DarkVibe Januar 2011

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JANUAR 2011 For Free! * DUNKEL * ANDERS * RESPEKTLOS * KOSTENLOS * VERSCHÄRFT * INFORMATIV * BÖSE * EINZIG - NICHT ARTIG * D ARK VIBE MAGAZIN Außerdem: Style Check Club Report Hupen und jede Menge mehr Behind the scenes: DJ Michael Zöller Neujahrsansprache A Life Divided Massiv in Mensch Frl. Venus Mark Benecke Honey

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Januar 2011

Transcript of DarkVibe Januar 2011

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JANUAR 2

011

ForFree!

* DUNKEL * ANDERS * RESPEKTLOS * KOSTENLOS * VERSCHÄRFT * INFORMATIV * BÖSE * EINZIG - NICHT ARTIG *

DARKJANUAR 2

011

JANUAR 2

011

VIBEDARKDARKDARKVIBEVIBEVIBEVIBEVIBEVIBEVIBEVIBEVIBEMAGAZIN

Außerdem:Style CheckClub ReportHupenund jede Menge mehr

Behind the scenes:DJ Michael Zöller

Neujahrsansprache

A Life Divided

Massiv in Mensch

Frl. VenusMark Benecke

Honey

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Dark 3 Vibe

INHALT

JAHRES-CHARTS 2010 - TOP TEN ALBEN

Hell-o, liebes Dunkelvolk,nachdem wir 2010 schon gemeinsam in den Clubs ver-bracht haben, lasst uns auch gemeinsam durch 2011 ge-hen!Der letzte Monat des Jahres vergeht ja erfahrungsgemäß schneller als alle anderen. Das Weihnachtsfest fordert sei-nen Tribut: Weihnachtsfeiern im Job und in der Familie, Glühwein in allen Variationen, und Geschenke einkaufen für Leute, die man mag und nicht mag. Frl. Venus hat diese Zeit genutzt und wegen des frühzeitigen Winter-einbruchs damit begonnen, online einzukaufen. Aber lest selbst, was sie über Onlineshops und Onlinefl ops heraus-gefunden hat.In dieser Ausgabe haben A Life Divided bei uns aus dem Nähkästchen geplaudert, und Dr. Mark Benecke erfreut uns mit der ultimativen Neujahrsansprache für 2011. Dar-über hinaus lässt euch Dr. Benecke an seinen Erkenntnis-sen zum Vampirismus teilhaben und der LEO-Store hat aktuelle Fashion-Hinweise für euch, damit ihr auch im neuen Clubjahr modisch ganz vorn steht!Und ja, sicher, es gibt auch Hupen, den Clubcheck, das ul-timative Glossarium und das Gruft orakel, damit wir 2011 genauso unterhaltsam beginnen, wie wir 2010 aufgehört haben‼

Party on, Eure DarkVibes

HUPEN DES MONATS

01. Front Line Assembly – Improvised Electronic Device02. In Strict Confi dence – La Parade Monstrueuse03. Nitzer Ebb – Industrial Complex04. De/Vision – Popgefahr05. Diorama – Cubed06. Suicide Commando – Implements Of Hell07. Project Pitchfork – Continuum Ride08. Hurts – Happiness09. Absurd Minds – Serve or Suff er10. Patenbrigade: Wolff – Baustoff [Popmusik für Rohrleger]

Editorial ...........................................................................3Top des Monats .............................................................4ClubCheck ......................................................................5CD-Review .....................................................................6StyleCheck ......................................................................7Vibe of the Moment......................................................8Neujahrsansprache .....................................................10Oswald Henke – Sonnenkinder ...............................13So schwarz ist ..............................................................14Historisches ..................................................................15Angespielt .....................................................................15Bodymodifi cation ........................................................16A Life Divided .............................................................18Dark Styles – White Rabbit ......................................20Dark Styles – Devil‘s Advocate ...............................22Band-Contest ...............................................................24W:E Comic ...................................................................25Glossarium ...................................................................26Philipp Blömeke – am angststrand .........................27Mark Benecke ..............................................................28Massiv In Mensch .......................................................30Starfocus .......................................................................33In & Out ........................................................................33Frl. Venus Kolumne ....................................................34Gruft -Orakel .................................................................35Behind the scenes .......................................................36Die letzte Seite .............................................................38

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Dark 4 Vibe Dark 5 Vibe

Auf die Ohren: Top des Monats

Welle: Erdball – Die Singles 1993-2010Die extrem aufwändige Volksempfänger-

Schmuckbox ent-hält alle bisher erschienenen und lange vergriff enen Singles der Band, die teilweise zum ersten Mal auf CD und selbstver-ständlich inklusi-ve der limitierten Sondereditionen mit Bonustracks sind. Von „Nyn-

tändo-Schock“ bis „Ich bin aus Plastik!“ ist al-les an Bord!

Diese Schmuckbox, eine Sonderanfertigung speziell für Welle:Erdball, umspannt die ge-samte Karriere dieser wohl einzigartigen Band. 10 CD-Singles in stylishen Slim-Digi-paks, randvoll mit analogen Klängen, elektro-nischer Tanzmusik, NDW-Charme und ehrli-chen Gefühlen - für Roboter und Menschen gleichermaßen geeignet! Das ganze ist limitiert auf 3.000 Exemplare und schon jetzt ein mehr als begehrtes Samm-lerstück. Mit dieser exklusiven Edition wird Geschichte geschrieben.

Spike laCross

CLUBCHECK!ZWISCHENFALL BOCHUM

Der Titel allein lädt zu Interpretationen ein. Was wollen Covenant damit sagen? Direkte Antwort bleiben die Schweden schuldig, aber

ein zwölf Tracks schweres Album haben sie prompt geliefert.

Das Album ist eine gute Mischung zwischen tanzba-rer Clubmusik und

wunderschönen Balladen, wie zum Beispiel „Th e Beauty And Th e Grace“. „Worlds Collide“ hingegen ist wieder ein tanz-barer Song, der die Tanzfl ächen der Clubs fül-len wird.

Dieses Warten auf den Höhepunkt, diese Er-wartungshaltung nach einer Lösung ist das durchklingende Leitmotiv des Albums „Mo-dern Ruin“. Es zeigt sich zuerst im Intro und durchläuft dann das gesamte Album.

Covenant beweisen mit dem siebten Album, dass sie nie weg waren, dass sie die vier Jahre seit dem letzten Studioalbum gut genutzt ha-ben, um ein neues und in guter Covenant-Ma-nier zum Nachdenken anregendes Album ge-schaff en haben. Gerade für Fans des ruhigen Electro-Genres ist „Modern Ruin“ ein Muss.

Covenant – Modern Ruin

Das / Der Zwischenfall … einer der ältesten Gothic-Clubs Deutschlands im Herzen des Ruhrgebiets.Seit vielen Jahren hält sich der Club wacker und wartet nach wie vor an den Wochenen-den mit einem abwechslungsreichen Pro-gramm, gespickt mit Live-Gigs, auf.Das Publikum ist „bunt“ gemischt schwarz, von jung bis alt, vom Electro-Fan bis hin zum New Wave-Anhänger.

Der Check:

Ambiente:

2 Floors, ein großer mit Bühne, ein (sehr) klei-ner, der direkt ins angrenzende Cafe übergeht.

Die Deko ist überschaubar, aber das Flair die-ses „Urgesteins“ der Gothic Clubs ist defi nitiv präsent.

8 von 10

Eintritt spreis:

Wie in NRW fast überall üblich, 5 Euro Ein-tritt .

8 von 10

Getränkepreis:

Auch hier guter Durchschnitt im Preisniveau. Im Prinzip ortsübliche Preise.

8 von 10

Musikvielfalt:

Sehr ausgewogenes Programm und durch die zwei verschiedenen Floors für jeden Ge-schmack etwas dabei. Auf dem Main Floor meist komplett gemischtes Musikprogramm

8 von 10

Erreichbarkeit:

Sehr gut sowohl mit dem Auto als auch mit den öff entlichen Verkehrsmitt eln zu erreichen. In der angrenzenden Fußgängerzone gibt es auch immer ausreichend Parkmöglichkeiten

10 von 10

Fazit 8 Sterne

Öff nungszeiten: Freitag und Samstag

Anschrift : Alte Bahnhofstraße 214, 44892 Bo-chum

Webadresse: www.z-fall.de

Fazit 8 Sterne

Öff nungszeiten: Freitag und SamstagÖff nungszeiten: Freitag und Samstag

Anschrift : Alte Bahnhofstraße 214, 44892 Bo-Anschrift : Alte Bahnhofstraße 214, 44892 Bo-chumchum

Webadresse: www.z-fall.deWebadresse: www.z-fall.de

Auf die Ohren: Top des Monats

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GOTHIC QUEEN VICTORIA

Ri� tungsweisend für diese Stilbildung war die Ver� lmung von Bram Stokers „Dracula“. Francis Ford Coppola kreiert ein dunkelromantis� es Ambiente und sein Film gilt als werkgetreueste Wiedergabe der Vorlage von Bram Stoker. Anhänger der dunklen Szene waren nur zu bereit, diese neue Inspiration aufzusaugen. Die Gothic-Subkultur sieht von Anbeginn den Vampir als Ar� etypen und bedient si� der ganz eigenen Ästhetik, die den Vampir in der Litera-tur umweht. Zum einen ist der Vampir unsterbli� ; mit den ri� tigen Mi� el bekämp� , zerfällt er jedo� in Sekunden zu Staub. Da die Romanvorlage Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ist die Mode jener Zeit eine s� öne Mögli� keit, ein wenig von dieser Unsterbli� keit ins eigene Leben zu holen.

Ebenso wie der Coppola-Film hat der Film „From Hell“ der Brüder Hughes über das Jack-the-Ripper-Th ema, mit Johnny Depp als Inspektor, stilbilden-den Einfl uss auf den viktorianischen Stil in der Schwarzen Szene genom-men. Auch die Tim Burton-Filme Sleepy Hollow (1999)und Sweeney Todd (2007) sind unversiegbarer Qu ell der Inspiration und erlauben immer wieder neue Möglichkeiten, Modifi -kationen an der eigenen Garderobe vorzunehmen. Der Viktorianerin steht eine große Bandbreite an Stilelementen und mo-dischen Accessoires zur Verfügung. Mit Korsett s, Spitzen und Bändern, Stocklocken, Hütchen und Hairpieces, Brokat und Jacquardstoff en, Samt und Seide, spitzen Schnürstiefelchen mit geschwungenen Absätzen, ausladen-den Kleidern mit Krinolinen (einer Art Reifrock)und Umhängen, wenn die Zeit um die Mitt e des 19. Jahrhun-derts zitiert werden soll. Wer sich mehr an der Mode des Regentschaft sendes von Qu een Victoria orientieren will, trägt seine Röcke wie bei der letzten Jahrhundertwende modern, fi gurbetont und bodenlang. Als Tournüren ab 1888 aus der Mode gerieten, tendierte man zu Kleidern, bei denen keine Korsett s oder spezielle Rockunterkonst-ruktionen nötig waren. Die Röcke fi elen glockenartig in A-Form. Die Variationsbreite für den viktorianisch ins-pirierten Stil ist für Frauen erfahrungsgemäß ein wenig größer als für Männer.

Die langhaarigen männlichen Vertreter dieses Stils tragen gern mal – wie Gary Oldman in der Dracula-Verfi lmung - einen Zylinder zu langen Haaren und eine runde Son-nenbrille, entweder eine randlose oder eine mit schmalem Metallgestell. Wobei lange Haare selbst schon ein Bruch sind, denn das kannte die viktorianische Zeit schon nicht mehr. Die Herrenbekleidung besteht vor allem aus Gehrö-cken, Westen, Kniebundhosen.

Die Besonderheit des viktorianischen Stils ist nicht, die Mode der 63 Jahre der Regentschaft von Qu een Victoria zu kopieren, sondern Stilelemente zu adaptieren und sie für die Gegenwart in einen neuen, schwarzen Kontext zu setzen. Sicher spielt mit hinein, dass Victoria ihre 40 Wit-wenjahre zelebrierte und von ihrem 42. Lebensjahr an – in dem sie ihren Mann verlor – nur noch schwarz trug. Es

wird kolportiert, dass sie sogar Bilder übermalen ließ, auf denen ihre Kleider eine andere Farbe als schwarz hatt en.Für den viktorianischen Stil können die Eindrücke aus den Vampirfi lmen der letzten zwanzig Jahre zu diesem Stil hinzugenommen und mit Stilele-menten aus Punk und Goth gebrochen werden, um einen neuen Zusammen-hang herzustellen. An den Randberei-chen des Victorian Style ist dann auch der Steampunk anzusiedeln, der die rückwärtsgewandte Utopie einer Welt zeigt, wie sie hätt e sein können, wenn sich der Dampf und nicht die Elektri-zität durchgesetzt hätt e.

Der Victorian Style ist immerhin so verbreitet, dass 2010 beim WGT in Leipzig ein so genanntes Vikto-rianisches Picknick initiiert wurde.

Die Teilnehmer dieser Veranstaltung machen allerdings Mode-Anleihen bei allen Epochen der letzten fünfh undert Jahre, solange es nur antiquiert wirkt – inklusive Steam-punk. Ausgesprochen viktorianisch geprägte Garderoben waren 2010 nur vereinzelt vertreten, aber das gehört mög-licherweise auch dazu.

Alana Abendroth

[Stylecheck]VICTORIANCD - REVIEWS

Nachtmahr - Semper fidelis(Trisol Music Group)

Das dritt e Album von Th omas Rainers Pro-jekt Nachtmahr kommt mit hochwertigem Art-work daher. Die CD mit sehr ansprechender Text- und Fotobeilage

ist einem kleinen Flügelaltar nicht unähnlich. Und der Supreme Commander macht den anbetungswürdigen Sound für die Clubtanz-fl ächen, und auch die Hausarbeit geht mit so einer Hintergrundmusik viel leichter von der Hand. Eingängige Samples und der berühmte ‚Rhythmus, wo jeder mit muss‘ prägen diese Veröff entlichung.11 Clubkracher auf einem Album muss erst mal einer nachmachen!Anspieltipps: Tanz des Blutes, Trockenfi cken

Alana Abendroth

ShirayasDream – Venus Calls(Unsigned)

Beinahe theatralische Opernarien erwarten den Hörer auf dem 3ten Album von ShirayasD-ream. Eine mehrsprachi-ge pathetische Mezzo-sopran-Stimme trifft auf

Elektro, poppige Beats, Avantgarde & Klassik. In der Lyrik geht es um Traurigkeit, Zorn und falsche Hoff nungen. Eine Menge Dunkelheit ist in den Tönen und der weiblichen Stimme hörbar, aber auch ein gehöriger Anteil strah-lenden Lichts entführt uns in eine surrealis-tische Klangwelt. In manchen Momenten ist es mit der Th eatralik ein bisschen zu viel des Guten, der Silberling ist aber sehr geeignet für lange Winternächte.

Michaela Paarmann

SOMAN - Noistyle(Infacted Recordings)

Wo SOMAN drauf steht, ist Qu alität drin – in diesem Falle elf extrem gut tanzbare Tracks, die in jeden Club gehören! Beim Track „Skin Deep“ erfährt Kolja stimmliche Unterstützung durch Lahannya, was eine exzel-lente Ergänzung zu seiner Musik ist. Seit dem 3. Dezember 2010 ist die aktuelle Veröff entlichung aus dem Hause Infacted Recordings auf dem Markt und schon geht’s raketenartig ab. Am 24.12 schafft das Album Noistyle den Sprung auf Platz 1 der Ver-kaufscharts bei Infacted Recordings amerikanischem Lizenzpartner Met-

ropolis Records. Für SOMAN-Fans ist dieses Album sowieso ein Muss und alle anderen sollten unbedingt reinhören und sich überzeugen lassen!

Alana Abendroth

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Name: Michi RavenAlter: 39Wohnort: SoestWebsite: www.myspace.com/ravencrawlFotograf: Hector Landers / www.myspace.com/hectorlanders

Vibe Of The Moment

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Dark 10 Vibe Dark 11 Vibe

Unter pionierha� em Vors� i� en ihrer � ar-mantesten Krä� e hat mi� die Redaktion ge-beten, die DARK VIBE-Neujahrsanspra� e für Eu� zu verfassen. Als Landesvorsitzender der PARTEI (Partei für Anti� risten, Rumore, Tier-s� utz, Elfenförderung und Indignation) ist das für mi� eine Ehre und Selbstverständli� keit.

Ich komme ohne Umschweife zum einzig Wichtigen, nämlich den Versprechungen:

☞ „Ich sage verbindlich zu, dass Cthulhu bei seiner nächsten Erweckung nicht wie in den letzten drei Southpark-Folgen von Cartman missbraucht, sondern diesmal zur dauerhaft en Auslöschung alles Farbigen eingesetzt wird. Nur Schwarz macht schlank!

☞ Vampyre haben bei den Veranstaltungen meiner Frau und mir bevorzugt Eintritt , auch wenn sie (wie jährlich beim WGT) überfüllt

sein sollten (die Veranstaltungen, nicht die Vampyre).

☞ Freaks und Fantasten erhalten quartals-weise Sonderboni, die durch die Deckelung ih-rer Verträge nicht gedeckelt werden können.

☞ Die Sonne wird grundsätzlich verdunkelt bzw. dauerhaft an und un-ter den Horizont ge- resp. verdrängt. Schnee und Käl-te werden als Einheitsklima eingeführt. Glitzern ist nur Eiskristallen erlaubt, an-sonsten verboten.

☞ Das Aufessen von Tie-ren ebenfalls.

☞ Jedem Wankelmüti-gen, Depressiven, seelisch Unausgeglichenen oder

sonst wie Niedergedrückten oder Trauma-tisierten steht einmal jährlich eine Behand-lung nach Wunsch zu, sei es mitt els Kraft tier, Growling oder Samplerloop.

☞ Die Integration von Cybergoths wird vorangetrieben, auch wenn das Oldschoolern nicht passt. Hier regiere ich!

☞ Portale zu anderen Dimensionen dürft en nur noch von Frau Fossi & Herrn Bergamini geöff net werden.

☞ Die weitere Entwicklung des Grafen wird ohne Häme abgewartet.

☞ Im Übrigen herrscht ab sofort Absinth-zwang sowie die Verpfl ichtung, jegliches Selbstmitleid ab- und statt dessen Lackklamot-ten überzustreifen.

Wie Ihr seht, wurden meine Pläne bereits un-ter sechs Augen besprochen – macht Euch also bereit.

Damit das Schwärzeste fürs neue Jahr –

der Eure –

Markito

Die Neujahrsansprache

vom Spitzenkandidaten der PARTEI NRW, Mark Benecke

Happy New

Year 2011

htt p://schatt enministeriumfuergesundheit.de/

Info: Mark Bene� e trat 2010 auf Listenplatz 1 zur Landtagswahl in NRW an. Er trieb unter anderem die Spaltung Bo� rops von Kir� hellen voran und drehte, in einen grauen Polyesteranzug gewandet, mit dem süßen Zwergkanin� en Hermine den bei Youtube ra-ketenha� o� gesehen Wahlkampfspot im Plüs� pu§ an der E� e.

Page 7: DarkVibe Januar 2011

Dark 13 Vibe

Atme ich die Leere fehlt mir die Luft Die Luft um anderen Atem zu spenden

Wenn ich ersticke stirbt die Welt um michMir scheint die Zeit endet doch irgendwann

Irgendwann ist alles zu EndeEndet die Zuversicht und fault

Die Zeit verbrennt michDoch ich schreie nicht

Trauer schmilzt wie Schnee in der SonneSonnenkinder sind tote Gött erkinder

Mensch geworden jetzt sterblichAlles auf Zeit

Ihre Schönheit schwindet Jahr um JahrIhre Kraft verblasst

Die Zeit frisst sie aufSonnenkinder verbrennen schnell

Die Zeit verbrennt michDoch ich schreie nicht

Wer soll sonst die Angst Dir nehmenWenn nicht ich

Wer dann

Die Zeit verbrennt michDoch ich schreie nicht

SonnenkinderOswald Henke

Aus dem Gedichtband „Ich habe mir die Liebe abgweöhnt und bin doch weiter süchtig“erschienen im Culex-Verlag, ISBN; 978-3-9811768-4-1

In Worten, Klängen, Bildern neue Wege sehen, gehen, erleben, Übereinstimmung entdecken

und dann:...anders denken!

Oswald Henke (Goethes Erben)Tendenziell menschenverachtend oder nur trocken formuliert?

www.Oswald-Henke.de

www.Culex-Verlag.de

… der Himmel glaubt an unser Blendwerk …www.Philipp-Bloemeke.de

Page 8: DarkVibe Januar 2011

Dark 15 Vibe

Die Industrialisierung war schon seit einigen Jahrzehnten im Gange, als in England ein Forum für bahnbrechende Erfi ndungen geschaff en werden sollte. Der technikbe-geisterte deutsche Gatt e der englischen Königin Victoria, Prinz Albert, hatt e die Idee, alle neuen Erfi ndungen und Errungenschaft en in einer Weltausstellung zu präsentie-ren. Auf der Londoner Industrieausstellung von 1851, der ersten Weltausstellung, wurden dann auch Pläne für eine unterirdisch verlaufende Breitspur-Eisenbahn geschmie-det.

Erste öff entliche Eisenbahnen zur Personenbeförderung wurden in England schon ab 1825 genutzt. In und um London entstanden durch diese neue Technik zahlreiche Eisenbahnlinien mit Kopfb ahnhöfen in Innenstadtnähe. Da diese Bahnhöfe nicht durch Schienenwege miteinan-der verbunden waren, mussten Fahrgäste mit Kutschen von einem Bahnhof zum anderen fahren. Und sehr bald waren die Innenstädte mit Kutschen verstopft .

Weil Straßenverkehr und Züge getrennt werden sollten, um die Straßen zu entlasten, wäre eine oberirdische Stre-ckenführung kontraproduktiv gewesen.Im Februar 1860 wurde mit den Bauarbeiten zur ersten

Untergrundbahn begonnen, und am 10. Januar 1863 konnte in London das erste Teilstück der Untergrundbahn eröff net werden. Dieses ‘Metropolitan Line’ genannte

Teilstück ist die älteste U-Bahn-Linie der Londoner Untergrundbahn und da-mit gleichzeitig die älteste der Welt. Diese Form der Untergrundbahn setzte sich ab Ende des Jahrhun-derts europaweit durch,

und das Wort ‘Metro ’abgeleitet von ‘Metropolitan Line’ wurde zum international am häufi gsten verwendeten Be-griff für eine Untergrundbahn.

Rolltreppen waren damals übrigens gänzlich unbekannt – Vorläufer von Rolltreppen wurden erst auf der Weltaus-stellung in Paris 1900 vorgestellt. Die ersten Untergrund-bahnhöfe erreichte man über Aufzüge und Treppen. Erste U-Bahnen –, beispielsweise in Budapest, Berlin, Wien und Paris waren mehr Unterpfl asterbahnen, also unterirdisch verlaufende Straßenbahnen.

Alana Abendroth

Clubs:

La Lic

Rathenauplatz 6 50674 Kölnwww.lalic.deFreitags und samstags wechselnde Th emenparties und regelmäßige Specials (Gothic - DarkWave – Batcave - EBM – Elektro - Alternative 80s)

Essigfabrik

Siegburgerstr. 11050679 Kölnwww.essig-fabrik.deViele Live Konzerte und jeden 3. Freitag die EOD - Dark Genesis auf zwei Stages mit einem Durch-schnitt von 500 - 600 Besuchern monatlich. Out-door-Rauchbereich, wo in den warmen Monaten zusätzlich Grillwürstchen angeboten werden.

Und sonst:Natürlich das Amphi-Festival am Kölner Tanzbrun-nen, das nun schon zum Pfl ichtermin geworden ist. Im Kölner Tanzbrunnen fi nden regelmäßig weitere schwarze Festivals & Konzerte statt (www.koelnkon-gress.de/wDeutsch/locations/tanzbrunnen/veran-staltungskalender.php).

Auf der Ehrenstrasse gibt es noch eine Reihe nett er Alternativ-Shops zum Stöbern und Verweilen.

Shops:

Art of Dark

Schwarze Mode und mehr! Rathenauplatz 4 50674 Kölnwww.art-of-dark.de

Cosmic Ware

Latexkleidung – Lack - Leder - High Heels – Korsett s - FetischkleidungEngelbertstr. 5950674 Kölnwww.cosmic-ware.de

Scarface

Ehrenstr. 6550672 Köln

Vom Radio ins DarkVibe-Magazin!Darkfrequenzy.com ist ein Web-Radio, das Ihr seit dem 01.01.2010 hören könnt. Es ist das Wohnzimmer von: I� will do� nur Spielen - die Sendung für Bre� -, Karten- und Würfelspiele.

Meine Empfehlung für Januar:

Chez Cthulhu

„Mach Dich bereit für die Begegnung mit DEN Wesen aller Dimensionen, die Deine geistige Gesundheit am meisten gefährden … Deinen WG-Mitbewohnern!“

Chez Cthulhu ist das neueste Werk aus der berüchtigten Chez-Reihe aus dem Hause Pegasus. Auch in dieser Ausgabe ist jeder Spieler Teil einer sehr verrückten WG! Nur das die WG-Mitbewohner diesmal keine Studenten, Geeks, Genies, Goths oder Revoluzzer sind, sondern allesamt Verehrer des großen Cthulhu.Ziel von Chez Cthulhu ist es, als Erster in der WG das persönliche Slackziel zu erreichen. Und dazu muss man

schon mindestens ein bisschen wahnsinnig, wenn nicht sogar vollkommen durchgeknallt sein.

Werde zum Asozialarbeiter, Totengräber, Sanatoriums-wächter oder Straßenprediger, verbringe Deine hart

verdiente Freizeit mit unerwünschtem Be-such, wie dem Manga-Mädchen, Arne, dem Allesfresser, Herrn Hirntot oder fröhlichen Aktivitäten, wie in unbekannten Sprachen brabbeln, CSI Arkham gucken, Rollenspielen oder Besuchen der Traumlande, um Deinem persönlichen Slackziel näher zu kommen!

Zu fi nden unter www.pegasus.deWeitere Spiele-Podcasts fi ndet Ihr unter: www.darkfrequenzy.com/podcast/dircaster.php

Ihr wollt noch mehr Spiele?Dann schaltet am 13.01.2011 ab 21 Uhr auf DarkFrequenzy.com ein, dann läuft nämlich die nächste Ausgabe von: Ich will doch nur Spielen!

Anne Schweizer

Angespielt

So schwarz ist....Die erste Untergrundbahn

... im JanuarEs geschah

Underground

Vogelsanger Str. 20050825 Kölnwww.underground-cologne.deJeden Freitag ab 22 Uhr Hardcore, Emocore, Punk-rock, Indie – Eintritt frei

Live Music Hall

Lichtstr. 3050825 Kölnwww.livemusichall.deJeden 1ten Freitag 80er- / 90er-Party – Pop, Wave, NDW sowie regelmäßige Konzerte

Page 9: DarkVibe Januar 2011

Dark 16 Vibe

„Gu� en Sie mi� an und weisen Sie si� aus!“ So hä� e eine Zugangskontrolle zu einer für Jugendli� e ungeeigneten Veranstaltung in der Steinzeit klingen können. Es gab zwar keine Standesämter und Stadtverwaltungen, aber trotz-dem musste die Linie gezogen werden, wer Kind und wer Erwa� sener ist. Unsere Vorväter und –mü� er ha� en eine ganz einfa� e und praktikable Lösung gefunden: Mit den wi� tigsten Informa-tionen gingen sie unter die Haut!

Die Erfi ndung des Tatt oos kann kei-nem bestimmten Volk oder Kontinent zugeordnet werden. Die Wahrschein-lichkeit ist groß, dass es eher zufällig entstand. Beispielsweise wenn bei Körperbemalungen Farbe auf verletz-te Hautpartien aufgebracht wurde und beim Verheilen unter die Haut geriet. Auch beim Hantieren mit spit-zen Gegenständen, wie Faustkeilen oder Speerspitzen, konnten leicht Aschereste oder färbende Pfl anzenbe-standteile unter die Haut geraten. Was zählt, ist, dass man das Ergebnis schön und nützlich fand und damit begann, diese Technik zu kultivieren.

Tätowieren ist älter als Schreiben. Schrift liche Zeugnisse, warum was tätowiert wurde, sind leider nicht überliefert. Wir wissen jedoch, dass Tätowie-ren zumindest auf dem Gebiet des heutigen Österreich schon im 34. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung eine bekannte Technik war. Belegt durch die Tatt oos der in den Ötztaler Alpen gefundenen Mumie eines Mannes aus der Jungsteinzeit.Wissenschaft ler konnten nachweisen, dass „Ötzis“ Tat-toos zu therapeutischen Zwecken aufgebracht wurden. Er ist mit einer Mischung aus Heilkräutern und Ruß an Körperstellen tätowiert worden, die bei näheren Untersu-chungen Abnutzungserscheinungen aufwiesen - eine Art Arthrose-Th erapie der Jungsteinzeit.Für andere Kulturen gilt, dass sie sogenannte soziale Tätowierungen benutzt haben, um sich gegenseitig ein-schätzen zu können. Bei den Mohave am Unterlauf des Colorado in Arizona war es üblich, alle Frauen mit Kinn-tätowierungen aus Punkten und Strichen zu markieren. Diese Tätowierungen waren Kennzeichen für eine er-wachsene heiratsfähige Frau und sie unterschieden sich von Familie zu Familie. Ein Mann konnte jedoch nur eine Frau heiraten, deren Kinntätowierung sich von der seiner Mutt er und Schwester unterschied. Die Mohave müssen

in ihrer Geschichte bemerkt haben, dass die Wahrschein-lichkeit, gesunde Kinder zu bekommen, steigt, wenn es nicht zu Verwandtenehen kommt. Für die Mohave galt, dass ein Mädchen mit der ersten Regelblutung zur Frau erklärt wurde. Ab der zweiten Blutung wurde begonnen, das Tatt oo aufzubringen.

Eine weitere Form der sozialen Tä-towierung kannten die Pima im Süd-westen Nordamerikas. Dort wurden Braut und Bräutigam direkt nach der Hochzeit tätowiert, um ihre Zusam-mengehörigkeit zu dokumentieren. Bei beiden wurde eine Lidtätowierung durchgeführt, die beim Mann vor Falten schützen und seine Jugend er-halten sollte, und bei der Braut dafür sorgen sollte, dass sie keinen anderen Männern mehr nachschaut.Auch das Moko-Gesichtstatt oo der Maori und Polynesier sollte helfen, den Träger in das Koordinatensystem der Gemeinschaft einzusortieren. Die fl oralen und geometrischen Ornamen-te wurden Jungen und Mädchen bei Erreichen der Pubertät aufgebracht. Mädchen erhielten vornehmlich Kinntatt oos. Die Ornamente auf den Schläfen der Jungen lassen beispiels-

weise Schlüsse auf die soziale Herkunft zu, die Wangen erzählen von der Herkunft sfamilie. Die linke Gesichts-hälft e ist dabei der väterlichen und die rechte Hälft e der mütt erlichen Seite gewidmet. Daraus kann geschlossen werden, dass Symmetrie bei diesem Schmuck nicht wich-tig war.Wichtig war einzig, auszudrücken, ob jemand dazugehört oder nicht. Und dieser Aspekt hat sich bei Tatt oos bis in die heutige Zeit erhalten.

Alana Abendroth

In der nächsten Ausgabe: Seemannstatt oos

Mehr zum Th ema:Alana Abendroth BODYMODIFICATIONISBN 978-3-86608-112-3

– DIE ERSTEN PERSONALAUSWEISE

TATTOOS

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Dark 18 Vibe Dark 19 Vibe

Der wahre Kern des Lebens – er mag von jedem anders de-� niert werden, aber seine Grundzüge liegen in den « ema-tiken Liebe, Leid und Tod. Die Mün� ener Band „A LIFE DI-VIDED“ hat es si� zur Aufgabe gema� t, eben jene « emen einmal genauer zu betra� ten.

Was man im alltägli� en Leben „gar ni� t vor dem fün� en Glas Wein anspre� en würde“ (Sänger Jürgen Plangger), wird bei A LIFE DIVIDED zu Musik gema� t. Eine mutige Reise, die den Hörer in die Tiefgründe des Lebens entführt. Mit viel Gefühl und Melan� olie gestaltet die Formation be-

reits seit 2003 ein musikalis� es Abenteuer, eine Mis� ung aus elektronis� en und gitarrenlastigen Klängen, die per-fekt dosiert ein harmonis� anmutendes, zuglei� aber au� gewaltig mitreißendes Klangbild ergibt. Die angespro� e-nen « emen seien so tiefgründig und persönli� , dass man sie nur in ganz privaten Momenten zu Wort oder Papier bringen könne (Myspace).

Das „geteilte Leben“ wird dur� die Band als eine multiple Persönli� keit bes� rieben, die jedem von uns in den unter-s� iedli� sten Alltagssituationen innewohnt – so kann die ® intessenz von A LIFE DIVIDED de� niert werden.

Trotz ihres Newcomer – Status verö§ entli� te die Band be-reits zwei Alben über ein kleineres Label; ihr neues Werk, das am 28. Januar 2011 ers� einen wird, läu� nun aber über AFM Records. 2006 waren A LIFE DIVIDED bereits auf Tour mit OOMPH!, die zu ihrer Zeit auf Platz 1 der Single� arts standen. 2007 tourte das Projekt aus fünf Mitgliedern um Sänger Jürgen Plangger mit Eisbre� er. Die Gründe waren

naheliegend, da Jürgen Plangger selbst s� on seit einigen Jahren Live – Gitarrist bei Eisbre� er ist und dessen Co-Ka-pitän und Produzent Noel Pix eng in den Produktionsprozess von A LIFE DIVIDED eingebunden wurde.

Im folgenden Interview wird Jürgen Plangger dem Dark Vibe-Magazin mehr über sein Projekt und die weiteren Aus-si� ten für die Zukun� erzählen.

DV: Erstmal danke, dass du dir Zeit für dieses Gesprä� nehmen konntest. Wie würdest du denn persönli� A LIFE DIVIDED bes� reiben?

Jürgen: Die Musik würde ich als Symbiose aus Rock und elektronischen Elementen beschreiben. Ich habe jetzt schon öft er die Vergleiche mit Nine Inch Nails oder Linkin Park gehört. Ich bin zwar der Meinung, dass beides nicht wirklich passt, aber generell habe ich nichts gegen Vergleiche. Oft hat man von seiner eigenen Arbeit ja ein ver-klärtes Bild. Da ist es manchmal ganz hilfreich, wenn andere das beurteilen bzw. einordnen. Was bei A LIFE DIVIDED aber seither gilt, ist, dass das Genre zweitrangig ist. Als Erstes kommt immer der jeweilige Song. Wir haben alle eine hohe Af-fi nität zu coolen Pop-Melodien. Das kann man an uns lieben oder es uns um die Ohren hauen. Für

uns fühlt sich das auf jeden Fall sehr richtig an.

DV: Was dürfen die Hörer von eurem kommenden Album „Passenger“ erwarten?

Jürgen: Wir haben versucht eine Platt e zu machen, die einen auf eine Reise mitnimmt. Deswegen auch der pro-grammatische Album-Titel. Ich glaube, dass wir auf Pas-senger keinen Ausfall oder Lückenfüller haben, sondern jeder Song für sich bestehen kann. Ich hasse CDs, wo die Single super ist und ich mich beim Rest langweile. Da ar-beiten wir bewusst dagegen und ich hoff e, dass uns das gelungen ist.

DV: Wie genau ist das Projekt vor sieben Jahren entstanden? Was waren eure Beweggründe?

Jürgen: Mein Kindheitsfreund Erik hat mich angerufen, dass seine damalige Band einen Sänger sucht. Oh Gott , ist das schon wieder sieben Jahre her⁈ Na ja zumindest

ein Zeichen, dass es ja ganz gut passen muss und wir uns noch nicht die Schädel eingeschlagen haben. Wir haben damals schon viel mit Samples experimentiert und fan-den es spannend, eine Rock Band in einen elektroni-schen Kontext zu stellen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

DV: Was denkt ihr über den Erfolg eurer ersten Singleauskopplung „Heart on Fire“? (Platz 1 der Amazon mp3 – Charts) Was ist euer nä� stes Ziel, dass ihr gerne errei� en würdet?

Jürgen: Wir sind total überrascht worden. Von der Single haben wir uns eigentlich gar nicht so viel versprochen. Es ist ja keine Selbstverständlichkeit, dass eine Newcomerband überhaupt eine Single veröff entlicht. Und dann gleich ein paar Wochen in den Amazon mp3 Top Ten, Platz 15 in den DAC Charts und auch die Presse ist uns wohl gesonnen. Die Leute scheinen den Song echt zu mögen, was uns na-türlich sehr freut! Ich hoff e das Album wird genauso gut aufgenommen.

DV: Wer ist bei eu� für was zuständig? Wie gestaltet si� eure Zusammenarbeit innerhalb der Band?

Jürgen: Erik (Keyboarder, Studiogitarrist) und ich küm-mern uns um das meiste Musikalische. Bei Passenger hat-ten wir zum ersten Mal externe Hilfe von Noel Pix (Eis-brecher). Ansonsten entsteht jeder Song von der ersten Note bis hin zur fertigen Aufnahme in Eigenregie. Das kann Segen und Fluch zugleich sein, aber wir wollten das ja so.

DV: Wie kam es zu der gemeinsamen Tour mit OOMPH! Im Jahre 2006?

Jürgen: Das hat unser damaliger Manager eingefädelt. Er hat den Jungs unser Album geschickt und ihnen hat das wohl so gut gefallen, dass sie uns auf die Tour eingeladen haben. Wirklich sehr nett e Jungs.

DV: Habt ihr s� on weitere Live-Au� ri� e geplant?

Jürgen: Im Januar gibt es ein paar Showcases (08.01. München, 14.01. Bochum, 26.01.

Hamburg, 27.01. Berlin), bei de-nen wir das neue Album

vorstellen werden. Im Mai geht

es dann a u f

S u p -p o r t -

T o u r für Tarja

und im S o m m e r

kommen ei-nige Festivals,

auf die wir uns schon freuen.

DV: Was erwartet uns bei einem Konzert

von A LIFE DIVIDED?

Jürgen: Fünf Jungs, die um ihr Leben spielen. Live wird es erfahrungsgemäß viel rockiger und härter als auf Platt e. Ich freu mich schon total drauf, das neue Zeug zu spielen!

DV: Wie kam es zur festen Involvierung von Noel Pix in eu-ren Produktionsprozess? Würdest du sagen, es gibt gewisse Parallelen zwis� en A LIFE DIVIDED und Eisbre� er?

Jürgen: Der Pix wollte unbedingt unser Alphaville-Cover Sounds like a melody neu aufl egen. Wir hatt en den Song ja schon auf unserem Debütalbum und wir wären nicht auf die Idee gekommen, den noch mal zu machen. Aller-dings hat uns seine Version echt vom Hocker gehauen. Dann hat es sich so ergeben, dass er bei ein paar anderen Songs mit produziert hat, wobei wir wirklich viel von ihm lernen konnten. Das ist wohl die stärkste Parallele. Eisbre-cher haben uns in den letzten Jahren viel geholfen, mit auf Tour genommen und immer ein off enes Ohr gehabt. Wir sind dafür sehr dankbar.

DV: Für wen ist A LIFE DIVIDED gema� t?

Jürgen: In erster Linie für uns selbst. Ich bin fest der Mei-nung, dass wir das auch machen würden, wenn uns kei-ner hören wollen würde. Allerdings freuen wir uns über jeden, der A LIFE DIVIDED für sich entdeckt und mit un-serer Musik etwas anfangen kann.

Annika Baltrusch

- EIN GETEILTES LEBEN

Mit viel Gefühl und Melan� olie gestaltet die Formation be-Mit viel Gefühl und Melan� olie gestaltet die Formation be-

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Dark 24 Vibe

Das Internetportal „Newcomerradio-Deutsch-land“ startet in diesem Jahr den Bandcontest „ROCK DICH WEG 2011“.Der Contest richtet sich an Newcomer der Musikgenres Pop, Rock, Metal und Gothic. Da-mit auch tatsächlich die Newcomer der Szene

erreicht werden, dürfen die Bands/KünstlerIn-nen nicht länger als 5 Jahre im Musikbusiness tätig gewesen und müssen ohne Label sein.

Bewerbungsstart für den Contest war am 1.12.2010, der Bewerbungsschluss ist am 1.7.2011. Der Contest selbst startet am 1.8.2011 und dauert bis zum 30.10.2011.Der Contest wird über den gesamten Zeit-raum begleitet von einer VIP-Jury, bestehend aus Fachleuten der Musikszene, einer Hörer-Jury und aus einem Voting auf der Homepage www.newcomerradio-deutschland.de. Und im Finale müssen sich die jeweils drei TOP-Bands/KünstlerInnen der Bewertung der Ge-samt-Jury anlässlich eines Live-Events - Live

on Stage-Entscheidung - stellen. Darüber hi-naus werden die Teilnehmer in besonderem Maße durch die Produktion einer eigenen Live-Sendung im Radioportal gefordert sein.

Neben att raktiven Preisen für die Newcomer 2011 in den Genres Pop, Rock, Metal und Gothic erwarten die Teilnehmer Sonder-auszeichnungen wie „Medienpreis“, „Preis interactive“, „Marke-tingpreis“ und „Publi-kumspreis zum Live-Event“.

In Kürze no einmal das Wi tigste:

Musikgenres Pop, Rock, Metal und GothicNicht länger als 5 Jahre im Musikgeschäft Es können sich nur Bands/KünstlerInnen ohne Label bewerben

Bewerbungsstart: 1.12.2010Bewerbungsschluss: 1.7.2011Start des Contests: 1.8.2011Ende: 30.10.2011Weitere Details zur Bewerbung und Antwor-ten auf Fragen gibt es unter www.newcomer-radio-deutschland.de

NEWCOMER DES JAHRES 2011

Newcomerradio-Deutschland.de

startet Bandcontest „ROCK DICH WEG 2011“

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Dark 26 Vibe Dark 27 Vibe

Ast – Diejenigen, die am heft igsten daran sägen, fa-talerweise immer noch jede Menge Beifall bekommen

Bürgerschreck – Einer, der im Dienst der Aufk lä-rung die Dinge auf eine meist etwas spektakuläre Wei-se hinterfragt. Doch wie wird es ihm gelohnt …?

Castor – Bezeichnung für die mit verstrahltem Dreck gefüllten und unseren Nachfahren zu gefälligem Nieß-nutz überlassenen Behälter, deren Zunahme, analog zu den Gewinnen der Aktionäre, nun keine Grenzen mehr gesetzt sind

Desperado – Noch kann man sie zählen in unserer westlichen Wertegemeinschaft , aber in zehn Jahren si-cher nicht mehr, wenn es so weitergeht

Einbussen – Etwas, das wir kleinen Leute schon seit vielen Jahren regelmäßig hinnehmen müssen – jedoch um des großen Ganzen willen, wie uns Tag für Tag nachdrücklich versichert wird

FDP – Eine Partei, die so überfl üssig ist wie ein Kropf

Gnadenbrot – In letzter Zeit häufen sich die Vor-schläge, das Rezept dafür aus sämtlichen Backbüchern zu streichen

Hampelmann – Ein Begriff , der mir immer dann in den Sinn kommt, wenn unsere führenden Gewerk-schaft svertreter versuchen, in den Medien eine Spur zu hinterlassen

Instinkt – Sich darauf zu verlassen, oft mals gar nicht falsch ist, insbesondere dann, wenn gewisse Herr-schaft en um unsere Stimme buhlen

Jesus Christus – Lebte er heute unter uns, stünde er wohl dauernd wegen Erregung öff entlichen Ärger-nisses vor Gericht. Doch als Ausländer hätt e man ihn sicher längst abgeschoben

Kerner, Johannes B. – Einer, den man auf die Menschheit losgelassen hat, kaum dass er das Wort Journalismus halbwegs korrekt buchstabieren konnte

Logorrhö – Zahlreichen daran Erkrankten einen an-sehnlichen Nebenverdienst zu verschaff en, man nicht zuletzt die Talk-Shows im Fernsehen ins Leben geru-fen hat

Menschlichkeit – Davon die Initiatoren und Befür-worter von Hartz IV in keiner Weise angekränkelt sein dürft en

Nihilismus – Was bleibt einem anderes übrig, wenn man so an unsere Werte denkt …

Opposition – Eine Opposition, die diese Bezeich-nung wirklich verdient, kann, man erinnere sich, nur eine außerparlamentarische sein

Plutokratie – An Irrationalität kaum noch zu über-bietende fast weltweit präsente Herrschaft sform, die leider von viel zu vielen als quasi gott gewolltes Modell verstanden wird

Quacksalberei – Das vormalige Tätigkeitsfeld unse-res Bundesgesundheitsministers

Randerscheinungen – Indikatoren, die einem sehr viel über das innere Wesen des Ganzen verraten

Scharfsinn – Etwas, das noch vor wenigen Jahr-zehnten durchaus verbreitet war

Tollhaus – Einrichtung, in der es, verglichen mit dem Treiben auf den so genannten Märkten, sehr ge-sitt et zugeht

Unfehlbarkeitsdogma – Dass es das immer noch gibt, ist ein Gradmesser dafür, wie weit wir es ge-bracht haben

Verpackung – Wenn die ansprechend gestaltet ist, deren Inhalt oft kaum noch zur Kenntnis genommen wird

Wikileaks – Wohl nicht mehr lange und Wikileaks wird zur terroristischen Vereinigung erklärt. Und die Beweise dafür …? – Die dürft en bereits präpariert sein

X – Buchstabe, den man immer häufi ger den Leuten für ein U vormacht – und die meisten fressen es, leider

Y – Buchstabe, der jedes Mal unangenehme Erinne-rungen in mir weckt, sehe ich ihn auf Kraft fahrzeug-kennzeichen an erster Stelle stehen

Zölibat – Das letzte Stichwort im Lexikon der Per-versionen

WAS MAN WEISS,WAS MAN WISSEN SOLLTE

Das monatliche Glossarium von Jürgen Th einwährend stunde um stunde dunkel und still im kreisder uhrenzeiger weiterschleichtfall ich hungernd tief zum grunde.

vom lethe umströmt,in seinen wassern halb versunkenbreche ich auf durch die stille, die stöhntund wär beinahe drin ertrunken.

die stufen hinab überspring ich den lärmund taumel ängstlich durchs leerewühle der nacht dröhnend im gedärmals ob blind und auf der fl ucht ich wäre.

wo du gestern noch warst, durchzuckt mich die schwere.unterm licht, den dürstenden feuern, der trauernden glutumzitt ert von all dem suchenden getier – namenlose wächter, fl att ernd und kriechend durch die nachtleere fl ut.

schreibt dein fi nger ein tiefes wort auf winzige meere.und wieder stürz ich fast ab, durchschneide die leere.am kreuzweg, dem angststrand, beim rumoren der hügelwird die zeit wieder langsam, streifen mich suchende fl ügel.

wenn die stunde uns dunkelt zwischen sehnsüchtigen händensteig ich fi nster herauf zu den vermissenden wänden.weißt du – manchmal lieg ich am angststrandund verlerne zu träumen.gestrandet, aufgequollen, halbvergraben schon im zeitsandund die sterne fauchen mich an aus ihren halbleeren räumen.

am angststrand, in der brandung, wo wir kauernund verlernen zu sprechen – und es wird nicht mehr lange dauern, bis die wellen uns die schädel zerbrechen.

am angststrand, dieser namenlosen buchtwo das wasser lustlos mit unsren leibern spieltund welle um welle uns die hoff nung stiehltdass jemand uns fi ndet, der uns unerbitt lich sucht.

am angststrand, wo die see tang und krebseuns in die haare fl ichtund mit muscheln bedeckt unser schreckstarres gesicht.am angststrand …

AM ANGSTSTRAND.PHILIPP BLÖMEKE

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Dark 28 Vibe Dark 29 Vibe

GRUSELSCHLÖSSER GIBT ES DOCH ...

Wie manche der LeserInnen der Dark Vibe wissen, glaube ich an Welle:Erdball, Aggro-tech und Real Life-Vampyre. Aber nicht an Geister. Genauer gesagt, ich glaubte nicht an Geister. Bis wir vor wenigen Wochen mit An-nie Bertram, einer der bekanntesten Fotogra-fi nnen der schwarzen Szene, in der verschnei-ten Schweiz auf dem Weg zu einem – genau: Gruselschloss waren.

„Vor einigen Jahren hat ein Team des Schwei-zer Fernsehens mal versucht, die Knochen des dort eingemauerten Mannes mit einem Röntgengerät zu orten”, erzählte sie auf der Hinfahrt wie nebenbei. Vermutlich wollte sie

schon einmal vorab unsere Nerven testen. „Allerdings”, fügte sie hinzu, „ist dabei das

Messgerät zweimal kaputt gegangen … ” Derlei Stories gibt es über viele Burgen und Schlös-ser. Das Gruselige daran ist aber: die Story stimmt. Das Röntgengerät hatt e vorher wirk-lich noch einwandfrei funktioniert, bestätigt auch der Sender. Und der hat ja in der Tat kein Interesse daran, mit schrott reifer Ausrüstung in die tiefste Schweiz zu gurken, nur, um eine Gruselgeschichte am Leben zu erhalten.

Während wir auf dem Schloss unsere Vam-pirfotos in den schönsten Ambienten (ich erfi nde dieses Wort jetzt einfach mal) schos-sen – in einem Kirchlein, in Gängen mit Ge-weihen, einem sensationellen Studierzimmer

mit Uralt-Mikroskop und einer extrem guten Sammlung aufgespieß-ter Blutströpfchen-Schmett erlinge –, trug es sich nun zu, dass der absolute Klassiker pas-sierte: Es klopft e deut-lich vernehmbar an der Tür des garantiert lee-ren Schlosses, und als wir nachschauten, war – genau: keiner da.

Das blöde Klopfen ignorierten wir. Der Schloss-Kustodin hätt e uns ja mitt els irgendei-

ner Mechanik einen Streich spielen können. Als dann allerdings mein Drachen-Stock in

dem Zimmer, in dem wir uns aufh ielten, auf einmal erst in der falschen Ecke stand und dann ganz verschwand, und als zuletzt auch noch eine Eiseskälte einbrach, wie ich sie (und das als jemand, der schon in den zugigsten Höhen im Berg war) noch nie erlebt hatt e, und uns die Knochen zu Eis gefroren, da wurde uns doch ein we-nig anders, wenn nicht gar mulmig.

Selbst Schloss-wart Patrick Jakob kennt das Ganze: „Ja, es geschehen Dinge, die stim-men mich nach-denklich”, sagt er zaghaft der Websi-te “Spukvilla.De”, „wenn sich Türen schließen, die ich geöff net habe, ob-

wohl kein Mensch im Schloss ist. Oder wenn sich der Riegel in der Türe bewegt hat. Oder wenn man Schritt e hört, laut und deutlich.” Auch ich sprach mit ihm und fand, dass er ein sehr vernünft iger Mann ist, der sich vor allem für Handwerkliches und die Interieurs des 18. Jahrhunderts interessiert …

Lydia, meine Frau und Foto-Partnerin, vermel-det zwar weiterhin tapfer: „Es gibt keine Geis-ter, sondern nur Menschen, die Sinneswahr-nehmungen so interpretieren.” Ich allerdings frage mich so langsam, ob das überhaupt ein Widerspruch ist …

Damit gruseligstes und vampyrisches –

der Eure –

Dr. Doom a.k.a. Markito a.k.a. Mark Benecke a.k.a. Mr. Schlott erhemd

htt p://benecke.com/ htt p://www.annieber-tram.com/ htt p://tsdracula.org/ htt p://www.roterdrache.org/novitaten.html

VON MARK BENECKE

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„Niemand weiß, was die Zukun� bringt“, außer viellei� t der Dark-Rave Truppe von Massiv in Mens� um Mastermind Daniel Logemann. Mit dem neuen Album wird die Zukun� ganz si� er jede Menge Club Plays und Konzerte mit si� bringen. Zum Album haben wir mal ein paar Fragen gestellt:

Euer neues Album: „Niemand weiß, was die Zu-kun� bringt“ zeigt eu� ganz im Style von „Zu-rü� in die Zukun� “. Die wi� tigste Frage für alle Retro- und „Zurü� in die Zukun� “-Fans: War der De Lorean e� t?

Ja, das Auto war „echt“. Wir haben über unse-ren Fotografen Kontakt zu Andre Springer aus Oldenburg bekommen. Er fährt tatsächlich ei-nen De Lorean (zugelassen) und nimmt auch an Fantreff en teil.

Im Auto s e l b s t b e f a n d sich so-gar eine k l e i n e At t rap-pe des „ F l u x -

Kompensators“. War schon ein sehr cooles Gefühl, in diesem Auto sitzen zu können. Al-lein diese Bauart der Türen ließ einen nostal-gisch werden und man fühlte sich gleich wie Michael J. Fox anno 1985 …

Ist dieses Album ein Konzeptalbum? Wo ste� t die Kernaussage?

„Kernstück“ des Albums sind die „Kybernau-ten“, eine Art Techno-Hörspiel von 1990. Die-sen Song haben wir gecovert. Ich hatt e sogar kurzzeitig Kontakt zu Alexander Abrahm, dem O r i g i -nalspre-cher des S t ü c k s . Er war s e h r a n g e -tan von unserer Version. Witzigerweise kam kurz darauf die alte Maxi, digital remastered, auf den Markt. In diesem Stück gibt es einen Sample – „Nie-mand weiß, was die Zukunft bringt“, der her-vorragend zu der „Zurück in die Zukunft “-Ästhetik des Albums passte. Der Satz besticht durch seine logische Schlichtheit und glei-chermaßen trifft er doch auf so vieles in der heutigen Zeit zu.

Ihr habt für Euer Intro eine sehr bekannte Spre-� erstimme gefunden. Wie kam es zu dieser Zu-sammenarbeit?

Das ist Reiner Schöne. Vielen sicher aus Fil-men / TV bekannt. Seine Vita liest sich schon beeindruckend. Er hat mit Clint Eastwood zu-sammen gespielt, hatt e u.a. Gastrollen bei „Ba-bylon 5“ oder „Star Trek“.Mich persönlich hat seine Rolle als „Schloss-herr“ auf „Fort Boyard“ anno 1990 tief beein-druckt und seitdem bin ich quasi Fan von ihm. Ich habe irgendwann in den späten 90ern eine „Fort Boyard-Fanseite“ ins Leben gerufen, und

2007 konnten wir Reiner Schöne inter-viewen. Seitdem stand ich in Kon-takt mit ihm. In-zwischen ist Reiner Schöne ja eh mehr als Synchronsprecher bekannt (u.a. in „Fluch der Karibik“, „Ice Age“, Star Wars“ oder „Trans-formers“ zu hören). Da lag es geradezu nahe, ihn zu fragen, ob er nicht unser Intro sprechen könnte. Die ganze Abhandlung mit ihm war sehr unkompliziert und wir sind sehr stolz auf unseren „Prolog“ auf dem Al-bum.

Außerdem wird es no� weitere Verö§ entli� un-gen geben, an denen Ihr gerade arbeitet bzw die Arbeiten daran s� on abges� lossen sind?

In der Tat sind vorerst alle Arbeiten abge-schlossen. In Kürze erscheint der 2. Teil un-serer „Hands on Massiv - Th e Remixes“-Rei-he. Wieder sind einige starke Bearbeitungen unserer Songs dabei. Auch selbst haben wir „Hand angelegt“. Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zudem erscheint bald eine limitierte „7-Inch“ Vinyl mit zwei eher tech-noideren Songs von „Massiv in Mensch“ beim ungarischen Label „Advoxya“. Dies wird si-cher die alten „Menschdefekt“-Fans freuen.

Teilweise gab es ja K r i t i k -p u n k -te, dass Ihr do� e i g e n t -li� eher

Rave als Dark Rave ma� t. Auf dem aktuellen Album hört man aber dur� aus das „dark“.

Habt Ihr da bewusst drauf gea� tet?

Solche „bewussten“ Ge-dankenspiele entstehen bei der Produktion ei-nes Songs selbst nicht. Sicherlich sind die Ti-tel insgesamt „reifer“ als auf den vorhe-rigen Alben. Wir haben dieses Mal ein eher ruhiges,

ja vielleicht sogar mi-nimalistisches Album konzipiert.

Insofern bleiben wir unserer Linie treu, dass jeder neue Tonträger sich bewusst vom Vorgänger unterscheidet. Ob die Musik nun als „Rave“, „Dark Rave“ oder „EBM“ bezeich-net wird, ist uns selbst to-tal egal. Wir hal-ten von d i e s e n S c h u b -l a d e n nicht viel. Es ist elektronische Musik, die ei-nem entweder gefällt oder auch nicht. Als Provokation haben wir den „Rave“ -Begriff seinerzeit sicherlich nicht gewählt. Inzwi-schen gibt es auch eine Vielzahl an Bands, die weitaus technoider als „Massiv in Mensch“ sind. Vor einigen Jahren war das eher undenk-bar …

… DARK RAVE AT ITS BEST …

an Fantreff en teil.an Fantreff en teil.

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Dark 33 Vibe

 2011! Es kann nur besser werden …

 Einfach zu den Macken stehen, die man zum Jahreswechsel 2009/2010 schon ändern wollte, die einen aber eben ausmachen.

 Schon mal den Festivalplan fürs Jahr durch-organisieren und Tickets bestellen … es sind ja auch ganz schön viele: WGT, Amphi, M'era Luna, Sum-mer Darkness …

 2010!

 Neue Vorsätze fürs neue Jahr! Wer wirklich was an seinem Leben ändern will, braucht dazu kei-nen Jahreswechsel.

 Schnee und gefühlte -30°. Da wünscht sich doch selbst das blasseste Nachtschatt engewächs ein wenig Sommer!

Was ist dir das Wi� tigste in deinem Leben?

Das Leben in vollen Zügen auszukosten.

Wel� en Beruf ha� est du ei-gentli� , bevor du Musiker wurdest?

Hatt est? Ich stehe noch im-mer jeden Morgen auf und schaue nach, ob das Verbre-chen tobt.

Deine drei besten Eigens� af-ten?

Spontan, verhaltensoriginell und wie man mir vor kurzem bescheinigte: nicht kaputt zu-kriegen.

STARFOCUS

Deine drei s� le� testen Eigens� a� en?

Ungeduldig, chaotisch und im Kochen eine absolute Niete.

Wovor hast du Angst?

Die Erinnerung zu verlieren.

Wenn du drei Wüns� e frei hä� est, was würdest du dir wüns� en?

Gesundheit, Weltfrieden und so was.

Dein Lieblingsbu� und die Lieblingsmusik?

Weniger Bücher – Mehr Elektro-Zappzerapp!

Was für ein Auto fährst du?VW Polo.

Wel� e Person würdest du gern mal tre§ en?

Peter Alexander.

Was war dein wi� tigstes Er-lebnis als Künstler?

Zu wissen, dass sich Hörer in meinen Texten wieder fi nden.

Name: Diana (Mini Mono)Bands: HertzinfarktAlter: 33Wohnort: J.W.D

IN OUT

Page 18: DarkVibe Januar 2011

Dark 34 Vibe Dark 35 Vibe

Lieber Leserzirkel, an dieser Stelle wünschen wir Ihnen zunächst ein frohes neues Jahr 2011. Bestimmt haben viele von Ihnen in der beschaulichen Weihnachtszeit die eine oder andere Bestellung über diverse Internetplatt formen getätigt oder aber zu Weihnachten einen begehrten Ein-kaufsgutschein unter dem Weihnachtsbaum gefunden. Durch die übermäßige Völlerei sind viele so träge ge-worden, dass sie ihren Arsch kaum in die Luft bekom-men. Da kommt ein Einkauf im Sitzen wie gerufen, also wird sich schön vor den Rechner geklemmt. Viele haben für das neue Jahr gute Vorsätze gefasst. Die Klassiker kommen niemals aus der Mode: „Weniger Rauchen und mehr sportliche Betätigung!“ Die einzigen Muskeln, die nun bewegt werden, sind die der Finger. Draußen ist es ja eh viel zu kalt für sportliche Aktivitäten. Auf diesem Wege kann man ganz prima die Gutscheine einlösen, die man zu Heiligabend bekommen hat. (Ich hab dir mal einen Gut-schein besorgt, da kannst du dir was Schönes aussuchen. Etwas, das dir gefällt.) Macht sich eigent-lich kein Mensch mehr Gedanken über ein persönliches Geschenk? Nein, eher nicht, denn dafür müss-te man sich mit seiner Umgebung kritisch auseinandersetzen. Und diese Umwelt versteht einen doch sowieso nicht. Viele Internetshops, deren Namen wir natürlich an die-ser Stelle verfremdet haben, laden mit einer bunten Produktpalett e zum Shopping ein. Da hätt en wir beispielsweise Z-tra-Z, Infratective oder Indierot. An erster Stelle steht der Gutschein von einem gut sortierten, qualitativ Hochwertiges und (E)x-travagantes vertreibendes Geschäft für Bekleidung und Accessoires. Hier fi ndet der geneigte Individualist einfach alles, um auszusehen wie der Rest der Gemeinde. Das al-les gibt es natürlich zu unschlagbar günstigen Preisen in unschlagbarer Qu alität. Ein, zwei mehr oder minder „pas-sende“ Outfi ts sind ruckzuck zusammengestellt und somit ist der Mindestbestellwert auch schnell erreicht, um den Gutschein einlösen zu können. Jetzt nur noch schnell die persönlichen Daten über eine garantiert sichere Leitung eingeben. Dann heißt es, nur noch ein paar Tage warten, bis man das Gekauft e endlich am Leib tragen kann. Nach ein paar Tagen und einer Auft ragsbestätigung inklusive der Zusicherung einer schnellstmöglichen Bearbeitung ist jedoch noch nichts passiert, nichts, einfach gar nichts! Mehrere Wochen vergehen, dann endlich eine Nachricht des besagten Versandhandhandels: „Trotz größter Bemü-hungen ist es uns leider nicht gelungen, deine Bestellung zu bearbeiten. Die Lieferung wird sich um circa 6 Wochen verzögern.“ Na vielen Dank!

Besonders lustig wird es, wenn man mehr Artikel bereits per Vorkasse bezahlt hat, als in der Bestellbestätigung ge-listet sind. Solche Dinge passieren, wenn man sich zu viel Zeit beim Einkauf lässt. Der noch verfügbare Artikel lan-det zwar im virtuellen Warenkorb, kann einem aber von einem anderen Kunden trotzdem weggeschnappt werden, wenn man ihn nicht gleich bezahlt. Während des Einkaufs immer wieder Preise zu vergleichen und Produktbeschrei-bungen mit Verbraucherbewertungen und Testberichten zu Rate ziehen ist zwar total vernünft ig, allerdings kann es sein, dass in der Zwischenzeit ein anderer Käufer den ausgewählten Artikel schlicht und einfach vom Fleck weg gekauft hat. Im Laden lässt man schließlich auch nicht den letzen Schrei der Handytechnologie unbeaufsichtigt im Einkaufswagen und geht seelenruhig in der Getränke-abteilung Bier holen. Die Onlineshops haben es einfacher,

denn die Kunden begegnen sich nicht im Mitt elgang auf dem Weg zur Kasse und checken gegensei-tig den Inhalt der Einkaufswagen. Hier im Netz der unbegrenzten Angebote weiß keiner, was der Mitkäufer gerade geklickt hat. Nur wer als Erster die Ziellinie des Bezahlbutt ons erreicht, kann sich seiner Beute sicher sein. Fachpres-se oder Newslett er liefern häufi g weitere Gutscheine. Außerdem hat der ultraviolett e Music&More-Versand auch ein wunderbares Rabatt system, bei dem man prima Versandkosten sparen oder so-gar eine Gratis CD erhalten kann.

Also, Warenkorb voll packen (auf den Mindestbestellwert achten), zur Kasse gehen, Rabatt code eingeben, bestätigen und fertig. Prima, eine Menge Geld gespart. Leider nicht, denn der Gutschein und das knochige Rabatt system sind erst beim nächsten Einkauf gültig und verfallen innerhalb der nächsten Woche. Aber man will ja schließlich seinen Rabatt nicht verlieren und CDs kann man schließlich nie genug haben, oder?Hätt e man seinen Hintern gleich in Bewegung gesetzt und ein paar Läden abgeklappert, würde man neue Be-kleidung und CDs sein Eigen nennen und hätt e gleichzei-tig die guten Vorsätze in die Tat umgesetzt. Nach weiteren 6 Wochen des Wartens macht man sich stinksauer und notgedrungen sowieso auf den Weg, denn trotz größter Bemühungen können die Klamott en immer noch nicht geliefert werden … Ich hatt e da doch noch irgendwo so einen anderen Gutschein …

pic by Brain-Drain-Photography (www.myspace.com/_braindrain)

Frl. Venus & die Waschmaschine

Auf dem Frankfurter Hauptfriedhof sitzt eine Kröte am Brunnen, die den ganzen Tag herum orakelt und sich so verschiedene Dinge in den Krötenbart murmelt, weil sie so ein komisches Zeug vom Brunnenrand frisst. Wir haben ihr zugehört, was sie uns für den Monat Januar mit ihrer heiseren Stimme zugeraunt hat.

Werwolf – 20./21.03. - 19./20.04.

In der Liebe feurig und wild – dein Partner ist total irritiert. Du weißt, dass man Neues nicht nur planen, sondern auch umsetzen soll. Setz deinen Partner in den Stadtpark und such dir einen neuen im Einkaufs-zentrum. Gesundheit: Gute Nerven.

Grableu� te – 19./20.04. - 20./21.05.

Du beeindruckst durch tolle Leistung. Das kennt man nicht von dir. Besinne dich auf deine alte Haltung in Arbeitsdingen, sonst musst du immer die Sonderauf-gaben übernehmen. Geh mal wieder auf den Friedhof! Spaziergänge an frischer Luft beruhigen das über-schäumende Temperament.

Vampir – 20./21.05. - 20./21.06.

Im Job sind schnelle Entscheidungen und Kreativi-tät gefragt. Und du bist der erste, der sich Urlaub für ALLE Brückentage 2011 eingetragen hat. Das zieht Be-wunderung nach sich. Leider musst du 2011 die Kaff ee- und Mitt agspausen allein verbringen.

PÏ o� 20./21.06. - 22./23.07.

In der Karriere geht’s aufwärts! Ab 2011 ist dein Büro im 6. statt im 2. Stock – allgemeine Kostenersparnis zieht allerdings nach sich, dass die Wartung für den Fahrstuhl eingestellt wird. Obst und Gemüse steigern deine Fitness. Melde dich zum Hamburg-Marathon an.

Wiedergänger 22./23.07. - 22./23.08.

Setz dich einfach täglich mit einer Flasche günstigem Wein auf den zentralen Platz der Stadt, der Rest wird sich fi nden, denn Abwarten ist das große Mott o der Wiedergänger 2011. Deine beiden besten Tage sind der 1. und 2. Januar, danach geht’s so mitt elmäßig und am Ende wird’s irgendwie nicht besser. Gesundheit: Psy-chosomatische Belastungen.

Sarg – 22./23.08. - 22./23.09.

Tolles Geschick beim Dekorieren. Schade, dass Weih-nachten schon vorbei ist, dadurch im häuslichen Um-feld leicht gereizt. Durch deine guten Ideen ergeben

sich neue Perspektiven in berufl icher Hinsicht. Alle wollen jetzt deine Kett en aus getrockneten Backpfl au-men tragen.

Dämon – 22./23.09. - 23.10.

Sehnsucht nach Leidenschaft und Zärtlichkeit. Leider gibt es da aber auch niemanden, der sich in dich verlie-ben will. Lerne Kräutertees herstellen und befasse dich mit Telepathie. Selbst, wenn es nichts nützt, warst du wenigstens beschäft igt.

Knoblau� zopf – 23.10. - 22.11.

Schwere Entscheidungen: Durch Harmonie gewinnst du einerseits Kraft – Streitereien dienen andererseits dem Aggressionsabbau. Zähneknirschend fügst du dich in den Kompromiss. Nicht so dolles Glück bei Prüfungen, dafür weniger Verdauungsbeschwerden.

Fangzahn – 22.11. - 21./22.12.

Wer sich jetzt trennt, bleibt lange allein. Bezieh das mit in deine Überlegungen zum Putzplan ein. Im Job kommt jetzt das Angebot, auf das du lange gewartet hast – dooferweise an deinem freien Tag. Gesundheit: Danke!

Sukkubus – 21./22.12. - 20.01.

Du willst etwas Neues aufb auen, denkst groß, planst intelligent und kreativ. Und wieder wird es der gleiche Scheiß wie immer. Alte Lebensmuster müssen über-wunden werden! Face it: Du bist nicht so schlau, wie du glaubst. Liebe: Superviele tolle, eindeutige Ange-bote.

Ghoul – 20.01. - 18./19.02.

Romantik pur und atemberaubende Zärtlichkeit ent-schädigen nur bedingt für den Jobverlust. Rücke deine Talente ins rechte Licht und ändere die Farbe deiner Schnürsenkel. So entfaltest du großes Charisma und gewinnst mehr Einfl uss – privat wie berufl ich. Ge-sundheit: Weniger Bier aus Dosen!

Fledermaus – 19.02. - 20./21.03.

Jetzt kommt es darauf an, geduldig durchzuhalten. Auch 2011 geht vorbei. Hocherotische Ausstrahlung. Wenn du im Januar berufl ich schon nichts reißen kannst, so hast du wenigstens gnadenlos großartigen Sex!

Alana Abendroth

Gruftorakel

Page 19: DarkVibe Januar 2011

Dark 36 Vibe Dark 37 Vibe

Behind the ScenesDJ Michael Zöller

Gerne wird er als eines der Urgesteine der schwarzen Sze-ne bezeichnet, Michael Zöller. Seines Zeichens seit Urzei-ten mit der Mission unterwegs, dem Tanzvolk zu bewei-sen, dass man auch zu nicht reinem Bum-Bum ganz gut abhott en kann. Sein Musikstil variiert dabei im Bereich Batcave, Old School, Classix, Wave sowie 80ies & 90ies. Zöller ist ein Kind der 80er, hat sie geliebt und bietet sei-nem Publikum heute noch eine ausführliche musikalische Reise in das Damals.

Eigentlich war es nur Zufall, dass er hinter den Platt entel-lern landete. Es begab sich Anno 1988, als er wegen seines Studiums der Th eater- u. Filmwissenschaft en / Publizis-tik in Bochum strandete. Schnell wurde er Stammgast im heute legendären Club Zwischenfall. Zu jener Zeit war das Fall mit seinen komischen Gästen der Stadt Bochum ein Dorn im Auge und sollte geschlossen werden. Norbert Kurtz – Besitzer des Zwischenfalls – bekam spitz, dass Zöller von den vielen Tasten einer Schreibmaschine nicht überfordert war und bat ihn, Briefe an den Bürgermeister wegen der drohenden Schließung zu schreiben. So lernten sich die beiden kennen. Mike Litt – damals Th ekenmann im Fall und heute Moderator bei EinsLive – hatt e wegen der Sperrzeitverkürzung auf 1 Uhr die Idee, das Fall auch am Sonntag zu öff nen. Hierzu wollte er mit Michael un-entgeltlich die Th eke betreuen. Norbert fand es wegen

der Platt en-s a m m l u n g von Michael & Mike aber sinniger, dass beide als DJ arbeiten und so gelangte Zöller An-fang ’89 das erste Mal hinter das DJ-Pult.

Die ersten Gehversuche am Sonntag waren eine Herausforde-rung für das P u b l i k u m . Manches Mal

präsentierten die beiden über fünf Stunden Neuvorstel-lungen und dachten, sie hätt en das Pulver neu erfunden. Dem war natürlich nicht so, viele Leute forderten Klinik,

Vomito Negro u.A. Die neugebackenen DJs waren völlig überrascht, dass kaum einer es akzeptieren wollte, dass sie musikalisch mal was Anderes ausprobieren wollten. Da wurden z.B. Songs von Nick Cave gespielt, mit denen kaum einer was anfangen konnte. Auch wenn Zöller & Litt für ihre Musik durchaus mal verfl ucht wurden, haben sie ihr Ding konsequent durchgezogen.

Die Sperrzeitverkürzung wurde nach einiger Zeit auf-gehoben, womit der Sonntag im Fall überfl üssig wurde. Zöller sollte nunmehr freitags aufl egen und wurde zum DJ ausgebildet. In den heutigen MP3- und Sampler-Zeiten ist es relativ einfach geworden, als DJ zu arbeiten, damals war das noch knallharte Arbeit mit Tapes & Vinyls. Als es ernst wurde mit den Freitagen fi ng Zöller an, sich Ge-danken um das Publikum zu machen und seinen eigenen Geschmack ein wenig nach hinten zu stellen. Es gab zwar eine ganze Wand voll Platt en im Zwischenfall, aber der überwiegende Teil war ihm unbekannt. Also kauft e er hal-be Platt enläden und Flohmärkte leer, besorgte sich Samm-lungen von anderen DJs und beschäft igte sich noch mehr mit Musik, als zuvor schon. Er hatt e ungeheuren Spaß daran, als DJ am Pult zu stehen, war sich aber auch der Verantwortung bewusst, die mit einer solchen Aufgabe einher geht. Manchmal waren ihm sogar die Übergänge wichtiger als der Song an sich.

Seinen ersten Freitag gestaltete er gemeinsam mit DJ Mi-chael Mücke, der überwiegend solche Musik aufl egte, die man heute Neofolk nennt. Zöller spielte Songs von Clan of Xymox, Bauhaus, Lou Reed usw. – es wurde ein sehr düsterer Abend … Anfang der 90er wurde dann aus dem schwarzen Freitag der musikalisch gemischte Samstag. Von Christian Death über David Bowie zu Iggy Pop, das mochten die Leute off ensichtlich, denn viele kamen ex-tra wegen Zöller ins Zwischenfall. Manches Mal hat er allerdings einige Leute mit seiner Art verprellt, weil ein gewünschter Song an dem Abend harmonisch und rhyth-misch in seinen Augen nicht reinpasste. DJs, die Hit an Hit ballern haben auch ihre Berechtigung, aber das ist nicht die Philosophie von Zöller.

Heute kaum noch vorstellbar, musste Zöller kistenweise Platt en und Tapes mitschleppen, um seinen Gästen eine schöne Nacht zu bereiten. Wobei es besonders unange-nehm war, wenn er mit dem ÖPNV fahren musste. Man-cher Busfahrer hat vermutlich heute noch einen Hals auf ihn wegen der Ewigkeiten, die es jedes Mal brauchte, um die ganzen Kisten in den Bus zu bekommen. In die zu spie-lenden Tapes wurde zu Hause kurz reingehört und diese zweimal mit dem Finger zurückgedreht – in der Hoff nung,

dass sich das Tape an der richtigen Stelle befi ndet. So ge-sehen ist die heutige Zeit, in der man sich seine Songs in der richtigen Reihenfolge zusammenbrennen kann, we-sentlich angenehmer für DJs.

Bald schon wurde Zöller von Clubs in anderen Städten gebucht, z.B. Magdeburg, Cott bus, Ebersbach aber auch für die Documenta in Kassel. Eine Anekdote, wie sie das Leben manchmal schreibt, erlebte Zöller in Chemnitz. Der Clubbetreiber faxte ihm zwar eine Wegbeschreibung zu, da aber ganz Chemnitz eine einzige Baustelle war, nützte diese herzlich we-nig. Irgendwo in einer Einfamilienhaus-Siedlung, mitt en im Nirgendwo, hungrig & durstig, stoppte er an einem Haus, vor dem sich ein Pappschild mit der Auf-schrift „Kiosk“ befand. In dem Keller die-ses Hauses befanden sich tatsächlich ein kleiner Kiosk und ein älterer Herr, den Zöller aufgrund des sächsischen Dialekts kaum verstand. Er erklärte, dass er als DJ gebucht sei, den Club aber nicht fände und bat darum, telefonieren zu dürfen – Handys gab es ja noch keine. Der ältere Herr schaute Michael merkwürdig an, sagte gar nichts und ging zu der Treppe, die nach oben führte. Er schrie irgend-was Sächsisches und kurze Zeit später kam ein gelockter Jüngling herunter und fragte, ob er der Zöller sei. Zufälliger-weise war der Sohn dieses Kioskbesitzers der Veranstal-ter, der ihn als DJ gebucht hatt e …

Doch nicht nur für seine DJ-Tätigkeiten ist Michael Zöller in der schwarzen Szene bekannt. In Zusammenarbeit mit Off Beat stellte er in den 90ern den „Call of the Banshee“-Sampler zusammen, gemeinsam mit Subtronic Records den Sampler „ZWISCHENFALL – from the 80s to the 90s“. Auf diesen fi nden sich wahre musikalische Schätze z.B. von Grauzone, Lars Falk, Th e Arch oder Geile Tiere – alles Songs, die fernab vom Chartgedöns und Technogehoppsel angesiedelt sind.

Ende der 90er starb seine Mutt er und er musste sich alleine um seinen bett lägerigen Vater kümmern, weshalb er nach Aachen zurückzog. Die Pendelei und die Pfl ege seines Va-ters kosteten ihn mehr Kraft , als er seinerzeit aufb ringen konnte und er merkte, dass er nicht mehr jede Woche aufl egen konnte. Er kündigte daraufh in im Zwischenfall. Als sich dann aber nach einiger Zeit die Bochumer Mat-rix bei ihm meldete und ihn als DJ für die regelmäßigen 80er-Partys buchen wollte, sagte er zu und es machte ihm sogar wieder Spaß, zumal er dort nicht mehr wöchentlich aufl egen musste. Was er dadurch verlor, war natürlich die Hitmacherkraft – Denn wenn er im Fall an drei Wochen-enden hintereinander einen neuen Song spielte, hatt e das Publikum dieses Lied im Ohr, aber wenn man nur einmal im Monat oder sogar nur alle zwei Monate im selben Club aufl egt, sieht das anders aus. Heute bevorzugt er es, Songs

zu spielen, die zwar nicht mehr nagelneu sind, aber sonst bislang von kaum einem anderen DJ gespielt werden. Er versucht nach wie vor darauf zu achten, dass in seinem Musikprogramm Abwechslung enthalten ist, auch wenn er immer öft er feststellen muss, dass die meisten Gäste immer wieder dieselben Songs hören möchten. Da er aber der Meinung ist, dass sich ohne Neuvorstellungen bis heute nicht viel weiterentwickelt hätt e, weigert er sich, immer dieselben Stücke zu spielen und versucht, eine ge-wisse Balance zu fi nden. Auch wenn Zöller den Ruf hat,

überwiegend Gitarrenmusik zu spielen, gibt es durchaus Electro in seinem Repertoire. Allerdings spielt er nichts, bei dem er das Gefühl hat, die Musik wirkt ein-fach hingerotzt. Für ihn muss ein Song Seele in sich tragen und es sollte Breaks, Melodien sowie Rhythmus- und Harmoniewech-sel innerhalb des Stückes geben.

Aber nicht nur im Bereich Mu-sik ist Zöller aktiv. Schon in den 90ern schrieb er für die Magazi-ne New Life & Sonic Seducer. Im letzten Jahr erschien im Plött ner-Verlag der Titel »Schillerndes Dunkel« mit einem Beitrag, in dem Klaus Märkert, Myk Jung (Th e Fair Sex) und Michael Zöl-

ler ausgiebig über die Entwicklung der Szene und aktuelle Phänomene sprechen. Außerdem schreibt Zöller, wenn er mal wieder über ein Ereignis oder eine Situation ext-rem verärgert ist, in seinem Blog auf Myspace teils sehr amüsante Kolumnen. Diese präsentiert er in unregelmä-ßigen Abständen auch live auf der Bühne im Rahmen der »Schementhemen«-Reihe von Myk Jung und Klaus Mär-kert.

Mit einem Märchen muss zum Schluss aber noch aufge-räumt werden. Es heißt ja, dass der DJ alle schönen Frauen des Abends abschleppen würde. Dem ist laut Zöller mit-nichten so. Ganz im Gegenteil, da der DJ ja hinterm Plat-tenteller gefangen ist, hat er überhaupt keine Möglichkeit, ihn interessierende, weibliche Wesen auch nur näher ken-nenzulernen … sofern er seinen Job ernst nimmt …

Aktuell legt Michael Zöller regelmäßig in der Essigfabrik in Köln sowie in der Zeche Carl in Essen auf. Um den Partygästen eine größere Vielfalt zu bieten, haben sich DJ-Teams gebildet. In Essen wird Zöller von DJ.uRu un-terstützt, in Köln von DJ Kämpfer von Art of Dark.

Termine, Kolumnen & weitere Hintergründe gibt es unter www.myspace.com/djzoeller.

Michaela Paarmann

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Lektorat: Jürgen Thein

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