Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei...

10
SEPTEMBER 2002/DE

Transcript of Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei...

Page 1: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

SEPTEMBER 2002/DE

Page 2: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

EURO

Die Bezeichnung dereuropäischen Währungwurde bei der Tagungdes Europäischen Ratesam 15. und 16. Dezember1995 in Madridbeschlossen.

EURO-WÄHRUNGSGEBIET

Das Euro-Währungsgebietumfasst dieMitgliedstaaten derEuropäischen Union,die den Euro alsgemeinsame Währungeingeführt haben und in denen unterVerantwortung derBeschlussorgane derEuropäischen Zentralbank(EZB) eine einheitlicheGeldpolitik durchgeführtwird. Zum Euro-Währungsgebiet gehören seit dem 1. Januar 2001 dieLänder Belgien,Deutschland,Griechenland, Spanien,Frankreich, Irland,Italien, Luxemburg,die Niederlande,Österreich, Portugal und Finnland.

EU-RAT

Der EU-Rat ist ein Organ der EuropäischenGemeinschaft und besteht aus Vertreternder Regierungen derMitgliedstaaten derEuropäischen Union.

Am 1. Januar 2002 wurden die Euro-Banknoten und-Münzen erfolgreich eingeführ t; damit wurden siein den zwölf Ländern des Euro-Währungsgebietszum gesetzlichen Zahlungsmittel. Dies war derAbschluss eines Prozesses, der 1991 offiziell begonnen und 1992 zurUnterzeichnung des Ver trags von Maastricht geführ t hatte. DieBargeldumstellung war ein einzigar tiges Ereignis, das sich unmittelbarauf das tägliche Leben der mehr als 300 Millionen Menschen imEuroraum auswirkte.

Mit der vorliegendenBroschüre soll Ihnen„der EURO. UNSERGeld“ näher gebrachtwerden. Hier werdenSie über die Gestaltungund die Sicherheits-merkmale der siebenBanknoten und acht Münzen informier t. Während die Banknoten inallen zwölf Ländern des Euroraums identisch sind, haben die Münzenneben einer gemeinsamen Vorderseite eine nationale Rückseite. AlleEuro-Banknoten und -Münzen können im gesamten Euroraumverwendet werden – und Europa profitier t schon heute davon.

EINE NEUEWÄHRUNG FÜR EUROPA

EURO-GLOSSAR

Page 3: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

EURO-SYMBOL – K

Das grafische Symbol für den Euro ist vomgriechischen BuchstabenEpsilon abgeleitet undbezieht sich auf denersten Buchstaben desWortes „Europa“. Diebeiden Querstrichestehen für die Stabilitätdes Euro. Die offizielleAbkürzung für den Euro lautet EUR. DieAbkürzung ist bei der InternationalenOrganisation fürNormung (ISO)eingetragen und wirdfür geschäftliche,finanzielle undgewerbliche Zweckeverwendet.

EUROPÄISCHEZENTRALBANK

Die EuropäischeZentralbank (EZB) wurde am 1. Juni 1998 gegründet. Sie hat ihren Sitz inFrankfurt am Main.Die EZB stellt sicher,dass die demEurosystem und demSystem der EuropäischenZentralbanken (ESZB)übertragenen Aufgabennach Maßgabe derSatzung des ESZBentweder von ihr selbstoder den nationalenZentralbanken erfülltwerden.

Im Februar 1996 schr ieb dasEuropäische Währungsinstitut, derVorläufer der Europäischen Zentral-bank, einen Wettbewerb aus. Die vonden nationalen Zentralbanken der Europäischen Union nominier tenBanknotengrafiker wurden aufgeforder t, eine Serie von siebenBanknoten (5 c, 10 c, 20 c, 50 c, 100 c, 200 c und 500 c) zu einemoder beiden der folgenden Themen zu entwerfen: „Zeitalter und Stilein Europa“ bzw. „Abstrakt/Modern“.

Im Dezember 1996 wählte der Rat des EuropäischenWährungsinstituts, gestützt auf eine Meinungsumfrage und dieEmpfehlung einer Exper tengruppe, eine Entwurfsserie aus. DenWettbewerb gewann Rober t Kalina von der OesterreichischenNationalbank mit seinen Entwürfen zum Thema „Zeitalter und Stilein Europa“.

Zu einer richtigen Banknote gehör t natürlich mehr als ein attraktivesDesign. So mussten die Banknoten mit Sicherheitsmerkmalenausgestattet werden, damit Fälschungen von der Öffentlichkeit und vonBankangestellten, aber auch von Automaten leicht erkannt werdenkönnen.Vor dem eigentlichen Produktionsbeginn wurden Nullseriengedruckt und analysier t.

Im Frühjahr 1999 genehmigte der EZB-Rat die technischenSpezifikationen der Banknoten. Die Erstausstattung von etwa15 Milliarden Euro-Banknoten wurde von 15 Banknotendruckereienin der Europäischen Union hergestellt. Die nationalen Zentralbankender einzelnen Mitgliedstaaten entschieden jeweils selbst, wo ihreErstausstattungsmenge an Euro-Banknoten gedruckt werden sollte.

Genau festgelegte Prüfverfahren und Qualitätskontrollengewährleisten, dass alle Banknoten identisch sind und die technischenSpezifikationen erfüllen. Dadurch kann jede Euro-Banknote an allenBanknoten akzeptierenden und ausgebenden Automaten im gesamtenEuroraum verwendet werden.

EURO-BANKNOTEN –VOM ENTWURF ZUM DRUCK

EURO-GLOSSAR

Page 4: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

BESCHLUSSORGANEDER EUROPÄISCHENZENTRALBANK

DIREKTORIUMDas Direktorium bestehtaus dem Präsidentenund dem Vizepräsidentender EZB sowie vierweiteren Mitgliedern, dievon den Staats- oderRegierungschefs der EU-Mitgliedstaaten, die denEuro eingeführt haben,einvernehmlich ernanntwerden.

EZB-RATDer EZB-Rat besteht aussämtlichen Mitgliederndes EZB-Direktoriumsund den Präsidenten der nationalenZentralbanken all jenerEU-Mitgliedstaaten, dieden Euro eingeführthaben.

ERWEITERTER RATDer Erweiterte Rat derEZB besteht aus demPräsidenten und demVizepräsidenten der EZBsowie den Präsidentender nationalenZentralbanken aller 15 EU-Mitgliedstaaten.

EURO-GLOSSAR

Die Euro-Banknoten stellen Baustile aussieben Epochen der europäischen Kultur-geschichte dar : Klassik, Romanik, Gotik,Renaissance, Barock und Rokoko, die

Eisen- und Glasarchitektur sowie die moderne Architektur des20. Jahrhunder ts. Dabei werden drei wesentliche architektonischeElemente hervorgehoben: Fenster,Tore und Brücken.

Die Fenster und Tore auf der Vorderseite jeder Banknote symbolisierenden Geist der Offenheit und Zusammenarbeit in Europa. Darüberhinaus sind die zwölf Sterne der Europäischen Union abgebildet, diefür Dynamik und Harmonie im heutigen Europa stehen.

Auf der Rückseite der Banknoten werden diese Gestaltungselementedurch die Abbildung einer für die jeweilige Epoche der europäischenKulturgeschichte typischen Brücke ergänzt. Von den frühenKonstruktionen bis zu den modernen Hängebrücken der Gegenwar tsind diese Brücken Symbol der Verbindung zwischen den VölkernEuropas sowie zwischen Europa und der übrigen Welt.

DIE WICHTIGSTEN SONSTIGENGESTALTUNGSMERKMALE DER BANKNOTEN SIND:■ die Bezeichnung der Währung – Euro – in lateinischer (EURO) und

griechischer (EYPø) Schrift;■ die Abkürzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in den fünf

Varianten – BCE, ECB, EZB, EKT, EKP – entsprechend den elfAmtssprachen der Europäischen Union;

■ die Unterschrift des Präsidenten der Europäischen Zentralbank.

DIE EUROPÄISCHEKULTUR AUFEINEN BLICK

Page 5: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

WIRTSCHAFTS- UNDWÄHRUNGSUNION

Der Vertrag zur Gründungder EuropäischenGemeinschaft beschreibtden Weg zur Wirtschafts-und Währungsunion(WWU) innerhalb derEuropäischen Union alsdreistufigen Prozess.Die erste Stufe derWWU, die in erster Linie vom Abbau derBeschränkungen desfreien Kapitalverkehrsinnerhalb der EUgekennzeichnet war,begann am 1. Juli 1990und endete am 31. Dezember 1993.Die zweite Stufe derWWU begann am 1. Januar 1994. Sie sahunter anderem dieErrichtung desEuropäischenWährungsinstituts (des Vorläufers derEuropäischenZentralbank), das Verbot der monetärenFinanzierung deröffentlichen Hand durch die Zentralbankenund die Vermeidungübermäßiger Defizite in den öffentlichenFinanzen vor. Die dritte Stufe begann am 1. Januar 1999 mit der Übertragung der geldpolitischenZuständigkeit auf dasEurosystem und derEinführung des Euro.

EURO-GLOSSAR

Die nationalen Zentralbanken des Euro-Währungsgebiets setzen mit Hochgeschwindigkeitarbeitende Sor tiermaschinen ein, um die Echtheitund den Zustand der Euro-Banknoten zu prüfen, dieüber die Kreditinstitute wieder zu ihnen gelangen. UmlauffähigeBanknoten werden erneut ausgegeben, nicht umlauffähige Banknoten*

werden vernichtet.

Die durchschnittliche Lebensdauer einer Euro-Banknotewird bei den weit verbreiteten niedrigeren Nominalenvoraussichtlich ein Jahr und bei den höheren Nominalenmehrere Jahre betragen.Veränderungen in der Nachfragenach bestimmten Stückelungen und der Ersatz nicht mehrumlauffähiger Banknoten führen dazu, dass dieVolkswir tschaft ständig mit neuen Banknoten versorgt

werden muss.

Inzwischen wurde die Produktion für die nationalen Zentralbanken desEuro-Währungsgebiets zusammengefasst, um diese im Vergleich zurErstausstattung relativ kleinen Mengen effizient herstellen und dieQualität besser überwachen zu können. Die einzelnen Druckereienwurden von den nationalen Zentralbanken jeweils nur mit derProduktion von einer oder zwei der sieben Banknotenstückelungenbeauftragt, was zur Sicherung einer effektiven Qualitätskontrolle durchdie Europäische Zentralbank beiträgt. Nach dem Druck werden dieBanknoten unter den ausgebenden Zentralbanken ausgetauscht.

Die Europäische Zentralbank überwacht die Bestände und Ströme derEuro-Banknoten und -Münzen auf der Grundlage von Daten, die vonden nationalen Zentralbanken erhoben werden. Etwaige Engpässe inder Banknotenversorgung in einem Land können leicht durchÜberschussbestände der nationalen Zentralbank eines anderen Landesausgeglichen werden. Größere Veränderungen in der Nachfrage nachBanknoten können von einer strategischen Gesamtreserveaufgefangen werden.

* Die nationalen Zentralbanken des Euroraums lösen stark beschädigte Euro-Banknotenein, sofern• mehr als 50 % einer Banknote vorgelegt werden oder• 50 % oder weniger einer Banknote vorgelegt werden, vorausgesetzt der Antragsteller

kann beweisen, dass die restlichen Teile vernichtet wurden.Für absichtlich stark beschädigte Banknoten wird kein Ersatz geleistet.

DIE EURO-BANKNOTEN IM UMLAUF

5 L : 120 x 62 mm, grau 10 L : 127 x 67 mm, rot

20 L : 133 x 72 mm, blau

50 L : 140 x 77 mm, orange

100 L : 147 x 82 mm, grün

200 L : 153 x 82 mm, gelblich-braun

500 L : 160 x 82 mm, lila

Page 6: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

In die Euro-Banknoten wurde eine Reihe vonSicherheitsmerkmalen eingearbeitet, damit eine echteBanknote leicht auf einen Blick als solche erkennbar ist.Die Euro-Banknoten werden auf Papier aus reiner

Baumwolle gedruckt, das sich spürbar von normalem Papierunterscheidet. Mehrere Teile der Vorderseite erscheinen als Relief,sodass sich die Banknoten auch durch Fühlen identifizieren lassen.

Weitere Sicherheitsmerkmale werden sichtbar, wenn man dieBanknoten im Gegenlicht betrachtet oder sie kippt. Zwei derSicherheitsmerkmale auf den Banknoten zu 50 c, 100 c, 200 c und500 c unterscheiden sich von denen auf den niedrigerenBanknotenwer ten.

UNTERSCHEIDUNGSHILFEN FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE

Etwa 2 % der Menschen im Euro-Währungsgebiet sind erheblichsehbehindert. In der Gestaltungsphase der Euro-Banknoten wurde engmit der Europäischen Blindenunion zusammengearbeitet, um dieBelange von Blinden und Sehbehinder ten angemessen zuberücksichtigen. Von den Unterscheidungshilfen für Sehbehinder teprofitieren in der Regel auch Menschen mit uneingeschränktemSehvermögen.

Zunächst können Blinde die Banknoten aufgrund der siebenunterschiedlichen Größen unterscheiden. Durch verstärktenStichtiefdruck wird erreicht, dass einige Gestaltungselemente auf derVorderseite der Banknoten als Relief erscheinen. Am Rand derBanknoten zu 200 c und 500 c sind außerdem er tastbare Zeichenaufgedruckt. Sehbehinderten wird das Erkennen der Banknoten durchdie unterschiedlichen Hauptfarben der einzelnen Stückelungen unddie großen, fett gedruckten Ziffern erleichter t.

SEHEN – FÜHLEN – KIPPEN

WASSERZEICHENIm Gegenlicht sind

das jeweiligeArchitekturmotiv unddie jeweilige Wertzahl

zu sehen.

SICHERHEITSFADENIm Gegenlicht wird einedunkle Linie sichtbar.

IRIODINSTREIFENBeim Kippen der Banknotegegen eine Lichtquelle istein glänzender Streifen zu

sehen, der seine Farbeleicht verändert.

OPTISCH VARIABLE FARBE

Beim Kippen der Banknoteverändert sich die Farbe

der großen Wertzahl rechtsunten von Purpurrot zu

Olivgrün oder Braun.

SPEZIALFOLIEN-STREIFENBeim Kippen derBanknote erscheint auf einem silbrigenStreifen, je nachBetrachtungswinkel, dasEuro-Symbol oder diejeweilige Wertzahl alsHologramm.

WASSERZEICHEN Im Gegenlicht sind

das jeweiligeArchitekturmotiv unddie jeweilige Wertzahl

zu sehen.

SICHERHEITSFADENIm Gegenlicht wird einedunkle Linie sichtbar.

SPEZIALFOLIEN-ELEMENTBeim Kippen derBanknote zeigt einHologramm, je nachBetrachtungswinkel,das jeweiligeArchitekturmotiv oder die Wertzahl.

SICHERHEITSMERKMALE: 50 L, 100 L, 200 L UND 500 L

SICHERHEITSMERKMALE: 5 L, 10 L UND 20 L EUROSYSTEM

Das Eurosystem umfasstdie EuropäischeZentralbank (EZB) unddie nationalenZentralbanken derMitgliedstaaten derEuropäischen Union, dieden Euro eingeführthaben. Das Eurosystemwird vom EZB-Rat unddem Direktorium der EZBgeleitet und führt seitdem 1. Januar 1999 dieeinheitliche Geldpolitikim Euroraum durch. Seinvorrangiges Ziel ist es,die Preisstabilität zugewährleisten.

EUROPÄISCHESSYSTEM DERZENTRALBANKEN

Das Europäische Systemder Zentralbanken (ESZB)besteht aus derEuropäischen Zentralbank(EZB) und den nationalenZentralbanken aller 15 Mitgliedstaaten derEuropäischen Union.Neben den Mitgliederndes Eurosystems sindalso auch die nationalenZentralbanken derMitgliedstaaten vertreten,die den Euro nichteingeführt haben. DasESZB wird vom EZB-Direktorium, dem EZB-Ratsowie dem Erweiterten Ratder EZB geleitet.

EURO-GLOSSAR

Page 7: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

2 L 1 L 50 CENT 20 CENT 10 CENT 5 CENT 2 CENT 1 CENT

NATIONALE SEITEN

Die acht Euro-Münzen sind leicht auseinanderzu halten, da sie sich in Gestaltung, Größe und Farbe unterscheiden.Ein Euro entspricht 100 Cent. Es gibt Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und50 Cent sowie zu 1 c und 2 c.

Die Münzen mit hohem Nennwer t – 1 c und 2 c – sind zweifarbig(silber- und goldfarben). Die Münzen mit mittlerem Nennwer t – 10, 20 und 50 Cent – sind goldfarben und die mit niedrigemNennwert – 1, 2 und 5 Cent – kupferfarben. Die gemeinsamen Seitender Euro-Münzen zeigen die zwölf Sterne und den Umriss derEuropäischen Union in drei verschiedenen Ansichten.

Während die acht Münzwerte einheitliche Vorderseiten aufweisen, hatjedes Euro-Teilnehmerland die Rückseiten mit eigenen Motivengestaltet. Man kann mit allen Euro-Münzen überall im Euro-Währungsgebiet bezahlen. Das Herkunftsland spielt hierbei keineRolle.

Besonderer Wert wird auf die Sicherheitsmerkmale der Euro-Münzenmit hohem Nennwer t (1 c und 2 c) gelegt. Diese werden u. a. mitspeziel len magnetischen Eigenschaften ver sehen. ImHerstellungsprozess werden neueste Technologien eingesetzt, umFälschungen zu erschweren. Diesem Zweck dient auch die von Landzu Land unterschiedliche Schriftprägung auf dem Rand der 2-Euro-Münze. Bei allen Münzen wurden mehrere innovative Merkmaleeingeführ t, um insbesondere Blinden und Sehbehinder ten dasErkennen der verschiedenen Stückelungen zu erleichtern. So habendie direkt aufeinander folgenden Münzwer te jeweils eine unter-schiedliche Rändelung.

Die Designs der acht Euro-Münzen wurden 1997 aus Entwürfenausgewählt, die aus allen Ländern der Europäischen Union eingesandtworden waren. Die Gestaltungsentwürfe für die gemeinsamen Seitender Münzen, die die Einheit der Europäischen Union symbolisieren,stammen von Luc Luycx von der Königlichen Belgischen Münze. DieProduktion der Erstausstattungsmenge von 52 Milliarden Münzenbegann im Mai 1998.

16 Münzprägeanstalten aus der gesamten Europäischen Union stellendie Münzen her. Ein detaillier tes Qualitätsmanagementsystem, bei demdie Europäische Zentralbank als unabhängige Prüfungsinstanz auftritt,gewährleistet, dass die Euro-Münzen im gesamten Euroraumuntereinander austauschbar sind und den für die Verwendung inVerkaufsautomaten erforderlichen Standards entsprechen.

DIE ACHTEURO-MÜNZEN

2 L

1 L

50 CENT

20 CENT

10 CENT

5 CENT

2 CENT

1 CENT

GEMEINSAME SEITEN

BELGIEN

DEUTSCHLAND

GRIECHENLAND

SPANIEN

FRANKREICH

IRLAND

ITALIEN

LUXEMBURG

NIEDERLANDE

ÖSTERREICH

PORTUGAL

FINNLAND

Page 8: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

BESCHREIBUNG DER NATIONALEN SEITEN DER EURO-MÜNZEN

BELGIENDie nationale Seite aller belgischen Euro-Münzen zeigt KönigAlbert II. und sein Monogramm – ein großes „A“ unter einerKrone – umringt von den zwölf Sternen der EuropäischenUnion.

DEUTSCHLANDDie 1- und 2-Euro-Münzen zeigen den Bundesadler, dastraditionelle Symbol deutscher Souveränität.Das Brandenburger Tor als Symbol für die Teilung undspätere Wiedervereinigung Deutschlands erscheint auf den10-, 20- und 50-Cent-Münzen.Der Eichenzweig auf den 1-, 2- und 5-Cent-Münzen erinnertan das Motiv der deutschen Pfennigmünzen.

GRIECHENLANDDie 2-Euro-Münze zeigt eine Szene eines Mosaiks aus Sparta,das die Entführung Europas – der mythologischen Figur, nachder unser Kontinent benannt ist – durch Zeus in Gestalt einesStiers darstellt.Auf der 1-Euro-Münze ist die Eule abgebildet, die eine 4-Drachmen-Münze des antiken Athen (5. Jh. v. Chr.) zier te.Eleftherios Venizelos (1864-1936), einer der prominentestengriechischen Politiker, wird auf der 50-Cent-Münzeporträtier t.Die 20-Cent-Münze erinner t an Ioannis Capodistrias (1776-1831), einen führenden Politiker, der die Grundlagenfür die Entwicklung des modernen Griechenland schuf.Auf der 10-Cent-Münze ist Rigas Fereos-Velestinlis (1757-1798), ein Vorkämpfer der griechischen Aufklärung,abgebildet.Das Motiv der 5-Cent-Münze, ein moderner Hochseetanker,verkörpert den Unternehmergeist griechischer Reedereien.Die 2-Cent-Münze zeigt eine Korvette, einen Schiffstyp, derim griechischen Unabhängigkeitskrieg (1821-1827) eingesetztwurde.Ein for tschrittliches Modell einer athenischen Trireme (5. Jahrhundert v. Chr.), die über 200 Jahre lang das größteseegängige Kriegsschiff war, schmückt die 1-Cent-Münze.

SPANIENDie 1- und 2-Euro-Münzen tragen das Bildnis des KönigsJuan Carlos I de Borbón y Borbón.Auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen ist Miguel de

Cervantes, der Vater der spanischen Literatur, abgebildet.Die Kathedrale von Santiago de Compostela, das Motiv der1-, 2- und 5-Cent-Münzen, ist ein Schmuckstück spanisch-romanischer Baukunst und einer der berühmtestenWallfahr tsor te der Welt.

FRANKREICHDie 1- und 2-Euro-Münzen zeigen einen Baum als Symbolfür Leben, Beständigkeit und Wachstum. Er ist umgeben vondem republikanischen Motto „Liber té, Égalité, Fraternité“(Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit).Das Thema der Säerin, die auf den 10,- 20- und 50-Cent-Münzen erscheint, durchzieht die gesamte Geschichte desfranzösischen Franc.Auf den 1-, 2- und 5-Cent-Münzen verkörper t eine jungeund entschlossene Marianne den Wunsch nach einemstarken, dauerhaften Europa.

IRLANDDie nationale Seite aller irischen Euro-Münzen zeigt eineHarfe, ein traditionelles Symbol für Irland. Außerdem ist dasirische Wort „Éire“ (Ir land) zu sehen.

ITALIENDie 2-Euro-Münze zeigt ein von Raffael geschaffenes PorträtDante Alighieris.Auf der 1-Euro-Münze ist die berühmte ZeichnungLeonardo da Vincis von den Idealpropor tionen desmenschlichen Körpers abgebildet.Die 50-Cent-Münze zeigt das Reiterstandbild des KaisersMarcus Aurelius Antoninus.Auf der 20-Cent-Münze ist eine Skulptur Umber toBoccionis, eines führenden Ver treters des italienischenFuturismus, zu sehen.Sandro Botticellis berühmte Darstellung der „Gebur t derVenus“ schmückt die 10-Cent-Münze.Die 5-Cent-Münze zeigt das Kolosseum, mit dessen BauKaiser Vespasian um 75 n. Chr. begann.Auf der 2-Cent-Münze erscheint die Mole Antonelliana, ein1863 von Alessandro Antonelli in Turin erbauter Turm.Das Castel del Monte in Andria ist das Motiv der 1-Cent-Münze.

LUXEMBURGDie Münzen tragen das Bildnis Seiner Königlichen Hoheit,des Großherzogs Henri, sowie das luxemburgische Wort„Lëtzebuerg“ (Luxemburg).

NIEDERLANDEAlle niederländischen Euro-Münzen zeigen Beatrix, dieKönigin der Niederlande, im Profil.

ÖSTERREICHDie 2-Euro-Münze zeigt ein Por trät der radikalen PazifistinBer tha von Suttner als Symbol für jahrzehntelangeFriedensbestrebungen in Österreich.Auf der 1-Euro-Münze ist der berühmte österreichischeKomponist Wolfgang Amadeus Mozar t zu sehen.Mit der Abbildung des Gebäudes der Wiener Secessionsteht die 50-Cent-Münze für das Aufkommen desJugendstils in Österreich.Schloss Belvedere, eines der schönsten BarockgebäudeÖsterreichs, schmückt die 20-Cent-Münze.Die 10-Cent-Münze zeigt den Stephansdom, einSchmuckstück der Wiener Gotik.Auf den 1-, 2- und 5-Cent-Münzen sind eine Enzianblüte,ein Edelweiß bzw. eine Alpenprimel abgebildet.

PORTUGALAlle portugiesischen Euro-Münzen zeigen Siegel des erstenKönigs von Por tugal, Dom Afonso Henriques.Die 1- und 2-Euro-Münzen zeigen einige der Burgen undWappen des Landes sowie in der Mitte das königlicheSiegel von 1144.Das auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen dargestellteSiegel stammt aus dem Jahr 1142.In der Mitte der 1-, 2- und 5-Cent-Münzen befinden sichdas erste königliche Siegel von Portugal aus dem Jahr 1134sowie der Name des Landes.

FINNLANDAuf der 2-Euro-Münze sind Moltebeeren undMoltebeerblüten zu sehen.Die 1-Euro-Münze zeigt zwei fliegende Schwäne.

Auf den 1-, 2-, 5-, 10-, 20- und 50-Cent-Münzen erscheintder Löwe des Staatswappens.

Die souveränen Staaten Monaco, San Marino und Vatikan-stadt haben mit der Europäischen Gemeinschaft eineförmliche Vereinbarung über die Prägung eigener Münzengetroffen. Auch diese Münzen sind im gesamten Euro-Währungsgebiet gesetzliches Zahlungsmittel.

MONACODie 2-Euro-Münze trägt das Bildnis Seiner Durchlaucht, desFürsten Rainier III.Auf der 1-Euro-Münze ist ein Doppelpor trät des FürstenRainier III. und des Erbprinzen Alber t zu sehen.Die 10-, 20- und 50-Cent-Münzen geben das Siegel desFürsten wieder.Auf den 1-, 2- und 5-Cent-Münzen ist das Wappen derFürsten von Monaco abgebildet.

SAN MARINODie 2-Euro-Münze zeigt den Regierungspalast (PalazzoPubblico).Auf der 1-Euro-Münze ist das Wappen der Republik zusehen.Die drei Türme Guaita, Cesta und Montale bilden das Motivder 50-Cent-Münze.Auf der 20-Cent-Münze ist der heilige Marino in Anlehnungan ein Gemälde der Guercino-Schule dargestellt.Die 10-Cent-Münze zeigt die Basilika von San Marino.Die Motive der 1-, 2- und 5-Cent-Münzen sind der dritteFestungsturm, die Freiheitsstatue bzw. der erste Festungsturm.

VATIKANSTADTDie Euro-Münzen tragen das Bildnis Seiner Heiligkeit, desPapstes Johannes Paul II., des Oberhauptes des StaatesVatikanstadt.

EUROPÄISCHEKOMMISSION

Die EuropäischeKommission ist das Organ der EuropäischenGemeinschaft, das dieUmsetzung derBestimmungen desVertrags zur Gründungder EuropäischenGemeinschaftgewährleistet. DieKommission entwickeltpolitische Initiativen der Gemeinschaft,macht Vorschläge zurSekundärgesetzgebungund übt in bestimmtenBereichen öffentlicheGewalt aus. Sie sprichtEmpfehlungen für dieGrundzüge derWirtschaftspolitik in der Gemeinschaft ausund berichtet dem EU-Rat über konjunk-turelle undwirtschaftspolitischeEntwicklungen. Sie prüftdie Einhaltung derHaushaltsdisziplin imRahmen der multilateralenBeaufsichtigung und legtdem EU-Rat Berichte vor.Derzeit gehören derKommission 20 Mitgliederan: je zwei Mitglieder ausDeutschland, Frankreich,Italien, Spanien sowiedem VereinigtenKönigreich und je eines aus den übrigenMitgliedstaaten.

EURO-GLOSSAR

MONACO

SAN MARINO

VATIKANSTADT

BELGIEN

DEUTSCHLAND

GRIECHENLAND

SPANIEN

FRANKREICH

IRLAND

ITALIEN

LUXEMBURG

NIEDERLANDE

ÖSTERREICH

PORTUGAL

FINNLAND

Page 9: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.

EUROPÄISCHESPARLAMENT

Das Europäische Parlamentbesteht aus 626 direktgewählten Vertretern derBürger der Mitgliedstaatender Europäischen Union.Es ist am europäischenGesetzgebungsprozess in unterschiedlichemUmfang beteiligt, das heißtabhängig vom jeweiligen

Entscheidungsverfahren.Bei Angelegenheitenin Zusammenhangmit der

Wirtschafts- undWährungsunion

besitzt dasEuropäische

Parlament überwiegendberatende Befugnisse.Darüber hinaus sieht der Vertrag zur Gründungder EuropäischenGemeinschaft gewisseVerfahren vor, die der Wahrung derRechenschaftspflicht derEuropäischen Zentralbankgegenüber dem Parlamentdienen (Vorlage desJahresberichts, allgemeineDebatte über dieGeldpolitik, Anhörungendes Präsidenten derEuropäischen Zentralbankvor den zuständigenParlamentsausschüssen).

EURO-GLOSSAR

HERAUSGEBER:

© Europäische Zentralbank

Frankfurt am Main, 2002

KONZEPTION UND

GESTALTUNG:

wolf.d.sign

Frankfurt am Main

Konzept Verlagsgesellschaft

Frankfurt am Main

LITHOGRAPHIE:

Konzept Verlagsgesellschaft

Frankfurt am Main

DRUCK:

De Bussy Ellerman

Harms BV, Amsterdam

ISBN 92-9181-293-5 (DE)

Das Kreditgewerbe, die Geld- undWerttransportunternehmen, der Handel und die Automatenwirtschaftwurden bereits frühzeitig intensiv in die Vorbereitungen für die Euro-Bargeldumstellung eingebunden. Die Bürger Europas freundeten sichrasch mit dem neuen Bargeld an. Der Erfolg der Euro-Bargeldumstellung übertraf alle Erwartungen. Unter anderem wurdenfolgende Maßnahmen getroffen:■ Die Bevölkerung wurde in einer Werbekampagne dazu

aufgeforder t, gehor tete Münzen vor der Bargeldumstellung amBankschalter einzuzahlen. Dies erleichter te den Banken währendder Parallelumlaufphase die Arbeit.

■ Durch die frühzeitige Abgabe von Euro-Banknoten und -Münzenan das Kreditgewerbe (Frontloading) sowie die anschließendeWeitergabe an die Geschäftskunden der Banken (Sub-Frontloading) ab dem 1. September 2001 wurde gewährleistet,dass Anfang 2002 genügend Euro-Bargeld für den Umlaufauf breiter Basis bereitstand. Ab Mitte Dezember waren fürdie Bevölkerung Star tpakete mit Münzen erhältlich. Dadurchsollten die Bestände an Wechselgeld verringert werden, die derHandel zum Jahresbeginn 2002 vorrätig halten musste.

■ Mehr als 200 000 Geldausgabeautomaten mussten auf Euro-Bargeld umgestellt werden. Diese Aufgabe wurde in weniger alseiner Woche bewältigt.

Am 1. März 2002 wurden die Euro-Banknoten und -Münzen imgesamten Euro-Währungsgebiet zum allein gültigen gesetzlichenZahlungsmittel, auch wenn nationale Banknoten und Münzen weiterhinbei den nationalen Zentralbanken umgetauscht werden können.Nähere Informationen über die Bargeldumstellung sind auf deroffiziellen Euro-Website (www.euro.ecb.int) abrufbar.

DIE BARGELD-UMSTELLUNG

Nationale Zentralbank von Umtausch von Banknoten Umtausch von Münzen

Belgien unbegrenzt bis 31. Dezember 2004

Deutschland unbegrenzt unbegrenzt

Griechenland bis 1. März 2012 bis 1. März 2004

Spanien unbegrenzt unbegrenzt

Frankreich bis 17. Februar 2012 bis 17. Februar 2005

Irland unbegrenzt unbegrenzt

Italien bis 29. Februar 2012 bis 29. Februar 2012

Luxemburg unbegrenzt bis 31. Dezember 2004

Niederlande bis 1. Januar 2032 bis 1. Januar 2007

Österreich unbegrenzt unbegrenzt

Por tugal bis 28. Februar 2022 bis 31. Dezember 2002

Finnland bis 29. Februar 2012 bis 29. Februar 2012

Page 10: Der Euro. Unser Geld · 2003. 12. 12. · EURO Die Bezeichnung der europäischen Währung wurde bei der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen.