Compassion Schweiz Magazin 4-2013

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WWW.COMPASSION.CH COMPASSION AUSGABE 4 - WINTER 2013 Magazin PHILIPPINEN Patenschaften, die ein Land wieder aufbauen IN DER SCHWEIZ Harolds Lebensgeschichte «Ich habe entdeckt: Ich bin wertvoll!» 10 Jahre Compassion Schweiz: Kerzen, Geschichten, Italo-Pop 6000 «Schweizer» Patenkinder Wir freuen uns über diese Zahl, denn hinter jeder Zahl ist ein Kind, eine Persönlichkeit!

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Wiederaufbau nach dem Taifun Philippinen / Dankesfest 10 Jahre Compassion Schweiz / Harold Chicchon: Hunger, Einstein, Finanzstatistik / 6000 Patenkinder!

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WWW.COMPASSION.CH

COMPASSIONAUSGABE 4 - WINTER 2013

COMPASSIONMagazin

PHILIPPINEN

Patenschaften, die ein Land wieder aufbauen

IN DER SCHWEIZ

Harolds Lebensgeschichte«Ich habe entdeckt: Ich bin wertvoll!»

10 Jahre Compassion Schweiz: Kerzen, Geschichten, Italo-Pop

6000 «Schweizer» PatenkinderWir freuen uns über diese Zahl, denn hinter jeder Zahl ist ein Kind, eine Persönlichkeit!

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PHILIPPINEN

Patenschaften bauen ein Land wieder auf

Liebe Freunde von Compassion

Philippinen und Vietnam: Wieder einmal haben die verwundbarsten Menschen am meisten unter den verheerenden Ereignissen gelitten.Tausende von Opfern, zerstörte Häuser und Infrastrukturen. Die Bilder in den Medien haben uns das Chaos und die Not der Menschen gezeigt, die um ihr Leben kämpfen.

Bei Compassion ist jedes Kind wichtigIn einer solchen Situation zeigt sich besonders, wie wirksam die individuelle Betreuung von Patenkindern ist. Jedes Patenkind ist in unserem System eingetragen und den Mitarbeitern vor Ort persönlich bekannt.In der Zeit nach dem tödlichen Taifun auf den Philippinen haben das Länderbüro Philippinen und die lokalen Projektzentren die Situation jedes einzelnen Patenkindes verfolgt. Zum Beispiel konnten wir in einem Gebiet das Projekt nicht kontaktieren. Daraufhin hat sich ein Team von Compassion Philippines trotz hoher Risiken auf den Weg gemacht, um selber vor Ort herauszufi nden, wo die Kinder sind und wie es ihnen und den Familien geht. Der Ansatz von Compassion ermöglicht die genaue Identifi zierung der Bedürfnisse und macht somit sehr gezielte und effi ziente Hilfe möglich. Wenn Sie ein Patenkind in den Philippinen haben, möchten Sie ja auch rasch wissen, wie es dem Kind geht. Paten und Patinnen werden so schnell wie möglich (das kann aber schon einige Wochen dauern) und persönlich über ihr Kind informiert.

Die Patenschaften als Werkzeug zum Wiederaufbau eines LandesWenn Sie dieses Magazin in den Händen halten, gehts in den zerstörten Gebieten von der Katastrophenhilfe schon langsam in den Wiederaufbau über. Bevor wir unsere Aufmerksamkeit auf die nächsten Schlagzeilen lenken: Lassen Sie uns doch dran denken, dass in einem zweiten Schritt der Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten ansteht! Zuerst gings ums Überleben – nun um den Wiederaufbau. Bei Compassion glauben wir, dass Patenschaften ein ideales Werkzeug sind, um Menschen zu ermutigen und Familien zu helfen, neue Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft zu gewinnen. Diese Unterstützung ist langfristig, ein Kind nach dem anderen. Wir investieren in seine Zukunft auch über eine Krise hinaus, die gerade passiert.

«Compassion Philippines» wird angesichts der Not in den nächsten Monaten sehr viel mehr Kinder aufnehmen als eigentlich geplant gewesen wäre. Wären Sie bereit, abzuwägen ob Sie eine Patenschaft für eines oder mehrere Philippinische Kinder zu übernehmen?

Von ganzem Herzen danken wir Ihnen, dass Sie zu uns halten um die Welt zu verän-dern, ein Kind nach dem anderen.

Gott segne Sie.Philippe Mermod, Geschäftsführer Compassion Schweiz

NACHDEM DIE ERSTE

KATASTROPHENHILFE GELEISTET

WURDE, DÜRFEN WIR NUN

NICHT VERGESSEN, BEIM

WIEDERAUFBAU ZU HELFEN.

Impressum Compassion MagazinNr. 4 / Winter 2013Informationsmagazin von Compassion Schweiz. Erscheinungsweise: 4 x jährlichAbonnement: CHF 10.–Aufl age: 8300 Ex. Romandie, 3900 Ex. DeutschschweizGedruckt in der Schweiz auf 100% FSC-Papier.

REDAKTIONPhilippe Mermod (verantwortlich), Tom Mayer, Brynn Paine, Christian Willi

LAYOUT & PRODUKTIONAlliance Presse, Aubonne

Text- und Bildrechte bei Compassion Schweiz. Wir freuen uns sehr, wenn Sie Inhalte weiterverwenden, bitten Sie aber um folgenden Vermerk: Quelle: www.compassion.ch

Kontakt Compassion SchweizRue Galilée 3 1400 Yverdon-les-BainsTelefon: 0800 784 [email protected]

PC Konto: 17-312562-0IBAN : CH24 8040 1000 0048 7496 9Spenden an Compassion sind steuerbefreit.

Compassion unterstützt mittellose Kinder und gibt ihnen durch Patenschaften und Projekte neue Hoffnung. Compassion wurde 1952 gegründet und arbeitet mit lokalen Gemeinden in 26 Ländern zusam-men. Aktuell sind 1,4 Millionen Kinder in über 6000 Projekten eingeschrieben.

Titelbild: John Dave aus den Philippinen hat im Taifun fast alles verloren. Dank Hilfe auch von der Schweiz sieht er aber Hoffnung.

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Als der Taifun Haiyan vorbei ist und das windige Wetter sich beruhigt, will John Daves Mutter mit ihrem Sohn zu ihrem Haus zurückkehren. Auf dem Rückweg sehen sie nur Zerstörung. Ent-wurzelte und zerfetzte Bäume, zerstörte Hütten und Häuser. Wie würde wohl ihr eigenes Haus aussehen? Was sie befürchten, bewahrheitet sich: Ihr Haus existiert nicht mehr. Ein Haufen Holz und Blech, Chaos, alles drunter und drüber. Schon vor dem Taifun hatten sie ja nicht viel – nun also gar nichts mehr. Fassungslos stehen sie da. John beginnt traurig, in den Trümmern zu suchen. Wenigstens sein liebstes Spielzeug, ein kleiner Plastikroboter, fin-det er nach einigem Wühlen!

SCHÖNE ÜBERRASCHUNGENAuch die Mitarbeiter von Compassion gehen durch extreme Hochs und Tiefs in den ersten Tagen nach dem Taifun. Vorerst

gibt es nur sehr wenig Informationen über den Verbleib von Patenkin-dern oder sogar ganzen Projekt zentren. Man musste das Schlimmste befürchten. In der Schnei-se des Taifuns leben sehr viele Patenkinder von Compassion. Unter den Todesopfern würde es sicher auch Compassion-Patenkinder geben… Gott sei Dank können wir nun aber sagen: Nein! Das Länderbüro Compassion Philippines stellt nach den ersten Tagen der Beru-

higung fest, dass kein Patenkind tödlich verunglückt wurde! 19’000 Patenkinder sind durch den Taifun betroffen. Unter ihnen haben 7’000 Kinder und ihre Familien die Behausung mehr oder weniger komplett verloren. Viele leben nun in Zelten und in provorischen Unterkünften. 45 der 128 Partnerkirchen von Compassion sind beschädigt worden, vor allem in den Gebieten von Leyte, Samara, Panay, Negros und Cebu. Viele von ihnen hatten eine Woche lang keinen Strom und sind noch immer im «Überlebens-Modus».

MAXIMALE MOBILISIERUNGAlle Mitarbeiter des (unversehrt gebliebenen) Büros von Com-passion Philippines haben die Ärmel nach hinten gekrempelt und ihre Büros soweit verlassen, um die Bereitstellung von Hilfspaketen zu unterstützen. In einigen verschont gebliebenen

Compassion-Zentren haben selbst Patenkinder mit-geholfen, Notpakete zusammenzustellen. Bis am 17. November hat ein Erste-Hilfe-Team tausend Opfer der Stadt Capocan medizinisch versorgt – ob Patenkinder mit Familien oder nicht, machte hier keinen Unter-schied. Bis am 21. November hat Compassion schon die ersten 18 Tonnen Hilfsmaterial verteilt. Es wird nun immer klarer, wie gross die Schäden sind. «Wir sind aber so dankbar, dass die Kinder sicher und die meisten eigentlich unversehrt sind», freut sich Rigel Pallan, Koordinator der Compassion-Projekte in Ost Samar. John Dave hat das Gefühl von Dankbarkeit auf eine neue Art entdeckt. Er spielt mit seinem wiedergefun-denen Spielzeug. Mit seiner Mutter lebt er momentan in einem Provisorium, das vorher eine Küche war – das einzige, was vom Taifun nicht zerstört wurde. John Dave beginnt wieder, leise zu lächeln.

TEXT UND FOTOS: BRYNN PAINE

NACH DEM TAIFUNeine gute Nachricht

DIE COMPASSION-

MITARBEITER

BEFÜRCHTETEN

DAS SCHLIMMSTE.

UNTER DEN

TODESOPFERN

WÜRDE ES

SICHER AUCH

COMPASSION-

KINDER HABEN…

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2012 N° 1

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Wiederaufbau Philippinen

Abonnement Magazin

Auf eine Patenschaft wartende Kinder

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(STAND 30.9.2013)

Ende Oktober haben 175 Besucher auch in der Deutschschweiz Compassions Geburtstag gefeiert. Ein echtes Fest des Dankes!«Wir feiern nicht uns selber, sondern unse-ren Gott. Wir sagen ihm Danke für seine Treue gegenüber Compassion Schweiz. Wir sagen aber auch euch Patinnen und Paten mit diesem Abend Danke», so Dario Brühlmann, der durch das Fest führte.

Ein DANKE kam in Form von fetzigen Canzoni: Sara Serio mit Band und extra in die Schweiz gereisten italienischen Backup Vocals beeindruckte mit druckvollem Pop und Soul.Eine direkte Anfrage ans Publikum kam von Ed Wells, Pastor der Church Alive Aarau. «Wir alle wollen Spuren hinterlas-sen. Letztlich gehts um Beziehungen zu anderen Menschen, es geht darum, andere Menschen aufzubauen, genau so wie es Jesus gemacht hat. Warum dies nicht auch mit einer Kinderpatenschaft? ... Oder einer ZWEITEN Kinderpatenschaft?»DANKE sagte auch Philippe Mermod, Geschäftsführer von Compassion Schweiz. Er erzählte von den Anfängen. «Eigent-

lich dachte ich, es würde ein Nebenjob werden. Naja, dem war nicht so, heute sind wir 12 Leute und durften soeben die Grenze von 6000 Patenschaften überschreiten.»Der wohl eindrücklichste Teil des Abends war der Peruaner Harold Chicchon (siehe links). Er erzählte seine Lebensgeschichte. Der persönliche Beweis, dass die Arbeit von Compassion immer mehr und ganz konkrete Früchte trägt. Auch in den nächsten zehn Jahren – das ist unser Gebet und unsere Vision.

6000 PATENKINDER AUS DER SCHWEIZ: Willkommen Benja und Adjaree!Sie heissen Adjaree und Benjy. Was sie gemeinsam haben ist ihr Alter (9), dass sie in Thailand wohnen und seit kurzem Compassion-Paten aus der Schweiz haben: Cindy und Nathanaël Zürcher aus Fribourg. Wir freuen uns auch deshalb über diese Patenschaften, weil es die 6000. und 6001. für Compassion Schweiz sind.Adjaree lebt mit Eltern, Bruder und beiden Schwestern in Huay Nam Nak Village. Ihre Eltern betreiben Landwirtschaft, wo Adjaree ihnen auch tatkräftig hilft, zum Beispiel indem sie regelmässig Wasser holt.Benja kann leider nicht bei seinen Eltern wohnen. Er lebt in einem Kinderheim und geht erst in den Kindergarten.«Es liegt uns sehr am Herzen, Kindern zu helfen», sagen die Zürchers. Beide helfen schon seit längerem in Kinder- und Jugend-

camps mit. «Was uns bei Compassion beeindruckt, ist die ganzheitliche Hilfe: materiell wie auch spirituell. Eine echte Chance, um aus der Armut zu kommen!»Ein riesiges Danke a n Cindy und Nathanaël Zürcher – und natürlich an Sie alle, liebe Leserinnen und Leser, die Sie mit einer Patenschaft Kindern aus Armut eine vielversprechende Zukunft ermöglichen.

COMPASSION INTERNATIONAL

UND COMPASSION SCHWEIZ

IN ZAHLEN

Durch Durch weltweite Spender Schweizer Spender getragen getragenZentren im Kleinkinder-Hilfsprogramm (CSP) 661 6 Kinderpatenschafts-Programm (CDSP) 1 481 647 5994 Leiterschafts-Programm (LDP) 2960 11Kinder, die auf eine Patenschaft warten: 134877 Lokale Partner-Kirchen: 6253

10-Jahres-Feier Aarau: Kerzen, Canzoni, Einstein

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«Ich habe eigentlich nur traurige Erinnerungen an meine Zeit als kleiner Junge. Als ich sechs Jahre alt war, hat uns unser Vater verlassen. Meine Mutter musste sich ab diesem Tag mit Putzen, Kleider waschen, Kochen für andere Leute durchschlagen. Wenn Sie Arbeit hatte, gabs zu essen. Oft gab sie das wenige Essen ganz uns, sie selber ass nichts. Sehr oft gabs aber für niemanden etwas, wir mussten ohne Essen ins Bett.»

Er habe sehr viel geweint in dieser Zeit. Nicht nur wegen des Hungers, sondern auch weil er sah, wie andere Kinder schöne Kleider trugen, Spielzeuge hatten, in einem Restaurant assen, am Meer baden gingen. «Aber vor allem sah ich, wie ihr Vater sie liebte.»Seine Mutter war bald so mager, dass sie krank wurde: Tuberkulose. «Ich hatte solche Angst, dass sie sterben würde. Ich weiss sehr gut, wie ich an ihrem Bett stand, – Mama, du darfst nicht sterben! Was machen wir ohne dich?›» Harolds Mutter konnte Gott sei Dank dann in einem ande-ren Gebiet von Peru durch natürliche Heilmittel wieder gesunden. «Wir waren zwar froh. Es ging uns aber nicht wirklich besser. Das Leben war weiterhin Schmerz, Tränen, Kampf.» Harold weiss noch genau, wie junge Kleinkriminelle, Drogendealer und Diebe aus der Nachbarschaft ihm klar machten: Du wirst bald einer von uns werden, in deiner Situa-tion ist das ja klar. «Ich hatte null Selbstvertrauen, fühlte mich wertlos, war immer traurig. So lernte ich auch nicht richtig reden, stotterte, konnte vieles nicht aussprechen, wurde erst recht ausgelacht. Ich wurde ein stiller, zurückgezogener Junge.» «Aber Gott sah mich. Er kam in Form von Compassion zu mir, holte mich raus aus meiner Hoffnungslosigkeit. Mein Leben veränderte sich.» Seine Mutter hörte von einer Kirche in der Nachbarschaft, wo es ein Hilfsprojekt für Kinder gebe. Harold und sein Bruder wurden rasch in dieses Compassion-Projekt aufgenommen. «Von diesem Tag an gabs zuerst mal – genug zu essen! Aber nicht nur das, sondern mehr: Zuneigung, jemand der sich um mich kümmert, Leute die mir zuhören, mir Mut machen, mich gern haben.»Die Leute bei Compassion kümmerten sich auch deshalb besonders um den kleinen Harold, weil er ja nicht richtig reden konnte. «Ich erhielt eine Therapie und lernte richtig sprechen. Und sie entdeckten auch etwas anderes bei mir, worin ich richtig gut wurde und was mir Spass machte:

Mathematik!» Harold stellte sich als sehr begabt heraus für naturwissen-schaftliche Fächer.Neben der schulischen Förderung war noch etwas neu für ihn. «Es begann jemand von weit her, mir Briefe zu schreiben. Diese Patin schrieb mir, ich sei wertvoll, ich sei begabt, ich solle fl eissig sein, sie glaube an mich», strahlt Harold. «Ich konnte schlicht nicht verstehen, wie einerseits niemand in meinem Quartier mir Zunei-gung gab, andererseits weit weit weg jemand mir immer wieder schrieb, sie habe mich gern.»Im Compassion-Projekt erlebte Harold die Liebe, die er sich so sehr von seinem Vater ersehnte und nie erhielt. «Immer mehr realisierte ich, wie Gott mich liebt und dass dass er sich eine Beziehung zu mir wünscht. Ich entschied mich, Jesus nachzufolgen.»Als Harold die Compassion-Kinderpatenschaft beendete, wusste er: «Ich bin jemand, ich kann etwas, und das Leben schenkt mir vieles. Ich habe Ziele und Träume für mein Leben, ich habe Selbstvertrauen, und vor allem weiss ich, dass Gott mich führt, in jeder Sekunde bei mir ist und mich liebt.» Harold wurde nach der Kinderpatenschaft in Compassions Leiterschafts-Mentoring-Programm für Studenten aufgenommen. Er schloss die Universität als Jahrgangsbester ab, erhielt ein Jahres-Stipendium des Staates Peru und arbeitet nun hart ein seinem Ziel: Master-Abschluss in Finanz-Statistik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Salerno in Italien.Wie Harold seine Zukunft sieht? «Ich werde zurückkehren nach Peru – wie ich mich freue! Die Chancen stehen sehr gut, dass ich eine gute Arbeitsstelle fi nde. Ich möchte eine Familie gründen, in einer Gemeinde mithelfen und mich für Arme einsetzen. Ich vergesse nie, wo ich her-komme. Ich weiss sehr genau, was es bedeutet, in Armut zu leben. Und was es heisst, wenn wir füreinander sorgen.»

Nicht jedem Kind in einem Compassion-Projekt gelingt eine solche «Karriere». Aber jedes Compassion-Kind weiss nach Aus-tritt aus dem Patenschafts-Projekt, dass es wertvoll ist, dass es begabt ist und von Gott geliebt, dass es sein Leben in die eigenen Hände nehmen kann. Dies wird durch Sie, liebe Patinnen und Paten, erst möglich. Mit Compassion verändern sie die Welt. Ein Kind nach dem andern.

Von Hunger überCompassion zu FinanzstatistikDIE GESCHICHTE VON HAROLD CHICCHON

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ZOOM AUF BURKINA FASOBevölkerung : 17,8 MillionenCompassion per 30. Juni 2013Kinder in Compassion-Zentren : 45’186

Patenkinder: 38’756Anzahl Compassion-Zentren: 179Kinder pro Zentrum (Durchschnitt) : 252Studenten im Leiterschafts-Mentoring-Programm: keineZentren für Mütter & Kleinkinder: 6

Allgemeine Statistik :Kindersterblichkeit: 78,3/1000Geburten : 6 Kinder pro FrauLebenserwartung : 54,4 JahreDurchschnittsalter: 17 JahreAlphabetisierung: 63%

«ICH MERKTE NUN LANGSAM: ICH BIN WERTVOLL!»

Compassion hat Harold Chicchon als Spezialgast der 10-Jahres-Feier in die Schweiz eingeladen. Wir waren mit ihm auch in Bern, wo er unbedingt das Albert- Einstein-Haus sehen wollte. Relativitätstheorie, Licht- quantenhypothese, quantentheoretische Erklärung... Ich frage Harold: «Verstehst du das?» – Harold: «Ja.» Sein Vorbild schon in der Grundschule sei Albert Einstein gewesen, «und dass ich jemals die Möglichkeit haben würde, die Stätte von Einsteins zentralem Wirken zu sehen – nie im Traum wäre mir das eingefallen!»

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ICH MÖCHTE NOCH HEUTE PATE WERDEN :WWW.COMPASSION.CH ODER 0800 784 773

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PATE

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HAFT

DIESE KINDER WARTEN AUF EINEN PATEN

wie Sie!

Reven (Indonesien) geb. am 13.11.2009

Eliezer (Burkina Faso) geb. am 20.6.2001

Julio (Peru) geb. am 21.7.2005

Pui (Thailand) geb. am 3.2.2007

Emmanuel (Mexiko) geb. am 9.1.2008

Oscar (Kolumbien) geb. am 1.10.2007

Jussyane (Brasilien) geb. am 24.3.2007

Olivia (Ghana) geb. am 7.12.2008

Ashly (Nicaragua) geb. am 18.11.2008

Sie KÖNNEN DAS LEBEN EINES KINDES

Als Pate eines Kindes ermöglichen sie diesem Schulbildung, medizinische Betreuung und gesunde Ernährung. Alles elementare Beiträge, damit sich dieses von der Armut befreien kann. Ebenso wichtig: Sie treten in Briefkontakt mit dem Patenkind, Sie geben ihm dadurch Wert, können ihm Mut machen, Perspektive geben.

Für Kinder im Schulalter haben Sie zwei Möglichkeiten von Patenschaften: > Patenschaft «Basis», CHF 42.–/Monat

Compassion-Projekt: Schulbildung, medizinische Betreuung, gesunde Ernährung, Aktivitäten> Patenschaft «Plus», CHF 50.–/Monat (CHF 42.– für die Patenschaft + CHF 8.–)

Die zusätzliche monatliche Spende von CHF 8.– kommt in einen Fonds für besondere Bedürfnisse.

Wenn Sie Pate werden oder vorerst ein Patenschaftsdossier einfach zur Ansicht anfordern möchten, besuchen Sie unsere Webseite oder nehmen Sie telefonisch Kontakt mit uns auf.

Einige Kinder warten seit Monaten auf einen Paten. Viele werden schon in ein Projekt aufgenommen, bevor Compassion für einen Paten für sie gefunden hat – weil die Not so laut schreit. Diese Kinder nehmen teil am Pro-gramm und werden unterstützt, erhalten aber noch kei-ne Briefe. Doch sobald sie erfahren, dass eine Patin oder ein Pate sich für sie entschieden hat und ihnen schrei-ben will, ändert sich ihr Leben komplett. Die Kinder auf diesen Bildern warten bereits mehrere Monate auf Paten. Vielleicht sind Sie die Person, welche einem von die-sen Kindern durch Ihre Unterstützung, durch Briefe und durch eine neue, spannende Beziehung Hoffnung macht?Danke für Ihr Engagement zugunsten der armen Kinder dieser Welt!

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