Dahoam Ausgabe 3/2012

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Dahoam DAS HEIMAT-MAGAZIN FÜR WOLFRATSHAUSEN & UMGEBUNG AUSGABE 3/2012 Gipfelinterview Einblicke in Jan Weilers Welt Mehr als nur Tracht Modemacher Thomas Bacher auf Erfolgskurs NEU Jetzt & kostenlos

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Dahoam – Das Heimatmagazin für Wolfratshausen & Umgebung

Transcript of Dahoam Ausgabe 3/2012

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DahoamDas Heimat-magazin für WolfratsHausen & umgebung

AusgAbe 3/2012

GipfelinterviewEinblicke in Jan Weilers Welt

Mehr als nur TrachtModemacher Thomas Bacher auf Erfolgskurs

Neu Jetzt

& kostenlos

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Liebe Leserinnen und Leser,

am 22. September ist es wieder so weit: Zum 179. Mal heißt es auf der Münchner Wiesn

„O’zapft is“. Jeden Tag bis zum 7. Oktober mittendrin: die „Münchner Zwietracht“,

die wohl populärste Oktoberfestband. Seit 15 Jahren bringt sie die abendlichen Gäste des

bekannten und auch bei Prominenten beliebten Festzeltes „Hippodrom“ zum Toben.

Bandmitglied der ersten Stunde ist der Ex-Wolfratshauser und jetzige Wahl-Ickinger

Karl-Heinz Fuhrmann. Wir sprachen mit ihm und seinen fünf Bandkollegen über die

Wurzeln der „Zwietracht“ und die aktuellen Wiesn-Hits (Seite 6/7).

All denjenigen unter Ihnen, die den Spätsommer neben dem Oktoberfest-Rummel gerne

wandernd verbringen, sind die Touren rund um den Herzogstand zu empfehlen.

Für Dahoam hat sich unser Autor Sebastian Klug gemeinsam mit dem Schriftsteller

Jan Weiler („Maria, ihm schmeckt's nicht“) dorthin aufgemacht, um seine alte und

Weilers neue Heimat zu erkunden (Seite 8 – 13).

Gefreut haben wir uns auch über die rege Teilnahme an unserem Fotowettbewerb.

Das Gewinnerfoto von Hubert Blockinger ziert den Titel dieser Dahoam-Ausgabe.

Neu ab Ausgabe 3 ist, dass das Dahoam-Magazin nicht nur an alle Haushalte in

Wolfratshausen verteilt wird, sondern auch in den Ortschaften Gelting, Dorfen, Icking,

Irschenhausen und Walchstadt.

Und nicht zuletzt möchten wir uns an dieser Stelle einmal bei Michael Kramer bedanken,

dem Inhaber des „Anno72“, der mit immer neuen und kreativen Veranstaltungsideen

dazu beiträgt, den Feierabend in Wolfratshausen zum Genuss zu machen.

Es grüßt Sie herzlich Ihre Dahoam-Redaktion

Sven Kretzer Sandra Johnson Herausgeber Chefredakteurin

EDITORIAL

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Kunst & HandwerkErfolg mit Herz und Verstand Dahoam zu Gast in der Hirschkuss-Produktion ......................16

Tradition & BrauchtumWussten Sie schon, dass ... Die „Waldramer Sänger“ und ihr Volksmusikpreis ...............23

Region & LeuteWunschtraum: 11 Monate Oktober Dahoam im Gespräch mit der „Münchner Zwietracht“ ......06

„Das Leben meiner Vorfahren“ (Hans Reiser) Eine Familienchronik aus Wolfratshausen ................................14

Der Tölzer Mode-Rebell Dahoam traf „Liebling“-Gründer Thomas Bacher .................20

Bayerische Moderne Die Geschichte des Landgasthauses Klostermaier ..................22

Natur & FreizeitEine Heimatexkursion Dahoam mit Schriftsteller Jan Weiler auf dem Herzogstand ....08

Die Welt der heimischen Kräuter Der Kräuter-Erlebnis-Park Bad Heilbrunn ..............................24

Wissen & GewinnenSehenswertes in Wolfratshausen & Umgebung Veranstaltungskalender ...................................................................25

Der Dahoam-Fotowettbewerb Eine Auswahl der Einsendungen .................................................28

Stadtrallye mal anders QR-Codes entschlüsseln & gewinnen .......................................29

Leserbriefe MEIN Wolfratshausen ....................................................................30

Impressum .......................................................................................05

INHALT

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DIE GEWINNER DER LETZTEN AUSGABE: Die Lösungswörter unseres Bilderrätsels der Dahoam-Ausgabe 2 lauten: A: Sebastiani-Steg, B: Gasthof Humplbräu. Die glücklichen Gewinner von 2 x 2 Wohlfühltagen im Bio-Hotel Schlossgut Oberambach sind Antonia Mair und S. und B. Oelmann aus Wolfratshausen.

Einen Floßfahrtgutschein von der Flößerei Seitner für Zwei hat gewon-nen: Franziska Ruhdorfer aus München; die Weinprobe mit Menübeglei-tung für Zwei in den Haderbräu Stuben hat gewonnen: Rebecca Wagner aus Wolfratshausen; den Töpferkurs-Gutschein von der Töpferei Post hat gewonnen: Angelika Bachmeier aus Wolfratshausen.

Der Gewinner unseres Dahoam-Fotowettbewerbs ist Hubert Blockinger. Er freut sich über ein Jahres-Abo der Zeitschrift Foto Digital sowie über die Veröffentlichung seines Fotos auf dem Titel dieser Dahoam-Ausgabe.

IMPRESSUMVerlag:KRETZER DESIGN Isarstraße 16a 82515 Wolfratshausen Telefon: 0 81 71 - 2 38 53 20E-Mail: [email protected]: www.dahoam-magazin.de

Postanschrift:Dahoam Magazin Postfach 01 82510 Wolfratshausen

Herausgeber & Art Director: Sven Kretzer E-Mail: [email protected]

Chefredaktion: Sandra JohnsonTel.: 0 81 78 - 86 77 09 E-Mail: [email protected]

Bildredaktion: Madita BorgsAutoren: Sebastian Klug, Bettina Sewald

Fotografen:Bernhard Haselbeck www.bernhardhaselbeck.de

Litho: Manuela Bohner, Mediengestaltung

Lektorat: Gabriele Ernst

Leserbriefe: [email protected]:deVega Medien GmbH Anwaltinger Straße 10 86165 Augsburg

Erscheinungsweise: 4 x pro JahrAuflage: 12.000 StückCopyright: Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmi-gung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Bilder, Manuskripte, Waren keine Haftung. Nachdruck, Auf-nahmen in Online-Dienste und Internet, Vervielfältigung auf Datenträger wie z.B. CD oder DVD etc. nur nach schriftlicher Zustimmung von KRETZER DESIGN.

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Region & Leute

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Los ging alles 1991, als die drei Musiker Heinzi Fuhr-mann (Trompete), Wolfgang Köbele (Bass) und Karl Eichinger (Gesang, inzwischen abgelöst von Gerry Grass) erste gemeinsame Bühnenerfahrungen sammel-ten. Die neue Richtung kam dann durch Wolfgang

Köbeles Reise nach Brasilien ins Auswanderer-Städtchen Blume-nau. Dort gibt es das zweitgrößte Bierfest der Welt. Köbele blickt zurück: „Ich habe dort eine Musik kennengelernt, die der bayeri-schen Volksmusik ganz ähnlich ist. Das hat mich inspiriert. Ich wollte die brasilianischen Rhythmen mit bayerischen Texten ver-binden.“ Zuhause angekommen hat er sich mit Heinzi Fuhrmann zusammengesetzt und „rumgebastelt und ausprobiert“. Sie haben zwei Traditionen, anders gesagt zwei Trachten verknüpft – der Name „Zwietracht“ entstand wie von selbst. Der neue Sound kam beim Publikum sofort gut an. Inzwischen reicht das Spektrum vom Kufstein-Medley bis zu „Highway to Hell“ – mehr Cross-over geht nicht ...

Ausgeschlafene BurschenIm Gegensatz zu allen anderen Wiesn-Bands spielen die Zwietrachtler über 50 eigene Lieder, sind damit auch immer wieder mal im Fernse-hen und in den Charts zu Gast. Die Jungs der „populärsten Oktober-fest-Band der Welt“ sind national wie international gefragt. Im Hip-podrom sind sie seit 1997 eine feste Institution. Die gute Stimmung im Zelt haben sie in kürzester Zeit aufgebaut.

Mittlerweile schaut auf's Oktoberfest die ganze Welt – und viele Stars und Sternchen machen dem Münchner Hippodrom ihre Auf-wartung. Es gab sogar schon eine Life-Schaltung zu „WETTEN DASS“ mit Michelle Hunziker im Jahr 2010, inklusive eines privaten Besuchs von Thomas Gottschalk am nächsten Abend. Sein gemein-sam mit Heinzi Fuhrmann geschmettertes „Highway to Hell“ ist Le-gende. Angefragt werden die Zwietrachtler rund um den Globus. Ihre am weitesten entfernten Konzerte waren in Brasilien, Mexico und Ko-rea. „Wir haben auch Anfragen aus Indien, Schweden und Vietnam“, erzählt Wolfgang Köbele. Schlagzeuger Fugmann schränkt ein: „Blö-

Die „Münchner Zwietracht“ hat mit Zank oder Streit so viel zu tun wie ein klassisches Sextett mit Gruppensex. Der Ex-Wolfratshauser und jetzt Wahl-Ickinger Karl-Heinz (Heinzi) Fuhrmann ist Band-mitglied der ersten Stunde. Heuer feiert er mit der „Münchner Zwietracht“ den 20. Geburtstag.

Wunschtraum:

11 Monate Oktober

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Auf jeder Wiesn dahoam: Die „Münchner Zwietracht“ mit (vorne, v. l.) Andi Häckel und Wolfgang Köbele sowie (hintere Reihe, v. l.) Mark Fugmann, Robert Haslinger, Gerry Grass und Heinzi Fuhrmann feiert heuer den 20. Geburtstag

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derweise wollen die Veranstalter ihr Oktoberfest alle im Oktober. Da gibt es natürlich nur begrenzte Spielräume.“ Wenn sie einen Wunsch frei hätten? Andi Häckel (Keyboard und Akkordeon): „Dann hätten wir gerne ein Jahr mit elf Mal Oktober und einmal frei!“

Die Frage nach dem „Wiesn-Hit 2012“ beantwortet Mark Fug-mann salomonisch: „Schwer zu sagen. Vielleicht nochmal ‚Nossa‘? Aber wir haben auch ‚Takatak‘ im Auge und nehmen es vielleicht kurzfristig ins Programm.“ Wie lange die Profimusiker brauchen, um einen neuen Titel einzustudieren, beantworten sie im Chor und wie aus der Pistole geschossen: „Etwa eine Stunde.“ Heinzi Fuhrmann er-gänzt: „Anhören, einmal probieren – beim zweiten Anlauf klappt's dann meistens.“

Neue Maxi-Single: „I HOB AN KURZEN IN DA HOSN“Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum erscheint eine Live-CD mit allen Wiesn-Hits: „Heute feiern wir“. Die Maxi-Single dazu heißt „I HOB AN KURZEN IN DA HOSN“ und erscheint am 14. September. Meistgespielter Wiesn-Titel von 1992 bis heute ist bei der „Münch-ner Zwietracht“ die Eigenkomposition „Juche auf der hohen Alm“. Häckel: „Bei uns stirbt sowieso kein Titel. Was einmal ins Programm aufgenommen ist, kann auch jederzeit wieder angefragt und gespielt werden, selbst wenn ein Titel nicht mehr im laufenden Programm aktiv ist. Aber ‚Juche auf der hohen Alm‘ ist von Anfang an dabei und war nie weg. Das ist – gleich nach ‚Ein Prosit‘ – sicher unser meistge-spielter Titel.“ Erholung nach einer Tournee oder einem Auftritt ist für die sechs Musiker übrigens kein Thema. Die Jungs witzeln drauflos: „Wir gehen ja nicht zum Arbeiten, sondern zum Spielen!“ und „Wir haben ja genauso Spaß auf der Bühne wie die Leute im Publikum!“

Müde sind sie aber manchmal trotzdem. Auf dem Heimweg fallen dann dem ein oder anderen auch mal die Augen zu. Mark, Wolfgang und Andi unisono: „Und beim Heinzi fällt dann meistens der Kopf so zur Seite – so nach links –, als würde er lesen ... Dann sagen wir immer: ‚Heinzi ließt im Shell-Atlas‘.“ Alle lachen ... Heinzi Fuhr-mann lächelt überlegen zurück. Ein ausgeschlafener Bursche halt ... Bettina Sewald

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Der Wahl-Ickinger Heinzi Fuhrmann ist mit Trompete und Gesang bei den Zwietrachtlern der „Mann der ersten Stunde“

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Eine Heimatexkursion

Ein voralpiner Klassiker: die Wanderung über Herzogstand und Heimgarten

Jan Weiler kommt aus Düsseldorf, lebt und arbeitet jedoch seit mittlerweile 13 Jahren im Tölzer Land. Dahoam hat ihn zu einer Bergtour auf den Herzogstand eingeladen und mit dem Bestsel-lerautor über Heimat, seine Liebe zu den Dialekten und das Leben als Schriftsteller gesprochen.

Wie eine Nabelschnur zieht sich die Bun-desautobahn A 95 von München aus bis tief in das bayerische Oberland hinein. Die Menschen, die an der südlichen Hälfte die-ser Nabelschnur leben, versorgt sie mit dem kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Leben des nördlichen Endes – diejenigen dagegen, die am nördlichen Ende leben, ver-bindet sie mit einem der schönsten Flecken Erde in Deutschland: dem Tölzer Land.

Zwei Menschen, ein Ort – zwei HeimatbegriffeEiner, der diesen Flecken Erde als sein Zu-hause ausgewählt hat, ist der Schriftsteller Jan Weiler. Der gebürtige Düsseldorfer begann seine Karriere als Werbetexter, bis er schließ-lich nach München zog, um für das Süd-deutsche Zeitung Magazin zu arbeiten, dessen Chefredakteur er im Jahr 2000 wurde. Seit

dem Erfolg seines Debütromans „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ arbeitet Jan Weiler als freier Schriftsteller – mit stetig wachsendem Erfolg: Der Nachfolgeroman „Antonio im Wun-derland“ sowie sein Erzählband „In meinem kleinen Land“, der Weilers Erlebnisse auf sei-nen Lesereisen durch den deutschen Sprach-raum beschreibt, wurden ebenfalls Bestseller. Seine Kolumne „Mein Leben als Mensch“ erscheint wöchentlich in der Welt am Sonntag und auf seiner Homepage. Vor fünf Jahren er-öffnete der Wahl-Ickinger zudem gemeinsam mit dem Koch Corbinian Kohn und dessen Vater Christian in Münsing die „Vinoteca Marcipane“, benannt nach der Hauptfigur seiner ersten beiden Romane.

Einer, der diesen Flecken Erde vor mehr als zehn Jahren in Richtung des anderen Endes der Nabelschnur verlassen hat, bin ich. Der Drang zurück in das bergige Tölzer Land

hat seitdem jedoch eher zu- als abgenom-men. Mit jedem Blick auf die Felsmassive der Voralpen, die leuchtend grünen Wiesen und die klaren Seen zwischen Starnberg und der Benediktenwand verspüre ich ein tiefes Kribbeln, das mehr ist als nur das Erlebnis, schöne Landschaft zu erblicken. Ist das das vielbeschworene Heimatgefühl?

Um das herauszufinden, haben sich der Düsseldorfer und der Wolfratshauser ge-meinsam auf eine der schönsten Bergtouren des Landkreises gemacht: die Wanderung auf den Herzogstand, mit Blick auf die Gratüber-schreitung zum benachbarten Heimgarten.

Heimat von oben Nirgendwo sieht man ein Land besser als von oben. Was liegt also näher, als einen Düsseldorfer Schriftsteller für ein Gespräch über das Thema „Heimat“ auf einen der

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Hausberge des Tölzer Lands zu bitten? Wenn es nach Jan Weiler geht, vieles:

Dahoam: Sind Sie häufig in den Bergen?Jan Weiler: Nein. Also eigentlich nie. Ich hab da auch keine guten Erinnerungen daran: Ich war mit meinen Eltern früher oft beim Wandern, und ich habe heute hauptsächlich noch vor Augen, wie ich beim Runtergehen immer auf den stei-nigen Weg unter mir gestarrt habe, um nicht auszurutschen.... und dann scheuchen wir Sie hier in den Bergen umher. Das tut uns leid.Nein, muss es nicht, überhaupt nicht. Ist ja wunderschön hier. Es ist nur so, dass wir in Icking viel eher an München orientiert sind als an den Bergen. Wenn ich einen Tag frei habe, würde ich wahrscheinlich eher ins Museum Brandhorst gehen als in die Berge. Wenn einer dagegen fünf Tage die Woche in einem klimatisierten Büro sitzt, finde ich es vollkommen verständlich, dass er dann am Wochenende ins Grüne will. Aber das ist bei mir einfach nicht so. Ich bin ja eh viel unterwegs. (Er blickt auf den Grat zwischen Herzogstand und Heimgarten, der gerade aus den Wolken auftaucht:) Aber wenn ich so was sehe, das ist schon sehr aufregend und schön.

Mit der Herzogstandbahn sind wir kurz zu-vor auf den Fahrenberg gefahren. Der Fuß-marsch, der vor uns liegt, dauert eine knappe Dreiviertelstunde und fordert uns gut 130 Höhenmeter ab. Durchaus zu schaffen – auch für Jan Weiler, der im Jackett und mit

eher flachen Wildlederschuhen ohne Profil auf der Sohle unterwegs ist.

Ich bin eher so ein Stadtkind. Ich bin ja auch in einem Vorort von Düsseldorf auf-gewachsen. Ich hab mich in Städten auch immer recht wohl gefühlt.... trotzdem wohnen Sie ja heute nicht in München.Wir sind nach der Geburt unserer Toch-ter rausgezogen, weil wir als Familie keine Lust hatten, weiter in der Stadt zu wohnen. Zuerst haben wir acht Jahre in Ambach ge-wohnt, und vor fünf Jahren sind wir dann

nach Icking gezogen. Und dort fühlen wir uns auch sehr wohl.Fehlt Ihnen die Großstadt manchmal?Eigentlich nicht. Für mich ist es egal, ob ich in Icking nicht ausgehe oder in München.

Wir biegen um eine Kurve. Links vor uns liegt das – um die frühe Uhrzeit noch geschlossene – Berggasthaus Herzogstand, rechts öffnet sich das Tal hin zum Starnberger See. Das Krib-beln, das ich als Heimatgefühl kenne, wird stärker. Und auch Jan Weilers Gesicht erhellt sich ein Stück beim Blick in das Tal.

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Schriftsteller, Journalist, Gastronom, Werber und nicht zuletzt erfolgreicher Vorleser seiner eigenen Bücher: der Erfolgsautor Jan Weiler auf der Terrasse des Berggasthauses Herzogstand

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„Heimat ist für mich dort, wo ich meine Gefühle ausdrücken kann.“

komme, die letzten zwei Stationen mit der S-Bahn – da hab ich schon Heimatgefühle.In der Fernsehserie „Irgendwie und Sowieso“ sagt der Jungbauer Sir Quickly, gespielt von Ottfried Fischer: „Dahoam is da, wo’s Gfui is“.Ja, genau das meine ich. Wobei es sicherlich auch Orte gibt, wo sich das Gefühl nach

fünf Jahren immer noch nicht eingestellt hat. Aber da war ich noch nicht.Wenn Sie hier runterblicken auf das Tölzer Land: Empfinden Sie das nicht als Heimat?Ne, das empfinde ich einfach als unendlich schöne Landschaft. Mit die schönste, die ich kenne. Diese Sache mit der Heimat ... ich habe vielmehr eine große Affinität zu mei-nem Zuhause: zu meinem Haus, meiner Fa-milie, meinen Freunden, die ich hier habe, zu meiner Sprache.Empfinden Sie trotzdem manch-mal so was wie Heimweh?Ja, sehr – aber eben nicht nach meiner Hei-mat, sondern nach meinem Daheim. Nach meiner Familie, meinem Bett und so. Theo-retisch kann ich in meinem Job ja überall le-ben, wo ich will. Ich habe mir eben einfach diesen schönen Ort ausgesucht.

Für ein Foto setzen wir uns auf die noch leeren Bänke des Berggasthofs. Während im Hintergrund der Auslöser der Kamera klickt, zieht Jan Weiler aus der Seitentasche seines Jacketts einen kleinen, transparenten Plastiklöffel heraus. Meinen leicht irritier-ten Blick kontert er bierernst, ohne den Blick von der Kamera zu nehmen:

Das ist ein Eislöffel. Aus unserem Restau-rant in Münsing. Den habe ich immer da-bei. Wenn mir irgendetwas passiert, ist der

Was bedeutet Heimat für Sie?Heimat ist für mich dort, wo ich meine Ge-fühle ausdrücken kann. Das ist nichts Lo-kalpatriotisches, sondern eher mein Sprach-raum. Dadurch, dass ich viel reise, fühle ich mich auch in anderen Gegenden nicht unheimisch, zumindest, wenn es dort auch schön ist. Aber ich muss auch sagen: Wenn ich länger unterwegs war und dann heim-

Zuhause statt Heimat: Seit 13 Jahren lebt Jan Weiler mit seiner Familie im Tölzer Land – wenn es nach ihm geht, jedoch in gar nicht so ferner Zukunft nur noch in Teilzeit

Bergsteigerisch gesehen ist der Grat zwischen Herzogstand und Heimgarten ein Spaziergang – allerdings einer der

schönsten im gesamten Oberland

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Natur & freizeit

zur Stelle. Als Schraubenzieher zum Beispiel. Oder wenn ich ge-fesselt bin, dann kann ich mir die Stricke durchschneiden damit. Wie Winnetou.Arbeiten Sie eigentlich auch in Ihrem Restaurant? Der Schriftsteller als Kellner und Koch?(lacht) Nein, bloß nicht. Kochen ist eine schwierige Sache. Bedie-nen ist eine schwierige Sache. Und Weine verkaufen ist eine schwieri-ge Sache. Das kann ich alles nicht. Ich bin da eher konzeptionell be-schäftigt.Sie leben seit fast 20 Jah-ren in Bayern. Kommen Sie denn mit dem Bayerischen an sich zurecht?Ich verstehe das Bayerische ziemlich gut, würde es aber nicht sprechen. Das wäre ja auch affig, ich lebe zwar in Bayern, aber mein Ursprung ist nicht hier. Obwohl ich seit 20 Jahren hier wohne, besitze ich auch noch immer keine Lederhose. Das würde einfach nicht passen. Dabei finde ich Dia-

lekte wirklich schön. Nicht nur das Bayeri-sche, auch die anderen. Wenn Sie beispiels-weise eine wirklich schöne Dresdnerin vor sich haben, die so richtig vor sich hin säch-selt – das kann wirklich sexy sein. Die einzi-ge Ausnahme ist für mich das Schwäbische: Schwäbisch ist nie sexy.Sind Ihre Kinder denn Bayern?Und wie. Unsere Tochter ist in der Frauen-

klinik in der Maistraße geboren, mitten in München – und unser Sohn ist eine Hausgeburt, in Ambach geboren. Bay-erischer geht’s nicht. Aber die Sprache haben sie von mir mitbekommen – ein klares Hochdeutsch.

Wir gehen weiter. Vor uns liegt der serpentinenartige Anstieg zum Her-zogstand. Trotz seines reibungsarmen Schuhwerks klettert Jan Weiler mir scheinbar mühelos voraus. Jegliche Di-venhaftigkeit scheint ihm fremd.

Sind Sie jemand, der Stille braucht?Ja. Total. Immer mehr sogar. Und wie sorgen Sie dafür?

Die mach ich mir. Zum einen daheim, da bin ich eh bis nachmittags allein. Und wenn ich dann noch mehr Ruhe brauche, fahre ich hin und wieder in das Badehaus von ei-nem Freund, direkt am Starnberger See. Da gibt es kein Telefon, kein Internet und nie-manden, der mich bittet, schnell mal einen Topf von ganz oben aus dem Schrank run-terzuholen. Ich höre auch immer weniger

„Schwäbisch ist nie sexy“ – das Bayerische dagegen hört Wahlbayer Weiler sehr gerne

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Musik. Beim Arbeiten sowieso schon lange nicht mehr, aber mittlerweile bleibt bei mir sogar beim Autofahren die Musik aus.Sie haben eine Kommunikations-agentur gegründet, eine Re-daktion geleitet, vertreiben Ihre Kolumnen selbst, betreiben eine Weinhandlung mit Restaurant in Münsing – man könnte fast mei-nen, dass Sie mehr Unternehmer als Autor sind.(lacht:) Das täuscht. Ich bin kein guter Kaufmann. Die Dinge fallen mir immer wieder eher so zu. Bei der Weinhandlung haben mich die beiden, die das operativ betreiben, Corbinian Kohn und sein Vater Christian, einfach gefragt, ob ich da mit-machen will. Und ich hatte Lust. Und die Sache mit den Kolumnen, das ist eher Not-wehr: Der Stern wollte sie ja nicht mehr. Da blieb mir wenig anderes übrig, als sie selbst zu vertreiben.Sie sind ein sehr erfolgreicher Schriftsteller und Autor. Plagen Sie dennoch manchmal Existenz-ängste?(lacht noch mehr:) Ständig eigentlich. Jedes Mal aufs Neue: „Hoffentlich will das noch jemand lesen, hoffentlich kauft jemand ein

Ticket, hoffentlich kauft jemand eine CD – und was passiert, wenn nicht?“ Das ist aber ganz normal, glaube ich ...... und wird durch den gesell-schaftlichen Leistungsdruck ja auch noch gefördert.Nun gut, der Druck, den ich habe, den mache ich mir schon auch selbst. Aber der

ist auch wirklich nicht gering. Ich habe schon einen ziemlich hohen Anspruch an das, was ich tue.Fällt Ihnen das Schreiben leicht?Ja. Auf jeden Fall. Glücklicherweise. Ich hatte schon in der Schulzeit keine Prob-leme, mich schriftlich auszudrücken. Ich habe eher Probleme, mich im Gespräch ge-gen so Alpha-Tiere durchzusetzen. Wenn ich das alles schreiben könnte, wäre das alles kein Problem. Und wenn der Kopf voll ist mit Inspiration, kann ich unheim-lich viel schreiben. Auch schon mal 20, 25 oder 30 Seiten. Es gibt aber auch Tage, an denen ich das nicht muss oder auch nicht will. Dann ist es nur eine Seite.Schriftstellerdasein klingt für viele Menschen gerne wie ein einträg-liches Hobby. Haben Sie denn einen klar strukturierten Alltag?Natürlich, das muss ich ja. Es fällt vielen Leuten schwer, das zu verstehen, aber das ist ja eben kein Hobby, was ich da mache. Das ist mein Job. Und dazu gehört auch eine gewisse Arbeitsdisziplin, ohne die geht es einfach nicht. Ich lese bis zehn Uhr die Zeitung, um Punkt zehn gehe ich in mein Büro, und um 18.00 Uhr ist mein Arbeits-tag vorbei.

Wir sind auf dem Gipfel. Die Aussicht ist wie erwartet atemberaubend. Für einen kurzen Moment schweigt Jan Weiler andächtig und blickt hinunter in das Tal.

Wenn Sie jetzt so nach unten auf „Ihre“ Gegend blicken – können

Große Gesten: Jan Weiler zeigt uns aus der Ferne sein Zuhause

Atemberaubend schön: der Walchensee mit Blick bis zum Großvenediger

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Sie sich vorstellen, hier Ihr Leben zu verbringen?Ja, schon. Meine Frau und ich haben gerade ein uraltes Haus in Umbrien gekauft, das wir jetzt renovieren. Unser Plan ist es, später die eine Hälfte des Jahres in Italien zu ver-bringen und die andere Hälfte hier. Wenn die Kinder groß sind, werden wir vielleicht nach München ziehen, mal sehen. Das wird sich alles zeigen. Genauso gut möglich, dass wir nach Oldenburg oder so ziehen.Oldenburg?Ja, meine Frau war jetzt dort beim Reiten, und ihr hat es sehr gefallen. Und arbeiten kann ich auch in Oldenburg. Das ist ja das Schöne.Klingt ja für einen Schriftsteller auch nie schlecht: „Lebt und arbeitet in Oldenburg und in Umbrien/Italien“.(lacht:) Stimmt. Wobei, wenn ich das so höre, finde ich, klingt „Lebt und arbeitet in Icking und Umbrien“ doch um einiges besser. Sebastian Klug

Herzogstand und Heimgarten – Touren für jeden Geschmack

Ob Spaziergang, kurzausflug oder Tagestour: dank der anbindung durch eine Gondel bieten herzogstand und heimgarten die verschiedens-ten Möglichkeiten, das Tölzer land von oben zu erleben. die einfachste Variante: eine Gondel-fahrt von Walchensee aus (800 höhenmeter) auf den Fahrenberg (1600 höhenmeter) und eine ca. 45-minütige Wanderung auf den Gipfel des herzogstands (1731 höhenmeter). auf dem rückweg lädt das Berggasthaus herzog-stand zu einer Pause ein.Wer es gerne etwas anspruchsvoller hat, wählt statt einer Talfahrt die Gratüberschreitung zum heimgarten (1790 höhenmeter). direkt vom Gipfel des herzogstands führt der eindrucksvol-

le, aber nicht ganz anspruchslose Grat hinüber zum heimgarten – der Weg ist für jeden einigermaßen ambitionierten Wanderer geeig-net, einzige Voraussetzung: Trittsicherheit. Vom heimgarten führt dann ein Wanderweg wieder zurück zur Talstation der Fahrenbergbahn.Tipp zum Schonen der Knie: die Wande-rung von der Talstation aus zum heimgarten, anschließend die Gratüberschreitung zum herzogstand und von dort mit der Gondel zurück ins Tal.

Infos zu Preisen und Fahrplänen der Gondel gibt es auf www.herzogstandbahn.de

Wir leben Sport und geben unserean Sie weiter!Leidenschaft

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Das Leben meiner Vorfahren ist eine aufwändig recherchierte Familienchronik der Großfamilie Reiser, deren Wurzeln seit 1853 in Wolfrats-hausen fest verankert sind. Das 2012 von ihm fertig gestellte Hardcover-Fotobuch enthält

über 80 authentische und mit Texten unterlegte Fotos sowie einige Berichte aus dem Stadtarchiv. Interessierte können das historische Werk im Heimatmuseum und Stadtarchiv der Stadt Wolfratshausen sowie in den Büchereien in Wolfratshausen und Waldram in Augen-schein nehmen oder bei Intersport Reiser, Bürgermeister-Finsterwal-der-Ring 3, 82515 Wolfratshausen, erwerben.

Das Buch erzählt in liebevoller Bildsprache und mit viel Herzblut Familienanekdoten des Bäckermeisters Johann Reiser (geb. 1856) und seiner Frau Maria (geb. 1865), des Sohnes Hans Reiser, dem

Soldaten im Ersten Weltkrieg und späteren Bäckermeister (geb. 1892), und seiner Frau Magdalena (geb. 1897), des Fotobuch-Verfassers (und Gründers von „Sporthaus Reiser“) Hans (geb. 1938) und seiner Frau Marianne sowie vieler weiterer Verwandter und Freunde aus Wolfratshausen und Umgebung. Gezeigt werden eindrucksvolle Portrait- und Ausflugsbilder der Familie, oft samt Tanten, Onkeln, Basen und Vettern, sowie Aufnahmen von der Stadt Wolfratshausen und ihrer Umgebung der letzten 100 Jahre.

Jüngere Bürger werden Wolfratshausen auf einigen Fotos wahr-scheinlich kaum wiedererkennen. Imposant für alle nach 1930 Geborenen dürften beispielsweise die Fotos von den Arbeiten an der 1927 entstandenen Bahnhofstraße oder dem Bau der 1928 fertig gestellten Loisachbrücke (umgangssprachlich auch „Reiser-Bruckn“ genannt) sein. FO

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„Das Leben meiner Vorfahren“

Inspiriert durch den Fund mehrerer Fotoalben seines Vaters und den Wunsch, seinen Nachkom-men etwas aus der Familiengeschichte zu hinterlassen, hat Hans Reiser, Gründer und ehemaliger Betreiber des Sporthauses Reiser (heute Intersport Reiser), ein eindrucksvolles Fotobuch gestaltet.

Region & Leute

Blick auf die Wolfrats-hauser St. Andreas Kirche um 1950

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Viele der zwischen 1920 und 1950 geborenen Wolfratshau-ser werden sich selbst oder ihre Vorfahren sowie noch leben-de oder bereits verstorbene Freunde und Bekannte auf dem ein oder anderen Bild wiederfinden, sei es auf dem Grup-penfoto des im Jahr 1948 achtmal ausverkauften Singspiels „Der Holledauer Fidel“, des Wolfratshauser Kindergartens im Klösterl hinter der katholischen Kirche um 1934, auf dem Klassenfoto von Reisers Schwester Mariele des Jahr-gangs 1929/30 oder auf den verschiedenen Ausflugsbildern der Wolfratshauser Geschäftsleute.

Überlieferte Geschichte inklusiveAuch für die jüngeren Generationen liefert der Bildband viele interessante Informationen über die Stadt und ihre Bewohner. So berichtet Reiser zum Beispiel von den erbitterten Ausein-andersetzungen einiger ortsansässiger Geschäftsleute um den Bau der 1928 aus Stahlbeton errichteten Loisachbrücke (die 1969 durch die heutige Andreasbrücke ersetzt wurde), zeigt Bilder und erzählt Details aus Wolfratshausen zur Nazizeit oder beim großen Hochwasser um 1940. Zudem liefert das Buch durch Fotos und Auszüge aus dem Schriftverkehr von Reisers Vater an dessen Eltern einen authentischen Einblick in die Zeiten des Ersten Weltkriegs. Nach einer Ausbildung in der Münchner „Schwere Reiter Kaserne“ zum Reiter und Pferdepfleger wurde der junge Mann 1914 als stolzer Soldat an die Front nach Frankreich und Mazedonien geschickt und kehrte 1918 schwer krank heim. Unser Fazit: Dieses Fotobuch bietet eine unterhaltsame Möglichkeit, eine Vorstellung von Wolfratshausen und Um-gebung in den Jahren 1910 bis 1960 zu bekommen. Sandra Johnson

Die beiden Reiser-Häuser um 1912. Das kleinere Haus rechts wurde im Zuge des Neubaus der Loisachbrücke und der neu zu bauenden Bahnhofstraße 1927 abgerissen

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Zentrale Lage

keine zzgl. Käuferprovision

Pluspunkte:

Bauträger:

WETTERSTEIN 36CITYWOHNUNGEN IN WOLFRATSHAUSEN

Kompetenz & LeidenschaftVerkauf . Vermietung . Bewertung

15Jahre

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16 Dahoam

Ein schöner Sommertag im oberbayrischen Gaißach, eine angenehm kühle Produktionsstätte mit heimatlichem Flair, im Hintergrund läuft ein bayrischer Radiosender und mittendrin drei motivierte Hirschkuss-Mitarbeiter/innen beim Abfüllen und Etikettieren des beliebten Kräu-

terlikörs. Wir merken gleich, dass in diesem Werk nicht die typisch hektische Lager- und Produktionshausatmosphäre herrscht, sondern es vor allen Dingen eines tut: „menscheln“.

Es ist spürbar, dass Hirschkuss etwas ganz Besonderes für die Mit-arbeiter ist. Befragt man die Angestellten, beginnen ihre Augen zu leuchten: „Was mir an der Arbeit für Hirschkuss gefällt? Hier wird das Produkt noch als Produkt gesehen, es geht nicht rein um die Umsatz-zahlen, sondern vor allem darum, Qualität zu produzieren. Außerdem stehen wir in sehr kollegialem Kontakt, alle helfen zusammen“, so

Dahoam war zu Gast bei der Hirschkuss-Produktion und hat einen Blick hinter die Kulissen des sympathischen Familienunternehmens geworfen.

Erfolg mit Herz & Verstand

Produktionsleiter Burckhard Winkel vor der Destille, die zur Gewinnung der Hirsch-kuss-Brände dient

Die Hirschkuss-Flaschen werden über eine mecha-nische Abfüllan-lage gefüllt

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KUNST & HANDWERKFO

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Martina Pröbster, eine der ersten Mitarbeiterinnen der florieren-den Likörproduktion. Renate Hoeft, seit einem Jahr voller Enga-gement dabei, meint: „Es ist einfach die ganze Atmosphäre. Man fühlt sich wohl hier. Der Kontakt zueinander stimmt, ob ich im Laden oder in der Produktion arbeite, es macht immer viel Spaß.“ Dass die Chemie zwischen ihren Mitarbeitern stimmt, liegt Frau Waldherr-Merk besonders am Herzen: „Wir suchen unsere Ange-stellten nicht rein nach ihren Qualifikationen aus, sondern auch danach, wie sie ins Team passen.“

Ingesamt gehören derzeit 23 Mitarbeiter/innen aus der nahen Umgebung zum Firmenstamm, acht davon werden im Normal-fall in der Produktionshalle, die gleichzeitig als Lagerraum ge-nutzt wird, eingesetzt. Die Arbeitszeiten sind mitarbeiterfreund-lich – von 9.00 bis 17.00 Uhr. 1000 Liter Likör werden an solch einem Arbeitstag per Hand abgefüllt.

Von der heimischen Kellerproduktion zur modernen ProduktionsstätteDass Hirschkuss seinen Sitz an diesem schönen Fleckchen Erde hat, verdankt Frau Waldherr-Merk einem Zufall, der, wie sie selbst sagt, eigentlich keiner ist. Denn sie ist überzeugt davon, dass alles so kommen sollte. Erst die Weitergabe der streng gehüteten Familienrezepte ihrer Großtante, dann die be-geisterte Reaktion der Probanden auf die ersten Versuche ihrer Likörherstellung bis hin zum jetzigen Firmenerfolg: „Es ist ein-fach eine wunderbare Geschichte, alles hat genau so geklappt, wie es klappen sollte.“

Das bedeutet aber nicht, dass die stets positiv gestimmte Un-ternehmerin nicht auch manch schlaflose Nacht beim Bau der neuen Produktionsstätte gehabt hätte. „Da stirbt man schon den ein oder anderen Tod, aber wir haben nach dem Erreichen der Kapazitäten unserer Kellerproduktion einfach alles auf eine Karte gesetzt. Unser Glück war natürlich, dass die Bank unsere Vision hinsichtlich der Hirschkuss-Zukunft für glaubwürdig eingestuft hat, denn ohne die Vollfinanzierung von 1,8 Milli-onen Euro wäre der Bau des Gebäudes inklusive des Grund-stückserwerbs nicht möglich gewesen.“ Dass die Bank mit ihrer Finanzierungszusage das richtige Gespür hatte, liegt auf der Hand, denn die Nachfrage ist seit dem Umzug in das neue Ge-bäude um das Doppelte gestiegen.

Von diesem Schreibtisch aus führt Frau Waldherr-Merk die Hirschkuss-Geschäfte

Das macht den Original-Hirschkuss aus:

der hirschkuss entsteht aus 38 verschiedenen kräutern und Wurzeln, wie zum Beispiel enzian, Melisse, anis, Baldrianwurzel, kümmel, liebstöckel, Wacholder, Waldmeister, arnika, Ingwerwurzel und eini-gen „geheimen“ kräutern. die kräuter werden zunächst genauestens nach rezeptur gewogen, gemahlen und gemischt und anschließend mazeriert. Bei der Mazeration gewinnt man in einer Wasser-alkohol-Mischung kräuterauszüge. nach einer einwirkzeit von mehreren Tagen wird der so entstandene extrakt mehrmals filtriert, bevor er für den reifeprozess eingelagert wird. Während der reifung verflüchtigen sich Bitterstoffe, und ein vollmundiges aroma entfaltet sich. In weiteren Schritten entsteht durch Beimischung von Zucker, karamell, Wasser und alkohol der wohlschmeckende 38 %ige kräuterlikör.

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KUNST & HANDWERK

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Über das Produktionstreiben wacht der „heilige Michael“, der Schutzheilige von Gaißach. Den hat Frau Waldherr-Merk kurz vor Eröffnung des neuen Werkes auf einem Flohmarkt entdeckt und ihm einen Ehrenplatz mit Blick über die gesamte Lager- und Pro-duktionshalle verschafft.

Wer nicht wagt, der nicht gewinntWenn die Unternehmerin ihren Blick durch die Firma schweifen lässt, ist sie jeden Tag aufs Neue froh, dass sie den Schritt zur profes-sionellen Likörproduktion gewagt hat.

Dass die Rezepte ihrer Großtante ihr einmal zu solchem Erfolg verhelfen würden, hätte sie im Jahr 2005 aber noch nicht gedacht. „Als ich die ersten Liköre in meinem Elternhaus ansetzte, waren diese ausschließlich zum Ausschank für Kunden meines Lenggrieser Ac-cessoiregeschäftes gedacht.“ Doch der Geschmack ihres ersten selbst-gemachten Likörs kam sehr gut an. Als immer mehr Kunden den Kräuterlikör auch kaufen wollten, baute sich Frau Waldherr-Merk deshalb im Keller ihres Elternhauses eine eigene kleine Likörproduk-tion auf, deren Produktionsvolumen von Jahr zu Jahr anstieg. Dass Petra Waldherr-Merk auch ihren Sohn Felix Merk (heutiger Marke-tingleiter) und ihren Lebensgefährten Burckhard Winkel (heutiger Produktionsleiter) an ihrer Seite hatte, half der Jungunternehmerin.

So konnte auch der Rechtsstreit mit Jägermeister über die Verwen-dung des Logos (Jägermeister empfand das erste Hirschkuss-Logo als zu ähnlich) dem Enthusiasmus der Unternehmerfamilie nichts anha-ben. Erstens ging alles gut aus, zweitens verhalf ihr die Unstimmig-keit mit der großen Likörfirma durch die Berichterstattung in den Medien sogar zu wachsender Bekanntheit.

Innerhalb von vier Jahren war die Nachfrage so groß, dass die Kel-lerproduktion an ihre Grenzen stieß. Im Jahr 2010 eröffnete deshalb die Gaißacher Produktionsstätte „Genuss Manufaktur“ im typischen Stil eines Isarwinkler Bauernhauses. Hier werden neben dem bekann-ten Kräuterlikör auch die Sorten Birndl, Kernlos und Vogelgezwit-scher sowie die Edelbrände Bockbrand, Williamsbirne und Himbeer-geist produziert.

Zudem beherbergt die „Genuss Manufaktur“ einen Laden mit vie-lem, „was der Seele gut tut“. Neben erlesenen Lebensmitteln, char-manten Möbeln und Wohnaccessoires sowie interessanten Büchern und individuellen Geschenkartikeln kann man hier die Hirschkuss-Liköre und Brände in verschiedenen Größen erwerben.

„Nicht den dritten Schritt vor dem ersten machen“Befragt nach ihrer Zukunftsvision ist Frau Waldherr-Merk im Zwiespalt, zum einen möchte sie expandieren und sieht gerade in Deutschland auch noch großes Potential, zum anderen aber auf gar keinen Fall ein unkontrolliertes Wachstum zulassen. Anfragen kom-men genug, auch von großen Ketten, aber an erster Stelle steht für die Unternehmerin die Einhaltung der Firmenphilosophie, wozu die Produktion vor Ort und von Hand gehört. „Ich möchte, dass un-ser Produkt immer ein ehrliches bleibt, dazu gehört natürlich, dass auch weiterhin jede einzelne Hirschkuss-Flasche von Hand abgefüllt wird. Das ist für uns das oberste Gebot. Außerdem müssen meine Mitarbeiter und ich natürlich auch selber mitwachsen. Da darf man nicht den dritten Schritt vor dem ersten machen.“ Petra Waldherr-Merk ist zudem überzeugt davon, dass gerade der jetzige Vertriebsweg wesentlich zum Erfolg beiträgt. Er zeichnet sich dadurch aus, dass ausschließlich solche Unternehmen die Hirschkuss-Produkte vertrei-ben, die zu 100 Prozent hinter dem Produkt stehen. Dass sie wachsen wollen und werden, ist aber klar und bereits in Planung. Die Finan-zierung für die Verdopplung der Betriebsfläche hat die Bank bereits abgesegnet. Der nächste Meilenstein in der Hirschkuss-Geschichte

Linkes Bild: Blick über die Hirschkuss-Produktionsstätte, die gleichzeitig als Lagerhalle genutzt wird. Rechtes Bild: Der heilige Michael, Schutzpatron von Gaißach, wacht über das Produktionsgeschehen.

Das Etikettieren von Hand bedarf

einiger Übung

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Lernen Sie Hirschkuss bei einer Führung durch die „Genuss Manufaktur“ kennen!

erfahren Sie, wie die hirschkuss-Spezialitäten entstehen, und verkosten Sie die Produkte in einer geselligen runde ganz nach hirschkuss-Motto „Wer nicht genießt, wird ungenießbar.“ die ersten zehn einsendungen unter dem Stichwort „hirschkuss“ an das dahoam-Magazin, Postfach 01, 82510 Wolfratshausen oder an die Mailadresse gewinnspiel@dahoam-magazin erhalten einen Platz für je zwei Personen in einer der beliebten Führungen. einsendeschluss: 31.10.2012

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wird aber erst einmal der Vertrieb in die USA sein. Die Genehmi-gung für den Export der 0,75-Liter-Bügelflaschen, auf die das Unter-nehmen seit Oktober 2010 gewartet hat, ist endlich erteilt, nun steht nur noch die Zustimmung zu den Etiketten aus.

Ein Ausblick„Die Entwicklung neuer Hirschkuss-Sorten steht derzeit nicht an, dafür fehlt momentan einfach der Platz“, erklärt Frau Waldherr-Merk. Etwas Neues im Hirschkuss-Sortiment wird es ab Spät-sommer dieses Jahres aber dennoch geben. Die erfolgreiche Un-ternehmerin hat wieder einmal die schriftlichen „Schätze“ ihrer Großtante gewälzt, die nicht nur Rezepte für Liköre, sondern auch Zubereitungstipps für natürliche Kosmetik und Naturheilmittel bereithalten. Aus diesem Fundus hat Frau Waldherr-Merk zwei Räuchersets entworfen, die ihren Kunden den (nicht nur bayri-schen) Brauch des Ausräucherns wieder näherbringen sollen. Sandra Johnson

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Beschriftete Kräuterdosen aus dem Fundus der Großtante

Sorgfältig beschriftete Dosen mit verschiedenen Kräutern aus dem reichhaltigen Fundus der Groß-tante von Petra Waldherr-Merk

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Der kreative Modeschöpfer Thomas Bacher bei den Steinpyramiden zwischen Bad Tölz und Lenggries

Verlosung Unter dem Stichwort „Liebling“ verlosen wir unter allen eingehenden E-Mails ([email protected]) ein „Liebling“-T-Shirt der Größe M (Schriftzug: „Gspannst Wos“) sowie drei T-Shirts in Größe L (Schriftzug: „Der ganze Bua a Depp“ und „Liebling“ sowie Motiv „Hornyl“). Bitte Angabe des gewünschten Exemplars nicht vergessen! Einsende-schluss ist der 31. Oktober 2012.

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Region & Leute

Thomas Bacher hat in seinem Leben schon vieles gemacht. Als Mechaniker gearbeitet, Halfpipes in Amerika gebaut, monatelang barfuß durch In-dien marschiert sowie eigene

Surfer- und Skater-Läden mit mal mehr und mal weniger Erfolg betrieben. Doch mit der Gründung des Modelabels „Liebling“ im Jahr 2006 hatte er nicht nur den beruflichen Durchbruch, sondern scheint auch persön-lich angekommen zu sein. Ganz nebenbei bricht er noch einige Klischees. Zum Beispiel dass zur Tracht keine Tätowierungen pas-sen, denn von denen hat der bayerische Ge-schäftsmann und Goaßlschnalzer viele. Oder dass an eine Trachten-Strickjacke keine Ka-puze gehört, denn das ist das Markenzeichen vom begehrten Original-„Liebling“-Janker. Mit seinen Ideen revolutioniert er die Trach-tenszene und verbindet dabei das traditionell Bayerische mit dem Modernen.

Von der Idee zur MarkeDie Idee zu „Liebling“ entstand aus dem Wunsch heraus, „Lieblingsklamotten“ zu entwerfen. Die Namensfindung dauerte eine Weile, aber nach einem Waldlauf mit seiner Freundin war klar: „Liebling“ muss es sein. Der Name war dann schnell paten-tiert und innerhalb von fünf Minuten ein wunderbar schlichter, aber dennoch aus-sagekräftiger Schriftzug entwickelt. Diesen hat sein Freund und Tätowierer Alexander Neumaier entworfen.

„Liebling“ hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einer zwar noch kleinen, aber echten Marke mit großem Wiedererkennungswert entwickelt. Die „Liebling“-Kunden schätzen die regionale Herstellung und die handgear-beitete Qualität.

Mehr als nur Geschäft Bacher lebt seit zwei Jahren nach dem bud-dhistischen Motto „Wenn Du Geschäfte machst, gebe ein Viertel für die Gesell-schaft, nehme ein Viertel für Dich, lege

ein Viertel weg und investiere ein Viertel wieder“ – und es läuft besser denn je. Acht Prozent des durch „Liebling“ erwirtschafte-ten Gewinns werden grundsätzlich in neue Kinderspielplätze, die „Lieblingsplätze“, investiert. Das Patent für den Bau der Plät-ze steht bereits.

Wichtig ist Thomas Bacher zudem, ein Umdenken der Gesellschaft in Bezug auf das Konsumverhalten anzuregen. „Wenn man wie ich einmal einen indischen Öltan-kerfriedhof, dessen Überreste zu Nähstu-ben für gekaufte Kinder umgebaut werden, aus nächster Nähe gesehen hat, vergeht einem die Lust auf Massenproduktionswa-re“, so Bacher.

Ein bayerischer LebenstraumUm stets auf dem Boden zu bleiben, geht er viel barfuß und macht sich bewusst, dass nicht er alleine, sondern sein ganzes Team „Liebling“ ausmacht. Er möchte sich auch „nie und nimmer“ verstellen müssen, son-dern weiterhin mit seinem VW-Bus fahren, unter freiem Himmel schlafen und sein Es-

sen über dem Lagerfeuer zubereiten, wenn er Lust dazu hat. „Wer ein Problem damit hat, der muss ja nicht hinschauen“, meint Bacher.

Seine Vision ist es, einen Aussiedlerbauern-hof mit Halfpipe, die sogenannte „Liebling“-Ranch, zu bauen, auf der jeder, der mithilft, einen Platz zum Leben bekommt. Wo dieser Bauernhof sein wird? Natürlich in Bayern! Denn eins ist Tom Bacher nach all seinen Auslandserfahrungen klar: „Egal wie schön es woanders ist, wir leben hier in einer Perle.“

„Mia miass’n ned, mia deaf’n“ Um in seiner momentan rasanten Lebens-phase entspannen zu können, helfen ihm sein einfaches Leben auf dem abgeschie-denen Ziegenbauernhof am Sylvenstein-speicher und die Zeremonie des Chigong. Die hat sein Leben verändert und ihm, dem Funsportler, gezeigt, dass nicht immer alles schnell gehen muss. Mit dem neuen „Liebling“-Motto „Mia miass’n ned, mia deaf ’n“ möchte er auch seinen Mitmen-schen zeigen, wie schön es sein kann, ent-schleunigt zu leben. Sandra Johnson

Dahoam sprach mit Thomas Bacher über seine Modemarke „Liebling“ sowie seine Berufs- und Lebensphilosophie.

Der TölzerMode-Rebell

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Karin Schmid, geb. Klostermaier, ließ 2006 allen Bedenken zum Trotz das ehemalige „Gasthaus

zur Post“ auf dem Familiengrund abrei-ßen und im alten Stil neu wieder aufbau-en. „Meine Großeltern haben etwa 1895 den ursprünglichen Gasthof gekauft und 1925 ausgebaut.“ Ihre Eltern, Hans und Sigrid Klostermaier, haben 1960 die Nachfolge angetreten. Nach dem frühen Tod des Vaters im Februar 1968 hat die Mama den Betrieb noch bis 1971 alleine weitergeführt. Doch mit Rücksicht auf die drei kleinen Töchter (Karin, damals 6, Franziska, 4 und Evi, 2) hat sie sich dann entschlossen, die Wirtschaft an die Braue-rei zu verpachten. Nach diversen Pächter-wechseln in über drei Jahrzehnten blieb vom ursprünglichen Charme wenig übrig. 2005 musste eine Entscheidung her. Der Abriss war nach Prüfung der Bausubstanz unumgänglich. Im Familienrat wurde ein Geschäftshaus mit Büroräumen, Praxen und einer Apotheke diskutiert. Aber die passionierte Gastronomin konnte sich mit ihrer Idee durchsetzen: „Ich wollte das Geschaffene meiner Großeltern erhal-ten und im besten Sinne weiterführen.“

Viel Lob für die Wirtin im schönen IckingDie Resonanz nach fast fünf Jahren ist in Icking, aber auch weit über die Land-kreisgrenze hinaus, enorm. Man schätzt die geschmackvolle Einrichtung, die lie-bevolle Dekoration und vor allem die bayerisch-moderne Küche. Natürlich bekommt die dreifache Mutter Unter-stützung von der ganzen Familie. Mama Sigrid hat viel Anteil an der Erfolgsge-schichte des Hauses, aber auch Ehemann Robert und die Schwestern sind präsent, wenn „Not am Manne“ ist. Die Söhne Matthias (16) und Constantin (12) hel-fen mit, wenn es die Schulzeit zulässt. Die Zukunft vom Landhotel Klostermaier liegt in den Händen von Tochter Katha-rina (20), die inzwischen in München er-folgreich ihre Ausbildung als Hotelfach-frau absolviert hat und demnächst die Schule zur Hotelbetriebswirtin besuchen wird. „So haben wir die besten Voraus-setzungen dafür, dass der Familienbetrieb auch die nächsten Jahrzehnte erhalten bleibt“, freut sich die schöne Wirtin einer der schönsten Gemeinden des Isartals. Bettina Sewald

In Zeiten von Laptop und Lederhosen sind Tradition und Moderne längst kein Widerspruch mehr. Doch das Land-hotel Klostermaier in Icking hat – obwohl erst 4 ½ Jahre jung – eine lange und ganz besondere Geschichte.

Bayerische Moderne

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Nicht einfach nur ein „Job“ – sondern eine Le-bensaufgabe: Hotelchefin Karin Schmid steht ihren Gästen nahezu rund um die Uhr zur Verfügung

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TradiTion & BrauchTum

Wussten Sie schon, dass ... ... die Mitglieder des Wolfratshauser Volksmusik-quartetts „Waldramer Sänger“ im Mai 2012 mit dem Volksmusikpreis der Hanns-Seidel-Stiftung ausgezeichnet wurden?

Das reine „Burschen-Quartett“, dessen Motto „Traditionell, aber fetzig“ ist, setzt sich aus den Brustmann-Brüdern Sebastian, Benedikt und Tobias sowie dem Bass Dominic Feichtner zusammen. Die vier treten in dieser Konstellation seit 15 Jahren bei Hoagarten, auf Hochzeiten sowie im Radio und Fernsehen auf.

Der begehrte Volksmusikpreis der Hanns-Seidel-Stiftung wird seit 1984 einmal jährlich verliehen. Die Fachjury stellt der Bayerische Landesverein für Heimatpflege.

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Im Kräuter-Erlebnis-Park in Bad Heil-brunn warten etwa 400 verschiedene Wild-, Heil-, Küchen- und Teekräuter

darauf, entdeckt zu werden. Daneben fin-den Besucher viele heimische Duft- und Blühpflanzen sowie Sträucher und Bäume. Zwei Bachläufe mit Barfuß-Bereich, das keltische Baumhoroskop, ein Bienenhotel, der Hexenkreis, ein Beobachtungsturm mit Rutsche für Kinder und vieles mehr sollen auf dem Rundgang durch den Park

nicht nur ein Erlebnis für die Sinne sein und spielerisch Wissen vermitteln, son-dern Groß und Klein auch einfach Spaß machen.

Die dem Park angeschlossene Kräuter-manufaktur bietet viele verschiedene Ver-anstaltungen, Führungen und Kurse an. Im Laden und Café können die Besucher nicht nur regionale Kräuterprodukte erwer-ben, sondern auch kleine Kräutersnacks und andere Schmankerl probieren.

Die Welt der heimischen Kräuter

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Kräuterduft liegt in der Luft im heilklimatischen Kurort Bad Heilbrunn. Im ortsansässigen Kräuter-Erlebnis-Park werden Kräuter wahrhaft zum Erlebnis.

Natur & freizeit

Der heilklimatische Kurort Bad Heilbrunn steht ganz im Zeichen der Kräuter

Zwei murmelnde Bachläufe schlängeln sich durch den Kräuter-Erlebnis-Park

Blick auf den idylli-schen Biotop-Weiher

Veranstaltungen des Kräuter-Erlebnis-Parks Bad Heilbrunn:

06.10., 14.00 Uhr Hochprozentige Kräuter Vom magenbitter bis zum lebenselixier. Sammeln, herstellen und mitnehmen. kosten: 10 euro

10.10., 10.00 Uhr Teeapotheke – gesunde Getränke aus der natur Tee sammeln und verkosten.kosten: 6 euro

27.10., 15.00 Uhr Naturkosmetik für die kalte Jahreszeit Hand- und Gesichtspflegecreme, lippenbalsam mit oder ohne Farbe herstellen. kosten: 18 euro

das komplette Veranstaltungsprogramm und weitere informationen finden Sie auf der Webseite des Parks: www.bad-heilbrunn.de/kraeuter-erlebnis-park-1 www.kraeuter-erlebnis-region.de

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Veranstaltungskalender

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SEHENSWERTES IN WOLFRATSHAUSEN &

UMGEBUNGIn ErinnerungKunstausstellung Heinz Haberkorn Der Arbeitskreis Kunst und Kultur des LAW Wolfratshausen e. V. veranstaltet in Zusam-menarbeit mit dem Geretsrieder Kulturherbst eine „Gedächtnisausstellung“ des 2011 verstorbenen Wolfratshauser Malers und Kultur-preisträgers (2002) der Stadt Wolfratshausen Heinz Haberkorn. Eröffnet wird die Ausstellung in Wolfratshausen mit einer Vernissage am 5. Oktober 2012 um 19 Uhr im Atelier Cordan in der Weidachmühle, Äußere Münchner Str. 2, und in Geretsried am 6. 10. 2012 um 16 Uhr im Kunstbunker von Albrecht Widmann am Isardamm 20. Die Gemälde sind in Wolfratshausen vom 5. bis 14. Oktober und in Geretsried vom 7. bis 14. Oktober jeweils Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen. FO

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Bauerntheater„Bayerische Prohibition“ Die Loisachtaler bauernbühne e. V. führt die „bayerische Prohibition“ auf, eine Komödie von Peter Landstorfer: Durch kaiserlichen beschluss wird in bayern das Schnapsbrennen verboten – und das ausgerechnet, wo der alljährliche brandltag bevorsteht, an dem der neue Schnaps zum ersten Mal ausgeschenkt wird. Der brandlwirt denkt aber gar nicht daran, sich dem preußischen Druck zu beugen. Durch allerlei Tricks versucht man, den eingesetzten Kontrolleur zu täuschen. Ob das wohl gut geht?Spieltermine: 13., 19., 20. und 27. Oktober sowie 9., 10., 16., 17., 18., 23. und 24. November um 20 Uhr in den Ratsstuben in Geretsried

Ich bin so freiJosef Brustmann Frei sein will jeder – und dass er sich in seinem Leben ereignet und seine blätter schön entfaltet. Frei sein wie ein Vogel und fliegen, aber nicht gleich vogelfrei und zum Abschuss freigegeben. Immer gleich diese dumme Angst, sich ein zu großes Stück abzuschneiden vom Freiheits-Lebens-Kuchen, der einem doch eigentlich selber gehört; immer gleich diese Angst, zu frech zu sein. Auf diesem schmalen Grat zwischen Vogelfreiheit und vogelfrei fliegt, wackelt, strauchelt der Kabarettist schon von berufs wegen – und Josef brustmann noch aus zusätzlicher Lebenspassion und neugierde. bei diesem heißen Drahtseilakt heißt es, nicht runterzufallen, nicht rauszufallen aus dem warmen Vogelnest. Und Josef brustmann arbeitet dabei mit allen Tricks: Witz, Aberwitz, absurde Klugheit, ein Schuss Melancholie, ein halbes Dutzend skurriler Instrumente, betörender Gesang und Pfeifen im Walde.Vereineheim Dorfen, Attenhauser Straße 1, 82057 Icking/Dorfen, 22. September 2012, 20 Uhr

MusikreiheLoisachJazz Am 5. Oktober 2012 startet mit dem Stephanie Lottermoser Quartett feat. Charly Antolini im Foyer der Loisachhalle die Jazz-Trilogie „LoisachJazz“. Die junge Saxophonistin und Sängerin hat sich bereits international einen namen gemacht. Im Turnus von drei Monaten laden dann am 18. Januar 2013 Claus Koch & The boperators zu bebop und Hardbop ein, und am 19. April 2013 folgt das Konzert des bekannten Vibraphonisten Wolfgang Schlüter mit seiner band, dem Wolfgang Schlüter Quartet. beginn ist jeweils um 20 Uhr.Karten für die Veranstaltungen können erstmals sowohl im Abon-nement als auch einzeln erworben werden. Tickets gibt es über München Ticket, das bürgerbüro Wolfratshausen, Happy Holiday reisen, reisebüro Hecher und bei allen bekannten VVK-Stellen sowie an der Abendkasse (zzgl. Gebühren).

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Kultur purGeretsrieder Kulturherbst Die Stadt Geretsried veranstaltet in Zusammenar-beit mit dem Geretsrieder Kulturforum vom 5. bis 14. Oktober 2012 den „Geretsrieder Kulturherbst“. Geboten wird ein breites Spektrum von Lesungen, Kabarettabenden, Ausstellungen, Film- und Tanzvorführungen bis hin zu Konzerten mit Solisten und Chören. Auf dem Festplatz an der Jahnstraße wird eigens für diese Veranstaltung ein Eventzelt errichtet. namhafte Künstler wie Erwin Pelzig, Konstantin Wecker, Klaus Doldinger, Andreas Giebel und die Gumboots werden sich die Ehre geben. Das gesamte Programm ist unter www.kulturherbst-geretsried.de einzusehen.

MusikkabarettUnverschämte Wirtshausmusik Mit ihrem neuen Programm „Wann i ned mog nacha muaß i“ treten Konstanze Kraus (Harfe) und Otto Göttler (Diatonische Harmonika) am 18. Oktober 2012 um 20 Uhr in der Kulturbühne Hinterhalt in Gelting, Leitenstr. 40, auf.Das Publikum erwartet ein meist lustiger, manchmal kritischer, selten trauriger, aber auf jeden Fall unterhaltsamer Musikkabarett-Abend mit vielen Überraschungen. Freche Lieder, politische balladen, Zwiefache und Landler gehören ebenso zum Programm wie rockige Einlagen und bayerischer blues.Der Hinterhalt verlost zusammen mit der Dahoam zweimal zwei Freikarten für diese Veranstaltung. Schicken Sie eine Postkarte oder Mail mit dem Stichwort „Wirtshausmusik“ an das Dahoam Magazin, Postfach 01, 82510 Wolfratshausen, bzw. an [email protected]. Einsendeschluss ist der 8. Oktober 2012.

Klassik im IsartalDas Kern-Quartett Aus dem renommierten Gewandhausorchester Leipzig ist das Quartett hervorgegangen, das am 7. Oktober um 20 Uhr in der Loisachhalle in Wolfratshausen auftreten wird. Auf dem Programm stehen Werke von Joseph Haydn (Streichquartett G-Dur op. 76 nr. 1), Joaquín Turina („Das Gebet des Torero“) und Maurice ravel (Streichquartett F-Dur). Das Kern-Quartett besteht seit 2008 und ist mit sehr erfolgreichen Konzerten im In- und Ausland hervorgetreten. Die internationale Herkunft der Musiker führt dazu, dass verschiedene Interpretationsstile und musikalische Ideen im Quartettspiel verschmel-zen und ein farbenreiches und intensives Musizieren ermöglichen, das den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Karten gibt es im Bürgerbüro der Stadt Wolfrats-hausen (Tel. 08171/214 0) sowie bei allen Vorver-kaufsstellen von München Ticket.

Veranstaltungskalender

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dahoam Spezial

In der 2. Ausgabe von Dahoam starteten wir einen Aufruf zum Großen Dahoam-Fotowettbewerb mit dem Thema „Dahoam in Wolfratshausen“. Es sollten Fotos eingeschickt werden, die darstellen, was Wolfrats-hausen und Umgebung zur ganz persönlichen Hei-mat des jeweiligen (Hobby-)Fotografen macht. Das Gewinnerfoto von Hubert Blockinger ziert den Titel

dieser Ausgabe. Auf dieser Seite möchten wir zudem die Fotos einiger anderer Teilnehmer ehren.

Der Dahoam- Fotowettbewerb

Diana Ullmann

Marion Lenz

Petra Prochnow

Vivien Schrüffer

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Entschlüsseln Sie die im Heft „versteckten“ QR-Codes, suchen Sie die ermittelten Ziele auf, und sichern Sie sich die Chance auf unsere Gewinne! Die Buchstaben, die das

gesuchte Gewinnspiel-Lösungswort ergeben, erfahren Sie in den mit den QR-Codes verschlüsselten Geschäften und Restaurants in Wolfratshausen (nicht per Telefon oder E-Mail). Außerdem erhalten Sie bei einigen teilnehmenden Firmen attraktive Gut-scheine oder kleine Aufmerksamkeiten.

Wie das geht: QR-Code-App (z. B. „QR Code Scanner“ bei iTunes oder „Barcode Scanner“ bei Google Play Store) auf Smartphone herunterla-den, QR-Codes einscannen, Ziele aufsuchen, dort nach den Lösungsbuchstaben fragen (Stift und Zettel nicht vergessen!) und das Lösungswort aus den einzelnen Buchstaben zusammensetzen.

Das ermittelte Lösungswort schicken Sie unter dem Stich-wort „Stadtrallye“ bitte bis zum 5.10. 2012 an das Dahoam Magazin, Postfach 01, 82510 Wolfratshausen, oder an die Mailadresse [email protected].

Viel Spaß dabei!

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Zu gewinnen gibt es fünfmal zwei Freikarten für die Premiere der Komödie „Bayerische Prohibition“, aufgeführt von der Loisachtaler Bauernbühne e. V. am 13. Oktober um 20.00 Uhr. Nähere Informationen zu der Aufführung lesen Sie im Veranstaltungskalender auf Seite 26.

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Wissen & GeWinnen

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W olfratshausen ist Heimat. Jemand hat einmal gesagt, Heimat ist, wo das Herz ist. Eigentlich ist das Blödsinn. Denn das Herz ist ein Muskel im menschlichen Körper, also immer in mir drin. Meine Heimat ist also immer dort, wo ich bin. Du liebe Güte, dann ist die Heimat ganz schön groß, wenn man ein bisschen rumgekom-men ist. Aber wenn man die meiste Zeit seines Lebens in Wolfratshausen verbracht

hat (und damit auch das Herz), dann muss das wohl die Heimat sein. Daran kann auch kein Zweifel bestehen. Denn Heimat ist dort, wo man sich zu Hause fühlt. Es sind die Straßen und Orte deiner Kindheit, von den Nant-weiner Wäldern bis zur Weidacher Brücke, vom Kanal bis zum Bergwald. Es ist der Geruch der Weidacher Grundschule und des Kindergartens gleich daneben, den du dein Leben lang nicht ver-gessen wirst. Die Maisfelder, die es heute nicht mehr gibt, weil sie zugebaut worden sind. Der sanfte Nebelschleier über der Loisach am Sonntagmorgen, wenn du mit einem Cappuccino vom Högl auf dem Sebastianisteg stehst, tief durchschnaufst und dir nur denkst: schee. Andreas Kimmelmann, 33 Jahre, Autor

Du bist aus Wolfrathausen, wenn … Dieser Blog in Fa-cebook hat mein Interesse sofort geweckt. Kein Wunder, wenn man über sechs Jahrzehnte gerne hier lebt und ar-

beitet. Viele interessante Beiträge haben meine Gedanken zurück zu längst verflossenen Dingen gebracht. Wie klein war Wolfrats-hausen noch in den 50er-Jahren und doch ein sehr geschäftiger Marktflecken durch die vielen Läden, Ämter und Behörden. Nach und nach wurde viel gebaut, Wolfratshausen wurde Stadt. Zahlreiche neue Bürger kamen hierher und Gewerbegebiete, da-mit auch mehr Verkehr. Der wird leider noch heute innerörtlich auf den wenigen Straßen abgewickelt. Wolfratshausen ist einge-schlossen vom Bergwald, der Loisach und der Isar. Das macht unsere Stadt aber auch so lebens- und liebenswert. Es entstanden und entstehen immer wieder neue Gebäude, alte Häuser werden renoviert oder durch neue ersetzt. Das Bild verändert sich. Aber das ist doch überall so und auch in Ordnung, finde ich. Auch die Marktstraße verändert sich, man hört oft: Ach, der hat schon wieder aufgehört, und da fängt wieder ein Neuer an, ja – Han-del ist Wandel. Wir können uns trotzdem hier sehr wohl füh-len, nicht umsonst wollen so viele Neubürger hierher ziehen. Es gibt viel Grün, Spazierwege an Loisach und Isar, den Bergwald. Wolfratshausen mit seinen Stadtteilen hat interessante Vereine, die Loisachhalle, es gibt bayerische und internationale Gastrono-mie, schöne Biergärten. Und nicht zu vergessen, eine ganze Men-ge Arbeitsplätze. Sicher werden in ein paar Jahren wieder Leute sagen: Du bist aus Wolfratshausen, wenn … Peter Ley, 62 Jahre

MEIN Wolfratshausen Inspiriert durch die Facebook-Gruppe „Du bist aus Wolfratshausen, wenn ...“ entstand die Idee zu dieser Leserbrief-Reihe. In der ersten Folge freuen wir uns über einen Einblick in die persönlichen Erinnerungen und Eindrücke der beiden Wolfratshauser Andreas Kimmelmann und Peter Ley.

Zum Hintergrund der FB-Gruppeseit Juli 2012 ist die Facebook-Gruppe „Du bist aus Wolfratshausen, wenn ...“, gegründet von Dahoam-Chefredakteurin sandra Johnson, mit 746 aktiven Mitgliedern (stand 27. august 2012) ein rege besuchter online-treffpunkt zum austausch von erinnerungen und erlebnissen rund um die region Wolfratshau-sen. Mitglieder ergänzen den satzbeginn „Du bist aus Wolfratshausen, wenn ...“ mit ihren ganz persönlichen erinnerungen, wie z. b. brigitte Fagner: ... „Du noch beim bambuch (neben tausend) eingekauft hast. Vom schuabandl übern bH – ois hoads do gem !“ Wer Mitglied werden möchte, kann sich anmelden unter www.facebook.com/groups/wolfratshausenaußerdem freut sich die Dahoam-redaktion auch künftig über weitere leserbriefe zum thema „MeIn Wolfratshausen“.

Page 31: Dahoam Ausgabe 3/2012

Jetzt mitmachen!Jetzt mitmachen!

Der neue Bundesfreiwilligendienst:

Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden.

Ab dem 1. Juli kann sich jeder im neuen Bundesfreiwilligen-

dienst engagieren – ob alt oder jung, Frau oder Mann.

Kinder- und Jugendhilfe, Altenpfl ege, Behindertenhilfe,

Kultur, Sport, Integration, Umweltschutz - vieles ist möglich.

Also: direkt informieren und jetzt anmelden!

www.bundesfreiwilligendienst.de

www.freiwillige-im-naturschutz.de

Page 32: Dahoam Ausgabe 3/2012

RäuchersetDas liebevoll zusammengestellte Räucherset im Geschenkkarton beinhaltet

▪ Heu von der Passionswiese ▪ Votivgabe „Kreuz“ ▪ eine handgeschmiedete Pfanne mit Herzemblem ▪ einen alten versilberten Löffel ▪ zwei Räuchermischungen nach alter Überlieferung, „Rauhnachtmischung“ und „Reinigungsmischung“

▪ Räucherkohle ▪ Büchlein „Räuchern, traditionelles Brauchtum … Ritual oder um negative Energien zu vertreiben“

Räuchern kann auf eine sehr lange Traditi-on im Alpenland zurückblicken. Besonders in den Tagen und Nächten zwischen dem 24. Dezember und dem 5. Januar, in den sagenumwobenen „Rauhnächten“, wird dieser Brauch seit jeher gepfl egt.

Da aber unsere Zeit immer schnelllebiger wird und viele den Bezug zur Natur und ihrer Gesetzmäßigkeit verloren haben, füh-len sich die Menschen oft mit dem Thema überfordert oder halten es für Humbug.

Dieses Set soll Ihnen das Thema ganz un-verkrampft ein Stück weit näher bringen.

Überzeugen Sie sich selbst. Es wird „wahre Wunder“ wirken, wenn Sie es ausprobieren!

Räucherntraditionelles Brauchtum … Ritual oder um negative Energien zu vertreiben

Räuchern

Erhältlich bei: Hirschkuss-GenussmanufakturTölzer Straße 12 83674 Gaiß[email protected]