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C rvav4 ~tVj.,, r9-' ~. J,~rL~' ~M-t';,.) BRANDANS MEERFAHRT Ausstellung in der- Universit~tsbibliothek Regensburg vom 17. bis 28. Februar 1969

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  • C rvav4·~tVj.,,·r9-' ~. J,~rL~' ~M-t';,.)BRANDANS MEERFAHRT

    Ausstellungin der-

    Universit~tsbibliothek Regensburgvom 17. bis 28. Februar 1969

  • VORWORT

    Auf Anregung und in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhlfür Deutsche Phd.Lo Logd.e , Mediävistik, zeigt die Uni-versitätsbibliothek Regensburg eine kleine Ausstel-lung von ausgewähltem Material zur Sankt Brandanus-Legende, die vom Instituut De Vooys für Niederländi-sche Sprach- und Literaturwissenschaft an der Univer-sität Utrecht erarbeitet wurde. Abbildungen aus Hand-schriften und Drucken stehen neben geographischemMaterial und Textausgaben. Sie werden ergänzt durcheine Handschrift (clm 22248) aus der BayerischenStaatsbibliothek München, die einst dem Kloster Wind-berg in der Nähe von Deggendorf gehörte, und einerAusgabe des um die Wende vom Mittelalter zur Neuzeitweit verbreiteten Volksbuchs von der Reise des AbtesBrandanus.Der Lehrstuhl für Deutsche Philologie, Mediävistik,und die Direktion der Universitätsbibliothek sind fürdas Zustandekommen dieser Ausstellung dem InstituutDe Vooys besonders verbunden. Ihr Dank gilt fernerder Bayerischen Staatsbibliothek für die wertvollenLeihgaben und der Staatlichen Bibliothek Regensburgfür die Überlassung der Vitrinen, nicht zuletzt allenMitarbeitern, die an dem Zustandekonmen der Ausstel-lung und deren Aufbau ihren Anteil haben.

    Pauer

  • INHALTSVERZEICHNIS

    EinleitungKatalogTafel 1

    Tafel 2/3Vitrine 1/2Vitrine 3

    Vitrine 4/5

    Vitrine 6/7/8Tafel 4

    000 • • • • 0 • • • 0 000 • • 0 0 0 • 0 • 0 0 0 • • 0 • 00. • • 0 .0. 1

    Illustrationen zur hochdeutschen Pro-safassung (Heidelberger Handschrift) 9Illustrationen zum Straßburger Druck 13Der historische Brandan •••••••••••• 15Zeugnisse der Brandanverehrung aufdem Kontinent ••••••••••••••••• 0.0 •• 18"Imram Maelduin" und die Verbreitungder "Navigatio" •••••••••••••••••••• 20Verbreitung der "Reise·"-Versionen •• 23Rekonstruktionsversuch eines Ab-schnitts der mittelfränkischen Fas-sung des 12. Jahrhunderts •••••••••• 27

    Vitrine 9/10 Geographie ••••• 0 •••• 000 •••••••••••• 34Vitrine 11/1213/14 Zur Bibliographie .0................ 37Vitrine 15 Handschrift Clm 22248 und Druck von

    Mathis Hüpfuff, Straßburg •••••••••• 37

  • EINLEITUNG

    Irland besaß vom 6. bis 80 Jahrhundert eine blühendemonastische Kultur. In dieser Zeit, da man sich auIdem Kontinent nach einem fast allgemeinen materiellenund geistigen Niedergang erst langsam wieder zu fas-sen und neu zu orientieren begann, hatte das antik-c~istliche Erbe in den irischen Klöstern eine Pflege-statte gefunden. In Irland, das nie von den Römern be-treten worden war, nahm dieses Erbe freilich im Kon-takt mit Südfrankreich und Spanien und mit dem orien-tali~chen Mönchtum ein ganz eigenes Gepräge an. Es kamzu e~~er irischen Sonderentwicklung, die sich nicht nurder k~rchlichen Organisation, sondern auch dem Geistenach entscbiedend von der römischen Kirche oder auchvom benediktinischen Mönchtum absetzte. Das wurde nichtnur deshalb bedeutsam, weil die benachbarte angelsäch-sische Kirche römisch orientiert war und es hiermit zueinem zunächst mehr lokalen Konflikt kam, in dem dieirische Kirche nur mühsam angeglichen werden konnte,sondern das hatte deshalb weitreichende Folgen, weildas irische Christentum in mehreren Missionswellen aufden Kontinent hinübergetragen wurde. Nach dem Zerfallder spätantiken christlichen.Kirchen in Nordgallienund Süd- und Westdeutschland versuchten die Iren alserste, das Christentum hier wieder zu beleben oder neuzu begründen. Der eigentliche Pionier dieser Missions-bewegung war Columbano Er gründete 590 in den Vogesendas Kloster Luxeuil, das zu einem Ausstrahlungszentrumdes irischen religiösen und wissenschaftlichen Lebensauf dem Kontinent wurdeo Columban zog dann weiter de~Rhein entlang an.Gen ~odenseel wo einer seiner Begle~-ter, Gallus, zurückblieb und b13 eine monastische Ge-meinschaft ins Leben rief, aus der das Kloster St.Gal-len hervorging. Columban selbst überschritt die Alpenund gründete 612 mit Bobbio in Norditalien ein zweitesirisches Zentrum. Auf diesem Weg an den Rhein und nachSüddeutschland folgten ihm eine Reihe weiterer Iren oderIrenschüler: Fridolin, Trutpert, Kilian - um nur diewichtigsten zu nennen. Eine neue große Irenwelle er-reichte als Folge der gegen 800 einsetzenden Normannen-einbrüche den Kontinent; und wieder kam es zu zahlrei-chen Klostergründungen, sog. Schottenklöstern - dieIren wurden als Scoti, ihre Insel als Scotia bezeichnet-.Die UbeDfälle auf die nordfranzösischen Gebiete im 9.Jahrhundert trieben auch die dortigen irischen Möncheweiter nach dem Süden. Den nächsten großen Aufschwungnahm die irische Missionsbewegung dann ill110 und 12.Jahrhundert: um 1090 wurde St. Jakob in Regensburg ge-gründet, nachdem Weih St. Peter (1075) vorangegangenwar. Von Regensburg aus kam es dann zu zahlreichenTochtergründungen: St. Jak~b in Würzburg (1134), St. Egid

  • in Nürnberg (1140), St. Jakob in Konstanz (1142) St.Maria in Wien (1158), St. Nikolaus in Memmingen ~1168),HI. Kreuz in Eichstätt (1194) usw.Die Iren folgten insbesondere in der Frühzeit, d.h. be-vor sie sich benediktinischer Regel und benediktinischemGeiste fügten, einem monastischen Ideal, das ebensosehreigentümlich wissenschaftlich wie asketisch ausgerichtetwar. Der irischen Belehrsamkeit verdanken wir nicht nureine Weitergabe von Griechischkenntnissen im Westen - wiespielerisch-obskur diese Kenntnisse auch immer gewesensein mögen - sondern auch die Überlieferung einiger .d e.:r, auf uns gekommenen gotischen Texte: sie stammen ausBobb~o. Der asketische Zug auf der andern Seite steht ineinem wesentlichen Zusammenhang mit der Missionstätigkeit.Es war das asketische Ideal der Heimatlosigkeit, das zurWanderung verpflichtete. Die Peregrinatio wurde als dieder Vorläufigkeit des irdischen Daseins allein entsprechen-de Lebensform verstanden.Vor diesem Hintergrund ist die Geschichte eines literari-schen Werkes zu sehen, dem die gegenwärtige Ausstellunggewidmet ist: ''DieSeefahrt de s HI. Brandan" • Der histo-rische Brandan war ein irischer Abt und Klostergründerdes 6.Jahrhunderts. Er stammte aus Kerry in Südwestirland.Er ist in Annaghdown gestorben - als Todestag wird amhäufigsten der 16. Mai 577 angegeben. Er liegt in seinemKloster Clonfert, in der Grafschaft Galway, begraben. Die'~ita Sancti Brendanf berichtet von seinen Wundertaten. Imübrigen soll er Reisen nach Schottland und Wales unternom-men haben. In Wales gründet er angeblich das KlosterLlancarvan. Ob ihm noch weitere Seefahrten historisch zu-B~~§~reiben sind, etwa in die Bretagne, ist umstritten.Vgl.u.Neben dieser Vita, die in verschiedenen Fassungen auf unsgekommen ist, gibt es eine Brandanlegende, die von einerwunderbaren Meerfahrt des Heiligen und seiner Gefährte~zur Terra Repromissionis Sanctorum, zum Land der Verhe~ßung,berichtet: die "Navd.gatrl,oSancti Brendani". .Der jüngste Herausgeber der" Navigatio", Carl SeImer, ver-zeichnet etwa 120 Handschriften, die über die Bibliothe-ken Europas und Amerikas verstreut liegen. Wenn man be-rücksichtigt, daß nur ein Teil der einst existenten Hand-schriften auf uns gekommen ist, so bedeutet das, daß wirein Werk vor uns haben, dem ein im Mittelalter fast be,'-spielloser Erfolg beschieden war. Die Überlieferung reichtnoch ins 10. Jahrhundert zurück; die letzte größere Zahlvon Handschriften bringt das 15. Jahrhundert.(Vgl.u.S.20)Die 'Navigatio" stammt zweifellos aus irischer Schule.Das legt nicht nur die Titelgestalt nahe, sondern das be-

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  • weisen Hibernismen im Latein und insulare Schreibge-wohnheiten. Der Entstehungsort ist nicht auszumachen.Vermutlich ist das Werk in einem der irischen Klösterim lothringischen Raum entstanden. Dahinweist auchdie Handschriftentradition. Die älteste Handschriftkommt aus St. Maximin in Trier. Ein weiteres Manu-~ipt wird in einem Bibliothekskatalog von St. Emmeramin Regensburg vom Jahre 994 erwähnt. Es heißt da, daßunter Abt Ramwold ein"Liber Brendanr'für St. Emmeramerworben wurde. Dieser Abt k~ 975 von Trier nach Re-gensburg, und man weiß, daß er zahlreiche Bände ausden Beständen von St. Maximin mitgebracht hat. Weiterführen uns die Handschriften nicht zurück. Es ist auf-fällig, daß die Überlieferung bei den Inselkelten selbstspät und dürftig ist.Der 'Navigatio'l-Verf.asserkonnte thematisch an BrandansReisen in der "Vita' anlmüpfen. Es kommt auch sekundärleicht zu Berührungen: es gibt Mischredaktionen zwi-schen der 11Vita" und der" Navigatio" • Das Material derIINavigatioll aber ist gegenüber der "·Vita" im wesentli-chen zusätzliches literarisches Gut. Es ist entweder infreier Motivkombination unter Verwendung verschiedenerQuellen als Brandanlegende zusammengebaut worden, oderaber es lag als mehr oder weniger geschlossene Reiseer-zählung schon vor und wurde dann auf Brandan übertragen.Es handelt sich bei den einzelnen Motiven, bei der Fahrtzur Jenseits- und Wunderinsel und den vielfältigen Aben-teuer~terwegs um literarisches Material, zu dem man so-wohl in den antiken Seefahrtsepen, in der '(Odyssee' undin der "Aeneis", als auch in orientalischen Reisemärchen,vor allem im "Sindbad", Parallelen nachweisen kann. Dasauffälligste Beispiel für solches erzählerisches W·ander-gut in der."Navigation ist die Episode der Fischinsel :Brandan legt mit seinem Schiff an einem Eiland an. Wieseine Mönche aber Feuer machen, beginnt die scheinbareInsel sich zu bewegen. Sie erweist sich als ein Walfisch,der in die Tiefe taucht, so daß sich die Mänche nur mitMühe retten können. Diese Erzählung wird dem Mittela~terdurch die griechisch-lateinische naturkundliche Trad1-tion, insbesondere durch das maßgebliche Tierbuch, den"Pbysiologus", vermittelt; das Motiv findet sich aberauch ~m Orient, u.a. in" Tausenundeiner Nacht". (VgI.Vitri-ne 13)Aber die "Navigatio" besteht nicht nur aus Reiseabenteu-ern mit internationalem literarischem Hintergrund, son-dern sie ist weit stärker noch durch Motive aus der Vi-sionsliteratur geprägt. Das Ziel der Fahrt, die Inse~ derSeligen, knüpft gewiß an Jenseitsvorstellungen an, d~enicht spezifisch christlich zu sein brauchen, aber dle

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  • Terra Repromissionis verändert im thematischen Zusammen-hang einer christlich verstandenen Jenseitsreise ihrenCharakter und Stellenwert. Sie fügt sich zu einer Reihevon Höllen- und Himmelsorten, die offenbar Ableger ausvisionären Seelenreisen darstellen, wie sie von denfrühen großen Vi sionen, von den 11 Petrus-" und 11 Paulus-apokalypsen" aus an das Mittelalter weitergegeben wurden.Dabei ist freilich auffällig, daß die IINavigatio" nichtim Sinne einer solchen christlichen Jenseitsreise durch-strukturiert ist, sondern daß vielmehr Einzelelementeaufgenommen und eingebaut worden sind. Wenn man diesenTatbestand in die Geschichte der Visionsliteratur ein-bezieht, so würde am ehesten jener Entwicklungsstandentsprechen, den diese Literatur im frühen Mittelaltererreicht: Nach den großen Visionen der ersten christli-chen Jahrhunderte erfolgt ein gewisser Niedergang, einAbbau und damit auch eine gewisse Vereinzelung der Vi-sionsmotive. Das Visionsmaterial wurde verfügbar, konntealso nach Bedarf in eine real gemeinte Jenseitsreiseübertragen werden. Das würde sich gut mit dem zeitlichenAnsatz der IINavd.gatrio" im frühen 10. Jahrhundert verbin-den lassen. Die große Erneuerung der Visionsliteratur,im Rückgriff vor allem auf die "Paulusvision", erfolgterst um 1100. Es sind übrigens die Iren, denen auch hierdie entscheidenden Impulse zu verdanken sind. Sie tragenschon die recht bescheidende Visionsliteratur der Karo-lingerzeit. Die erste große Vision des Mittelalters,der "Tundalus" aber wird.um 1150 in Regensburg aus demIrischen ins Lateinische übersetzt und dann in Windberg -zwischen Regensburg und Straubing - von Alber ins Bairi-sche übertragen.Während die einzelnen Anleihen bei den antik-orientali-schen Reiseerzählungen und bei der christlichen Visions-literatur historisch zwar schwer präziser bestimmbaraber doch offenkundig sind, so ist das Verhältnis zueiner irischen literarischen Gattung, den sog. Imrama,umstritten. Diese Imrama behandeln Reisen über das Meer,meist in der Form einer Episodenreihung von Inselaben-.teuern, wie dies ja auch für die "Navigatio" charakterl.-stisch ist. Am nächsten bei der IINavigatio" steht der"Imram Maelduin". Ein sehr großer Teil der hier auftau-chenden Motive läßt sich wenigstens ungefähr mit Mate-rial aus der "Navigatio" parallelisieren. Der überlie-ferte "Imram Maelduin" reicht zwar zeitlich nicht vorden Ansatz der "Navigatio"zurück, aber es ist immerhinmöglich, daß eine Vorstufe dieses" Imram" die Grundlageabgegeben hat, auf der ein Ire unter Vervlendung vonweiterem Material aus antik-ofientalischen und christ-lichen Quellen die "Navigatio als mönchischen Imram ge-schaffen hat. Anderseits zeigen alle auf uns gekommenenImrama, die mit der Technik der Episodenreihung arbeiten,

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  • stärker oder schwäßher, christliche Ein£lüsse. Und soist es denn auch denkbar, daß diese ausgebildete Formder irischen Meerfahrterzählung erst unter dem Einflußder IINavigatioll zustande gekommen ist. In jedem Fallmuß damit gerechnet werden, daß eine Wechselwirkungstattgefunden hat. Wie vielschichtig sie war und aufwelcher Seite der eigentliche Kristallisationsort lag,ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Material aus spezi-fisch irischer Tradition ist in der "Navigatio't unver-kennbar, wobei freilich diese "irische Tradition" ihrer-seits wiederum ein Produkt unterschiedlichster Einflüsseist: der antike und christliche Einfluß reicht in Ir-land so weit zurück und wurde in einem solchen Maße assi-miliert, daß man ihn kaum sauber aus der alten irischenliterarischen Tradition wird ausscheiden können.Die "Navigatio" hat ihr Motivmaterial unter einer spe~i-fisch monastischen Kon~eptian ein- und umgearbeitet.~randan fährt mit seinen Mönchen sieben Jahre über dasMeer, um das Land der Verheißung zu erreichen. Der Fest-kalender des Kirchenjohrcsgliedert die Episodenfolge,und zwar in der Weise, daß die Hauptfeste Jahr für Jahran denselben Orten gefeiert werden. Die siebenfache Rund-reise, die so zustande kommt, wirkt künstlich und aufge-setzt; sie ist aueh vom Erzählstoff her nur bedingt ge-füllt. Es geht hierbei aber offensichtlich darum, derFahrt zumindest andeutungsweise einen symbolischen Cha-rakter zu geben, d.h. sie zugleich als Bild der Lebens-fahrt zum Paradies zu verstehen. Auf dieser Fahrt istBrandan der in allen Situationen überlegene Reiseführer.Er weiß aufgrund gnadenhafter Einsicht um das Wesen je-des einzelnen Abenteuers, sein Gebet bannt Gefahren undsein grenzenloses Vertrauen in Gott findet immer wiederBestätigung. Es handelt sich also um eine Heiligenlegen-de, die nicht nur als Illustration des Peregrinatio-Ideals der irischen Missionare dienen konnte, sonderndie Brandan auch zum Schutzpatron der Seefahrer und Fi-scher prädestinierte - daß er auch bei Feuersbrünstenangerufen wird, dürfte auf einer TalksetymologischenDeutung seines Namens beruhen-. In die allgemeine Symbo-lik der Meerfahrt des Lebens führt ein Brandanhymnus des11. Jahrhunderts, wenn es dort heißt: Is~imploret nossalvari / naufragantes in hoc mari / ferat opem citolapsis / pressis mole gravis fascis. Die Zeugnisse zumBrandankul t außerhalb der "Vita" und der 11 Navigatio" ge-hen ins 9. Jahrhundert zurück.(Vgl.u. S. 18)Diese monastische: ''Navigatio''wurde bei ihrem Traditions-weg durch die Jahrhunderte auch in die Vulgärsprachenübertragen. So gibt es altfranzösische, provenzalische,italienische, katalanische und norwegische Übersetzungen.In einem Fall jedoch erfährt sie eine Adaption, die mit

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  • einer völligen Veränderung der erzählerischen Haltungund Intention zusammengeht. Es handelt sich um diemittelfränkische Bearbeitung von ca. 1150 - man nenntsie gegenüber der "Navigatio" die "Reise" oder die

    "1eise" -Fassung. Diese Bearbeitung ist nicht direkt er-halten geblieben, sondern sie wird für uns durch eineReihe von mehr oder weniger stark abgewandelten Text-ausläufern repräsentiert. Es sind vier Zeugen, mit denenwir zu arbeiten haben:1. eine mittelniederländische Übersetzung aus dem 13.

    Jahrhundert, die uns in zwei Redaktionen überliefertist. (Einmal die Comburger Hs., 14. Jahrhundert,aus der Abtei Komburg bei Schwäbisch Hall. Zum an-dern die Hulthemer Hs., 15. 'Jahrhundert, sogenanntnach dem Genter Bibliothekar Karel van Hulthem, derdie Hs. 1811 erwarb; seit 1837 liegt sie in Brüssel);

    2. eine mitteldeutsche Bearbeitung von etwa 1300;3. ein davon abhängiges mittelniederdeutsches Gedichtdes 14. Jahrhunderts; und

    4. eine bairische Prosafassung des 15. Jahrhunderts, dieals Volksbuch we,iteVerbreitung fand. (VgI..u ..S.23)

    Die mittelniederländische Übersetzung (d.h. die Vorstu-fe der erhaltenen beiden Redaktionen), die mitteldeut-sche und die bairische Fassung gehen unabhängig vonein-ander auf ein gemeinsames Original, d.h. auf das mittel-fränkische Gedicht des 12.Jahrhunderts zurück. Es istbis zu einem gewissen Grad möglich, aufgrund der erhal-tenen Redaktionen das mittelfränkische Original wennnicht durchwegs wörtlich, so doch seinem Motivbestandnach bis in Detail hinein zurückzugewinnen.(Vgl.u.S.27)Diese Rekonstruktion ist nicht nur für eine Analyse derstofflichen Veränderungen, die der Mittelfranke vorge-nommen hat, von Bedeutung, sondern mehr noch zur Be-stimmung der Erzählhaltung, die für ihn charakteristischwar; denn gerade an diesem Punkt weichen die nittelnie-derl~ndischen und deutschen Fassungen stark voneinanderab.Der mittelfränkische Bearbeiter ist mit seiner Vorlagesehr frei verfahren. Er hat nicht nur Episoden umge-stellt und teilweise bis zur Unkenntlichkeit verändert,sondern er hat auch neues Material eingebaut, Materialvor allem, zu dem es in den sog. Spielmannsepen, insbe-sondere im "Herzog Ernst" die nächsten Parallelen gibt:Lebermeer, Magnetberg u.a.m. Entscheidender noch istdie Wandlung in der Konzeption. Die Reise erhält einenneuen Rahmen. In der "Navigation erfährt Brandan durch denBericht eines andern Mönchs von der Terra Repromissionis,und er beschließt darauf, dieses Land ebenfalls aufzusu-chen. Die "Reise" dagegen zeigt Brandan zu B~ginn miteinem Buch, in dem die Wunder Gottes aufgez~lchnet sind.

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  • Was Brandan hier liest, komnt ihm so unglaubwürdig vor,daß er das Buch voller Zorn ins Feuer wirft. Da erscheintein Engel und befiehlt ihn auszufahren, damit er allediese Wunder mit eigenen Augen sehe und damit er sie,das verbrannte Buch ersetzend, aufzeichne. Die Reise hatdamit keinen festen Zielpunkt mehr; sie führt als Wun-dersammlung von einer phantastischen Episode zur näch-sten, und sie endet mit einer Begegnung, die eine ab-schließende Lehre bietet: Brandan trifft einen Zwerg,der versucht das Meer auszuschöpfen. Das wird als Gleich-nis erklärt: so unmöglich das Unterfangen des Zwergesist, so unmöglich ist es alle Wunder Gottes in Erfahrungzu bringen. Weise geworden kehrt Brandan nach Hause zu-rück.Dieser Brandan der "Reise" kann unter diesen Umständennicht mehr der überlegene, mit prophetischem Blick be-gabte Seefahrer der "Havigatio" sein. Er ist hier selbstden Geschehnissen mehr oder weniger wissend ausgelie-fert; er ist eine entscheidend mitbetroffene Figur, under hat aus dem Unternehmen seine Lehre zu beziehen. Die-se neue Situation gibt erzähltechnisch mehr her. Siebietet stärkere dramatische Möglichkeiten. Es wird allesunmittelbarer erlebt, farbiger dargestellt, die Episo-den gewinnen in größerer Autonomie an erzählerischemReiz. Zugleich ist eine komisch-hunoristische Note nichtzu übersehen.Man wird wohl mit einigem Recht diese "Reise"-Fassung inden Zusammenhang der rheinischen literarischen Produk-tion um die Mitte des 120 Jahrhunderts stellen dürfen.Hier erwacht das Interesse an der bunten Fülle der Wirk-lichkeit wie an den Wunderberichten, die neue und alteantik-orientalische Traditionen anzubieten haben. InMittelfranken wird um 1150 von Lambreht der "Alexander-roman" ins Deutsche über-tir-agen , An den Mittelrhein ge-hört auch der "König Rother", und in Norden schließtsich der niederrheinisch-maasländische Literaturbezirkan mit dem "Grafen Rudolf", den IITrierer Floyris" u.n.m.Hier am Rhein geschieht der Aufbruch zu einer neuendeutschen Epik, und unter diesem frischen Wind dürfteauch der neue Brandan seine Reise angetreten haben.Brandan wirkt dabei wie ein umgekehrter Alexander:Alexander der Große will in seiner Unersättlichkeit dieganze Welt erobernd kennenlernen, ja bis zum Paradiesvorstoßen, und er muß sich schließlich durch ein Gleich-nis belehren lassen, daß er bei all diesem Tun ein sterb-licher Mensch ist, von dem nichts als ein wenig Staubübrigbleibt. Brandan dagegen will nicht an die Wunderglauben, die Gott auf dieser Welt geschaffen hat, undso muß er zu seiner Wissensfahrt gezwungen und schließ-lich durch ein Gleichnis belehrt werden, daß er

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  • immer so weiterfahren und doch nie an ein Ende desWunderbaren kommen würde.Die mittelhochdeutschen Klassiker greifen den Bran-danstoff nicht auf. Aber in nachklassischer Zeit wirddie "Reise" technisch geglättet in den erwähnten mit-telniederländischen und mittel- und niederdeutschenVersionen weitergereichto Eine neue Breitenwirkungkommt dann auf der Basis der bairischen Prosafassungdurch das Volksbuch zustande. Es werden zahlreicheDrucke veranstaltet] vor allem in Basel, Augsburg,Ulm und Straßburg. ~In diesem Uberlieferungszweig fin-den sich Illustrationen, vgl. die Tafeln 1,2 und ~).Insbesondere scheinen die Brüder vom gemeinsamen Lebendie Brandanlegende durch Ihre Drucke in den nieder-deutschen Bereich, nach Mecklenburg und Pommern, ge-tragen zu haben. Beziehungen zur Hanse sind wahrschein-lich, aber nicht so deutlich zu fassen. Mit der Refor-mation bricht die Überlieferung im wesentlichen ab.Auch dieses Werk wurde damals dazu verwendet, um dieLeichtgläubigkeit der Papisten lächerlich zu machen.Auf der andern Seite aber werden die Brandaninselnnicht nur \;'0-: 13. bis 160 Jahrhundert auf geographi-schen Karten irgendwo im westlichen Meer eingezeichnet,sondern noch bis ins 18. Jahrhundert rüstet man Expedi-tionen aus, die die Terra Repromissionis des irischenHeiligen draußen im Ozean zu finden hoffena .(Vgl.u.S. 34)

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  • KATALOG

    ~LFEL.1 Illustrationen zur hochdeutschen Prosafassung(Heidelberger Handschrift) Nr. 1-1615. Jahrhundert,(Heidelberg) (F(h))Hs. Heidelberg TI.B.Cod.pal.germ. 60Papier, 192 Folia 287x240 mm, einspaltig 42 a 43Zeilen, 1 Hand, Littera cursiva, 138 kolorierteFederzeichnungen. (VgI. K. Bartseh. Die altdeut-schen Handschriften der Universitäts-Bibliothekin Heidelberg. Heidelberg 1887, p. 16-17 Nr. 36).

    Edition lISanct Brandan"ed. C. Schröder - Erlangen 1871, S. 161-196.

    Von sand Brandonein hübschlieblichlesen,

    was er wunders auf demmör

    Qrfaren hnt:Brandans Ausfahrt

    1 (17/18)* Brandan liest phantastische Berichte von drei Him-meln, zwei Paradiesen, neun Fegefeuern, von wildemLand, ungeheuer großen Fischen und von der hölli-schen Pein des Judas Iskarioth. Er glaubt den Be-richten nicht und verbrennt das Buch. Zur Strafesoll er neun Jahre lang auf dem Meer fahren unddie Wunder selbst erleben. Das Schiff wird mit einerKapelle ausgestattet, ein Geistlicher trägt Reli-quien an Bord.

    2 Drache und Hirsch••• kürczlich an einem morgen do sahen sie, wiegegen in kam auß ainem perg in das mör ein tracke,der tet sein maul auf als ob er sie alle verschlin-den wölto 0 •• Do körneine got zuo hilf, und taetensich die wolcken von einander und köm auß dem luftgar ein minniclichs tier, das was geschaffen als einhirß und das prant als ein gluet ••• und zucket dendracken in den luft •••

    3 (20) Hie nach köm aber ein merwunder •••••• es köm aber gen in auf dem mör ain groß engst-lich mörwunder: das was voran als ein man und hindanals ein visch. Das tet als ob es den kiel wolt umb-werfen •••• Brandon .0. bat got, das er sie behüet.

    * Die Zahlen in den Klammern beziehen sich auf dieHolzschnittnurrri.~i6Iungen(Tafeln 2/3)

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    Da ließ das mörwunder ab und gieng under bei demkiel:da hoerten sie den ganczen tag das mörwunderunden in dem grund wallen und grausenIich wüeten •••• der neun fegfeur aines 000Besuch eines Klosters mit sieben MönchenDer Magnetberg hat schon 'viele Schiffe kenternlassen. Br-andan fährt aber unbeschadet vorbei undkommt zu jenen Mönchen, die täglich "von dem himelherab" mit Brot und Fisch ernährt werden.

    5 (19) Zuo ainem heiligem menscncn, der sasz auf einemvelsz immörBesuch bei jenem Eremiten, dem nach hundertundneunJahren strenger Buße ein Haarkleid. gewachsen ist ~

    6 (23 u. 25) Die Wunderstadt und Entführung des ZaumdiebesAuf einer Insel findet sich ein Schloß aus edelstenMaterialien, goldenen Wänden, S&ulen in Karfunkel-stein, fünfhundert seid.enen Stühlen. Ein !:önchstiehlt "ai.nen gar köstlichen pf'er-daaaum'", Vor denBurgtoren stehen Enoch, Elias und ein Jüngling mitfeurigem Sqhwert. Dieser entführt einen Mönch insParadies."Und da sie ferr auf das mör koment. da hoerten sieein grausenIichs gedoeß und ai.n Si' usen , 000 Ln demgewitter da köm der teufel nit einem grossem her,der schrai und wuotet so das es in den lüften erhal, •••Und mit dem nam er den nünich d.er deri zau..mgestolnhet in dem sal vor dem paradeiß und mort in da en-weck uber stöck und ube r stain 000

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    Der Zaumdieb kommt zurückGott befiehlt auf Brarßans Bitte hin die Rückgabedes Zaumdiebes : "Do was er also schwarcz worden vondem pech das an im erhert 1\'"8..S, das sie in nit mererkanten: sein har und sein part was im hert vonpech und von harcz und was auch germerlich erzerterkrumpt und erkraczt von den stauden und dornen dain der tewfel durch geczosen hetteoDie Seelen im (C)Lebermeer1I ••• da sahent sie menschen in grossen kieln schweben •••die kiel warent gehaftet in dem clebermör und stur-bent dy leut darin und fieln dy greiffen on zale indie kiel und namen und furten dy leut hinwegk undassen sy: auf die zeit sturbent vierzehen hundertmenschen, und die sele sach sand Brandon alle aufdem mastbaum sizen und "rarten wa sy hin faren soI>ten, und sach auch das ein grosse schar der teufelnkamen und warteten der selen dy in saIten weren zuotail, und sand Michel uard nit mer dan drei zuo tail."

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  • 9 (29) Die SireneHalb Mensch, halb Fisch singt sie die GefährtenBrandans in den Schlaf, so daß sie auf einen feu-rigen Berg zufahren, auf dem der Teufel steht.Dieser fordert den Zaumdieb zurück: "das er in einwinig krazet und krälet" 0 Als aber Brandan mitdemSchiff umkehrt, schießt eine Teufelschar mit glühen-den Pfeilen.

    10 Die HöllenpforteGott hält das Schiff von der Höllenpforte zurück,die dargestellt ist als das Maul eines Monstrums.

    11u.12 (30) Begegnung mit JudasSein Leib ist "wol halber gefroren von der großenkeltin das sich das flaisch schelte und zarte vondem leib und gepain. An der andern seitten saß erauf einem stein, da was im also haiß und prant inalso sere das im fewrin strewl auß seinem leib gien-gent und fuorent und die flammen schluogen im überdas haubt. Nun het er keinen schirme dann ein kleinestüechlein, das hieng im vor den augen und das traibdie hitze fürbaß."Diese zeitweilige Erleichterung der Höllenqual dauertnur in der Nacht zum Sonntag. Obwohl Judas das Tüch-lein von Gott "auf dem ertrich" stahl, mildert es dasLeiden; denn Judas gab es einem Armen.Auf Brandans Bitte hin bleibt Judas bis zum Wochen-anfang verschont."Und do es morgen ward am montag zuo nonzeit, da .kommen die tewfel mit viI groesserm schalle und m~tfewrin krälen."

    13 (32) Bona terra"•••do sind tier und die vogel zäm und die visch indem wasser, und die tier geen selber zuo den lewttenund die visch an das lend."Brandan sieht mit seinen Gefährten eine Burg, in de-ren Kristallmauer Tiere und Menschen bei Jagd undSpiel abgebildet sind."Nun sahen sy gar ein schoenen garten, do stuond einzederpaum in, und darunder was ein minneklicher an-ger, der was allzeit grüen und schoen, und an dem ze-derpawm hiengen gar viI trinckschier, guldine schenck-vaß und schoen herlich tisch darauf gericht mit derallerbesten speiß •••Und auf dem pawmen sungen die vogel alzeit lustikli-chen und wal singende gesang. Do entsprungen auch garwunneklichen prunnen, .0."

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    Di~ Waldschranzen"••~ do sahent sy gegen in her komen gar ein wun-derlich gestalts volck, die hetten hÖ.ubter alsdie schwein und hende als die menschen und daranhundesclawen·und hetten hels als die krenich undhetten peuch die war-errtindar-thaLb der gürtel rauch, •••Waldschranzen sind jene Engel aus dem Gefolge Lu-cifers, die wegen ihrer Dummheit (=nit viI ver-nunft) nicht verstoßen wurden, sondern nur dieSchönheit einbüßen mußten. Sie erklären Brandan:tlAuchmüssen wir leib haben als die hund, wannwir-zuo himel nundes sitten hetten an uns: wender hund kennet den pillet er nicht an, wen eraber nicht kennet den pillet er an, wieviI insein meister stillet.1IDas Fischmonstr~"Do kom ein ungefuoger.visch gegen in, der tätsein maul auf als ob er den kiele mit einander~erschlinden wölt, •••.Sy.fuorent vier wochen so sybäldest mochten, piß das sy des Yiaches an ein endkomment, so groß und so lang was der visch, •••do pracht er sy erst in groß not: wann der vischbog den schwantz zuo dem'maul, und in dem selbenringe ~uorent sy wal viertzehen tag das sy niedarauß kommen mochten, 0 ••'Hie nach kam santBr~don wider haim gen Yberniam"Nun het sant Brandon'dise wunder auf dem mör allein ein puoch geschriben und nam das puoch und truogdas in das closter, und volgten im alle sein brüe-der nach und legten das puoch auf unser liebenfrawen altar•••••• da die messe außkommen was, da verschied santBrandon und fuor sein seI zuo got.ll

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  • TAFEL 2 Illustrationen zum Straßburger DruckNr. 17-37

    Straßburg 1510.Hs. München, Bayerische Staatsbibliothek.V. SS. 130ll 40 22 Blatt a6 b4 c-d6•Littera bastarda, 31 Zeilen, einspaltig.204x140 mm. Blattspiegel 151x96 mm hsnn.

    17/18 (1)19 (5)20 (3)

    21 Hie köm sand Brandon in ainen wald, der was auf~inem visch gewachsen.Darnach kumment sie mit irem schif in ainen wald,der was grüen und minniclich •••• Undkam ir aineran einen dürren paum und wolt den abhauen, und daer in dem paum hauet, do ward der wald eitel wasserund gieng der wald vast under 0 ••

    22 Die Insel der dürstenden Seelenn ••• do funden sy ainen grossen seL, darumb dalieffent gaist als groß als menschen. Do fragt sysand Brandon, was sy do teten? Do sprach ein seI:10 we, Brandon, wir sein in groosem laid undmüessen das haben unz an den jungsten tag vongrossem frost hunger und durst und auch hicz, durchdas wir also wenig erbarm haben gehebt uber dyarmen menschen •••• Do bat sand Brandon unsernherren, das er den armen selen erlaubt, daß sie sichmit dem wasser erklelten. Des gewart in got und ver-gund den selen, das ein yetliche ainen guten truncktet auß dem se und das ytlichs mit seiner handainen gueß deß wassers auf sein haupt tet.

    23 (6)24 Jener Saal, aus dem der Mönch den goldenen Zaum

    stahl. (VgI. Beschreibung zu 6)25 (6)26 (7)27 Der Heilige auf der Grasscholle

    Er büßt schon neunzebnJahre. Im Gespräch erfährtBrandan, daß sein Gefährte anstelle dieses Heiligen

    13

  • ins Paradies geholt wurde (vgl. (6)). Weiterhinerzählt dieser, wie nach dem Untergang Nazarethsder Eremit (vgl. (5) und (19)) und er selbst aufStein und Grasscholle überlebten.

    28 (8)

    29 (9)

    30 (11)31 Feurige Vögel

    Der Holzschnitt zeigt nur einen Teil der Höllen-landschaft: feuerspeiender Berg, kalte Winde undWasser, brennende Vögel, Menschengeschrei, tosen-de Brandung, aufbrechendes Gestein.

    32 (13)33 (14)

    34- (15)

    35 Der Zwerg PertwartBrandans Gefährten hören plötzlich "wunderlichgroß ge d oen von lewtten und von visch". ZwergPertwart und ein Abt, die mit einem kleinen Bootaufs Meer hinausfahren, erklären den Mönchen dieGrenze der Welt: liDowas daz wasser über den luftge s+Lgen ;"Pertwart führt eie zu Heilbrant.

    36 ••• Zuo dem greisen man genant HailbranAn dem prächtig gekleideten Mönch erkennt Brandan,daß sie heimatlichen Boden betreten können.

    37 (16)

    14

  • VITRlNE 1/2 Der historische Brandano

    Das keltische Irland ist - wi,e es heißt, durch den hei-ligen Patrick - schon zu Beginn des 5.Jahrhundertschristianisiert worden. Im Gegensatz zu den von Bischö-fen geleiteten Kirchen auf dem Festland war die Kirchein dem städtelosen Irland eine Mönchskirche mit großen,unabhängigen Klöstern als religiösen und kulturellenZentren. In ihnen fand die \.Jissenschaftnach dem Nieder-gang des Römischen Reiches und während der auf die Völ-kerwanderung folgenden wirren Jahrhunderte eine Zuflucht.Und aus ihnen kamen die Missionare, die das Christentumim Frankenreich erneuerten (Columban d.J., um 530-615)bis hin nach Süddeutschland (Kilian um Würzburg, Gallusim Bodenseegebiet; Emmeram, Rupert und Korbinian, Fran-ken, aber Schüler der Iren, missionierten bei den Baiern).Askese kennzeichnete das Mönchtum der Iren; mit ihr ver-band sich das "peregrinari pro Christo", d.h. "wandernfür Christus". In Nachahmung der Eremiten im Osten, diesich in die Wüste zurückzogen, siedelten sich irischeKlausner auf kahlen Inseln im Ozean an, von denen zahl-reiche, oft bloß leere Felsen, vor der Westküste Ir-lands liegen. Man findet auf ihnen noch die Reste derClochain, der runden, bienenkorbähnlichen Hütten derEinsiedler.Der Mann, von dem Legende und Dichtung die wunderlich-sten Seeabenteuer berichten, der heilige Brandan, istnicht der einzige seines Namens. Am bekanntesten nebenihm ist der etwa gleichzeitige St. Brendan von Birr. Esexistieren von unseren Brandan mehrere Viten, die jedochweithin die Navigatio Brendani ausschreiben, zoTe auchandere legendäre Abenteuer ~L~dWundertaten enthalten undinsgesamt an Historischem wenig mehr als einige Namen undDaten bieten.Der heilige Brandan (Brenaind, Brenden, Brendan, Brandon)ist um 484 bei Tralee in der Grafschaft Kerry geboren alsder ältere Sohn eines Mannes namens Finloga; bei der Ge-burt beobachtete man wunderbare Zeichen. Sein braver(fidelis) Vater übergab das Kind einjährig dem BischofErcus zur Erziehung. Dieser ließ es fünf Jahre von derheiligen Jungfrau Ita ernähren lmd in guten Sitten un-terrichten und brachte ihm dann selbst das Lesen bei.Der Knabe war seinem Alter weit voraus, er wurde aus eige-nem Antrieb und Vermögen von Tag zu Tag l;:l~gerund hei-liger und gönnte sich keinerlei Vergnügen(cut:i:dianispro-fectibus se ipso fiebat prudentior et sanctior, nullianimum dans voluptati). Brandan, der sich durch ungewöhn-liche Enthaltsamkeit (mira abstinentia) auszeichnete,

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  • gab früh einen Beweis davon: Als er lesend auf dem Wa-gen saß, während sein Bischof predigte, wollte ein vor-nehmes kleines Mädchen mit ihm spielen. Da gab er ihm,um Ruhe zu haben, eine Ohrfeige (ut mulier discederetimperavit, et cum non acquiesceret flagellavit), wofürer vom Bischof allerdings gescholten wurde.Mancherlei Wunder erzählen die Viten von Brandan, teilsaus der Jugend, teils aus späteren Jahren. Er erweckteinen jungen Toten wieder zum Leben. Er verwirrt einigenMännern, die einem Mitreisenden ans Leben wollen, denSinn, so daß sie auf einen Felsen statt auf den Mann los-gehen. Er macht Flüsse fischreich, befreit seine Gastge-ber von ihren Flöhen, und dgl. mehr.Nachdem ihm ein Engel die Regel des lebendigen Gottesdiktiert hatte, ging er mit der Schrift zu seinem Bi-schof Ercus und empfing die heiligen Weihen. Seitdemhatte er großen Zulauf und bekehrte viele.Weiter wird berichtet, er habe nach dem Wort, hundert-fach werde belohnt werden, wer Vater und Mutter verläßt,aus übergroßer Liebe zu Christus den Herrn gebeten, ermöge ihm ein einsames Fleckchen Erde anweisen fern vonden Menschen im Meer, und sei dann fröhlich, weil ihmim Traum die Gewährung seiner Bitte zugesagt wurde, aufeinen Berg gestiegen (letus perrexit in montem), von dem0.. us er nach einigem Suchen eine wunderliebliche , fürdie Diener Christi gerade richtige Insel erblickt habe(vidit insulam amenissimam aptam servis Christi). Bran-dan habe darauf drei Schiffe ausgerüstet und mit 90(bzw. 60) Mönchen die Fahrt nach der ersehnten Insel an-getreten.Sicher ist, daß Brandan mehrere Klöster gründete, da-runter Cluain Ferta (Clonfert) in der Grafschaft Galway,und daß er die Gründung Columbans d.Ä. in Schottland,das Kloster Hy, besucht hat. Vielleicht ister auch nachWales (Llancarvan) gefahren. Am 16. Mai 577 (587 1) sollBrandan in Annaghdown gestorben sein. In seiner StiftungClonfert ist er begraben (illic enim elegi resurrectio-nem mearo.).

    38 Ruine der Klosterkirche von Ardfert, GrafschaftKerry. Das Kloster Ardfert soll vom heiligen Bran-dan gegründet sein. Die ältesten erhaltenen Teile,u.a. das romanische Portal, reichen ins 12.Jahrhun-dert zurück. Der gotische Bau gehört dem 13. Jahr-hundert an. (Foto: Bord Failte Eireann, Dublin)

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    Kirche von Clonfert, Grafschaft Galway. In dem vonihm gegründeten Kloster Clonfert soll Brandan be-graben sein. Die Kirche wurde mehrfach zerstört, s9auch durch die Wikingero Der älteste Teil ist die .Fassade. (Foto: Bord Failte Eireann, Dublin)Sandsteinportal der·Kirche in Clonferto Die Kompo-sition zeigt kontinentale Einflüsse, besonders ausdem westlichen Mittelmeergebieto (Foto: Bord FailteEireann, Dublin)Die 8kelligs, Grafschaft Kerry. Im Vordergrund dieRes~des berühmten Klosters Skellig Michael auf dergrößten der drei kleinen Felseninseln, 8 Meilen vonder Küste entfernt im Atlantischen Ozean; dahinterLittle Skel~ig, ein unbewohnter Felsen. Im Hinter-grund erkennt man verschwommen die Berge von Kerry.(Foto: nach Dillon und N.K. Chadwick, The CelticRealms. London (1967), 8.49)Gallerus Oratory auf Dingle Peninsula, GrafschaftKerry. Eines der am besten erhaltenen Beispieleirischer religiöser Architektur aus dem 6./7. Jahr-hundert. Der Grundriß der Kirche ist rechteckig.Auf der Ostseite dem Eingang g~ganüber ein Fenster.(Foto: Bord Failte Eireann, Dublin)Drei Clochain auf Slea Head, Grafschaft Kerry. Derclochan (wörtlich: kleines Haus aus Stein) wurde ausrohbehauenen Steinen in der Form eines Bienenkorbeserrichtet. Die Aufnahme zeigt eine an schwer zu-gänglicher Stelle gelegene Niederlassung von Klaus-nern aus dem 6./7. Jahrhundert. (Foto: Oskamp, Gro-ningen)Cloghane Village, im Hintergrund Brandon Mountain,Grafschaft Kerry. (Foto: Bord Failte Eireann, Dublin)B~andon Bay, Gr~fschaft Kerry. (Foto: Bord FailteElreann, Düolln)

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  • VITRINE 3 Zeugnisse der Brandanverehrung auf dem Kontinent.Welch bekannte Gestalt Brandan im Mittelalter war, spie-gelt nicht nur die groBe Verbreitung der literarischenZeugnisse wider, sondern auch die weit auf dem Kontinentverbreitete Verehrung des Heiligen (s.Karte). Brandanerscheint als Patron der Seefahrer und Fischerhund dieErinnerung an seine Fahrten wird lebendig gehalten imNamen des Leuchtturms von TerscL..,:;lling:"Brandaris",ehemals "Bti, Brandarius" 0 F:..'eilichist es möglich, daßhier die Assoziation Brandan - brennen zugrundeliegt,die sehr alt ist und Brandan z.B. zum Schutzheiligengegen Feuersbrunst werden ließ. Auch die Kerzenmacher(in Brügge) und Schmiede (in Lübeck) wählten ihn zumPatron. Sogar als Beschützer der-Mark Brandenburg istBrandan zu denken - vorausgesetzt, man akzeptiert dieThese (C. SELMER), daß das Land bei seiner Eroberungnach dem irischen Heiligen benannt wurde. Die Verbin-dung Brandans mit dem Feuer wird schließlich auch hin-ter der Vorstellung stehen, daB seine Anrufung Heilungbringt im Fall von Gliederbrand und SchlangenbiB.

    46 Karte zur Brandanverehrung auf dem Kontinent.47 Abbildung des Brandaris-Leuchtturms auf West-Ter-

    schelling (Niederlande).Erläuterung: Mit dem Bau des Turms in seiner ge-

    genwärtigen Gestalt wurde 1594 be-gonnen. Es ist umstritten, ob der Name "Brandaris"mit St. Brandan in Beziehung steht. Sicher ist,daß es früher auf Terschelling eine Brandan-Kir-ehe gab.

    48 Figur des hI. Brandan vom Hauptaltar des Doms zuGüstrow (Mecklenburg).Abbildung nach: Die Kunst- und Geschichts-Denkmä-ler des GroBherzogthums Mecklenburg-Schwerin (•••)IV.Bd. (•••) bearbeitet von F. SCHLIE. 2. Aufl. -Schwerin 1901,zu S. 206.Erläuterung: Brandan (~9in Name in der Umschrift

    des Heiligenscheins), bekleidet mitder Kukulle, in der linken Hand einen "Brand", inder rechten ein geöffnetes Buch. Der Flügelaltarstammt aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.uud wurdeder Kirche von zwei mecklenburgischen Herzögen ge-schenkt.

    49 Holzschnitt aus dem oberdeutschen "Till Eulenspie-gel". - Straßburg 1515.Abbildung nach: Ein £l~zweilig Lesen von Dil Ulen-spiegel. Nach dem Druck von 1515 mit 87'Holzschnit-ten hrsg. van W. LINDOW. - Stuttgart 1966, S.92.

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  • Erläuterung: Mit dem Schädel des hI. Brandan inder Hand hält Till Eulenspiegel von

    der Kanzel herab eine Ansprache an das in der Kir-che versammelte Volk.

    50 Text zur vorstehenden Nummer (a.a.O. S. 93)51 Kupferschnitt mit dem Bild des hI. Brandan aus

    der Kirche U.L. Fr. ter Potterij in Brügge (1648).Abbildung aus: Rond den Heerd 5 (1870), S. 93.Erläuterung: In der Mitte St. Anna S31bdritt; links

    davon St. Brandan mit zwei Krummstä-ben in der linken und einer brennenden Kirche inder rechten Hand. Darunter eine Anrufung des Hei-ligen in Versen: "0 hI. Brandanus, erhabener FreundGottes, bitte für alle bedrängten Männer und Frauen,die in Feuersnot sich fromm an dich wenden und mitfestem Glauben auf Gott vertrauen."

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  • VITRINE 4/5 flImram Maelduin" und die Verbreitung der "Navigatio",

    52 EuropakarteAuf der Europakarte ist der Bezug zwischen demirischen "Imram Curaig Maelduin" und der "Navi-gatio sancti Brendani" graphisch dargestellt.Die Navigatio verbreitete sich über ganz EuropaoEs sind im wesentlichen vier Handschriftengruppenzu unterscheiden, die alle auf ein vermutlich loth-ringisches Original zurückgehen: eine Gruppe inden Niederlanden, eine in Süddeutschland, eine inFrankreich und eine im Rheinland. Mit roten Fähn-chen sind die Herkunftsorte der lateinischen Ma-nuskrtpte angegeben, sofern Carl Selmer die Pro-venienzen in seinem Buch: Navigatio Sancti Bren-dani Abbatis from Early Latin Manuscripts, NotreDame (Indiana), 1959, (S. 105-116) nachgewiesenhat.Die große Beliebtheit der IINavigatio" zeigt sichauch in der Tatsache, daß sie in fast alle euro-päischen Vulgärsprachen übersetzt worden ist. Esgibt anglo-normannische, altfranzösische, altpro-venzalische, altitalienische, altkatalanische,mittelniederländische, mittelniederdeutsche, mit-telhochdeutsche, mittelenglische und altnorwegi-sche Fassungen. Sie sind auf der Karte durch grüneFähnchen bezeichnet.

    53 Seite aus dem "Yellow Book of Lecan", Sp.370-371(Dublin, Trinity College, H02016)Foto: Oskamp, GroningenDatierung: wahrscheinlich Ende des 14. Jahrhundert~.Erläuterung: Im "Yellow Book of Lecan" ist ~er ~oll-

    ständige Text des"Imram Maeldul.n" uber-liefert. Die älteste Handschrift, worin ein Fragmentdieses "Imram" enthalten ist, - das sog. "Lebor na-hUidre (=" das Buch der dunkelbraunen (Kuh)")-,stammt aus dem Anfang des 11. Jahrhundertso

    54 Passus aus dem "Imram Maelduin", Kap. XI, nach derÜbersetzung von Maartje Draak (Reis van Sinte Bran-daan, hg. Draak, So 25-26) VgI. Nr. 60 und Nr. 74.

    55 Anfang der "Navigatio Sancti Brendani" Fol. 1 v 10102 roMünohen, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 17740Foto: nach Mikrofilm Institut De Vooys, Utrecht.

    20

  • Datierung: Der "Navigatio"-Teil des Kodex stammtaus dem 10. Jahrhundert

    VgI. Navigatio, hg. SeImer, S. 3-5Erläutorung: Es handelt sich um eine der.ältesten

    erhaltenen Handschriften. Der Kodexstammt aus dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg.

    56 Erste Seite aus der mittelniederländischen Überset-zung der "Navigatio", Fol. 31 r; Utrecht, Univer-sitätsbibliothek ms 1690.Datierung: zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts.VgI. Brandaen en Panthalioen, hg. Moltzer, Groningen1891, S. 10Erläuterung~ Die Überschrift links oben ist in roter

    Tinte geschrieben.

    57 Titelseite der "Wonderbaarlyke en ongeloofelijke rei-zen", Amsterdam, Timotheus ten Hoorn, einer "Naviga-tio"-Übersetzung aus dem Jahre 1682.Haag, Königl. Bibliothek 29 A 2.Foto: Mikrofilm Institut De Vooys, Utrecht.Erläuterung: Die Worte "tot stichting der vroome

    Rooms-gezinden en overtuiging vanalle hardnekkige Ketteren" (~ zur Erbauung der frommen Römischgesinnten und Überzeugung aller hart-näckigen Ketzer) auf dem Titelblatt sind ironischgemeint. Die "Wunderlichen Reisebeschreibungen"sollen den Wunderglauben und die Leichgläubigkeitder Katholiken anprangern.Auf Seite 3 "An den Leser" steht: "hoe veel dezedingen van de waarheid verscheelen, zullen de geenen,die ooit de Reizen der Hollanders en andere Natienin die gewesten geleezen hebben, wel haast bespeu-ren (=wie sehr diese Dinge sich von der Wahrheit un-terscheiden, werden diejenigen, die je von den Rei-sen der Holländer und anderer Nationen in den be-treffenden Gebieten gelesen haben, leicht bemerken.)

    58 Stich dem Titelblatt (Nr. 57) gegenüber.Foto: Institut De Vooys, Utrecht.Erläuterung: Auf einem Thron in einem Saal sitzt eine

    Frau. Durch das linke Fenster schaut manauf einen Garten mit Springbrunnen und durch das rech-te Fenster auf ein Schloß. Die Frau stellt die Lügedar. Ihr Kleid ist mit Masken und Zungen übersät, und

    21

  • sie hat ein Holzbein. Auf ihrem Kopf sitzt einVogel, in der Rechten hat sie eine Banderole,worauf steht:"Mundus vult Decipi". Über ihremKopf halten zwei geflügelte Satyrn ein Tuch mitdem Titel des Buches. Vor ihr liegen Menschenauf den Knien. Rechts notiert ein Mann, der aneinem Pult sitzt, was gesprochen wird. Linksstehen zwei Männer diskutierend an einem Tisch,auf dem eine Karte liegt. Über die Schulter deseinen hinweg schaut ein Satyr zu.

    59 Erste Seite der niederländischen "Navigatio"-Be-arbeitung von 1682.Foto: Institut De Vooys, Utrecht.Erläuterung: Welche Meinung der Herausgeber von

    der "Navigatio" hatte, geht ausfolgender Bemerkung hervor: ." 'k Moet 'er nochtans dit af zeggen, al zou ikook al de Geestelijkheid op mijn hals haalen, dathet Monniken van een jammerlijk verstand moetengeweest zijn, die zulke elendige wanschepsels terweereld hebben gebracht" (= Ich muß nichtsdesto-wenigGr dies dazu sagen, wenn ich mir auch dieGeistlichkeit auf den Hals hetzen sollte, daß esMönche mit einem jämmerlichen Verstand gewesensein müssen, die solche poetischen Mißgebilde zurWelt gebracht haben.)

    60 Passus aus der "Navigatio", Kap. 7, (frei) über-setzt nach der Ausgabe von Selmer ,"Navigatio",hg. Selmer, S. 15-16)Vgl. 54 und 74.

    22

  • VITRINE6/7/8

    Verbreitung der "Reise"-Versionen.61 Europakarte

    Neben den vulgärsprachlichen "Navigatio"-Über-setzungen entstand im 12. Jahrhundert im mittel-fränkischen Raum eine stark abweichende deutscheBearbeitung. Sie ist uns nicht direkt erhalten,aber es zweigen von diesem Original - 0 - einemittelniederländische Fassung - C/H -, (welcheals Vorlage für die Comburger und Hulthemer Hand-schrift angesetzt wird), eine mitteldeutsche Re-daktion - M -, (von der ein mittelniederdeutschesGedicht - N - abhängig ist) und eine bairischeProsafassung - P - ab. Die Karte zeigt die Ver-breitung dieser "Reise"-Version ..Für den Rekon-struktionsversuch des mittelfränkischen Originalsvgl. Tafel 4.

    62 Einband der Handschrift Comburg CC)Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek,Ms.poet. et philol. Fol. 22;Foto: nach Mikrofilm, Institut De Vooys, Utrecht.Erläuterung: Der weiße schweinslederne Einbandträgt auf der Vorderseite das Wappen,des Geschlechtes Neustetter, darunter die Jahres-;zahl 1578. Dieses Wappen führte auch Erasmus Neu-stetter von Schönfeld, Dekan (1551-1583) und Probst(1583-1594) der Abtei Komburg; er hat sich um die!losterbibliothek sehr verdient gemacht. So ließ erauch den Kodex, der aus den südlichen Niederlandenstammt und nach Komburg gebracht worden war, neubinden und den neuen Einband mit seinem Wappen ver-sehen.

    63 Einband der Handschrift Hulthem CH)Brüssel, Königl. Bibliothek, 15589-15623Foto: verkleinert,(wirkliche Größe 274 x 205 mm).Erläuterung: Der Einband, der aus dem 16. Jahrhun-

    dert stammt, besteht aus von Kalbsle-der überzogenen Eichenholztafeln. Das Buch ist mitzwei kupfernen Schlössern versehen. Der Verschluß-haken des oberen Schlosses fehlt. Die Vorder- undRückseite sind mit Hilfe eines Rollstempels ausge-schmückt worden

    23

  • 64 Foto der Abtei Komburg, wo die Handschri~t C vom16. Jahrhundert bis 1802 aufbewahrt wurde.Erläuterung~ Ursprünglich eine Festung, war die

    Komburg seit dem 11. Jahrhundert einBenediktinerkloster. Im Jahre 1802 wurde es vonNapoleon aufgehoben.

    65 Anfang des "Brandan"-Textes aus der Handschrift C,Fol. 179 r,Foto: Institut De Vooys, Utrecht.VgI. Van Sente Brandane, hg. Bonebakker, S. 1-3,vv. 1-81Erläuterung: Links ohen über dem Text steht zwei-

    mal "van sente Brandane ". Am oberenRande ist das Blatt wohl etwas angeschnitten-~,.der dortige Text ist undeutlich. Darunter hateine andere (vermutlich spätere) Hand noch einmaldieselbe Notiz gemacht.

    66 Anfang des "Brandan"-Textes aus Handschrift Hulthem (H)Fol. 1 r.Foto: Institut De Vooys, Utrecht,VgI. Van Sente Brandane, hg. Bonebakker, S. 9-11

    vv. 323-412Erläuterung: Am Anfang des Kodex fehlen einigeSeiten, so daß wir hier den Anfangdes "Brandan"-Textes nicht besitzen.

    67 Foto des Vorsatzblattes der Handschrift Hulthem mitdem Exlibris von Van Hulthem. Das Exlibris zeigt einStudierzimmer mit der Büste des Erasmus.Erläuterung: Links oben hat Van Hulthem notiert, wie

    und wann der Kodex in seinen Besitz ge-kommen ist. Darunter findet man die Bibliothekssig-natur und die Nummer, die das Buch in der Biblio-thek von Van Hulthem trug.

    68 Schluß des "Brandan"-Textes aus der HandschriftComburg, Fol. 192 v.a.Foto: Institut de Vooys, Utrecht.Vgl. Van Sente Brandane, hg. Bonebakker, S.53,

    vv. 2266-2284Erläuterung: Auf die Brandan-Geschichte folgt, von

    demselben Kopisten geschrieben, "Vanden Vos Reinaerde".

    24

  • 69 Schluß des "Brandan"-Textes aus der HandschriftHulthem, Fol. 11 r,a.Foto: Institut De Vooys, Utrecht.Vgl. Van Sente Brandane, hg. Bonebakker, So 52-53,

    vv. 2166-2198

    Erläuterung: Unter dem Text ist die Anzahl der Vcrs-zeilen des IIBrandan"angegeben:

    "Item dit boec van sente brandaenHoudt ------------- xxic. eii(de) • xcviij • verse".

    Auf Brandan folgt "Ons liefs herenPassie iij", also dasdritte Werk der Handschrift.

    70 Erste Seiten der mitteldeutschen Fassung der "Reise"(M) ,Fol. 31 v bis Fol. 32 r.Berlin, Staatsbibliothek der Stiftung PreußischerKulturbesitz,Ms. germ. oct, 56.Foto: Mikrofilm Institut De Vooys, Utrecht.Datierung: 14. JahrhundertVgl. Sanct Brandan, hg. SChröder, S.51-52, vv. 1-38

    71 Erste Seite aus der niederdeutschen Version der"Reise". Fol. 81 r.Wolfenbüttel1 Herzog-August-Bibliothek, Codex Guel-ferbytanus 1~03 Hermstadiensis.Foto: Mikrofilm Institut De Vooys, Utrecht.Datierung: Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts.VgI. Sanct Brandan, hg. Schröder, 8.127, vv.1-20,

    und Dahlberg, Brandaniana, S. 108, vv. 1-20.

    72 Erste Seite aus der hochdeutschen Prosa-Fassung der"Reise", (Feh)), Fol. 158 r.Heidelberg, Universitäts-Bibliothek, Codex pal.germ.60Foto~ Mikrofilm Institut De Vooys, Utrecht.Datierung: 15. JahrhundertVgI. Sanct Brandan, hg. Schröder, S. 163-164(Schröder hat diese Handschrift für seine Ausgabenicht verwendet).

    Erläuterung:'~inen Teil der Illustrationen, die indiesem Kodex vorkommen, findet man auf

    Tafel I.

    25

  • 73 Erste Seite der hochdeutschen Prosa-Fassung der"Reise" nach dem Druck von Mathis Hüpfuff,Straßburg 1510, P(s), Fol. A 2 r.München, Bayerische Staatsbibliothek, V. SS. 130n•Vgl. Sanct Brandan, hg. Schröder, S. 163-16~(Schröder hat diesen Druck für seine Ausgabe nichtverwendet).

    Erläuterung: Oben ist mit Tinte folgendes notiert:"In dem Jar 5 hundert vnd 50 nach

    christgeburt". Die Holzschnitte dieses Drucks fin-den sich in photographischer Wiedergabe auf Tafel II.

    74 Passus aus "De reis van Sinte Brandaanll, nach derAusgabe von Maartje Draak (S.108, S. 110).Erläuterung: Durch einen Vergleich zwischen 54, 60,

    74 erhält man einen Eindruck wie sich dieTeile des "Imram curaig Maelduin", der "NavigatioSancti Brendani" und der'neise"-Versionen zu ein-ander verhalten.

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  • TAFEL 4(Nr.75)

    Rekonstruktionsversuch eines Abschnitts der mittel-fränkischen Fassung des 12. Jahrhunderts.

    Zugrunde gelegt wurden folgende Textzeugnisse:1. Comburger Handschrift. .

    Mnl. metrische Fassung derl1Reisell(Hs. Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek,Ms.poet. et philologe Fol. 22,Pergament, Beginn 15. Jahrhundert (1), 347 Blatt,265 x 190 mm, zweispaltig, 36 bis 43 Zeilen,7 Hände, littera textualis.Ed.:E. Bonebakker, Van Sente Brandane. Naar hetCom5urgsche en het Hulthemsche Handschrift opnieuwuitgeg. dor 0 •• , Bd. 1-11 - Amsterdam 1894)

    2. Hulthemsche HandschriftMnl. metro Fassung der "Reise"(Hso Brüssel, Königl. Bibliothek 15589-15623,Papier, C.1410, 241 Blatt, 274 x 205 mm, zweispaltig,46 bis 47 Zeilen, 1 Hand, littera cursiva textualis.Ed. :s. 1.)

    3. Mitteldeutsche metrische Fassung der "Reise"(Hs. Berlin, Staatsbibliothek der Stiftung Preußi-scher Kulturbesitz,Ms. germ.oct.56,

    Pergament, 14. Jahrhundert, 215 Blatt, 193 x 110 mm,einspaltig, 23 Zeilen, 1 Hand, littera textualis.Ed.: C. Schröder, Sanct Brandan, Ein lateinischer unddrei deutsche Texte, hsg. von .0., - Erlangen 1871)

    4. Oberdeutsche Prosafassung der "Reise"(Ed0: s ,3. )Handschriftliche Zeugen für diese Ausgabe sind z.B.die Soo •• beschriebenen Hss.)

    Die Rekonstruktion geht aus von der Annahme, daß dievorliegenden Textzeugnisse unabhängig von e~nander aufdas mittelfränkische Original des 12. Jahrhunderts zu-rückgehen. Die Sicherheit der Rekonstruktion wächstalso proportional zur Zahl der Parallelen in den über-lieferten Texten.Eigenheiten der einzelnen Verfasser lassen sich bereitsin dem kurzen betrachteten Abschnitt feststellen; vgl.z.B. das Ende der Prosafassung, das in seiner fromm-naiven Art der Erklärung bezeichnend ist für den Ver-fasser der oberdeutschen Prosaaufl~sung.

    27

  • Erläuterungen:= weitgehende wörtliche Übereinstimmung

    der Hss.----- = sachliche Übereinstimmung, wörtliche

    Anklänge.

    Im rekonstruierten Text:= weitgehend gesichert

    ----- = in mehr als einer Fassung belegt= aufgrund innerer Wahrscheinlichkeit

    ausgewähltDie angegebenen Ziffern beziehen sich auf die inden Hss.einander entsprechenden Zeilen.

    28

  • 1. Comburger Handschrift

    Doe si den vissche ontvarenende wech zeylende waren,om te ziene meer wonder,saghen si een eyselic commerup dwater voer hem gaen;h~~_~!1£~_h~~E_~£!E_Y~~~~ende verderven mettien.,Wij en dorvent niet ontsien,'sprac Sente Brandaen,~~!~_~~_h~~~~~_h£~_~!~~_~£~~~£~llaet ans scip in Gods hant varen;God sal ans van hem bewaren!'

    g~!f_~~~~~_Y!~£h_~~~~_h~!f_~!~fl~!_~_~2_~~~_h£!_£~~_!!jfi~~£~~~_2~~_gh~~£~_~~~-~~~!~Sente Brandaen nederviel

    ~E_~!~£_£!2~~~_~!£g~ende bat God om zijn ontflien;sine moonke baden alle gader;

    (1)

    (2)

    (3)

    (4)

    (5)

    (6)

    (7)

    (8)

    (9)

    (10)

    dus verbaden si Gode onsen vader,dat dat vreeselike wonder£~~!j£~~_h~~~_~£~E~_gh!~£_2~~~E~(11)dat zijt hoerden borlen ende wallendien langhen dach al met allen

    (12)

    29

  • 2. Hulthemsche Handschrift

    Doen si den visch ontronnenende goeden wint ghewonnen,die daer sochten wondersaghen een vreselijc commerop dwater jeghen hem ghaen; (1)g~~_~~1~~_~~~E_~£!E_~~~E_!~~~~ (2)

    ,Wine dorven ons niet ontsien,'~EE~£_§~~~~_~E~~~~~_~~~~~~g~ (3)

    ,Laten wij in Gods gheleide varen!God salons van hem bewaren.' (5)Half wijf, half visch waest, soo ic kinne;het sceen ghelijc een merminne;2~_~E~g~_~£~E_h~~_~~£!~_!~~E~Sente Brandaen niet en sliep,~~~E_2E_~~g~_~12~~~~~~gbat hi Gode, dat hi moest ontvlien;sine ~oonke holpen hem te gader,dat hi verbat Gode onsen vader,dat dat vreselijke wonderQ!_~~g_~£~E~_gh!gg~_2g~~E~ (11)dat sijt horden criten ende wallen

    (8)

    (10)

    dien langhen dach met allen§g~_~~~_~~~~_gE2g~~~ (12)

    30

  • 3. Mitteldeutsche Fassung

    Darnach sie sahen viI schierein gar engstlichez tiergegen in ur dem mere gan:~~g_!!~!_~£!~~~-g~y~~g~~-~~und woldin under zien.

    (1)

    (2)

    ,wir ensulen ez nicht vlien'sprach sente Brandan.~~~E_~gg~~~g_~~_~~g~_g~~~~laz wir ez von uns varn,

    (3)

    (4)

    got sal uns vor im wol bewarn.' (5)daz was halb visch unde man (6)---------------------------~under den ougen was ez getanals ein aldez merwip.E~£h_~~~_~~_~b_~~g_!~£~ (7)

    dicke Ut sine bare knie

    (8)

    (9)

    (10)

    !~g~-y§£-~~-~-~~g-~~~!~sente Brandan der viel

    biz daz sie daz tier verlieund sanc in des meres grunde.

    31

  • 4. Oberdeutsche Fassung

    Hie nach köm aber ein merwunder zw sand Br-andon,

    Und so sie auß den winden koement, da koemensy aber in grosse not, wan es köm aber gen in aufdem mör ain groß engstlich mörwunder: £~~_~~~-.~~~~gals ein man und hindan als ein visch (6). Das tet~-~--~-------~----~~~~---~~-----~~~~als ob es den kiel waIt umbwerfen. ~~-._~E~~£~.,..~~9:~E~~~~(3): ,Gehabt euch wol und fürcht euch nitdas ir erschreckent: got nag uns wol gehelfen. Nunlassent uns faren, es mag uns nit geschaden. I Unddasselb tier het ainen gehörneten leib und aingr-ausamoli.chsantlicz,.undf~~~-.~~6_~~_9:~!L~!~! (8)

    und het in geren umbgezogen. ~~_Y!~~-.~~~_~E~~~~g~~_~!~_~ (10) und bat got, das er sie behüet.Da ließ das mörwunder ab ~~_5!~g~_~~~£_E~!_£~~~~!(11): da hoerten sie den ganczen tag das mör-wunder ~£~g_!g_~~~_gE~~_~~!!~g_~~_gE~~~~g!!£g~~~~g (12). Do verstund sand Brandon wol, das ander selben stat der neun fegfeur aines was. Daschlugent sie sich nider ferr in ainen see.

    32

  • Rekonstruktionsversuch

    Da sahen si ein engestlichez wunderjegen in up deme mere gan;

    ande ••••••••••• umbewerpeno,Wir ensulen niet irscrekken,'sprach see Brandan,~~!£-~g£~y~g-!g~-g~~~_~~~~lnu lazet uns van ime varen,Got sal uns vore ime bewaren.'It was half visch ande man--------------------------~sin antlizce was gedanals ein aldez merwif;

    £~-~~~-!~~_~!g_1!fldicke vor it unbe den kiel.---------------------------See Brandan der viel~E_~!~~_~1£~~g_~!£ande bat got 0 •••••o 0 • 0 0 • 0 0 • • 0 • • • • • • 0 0

    • 0 • 0 0 • • • 0 0 • 0 0 0 • 0 .00

    bis dat 0.0 •• wunder~!_~£~~_~£!f£_s~~s_~~£~~Do harden se it walleno • • 0 • 0 • 0 • • • • 0 • 0 • • • • • 0 •

    (1)

    (2)

    (3)

    (4)

    (5)

    (6)

    (7)

    (8)

    (9)

    (10)

    (11)

    (12)

    33

  • VITRINE 9/10

    Geographie

    Die antike Vorstellung von den im Atlantischen Ozean ge-legenen "Inseln der Seligen" (Strabo, Plautus, Plinius)gelangte über die christlichen Schriftsteller der Spät-antike (Sulpicius Severus, Orosius) ins Mittelalter. Dortverband sie sich mit dem von Brandan gesuchten und ge-fundenen "irdischen Paradies", doho jenem Orte, aus demAdam und Eva nach dem Sündenfall vertrieben worden waren.Der Glaube an die Existenz und Wiederauffindbarkeit die-ser Inseln war weit verbreitet. Zu Beginn des 16oJahr-hunderts tritt der König von Portugal seine Ansprücheauf die Inseln, falls sie gefunden würden, an den Königvon Spanien ab, und noch im Jahre 1721 wird eine Expedi-tion ausgerüstet, die die Brandaninseln suchen soll.Auch auf zahlreichen Landkarten des Mittelalters und derbeginnenden Neuzeit finden wir die "fortunatae insulaeSancti Brandani" wieder. Zuerst trägt man sie vor derWestküste Afrikas ein (Karte von Hereford, um 1275); imZuge der Erforschung des Atlantischen Ozeans wandern sieimmer weiter westwärts: in die Gegend von Madeira (Kar-ten des Angelinus Dulcert, 1339, der Brüder Pizigani,1367, und des Battista Beccario, 1426), zu den Azoren(Karte des Bianco, 1448), mitten in den Ozean, halbwegszwischen Afrika und Amerika (Martin Behaim, 1492) undschließlich vor die kanadische Küste auf der Höhe vonNeufundland/Labrador (Karten des Sebastian Cabot,1544,des Pierre Desceliers, 1546, und des Ortelius, 1570).

    76 Karte von Hereford (Kathedrale, um 1275). Aus-schnitt.Abbildung nach E.F. JOMARD, Les monuments de l~geographie ou recueil d'anciennes cartes europe-ennes et orientales (•••). - Paris, (1842-1862),Taf. XIV .5.Erläuterung: Auf unserem Kartenausschnitt liegt

    . Westen unten und Osten oben (Sizi-lien und Palermo). Ganz unten links ein Stück vonSpanien (Cordoba und Valencia), auf gleicher Höhedie "Säulen des Hercules" (Straße von Gibraltar).Vor der Küste Afrikas (gegenüber dem Atlasgebirge)die Brandaninseln: fortunatae insulae sex sunt in-sulae Brandani •

    77 Karte der Brüder Pizigani (1367). Ausschnitt. Ab-bildung nach JOMARD, a.a.O., Taf. X.1.

    34

  • Erläuterung: Rechts die Westküste Spaniens und Afri-kas. Im Atlantischen Ozean zwei Insel-

    gruppen: unten die Kanarischen Inseln, oben (mit seg-nendem Brandan ?) Madeira, hier "ysola canaria (sonst:Capraria) genannt. Daneben die Inseln (Flur.!) Bran-d.e.ns.Der Text ist nichtduntur fommare se

    78 Karte des Angelino Dulcert, 1339. Ausschnitt. Abbil-dung nach A.E. NORDENSCKJÖLD, Periplus. An Essay onthe Early History of Charts and Sailing-Directions.TransI. (•••) by F.A. BATHER. - Stockholm 1897,Taf. VIII.Erläuterung: Rechts oben Spanien und ein Teil des

    Mittelmeeres, nach unten anschließenddie NW-Ecke Afrikas. Im Atlantischen Ozean zwei In-selgruppen: die erste, weiter unten, nahe der afri-kanischen Küste; die zweite, etwa in der Mitte derAbbildung, ganz links. Zu ihr zählen (von unten nachoben) Canaria, Capraria (heute: Madeira) und Prima-ria (heute: Porto Santo). Nordöstlich davon die Bran-daninseln: insulae sancti Brandani sive puellarum.

    79 Erläuterung des Martin Behaim zur Brandaninsel aufseinem Globus (1492).

    80 Karte des Pierre Desceliers (1546). Ausschnitt. Ab-bildung nach K. KRETSCHMER, Die Entdeckung Ameri-kas in ihrer Bedeutung für die Geschichte des Welt-bildes. 1-11.- Berlin 1892, Bd. II, Taf. 17.Erläuterung: Abgebildet ist ein Teil der Ostküste

    .. Kanadas. Auf der unteren (nördlichen!)Hälfte der Karte Labrador (La terre du laboureur),in der Bildmitte links Neufundland (Cap des Loupsmarins). Südlich davon, mitten im Ozean, die Insel"St. brandon".

    81 Karte des Ortelius in seinem Theatrum orbis terra-rum. - Antwerpen 1570. Ausschnitt.Abbildung nach A.E. NORDENSKJÖLD, Facsimile-Atlasto the Early History of Cartography (•••). TransI.by J.A. EKEtöF and C.R. l'1ARKHAM.- Stockholm 1889,Taf. 46.Erläuterung: Die Insel "S.Brandain" liegt zwischen

    Irland und der kanadischen Küste, etwaauf demselben Längengrad wie "Frieslant" und "Islant".

    35

  • 82 Text aus: Jacob van Maerlant, Alexanders geesten.Buch VII, Vers 1735-1748.Abschrift nach der Ausgabe von J. FRANCK. - Gro-ningen 1882, S. 275.Übersetzung: Hernach kommt das verlorene Land,

    allen Leuten unbekannt; es liegtwestlich von Afrika. Nach meinem Dafürhalten fin-det man auf dem Erdreich kein Land, das ebensoschön und gut ist und wo man ebenso gut lebenkann. Deswegen heißt es: das verlorene Land. Ein-mal hatte man es auch gefunden; aber nachdem manes wieder verlassen hatte, konnte man es nie wie-der auffinden. Wir lesen, daß St. Brandan ganz ge-wiß in jenem Land war, der zu Wasser und zu Landeviele wunderbare Dinge erlebte.

    83 Text aus: Itineratio, voyage ofte schipvaert vanJan Huygen van Linschoten naer Oost ofte Portu-gaels Indien (•••). - Amsterdam 1596, S. 143.Der sich auf Brandan beziehende Abschnitt: linkeSpalte, obere Hälfte.Inhalt: Lokalisierung und Beschreibung von "Erin

    Borondon"; Gründe, weshalb die Insel bis-her nicht wiedergcfuTldön wurde •.

    36

  • VITRINE 11/12

    VI~RINE 13/14

    VI~RINE 15

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