreitenfurter/-innen ein Caféwünschen. Also möchte ich innächster Zeit gerne in RichtungCafé auch selbstgemachte Ku-chen oder Torten anbieten.Man kann also auch gerne füreinen Kaffee herkommen.

Kulinarisches im Ort – Teil 5In diesem fünften Teil der Serie zur Kulinarik in Breitenfurt befinde ich mich am Wegzwischen Ost und West und heiße Sie in der „Flightlounge“ herzlich willkommen.

Von Romana Wiesinger

„Flightlounge“Golfplatz Breitenfurt

Hauptstraße 582384 BreitenfurtÖffnungszeiten:Mo–So ab 9 Uhr

Tel.: +43 699 1450 [email protected]

Bildungs-werkstattInstitut für kreatives LernenHaus Königsbühel2384 Breitenfurt, Römerweg 13

www.bildungswerkstatt-breitenfurt.at www.gesundheitsgymnastik.at

Kurse zum regelmäßigen Mitmachen:• Spanisch Stufe I: jeden Mittwoch, 17:00 – 18:30

Stufe III: jeden Montag, 12:30 – 14:00• GesundheitsGymnastik Montag, 18:30 – 19:45

Dienstag, 8:15 – 9:30Dienstag, 10:15 – 11:30

• Yoga Montag, 20:00 – 21:30• Zhan Zhuang Qi Gong Mittwoch, 8:30 – 10:00

Donnerstag, 19:00 – 20:30• Folkloretanzen jeden 2. Sonntag, 4., 18. und 29. Mai, 15. Juni

jeweils 18:30 – 21:00, vorher anmelden,und beim SOMMERFEST! 22. Juni, 15:00 – 22:00

Workshops:• TaKeTiNa-Rhythmus-Abende jeweils freitags 19:30–22:00:

Reihe 1: 25. April, 2., 9. und 16. Mai und Reihe 2: 6., 13., 20. und 27. Juni• KörperRaumErfahrung: 10. Mai, 10:00–17:00• Einfach sein (Feldenkrais): 6. Juli, 10:00–16:00

Fordern Sie das ausführliche Programmheft an:Tel.: 02239/2312 oder E-Mail: [email protected]

Alle Veranstaltungen finden sich auch im Internet: www.bildungswerkstatt-breitenfurt.at

APRIL 2014 BRENNNESSEL 13

Ulrike Lunacek, die Grüne Eu-ropaabgeordnete, sagt auf dieFrage nach den Zielen und For-derungen der Grünen für dieEuropawahl im Mai: „Das eu-ropäische Wohlfahrtssystemgehört wieder an die erste Stel-le gerückt. Soziales muss in al-len europapolitischen Berei-chen einen zentralen Stellen-wert erhalten! Und Europabraucht neben ambitioniertenKlimazielen auch einen GrünenInvestitionspakt für nachhalti-ge Entwicklung. Der Schwer-punkt eines solchen Paktesmuss auf der Energiewende,auf Ressourceneffizienz undauf einer Grünen Wirtschaft lie-gen. Dieser Pakt ist die größtebeschäftigungspolitischeChance, die Europa hat. Diemüssen wir für die Menschenund für die Umwelt durchset-zen.“Die Grünen fordern auch einEnde des Kaputtsparens in denKrisenländern der EU und stattdessen einen grünen Investiti-onspakt und eine Sozialunion,

um der Obdachlosigkeit undder Jugendarbeitslosigkeit Ein-halt zu gebieten.Lunacek kritisiert auch dieFlüchtlingspolitik der EU: „Mitden Flüchtlingen im Meer ster-ben die europäischen Werte.Ihre Rettung aus Seenot mussendlich zur Selbstverständlich-keit werden. Die Aufnahmeund Versorgung der Flüchtlingedarf nicht allein die Aufgabevon den Grenzländern im Sü-den sein. Außerdem muss dieEU endlich konkrete Schritteunternehmen, um die Lebens-bedingungen der Menschen inden afrikanischen Ländern zuverbessern und ihnen dort Per-spektiven zu geben. Die Flücht-lingskatastrophen beweisen er-neut die Unzulänglichkeit desDublin-II-Systems, gemäß demFlüchtlinge nur in dem Land, indem sie zuerst EU-Territoriumbetreten, um Asyl ansuchenkönnen.“Was Datenschutz betrifft, habendie Grünen eine klare Haltung:„Es braucht eine starke Linie ge-

genüber den USA und inner-halb der Union, die die grund-sätzliche Unantastbarkeit desPrivatlebens und den Daten-schutz in den Mittelpunkt stellt.Wenn die EU als globale Ver-fechterin von Menschenrechtennoch ernst genommen werdenwill, muss Edward Snowden beiuns Schutz finden."Die Vision von Ulrike Lunacekvon einer EU in zehn Jahren:Eine Sozialunion, die allen diegleichen Chancen bietet undniemanden auf der Streckelässt. Die EU ist Vorreiterin beiKlimaschutz und erneuerbarenEnergien – Atomkraft ist als Re-likt einer überkommenen Zeitendgelagert. Und die EU ist zurHeimat für Europäerinnen undEuropäer geworden, die die fal-sche Sehnsucht nach "guten al-ten" Nationalstaatszeiten obso-let macht.Diese Vision von Europa trägteine klare Grüne Handschrift.Damit sie umgesetzt wird,braucht es eine starke GrüneFraktion im Europaparlament.

Mehr Grün in die EU!Weil die Sozialisten ihrem Grundsatz nicht mehr nachkommen, für soziale Gerech-tigkeit und Solidarität zu sorgen, weil das Hauptinteresse der konservativen – undmehr noch der neoliberalen – Parteien auf Gewinnmaximierung und Bankenrettun-gen liegt, und weil rechte Parteien sich durch Vergleiche der EU mit dem DrittenReich selbst disqualifizieren, ist es alternativlos, die Grünen ins EU-Parlament zuwählen. Von Ingrid Kitzwögerer

Ulrike Lunacek, Grüne Europa abgeord-nete: „Das europäischeWohlfahrtssystem ge-hört wieder an die ersteStelle gerückt.“

Was sind die Ziele der die Grünen im EU-Parlament?© Weiterer Ausbau der ÖKO-Energie, Verbot von Schiefergasförderung© Ein atomkraftfreies Europa© Die EU zur Sozialunion ausbauen© Bewahrung der Saatgut- und Artenvielfalt© Stopp für das Freihandelsabkommen mit den USA – keine Tiere aus Massentierhaltung und genetisch verändertes Saatgut

© EU-weite Einführung einer Finanztransaktionssteuer, gemeinsam gegen die Finanzlobby© Schutz von persönlichen Daten durch transparente Regelungen (Das Ende der Vorratsdatenspeicherung ist ein grüner Erfolg)

Für starke Grüne in der EU!Geben Sie am 25. Mai Ihre Stimme den Grünen!

In den letzten Wunderwerk-Teilen war von der Verteilungdes Blutes im Körper die Rede.Wir haben gesehen, dass dieMuskulatur – wenn sie arbeitet– eine große Portion davon fürsich in Anspruch nimmt.Ich schlage vor, darüber nach-zudenken: Ist nicht eine funk-tionierende Muskelarbeit dasZiel all dieser Versorgungssy-steme im Körper, wie Atmung,Kreislauf, Nerven, Verdauung...? Wie wohl das Seelische da-mit verknüpft ist?Wenn du in den Spiegelschaust, wenn du dich ein-cremst, wenn du dich massierst– da triffst du wohl zunächst

1. Die ganz spezielle querge-streifte Herzmuskulatur,2. die „glatte” Muskulatur: ein-fache, langsam arbeitendeMuskelzellen in den Wändender Blutgefäße sowie von Ma-gen, Darm etc. Beide arbeitenautonom, wir haben keinen di-rekten Einfluss darauf (z.B.„den geschluckten Bissen erstspäter bis zum Magen trans-portieren!”), 3. die „quergestreifte” Skelett-muskulatur. Sie ist der größteEinzelposten an Gewebe in un-serem Körper und macht biszu 40 % des Körpergewichtsaus. Ihr gilt mein besonderesInteresse, denn sie ist – als ein-

einzelne Muskelfaser (= die eigentliche Zelle des Muskel- gewebes) misst 0,01 bis 0,1 mmim Querschnitt und kann biszu 20 cm lang sein. In diesemlangen Schlauch finden sichnochmals faserige Gebilde(Myofibrillen) – hunderte, undschön parallel nebeneinander.Und diese sind der Länge nachin Abschnitte unterteilt, in denen nun tatsächlich die Kontraktion stattfindet. So einAbschnitt (Sarkomer) ist etwa0,002 mm lang. Das heißt5000 Sarkomere hintereinanderergeben 1 cm Muskel. Im Mi-kroskop ist eine Querstreifungerkennbar.

auf die Haut. Aber die Haut istgeformt durch die darunterlie-genden Muskeln. Deine Mus-keln kannst du anfassen. Wiedu dastehst, das leisten dieMuskeln, wie du gehst, wie dutanzt, wie du arbeitest, das lei-sten die Muskeln, wie du drein-schaust, wie du lachst, wie duweinst – auch das machenMuskeln. Kurz, wie du alsMensch in Erscheinung trittst,das ist das Werk von Muskeln.Und die Seele spiegelt sich inunserer (muskulären!) Gestaltwieder. Das ist eine alltäglicheErfahrung.Wir finden drei verschiedeneMuskelgewebe in unseremKörper:

ziges System des Körpers – un-serem Willen zugänglich (z.B.„linken Arm in die Höhe he-ben!”). Die Aufforderung „große Zehehochheben!” ist allerdings nichtmehr so selbstverständlich zuerfüllen. Das muss man geübthaben. Doch davon später.Muskelarbeit heißt (grob ge-sprochen), dass sich derMuskel auf Grund eines Ner-venreizes aktiv zusammen-zieht. Es passiert im Mikro-Be-reich. Muskeln sind faserig aufge-baut. Das sieht man schon,wenn man ein Stück Fleischdurchschneidet. Fleischfasernsind Muskelfaserbündel. Eine

Wie wir schon vermuten, istder Inhalt eines Sarkomersnochmals aufgefasert in die so-genannten Filamente. Das sindEiweißmoleküle mit einer spe-ziellen Form (Aktin und Myo-sin, siehe Abbildung). Sie kön-nen sich auf Grund von kom-plizierten chemischen Reaktio-nen (Kalzium, Magnesium!)fest aneinander binden undwieder loslassen. Die Köpf-chen des Myosins machen dabei eine Ruderbewegung –50 mal in der Sekunde. Unddie Filamente gleiten ineinan-der. Man stelle sich das bildlichso vor, wie wenn man die Bor-sten von zwei Haarbürsten in-einanderschiebt. That’s it.

APRIL 201414 BRENNNESSEL

Wunderwerk Mensch Teil 23:Muskeln unter dem MikroskopWir kommen mit einer vorgegebenen Anzahl von Muskelfasern auf die Welt.Auftrainieren kann man nur ihr mikroskopisches Innenleben. Von Eva Mößler

www.gesundheitsgymnastik.at

Die Filamente: dünnesAktin – dickes Myosin

gedehntZ-Linie

entspannt

kontrahiert

Muskel

Muskel-faser

Kern

Knochen

Sehne

Muskel-faser-bündel

Skelett-MuskelfaserMyofibrille

Sarkomer

Z-LinieNerv

APRIL 2014 BRENNNESSEL 15

Saschas Gartentipps Von Sascha Buresch��� ������������������Entfernen Sie welke Blütenstände von Hya-zinthen, Tulpen und Narzissen, damit sie kei-ne Energie in die Samenbildung verschwenden.Das Laub hingegen sollte bis zum vollständigenEinziehen stehen bleiben.

Standhilfe für Prachtstauden: Rittersporn,Pfingstrosen, Dahlien und Sonnenbraut tragenoft schwer an ihrer Blütenfülle. Schöner als künst-liche Stützhilfen aus Plastik oder Draht wirkenReisigzweige oder Bambusstäbe. Ein Holzpflockverhindert zusammen mit einer umspannendenSchnur, dass die Triebe auseinanderfallen.

Erdbeeren freuen sich über ein Beet aus Strohoder Rasenschnitt. Die weiche Unterlage sorgtnicht nur für saubere Früchte, sondern verhin-dert den Befall mit Grauschimmel. Mulchen Siedie Pflanzen aber erst nach der Blüte. Anderen-falls nehmen die Erdbeeren bei SpätfröstenSchaden, da die Mulchschicht den Wärmenach-schub aus dem Boden verhindert.

Erdbeeren freuen sich überein Beet aus Stroh

Die Breitenfurter StraßeDer Autor Beppo Beyerl stellte am 14. März im Rahmen einer Lesung in der Breitenfurter Dorfgemeinschaft seine Sicht der Breitenfurter Straße dar.

Von Susanne Hartig

Beppo Beyerl ist ein Wandererdurch unbeachtete Gefilde, ererforscht Unbekanntes undschärft Selbstverständliches.So erarbeitet er sich mitSchweiß, Staub und Esprit –dabei aber immer authentisch,seine Reportagen.Bei der Lesung in der Dorfge-meinschaft berichtete er vonseiner dreistündigen Wande-

rung von der Philadelphia-Brücke in Wien-Meidling nachBreitenfurt. In seinen „WienerReportagen“, Band 2, ist dieseWanderung für alle Interessier-ten nachlesbar.Auch ich, die ich doch bei derLesung dabei war, nehme mirseither immer wieder eine Epi-sode vor, lese sie durch unddenke darüber nach …

Im Anschluss an Beppo Bey-erls Lesung ergab sich nocheine rege Diskussion über dieaktuelle Situation der Haupt-straße bzw. Breitenfurter Stra-ße. Unsere Nachbarn ausKalksburg und aus Perchtolds-dorf waren ebenso vertretenwie Amrita Enzinger, Verkehrs-sprecherin der Grünen Nieder-österreich.

JÄNNER 201416 BRENNNESSEL

http://breitenfurt.gruene.at

Herausgeber, MedieninhaberDie Gemeinderäte derBreitenfurter Grünen

RedaktionOStR. Mag. Norbert Rass Mag. Susanne HartigIngrid KitzwögererMag. Romana WiesingerDr. Eva MößlerThomas Vavrinek

Gestaltung, DruckproduktionAtelier Tintifax [email protected]

Gedruckt auf Alterna Design, hergestellt aus100 % total chlor frei

gebleichtem Zellstoff

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liegt es vielleicht daran, dass der Aufkleber

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Mag. Romana Wiesinger, Tel. 02239/48902384 Breitenfurt, Föhrengasse 2

Termine © Termine © Termine © Termine

Samstag, 10. Mai 201410:00 bis 12:00 Uhr

Ableger, Setzlinge, Zimmer -pflanzen und anderes Grünzeug bringen und/odermitnehmen, mit anderenGärtner/-innen plaudern,Gartenbücher und Zeitschriftentauschen ...

Samstag, 10. Mai 201410:00 bis 12:00 Uhrbeim Grünen BaumHirschentanzstraße 4Breitenfurt-Ost

ZWEITER GRÜNER RADTAG in Breitenfurtmit Radbörse, Frühjahrs-Check, u.v.m.Samstag, 26. April 2014, 9:00 bis 12:00 Uhr Breitenfurter Wochenmarkt, Hauptstraße 101b