Cursus Nederlands als MOOC - univie.ac.at · Learning und Open Educational Resources an, um einen...

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1 Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Abt. Nederlandistik Projekt SS 2015: Cursus Nederlands als MOOC Anouck Kugener Abschlussbericht Einleitung Bei dem Projekt Cursus Nederlands als MOOC geht es um die Erstellung eines Niederländisch-kurses für Anfänger in der Form eines MOOC (Massive Open Online Course). Das Ziel des Projekts besteht daraus, einen offenen Online-Sprachkurs zu erstellen, welcher eingeschriebenen Interessenten die Basis der niederländischen Sprache vermitteln soll. MOOCs vereinen, neben traditionellen Formen der Wissensvermittlung wie Lesematerial, Videos, Audio und Problemstellungen mit Foren in welchen Dozenten und Studenten sich austauschen und vernetzt bleiben können. Darüber hinaus können MOOCs, im Gegensatz zu regulären Onlinekursen, von jedem belegt werden kostenlos und ohne Zugangsbeschränkung. Zu der Teilnahme an dem Projekt Cursus Nederlands als MOOC bewogen mich folgende Gründe: Erstens fand ich es interessant an einem Projekt der Nederlandistik teilzunehmen, um dem Institut wo ich mich weiterbilden durfte, etwas beizusteuern. Außerdem waren MOOCs für mich absolutes Neuland, also sah ich die Chance meinen Horizont in Richtung digitales Lernen zu erweitern. Des Weiteren fehlten mir zum Bachelorabschluss noch die ECTS-Punkte bezüglich eines Projektes oder Praktikums. Auf diese Weise wurden drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die nötigen Schritte dazu waren sehr einfach. Nachdem einem Informationsgespräch mit meiner zukünftigen Projektpartnerin und kurzer Überlegungszeit, stimmte ich meiner Teilnahme an dem Projekt zu. Dann galt es einige administrative Schritte zu erledigen. Dazu gehörte u.a. das Erarbeiten und Einreichen eines Projektkonzepts. Das Institut ist mir sehr entgegen gekommen und ich konnte fast sofort mit der Arbeit am Projekt beginnen.

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Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Abt. Nederlandistik

Projekt SS 2015: Cursus Nederlands als MOOC Anouck Kugener

Abschlussbericht

Einleitung

Bei dem Projekt Cursus Nederlands als MOOC geht es um die Erstellung eines

Niederländisch-kurses für Anfänger in der Form eines MOOC (Massive Open Online Course).

Das Ziel des Projekts besteht daraus, einen offenen Online-Sprachkurs zu erstellen, welcher

eingeschriebenen Interessenten die Basis der niederländischen Sprache vermitteln soll.

MOOCs vereinen, neben traditionellen Formen der Wissensvermittlung wie Lesematerial,

Videos, Audio und Problemstellungen mit Foren in welchen Dozenten und Studenten sich

austauschen und vernetzt bleiben können. Darüber hinaus können MOOCs, im Gegensatz zu

regulären Onlinekursen, von jedem belegt werden – kostenlos und ohne

Zugangsbeschränkung.

Zu der Teilnahme an dem Projekt Cursus Nederlands als MOOC bewogen mich folgende

Gründe: Erstens fand ich es interessant an einem Projekt der Nederlandistik teilzunehmen,

um dem Institut wo ich mich weiterbilden durfte, etwas beizusteuern. Außerdem waren

MOOCs für mich absolutes Neuland, also sah ich die Chance meinen Horizont in Richtung

digitales Lernen zu erweitern.

Des Weiteren fehlten mir zum Bachelorabschluss noch die ECTS-Punkte bezüglich eines

Projektes oder Praktikums. Auf diese Weise wurden drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Die nötigen Schritte dazu waren sehr einfach. Nachdem einem Informationsgespräch mit

meiner zukünftigen Projektpartnerin und kurzer Überlegungszeit, stimmte ich meiner

Teilnahme an dem Projekt zu. Dann galt es einige administrative Schritte zu erledigen. Dazu

gehörte u.a. das Erarbeiten und Einreichen eines Projektkonzepts. Das Institut ist mir sehr

entgegen gekommen und ich konnte fast sofort mit der Arbeit am Projekt beginnen.

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Die Teilnahme an dem Projekt fand in den Arbeitsräumen der Abteilung Nederlandistik der

Universität Wien, Institut für vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft statt. Meine

Teilnahme am Projekt dauerte von April bis Juli 2015.

Verlauf

An dieser Stelle möchte ich, in groben Zügen, den Verlauf des Projektes beschreiben.

Literaturrecherche/ Informationssammlung

Als allererstes stand eine eigenständige Literaturrecherche zu den Themen MOOCs, E-

Learning und Open Educational Resources an, um einen Überblick über die bestehende,

jedoch vielfältige und kritische Literatur über das Thema MOOC zu erlangen. Die Online

Recherche über herkömmliche Suchmaschinen erwies sich in diesem Zusammenhang

nützlicher als die Suche über die Bibliothekskataloge der Universität Wien, was sich natürlich

mit der digitalen Natur der MOOCs erklären lässt. Außerhalb des Netzes existieren MOOCs,

und Literatur über diese, praktisch nicht.

Darüberhinaus galt es sich durch eine Flut an Artikeln, Blogeinträgen, Projektwebsites und

MOOC-Plattformen zu lesen, die Informationen zu filtern und Brauchbares zu behalten.

Auf folgende Werke wurde nach der Literaturrecherche am meisten zurückgegriffen:

- Schulmeister, Rolf (2013): "MOOCs - Massive Open Online Courses. Offene Bildung oder

Geschäftsmodell?" Berlin et al.: Waxmann Verlag

- Butcher, Neil (2013): "Was sind Open Educational Ressources? Und andere häufig

gestellte Fragen zu OER", deutsche Fassung bearbeitet von Barbara Malina und Jan

Neumann, hrsg. von der Deutschen UNESCO-Kommission, Bonn

- www: "The Maturing of the MOOC", Auf:

https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/24019

3/13-1173-maturing-of-the-mooc.pdf

- www Gaebel, Michael (2013), Potenzial von offenen Online-kursen aus der Sicht der

europäischen Hochschulen. Auf:

http://www.che.de/downloads/Veranstaltungen/CHE_Vortrag_Praesentation_Gaebel_1

31127_PK428.pdf

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- www Dr. Kopp, Michael (2014): Transkript: Massive Open Online Courses. In: Lernen im

Netz. Vom Möglichen und Machbaren

Auf: http://imoox.at/wbtmaster/courseMooc.htm?lin2014

Projektplanung1

Gleichzeitig mit der Literaturrecherche/Informationssammlung wurden die ersten nötigen

Schritte und einen groben Zeitrahmen für das Projekt geplant. Die ersten Schritte bestanden

in der Abklärung der Fragen "Was sind MOOCs überhaupt?" und "Wofür stehen sie?". Dann

folgte eine Marktanalyse, welche den folgenden Fragen nachgehen sollte:

- Was sind MOOCs? Woraus bestehen die Unterschiede zu OER?

- Welche MOOCs gibt es? Geschichte? Marktpotential?

- Wie finanzieren sich diese? Geschäftsmodelle?

- Welche niederländischen Unis bieten auf welchen Plattformen welche Kurse an?

(Welche Lizenzen werden benutzt?)

- Gibt es bereits Niederländisch-Kurse online? Oder als MOOC?

- Universitäten und MOOCs?

Besprechungen/Meetings

Einmal pro Woche besprachen meine Projektpartnerin und ich die Fortschritte hinsichtlich

des Projektplans. Es ging dabei anfänglich um einen Austausch von Information und

gemeinsames Brainstormen. Des Weiteren wurde während der Besprechung oft ein, bereits

bestehender, MOOC angeschaut und auf Vorteile und Nachteile beurteilt. Daraus ergab sich

oft eine angeregte Diskussion um die Frage wie wir uns selbst einen "gelungenen" MOOC

vorstellen und welche Elemente wir gerne für unseren eigenen MOOC übernehmen

möchten. Gelegentlich fanden auch Besprechungen mit dem Projektleiter, Herbert van

Uffelen, statt. Die Dynamik dieser Gespräche war natürlich anders und anfänglich tat ich

mich schwer meine Stimme in diesen Gesprächen finden. Rückblickend lässt sich das auf

zwei Faktoren zurückführen: Erstens, Unsicherheiten in Bezug auf meine Rolle in diesen

Meetings und zweitens, Unsicherheiten in Bezug auf meine Niederländisch-kenntnisse.

1 Projektplan im Anhang

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Erstellung eines Kurskonzeptes

Nach der Versammlung von theoretischem Fachwissen über die MOOCs, war es an der Zeit

sich ein Kurskonzept zu überlegen. Zentral war dabei der Gedanke, dass das Kurskonzept die

Herangehensweise der Abteilung Nederlandistik in Bezug auf Sprach- und Kulturvermittlung

wieder wiederspiegelt soll. Die 6 „Lektionen“ setzen sich aus verschiedenen Kurseinheiten

der E-Learning Portale NEVA, WELKOM und Duch++ zusammen. Eine Lektion besteht aus

Dialogteil, Phrasenteil und einem Grammatikteil. Das erworbene Wissen wird am Ende einer

Lektion durch verschiedene Übungen geprüft.

Ein Schwerpunkt soll ausserdem darauf gelegt werden, dass Niederländisch eine

plurizentrische Sprache ist. Unsere Zielgruppe für diesen Kurs soll aus Deutschsprachigen

Anfängern bestehen. Das sollte auch gleich unser Alleinstellungsmerkmal sein, da es bislang

nur einen Niederländisch-MOOC für Englischsprechende gibt.2 Storytelling ist auch ein

wichtiges Stichwort bezüglich unseres Kurskonzeptes. Wir möchten den Lernenden mit Hilfe

von drei Studenten (Protagonisten) durch die verschiedenen Einheiten führen. Die

Protagonisten dienen, zum einen, als Identifikationsfigur und, zum anderen, erhöht sich

durch den Einsatz einer „Geschichte“ die Aufmerksamkeit des Lernenden3. Zu jetzigen

Zeitpunkt ist die „Geschichte“, welche den Lernenden durch den MOOC führen soll, noch

nicht vollständig ausgebarbeitet.

Die Wahl einer Plattform

Nachdem meine Projektpartnerin und ich uns auf ein Kurskonzept geeinigt hatten, galt es

dafür eine geeignete Plattform zu finden. Da es schon einige professionelle MOOC-

Plattformen gibt, besonders im anglo-amerikanischen Raum, mussten wir uns eingehender

mit den verschiedenen Plattformen befassen, da sie auf den ersten Blick alle fantastisch

wirken.

Um eine Übersicht über die Funktionen und Möglichkeiten der einzelnen MOOC-Portale zu

erhalten, wurden Sprach-MOOCS der folgenden Portale auf Lay-Out, Technik und

unterschiedlichen Funktionen etc. verglichen:

edX: Advanced Spanish Language and Culture - St. Margaret’s Episcopal School

2 („Introduction to Dutch“ auf FutureLearn) 3 http://lifehacker.com/5965703/the-science-of-storytelling-why-telling-a-story-is-the-most-powerful-way-to-activate-our-brains

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Cousera: Miracles of Human Language: An Introduction to Linguistics – Universiteit Leiden

Iversity: Spanish for beginners - UDIMA, Universidad a Distancia de Madrid

iMooX: English für Chemiestudierende – Universität Graz / TU Graz (o.a.)

FutureLearn: Introduction to Dutch – Universiteit Groningen

Tabelle 1. Vergleich der verschiedenen MOOC-Portale

Portal edX Coursera iversity iMooX FutureLearn

Features

Video/ Captions

x/x x/x x (no

captions*)

x/x

x/x

transcript x x x x x

course library x x x x x

quiz sc/mc sc/mc sc/mc mc sc

peer evaluation

x x

Drag ´n drop x

„Fill in“ x x (Freitext)

discussion forum

x x x x

comment section

x x

Course progress

x x

blog x x x

glossary (with audio

function)

x

quick intro (When/what/

how much)

x

certification x formal

(payment required)

x formal

(payment required)

x formal + informal

x informal

x formal

(payment required)

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Nach diesem Vergleich war uns relativ zügig klar, dass edX, vor allem in Bezug auf Technik

(siehe Tabelle), besonders heraussticht und somit unser Favorit wurde. Besonders praktisch

war die Tatsache, dass edX seine open source platform „Open edX“ frei zur Verfügung stellt

um seinen MOOC probehalber zu erstellen. Somit stand uns nichts mehr im Weg. Wir

konnten unseren Kurs endlich erstellen und die Theorie (ein bisschen) hinter uns lassen.

edX…erfahren

Nachdem die Testversion von „Open edX“ installiert wurde, hieß es, zuerst, sich mit dem

Programm vertraut zu machen. Da „Open edX“ quasi eine Art Bedienungsanleitung mitliefert,

war dies nicht allzu schwer und es stellte sich heraus, dass das Programm recht

benutzerfreundlich ist. Der nächste Schritt bestand darin, den Kurs Einheit für Einheit auf die

Plattform zu importieren. Auch das gelang relativ zügig. Die meiste Zeit wurde in Anspruch

genommen durch das Erstellen von Handouts und dem Anpassen der zahlreichen Übungen.

„WELKOM“-MOOC op edX Eine aufgeklappte Kurseinheit

VideoScribe

Neben dem Import des Kurses auf die edX-Plattform, stand eine weitere wichtige Arbeit an.

Um den Lernenden Grammatik und niederländische Ausdrücke (Phrasen) besser und

attraktiver zu erklären, entschieden wir uns für das Erstellen sogenannter Erklärvideos

(whiteboard animation). Auch hier galt es eine Wahl zu treffen zwischen den verschiedenen

Anbietern. Schlussendlich entschlossen wir uns auf das kostenpflichtige Programm

VideoScribe zurückzugreifen und damit unsere Erklärvideos zu erstellen. Insgesamt fand ich

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das Kennenlernen und die Arbeit mit Videoscribe als sehr interessant. Mit wenigen Klicks

erstellt man ein ansprechendes Erklärvideo, das den Lernenden (hoffentlich) bei Laune hält.

Nur empfand ich es als ärgerlich, dass das kostenpflichtige (!) Programm für den Einsatz

optisch schönerer Bilder oder Figuren zusätzlich Geld verlangt.

Die Arbeit mit VideoScribe

Parallel zu den Erklärvideos wurden Videoskripts angefertigt, damit die Erklärvideos zu

einem späteren Zeitpunkt besprochen werden können.4

• Welche Kompetenzen aus dem Studium konnte ich einsetzen? Die größte Kompetenz die

ich aus meinen Studium einsetzen konnte war die folgende: Studentin sein. Als Studentin

des Niederländischen wusste ich was ein Lernender sich von einem MOOC erwarten

würde. So konnte ich den MOOC aus der Sicht eines Lernenden mitgestalten. Da

4 Beispiel eines Videoskriptes im Anhang

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Schwierigkeiten

Im Allgemeinen sind während des Praktikums keine größeren Schwierigkeiten aufgetreten.

Wie schon erwähnt, zögerte ich zunächst bei Gesprächen, welche auf Niederländisch

stattfanden, mich einzubringen. Dies lässt sich darauf zurückführen dass mir einfach die

Praxis im Niederländischen fehlt. Andererseits habe ich überdies noch nicht das nötige

Selbstvertrauen entwickeln können, meine Ideen und Meinungen mitzuteilen, wenn meine

Sprachkompetenz in einer Fremdsprache noch nicht 100%ig stimmt. Daran werde ich

arbeiten müssen.

Leider erlebte das Projektteam Anfang Juli auch einen kleinen Rückschlag. Der vorläufige

Kurs, welcher sich auf der Testversion von edX befand, stürzte ab und war nicht mehr

wiederherstellbar. Grund dafür war wahrscheinlich ein Softwarefehler in der Testversion.

Dies hätte verhindert werden können, wenn man ein Backup des Kurses gemacht hätte.

Daran hatte aber, bis zu diesem Zeitpunkt, leider niemand gedacht. Dieser Rückschlag war

etwas frustrierend, da schon fünf Sechstel des Kursinhalts auf edX importiert waren und ich

dafür ungefähr einen Monat an Arbeit investiert hatte.

Trotzdem galt es nicht lange Trübsal zu blasen. Der Kurs wurde wieder frisch auf edX

importiert und es fanden währenddessen regelmäßig Backups statt, um zu verhindern dass

der Kurs wieder abhandenkommt. Obwohl ich bei längeren schriftlichen Arbeiten immer ein

Backup erstelle, rief mir dieses Erlebnis in Erinnerung wie wichtig es ist, digitale Arbeiten,

egal welcher Art, abzusichern.

Zeitweise hatte ich auch ein bisschen das Gefühl, dass das Projekt in der Luft hing und ich

zum Teil etwas vor mich hin arbeitete. Durch dieses Gefühl musste ich hindurch, da ich

begriff, dass mir niemand die ganze Zeit über die Schulter kucken oder Feedback geben kann.

Erworbene Kompetenzen

Im Gegensatz zu dem einsamen Brüten über Büchern, das wohl oder übel mit dem Studium

einhergeht, war es mir eine Freude bezüglich des Projektes in einem Team zu arbeiten. Die

Zusammenarbeit mit meiner Kollegin war eine erfreuliche Aussicht. Nichtsdestotrotz kam es

ein paar Mal zu Meinungsverschiedenheiten, welche größtenteils auf Müdigkeit oder

Missverständnisse zurückzuführen waren. Diese kleinen Konflikte wurden dann oft am

folgenden Arbeitstag bereinigt. Was ich selbst daraus gelernt habe ist, Kritik nicht immer

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persönlich zu nehmen, besser zu zuhören (evtl. ein Aufgabenprotokoll erstellen) und die

Einsicht dass jeder einmal einen schlechten Tag hat. Davon abgesehen hat unsere

Zusammenarbeit gut funktioniert.

Von den sozialen Kompetenzen abgesehen, habe ich im digitalen/IT-Bereich am meisten

dazugelernt. Dazu gehört größtenteils das Kennenlernen von neuen Programmen wie

Microsoft – OneNote (was sich bei der persönlichen Organisation als sehr hilfreich erwiesen

hat), edX und VideoScribe. Ich muss sagen, dass die Arbeit mit VideoScribe mir sehr viel Spaß

gemacht hat und ich leider nicht genug Zeit hatte um das volle Potenzial dieses Programms

auszuschöpfen.

In Punkto Selbstorganisation habe ich ebenfalls viel dazu gelernt. Als Student ist man es

gewöhnt Aufgaben abzuarbeiten, bis einfach keine mehr da sind. Im Projekt mussten meine

Kollegin und ich selbst erkennen welche Arbeitsschritte zu erledigen waren. Dazu gehörte

auch eine eigenständige Zeiteinteilung und -einhaltung. Es war diesbezüglich eine große

Hilfe dass wir uns regelmäßig vor oder nach der Arbeit in Mini-Meetings wegen unseren

Tageszielen abgesprochen haben. Gleichzeitig waren diese Mini-Meetings eine gute

Möglichkeit den Arbeitsprozess der Kollegin zu verfolgen, eventuelle Schwierigkeiten und

Erfolge anzusprechen und zu diskutieren. Außerdem wurde mir bewusst, wie wichtig es für

mich persönlich ist eine Aufgabenliste zu erstellen. Ich habe feststellen müssen dass, ohne

Liste, mir die kleineren Aufgaben nicht im Gedächtnis blieben. Und bekanntlich macht

Kleinvieh ja auch Mist.

Über Veränderung von Zielen und Motivation

Da die Ziele des Projektes zu Beginn noch nicht sehr ausgearbeitet waren (außer das Ziel

einen MOOC zu erstellen), hatte ich bezüglich des Projekts keine besonderen Erwartungen

oder Motivationen. Es war jedoch gleichsam aufregend und anstrengend, nicht genau zu

wissen an was man in den nächsten 4 Monaten arbeitet.

Resumee

Zusammenfassend muss ich die Mitarbeit an dem Projekt Cursus Nederlands als MOOC als

positiv bewerten. Die Arbeit mit neuen Programmen wie edX und VideoScribe machten

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meinen Arbeitsalltag interessant und die Zeit verflog. Außerdem genoss ich die Teamarbeit

mit meiner Projektpartnerin.

Leider habe ich, wider Erhoffen, keinen richtigen Einblick in die Abläufe des Instituts

bekommen. Obwohl ich während des Projektes im großen Arbeitszimmer saß, habe ich

festgestellt, dass man doch etwas isoliert „achter zijn computerscherm raakt.“ Im

Nachhinein kann ich darüber aber nicht traurig sein, da der Einblick in den Ablauf des

Instituts nicht unbedingt zu den Zielen meines Projektes gehörte. Es wäre ein willkommener

Bonus gewesen. Insgesamt empfand ich die Atmosphäre am Institut der Nederlandistik als

sehr angenehm und ich wurde herzlich begrüßt.

Ich könnte mir vorstellen dass ich die Kenntnisse, welche ich bei diesem Projekt zum Thema

MOOC erwerben konnte, auch später beruflich anwenden werde. Eines meiner beruflichen

Ziele ist es Luxemburgisch-Kurse für Migranten oder Arbeitspendler zu halten. Obwohl

Luxemburg offiziell ein dreisprachiges Land ist, erhält Luxemburgisch von der Regierung

besondere Zuwendung und es wird überlegt den Status der Sprache durch Gesetzgebungen

zu erhöhen. Des Weiteren ist der Erhalt der Luxemburgischen Staatsangehörigkeit gekoppelt

an das Erlernen der Luxemburgischen Sprache. Der Erwerb des Luxemburgischen geht also

oft Hand in Hand mit sozialem und finanziellem Aufstieg.

Viele Migranten fühlen sich aber überfordert oder eingeschüchtert, neben zwei der

offiziellen Sprachen (Französisch und Deutsch), noch eine weitere Sprache zu erlernen.

Manche haben keine zeitlichen (oder finanziellen Mittel) eine Sprachschule zu besuchen,

obwohl sie generell Interesse an der Luxemburgische Sprache zeigen.

Ich könnte mir diesbezüglich vorstellen, einen kostenlosen MOOC zu entwickeln (vielleicht in

Mitarbeit mit der Universität Luxemburg), welches die Basis der Luxemburgischen Sprache

auf eine interaktive Weise vermittelt. Da jederzeit von zu Hause aus, auf MOOCs zugegriffen

werden kann, könnten auch Menschen welche keine Zeit haben eine reguläre Sprachschule

zu besuchen, einem Kurs belegen und ihre Sprachkompetenzen verbessern. Das ist natürlich

Zukunftsmusik (oder utopische Träumerei), aber ich werde diesen Gedanken festhalten.

Abschließend möchte ich mich bei meiner Kollegin Christina Regorosa und dem

Institutsleiter Herbert van Uffelen für die gute Zusammenarbeit bedanken. Ich bedauere zu

diesem Zeitpunkt aus dem Projekt aussteigen zu müssen, wünsche weiterhin viel Erfolg und

hoffe, dass das Projekt bald Blüten trägt.

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Projektplan

EVSL, Abteilung Nederlandistik

Cursus Nederlands als MOOC Projekt 2015

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Projektplanung

1. Vision

• Was ermöglichen MOOCs? Wofür stehen sie?

2. Marktanalyse

• Was sind MOOCs? Unterschied OER? • Welche gibt es? Geschichte? Marktpotential? • Wie finanzieren sich diese? /Geschäftsmodelle? • Welche niederländischen Unis bieten auf welchen Plattformen welche Kurse an?

(Welche Lizenzen werden benutzt?) • Gibt es bereits Niederländischkurse online? Oder als MOOC? • Universitäten und MOOCs? Diskussion

3. Nederlandistik Wien

• Know-how: Erfahrung mit OLAT, e-learning-Kurse für DCC, Dutch+++, WELKOM, NEVA

4. USP - Alleinstellungsmerkmal

• Ansatz Sprachvariation (Dutch+++) und CenT • Interaktiv ??? • Welche technischen Möglichkeiten haben wir? • Vergleich futurelearn.com

5. Zielgruppe

• Wieviel Zeit soll/muss investiert werden? Wieviel Zeit will unsere Zielgruppe investieren?

6. Umsetzung

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• Einzelne Schritte zur Umsetzung bzw. was ist bereits getan worden. • Lizenzen • Pilotkurs auf Edx? • Aneignen von Software zur Erstellung eines Kurses • Videos ??? Prezi • Sprachprogramm aktiv sprechen und sich selbst überprüfen • Kursdesign

7. Kurzfristige Ziele März 2015 – Juli 2015

1. Erstellung eines Projektplans mit dem Ziel Mitte Juli, diesen zu evaluieren 2. Bis 14. April Punkt 1 und 2 - Diskussion

8. Mittelfristige Ziele August 2015 – Oktober 2015

9. Langfristige Ziele November 2015 – Dezember 2015 Und darüber hinaus

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Shot Number Visual Audio Videoskript „Wie wird das Wetter heute?“ 1

Narration: „Wie wird das Wetter heute?“ Damit ihr immer für das richtige Wetter gewappnet seid, stellen wir euch hier einige Phrasen vor mit den ihr euch über das Wetter erkundigen könnt.

2

Möchtet ihr euch nach der aktuellen Wettersituation erkundigen, können euch folgende Sätze hilfreich sein: „Wat voor weer krijgen wij vandaag?“ Oder: “Hoeveel graden is het?”

3

Um das Wetter zu beschreiben, können euch folgende Sätze hilfreich sein: „We hebben mooi/slecht weer.“

4

Oder: „Het is warm.“ resp. „Het zal koud worden.” Oder: “Wij krijgen maximumtemperaturen rond 19 à 20 graden.”

5

Möchtet ihr eine ganz bestimmte Wettersituation beschreiben, haben wir hier ein paar Beispiele für euch:

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6

„Het zal donderenen bliksemen.“ „Het zal regenen.“ „Het zal sneeuwen.“ „Het zal vriesen.“