Datenauswertung Dot.sys 2013 für das Land BrandenburgMärkisch-Oderland für Jugendsuchtberatung...

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1 Datenauswertung Dot.sys 2013 für das Land Brandenburg Im Jahr 2013 beteiligten sich wie im Vorjahr insgesamt 8 Fachstellen an der Datenerfassung mit Dot.sys. Neben den 5 Überregionalen Suchtpräventionsfachstellen waren das die regio- nale Fachstelle von Chill out e.V. (Potsdam) sowie die beiden Fachstellen des Landkreises Märkisch-Oderland für Jugendsuchtberatung und Prävention in Strausberg (AWO) und Seelow (Diakonie). 2011 2012 2013 Gesamtanzahl der in Dot.sys erfassten Maßnahmen: 639 620 665 Maßnahmen der fünf Überregionalen Suchtpräventionsfachstellen 1 : 401 374 373 Maßnahmen der drei regionalen Suchtpräventionsfachstellen 2 : 238 246 289 In diese Auswertung für die Arbeit der Suchtprävention im Land Brandenburg im Jahr 2013 fließen alle 665 mit dem Dokumentationssystem Dot.sys erfassten Maßnahmen ein. 3 Entsprechend der dort vorgegebenen Kategorien wurden die Daten auf der Ziel-, Setting-, In- halts- und Umsetzungsebene grafisch ausgewertet. Zusätzlich erfolgte eine Filterung der Maßnahmen auf der Inhaltsebene zu den Punkten Alko- hol, Tabak und Cannabis, um so herauszuarbeiten, welche Zielgruppen zu diesen Themen erreicht wurden. 1. Zielebene Die durchgeführten 665 Maßnahmen 4 richteten sich in etwas mehr als der Hälfte der Fälle an MultiplikatorInnen. Der große Anteil dieser Zielgruppe ist Zeichen hoher Effizienz der Arbeit. Im Vergleich zum Vorjahr ha- ben sich die Werte leicht ver- schoben. Der Anteil an Öffent- lichkeitsarbeit stieg um einen Prozentpunkt, die Arbeit mit MultiplikatorInnen ist um vier Prozentpunkte gestiegen, da- für reduzierte sich der Anteil der Arbeit mit EndadressatIn- nen um vier Prozentpunkte. 1 Die 5 Überregionalen Suchtpräventionsfachstellen sind mit jeweils mit 1 MA besetzt und umfassen 400% RAZ. 2 In den 3 regionalen Suchtpräventionsfachstellen sind insgesamt 7 MA mit 570% RAZ tätig. Das teilt sich wie folgt auf: Fachstelle für Suchtprävention chill out Potsdam 5 MitarbeiterInnen 3,5 VZE JugendsuchtBeratung und –Prävention Märkisch Oderland 2 MitarbeiterInnen 2 VZE (der prozentuale Anteil der Suchtpräventionsarbeit am Gesamtstellenumfang ist hier nicht eindeutig defi- niert) 3 Nicht alle suchtpräventiven Aktivitäten des Landes Brandenburg werden in Dot.sys erfasst, da nicht alle Ak- teure mit diesem Dokumentationssystem arbeiten. 4 Neben der Überschrift aller Diagramme ist jeweils mit „n=…“ die Gesamtzahl der in die betreffende Auswer- tung einbezogenen Maßnahmen angegeben.

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Datenauswertung Dot.sys 2013 für das Land Brandenburg Im Jahr 2013 beteiligten sich wie im Vorjahr insgesamt 8 Fachstellen an der Datenerfassung mit Dot.sys. Neben den 5 Überregionalen Suchtpräventionsfachstellen waren das die regio-nale Fachstelle von Chill out e.V. (Potsdam) sowie die beiden Fachstellen des Landkreises Märkisch-Oderland für Jugendsuchtberatung und Prävention in Strausberg (AWO) und Seelow (Diakonie). 2011 2012 2013 Gesamtanzahl der in Dot.sys erfassten Maßnahmen: 639 620 665 Maßnahmen der fünf Überregionalen Suchtpräventionsfachstellen1: 401 374 373 Maßnahmen der drei regionalen Suchtpräventionsfachstellen2: 238 246 289 In diese Auswertung für die Arbeit der Suchtprävention im Land Brandenburg im Jahr 2013 fließen alle 665 mit dem Dokumentationssystem Dot.sys erfassten Maßnahmen ein.3 Entsprechend der dort vorgegebenen Kategorien wurden die Daten auf der Ziel-, Setting-, In-halts- und Umsetzungsebene grafisch ausgewertet. Zusätzlich erfolgte eine Filterung der Maßnahmen auf der Inhaltsebene zu den Punkten Alko-hol, Tabak und Cannabis, um so herauszuarbeiten, welche Zielgruppen zu diesen Themen erreicht wurden. 1. Zielebene Die durchgeführten 665 Maßnahmen4 richteten sich in etwas mehr als der Hälfte der Fälle an MultiplikatorInnen. Der große Anteil dieser Zielgruppe ist Zeichen hoher Effizienz der Arbeit.

Im Vergleich zum Vorjahr ha-ben sich die Werte leicht ver-schoben. Der Anteil an Öffent-lichkeitsarbeit stieg um einen Prozentpunkt, die Arbeit mit MultiplikatorInnen ist um vier Prozentpunkte gestiegen, da-für reduzierte sich der Anteil der Arbeit mit EndadressatIn-nen um vier Prozentpunkte.

1 Die 5 Überregionalen Suchtpräventionsfachstellen sind mit jeweils mit 1 MA besetzt und umfassen 400% RAZ. 2 In den 3 regionalen Suchtpräventionsfachstellen sind insgesamt 7 MA mit 570% RAZ tätig. Das teilt sich wie folgt auf: • Fachstelle für Suchtprävention chill out Potsdam 5 MitarbeiterInnen 3,5 VZE • JugendsuchtBeratung und –Prävention Märkisch Oderland 2 MitarbeiterInnen 2 VZE

(der prozentuale Anteil der Suchtpräventionsarbeit am Gesamtstellenumfang ist hier nicht eindeutig defi-niert)

3 Nicht alle suchtpräventiven Aktivitäten des Landes Brandenburg werden in Dot.sys erfasst, da nicht alle Ak-teure mit diesem Dokumentationssystem arbeiten. 4 Neben der Überschrift aller Diagramme ist jeweils mit „n=…“ die Gesamtzahl der in die betreffende Auswer-tung einbezogenen Maßnahmen angegeben.

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In der Zielgruppe der MultiplikatorInnen sind MitarbeiterInnen aus der Kinder- und Jugendar-beit am Stärksten vertreten. Hinter der zweitgrößten Gruppe (Gesundheitswesen) verbergen sich auch alle Aktivitäten mit MitarbeiterInnen in der Suchtprävention und Sozialarbeit, da es dafür keine eigene Rubrik zur Erfassung gibt. Die beiden stärksten Gruppen stehen an der gleichen Position wie im Vorjahr. Dagegen haben die Gruppen „Beschäftigte in der Suchthilfe“ und „LehrerInnen, Schulsozialarb.“ ihre Plätze getauscht. Bei den EndadressatInnen liegt zwar die Gruppe der Kinder und Jugendlichen weiterhin an vorderster Stelle, es wurden dabei allerdings im Vergleich zum Vorjahr 15 Maßnahmen5 we-niger durchgeführt. Die Anzahl der Maßnahmen mit konsumerfahrenen Jugendlichen legte um 11 Maßnahmen zu und wechselte dadurch vom dritten auf den zweiten Platz in der Rangfolge.

5 Wenn in den Diagrammen angegeben ist, dass Mehrfachnennung möglich ist, bedeutet dies, dass die Summe der aufgelisteten Werte gleich oder größer als n sein kann. In obiger Grafik ist es also möglich, dass bei einer Maßnahme „Kinder und Jugendliche“ und „KonsumentInnen“ angekreuzt wurde.

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2. Setting

Wie im Vorjahr fand fast die Hälfte aller Maßnahmen im schulischen Bereich statt (im Vorjahr war es 251 Maßnahmen). Das ist der mit Abstand größte Wert auf der Settingebene. Deshalb

sind in nebenstehen-der Übersicht diese 226 Maßnahmen im Setting Schule nach Schularten aufgeglie-dert. Die Oberschule (hier als Realschule be-nannt6) wurde im Vor-jahr am häufigsten aufgesucht, wurde aber im Berichtsjahr von den Gymnasien vom ersten Platz ver-drängt.

3. Inhaltsebene Aus der Inhaltsebene sind hier die drei Schwerpunktbereiche Alkohol, Tabak und Cannabis im Vergleich der letzten drei Jahre aufgelistet. Unter Punkt 5.-7. werden diese noch im Detail betrachtet. Die Pfeile zeigen, in welche Richtung sich der Wert im Vergleich zum Vorjahr verändert hat.

Anzahl der Maßnahmen zum Thema 2011 2012 2013 • Alkohol 220 237 195 • Tabak 177 165 133 • Cannabis 123 146 155

6 Die in Dot.sys aufgelisteten Schularten bilden nicht das Brandenburger Schulsystem ab. Deshalb einigten sich die an der Datenerfassung beteiligten Fachstellen, statt der nicht aufgeführten Oberschule den im Erfassungs-system vorgegebenen Begriff „Realschule“ zu verwenden, was allerdings nicht immer so eingehalten wurde.

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Die Mehrzahl der Maßnahmen wurde im Bereich „Lebenskompetenz (ohne Substanzbezug)“ durchgeführt. Einen großen Anteil daran haben sicher die koordinierenden Aktivitäten der Überregionalen Suchtpräventionsfachstellen. An der Spitze der substanzspezifischen Aktivitäten stehen mit großem Abstand die Themen-felder Alkohol, Cannabis und Tabak. Zum Thema Cannabis stieg die Anzahl der Maßnahmen in den letzten beiden Jahren kontinuierlich an. Beim Thema Tabak ist dagegen ein rückläufiger Trend zu erkennen, so dass sich dieser Bereich im Berichtsjahr erstmalig in der Rangfolge nach dem Thema Cannabis einordnete.

4. Umsetzungsebene

Auf der Umsetzungsebene steht die Durchführung von Fortbildungen, Seminaren und Unter-richtseinheiten klar im Vordergrund und liegt in etwa auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Die Anzahl der persönlichen Beratungen im direkten Kontakt bzw. telefonisch oder per Internet hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht7 (2011: 62 / 2012: 99 / 2013: 102).

7 Diese Zahl ergibt sich durch Addition der drei beratungsrelevanten Balken im Diagramm.

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5. Auswertung der Maßnahmen zu Tabak Von den insgesamt 665 erfassten Maßnahmen fanden 133 zum Thema Tabak statt. Davon bewegten sich 20 Maßnahmen (15%) im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, 30 Maßnahmen (23%) richteten sich an MultiplikatorInnen und 83 Maßnahmen (62%) hatten die EndadressatInnen im Focus. Folgende Grafiken zeigen die jeweiligen Ziel-gruppen.

2011 2012 2013 Anzahl der zum Thema TABAK erreichten Personen 18271 21709 6254 • Anzahl der erreichten MultiplikatorInnen 1497 (8%) 1123 (5%) 934 (15%) • Anzahl der erreichten EndadressatInnen 16774 (92%) 20586 (95%) 5320 (85%)

Die Tabelle zeigt die Anzahl der im Zeitraum 2011 - 2013 erreichten Personen. Diese Zahlen erscheinen wegen der großen Schwankungsbreite allerdings wenig aussagekräftig. Allein mit dem Wettbewerb „Be Smart – Don‘t Start 2012/13“ wurden 7925 SchülerInnen er-reicht, was aber offensichtlich nicht in jeder Region entsprechend dokumentiert wurde.

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6. Auswertung der Maßnahmen zu Alkohol Von den insgesamt 665 erfassten Maßnah-men fanden 195 zum Thema Alkohol statt. Davon bewegten sich 23 Maßnahmen (12%) im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, 75 Maßnahmen (38%) waren auf die Multi-plikatorInnenebene ausgerichtet und 97 Maßnahmen (50%) hatten die Endadressa-tInnen im Focus. Der Anteil der Arbeit mit EndadressatInnen

stieg dabei von 44% im Vorjahr auf aktuell 50 % an.

2011 2012 2013 Anzahl der zum Thema ALKOHOL erreichten Personen 7377 22108 7297

• Anzahl der erreichten MultiplikatorInnen 1789 (24%) 1720 (8%) 901 (12%) • Anzahl der erreichten EndadressatInnen 5588 (76%) 20388 (92%) 6369 (88%)

Ebenso wie beim Thema Tabak fällt bei der Anzahl der erreichten Personen vor allem bei den EndadressatInnen die große Schwankungsbreite im Jahresvergleich auf. Ob die hohe Zahl in 2012 auf eine oder mehrere Großveranstaltungen zurückzuführen ist, müsste überprüft wer-den.

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7. Auswertung der Maßnahmen zu Cannabis Von den insgesamt 665 erfassten Maßnah-men fanden 155 zum Thema Cannabis statt. Davon bewegten sich 14 Maßnahmen (9%) im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, 65 Maß-nahmen (42%) richteten sich an Multiplikato-rInnen und 76 Maßnahmen (49%) hatten die EndadressatInnen im Focus.

2011 2012 2013 Anzahl der zum Thema CANNABIS erreichten Personen 4319 19446 4948

• Anzahl der erreichten MultiplikatorInnen 617 (14%) 1031 (5%) 597 (12%) • Anzahl der erreichten EndadressatInnen 3702 (86%) 18415 (95%) 4351 (88%)

Der prozentuale Anteil der Maßnahmen mit EndadressatInnen und MultiplikatorInnen ist beim Thema Cannabis etwas gleich groß. Dennoch wurden 2013 mehr als 7 Mal so viele Personen bei den EndadressatInnen erreicht. Dies zeigt, dass auf MultiplikatorInnenebene mit wesent-lich kleineren Gruppen gearbeitet wird.

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8. Vergleich der Maßnahmen zu Alkohol, Tabak und Cannabis

Im Vergleich der drei Inhaltsschwerpunkte Alkohol, Tabak und Cannabis verzeichnet das Thema Tabak den höchsten Anteil sowohl bei der Arbeit mit EndadressatInnen als auch bei der Öffentlichkeitsarbeit. Das Thema Cannabis hat prozentual den höchsten Anteil an Arbeit mit MultiplikatorInnen.

9. Evaluation Nur ein sehr geringer Teil (14 %) der insge-samt durchgeführten Maßnahmen sind oder werden aktuell evaluiert. Bei den allermeisten Aktivitäten ist eine Evaluation gar nicht vorge-sehen.

Zur Steigerung der Evidenz in der Suchtprä-ventionsarbeit wäre eine Erhöhung des Eva-luationsanteils durchaus wünschenswert. In der Praxis wird sich das jedoch nur schwer

realisieren lassen, weil die dafür erforderlichen Ressourcen oft nicht verfügbar sind.

Diese Auswertung wurde am 13.02.2014 erstellt von Frank Kirschneck (Dot.sys-Landeskoordination).