Das Mikro Makro Paradoxon

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1 Das Mikro-Makro-Wirksamkeitsparadoxon Mannheim, 10. November 2010 von Prof. Dr. Hans-Rimbert Hemmer Universität Gießen und GOPA Consultants Mannheim, 10. November 2010 Divergierende Ergebnisse der empirischen Wirkungserfassung von EZ: Das Mikro-Makro-Wirksamkeitsparadoxon

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Rimber Hemmer über das Mirko Makro Paradoxon

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Das Mikro-Makro-Wirksamkeitsparadoxon Mannheim, 10. November 2010

vonProf. Dr. Hans-Rimbert Hemmer

Universität Gießen und GOPA Consultants

Mannheim, 10. November 2010

Divergierende Ergebnisse der empirischen Wirkungserfassung von EZ:

Das Mikro-Makro-Wirksamkeitsparadoxon

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Das Mikro-Makro-Wirksamkeitsparadoxon Mannheim, 10. November 2010

Gliederung:

1. Die Fragestellung

2. Die aktuelle Wirksamkeitsdebatte – was steckt eigentlich dahinter?

3. Das Mikro-Makro-Wirksamkeitsparadoxon

4. Kritische Würdigung

5. Fazit

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1. Die Fragestellung

• Erste Wirksamkeitsstudien bereits Ende der 40er Jahre

• Die neue Herausforderung: Paris 2005 und Accra 2008

• Die Definition von Wirksamkeit

• Voraussetzungen der Wirkungserfassung: Ziele, Indikatoren und Anspruchsniveaus

• Die verschiedenen Ebenen von Wirksamkeit

• Der aktuelle Stand: Es geht nicht (nur) um „aideffectiveness“, sondern (auch) um „developmenteffectiveness“

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2. Die aktuelle Wirksamkeitsdebatte

• Die öffentliche Meinung – eine Stammtischdebatte?

• Einige Größenordnungen und die Dominanz der Eigenanstrengungen – aber nicht überall

• Unabhängig davon: Die Wirksamkeit ist wichtig

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3. Das Mikro-Makro-Wirksamkeitsparadoxon

3.1. Die Zielfunktion der EZ

3.2. Mikroanalysen der Wirksamkeit

3.3. Makroanalysen der Wirksamkeit

3.4. Das Mikro-Makro-Paradoxon

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3.1. Die Zielfunktion der EZ (1/2)

• Übergeordnete entwicklungspolitische Ziele („Goals“): PKE-Wachstum, MDGs, Umweltziele

• Direkt zugewiesene Projekt- und Programmziele („Objectives“)

• Horizontale und vertikale Zielstrukturen

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3.1. Die Zielfunktion der EZ (2/2)

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3.2. Mikroanalysen der Wirksamkeit (1/4)

• Das DAC-Evaluierungsmodell als Grundlage

• Orientierung sowohl an den goals als auch an den objectives

• DAC-spezifisch: Die Evaluierungskriterien (= Prüfkriterien)

• Länder- bzw. organisationsspezifisch: Die Bewertungskategorien

• Die Erfolgsquoten der KfW als Beispiel

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3.2. Mikroanalysen der Wirksamkeit (2/4)

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3.2. Mikroanalysen der Wirksamkeit (3/4)

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3.2. Mikroanalysen der Wirksamkeit (4/4)

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3.3. Makroanalysen der Wirksamkeit

• Auswirkungen des Umlenkungseffekts (bzw. Freisetzungseffekts; „fungibility of money“)

• Dominanz multipler Regressionsstudien• Orientierung an den goals, nicht an objectives• Die Schlüsselaussagen:

a) FZ kann nur in Ländern mit guter Politik effektiv sein. b) Der Geber hat keinerlei Möglichkeiten, die Politik des

Nehmerlandes entgegen dessen Willen durch FZ zu beeinflussen. c) Der Fokus von Projekten sollte nicht mehr auf der Bereitstellung

von zusätzlichem Kapital innerhalb eines Sektors liegen, sondern dem Aufbau von Humankapital sowie der Übertragung von Wissen und Kapazitäten und dadurch der Unterstützung politischer und institutioneller Reformen dienen (Stärkung der TZ)

• Geringe Robustheit der Ergebnisse

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3.4. Das Mikro-Makro-Paradoxon

• In der Makroanalyse dominieren Korrelationen, nicht Kausalitäten

• In der Mikroanalyse ersetzen vermutete „Beiträge zur Zielerreichung“ (vor allem auf der goals-Ebene) oft faktische Kausalitäten, die aufgrund fehlender Kenntnisse des „counterfactuals“ nicht erfasst werden

• Wegen des Umlenkungseffekts bedeuten erfolgreiche (bzw. erfolglose) Projekte bedeuten nicht zwingend erfolgreiche (bzw. erfolglose) Hilfe

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4. Kritische Würdigung

• Zur Interpretation guter und schlechter Wirksamkeit

• Zur Festlegung der evaluierungsrelevanten Zielebenen

• Zur Bedeutung länderspezifischer Projektportfolios, Indikatoren und Anspruchsniveaus

• Zur Problematik unterschiedlicher zeitlicher Dimensionen beiMakro- und bei Projektanalysen

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5. Fazit• Die grundsätzlich sehr schwierige Erfassung von Wirksamkeit

führt leicht zu voreiligen Schlüssen

• Als problematisch können sich nicht nur inkonsistente Zielstrukturen, sondern auch fragwürdige Indikatoren und Anspruchsniveaus erweisen

• Manche Wirksamkeitsstudien fallen nicht objektiv genug aus, sondern

a) sind wissenschaftlich unsolide,

b) dienen der Illustration von Vorurteilen und

c) dokumentieren principal agent – Probleme (Angst des Evaluierers vor der Wahrheit?)

• Mit diesen Befunden wird das Wirksamkeitsparadoxon weitgehend aufgelöst; zumindest verliert es erheblich an Charme.

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Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit!

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