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BurgBrief 2 1 2 0 30 JAHRE VORSTAND 03 MUSEUM 06 BAU & DENKMALPFLEGE 04 AUSSENGELÄNDE 10 ÖFFENTLICHKEIT 13 NACHRICHTEN 14 VERANSTALTUNGEN 08

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BurgBrief

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30 JAHRE VORSTAND03 MUSEUM06BAU & DENKMALPFLEGE04AUSSENGELÄNDE10 ÖFFENTLICHKEIT13 NACHRICHTEN14VERANSTALTUNGEN08

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Liebe Vereinsmitglieder und Freunde der Burg,2020 stand auch bei uns im Burgverein ganz im Zeichen des Corona-Virus. Gerade hatten wir unser Veranstaltungsprogramm – dieburg zeit’20 – aus der Druckerei erhalten, da wurde bundesweit derso genannte Lockdown ausgerufen. Die Folge: Der Burgbetriebruhte bis Ende Mai. All unsere geplanten Veranstaltungen von Fes-ten über Theater und Konzerten bis hin zu Burgführungen musstenabgesagt werden. Zum Glück war das Freigelände mit seinen schö -nen, gepflegten Gärten ab Ende Mai für Besucher geöffnet. DiesesAngebot wurde, nicht zuletzt wegen des guten Wetters und allgemeineingeschränkter Ausflugsmöglichkeiten im Frühjahr und Som merbestens angenommen, ja in einigen Monaten kamen sogar mehr Be -sucher als in den Vorjahren. Man konnte manchmal den Eindruck ge -winnen, dass die Kronberger ihre Burg neu entdeckten !Zum Glück konnte der “Burgbetrieb” im Sommer im bescheide nenRahmen wieder hochgefahren werden. So waren von da an Füh -rungen in den Räumen des Burgmuseums und im Außenbereichmit beschränkter Personenzahl wieder möglich.Daneben lockten zwei Kunstausstellungen des Landratsamts desHochtaunuskreises in den Rheinberger Saal. Auch einige Heiratswil -lige trotz ten dem Virus und ließen es sich nicht nehmen, auf derBurg standesamtlich im kleinen Kreis zu heiraten.Wir sind gespannt, welche Überraschungen das nächste Jahr bringenwird – hoffentlich nur positive !

Bleiben Sie gesund!Ihre Martha RiedSprecherin des Vorstands der Stiftung Burg Kronberg

BurgBrief 20|21

Vorwort

Inhalt

Titel

VereinsnachrichtenImpressum

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AK-Bau und DenkmalpflegeAK-MuseumAK-VeranstaltungenAK-AussengeländeAK-Öffentlichkeitsarbeit

Einmaliger Blick:“Echinops sphaerocephalus”, die Blaue Bienen -kugeldistel, auch Drüsige Kugeldistel genannt.Foto: E.Diegelmann und G.Rasbach

Titelbild: G.Rasbach

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30 Jahre Vorstand03Berichte der Arbeitskreise

Rubriken

Im Blick

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30 Jahre ist er bereits dabei – Uwe Wittstock. Nur wenige kön-nen es diesbezüglich mit ihm in unserem Verein aufnehmen.Bereits als 20 Jähriger trat er im März 1990 dem Burgverein bei,um sich seitdem als Mitglied des Vorstands für unsere Burgmit viel Herzblut zu engagieren. Ende Januar, gerade noch recht -zeitig vor dem ersten Covid-19-bedingten Lockdown, war esdann soweit, dass Wittstock von Bürgermeister Klaus Temmenund dem Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche die Eh-renurkunde der Stadt Kronberg für sein außergewöhnlichesund vorbildliches Engagement für die Burg im Beisein zahlrei -cher Burgfreunde, Bekannten und Kollegen über r eicht bekam. Temmen betonte in seiner Laudatio: “Die unzähligen Stundenehrenamtlichen Einsatzes von Uwe Wittstock für die Burg kön - nen nicht hoch genug geschätzt werden, so viele sind es in -zwi schen”. Für Knoche stand fest:“Ich möchte Uwe Wittstockfür seinen großartigen Einsatz zum Wohle der Burg und damitgleich zeitig für unsere Stadt sehr herzlich danken. Er hat sichbis heute sehr verdient um unser markantes Wahrzeichen ge-macht. Nicht zuletzt ist es dem heute Geehrten zu verdanken,dass die Burg als echter Imageträger der Stadt mittlerweile sogut dasteht”. Als einstiger Finanzbeamter und heutiger Steuerberater ist UweWittstock geradezu prädestiniert für den Posten des Schatz-meisters inklusive Controlling. Mit großem Geschick hat er es

bis heute verstanden, in Kooperation mit seinem Vorstandskol -legium, die Vereinskasse durchweg im positiven Saldo zu führenund zu halten. Die viele Millionen Euro teure Sanierung der Ober-und Mittelburg verlangt dafür schon entsprechende Erfahrungund strategische Weitsicht. Nicht zuletzt gelingt es ihm immerwieder, finanzielle Zuwendungen durch geschicktes Einwerbenvon Spenden- und Sponsorengeldern sowie Fund raising zur Fi -nanzierung von Vereinsprojekten zu generieren.

Uwe Wittstock30 Jahre Vorstand

Winziges Virus – riesige Wirkung

Von links: Andreas Knoche, Uwe Wittstock, Bürgermeister Klaus Temmen

Uwe Wittstock: schon immer eine tragende Rolle

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Berichte der ArbeitskreiseBurgBrief 20|21

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Mauerschichten sind mit Lehm gemauert und stehen heutenoch fest; die später ausgeführten Ergänzungen und Repara-turen sind von minderer Qualität. Das gilt auch für den 32m langen und bis 6m hohen Abschnittzwischen Mittelburg und Eibenhain (der blau markierte Bereichauf dem Stich von Meissner). Die Mauerkrone ist durchweg mitWurzeln von Gehölzen durchzogen. Diese Wurzeln haben dieMauerkrone teilweise nach außen gedrückt, so dass ein seitli cherÜberhang von bis zu 30cm entstand. Abschnittsweise wird ca.1,00mMauerkrone in der Höhe abgenommen, die Wurzeln entfernt,die Steine gereinigt und in der ursprünglichen Höhe wieder auf -gemauert. Dabei wurde eine bisher unbekannte Schießschartegefunden und in Absprache mit der Denkmalpflege wiederher -gestellt. Ihre Aufgabe als Mauer zur Verteidigung wird damit

wieder ablesbar. Regelmäßige Treffen mit allen Baubeteiligten,Denkmalpflege, Architektin und Bauleiter, Statiker, Bauhisto-riker und Vertreter der Stiftung begleiten die Arbeiten. Als nächster Bauabschnitt wird der Merianturm (der grün mar -kierte Bereich auf dem Stich von Meissner) instandgesetzt.Die Arbeiten werden sich bis ins Jahr 2021 erstrecken.Die gesamte Baumaßnahme wird durch die unzugängliche La - ge der Mauern erschwert. Auf der Nordwestseite erreicht mansie nur durch den geschützten Eibenhain mit großen Höhen -unterschieden, den zweiten Zugang bietet die lediglich 90cmbreite Pforte neben der Mittelburg. Eine Zufahrt per Kraftfahr-zeug ist daher nicht möglich, das Baugerüst und erheblicheMen gen an benötigtem Material müssen per Hand an Ort undStelle gebracht werden.

PrinzenturmBeim Ausbau des Fachwerks auf der Wetterseite erwiesen sichdie Schäden am Bestand größer als vorher zu erkennen. Begüns -tigt wurde der schlechte Zustand durch die Ausmauerung derGefache mit dem 1910 modernen Bimsstein, denn der zement -gebundene Stein leitet eingedrungene Feuchtigkeit nicht von denHölzern ab. So bleibt die Feuchtigkeit im Holz und sorgt für eineschnellere Zerstörung; besonders die tragende Schwelle er wiessich als schwer beschädigt. Die tragenden Fachwerkständer wa -ren unten abgefault und standen in der Luft. Die Bal ken wurdenso weit wie nötig ausgetauscht, die Gefache wurden fachgerechtausgemauert und mit einem Kalkputz versehen. Fachwerk undPutz wurden farblich passend gestrichen.Die Fugen des mit Bruchsteinen gemauerten Turmstumpfs wur -

den auf der Wetterseite überarbeitet, um das Eindringen von Re genzu verhindern. An der Planung des Innenausbaus wird ge arbeitet.

Stadt- und ZwingermauerDie Mauer der im späten 15. Jahrhundert angebauten Plattformzum Eibenhain oberhalb der Königsteiner Straße (der rot mar-kierte Bereich auf dem Stich von Meissner) wurde als 1.Bauab -schnitt instandgesetzt, sie war teils bis auf Bodenniveau ab ge - tragen. Der früher als Aussichtspunkt genutzte Bereich wird nachAbschluss der Bauarbeiten an der Mauer wieder ohne Ge fahr fürBesucher zugänglich sein. Diese 1,50 m breite Mauer setzt sichRichtung Eichentor als Stadtmauer fort, auf der KönigsteinerStra ße ist ihr Verlauf mit roten Pflastersteinen gekennzeichnet.Die unteren, aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammenden

AK Bau und DenkmalpflegeMauerkrone: Herstellen der Oberfläche Wurzeln in der Mauerkrone

Wiederhergestellte Scharte Mauerkopf aufgebautMerianturm /Mauerarbeiten: Die einzelnen Bauabschnitte

Prinzenturm: Schaden an der tragenden Schwelle Prinzenturm/Fachwerk: Austausch der schadhaften Balken

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Berichte der ArbeitskreiseBurgBrief 20|21

originellen Schau. Im Juli wurden die Führungen für Frankfur-ter Stadtevents, die auf starkes Interesse stoßen und eine ex-zellente Werbung für die Burg darstellen, ebenfalls wieder auf-genommen. Das mittlerweise traditionelle Gastspiel des GalIi TheatersFrankfurt mit dem Märchen“Die Schneekönigin”von Hans Chris -tian Andersen in diesem ungewöhnlichen und brütend heißenSommer war wohl ein Höhepunkt für viele Kinder. Die Ab-standsregeln engten ihre Phantasie keineswegs ein. Auf dieFrage der Erzählerin Jenny Seewald “Was denkt ihr, ist dennim Palast der Schneekönigin alles aus Eis?” kam die spontaneAntwort eines Buben: “Die Toilette?”. Die kleinen und großenBesucher freuen sich auf 2021. Dann kommt Galli wieder aufdie Burg, voraussichtlich mit “Die Bremer Stadtmusikanten”. Vor dem gut besuchten Tag des Offenen Denkmals am 13.Sep-tember mit zahlreichen Führungen, darunter“Was Steine erzäh -len” für Kinder, und erstmals wieder einer kleinen Bewirtung,fand im kleinen Kreis die Vernissage der Ausstellung“Von derLust an der Farbe”, mit Bildern von Andrea Simon, statt. Herbert Bäcker musste seine einzige Kapellenführung in die-

sem Jahr auf den Herbst verschieben. In dieser Zeit wurde auchder Burgführerkurs, der im Frühjahr nicht stattfinden konnte,erfolgreich nachgeholt. Christiane Schmidt hatte ihn detailliertund umsichtig organisiert. Ein erfahrenes Dozententeam, da-runter der Bauhistoriker Dr.Gerd Strickhausen und GregorMaier, Leiter des Fachbereichs Kultur des HochtaunuskreisesBad Homburg, unterrichtete unseren potenziellen“Nachwuchs”umfassend in dem, was ein zukünftiger Burgführer wissensollte. Nicht zuletzt wegen der sympathischen Stimmung, blie -ben trotz des überaus dichten Programms alle Teilnehmer biszuletzt bei der Stange. Wir freuen uns, wenn wir sie als aktiveGästeführer auf der Burg wiedersehen!Eine kleine Episode am Rande: Damian, ein 6-jähriger Junge, dererst eine Woche zuvor mit seinen Eltern aus Dubai nach Kronberggezogen war und in seinem Leben noch keine Burg gesehenhat te, meinte zum Abschied nach einer Führung: “Da hast duaber große Arbeit”. Auf die Frage “Wie meinst du das, Damian?”sagte er nachdenklich: “Du hast doch so ein großes Haus!”Recht hat er ! Dieses große Haus zu erhalten und zu zeigenmacht uns sehr viel Freude.

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In den Innenräumen waren die gusseisernen Öfen gereinigt,Vi trinen und Fenster glänzten und die Möbel waren sorgfältigab gestaubt. Im Wettlauf mit der Zeit hatte das Kassenhaus-team, glücklich über die gelungene Renovierung, Bücher,Spielsachen und Sou venirs in die neuen Regale eingeräumtund attraktiv präsentiert –alles war bereit für das große Früh-lingsfest, mit dem die Burg saison eröffnet werden sollte. Dakam der große Lockdown und von einem Tag auf den anderenwar die Burg so fest verschlos sen wie vor vielen Jahrhunder-ten, wenn ein Angriff drohte.Am 2.März fand die letzte monatliche Sitzung des AK Museumstatt. Ein geplantes Weiterbildungs-Wochenende im März unddie für März geplante Burgführerausbildung in Zusammenar-beit mit der VHS mussten abgesagt werden. Ganz langsam fanddanach die Rückkehr zur Routine statt. Mit der Locke rung derBeschränkungen konnte die Burg zu Christi Himmelfahrt am21.Mai, wieder geöffnet werden, wobei allerdings Frei turm undInnenräume weiterhin geschlossen blieben.Der Besuch an jenen ersten Tagen, bei strahlender Sonne, warüberwältigend. Die Kollegen, die sich “zur Aufsicht” gemeldet

hatten, um eventuelle Übertretungen der Kontaktbeschränkun -gen zu überwachen, hatten nichts zu tun. Die Gäste waren dis -zipliniert und überglücklich, das Burggelände–neu–zu entde-cken. In den Zahlen für die Gesamtsaison spiegelt sich die seBegeisterung: 2020 hatten wir bis Ende Oktober 8.986 Gäste,gegenüber 11.419 in 2019. Und das bei einer um 34 Öffnungs-tage verkürzten Saison und ohne Feste auf der Burg!Nach den positiven Erfahrungen konnten im Juni endlich auchdie Regelführungen(selbstverständlich mit Aufnahme der Kon - taktdaten und unter Einhaltung aller Vorgaben) wieder aufge -nom men werden, allerdings mit begrenzter Teilnehmerzahl bisEnde der Saison. Nach den selben Regeln war auch das MuseumStadtgeschichte an den Wochenenden geöffnet. Es durfte am18.Oktober sogar seinen 1.000sten Besucher in dieser ver-kürzten Saison, Florian Eisenbach aus Eschborn, begrüßen.

Ausstellungen und FührungenDie erste Ausstellung, “Alles für die Katz”von Katrin Paul imRheinberger Saal, wurde planmäßig am 20. Juni eröffnet. DerArbeitskreis sorgte für die regelgerechte Eintrittskontrolle der

AK MuseumGeschlossen, verschoben, abgesagt–wiedereröffnet!

Der 1.000ste Besucher des Stadtmuseums

...bleibt das Interesse der Besucher ungebrochen Galli Theater: “Die Schneekönigin”

Helga Werner und Gerd Harbers – Teil unseres Kassenhausteams

Mehr Licht und Ordnung – und ein freundlicherer Arbeits- und Empfangsbereich Auch mit Maske...

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Ausstellungen – die wahren Helden der BurgZeit’20Zwei vielbeachtete Ausstellungen konnten trotz Covid-19-be -ding ter Einschränkungen im Rheinberger Saal planmäßig ge-zeigt werden. Veranstal ter der beiden Kunstausstellungen wardas Landratsamt des Hochtaunuskreises.

20.06.– 30.08 | Katrin Paul: “Alles für die Katz”“Alles für die Katz– was bleibt, wenn die Maus Geheimnissehat”– unter diesem Titel lud Katrin Paul zu ihrer gut besuchtenund vielbeachteten Ausstellung mit neuesten Werken.Die gebürtige Frankfurterin, die Photodesign, Media Art undKunst in Dortmund, Karlsruhe und Tokio studiert hat, ist spä-testens seit dem Jahr 2019 als Kunstpreisträgerin der JohannIssak von Gerning-Stiftung des Hochtaunuskreises keine Un-bekannte mehr.Bei ihren Arbeiten experimentiert die Künstlerin in einzigartigerWeise mit Papier. Dieses wird von ihr gebissen, zerkratzt, zurEx plosion gebracht – Flüssigkeiten darauf verschüttet und zer-quetscht. Trotz dieser brachialen Vorgehensweisen entstehenstille, fast meditative Installationen, poetische Raumaneignun -gen und Anmutungen. Das Besondere: Einige der gezeigten Ex -po nate entstanden mithilfe historischer Objekte aus der Burg.So fanden etwa einige Alltagsgegenstände aus der Burgkücheeine ungewöhnliche Verwendung in der Schau.

12.09.– 01.11 | Andrea Simon: “Von der Lust an der Farbe”Die in Meißen geborene Künstlerin mit Atelier in Offenbach, ehe -malige Meisterschülerin des renommierten Städel-ProfessorsHermann Nitsch, stellte eine Reihe ihrer Kunstwerke von Sep-tember bis Ende Oktober aus.Simon bevorzugt großformatige Leinwände, auf denen sieihre abstrakten Werke leuchtend und sinnlich komponiert.Auffallend ist dabei die Dominanz der Farben. Ihre Malweisesteht dabei am ehesten in der Tradition des“art informel”sowiedes abstrakten Expressionismus. Pastose Schichten und Tup-fer sind mit Pinsel, Händen und direkt via Farbtube aufge bracht,um letztlich zu komplexen Kompositionen zu verschmelzen.In der Ausstellungseröffnung charakterisierte der KunstkritikerChristoph Schütte ihre Malerei folgendermaßen:“Andrea Simonabstrahiert nicht. Sie malt abstrakt, was etwas völlig anderes ist”.Die Malerin selbst behauptet von sich, dass sie glücklich ist,wenn sie malen kann und sobald ihr Herz klopft, weiß sie, dassihr Bild fertig ist.

Berichte der ArbeitskreiseBurgBrief 20|21

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Wir bereiteten uns alle auf die neue Saison 2020 vor. Und wiealle anderen waren auch wir bis zwei Wochen vor dem Früh-lingsfest am 28.und 29.März ahnungslos, was uns wirklichbe vorstehen würde. Das Frühlingsfest war komplett vorbereitet,alle freuten sich darauf, 20 Standbetreiber wollten ihre Kunst-gegenstände anbieten, ein abwechslungsreiches Programmsoll te Kinder und Eltern erfreuen. Bei der Buchung von Musik -bei trägen machten sich jedoch bereits die langen Schatten vonCorona bemerkbar. Lange wurde mit der Zusage gezögert undschließlich–natürlich–abgesagt. Sämtliche Standgebühren derBetreiber mussten von uns zurückgezahlt werden, ein bittererVerlust für die Burg.Auch das fröhliche Erdbeerfest am 14. Juni und damit das Erd-beer-Schlemmen in angenehmer Atmosphäre auf der Burg fielCorona zum Opfer. Nicht besser erging es dem Herbstfrüchte -fest (das für den 17. und 18. Oktober geplant war) mit seinemvielfältigen Programm. Da die Corona-Inzidenzzahlen Ende Ok -tober weiter und weiter stiegen, mussten wir letztlich auchsehr schweren Herzens den schönen Weihnachtsmarkt mitüber 30 hochwertigen Kunstge werbeständen absagen. Mit dem Entfallen aller vier Märkte brachen wichtige Ein nah m e -

quel len der Burg in diesem Jahr weg. Einzig am Tag des Offe-nen Denk mals, einem wunderbar sonnigen Sonntag, an demGäs te und Aktive – so wie früher– die ausgelassene Stimmungund den kris tal klaren Blick über die Mainebene bis in den lauenSpät sommerabend bei kleinen Köstlichkeiten ge nos sen, konntenwir durch Bewirtung ein Einkommen erwirt schaften.Wir hoffen nun alle, dass sich das Jahr 2021 besser gestaltet, dieBurg–auch in ihrer stillen Seele –wieder aufblüht und wir unse -re Gäste mit offenen Toren und Armen wieder be grüßen können.

AK Veranstaltungen2020 – eine “Hungerkur” für die Burg

Andrea Simon: “Von der Lust an der farbe”

Sonne und Freude pur: Tag des offenen Denkmals im oberen Prinzengarten

Katrin Paul "Alles für die Katz"

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...und Fauna auf der BurgDie Tulpenblüte auf dem Nordhang war zum Zeitpunkt der Burg -öffnung schon vorbei, aber die Frühlings- und Sommerblumenentfalteten nun ihre Blüten für die Bienen und Schmetterlinge.Ein Insektenexperte des BUND konnte zu unserer Freude aufder erst im letzten Jahr entwickelten Insektenwiese bereits et wa12 Wildbienenarten und 5 Schmetterlingsarten zählen. Daherwer den wir unser Augenmerk gemeinsam mit dem BUND zu-künftig stärker auf die Nist- und Brutbedingungen der Insektenam Nordhang richten, der zudem vom Umweltreferat der StadtKronberg in die Biotop-Kartierung der Stadt aufgenommenwurde.Das nächste Projekt mit dem BUND ist bereits in Arbeit: Un-terhalb des Nordhanges, am Scharfen Eck, wurde der gesamteHang sowie die Turmrundung von allen Sämlingen, Brombee-ren, Brennnesseln und sonstigem Gestrüpp gerodet. Der Hangwird an dieser Stelle aus Naturfelsen und der verschütteten his -

torischen Stadtmauer gebildet; hier sollen schattenliebendeWaldpflanzen einer erneuten Verwilderung Einhalt bieten. Diefreigeräumte Fläche innerhalb der Rundturmmauern wurdevorläufig mit einer grünen Plastikfolie bedeckt, um einen neu-erlichen Bewuchs zu verhindern – solange, bis wir unsere an-deren bereits geplanten Projekte abgeschlossen und wiedermehr Zeit (und Geld) haben. Bei strahlendem Sonnenschein

reflektiert die Folie nun den blauen Himmel, und vom Rund-weg aus glaubt man, einen neu angelegten Swimmingpool zusehen.Daneben begann eine Kooperation mit der HGON e.V. (Hes-sische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz), dienun auch die Vögel stärker in den Fokus rückt. Als erstesmachten die Vogelschutzexperten der HGON eine Bestands-aufnahme: danach sind immerhin mehr als 20 verschiedeneVogelarten, darunter 1 Turmfalkenpaar und 7 Dohlenpaare so-wie eine Fledermaus auf der Burg zuhause. Besonders erfreu-lich ist, dass das Falkenpaar im Freiturm 5 kräftige Jungvögelausgebrütet und erfolgreich herangezogen hat–unterstütztdurch ein reichhaltiges Angebot an Mäusen in diesem Jahr.Nach der Brutzeit wurden daher die vorhandenen Nistkästenauf dem Dachboden der Mittelburg inspiziert und gereinigt.Mit Hilfe der HGON-Mitarbeiter sollen diese noch vor diesemWinter repariert, erneuert und erweitert werden. Unser Ziel istder Schutz insbesondere der Falken und Dohlen und die An-siedlung von Schleiereulen und Mauerseglern. Allerdings isthier Geduld gefragt: wir können nur möglichst ideale Rahmen-bedingungen für die Neuansiedlung und den Verbleib der Vö-gel auf der Burg schaffen. Ob sie da wohnen wollen, entschei-den die Vögel selbst.

FloraMit bunten Blüten auf dem Nordhang der Oberburg begannstrah lend das neue Jahr: Krokusse, Narzissen, Blausterne, Tul-pen… Doch unsere Burgbesucher konnten diese Pracht leidernicht“live”erleben – der Corona-Lockdown im März dieses Jah -res bedeutete, dass die Burgtore für Gäste geschlossen blieben.In unserer ersten Gruppenarbeit in diesem Jahr mit einer Re-kordbeteiligung von 25 Burggärtnerinnen und Burggärtnernhatten wir das Burggelände gerade erfolgreich von den Win-terspuren befreit. Und dann hieß es plötzlich: Keine Besucher !Wir passten uns an die Corona-Situation jedoch ziemlich schnellan: Gerade weil das Gelände so weitläufig ist, konnten wir mitdem gebührenden Abstand voneinander die notwendigen Ar-beiten gut verrichten. Die Natur kennt ja keinen Lockdown. Ein -sam, aber gemeinsam wurde gejätet, geschnitten, gerodet, ge-schliffen und gestrichen, gemäht, gesät, gepflanzt. Sogar dreineue Gärtnerinnen und ein Gärtner stießen zu uns. Nur eineswar anders: Zum ersten Mal in der Geschichte des AK Grün gabes kein gemeinsames Mittagessen nach der Gruppenarbeit.Unser Burggelände war nach diesem Einsatz im Frühjahr nochnie so wunderbar gepflegt wie dieses Jahr, aber wir konnten es

niemand zeigen! Besucher kamen erst ab dem 21.Mai wieder,als die Burgtore neuerlich für Gäste geöffnet werden durften.Und sie kamen sehr zahlreich und haben das Panorama, denPrinzengarten in der ersten Rosenblüte, die mystische Stim-mung im Eibenhain genossen und bewundert. Nach der Rück-schnittsaktion unterhalb der beiden Zedern in diesem Früh-jahr ist auch von dort wunderbare freie Fernsicht über Frank-furt hinaus bis zum Odenwald und Spessart gegeben. Die Her - ren von Eschborn wußten schon genau, warum sie ihre Burggerade auf diesem Fels gebaut haben!Diese Vorzüge des Außengeländes unserer Burg sind in derHoch glanzbroschüre “Parkportraits” beschrieben (Seite 96),herausgegeben von KulturRegion FrankfurtRheinMain, GartenRheinMain. Das 130 Seiten starke Magazin “Parkporträts: InsGrüne –119 Parks und Gärten in FrankfurtRheinMain” ist kos-tenlos an der Burgkasse oder im Bürgerbüro, Berliner Platz,er hältlich. Zudem kann es auf der Webseite www.krfrm.de/pu-blikationen kostenlos heruntergeladen werden. Eine gelunge -ne Publikation und inspirierende Lektüre !

Berichte der ArbeitskreiseBurgBrief 20|21

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AK AussengeländeDie Natur kennt keinen Lockdown

Der Nordhang: Blüte in voller Pracht

Fünf kleine Turmfalken: Noch schweben sie nicht über den Dingen

Hausputz in den Nistkästen Fleißiges Burgbienchen

Die Englische “Geoff Hamilton”...

... und Rosenband aus “Heideröschen”

Im Dschungel über der Unterburgruine

Swimmingpool im Scharfen Eck?

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Berichte der ArbeitskreiseBurgBrief 20|21

Kaum aus ihrem Winterschlaf erwacht fiel unsere Burg, AnfangMärz mit einem Schlag in einen Dornröschen-Schlaf zurück.Wie lang er dauern würde, weissagte uns die böse Fee Coronanicht. Alle Textsysteme im Arbeitskreis blieben stehen, die Tele -fone stumm, die Köpfe ratlos.

Marketing – viele PläneDas Jahresprogramm, die burgzeit war überarbeitet und neu ge -staltet worden. Durch die neue Gliederung wurde es übersicht -licher und damit benutzerfreundlicher, da der Jahresüberblicknunmehr in konzentrierter Form gleich zu Anfang eine kalen-darische Auflistung aller geplanten Veranstaltungen auf einerDoppelseite bietet. Parallel dazu sind die einzelnen Programm -punkte jetzt auch nach Themen sortiert, so dass der Leser sichentweder chronologisch oder nach seinen persönlichen Vorlie-ben orientieren konnte.Alle Aufgaben waren unter unseren Kollegen verteilt, Vorbe-reitungen für die Bewerbung des Programms 2020/21 auf derBurg getroffen. Und dann kam alles ganz anders.Die geplanten Marketing-Maßnahmen sahen unsere Teilnah mean einigen Festen und Promotionveranstaltungen vor. So hattenwir uns vorgenommen, am Hessentag in Bad Vilbel, an der Mes -se “Land und Genuß”und den Neubürgerempfängen in Frank-furt und Kronberg präsent zu sein. Wie wir heute wissen, wur-den nahezu alle diese Veranstaltungen abgesagt. Einzig dasNewcomers’ Festival fand, deutlich reduziert und für uns imgegenwärtigen Format nicht attraktiv, statt.Rezeptions- und Verkaufspersonal von Hotels und Kurklinikender Umgebung sollte zu Führungen eingeladen werden. Bei denRegelführungen treffen wir immer wieder auf Touristen und Kur -gäste aus der Region. Dieses Besucherpotential möch ten wir gernverstärkt ansprechen, indem wir dem Frontoffice-Personal aus Ho -tellerie und Kureinrichtungen die Burg zeigen. Adressen und Ver -antwortliche waren recherchiert, doch das Projekt wur de auf 2021vertagt. Es ist zu erwarten, dass nach den Covid-be dingten Ver-änderungen Adressenbestandteile aktualisiert werden müssen.Zur verstärkten Akquisition von Firmenveranstaltungen unter -stützt der Arbeitskreis Jörg Kemper mit einer digitalen Präsen -ta tion im Powerpoint- Format. Wir werden damit ausgewählteUnternehmen im weiteren Umkreis anschreiben und die Burgund ihre Tagungsmöglichkeiten darstellen.Unser IT-Team hat die Zeit genutzt, um ein ÖA-eigenes Archivzu schaffen, in dem wir Fotos und Analysen für unsere Arbeitspeichern können. Die Auswertung der Umfragekarte, die seitBe ginn der Saison an der Kasse ausliegt, hat–wenig überra-schend– ergeben, dass die Burg überwiegend ein Ziel für Kron - berger mit ihren Gästen ist.

Pressearbeit und FacebookEinzig eine Befragung des Publikums des Galli Theaters wies2020 auf den Einfluss der Presse durch den FAZ Tipp“Heute undmorgen in Rhein-Main”hin, der diese Aufführung empfohlenhatte. Dennoch: ohne die Berichterstattung in Kronberger Boteund Taunuszeitung geht gar nichts ! Wir danken beiden Redak -tionen sehr dafür, dass sie die Arbeit auf der Burg so wohlwol -lend begleiten.Die Beobachtung der Nutzung von Facebook–wir haben ja eineengagierte eigene FB Redaktion! – hat uns wertvolle Hinweisegegeben, die Ergebnisse legen jedoch auch nahe, uns einem“jüngeren”Medium zuzuwenden. Deshalb werden wir uns imWinter näher mit einer Präsenz auf Instagram befassen. Werbung für unser Programm in den Kronberger Lichtspielenliegt fertig in der Schublade. Diese Schublade zu öffnen hataber erst Sinn, wenn die Menschen wieder zahlreich ins Kinogehen dürfen. Selbst James Bond wartet nun schon ein Jahr da -rauf, dass sein neuester Film endlich in die Kinos kommt –uns ergeht es nicht viel anders. Warten wir mit ihm!

AK ÖffentlichkeitsarbeitWarten wie James Bond

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Zu unserer großen Freude waren erneut 27 Mitarbeiter vonCelanese (mit roten T-Shirts gekleidet) zu ihrem Social Day beiuns auf der Burg. Unterstützt von 12 Kollegen aus dem AK Grünwurden 20 Biertischgarnituren repariert und neu gestrichen,ein Schwerlastregal für die Ge trän kevorräte im Gewölbe kelleraufgebaut, Zubringarbeiten des großen Sämling-Rückschnittsauf den Unterburgruinen für den professionellen Häckslerdurch geführt, und noch so einiges mehr. Der riesige Haufendes zusammengetragenen Schnittguts bedeckte einen großenTeil des Bühnenforums. Genauso eindrucksvoll: die Co ro na-gerechte Einrichtung des Terracotta saales für den Mittagstischder ganzen Truppe mit 40 Konferenztischen im korrekten Ab-stand zueinander ! Bei all diesen erfreulichen Ergebnissen und Erlebnissen gibt esin diesem Jahr zum ersten Mal auch etwas Unschönes zu be-richten: im Prinzengarten wurde eine Banksitzfläche zerstört,ob unbeabsichtigt oder mutwillig, ist nicht bekannt. Material-beschaffung und Instandsetzung blieben an unseren Ehrenamt -lichen hängen: Frust und unnötige Ausgaben–in einem Jahr, indem Corona-bedingt ein großer Teil der Einnahmen des Burg-vereins weggebrochen ist.Trotzdem haben wir auch Grund für Optimismus: unser freund -licher Appell an unsere Mitbürger und Hundehalter, keinen Un-rat und keine Hundeabfalltüten über den Zaun in den Eiben-

hain zu werfen, hat gefruchtet: wir müssen seither zwischen denEibenbäumen auf unserer Seite nichts mehr einsammeln. Wirfreuen uns sehr über solche Einsicht und Rücksichtnahmeund danken allen Beteiligten an dieser Stelle.Wir dürfen uns wieder auf einen farbenfrohen Beginn des nächs-ten Burgjahres freuen, denn dann werden unsere Gäste nichtnur die Frühlingsblüher am Nordhang bewundern können, son -dern dazu auch rund 800 neugepflanzte Wildkrokusse in allenBlautönen am Hang vor dem Bühnenforum.Und wir bleiben weiter optimistisch: Corona-bedingt konnte überunseren Förderantrag zum Projekt aus dem Parkpflegewerk derBurg bedauerlicherweise bisher noch nicht entschieden werden.Wir hoffen jedoch auf ein positives Ergebnis und einen Startdieses Großprojekts 2021 !

Aktive aus Celanese und aus dem AK-Grün gemeinsam für die Burg: der Social Day

"Frisch gestrichen" – 32 Biergartengarnituren!

Mittagspause unter Corona-Regeln

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Am 12.Januar 2020 starb Judith Ritter, langjähriges Mitglied imBurgverein. Die geborene Amerikanerin hat mit ihrem MannProf.Ulrich Ritter, Ehrenmitglied des Burgvereins, die sehr er-folgreiche Ver anstaltungsreihe Artes Mundi aufgebaut. JudithRitter wird uns durch ihre Liebenswürdigkeit und Gastfreund-lichkeit–viele Treffen fanden im Hause Ritter statt– in Erinne-rung bleiben.

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Judith Ritter

Nachruf

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VereinsnachrichtenEin Hochzeitsschrank aus der Renaissance

Er stammt zwar aus dem nördlichen Niedersachsen, passt den -noch sehr gut in die Konfektkammer: der mehrere hundert Jah -re alte Ammerländer Hochzeitsschrank.Hervorragend vom Kunstschreiner und Restaurator MatthiasCropp– in Personalunion als Mitglied des Burgvereins auch Vor -sitzender des Stiftungsrats – und dessen Team in mehr als 100Arbeitsstunden in Stand gesetzt, wurde er Anfang August offi -ziell dem Burgmuseum übergeben. Die Kosten von rund 5.000Euro für die grundlegende und aufwändige Restaurierung desSchranks hatte der Lions-Club Kronberg übernommen. Für die -se großzügige Unterstützung bedankte sich die Sprecherin desVorstands des Burgvereins – Martha Ried – herzlich im Namendes Vereins beim derzeit amtierenden Lions-Club PräsidentenPierre Barrault während der feierlichen Übergabe, dabei wohl -wis send, dass der Lions-Club als treuer Freund der Burg schonmehrfach bei der Realisierung von Projekten pekuniär einge-sprungen ist.Der Schrank war ursprünglich im Besitz von Prinz Philipp vonHessen und befand sich einst im Prinzenturm. Dieser dientedem Prinzen nach dem II.Weltkrieg als temporäre Unterkunft.Später stiftete die Hessische Hausstiftung das Möbelstück fürdas Burgmuseum.Für die Restaurierung musste Cropp den Schrank, der durchmehrere hundert Holzstifte, so genannte Degen, zusammen-gehalten wird, zunächst in seine einzelnen Bestandteile zerle -gen und nach der Instandsetzung wieder vor Ort in der Konfekt -kammer zusammenbauen. Keine leichte Arbeit, die viel Erfah-rung im Möbelbau voraussetzt. Dagegen ist der oft nicht leichteZusammenbau eines Ikea-Regals ein Kinderspiel…

Die Geschenkidee:BurgposterUnser Vereinsmitglied Leon Houdret hat das Glück, tagtäglich

von seiner Wohnung aus die markante Silhouette der Ober-

burg vor Augen zu haben. Nachdem er als passionierter Foto -

graf das Kronberger Wahrzeichen jahrelang sowohl bei Tag als

auch bei Nacht sowie zu den vier Jahreszeiten mit seiner Ka-

mera eingefangen hatte, kam er zu Beginn dieses Jahres auf die

Idee, ein Poster mit den schönsten Ansichten der Oberburg

drucken zu lassen. Tatkräftig unterstützt hat ihn bei der Gestal-

tung seine Tochter Fabienne Houdret, die als erfolgreiche Gra-

phikerin und Buchillustratorin tätig ist.Entstanden ist ein beeindruckendes Poster mit 15 Ansichten

der Oberburg, das sich zweifelsohne sehr gut als Weihnachts-

geschenk eignet, aber auch bei anderen Gelegenheiten ein pas -

sendes Präsent darstellt. Das Plakat kann den Winter über bei

der Kronberger Bücherstube in der Friedrich-Ebert Straße 5 er-

worben werden.Vermietungen – trotz Virus im kleineren Rahmen durchgeführt

Anfang des Jahres hatten wir uns noch gefreut: Alle möglichenSamstagstermine waren für private Veranstaltungen, überwie-gend Hochzeiten, verbucht, doch dann kam uns das Corona-Virus mit dem mehrwöchigen Lockdown in die Quere. Bis inden Juni konnten deswegen keine privaten Veranstaltungenauf dem Burghügel stattfinden. Viele Brautpaare und Geburts-tagskinder haben folglich ihre Termine auf diesen Herbst odersogleich auf 2021 verschoben. Jörg Kemper hatte dadurch mitder Neu- und Umorganisation sowie den entsprechenden Ab-sprachen viel Mehrarbeit. Zum Glück gelang es ihm, fast alleInteressenten davon zu überzeugen, der Burg weiterhin treuzu bleiben, so dass ein Großteil von diesen ihre Feiern zu einemspäteren Termin nachholen werden. Herzlichen Dank an JörgKemper für sein großartiges Engagement.

Brigitta Hermann hat den Burgverein verlassen

Brigitta Hermann gehörte seit 2011 dem Burgverein Kronbergan und arbeitete zunächst im AK Öffentlichkeitsarbeit, dannim AK Veranstaltungen mit. 2012 und 2013 wurde vom Vorstand und den Arbeitskreisenein Nutzungskonzept für die Burg erarbeitet. Für den BereichVer anstaltungen erwiesen sich Brigitta Hermanns reiche beruf -liche Erfahrung im Kulturbetrieb und die guten Verbindungenzu Künstlern in der Region als Glücksfall.An Ideen für ein auf die Burg zugeschnittenes Programm man -gelte es ihr nicht. Der Einfall zur “tea time” kam ihr aufgrund

der jüngeren Burggeschichte, als Referenz an Viktoria KaiserinFriedrich, der Retterin der Burg. Eine AK-übergreifende Grup -pe brachte dann mit großer Begeisterung die “Texte und Tönezur Teezeit”, kurz TTT, zur Produktreife. Brigitta Hermannwählte Musikstücke und Texte kenntnisreich aus, die sie zumTeil auch bearbeitete. Die Auftaktveranstaltung im Mai 2014 mitPeter Härtling bescherte ein volles Haus. Viele weitere Höhe-punkte folgten. Das Konzept der TTT – die Verbindung von Li-teratur und Musik, zusammen mit einer Pausenbetreuung,bei der Tee, Sandwiches und Kuchen gereicht werden– kommtbeim Publikum sehr gut an.Brigitta Hermann wirkte nicht nur als künstlerische Leiterin ininsgesamt sechs Spielzeiten erfolgreich, sie stand auch selbstauf der Bühne, u.a. als Erzählerin in “Die schöne Magelone”(2015) oder als George Sand im Chopin-Programm “Nachhalleiner Liebe”(2016/Foto).Zum Umzug der TTT-Reihe 2016 in den nun restaurierten Wap -pensaal, der optimalen Spielstätte für das mittlerweile einge-führte Programm, spendete das Ehepaar Hermann der Burg-stiftung einen Konzertflügel. Von 2019–2020 war Brigitta Hermann Vertreterin des Burgver -eins im Stiftungsrat und erstellte die Protokolle.Leider entschied sich Brigitta Hermann Ende 2020 den Burgver -ein zu verlassen, weswegen sie TTT nicht weiter betreuen wird.Wir danken Brigitta Hermann für alles, was sie für die Burggeleistet hat.

Im Herbst konnten wir aber zumindest über Vermietungendoch noch einige Einnahmen erzielen, die selbstverständlichnicht denen aus dem Vorjahr entsprechen. Immerhin fanden6 Trauungen, 4 Hochzeitsfeiern, 1 Empfang sowie 1 Veranstal-tung der Kronberg-Academy und sogar Filmaufnahmen aufder Burg statt–durchweg in kleinerem Rahmen und entspre-chend den Corona-Regeln.

Da jetzt die meisten Veranstaltungen in das nächste Jahr ver -scho ben worden sind, heißt das, dass für das Jahr 2021 nurnoch wenige freie Samstage im Kalender stehen, an denen Räu -me in der Burg angemietet werden können. Wir sind zuversicht -lich, auch die freien Daten zu füllen, wenn die Covid Maßnah-men wieder eine Planung zulassen.

Judith Ritter (im Vordergrund)

Fotografien: Léon HoudretGestaltung: [email protected]

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Herausgeb

er

Impressum

Stiftung Burg Kronberg im TaunusSchlossstraße 10–1261476 Kronberg im Taunus

TextH.Bäcker, M.C.Dresler, M.Lendzian-Coane, M.Marchel, M.Ried, Dr.W. Ried, A.Vowinckel-Reichl

FotosH.Bäcker, V.Bewersdorf, E.Diegelmann, J.Horlacher,B.Kilb, M.Lendzian-Coane, Netzwerkstätte-WebdesignKönigstein, G.Rasbach

Redaktion A.Vowinckel-Reichl

Layoutcristina dresler | kommunikation+gestaltung

Vorsitzender des Stiftungsrats: Matthias CroppVorstandssprecherin: Martha RiedTel: 06173 / 7788Fax: 06173 / 994 990Email-Adresse: [email protected]

Spendenkonto

IBAN:DE90 5125 0000 0055 0008 16

BIC: HELADEF1TSK

BurgBrief 20|21

Lange Zeit im Vorstand des Burgvereins, heute Vorsitzender des Stiftungsrates

Wenn Sie uns bei unserer Arbeit in vielenBereichen unterstützen möchten: Wir haben für Hände mit Hirn und Herzviel zu tun! Sie erreichen uns unter:[email protected]

“Mit Hand, Herz und Hirn” lautet dasMotto von Matthias Cropp, der sich mitseinem Fachwissen als Restaurator undseiner Liebe zur Burg seit Jahren für denBurgverein einsetzt.

In eigener Sache:

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Berichte der ArbeitskreiseBurgBrief 20|21

Kaum aus ihrem Winterschlaf erwacht fiel unsere Burg, AnfangMärz mit einem Schlag in einen Dornröschen-Schlaf zurück.Wie lang er dauern würde, weissagte uns die böse Fee Coronanicht. Alle Textsysteme im Arbeitskreis blieben stehen, die Tele -fone stumm, die Köpfe ratlos.

Marketing – viele PläneDas Jahresprogramm, die burgzeit war überarbeitet und neu ge -staltet worden. Durch die neue Gliederung wurde es übersicht -licher und damit benutzerfreundlicher, da der Jahresüberblicknunmehr in konzentrierter Form gleich zu Anfang eine kalen-darische Auflistung aller geplanten Veranstaltungen auf einerDoppelseite bietet. Parallel dazu sind die einzelnen Programm -punkte jetzt auch nach Themen sortiert, so dass der Leser sichentweder chronologisch oder nach seinen persönlichen Vorlie-ben orientieren konnte.Alle Aufgaben waren unter unseren Kollegen verteilt, Vorbe-reitungen für die Bewerbung des Programms 2020/21 auf derBurg getroffen. Und dann kam alles ganz anders.Die geplanten Marketing-Maßnahmen sahen unsere Teilnah mean einigen Festen und Promotionveranstaltungen vor. So hattenwir uns vorgenommen, am Hessentag in Bad Vilbel, an der Mes -se “Land und Genuß”und den Neubürgerempfängen in Frank-furt und Kronberg präsent zu sein. Wie wir heute wissen, wur-den nahezu alle diese Veranstaltungen abgesagt. Einzig dasNewcomers’ Festival fand, deutlich reduziert und für uns imgegenwärtigen Format nicht attraktiv, statt.Rezeptions- und Verkaufspersonal von Hotels und Kurklinikender Umgebung sollte zu Führungen eingeladen werden. Bei denRegelführungen treffen wir immer wieder auf Touristen und Kur -gäste aus der Region. Dieses Besucherpotential möch ten wirgern verstärkt ansprechen, indem wir dem Frontoffice-Personalaus Hotellerie und Kureinrichtungen die Burg zeigen. Adressenund Verantwortliche waren recherchiert, doch das Projekt wur -

de auf 2021 vertagt. Es ist zu erwarten, dass nach den Covid-be- dingten Veränderungen Adressenbestandteile aktualisiert wer-den müssen.Zur verstärkten Akquisition von Firmenveranstaltungen unter -stützt der Arbeitskreis Jörg Kemper mit einer digitalen Präsen -ta tion im Powerpoint- Format. Wir werden damit ausgewählteUnternehmen im weiteren Umkreis anschreiben und die Burgund ihre Tagungsmöglichkeiten darstellen.Unser IT-Team hat die Zeit genutzt, um ein ÖA-eigenes Archivzu schaffen, in dem wir Fotos und Analysen für unsere Arbeitspeichern können. Die Auswertung der Umfragekarte, die seitBe ginn der Saison an der Kasse ausliegt, hat–wenig überra-schend– ergeben, dass die Burg überwiegend ein Ziel für Kron - berger mit ihren Gästen ist.

Pressearbeit und FacebookEinzig eine Befragung des Publikums des Galli Theaters wies2020 auf den Einfluss der Presse durch den FAZ Tipp“Heute undmorgen in Rhein-Main”hin, der diese Aufführung empfohlenhatte. Dennoch: ohne die Berichterstattung in Kronberger Boteund Taunuszeitung geht gar nichts ! Wir danken beiden Redak -tionen sehr dafür, dass sie die Arbeit auf der Burg so wohlwol -lend begleiten.Die Beobachtung der Nutzung von Facebook–wir haben ja eineengagierte eigene FB Redaktion! – hat uns wertvolle Hinweisegegeben, die Ergebnisse legen jedoch auch nahe, uns einem“jüngeren”Medium zuzuwenden. Deshalb werden wir uns imWinter näher mit einer Präsenz auf Instagram befassen. Werbung für unser Programm in den Kronberger Lichtspielenliegt fertig in der Schublade. Diese Schublade zu öffnen hataber erst Sinn, wenn die Menschen wieder zahlreich ins Kinogehen dürfen. Selbst James Bond wartet nun schon ein Jahr da -rauf, dass sein neuester Film endlich in die Kinos kommt –uns ergeht es nicht viel anders. Warten wir mit ihm!

AK ÖffentlichkeitsarbeitWarten wie James Bond

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Bildunterschrift

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Liebe Vereinsmitglieder und Freunde der Burg,2020 stand auch bei uns im Burgverein ganz im Zeichen des Corona-Virus. Gerade hatten wir unser Veranstaltungsprogramm – dieburg zeit’20 – aus der Druckerei erhalten, da wurde bundesweit derso genannte Lockdown ausgerufen. Die Folge: Der Burgbetriebruhte bis Ende Mai. All unsere geplanten Veranstaltungen von Fes-ten über Theater und Konzerten bis hin zu Burgführungen musstenabgesagt werden. Zum Glück war das Freigelände mit seinen schö -nen, gepflegten Gärten ab Ende Mai für Besucher geöffnet. DiesesAngebot wurde, nicht zuletzt wegen des guten Wetters und allgemeineingeschränkter Ausflugsmöglichkeiten im Frühjahr und Som merbestens angenommen, ja in einigen Monaten kamen sogar mehr Be -sucher als in den Vorjahren. Man konnte manchmal den Eindruck ge -winnen, dass die Kronberger ihre Burg neu entdeckten !Zum Glück konnte der “Burgbetrieb” im Sommer im bescheide nenRahmen wieder hochgefahren werden. So waren von da an Füh -rungen in den Räumen des Burgmuseums und im Außenbereichmit beschränkter Personenzahl wieder möglich.Daneben lockten zwei Kunstausstellungen des Landratsamts desHochtaunuskreises in den Rheinberger Saal. Auch einige Heiratswil -lige trotz ten dem Virus und ließen es sich nicht nehmen, auf derBurg standesamtlich im kleinen Kreis zu heiraten.Wir sind gespannt, welche Überraschungen das nächste Jahr bringenwird – hoffentlich nur positive !

Bleiben Sie gesund!Ihre Martha RiedSprecherin des Vorstands der Stiftung Burg Kronberg

BurgBrief 20|21

Vorwort

Inhalt

Titel

VereinsnachrichtenImpressum

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AK-Bau und DenkmalpflegeAK-MuseumAK-VeranstaltungenAK-AussengeländeAK-Öffentlichkeitsarbeit

Einmaliger Blick:“Echinops sphaerocephalus”, die Blaue Bienen -kugeldistel, auch Drüsige Kugeldistel genannt.Foto: E.Diegelmann und G.Rasbach

Titelbild: G.Rasbach

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30 Jahre Vorstand03Berichte der Arbeitskreise

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Winziges Virus – riesige Wirkung