CG Info Sommer 2011

8
Jahresrechnung Casa Girasol – Persönliches Vorwort zum Einstieg «Das Strassenleben zurücklassen» Fünfzehn Jungs leben unterdessen bei uns im Heim. Ab diesem Jahr wollten wir mit den Jungs regelmä- ssig Gottesdienste besuchen. Da die Kinder verschiedene konfes- sionelle Hintergründe haben, sollte das auf freiwilliger Basis geschehen. Taufen Wir haben im Vorfeld einige Gemein- den besucht, fanden aber keine, die uns passend schien. Eines Tages gingen wir in die Gemeinde, die von den Mädchen besucht wird, die zu- letzt bei uns in einer Lagerwoche waren. Wir waren sofort überzeugt, dass diese Gemeinde das Richtige für unsere Jungs ist. An jenem Sonn- tag waren auch die Mädchen aus der Lagerwoche anwesend und es liessen sich etwa die Hälfte der 22 jungen Frauen taufen! Das war sehr bewegend und ein Zeugnis. Sogar der Direktor hat uns nachträglich ge- sagt, wie wichtig ein Gottesdienstbe- such für die Jungs ist und dass sich die Leben der Mädchen verändert haben, seit sie regelmässig zur Kir- che gehen. Also schlugen wir den Erziehern des Rafaels vor, diesen Gottesdienst zu besuchen. Herzlich wurden die Jungs von der Gemeinde empfan- gen. Jeden Sonntag werden unsere Kinder nun mit einem Kleinbus zum Gottesdienst abgeholt – ohne dass wir dafür auch nur einen Lempira zahlen müssen! Im Gottesdienst war berührend zu sehen, wie einige der Jungs bei einem Aufruf nach vorne gingen, um Jesus ihr Leben zu übergeben. Der Pastor hat alle Kinder des Rafaels auf die Bühne gerufen und jedes einzelne in den Arm genommen und ihm gesagt, dass es wertvoll und geliebt ist. Das haben ihnen wahrscheinlich noch nicht viele Menschen gesagt. Ich glaube, durch Gebet und Menschen wie diesem Pastor werden auch diese oft so ver- härteten und verwundeten Jungs verändert werden. Theaterstück Unsere fünfzehn Kinder sind in drei Schlafzimmern untergebracht. Sie bilden Gruppen, die gemeinsam Punkte sammeln können. Diese Woche haben sie pro Zimmer ei- nen «Schlachtruf» kreiert sowie ein Theater aufgeführt. Die Vorführung mit den jüngeren Jungs hat mich besonders beeindruckt: Vor ihrem gemeinsamen «Schlachtruf» sind sie im Kreis gestanden, haben sich bei den Schultern gehalten und zusam- men gebetet. Auch ihr Theaterstück hat mich beeindruckt: Eine Gruppe Strassenkids verprügelt einen Jun- gen und raubt einen Mann aus. Doch dann kommt der Mann zu ihnen und lädt sie in die Kirche ein. Am Ende des Theaters findet eine Versöhnung mit dem Verprügelten statt, was sie sehr eindrücklich darstellten. Mit Gewalt und ständiger Angst da- vor, verprügelt zu werden, haben sie wohl ihr Leben auf der Strasse erlebt. Es ist ermutigend zu sehen wie einzelne Jungs vorwärts gehen und das alte Leben auf der Strasse zurücklassen dürfen. Susan Biaggi CG Info Sommer 2011 Das kleine Infoblatt für Freunde und Interessierte. www.casagirasol.ch Diese Themen erwarten Sie: Seite 2 Kinderheim Seite 3 Brief von Heidi Seite 4 Ein Arbeitstag Seite 5 Pate werden Seite 7 Lagerwochen und Reisen Seite 8 Wunschliste Bild: Douglas lebt bei uns im Kinderheim Rafael.

description

Das kleine Infoblatt für Freunde und Interessierte.

Transcript of CG Info Sommer 2011

Page 1: CG Info Sommer 2011

Jahresrechnung

Casa Girasol – Persönliches Vorwort zum Einstieg

«Das Strassenleben zurücklassen»Fünfzehn Jungs leben unterdessen bei uns im Heim. Ab diesem Jahr wollten wir mit den Jungs regelmä-ssig Gottesdienste besuchen.Da die Kinder verschiedene konfes-sionelle Hintergründe haben, sollte das auf freiwilliger Basis geschehen.

TaufenWir haben im Vorfeld einige Gemein-den besucht, fanden aber keine, die uns passend schien. Eines Tages gingen wir in die Gemeinde, die von den Mädchen besucht wird, die zu-letzt bei uns in einer Lagerwoche waren. Wir waren sofort überzeugt, dass diese Gemeinde das Richtige für unsere Jungs ist. An jenem Sonn-tag waren auch die Mädchen aus der Lagerwoche anwesend und es liessen sich etwa die Hälfte der 22 jungen Frauen taufen! Das war sehr bewegend und ein Zeugnis. Sogar der Direktor hat uns nachträglich ge-sagt, wie wichtig ein Gottesdienstbe-such für die Jungs ist und dass sich die Leben der Mädchen verändert haben, seit sie regelmässig zur Kir-che gehen. Also schlugen wir den Erziehern des Rafaels vor, diesen Gottesdienst zu besuchen. Herzlich wurden die Jungs von der Gemeinde empfan-gen. Jeden Sonntag werden unsere

Kinder nun mit einem Kleinbus zum Gottesdienst abgeholt – ohne dass wir dafür auch nur einen Lempira zahlen müssen! Im Gottesdienst war berührend zu sehen, wie einige der Jungs bei einem Aufruf nach vorne gingen, um Jesus ihr Leben zu übergeben. Der Pastor hat alle Kinder des Rafaels auf die Bühne gerufen und jedes einzelne in den Arm genommen und ihm gesagt, dass es wertvoll und geliebt ist. Das haben ihnen wahrscheinlich noch nicht viele Menschen gesagt. Ich glaube, durch Gebet und Menschen wie diesem Pastor werden auch diese oft so ver-härteten und verwundeten Jungs verändert werden.

TheaterstückUnsere fünfzehn Kinder sind in drei Schlafzimmern untergebracht. Sie bilden Gruppen, die gemeinsam Punkte sammeln können. Diese Woche haben sie pro Zimmer ei-nen «Schlachtruf» kreiert sowie ein Theater aufgeführt. Die Vorführung mit den jüngeren Jungs hat mich besonders beeindruckt: Vor ihrem gemeinsamen «Schlachtruf» sind sie im Kreis gestanden, haben sich bei den Schultern gehalten und zusam-men gebetet. Auch ihr Theaterstück

hat mich beeindruckt: Eine Gruppe Strassenkids verprügelt einen Jun-gen und raubt einen Mann aus. Doch dann kommt der Mann zu ihnen und lädt sie in die Kirche ein. Am Ende des Theaters findet eine Versöhnung mit dem Verprügelten statt, was sie sehr eindrücklich darstellten. Mit Gewalt und ständiger Angst da-vor, verprügelt zu werden, haben sie wohl ihr Leben auf der Strasse erlebt. Es ist ermutigend zu sehen wie einzelne Jungs vorwärts gehen und das alte Leben auf der Strasse zurücklassen dürfen.

Susan Biaggi

CG Info Sommer 2011 Das kleine Infoblatt für Freunde und Interessierte.

www.casagirasol.ch

Diese Themen erwarten Sie:

Seite 2 KinderheimSeite 3 Brief von Heidi Seite 4 Ein Arbeitstag Seite 5 Pate werdenSeite 7 Lagerwochen und ReisenSeite 8 Wunschliste

Bild

: Dou

glas

lebt

bei

uns

im K

inde

rhei

m R

afae

l.

Page 2: CG Info Sommer 2011

Casa Girasol – Das Kinderheim Rafael in Honduras

Im Kinderheim Rafael läuft es rundDas Rafael durften wir 2010 eröff-nen. Zur Zeit leben 15 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren im Heim. Unser Team bietet ihnen ein familiäres Umfeld. Im Rafael erfah-ren die verstossenen Kinder eine liebevolle Erziehung und Wertschät-zung.

Ängste

Alle unsere Kinder lebten auf der Strasse und sind suchtkrank oder stark gefährdet. Auf der Strasse kon-sumierten sie Crack, Haschisch oder Leim, um ihre Sorgen und Ängste zu vergessen. In den nächsten Jahren werden sie ein vierstufiges Rehabilita-tions-Programm durchlaufen. Ziel ist es, dass die Jungs bei Volljährigkeit auf eigenen Beinen stehen können.

Ausbildung Die stark traumatisierten Kinder und Jugendlichen erhalten eine intensive Betreuung, um das Erlebte zu verar-beiten und suchtfrei leben zu können. Betreut werden die Kinder von einem honduranischen Betreuerteam und unseren Missionaren. Es ist uns ein grosses Anliegen, dass wir für die Kin-der schulisch wie auch beruflich eine Ausbildungsmöglichkeit schaffen. Die Jungs besuchen die öffentliche Schu-le am Ort und werden von Thomas Bi-aggi und seinem Team handwerklich gefordert und gefördert.

Glaube als BasisUnsere Motivation, das Kinderheim Rafael aufzubauen und in enger Zusammenarbeit mit einer befreun-deten Organisation zu betreiben, schöpfen wir aus dem persönlichen Glauben. Wir sehen es als unsere Aufgabe den Kindern das Evangelium so gut wie möglich vorzuleben und zu verkün-den. In der Botschaft von Tod und Auf-erstehung von Jesus Christus steckt Hoffnung – und Hoffnung ist genau das, was diese Kinder am meisten brauchen.

Die Leitsätze des Kinderheims Rafael

Die Kinder, ihr Wohl, ihre persön-liche Entwicklung, ihre Gesund-heit und ihre Zukunftschancen liegen uns am Herzen.

Wir haben ein ganzheitliches, christliches Menschenbild, das sich auf gegenseitige Wertschät-zung und Respekt vor der Einzig-artigkeit jedes Kindes gründet.

Wir respektieren die soziale und kulturelle Herkunft der Kinder.

Wir bieten den Kindern ein sta-biles Umfeld, in dem sie Liebe, Aufmerksamkeit, Gemeinschaft, Kontinuität, Verlässlichkeit und Geborgenheit erfahren.

Wir begleiten die Kinder in ein suchtfreies, gewaltfreies und selbständiges Leben.

Wir erwarten von Gott Liebe, Für-sorge, Heilung und Zuversicht.

Alexander: «Mit dem Kinderheim Rafael ist ein Grosser Traum in Erfüllung gegangen. Es ist für mich heute

noch ein Wunder und ein Geschenk Gottes.»

Bild: Die Jungs vom Rafael.

Bild: Unsere Jungs Jose, Douglas und Reinaldo.

Page 3: CG Info Sommer 2011

Casa Girasol – Unsere Missionarin berichtet von ihren Erlebnissen

Ein persönlicher Brief von Heidi ZwickyLiebe Leser, ich bin nun seit einem halben Jahr in Honduras und möchte euch mit diesem Brief persönlich berichten, wie ich die Kinder im Rafael erlebe:

In der ersten Zeit waren die Kinder ru-hig und zurückhaltend. Sie mussten zuerst etwas abtasten. Auch ich habe die Kinder zuerst einmal beobachtet.Ich stellte mir die Fragen: Welches sind die Aussenseiter, welche etwas schwieriger, wie gehen sie miteinan-der um und wo haben sie Defizite?Aber nach ein paar Tagen war das Eis gebrochen. Ja, diese Kinder brauchen viel Zuwendung, Geduld, Verständnis und Liebe. Für mich ist wichtig, dass ich alle gleich behandle. Ich möchte jedes Kind so annehmen und lieben wie es ist.

Die Kinder kommen oft mit ihren An-liegen, Fragen und Wünschen zu mir. Die Kinder sind so hungrig nach Liebe und Zuwendung und umarmen mich immer wieder. Die Kinder geniessen es, wenn man ihnen zuhört, sie ernst nimmt, und sich für sie Zeit nimmt. Kürzlich kam ein 15-Jähriger zu mir und sagte: «Abuela – was soviel heisst wie Grossmutter –, ich werde von meiner Familie nicht geliebt. Mei-ne Mutter ist gestorben, mein Vater im Gefängnis, mein Bruder in einem anderen Heim. Ich habe niemanden.» Ich musste wirklich kurz überlegen, wie ich reagieren soll? Ich nahm ihn in die Arme und sagte: «Aber ich bin deine Abuela und habe dich gern!» Er strahlte mich an und bedankte sich.

Sí abuela! Bei einer anderen Begebenheit war ein älterer Junge sehr traurig. Ich habe ihn angesprochen und er hat mir sei-ne Sorgen erzählt. In diesem Moment erschien einer von den kleineren Jungs im Zimmer und wollte sich auch neben mich setzen. Ich habe ihm dann erklärt: «Dein Bruder möchte gerne alleine mit mir reden, verstehst du das? Wenn du mich brauchst bin ich auch für dich da.» «Si Abuela, alles klar.» Ist doch schön, wenn die Kinder so Verständnis zeigen! Die Kinder sind offen und erzählen aus ihrem Leben. Die Jungen haben viele traurige und schwere Erleb-nisse gemacht. Die meisten haben

Heidi: «Die Kinder sind so hungrig nach Liebe und Zuwendung. Sie umarmen mich immer wieder.»

zahlreiche Geschwister und oft kei-nen Vater zu Hause. Ich frage mich oft, was diesen Kindern alles durch den Kopf gehen muss, wie sie das alles verarbeiten. Diese Erlebnisse zeigen sich dann, in dem sie traurig, aggressiv oder unmotiviert sind. Da braucht es auch von meiner Seite her viel Geduld, Verständnis und Einfüh-lungsvermögen. Ich bin froh, dass die Jungs bei uns im Rafael ein Zuhause gefunden haben.

Dankbarkeit Kürzlich sagte ein Erzieher zu mir, er möchte den Kindern eine Freude be-reiten, weil sie sich die ganze Woche über gut verhalten haben, aber er habe kein Geld dazu. Er wusste sehr wohl, dass Heidi weich wird. So ging ich auf den Markt und habe dort Müt-zen gekauft. Am Abend erklärte der Erzieher den Kindern, ich hätte ein Geschenk für sie. Bevor sie wussten was, stürmten alle auf mich zu und umarmten mich und bedankten sich. Ich sage euch, diese Freude und das Geschrei hättet ihr sehen und hören müssen! Als sie dann die Mützen sa-hen strahlten ihre Augen. Was gibt es Schöneres als strahlende Kinderau-gen?Seit ich die verschiedenen Familien

der Kinder kennen gelernt habe, die alle sehr arm leben, habe ich noch mehr Verständnis für die Kinder, wenn sie oft auch nicht so mitma-chen wollen. Ich denke mir, da steckt bei jedem eine persönliche Geschich-te dahinter.Manchmal versuchen die Jungs aber auch mit einer Umarmung etwas zu erlangen. Aufgepasst, sie sind schlau! Da braucht es oft die härtere Seite, die mir weniger liegt, und das haben die Kinder schnell raus. Oft höre ich dann mit einer lieben Stimme und einem lieben Blick: «Abuela, bitte, bitte». Es braucht manchmal etwas Kraft, Nein zu sagen.

Ich darf sagen, ich habe zu allen Kin-dern eine gute Beziehung und bin dankbar dafür. Mein Wunsch ist es, dass die Kinder geheilt werden von ihrer traumatischen Vergangenheit und dass sie sich im Heim zu Hause fühlen. Ich möchte ihnen weiterhin eine gute Abuela sein, die ihnen Lie-be und Wärme vermittelt und für sie da ist, wenn sie es schwer haben. Ich kann das jedoch nur mit Gottes Hilfe. So bin ich dankbar, dass ich jeden Tag neu Gott alles hinlegen darf und er die Kinderherzen berührt.

Es grüsst euch herzlichst eure Heidi

Heidi Zwicky (60) aus Rickenbach-Sulz lebt seit 2010 in Honduras.

Page 4: CG Info Sommer 2011

Casa Girasol – Die Arbeit unserer Missionare in Honduras

Ein Arbeitstag mit Thomas BiaggiIch möchte euch erzählen, wie ein normaler Tag meines Lebens als Missionar hier in Honduras aus-sieht.Spätestens um sechs Uhr in der Früh stehe ich auf und nutze die Stille, um mir einen Input im Internet anzuhö-ren. Nach den täglichen Pflichten, der Morgentoilette und dem Frühstück, begebe ich mich auf den zweiminü-tigen Arbeitsweg ins Rafael.

Uno spielenUm sieben Uhr (mittlerweile fast im-mer pünktlich) empfange ich meine drei honduranischen Mitarbeiter. Die erste halbe Stunde des Tages lehre ich die Mitarbeiter spielen und singen. Inzwischen beherrschen sie UNO mit Spezialregeln und spielen es auch fleissig mit den Kindern. Ich habe mir fest vorgenommen, ihnen auch noch andere Spiele beizubrin-gen. Die meisten Honduraner kennen das nicht. Ich finde es sehr wichtig für die Kinder, dass sie eine Betreuung haben, die sich mit ihnen intensiv beschäftigt und das geht oft über ein Spiel am einfachsten.

BibelarbeitVon halb acht bis acht widmen wir uns der Bibel. Im Moment beschäf-tigen wir uns mit dem wichtigsten Gebot (Lukas 10,25-28). Wir suchen nach Ideen, wie wir die Kinder zum Nachdenken anregen können, was dieses Gebot beinhaltet. Was ist Lie-be? Was will Gott? Reden wir nur von

Laubrechen, Wischen, Abfall entsor-gen, Gras schneiden, Kaffee schä-len, haben wir auch Reparatur- und Maurerarbeiten zu erledigen. Heute habe ich mit einem Kind einen Licht-schalter repariert. Wir versuchen alles selbst zu reparieren, was wir können. Einerseits ist das billiger und meistens auch schneller. Mit den zwei Jugendlichen zu arbeiten

Thomas: «Ich sehe meine Aufgabe hauptsächlich darin meine drei Mitarbeiter einzuarbeiten und mein Wissen

und Meine Erfahrung an sie Weiterzugeben.»

Missionare in Honduras Casa Girasol beschäftigt seit

2008 Missionare. Nur dank der ehrenamtlichen Mitarbeit können wir unsere Arbeit in Honduras mit kleinem Budget verwirklichen.

Unsere Missionare haben ein brennendes Herz für Kinder und Jugendliche, leben eine persön-liche Beziehung mit Jesus Christus und kommen aus verschiedenen landeskirchlichen und freikirch-lichen Gemeinden.

Casa Girasol stellt den Missionaren Kost und Logis zur Verfügung. Für Reisekosten, persönliche Ausga-ben, Krankenkasse etc. sind sie selbst verantwortlich.

Im Online-Tagebuch und in den Missionsberichten kann man mehr über ihre persönliche Motivation, ihre Erlebnisse sowie aktuelle Gebetsanliegen erfahren.

Kontaktieren Sie uns bitte, wenn Sie die Missionare allgemein oder jemanden persönlich kontaktieren bzw. unterstützen möchten.

Bild: Darwin, Nelson und Humberto beim Zementieren eines Schachtdeckels.

Susan, Jael, Thomas und Levi Biaggi aus dem Fricktal sind im Ok-tober 2010 als Familie nach Mittela-merika gezogen. Als Physiotherapeu-tin und Maurer/Zimmermann sowie Arbeitsagoge sind Susan und Thomas vielseitig einsetzbar. Im Vordergrund steht die Ausbildung der Mitarbei-ter. In ihrem Blog www.biinho2010.blogspot.com berichten sie von ihrem Leben in Honduras.

Gottes Willen oder handeln wir auch danach? Wie zeigt sich Nächstenliebe in diesem Heim? Ich stellte fest, dass in Honduras offen über den Glauben geredet wird.

FussballverrücktUm acht Uhr stossen zwei 15-Jährige Rafael-Jungs zu uns, die am Nachmit-tag Schule haben und am Morgen mit uns Sport machen. Honduraner sind «fussballverrückt». Es ist eine weitere Herausforderung für mich, den Kin-dern die Wichtigkeit von Einlaufen, Ballschulung und Übungen beizubrin-gen. Sie würden viel lieber einfach nur spielen.Nach einer Stunde Sport mit Kraft-übungen haben wir uns einen Kaffee verdient. Dann heisst es raus aus den Sport- und rein in die Arbeitskleider. Neben den täglichen Arbeiten wie

Page 5: CG Info Sommer 2011

ist sehr befriedigend, denn sie haben den Willen zu arbeiten und zu lernen.

NachmittagUm elf Uhr trennen sich die zwei von uns und stylen sich für die Schule. Wir Arbeiter begeben uns in unsere Bodega (Werkstatt) und planen den Nachmittag. Nebst der Planung von Arbeit und Sport für dreizehn Kin-der am Nachmittag widmen wir uns der schriftlichen Arbeit. Wir halten Auffälligkeiten der Kinder fest, die wir beobachten. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir mit jedem ein-zelnen Kind Gespräche führen, um persönliche Ziele zu definieren und Wege aufzuzeichnen, die dahin füh-ren. Meine Hauptaufgabe sehe ich in der Ausbildung der Arbeitsbetreuer.

Nach der Mittagspause treffen wir uns erneut in der Bodega und planen den Input. Jeden Tag ist ein Mitarbei-ter verantwortlich, den Kindern einen Input zu geben. Danach teilen wir die Gruppe. Die Hälfte arbeitet draussen, je zwei Jungs pro Betreuer. Die ande-re Hälfte ist im Haus und beschäftigt sich mit Bändeli knüpfen oder macht Hausaufgaben.Um drei Uhr werden die Gruppen ge-wechselt und es wiederholt sich alles. Um vier Uhr wechseln die Kinder die Kleider und begeben sich auf den Sportplatz. Fussball! Freude in allen Gesichtern!

FamilienlebenUm fünf Uhr endet für mich offiziell der Tag mit den Kindern, doch mei-stens spiele ich mit ihnen noch eine Partie und es wird fast sechs Uhr bis ich zu Hause bin. Dort wartet meine Familie auf mich. Den Abend verbringe ich mit meiner Familie. Donald-Duck schauen, Ballspielen, Tanzen, Kinder ins Bett bringen und Zeit mit der Ehefrau sind die Teile des täglichen Abendprogramms. Ich bin zuversichtlich, dass ich einen grossen Teil meiner Aufgaben bald am Tag erledigen kann, wenn die Mit-arbeiter immer selbständiger werden.Um spätestens elf Uhr sinke ich müde und meistens zufrieden in mein Nest.Thomas Biaggi

Casa Girasol – Einen Heimplatz ermöglichen

Pate eines Kindes werdenFünfzehn Kinder leben im Rafael. Bisher haben wir für zehn Kinder Paten gefunden. Um auch für die anderen Kinder den Heimplatz zu finanzieren brauchen wir Ihre Hilfe!

FreundschaftAls Patin oder Pate unterstützen Sie das Kinderheim Rafael mit einem regelmässigen Betrag Ihrer Wahl. Unabhängig von der Höhe der Un-terstützung haben Sie die Möglich-keit, sofern Sie das wünschen, eine persönliche Brieffreundschaft mit einem der Kinder zu pflegen und so an seinem Leben Anteil zu haben. Für die Burschen bedeutet es sehr viel, zu wissen, dass jemand für sie aufkommt, sich für sie interessiert und für sie betet. Gerne werden wir die Briefe übersetzen. Bitte schrei-ben Sie uns einen Brief oder ein Mail und übernehmen Sie eine Pa-tenschaft, damit wir bald alle Heim-plätze finanzieren können.

FreiwilligMit einer Patenschaft gehen Sie keinerlei Verpflichtung ein und kön-nen die Unterstützung jederzeit und ohne Angabe von Gründen beenden. Die Spenden können in der Schweiz bei den Steuern abgezogen werden. Ob Sie 20.– oder 250.– monatlich spenden wollen, jeder Betrag ist eine grosse Hilfe.

Casa Girasol – Danke für ein gutes Jahr

Jahresrechnung 2010Wir wurden im vergangenen Jahr reich beschenkt. Allen Spendern, Sponsoren und Helfern möchten wir von Herzen danken!Etwa CHF 147‘000.– durften wir 2010 als Spenden, Sponsorenbeiträ-ge und Kollekten entgegen nehmen. Im Vorjahr waren es CHF 86‘000.–. Für Mittelbeschaffung und Verwal-tung haben wir nur 6% verwendet. Auch mit den Einsätzen konnten wir einen kleinen Gewinn erzielen, der dem Casa Girasol zugute kommt.

Ehrenamtlich2010 haben wir das Heim Rafa-el renoviert und eröffnet. Zudem haben wir einige Lagerwochen im Casa Girasol mit Strassenkindern durchgeführt. Dies alles war nur dank der zusätzlichen Spenden und

der freiwilligen Mitarbeit von vielen Personen möglich. Der Vorstand, die Leitung, die Missionare arbeiteten alle ehrenamtlich und wurden von zahlreichen Volontären unterstützt. In den ersten Monaten 2011 haben wir leider einen Spendenrückgang von 25% gegenüber dem Vorjahr. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Mo-naten wieder leicht zulegen können, um das Heim und die Lagerwochen finanzieren zu können.

Informationen Der Förderverein Casa Girasol ist

vom Kanton Thurgau als gemein-nützig anerkannt und in den mei-sten Kantonen steuerbefreit.

Der Vorstand, die Leitung und die Missionare arbeiten ehrenamtlich.

Haben Sie Fragen? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Gesamt-leiter Alexander Blum auf.

Bild

: Ein

Stra

uss

Sonn

enbl

umen

.

Ein Arbeitstag mit Thomas Biaggi

Page 6: CG Info Sommer 2011

Casa Girasol – Kinderherzen für Jesus Christus gewinnen

Lagerwochen für StrassenkinderCasa Girasol lädt Strassenkinder, die ansonsten von befreundeten Organisationen in Heimen und Auf-fangstellen betreut werden, zu La-gerwochen ins Casa Girasol ein.

Strassenkinder Die Lagerarbeit ist eine gute Gele-genheit, die Kinder während einer Woche zu begleiten und öffnet die Türen für gegenseitiges Vertrauen. So kann das Team, bestehend aus hon-duranischen Mitarbeiterinnen und unseren Missionaren und Volontären, für die Sorgen der Kinder da sein, zu-hören, trösten und helfen.

Pferde reiten Natur pur hilft Wunden heilen! Aben-teuer, Spass und biblische Geschich-ten, statt Gewalt und Armut. Mit Camps schaffen wir für einige Tage ein Stück heile Welt für die trauma-tisierten Strassenkinder. Raus aus

der Stadt, ab in die Natur! Zum er-sten Mal die Sterne sehen oder eines unserer Pferde reiten! Es gibt keinen Ort, der den verletzten Kinderseelen wohler tut, als die Natur. Gleichzeitig möchten wir die Kinder für ein Leben mit Jesus Christus gewinnen. Dies ge-schieht freiwillig und ohne Druck.

Lagerwochen Eine Lagerwoche kostet ohne

Personalkosten ca. CHF 1900.- für zwanzig Kinder. Eine Investition, die sich lohnt!

Fotos und das genaue Programm einer Lagerwoche finden Sie auf www.casagirasol.ch.

Casa Girasol – Nach Honduras reisen und selbst mitmachen

Ein Viva! Camp vor Ort miterlebenSeit zwei Jahren organisieren wir mehrmals jährlich Viva! Camps und bieten so Interessierten die Mög-lichkeit sich in einem dreiwöchigen Einsatz vor Ort zu engagieren.Die bisherigen Viva! Camps waren für die Teilnehmer eine tolle Erfah-rung: direkt mit den Strassenkindern zusammen zu sein, ihnen Aufmerk-samkeit, Zeit und Liebe zu schenkenund mitzuhelfen, dass sie das Evan-gelium kennen lernen.

AbenteuerferienAn einigen Tagen werden wir das ein-drückliche Land bereisen, im Pazifik und in der Karibik baden, Maya Py-ramiden sehen, in typischen Hotels übernachten und einfach Land und Leute kennen lernen und das Leben geniessen. Jeder Tag ein Abenteuer!

Bild: Ein bunter Papagai.

KurzeinsatzIn den ersten zwei Wochen werden wir gemeinsam ein Kindercamp für Strassenkinder vorbereiten und schliesslich mit dem Team durchfüh-ren. Jeder setzt sich dort ein, wo es ihm am meisten Spass macht und man Talente mitbringt: Zum Beispiel als Kinderanimator, als Musikerin, als Köchin, als Chauffeur, als Kran-kenschwester, als Nachtwache, als Leiter eines Workshops etc. Während des ganzen Aufenthaltes sorgen unser Team und unsere Mis-sionare für das Wohl der Volontäre aus Deutschland und der Schweiz.

Mehr Informationen zu den Einsät-zen und Reisen haben wir auf un-serer Webseite www.casagirasol.ch zusammen gestellt.

Bild: Gruppenspiele.

Page 7: CG Info Sommer 2011

Casa Girasol – Informationen zum Geschehen vor Ort

Noch Näher am Geschehen seinDer Platz im Infoblatt reicht nicht aus, um über alle Ereignisse rund ums Casa Girasol und Rafael zu informieren. Wir haben noch viel mehr zu berichten! Deshalb bieten wir allen Interessierten weitere Mög-lichkeiten, um ganz nah am Gesche-hen zu sein.

Im InternetIm Internet bieten wir eine bunte Palette: Unsere Webseite www.casa-girasol.ch ist aktuell und informativ und verfügt über eine Fotogalerie, ermöglicht Video-Rundgänge durchs Kinderheim und enthält ein Archiv mit allen Dokumenten. Wir verschicken zudem monatlich unseren E-Mail-Newsletter ‹Casa Girasol Telegramm› und sind in diversen Social Commu-nities (Facebook etc.) vertreten.

PortraitUm unsere Arbeit ausführlich zu prä-sentieren, haben wir ein Portrait zu-sammen gestellt. Gerne senden wir Ihnen unser Portrait per Post zu oder Sie können es online auf unserer Webseite durchblättern.

Tagebuch-BlogUnsere Missionare berichten regel-mässig von ihren Erlebnissen wäh-rend der Lagerwochen oder von ihrer Arbeit im Kinderheim Rafael. Auf un-serer Webseite führt ein Link direkt zum spannenden Online-Tagebuch.

Bild: Gabeln in Wassermelonen.

Casa Girasol – Sinnvoll in die Zukunft investieren

Sponsoring für einen BrunnenWir denken langfristig und planen die Zukunft, soweit dies möglich ist. Ein grosser Wunsch von uns ist es, im Casa Girasol einen Brunnen zu bohren um so kostengünstig Wasser beziehen zu können.Rund zehntausend Dollar müssen wir für dieses Vorhaben, von dem auch die Nachbarsfamilien profitie-ren werden, investieren. Das Projekt Brunnenbau wird vom Ingenieur Tho-mas Blum ehrenamtlich betreut und soll Mitte 2012 realisiert werden. Zur Finanzierung des Projekts sind wir auf der Suche nach Sponsoren

IWP WeinfeldenMit einer Spende von rund CHF 3000.– macht das Ingenieurbüro IWP aus Weinfelden den Anfang . Wir danken der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern für diese grosszügige Spende. Die IWP AG ist im Bereich der kommunalen Wasserversorgung tätig. und somit ist es eine schöne Ge-ste, dass sie einen Teil ihres Gewinns

in die Wasserversorgung in einem Drittweltland investieren.

Grosser NutzenDer geplante Brunnen soll nicht nur das Casa Girasol mit Wasser versor-gen. Wir möchten den Brunnen so anlegen, dass auch unsere Nach-barsfamilien sauberes Wasser bezie-hen können. Bisher müssen wir das Wasser mit einem Tankwagen heran-führen und eine Zisterne damit füllen,

was mühsam und teuer ist. Die Nach-barsfamilien, die in kleinen Hütten wohnen und keine Wasserzisterne haben, holen sich Wasser aus dem Fluss oder waschen sich selbst oder ihre Wäsche in einem Tümpel ganz in der Nähe. Das Wasser ist verdreckt und voller Keime.Der Brunnen wird also für viele Men-schen von grossem Nutzen sein und die Hygiene und Gesundheit verbes-sern. Und mittelfristig lässt sich damit sogar Geld sparen, da kein Wasser mehr gekauft werden muss.

Page 8: CG Info Sommer 2011

Casa Girasol – Ihre Spende ermöglicht unsere Hilfe für Strassenkinder

Dank Spenden wahre Hoffnung säenOhne Spenden wäre unsere Arbeit in Honduras nicht möglich. Sie schen-ken uns durch Ihr Weitererzählen, durch Ihre Spende und durch Ihre Gebete, die Unterstützung, die wir brauchen, um helfen zu können. Nur durch Spenden können wir uns im Kinderheim Rafael und während

der Lagerwochen im Casa Girasol für die Strassenkinder in Honduras ein-setzen und sie wahre Hoffnung und Liebe erfahren lassen. Wir erzählen ihnen von Jesus Christus und säen einen kleinen Samen. Wir sind über-zeugt, dass Gott diese Samen pflegt und wachsen lassen wird.

Heidi: «Ich würde gerne etwas mehr Budget für Spiele, Geschenke und Bastelsachen haben.»

Kosten: ca. CHF 600.– / Jahr

Marina: «Wir würden gerne weitere Lagerwochen im Casa Girasol durchführen,

um mehr Kinder zu erreichen.» Kosten 1 Lagerwoche für 20 Kinder Fr. 1900.–

Alexander: «Es leben15 Kinder im Heim, aber es fehlen uns noch 5 Patenschaften, welche die

Lebenskosten für mehr Kinder tragen.» Kosten pro Heimplatz: Fr. 250.– / Teilbeträge möglich

Thomas: «Fürs Arbeitsprogramm wünschte ich mir eine Stihl Motorsäge MS 250.»

Kosten: Fr. 380.–

Alle Spenden werden vom Förderverein Casa Girasol verwaltet und sind in der Schweiz steuerbefreit.Der Verein ist Mitglied der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA.

Förderverein Casa GirasolPostfach 281 Postkonto: 85-462791-4CH 8586 Erlen IBAN CH24 0900 0000 8546 2791 4Tel. +41 71 648 26 71 BIC POFICHBEXXXeMail: [email protected] Swiss Post, Nordring 8, CH–3030 Bern

Die Angaben zu unserem deutschen Spendenkonto finden Sie im Internet.Die Verdankung der Spenden erfolgt jährlich Ende Januar.Auf unserer Webseite können Sie auch mit Kreditkarte spenden (Via Paypal). Bei Zweckbestimmung bringen Sie bitte den Vermerk «Kinderheim», «Lager» etc. an.

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen persönlich zur Verfügung. Weitere Informationen zum Casa Girasol finden Sie auch im Internet unter:

www.casagirasol.ch www.wir-bauen-ein-kinderheim.chImpressum: Text & Gestaltung von Alexander Blum, Bilder von unseren Missionaren und zur Verfügung gestellt von Volontären. Korrektorat Blaufeder Verlag www.blaufeder.ch.

Adressen & Kontakte Casa GirasolPostfach 281,CH – 8586 Erlen +41 (0)71 648 26 [email protected]

www.casagirasol.ch

Alexander Blum, [email protected]

Monika Blum, Prä[email protected]

Marina Vaccaro, [email protected]

Heidi Zwicky und Familie Biaggi+504 888 68 509 (HON)

Susan: «Es wäre schön, wenn wir den Kindern im Rafael Arbeitskleidung und Schuhe kaufen könnten!»

Kosten: Fr. 650.–

Bild: Sonnenblumensamen.