Connected car Branchenbericht 2013 Telefonica Digital Executive Summary german 2013 06 20

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Der Connected Car Markt bietet ein gewaltiges Ertragspotential und neue Möglichkeiten zur Steigerung der Kundenbindung. Der Markt steuert auf einen Wendepunkt zu, an dem sich die Konnektivität in Autos zu einem Massenmarkt entwickelt. Um diesen neuen Markt aufzubauen, müssen Mobiltelefon- und die Automobilindustrie kooperieren, um die Herausforderungen bewältigen und ihre Versprechen erfüllen zu können.

In diesem Bericht werden die Ansichten und Standpunkte der Bereichsleiter für Connected Car führender Automobilhersteller mit dem Ziel zusammengefasst, diese Herausforderungen genau festzulegen und zu verstehen, wie diese elementare Zusammenarbeit funktionieren kann.

In den resultierenden Interviews werden die jeweiligen Gedanken der führenden Kräfte in der Entwicklung der Connected Car Branche erstmals zusammenbracht, womit ein branchenweites Bild der nächsten Schritte, die für den Aufbau der Connected Car-Branche erforderlich sind, geschaffen wird.

Die zehn größten Herausforderungen

Unter den interviewten Personen herrschte erstaunliche Einigkeit über die relevantesten Themen und Herausforderungen der Connected Car Branche. Hier stellen wir die zehn wichtigsten Themen vor und heben einige der Gedanken der Interviewten hierzu hervor:

Zwischen dem Lebenszyklus der Mobiltelefon- und Automobilbranche besteht ein Missverhältnis

Die unterschiedlichen Lebenszyklen der Automobil-

und Mobilindustriebranche stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Connected Car Branche dar. Für Smartphones sehen regelmäßig neue Funktionen, wie Upgrades des Betriebssystems und neue Apps, zur Verfügung, während Automobilzulieferanten auf Basis eines Fünf-Jahres-Zyklus arbeiten.

Einige Hersteller, wie etwa Audi, haben für ihre Fahrzeuge einen modularen Ansatz bei Technologien gewählt, um schnelllebige Technologien von jenen Technologien mit längeren Lebenszyklen zu unterscheiden. Der Unterschied zwischen den Lebenszyklen bleibt jedoch ein zentrales Thema. „“Das Geschäftsmodell der Smartphones hängt von regelmäßigen Upgrades up, was für die Automobilindustrie einen relativ neuen Schritt darstellt, und es muss eine Lösung gefunden werden, wie man Zahlungen für Upgrades verwalten oder diese Erträge und/oder Kosten in Finanzmodellen erkennen kann.“, erläutert Don Butler, Vizepräsident für Marketing für Cadillac bei General Motors.

Eine der positivsten Entwicklungen des Wachstums von Connected Cars besteht laut BMW jedoch darin, dass sich die M2M-Debatte von der reinen Automation hin in Richtung Internet der Dinge entwickelt. Dies wirft Fragen darüber auf, ob es sich beim Connected Car um M2M oder um ein Privatkundengeschäft handelt.

KURZFASSUNG03

Connected Car 2013: Aufbau einer neuen Branche

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Automobilhersteller sind uneingeschränkt auf die Konnektivitäts-Regelung vorbereitet

Ein weiterer Faktor, der die Connected Car Branche weiter vorantreibt, ist die Tatsache, dass Konnektivität durch rechtliche Vorschriften wie die eCall-Initiative der Europäischen Kommission vorangetrieben wird, die fordert, dass alle neuen Fahrzeuge bis zum Jahr 2015 mit einem System ausgerüstet werden, das im Falle eines schweren Unfalls automatisch die Notrufzentrale verständigt und den Standort des Fahrzeugs durchgibt. Die meisten Automobilhersteller sind auf die eCall-Gesetze bereits vorbereitet, auch wenn nach wie vor unklar ist, in welchem Ausmaß und wann diese tatsächlich in Kraft treten werden.

Innerhalb der gesamten Branche besteht kein Zweifel darüber, dass das vernetzte Fahrzeug in den Bereichen Lebensrettung und Auffinden gestohlener Autos beträchtliche Vorteile bieten wird.

Eingebaute versus eingebrachte Konnektivität

Die Debatten, wie man das Auto vernetzen kann, dauern an. Dabei ist es unerheblich, ob die Vernetzung durch eine dedizierte Anbindung („eingebaut”“ wie bei Fahrzeuge von Renault und Nissan), Smartphone-Anbindung (‘eingebracht” wie bei KIA), oder eine Kombination aus beiden Lösungen (wie von BMW, Audi und Volvo bevorzugt) erfolgt - sämtliche Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile. Für gesetzlich vorgeschriebene Lösungen wie eCall ist mit Sicherheit eine eingebaute Lösung erforderlich. Sie bietet kennzeichnende Vorteile wie Antennen mit hoher Signalstärke im Vergleich zu einem Handset oder einem ähnlichen im Fahrzeug befindlichen Gerät.

Die eingebrachte Option bindet ein Smartphone über Bluetooth oder USB-Kabel an das Auto an und bietet Kunden die Möglichkeit, ihre eigenen Handys und Abos zu verwenden und persönliche Playlisten und Kontakte in vollem Umfang zu nutzen.

Das persönliche SIM ist eine Hybrid-Option. Während die Konnektivität an sich eingebaut ist, wird das Abo auf die SIM eingebracht und bietet Kunden die vollständige Kontrolle über die Bedienung und Verwaltung von Abogebühren wie bei einer eingebrachten Option.

Eingebrachte Optionen wie Flotten-Management-Systeme oder Satelliten-Navigationslösungen zielen seit Jahren auf die Automobil-Zubehörindustrie ab. Der Markt für Zubehör wird sich mit der Entstehung des Connected Cars mit eingebauter Konnektivität verändern, und wie ein Originalhersteller feststellt, bieten eingebettete Lösungen auch Rentabilitätsvorteile für Nachrüstungen wie Flottenmanagement-Systeme, bei denen die Anschaffungskosten für die Geräte früher eine abschreckende Wirkung hatten.

Es müssen kooperative Geschäftsmodelle zwischen Betreibern und Automobilherstellern entwickelt werden

In allen oben genannten Fällen spielen Mobilfunkbetreiber eine entscheidende Rolle, das sie Automobilhersteller mit geeigneten Konnektivitätslösungen für die Märkte, in denen sie tätig sind, versorgen. Alle Automobilhersteller wissen Gelegenheiten zum branchenbezogenen Informationsaustausch und zur Entwicklung neuer innovativer Geschäftsmodelle zu schätzen. Die einzelnen Ziele unterscheiden sich jedoch

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voneinander. Für Automobilhersteller wie BMW und Nissan stellt sich die Frage, ob Betreiber in der Lage sein werden, ihre Dienstleitungen weltweit zu erbringen und ob geeignete Verträge für eine globale (oder zumindest regionale) Netzabdeckung ausgehandelt werden können. Automobilhersteller verlangen typischerweise lokale Konnektivitätslösungen. Dauerhaftes Roaming ist in zahlreichen Ländern verboten, sodass Mobilfunknetzbetreiber vor der Herausforderung stehen, lokale Verbindungen für alle Märkte anzubieten, in denen das Fahrzeug verkauft wird.

Eine Möglichkeit zur Lösung dieses Problems sind programmierbare SIMs. Damit können Automobilhersteller über geeignete Netzwerke in verschiedenen Ländern verbunden werden. Dabei stellt sich allerdings die Frage, ob Automobilhersteller diese „Over-the-air“ (OTA) Versorgungskapazitäten nutzen können, um den Betreiber zu wechseln, und damit beispielsweise in den Genuss verbesserter Lieferbedingungen kommen.

Connected Car bedeutet einen Umbruch im traditionellen Händlermodell

„Die Entwicklung des Connected Car wird neue Strategien in den Beziehungen zwischen Automobilherstellern, Händlern und Kunden erforderlich machen“, erklärt Don Butler, Vizepräsident für Marketing bei Cadillac.

Bisher konnten Autohändler von ihrem Büro aus beispielsweise Lieferoptionen innerhalb von 20 Minuten vereinbaren. Nun benötige man dazu „durchschnittlich eineinhalb Stunden aufgrund der unzähligen Funktionen und der komplizierten Technologien“, fährt Butler fort.„ Ein großer Vorteil davon ist jedoch das extrem positive Feedback und die hohe Kundenzufriedenheit aufgrund der

gründlichen Einschulungen durch Zertifizierte Technologieexperten. Kunden wissen es zu schätzen, wenn man sie an die Hand nimmt.“

Einer der größten Vorteile eines Connected Cars ist die Möglichkeit, Kunden und Servicewerkstätten auf eine mangelhafte Fahrzeugleistung und Störungen aufmerksam zu machen. Dadurch wird proaktive Wartung immer häufiger und Gewährleistungs-Management wird für die Händler leichter zu handhaben.

Das Connected Car bietet Automobilherstellern eine einzigartige Möglichkeit, mit ihren Kunden direkt zu interagieren. Marken-Appstores, Upgrades auf Softwarelösungen, der Austausch von Fahrzeugdaten sowie Onboard- und Offboard-Fahrzeuglösungen bieten Automobilherstellern die Möglichkeit, das Markenbewusstsein bei ihren Kunden zu steigern und vor allem über diese Konnektivität direkt mit ihren Kunden in Kontakt zu treten.

Don Butler zieht folgende Schlussfolgerung, „Händler und Automobilhersteller spielen beide eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Dienstleistungen an Kunden, und die Fortsetzung dieser Arbeitsbeziehung zum Vorteil des Kunden ist von entscheidender Bedeutung.“

Connected Car führt zur Entwicklung neuer Arten von Eigentumsmodellen

Automobilhersteller sind sich einig, dass es nicht länger realisierbar ist, „nur“ Autos zu verkaufen. Was heute gefragt ist, sind Mobilität mit der erforderlichen Konnektivität zu Kundendiensten, Onboard- und Offboard-Lösungen und fortschrittliche Funktionen.

Der vernetzte Lebensstil und das Connected Car von heute bringen der Branche neue und

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spannende Formen der Konnektivität und neue Eigentumsmodelle für Fahrzeuge. Das zeigt sich am Besten durch die Beliebtheit des ZipCars, ein Car-Sharing Anbieter. Dieses aufstrebende Mobilitätsmodell wird größtenteils durch Konnektivität sowohl mit dem Fahrzeug als auch mit potentiellen Kunden realisierbar.

Konnektivität ist auch für den Erfolg von Elektrofahrzeugen (EFs) unerlässlich, etwa für den Nissan Leaf oder den Renault Zoe. Leistungsmanagement und der Standort der Elektrotankstellen sind entscheidende Faktoren in diesem neuen Mobilitätsmodell. Unternehmen wie Nissan gehen auf diesem neuen Markt für Elektrofahrzeuge noch einen Schritt weiter. Ian Digman, General Manager und zuständig für Europe Cross Carline Product Planning bei Nissan, stellt fest, dass Kunden noch immer besorgt sind, ob Elektrofahrzeuge längere Fahrten bewältigen können, speziell im Urlaub. Nissan hat bereits damit begonnen, verschiedene Möglichkeiten zu erkunden, wie sie Kunden auf längeren Fahrten unterstützen können, beispielsweise durch Car Sharing von Nicht-Elektrofahrzeugen.

Autonome Fahrzeuge zählt bei den meisten Automobilherstellern nicht zu den dringendsten Tagesordnungspunkten

Viele der interviewten Personen sagten ferner die Ankunft selbstfahrender Fahrzeuge voraus, die

entweder auf autonomen Fahrtechnologien beruhen (wie von Google getestet), oder Fahrzeug-zu-Fahrzeug (V2V) und Fahrzeug-zu-Infrastruktur (V2I) Lösungen, die auf den technologischen Fortschritten des Connected Car beruhen. Don Butler drückt dies folgendermaßen aus: „Der Markt sieht in der nahen Zukunft halb-autonome Fahrzeuge voraus. Technologien wie Tempomate existieren bereits seit einiger Zeit, doch die Entwicklung adaptierter Geschwindigkeits- und Bremstechnologien werden allmählich in die Antriebslösungen integriert. Gesteuerte Lenksystemen mit höherer Präzision und die Auswirkungen von GPS-Technologien auf die Fahrorientierung ermöglichen auch ein Fahren ohne Hände am Lenkrad. Im Einklang mit ähnlichen Entwicklungen in einem rechtlichen Umfeld führen diese Entwicklungen des Connected Car mit Sicherheit in eine faszinierende Zukunft.“

Zahlungsmodelle für die Bezahlung von Connected Car Dienstleistungen wurden bisher noch nicht entwickelt

Die Frage, wer für die Connected Car Dienstleistungen bezahlt, ist noch lange nicht geklärt. Konsumenten sind beim Autokauf eine Einmalzahlung gewöhnt, doch mit einer eingebetteten Verbindung werden zusätzliche Kosten für die Konnektivität anfallen. Nissan schätzt die Kosten für eingebettete Hardware-Konnektivität für Dienstleistungen wie eCall auf 100 Doller pro Fahrzeug, was wiederum bedeutet, dass Automobilhersteller zusätzliche Dienstleistungen

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zur Verfügung stellen müssen, um die Zusatzkosten gegenüber ihren Kunden zu rechtfertigen.

Neue Geschäftsmodelle für Connected Car-Daten müssen entwickelt werden. General Motors hat den Vorschlag unterbreitet, dass Netzbetreiber Fahrzeuge für eine geringe monatliche Gebühr auf ihrem Kundentarif als Zweitgerät erkennen sollten. Diese Geschäftsmodelle werden wahrscheinlich regional verschieden sein. Audi weist darauf hin, dass es sich in Europa für das eingebrachte Modell entschieden hat und seinen Kunden somit die Möglichkeit bietet, den Netzbetreiber auszuwählen. In den USA, wo die Verwaltung von Mobilfunkbetreibern und SIM-Karten weit weniger weit verbreitet ist, wurde T-Mobile als Konnektivitätspartner ausgewählt, der eine eingebaute Lösung anbietet. Durch eine Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen können Audi-Kunden unschlagbar günstige Tarife und Zusatzleistungen angeboten werden, wie ein Verzicht auf Aktivierungs- und Roaminggebühren.

Die Beziehungen mit den Betreibern werden bei der Entwicklung von Zahlungsmodellen für Connected Car eine entscheidende Rolle spielen, und mit steigernder Breitbandnutzung müssen auch die Geschäftsmodelle entsprechend angepasst werden. Traditionelle Telematik-Dienste weisen eine sehr geringe Datennutzung auf, während neue Connected Car Dienstleistungen eine sehr hohe Datennutzung haben. Audi verkündete beispielsweise im Februar, dass die 50 000 Audi Connect Kunden seit der

Einführung im April 2011 einen Datenverbrauch von über 75 Terrabyte hatten, das ist der vierfache Inhalt der US Library of Congress.

Hersteller stehen einem offenen App-Ökosystem skeptisch gegenüber

Obwohl die Medien Apps eine hohe Beachtung schenken, sind Automobilhersteller der Meinung, dass Connected Cars aus Sicherheits- und Zuverlässigkeitsgründen keine geeignete Umgebung für die Entwicklung offener Apps bieten. Aus diesem Grund sind Automobilhersteller der Ansicht, dass innovative Geschäftsmodelle bei Connected Cars weniger präsent sein werden als bei Smartphones, da ihr Potential weit geringer ist.

Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung geeigneter Apps für die Automobilindustrie ist eine gute Zusammenarbeit. Renault hat beispielsweise eng mit dem Inkubator zusammengearbeitet, der gemeinsam von Paris Region Lab und Renault als Rahmenwerk gegründet wurde, um bei neu gegründeten Unternehmen in der App-Entwicklungsbranche Kernkompetenzen zu fördern und auszutauschen.

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Ein vernetzter Lebensstil ist nicht mehr wegzudenken

Schließlich herrscht allgemeiner Konsens darüber, dass das Connected Car für Automobilhersteller nicht länger eine Option darstellt, sondern vielmehr eine Notwendigkeit. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Automobilhersteller führen Connected-Lösungen ein, um die Kundenerwartungen an eine kontinuierliche Konnektivität zu erfüllen, gesetzliche Bestimmungen einzuhalten und die betriebliche Leistung zu verbessern, den Kundenservice zu optimieren und das Markenbewusstsein zu steigern.

Das Connected Car wurde in der Automobilindustrie als bahnbrechende Entwicklung beschrieben, die neue Spielregeln festlegt.

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