Datensammlung: Entwicklung von Interviewfragen und eines Interviewleitfadens

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Datensammlung: Entwicklung von Interviewfragen und eines Interviewleitfadens

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Datensammlung:

Entwicklung von Interviewfragen und

eines Interviewleitfadens

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Erhebungsverfahren:

Der verbale Zugang, das Gespräch, spielt in der qualitativen Forschung eine besondere Rolle. Aus Beobachtungen lassen sich subjektive Bedeutungen nur schwer ableiten. Die Subjekte müssen also selbst zur Sprache kommen, da sie zunächst die Experten für ihre eigenen Bedeutungsgehalte sind.

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Qualitative Interviewtechniken:

Problemzentriertes und narratives Interview stellen offene, halb-strukturierte qualitative Verfahren dar:

• Problemzentriertes Interview = etwas stärker strukturiert

• Narratives Interview = schwächer strukturiertes Interview

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Begriffsbestimmung qualitativ orientierter Interviewformen:

Offenes (vs.geschlossenes) Interview:

bezieht sich auf die Freiheitsgrade des Befragten: Er kann frei antworten, ohne Antwortvorgaben, kann das formulieren, was ihm in bezug auf das Thema bedeutsam ist.

Unstrukturiertes (vs. strukturiertes) bzw.unstandardisiertes (vs. standardisiertes)Interview:

bezieht sich auf die Freiheitsgrade des Interviewers: Er hat keinen starren Fragenkatalog, er kann Fragen und Themen je nach Interviewsituation frei formulieren.

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Problemzentriertes Interview (= alle Formen der offenen, halbstrukturierten Befragung)

• der sprachliche Zugang wird gewählt, um die Fragestellung vor dem Hintergrund subjektiver Bedeutungen - vom Befragten selbst formuliert - zu eruieren.

• Eine Vertrauenssituation zwischen Interviewer und Befragtem soll entstehen

• Die Forschung setzt dabei an konkreten gesellschaftlichen Problemen an, deren objektive Seite vorher analysiert wird

• Durch den Interviewleitfaden werden die Befragten zwar auf bestimmte Fragestellungen hingeleitet, sie sollen und können aber offen, ohne Antwortvorgaben, darauf reagieren

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Problemzentriertes Interview Die Gespräche bestehen im wesentlichen aus drei

Teilen:

• Sondierungsfragen, ganz allgemeine Einstiegsfragen in eine Thematik. Dabei soll herausgefunden werden, ob das Thema für den einzelnen überhaupt wichtig ist, welche subjektive Bedeutung es bestitz

• Leitfadenfragen sind die Themenaspekte, die als wesentlichste Fragestellungen im Interviewleitfaden festgehalten sind

• Der Interviewer wird hin und wieder Ad-hoc-fragen fomulieren müssen, weil er im Verlauf des Interviews immer wieder auf Aspekte stößt, die im Leitfaden nicht verzeichnet (aber dennoch für das Gespräch oder die Thematik bedeutsam ) sind.

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Ablaufmodell des problemzentrierten Interviews

Problemanalyse

Leitfadenkonstruktion

Pilotphase:Leitfadenerprobung und

Interviewerschulung

Interviewdurchführung(Sondierungsfragen, Leitfadenfragen, Ad-hoc-fragen)

Aufzeichnung

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Narratives Interview

• weniger standardisierte Variante • Interviewpartner wird frei zum Erzählen

animiert - so dass sich subjektive Bedeutungsstrukturen im freien Erzählen über bestimmte Ereignisse herausschälen, die sich einem systematischen Abfragen verschließen würden.

• Die Strukturierung des Gesprächs geschieht durch den universellen Ablaufplan von Erzählungen, den der Interviewer unterstützt.

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Ablaufmodell des narrativen Interviews:

Definition des Gegenstandes

Stimulierung der Erzählung

Durchführung, Aufrechterhalten des roten

Fadens, der Erzählstruktur

Nachfragen in Richtung der intendierten

subjektiven Bedeutungsstruktur

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GruppendiskussionViele subjektive Bedeutungsstrukturen sind so stark insoziale Zusammenhänge eingebunden, dass sie nur inGruppendiskussionen erhebbar sind.

• Vorurteile und Ideologien werden eher offenbart. • Rationalisierungen werden durchbrochen • die Beteiligten legen Einstellungen offen, die auch im

Alltag ihr Denken, Fühlen und Handeln bestimmen.

(Die Gruppenbildung bereitet oft Schwierigkeiten. DieGruppen sollen 5 bis 15 Teilnehmer umfassen undmöglichst im Alltag als Gruppe bestehen.)

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Ablaufmodell der Gruppendiskussion: Formulierung der Fragestellung Ableitung von

Grundreiz und Reizargumenten für die Diskussion

Gruppenbildung

Darbietung des Grundreizes

Freie Diskussion

Einführung der weiteren Reizargumente

durch den/die Diskussionsleiter/in

Metadiskussion zur Bewertung der Diskussion

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Tipps zur Entwicklung von Interviewleitfäden:

(Problemzentriertes Interview)

• Beginnen mit der Formulierung von Leitfadenfragen als „antwortoffene“ Übersetzungen des Forschungsinteresses

• Zum Schluss eine geeignete Sondierungsfrage (bzw. Varianten, falls der Proband nicht darauf „anspringt“) für den Einstieg überlegen.