Der fondsbrief nr 203

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INHALTSVERZEICHNIS Fonds-Check: Hannover Leasing finanziert Staats- kanzlei in Düsseldorf 2 Umfrage: Niedrige Zinsen und Sachwert-Nachfrage stimmen optimistisch 6 Auf ein Wort: Thomas Böcher von Paribus erläutert die Wölbern-Übernahme 18 Immobilienmarkt 2013: Spezialfonds stellen die stärkste Käufergruppe 20 US-Immobilienfonds: Alles eine Sache des Timings 20 Feri-Quartalsanalyse: KAGB macht sich deutlich bemerkbar 24 Personalia 24 Recht einfach: Wettbewerbsverbot 25 Impressum 25 Steuern: Teil drei der Serie zum Jahresende - höhere Abgaben nicht in Sicht 22 NR. 203 I 2. KW I 10.01.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL Ob das im Sinne der Erfinder ist? Eigentlich wollten EU, Bundesregierung und Bun- desanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht den Anlegerschutz stärken und schau- en seit dem 22. Juli 2013 bei geschlossenen Fonds ganz genau hin. Seitdem ha- ben Initiatoren kaum noch geschlossene Beteiligungsmodelle aufgelegt. Statt des- sen erleben andere Kapitalanlagen einen Höhenflug. So startet Immovation mit Genussrechten ins neue Jahr. Anleger sollen bei einer Laufzeit von fünf Jahren Ausschüttungen von sechs Prozent p.a. bekommen. Bei zwei Vorgängern ging alles gut; bis Juli 2013 schüttete der Anbieter nach eigenen Angaben knapp 45 Millionen Euro aus und zahlte Kapital zurück. Und wenn es mal nicht so läuft wie geplant? Dann haben die Anleger Pech gehabt, denn ein Genuss- recht ist deutlich riskanter als ein geschlossener Fonds. Darum weigern sich die meisten Initiatoren, auf solche Modelle umzuschwenken. Das geht aus unserer Umfrage unter maßgeblichen Anbietern hervor. Die überwie- gende Mehrzahl der Befragten glaubt an die Vorteile der geschlossenen Sachwert- beteiligungen und sieht im neuen, regulierten Markt deutlich mehr Chancen als Hemmnisse. „Gewinner werden diejenigen sein, die in den neuen Strukturen den- ken können und dafür aufgestellt sind“, schreibt etwa Roman Menzel von Bouw- fonds beispielhaft für viele andere. Die meisten wollen weiterhin die Gruppe der Privatkunden bedienen, suchen aber verstärkt ebenfalls den Zugang zu professionellen Investoren. Eine Strategie, die auch der Fondsbrief und die anderen Publikationen der Research Medien AG ver- folgen. Kontinuierlich erweitern wir unseren Verteiler um Stiftungen und andere in- stitutionelle Investoren. Darüber hinaus werden wir unser Netzwerk verstärkt nut- zen, um auf Veranstaltungen zwischen Anbietern und professionellen Investoren zu moderieren. Näheres dazu in Kürze. Meiner Meinung nach... Viel Spaß beim Lesen!

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Markt der Beteiligungsmodelle, Fonds, Aktien, Anleihen.

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Page 1: Der fondsbrief nr 203

INHALTSVERZEICHNIS

Fonds-Check: Hannover Leasing finanziert Staats-kanzlei in Düsseldorf

2

Umfrage: Niedrige Zinsen und Sachwert-Nachfrage stimmen optimistisch

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Auf ein Wort: Thomas Böcher von Paribus erläutert die Wölbern-Übernahme

18

Immobilienmarkt 2013: Spezialfonds stellen die stärkste Käufergruppe

20

US-Immobilienfonds: Alles eine Sache des Timings

20

Feri-Quartalsanalyse: KAGB macht sich deutlich bemerkbar

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Personalia 24

Recht einfach: Wettbewerbsverbot

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Impressum 25

Steuern: Teil drei der Serie zum Jahresende - höhere Abgaben nicht in Sicht

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NR. 203 I 2. KW I 10.01.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Ob das im Sinne der Erfinder ist? Eigentlich wollten EU, Bundesregierung und Bun-

desanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht den Anlegerschutz stärken und schau-

en seit dem 22. Juli 2013 bei geschlossenen Fonds ganz genau hin. Seitdem ha-

ben Initiatoren kaum noch geschlossene Beteiligungsmodelle aufgelegt. Statt des-

sen erleben andere Kapitalanlagen einen Höhenflug.

So startet Immovation mit Genussrechten ins neue Jahr. Anleger sollen bei einer

Laufzeit von fünf Jahren Ausschüttungen von sechs Prozent p.a. bekommen. Bei

zwei Vorgängern ging alles gut; bis Juli 2013 schüttete der Anbieter nach eigenen

Angaben knapp 45 Millionen Euro aus und zahlte Kapital zurück. Und wenn es mal

nicht so läuft wie geplant? Dann haben die Anleger Pech gehabt, denn ein Genuss-

recht ist deutlich riskanter als ein geschlossener Fonds.

Darum weigern sich die meisten Initiatoren, auf solche Modelle umzuschwenken.

Das geht aus unserer Umfrage unter maßgeblichen Anbietern hervor. Die überwie-

gende Mehrzahl der Befragten glaubt an die Vorteile der geschlossenen Sachwert-

beteiligungen und sieht im neuen, regulierten Markt deutlich mehr Chancen als

Hemmnisse. „Gewinner werden diejenigen sein, die in den neuen Strukturen den-

ken können und dafür aufgestellt sind“, schreibt etwa Roman Menzel von Bouw-

fonds beispielhaft für viele andere.

Die meisten wollen weiterhin die Gruppe der Privatkunden bedienen, suchen aber

verstärkt ebenfalls den Zugang zu professionellen Investoren. Eine Strategie, die

auch der Fondsbrief und die anderen Publikationen der Research Medien AG ver-

folgen. Kontinuierlich erweitern wir unseren Verteiler um Stiftungen und andere in-

stitutionelle Investoren. Darüber hinaus werden wir unser Netzwerk verstärkt nut-

zen, um auf Veranstaltungen zwischen Anbietern und professionellen Investoren zu

moderieren. Näheres dazu in Kürze.

Meiner Meinung nach...

Viel Spaß beim Lesen!

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Real I.S.

Verkauf in London I

Die Bayern-LB-Tochter Real I.S. hat das Bürogebäu-de Clive House, 70 Petty France, in London für 90 Millionen Pfund an Mitsubi-shi Estates Company ver-kauft. Für den Käufer bedeu-tet der Kaufpreis eine Netto-anfangsrendite von 4,23 Pro-zent. Die Immobilie war Teil des Portfolios im institutio-nellen Fonds BGV III. Das Objekt befindet sich 400 Meter vom Parliament Square entfernt im Teilmarkt Victoria. Mieter der knapp 8.000 Quadratmeter ist bis 2027 die britische Regierung.

Commerz Real

Verkauf in London II

Auch Commerz Real hat in England Kasse gemacht. Das Unternehmen hat eine Büro-immobilie in Birmingham aus dem offenen Immobilien-fonds HausInvest verkauft. Hauptmieter der rund 24.500 Quadratmeter sind die Bar-clays Bank und die Unter-nehmensberatung KPMG. Mit dem Verkauf verfolgt Commerz Real die Strategie, den Anteil britischer Büroge-bäude im Portfolio zu redu-zieren und statt dessen ver-stärkt in den Einzelhandel zu investieren.

NR. 203 I 2. KW I 10.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

In das „Stadttor Düsseldorf“ inves-tieren Anleger über die Palmyra Ver-waltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG. Für die Landmark-Immobilie will Hannover Leasing 77,25 Millionen Euro Eigenkapital einsammeln und übernimmt eine Platzierungsgarantie in voller Höhe bis 30. Juni 2014. Ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio sind Anleger dabei. Die Prognose reicht bis zum 30. Juni 2024, dann ist der Verkauf der Immobilie geplant. Markt: Die NRW-Landeshauptstadt kann seit einigen Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung verzeichnen und mausert sich zum Dienstleistungs- und Medienstandort. Die Arbeitslosig-keit liegt mit 8,7 Prozent im November zwar über dem Bundes-Schnitt, ist je-doch rückläufig. Der Leerstand liegt etwas über dem Durchschnitt deut-scher A-Städte. Düsseldorf punktet allerdings mit hoher Kaufkraft und ist Standort mehrerer Headquarters inter-nationaler Unternehmen. Investitionsobjekt: Die Fondsgesell-schaft erwirbt 94,8 Prozent der Luxem-burger Palmyra Verwaltungsgesell-

schaft, die das prägnante „Stadttor Düsseldorf“ hält, eine Büroimmobilie aus dem Jahr 1998 samt dazugehöri-gem Parkhaus, das über eine geson-derte Betreibergesellschaft gehalten wird. Auf 18 Obergeschossen, Erd- und Sockelgeschoss sowie zwei Unterge-schossen bietet sie insgesamt 28.700 Quadratmeter Gesamtmietfläche, da-von 26.000 Quadratmeter Büros und drei Arztpraxen, Gastronomie, eine Bankfiliale sowie 500 Stellplätze. Eine Zertifizierung als Green Building ist angestoßen. Das 9.000 Quadratmeter große Grundstück liegt direkt am Ein-gang zum Düsseldorfer Medienhafen, das Gebäude überspannt die Bundes-straße. Die Anbindung an den ÖPNV ist sehr gut, technische Gutachten von Drees & Sommer sowie dem TÜV Süd attestieren einen guten Zustand. Vermietung: Das Objekt ist derzeit voll vermietet. Hauptmieter ist das Land Nordrhein-Westfalen, das für die Staatskanzlei rund 46 Prozent der er-warteten Mieteinnahmen beisteuert. Der Vertrag läuft noch über 15 Jahre, weitere Flächen haben Kapellmann & Partner Rechtsanwälte sowie MC Dermott Will & Emery (Rechtsan-

London. Fonds nutzen die hohen Preise und machen Kasse.

Fonds-Check

Hannelore Kraft als Mieterin Hannover-Leasing-Fonds finanziert Düsseldorfer Staatskanzlei

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wälte) und die Boston Consulting Group angemie-tet. Die durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit der Mietverträge beläuft sich auf 9,5 Jahre (überwiegend indexiert oder mit Staffelmieten), darin ist eine Mietgarantie des Verkäufers für die Flächen der BCG enthalten, deren Vertrag Ende März 2015 ausläuft. Für diese Flächen übernimmt der Verkäufer eine Mietgarantie über fünf Jahre, die durch eine Barhinterlegung abgesichert ist. Im Jahr 2014 sollen sich die Mieteinnahmen auf gut 7,7 Millionen Euro belaufen. Kalkulation: Die Gesamtinvestition von konsolidiert 143 Millionen Euro wird zu 43 Prozent auf Ebene der Objektgesellschaft fremdfinanziert. Knapp 66 Millio-nen Euro wurden über 10 Jahre zu 3,10 Prozent p.a. aufgenommen und werden annuitätisch mit zunächst einem Prozent und ab 2021 mit 1,5 Prozent getilgt. Die Restschuld beim angepeilten Verkaufszeitpunkt 2024 beträgt noch 56 Millionen Euro. Die Inflations-rate wird sportlich mit zwei Prozent p.a. angesetzt, das Mietausfallwagnis mit 0,5 Prozent. Eingekauft wurde zum 17,4-fachen unterhalb des Wertgutach-

tens vom Dezember 2012. Bei Neuvermietung wer-den neun Monatsmieten Ausfall kalkuliert, beim Ver-kauf eine Jahresnettomiete für Umbau- und Moderni-sierungsmaßnahmen. Exit und Gesamtrückfluss: Bis 2021 will Hannover Leasing jährlich 5,10 Prozent ausschütten, danach 5,50 Prozent. Die Veräußerung im Jahr 2024 soll zum 16,7-fachen der für dieses Jahr prognostizierten Jahresmiete von neun Millionen Euro erfolgen. Dar-aus ergäbe sich ein Gesamtmittelrückfluss von 161 Prozent. Die Sensitivitätsrechnung beinhaltet Variati-onen des Verkaufsfaktors, der Vermietungskosten, der Inflationsrate und ein kumulatives Negativszena-rio, allerdings mit moderaten Abweichungen. Beim Verkauf erhält Hannover Leasing eine Verkaufsprovi-sion von einem Prozent. Kosten: Die einmaligen, fondstypischen Kosten sind mit 9,3 Prozent der Gesamtinvestition schlank kalku-liert, darüber hinaus fließen 1,4 Prozent in die Liqui-ditätsreserve. Auf Ebene der Objektgesellschaft fal-len nicht umlagefähige Bewirtschaftungskosten von

HN

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Page 4: Der fondsbrief nr 203

BVT

Krise überstanden

Erfolg für die US-Manager des Emissionshauses BVT. Sie haben die Apartmentan-lage „Addison“ in Dallas zum Preis von 58,3 Millio-nen Dollar verkauft. Schon im August 2012 hatte BVT eine weitere Wohnanlage des Fonds veräußert. Die Anleger des Fonds „Residential USA Fund 4“ freuen sich nun über eine Rendite von 14 Prozent p.a. Trotz Finanzkrise und längerer Haltedauer ist das Ergebnis somit besser als die geplanten 13,5 Prozent p.a. bei einer angestrebten Lauf-zeit von nur drei Jahren.

1,5 Prozent der Jahresnettomiete an. Für Instandhaltungsmaßnahmen sind anfänglich acht Euro pro Quadratmeter sowie 60 Euro pro Stellplatz im Jahr angesetzt. Auf Ebene der Luxemburger Gesellschaft fallen jährliche Verwal-tungskosten von 263.500 Euro an, auf Ebene der Fondsgesellschaft rund 0,15 Prozent des Eigenkapitals. Überwie-gend steigen die Kosten mit der Inflati-onsrate, gemäß Prospektszenario also mit zwei Prozent jährlich. Anbieter: Die Deutschland-Immobilien-fonds der Hannover Leasing laufen überwiegend ordentlich, wenn auch teilweise unter Plan. Das Gebäudema-nagement für das Fondsobjekt wird wie seit 1998 die Engel Canessa Property Management GmbH übernehmen. Verkäufer des Objekts und Garantiege-ber ist die Field Point IV S.á.r.l., ein Luxemburger PE-Fonds.

Meiner Meinung nach… Multi-Tenant-Objekte machen mehr Arbeit, bieten allerdings im Gegenzug eine gewisse Risikodiversifizierung in einem Objekt – mehrere Mieter aus verschiedenen Branchen mit unterschiedlichen Ver-tragslaufzeiten. BCG hat die exponier-testen Flächen in den Brückenge-schossen angemietet – sehr repräsen-tativ, aber definitiv kein Jedermannsob-jekt. Sofern die Neuvermietung, wie aufgrund erster Verhandlungen ange-nommen, funktioniert, erhalten Anleger eine Beteiligung an einem ambitionier-ten Objekt, das aufgrund seines Alters und seiner exponierten Lage sicher kein Selbstläufer ist.

Stephanie von Keudell

NR. 203 I 2. KW I 10.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

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Page 5: Der fondsbrief nr 203

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Page 6: Der fondsbrief nr 203

In der ersten Ausgabe 2014 kommen er-neut die Initiatoren zu Wort. Lesen Sie Teil zwei unserer Umfrage. A: Wie schätzen Sie das Jahr 2013 ein, das Jahr der großen Umstellungen? Kam es schlimmer als befürchtet, wie erwartet oder nicht so schlimm wie gedacht? B: Gehen Sie optimistisch, neutral oder eher pessimistisch in das Jahr 2014? C: Was wird Ihr erstes Produkt mit Vollregulie-rung sein? D: Ändern Sie Ihre geschäftliche Ausrichtung: Andere Strukturen und Modelle, andere As-sets, andere Zielgruppen? E: Wo sehen Sie Ihr Unternehmen und die gesamte Branche in einem Jahr?

WealthCap, Gabriele Volz A: Für die Branche kam es mindestens so schlimm wie befürchtet, für WealthCap fast besser als gedacht. Vorausschauende und frühzeitige Anbindung von Assets bei der Pro-duktversorgung sowie der institutionelle Hin-tergrund bei der Erfüllung der regulatorischen Anforderungen kamen uns sicherlich zugute. B: Wir gehen optimistisch in das neue Jahr. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld und die neuen Strukturierungsmöglichkeiten durch das KAGB sind dafür gute Voraussetzungen. C: Das „SachWerte Portfolio 2“ wird das erste regulierte Produkt für Privatkunden. Als Nach-folger des erfolgreich platzierten Erstprodukts bietet es unseren Kunden die Möglichkeit, mit einer Anlage in mehrere Anlageklassen zu investieren. Für professionelle Investoren strukturieren wir aktuell ein BayWa-

Aquila

NR. 203 I 2. KW I 10.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6

Niedrigzinsen bieten beste Voraussetzungen für Sachwertanlagen Initiatoren erwarten Schub durch KAGB

Wichtiger Hinweis: Diese Anzeige ist eine Veröffentlichung der Alceda Asset Management GmbH. Diese Anzeige stellt kein öffentliches Angebot dar und ist daher nicht für eine ab-schließende Anlageentscheidung geeignet. Eine Anlageentscheidung kann ausschließlich auf der Grundlage des jeweiligen Verkaufsprospektes getroffen werden. Diese enthalten ausführliche Informationen zu den wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Einzelheiten sowie zu den Risiken der Vermögensanlagen. Der Verkaufsprospekt ist auch im Internet unter www.aquila-capital.de veröffentlicht.

1 halbjährlich, für die Dauer des Platzierungszeitraums pro rata. 2 Annahme der Prognose-rechnung, d. h. Nachvermietung von drei der vier Logistikimmobilien an die Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH, inkl. eines Verkaufspreisfaktors von rd. 10,2 in 2024.

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Page 7: Der fondsbrief nr 203

Hamburg Trust

KVG-Lizenz

Als eines der ersten Emissi-onshäuser hat Hamburg Trust Ende Dezember die Erlaubnis als KVG durch die BaFin erhalten. Der erste regulierte Fonds steht bereits in den Startlöchern. In Kürze will der Initiator den Immo-bilienfonds „FORum Mainz“ in den Vertrieb geben, ein Spezial-AIF für institutionel-le Investoren mit Eigenkapi-tal-Volumen von knapp 28 Millionen Euro. In Planung sind außerdem Projektent-wicklungen in Pflegeheime, Shopping Center und Mikro Apartments.

ZBI

Immobilienportfolio bestehend aus 79 Einzel-Objekten. D: Bei den Privatkunden möchten wir unser gewohnt gutes Absatzniveau halten. Im Bereich professioneller In-vestoren adressieren wir künftig insbe-sondere Pensionskassen, Versor-gungswerke und Stiftungen. Ein deut-lich spürbarer Anlagedruck gepaart mit klaren Investitionsgrundsätzen oder gar -vorgaben eröffnet aus unserer Sicht viele Chancen. E: Wir gehen davon aus, dass wir das gute Ergebnis des Jahres 2013 im kommenden Jahr übertreffen können. Die gesamte Branche wird sich aufgrund der Regulierung deutlich konsolidieren. Dies steigert automa-tisch die Möglichkeiten der verbliebe-nen Initiatoren.

ZBI, Marcus Kraft

A: Das Jahr 2013 war für die ZBI trotz umfassender Regulierung des Marktes ein erfolgreiches Jahr. Wir konnten den ZBI Professional 7 mit doppelt so ho-hem Volumen wie prognostiziert plat-zieren und haben den Nachfolgefonds erfolgreich emittiert. B: Wir erwarten, dass nach der Konso-lidierung des Marktes die geschlossene Investment KG wieder eine der tragfä-higen Säulen der deutschen Immobi-lienwirtschaft und Immobilienfinanzie-rung sein wird. Unserer Überzeugung nach bietet die geschlossene Invest-ment KG im Rahmen eines auf Anle-gerschutz ausgerichteten gesetzlichen Umfeldes eine Lösung für die aktuelle Zinsfalle und wird eine zunehmend grö-ßer werdende Zielgruppe finden.

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C: Im Frühjahr wollen wir mit dem ZBI Professional neun das jüngste Mitglied unserer Professional-Linie auf den Markt bringen. Daneben werden wir auch weiterhin unsere Spezialfonds-Partnerschaften stär-ken und das Segment mit institutionellen Kunden ausbauen. Des weiteren gibt es Überlegungen, eine neue Produktlinie mit regionalem Bezug am Markt zu platzieren. D: Wir werden auch weiterhin als Spezialist für Wohnimmobilien dieser Assetklasse treu bleiben. Im Publikumsfondsgeschäft planen wir eine neue Fondslinie mit Konzentration auf eine Metropolregion aufzulegen. Unsere seit rund zwölf Jahren erfolg-reich laufende Professional-Linie werden wir unver-ändert beibehalten. Weiterhin möchten wir das Ge-schäft mit institutionellen Anlegern ausbauen. E: Insgesamt werden wir den Weg der vergangenen Jahre fortsetzen und den Ausbau der Marke ZBI als Spezialist für deutsche Wohnimmobilien voran-treiben. Die Branche wird sich etwas erholt haben und zunehmend die Chancen der Regulierung wahrnehmen.

Dr. Peters, Anselm Gehling

A: Die Schifffahrtskrise hat die Dr. Peters Group im gesamten Jahr 2013 nachhaltig und intensiv be-schäftigt. Trotz des Marktumfeldes hat die Dr. Peters Group erstmalig in ihrer Unternehmensgeschichte ein neuartig strukturiertes Produkt gebracht. Das Eigenkapital für unseren Flugzeugfonds „DP Aircraft I“ haben wir über einen Asset-IPO bei internationalen und institutionellen Investoren platziert. B: Angesichts der erwarteten baldigen Erteilung der KVG-Erlaubnis gehen wir sehr optimistisch ins neue Jahr. Wir planen für 2014 sowohl im Immobilien- als auch im Flugzeugbereich neue Produkte und führen gegenwärtig bereits Ankaufsverhandlungen. C: Nach jetzigem Stand werden wir als erstes voll reguliertes Produkt einen Flugzeugfonds anbieten. Zeitpunkte hängen aber auch von Ankaufsmöglich-keiten und davon ab, wie zügig weiterhin bestehende Unklarheiten bezüglich der Regulierung nach dem KAGB geklärt werden. Hier sehe ich die größten Ri-siken der Fondsbranche im Jahr 2014.

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CFB-Fonds 180 – Templin

Page 9: Der fondsbrief nr 203

Sweden WoodEnergy 1

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Stand 01. Juni 2012. Diese Anzeige enthält werbliche Aussagen und ist kein Angebot im Sinne der gesetzlichen Vorgaben. Eine etwaige Anlageentscheidung bezüglich der Vermögensanlage sollte der Anleger auf die Prüfung des gesamten Verkaufsprospekts stützen. Bei dieser Übersicht handelt es sich lediglich um eine unverbindliche Information ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Grund-lage des öffentlichen Angebotes und einer Beteiligung an der Vermögensanlage ist einzig und ausschliesslich der veröffentlichte Verkaufsprospekt der Sweden WoodEnergy 1 GmbH & Co. KG vom 22.12.2011, der bei ausgewählten Vertriebspartnern in Deutschland sowie der Green Investors AG kostenlos erhältlich ist. Der Verkaufsprospekt kann auch im Internet unter www.green-investors.de heruntergeladen werden. Die ausführliche Darstellung der wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Grundlagen sowie insbesondere der wesentlichen Risiken der Vermögensanlage ist in dem o.g. Verkaufsprospekt den Seiten 21 ff. zu entnehmen. Es besteht ein Risiko des Nichteintritts von Prognosen sowie ein Standortauswahl-Risiko, da die zu erwerbenden bzw. errichtenden Holzheizwerke noch nicht feststehen. Es handelt sich hierbei um eine unternehmerische Beteiligung mit der Möglichkeit des Totalverlusts der Kapitaleinlage (inkl. Agio). Soweit im Zusammenhang mit Informationen zum Beteiligungsangebot »Sweden WoodEnergy 1« Aussagen zu steuerlichen Aspekten getroffen werden, ist dabei stets zu berücksichtigen, dass die steuerliche Behandlung im konkreten Einzelfall von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Anlegers abhängt und zudem künftigen Änderungen unterworfen sein kann.

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D: Im Detail werden wir unsere Strategie den geän-derten Marktverhältnissen anpassen. Dazu gehören reduzierte Ausschüttungen zu Gunsten nochmals verbesserter Tilgungs- und Reserveprofile sowie eine verbesserte Aufklärung und Beratung unserer Kunden. Neben unseren langjährigen privaten Kun-den wollen wir künftig ebenso institutionelle Investo-ren ansprechen. E: Wir sind sehr sicher, dass ein sachwertgestütztes Investment seine Bedeutung behalten wird. Die fondskonzipierten Finanzierungen waren in den ver-gangenen dreißig Jahren ein Stützpfeiler der Investi-tionsfinanzierung in Deutschland. Lediglich Details dieser Finanzierungsart müssen überarbeitet wer-den. Dazu gibt das KAGB einen sinnvollen Rahmen.

Aquila Capital, Axel Stiehler A: Sicherlich war die Vorbereitung auf die AIFMD und die damit verbundene Umstrukturierung der Aquila Gruppe ein Kraftakt. Wir betrachten sie aller-dings als Investition in die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Nicht zuletzt die große Nachfrage nach unserem aktuellen Sachwertfonds bestätigt unsere Annahme, dass das Zeitalter der Sachwerte gerade erst begonnen hat. B: Das aktuelle Anlageumfeld, sprich die niedrigen Zinsen, dürfte die Nachfrage nach Sachwerten erhö-hen. Mit der Regulierung sollten wir ein wiederkeh-rendes Vertrauen in die Asset Manager feststellen. Aquila Capital plant neue Sachwertinvestment so-wohl für private als auch für institutionelle Investoren. C: Für private Investoren arbeiten wir an Investment-lösungen in den Segmenten Immobilien, Windkraft, Landwirtschaft und Private Equity. Unseren institutio-nellen Investoren bieten wir Investments in Erneuer-bare Energien, Land- und Forstwirtschaft an. D: Wir halten an unserem Multi-Strategie-Ansatz sowohl für institutionelle als auch für private Investo-ren fest. E: Hoffentlich auf einem Wachstumskurs.

Fairvesta, Otmar Knoll A: Unserer Auffassung nach kam es weniger schlimm als gedacht, auch wenn der Vertrieb Ge-schlossener Fonds etwas ins Stocken geriet. Die

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Publity

Deal mit Privatbank

Zwei Wochen vor dem Jah-resende haben Immobilien-fonds des Leipziger Emissi-onshauses publity ein Port-folio an eine Berliner Privat-bank verkauft. Es besteht aus 170 Objekten, vorwiegend Wohn- und Geschäftshäuser, die bundesweit verteilt sind. Für den Fonds „Performance Nr. 4“ hat publity ein Büro-objekt mit Lagerfläche und Stellplätzen in Dreieich-Buchschlag in der Nähe von Frankfurt am Main gekauft. Ziel ist es, die Immobilie besser zu vermieten und mit Gewinn zu verkaufen.

Realis

gesetzlichen Änderungen waren jedoch allseits bekannt, weswegen wir recht-zeitig den Nachfolgefonds „fairvesta Mercatus XI“ aufgelegt haben und so-mit unter die Übergangsregelung fielen. Somit war für uns auch im Jahr 2013 business as usual angesagt. B: Wir sehen optimistisch in die Zu-kunft und dementsprechend auch in das neue Jahr. Wir sind davon über-zeugt, dass wir auch 2014 unter den neuen gesetzlichen Regelungen weiter wachsen werden. Während in den ver-gangenen Jahren die Platzierungszah-len der Branche teilweise erheblich zurückgingen, konnten wir jährlich wei-tere Platzierungssteigerungen ver-zeichnen. Transparenz und Nachhaltig-keit in Verbindung mit nachgewiesenen Erfolgen werden auch die Zukunft bestimmen und somit das Geschäfts-modell bestätigen.

C: Für die Zeit nach Ausplatzierung unseres aktuellen Immobilienhandels-fonds Mercatus XI planen wir Nachfol-gefonds nach AIFM-Richtlinien. Als Zeitpunkt haben wir den Sommer 2014 ins Auge gefasst. Wir haben derzeit einige Umstrukturierungen in Planung um den Anforderungen des neuen KAGB gerecht werden zu können. Las-sen Sie sich überraschen! E: Auch wenn wir einiges innerhalb der fairvesta Unternehmensgruppe den neuen rechtlichen Rahmenbedingun-gen anpassen, so werden wir doch die Gleichen bleiben. Sprich: Auch 2014 werden wir unserem Credo „Gewinne mit Immobilien" treu bleiben und für unsere Anleger weiterhin das tun, was wir am besten können. E: Es wird auf jeden Fall eine Qualitäts-verbesserung innerhalb der Branche

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www.realisag.de

Neues von den Australien-Experten: der Bayernfonds Australien 9Australien wächst stabil – nutzen Sie Ihre Chancen Down under

Green Building Investment im südlichen Teil des zentralen Geschäftsviertels von Adelaide – überwiegend an

staatliche Mieter sowie an namhafte Mieter aus den Bereichen Banken und Versicherungen sowie Rechtsberatung

vermietet. Prognostizierte Aus schüttungen / Entnahmen 6 % p. a. ansteigend auf 7 % p. a.1)

Mehr erfahren Sie unter: www.realisag.de

1) Details sind dem alleinverbindlichen Verkaufsprospekt zu entnehmen. Ausschüttungen / Entnahmen enthalten auch Kapitalrückzahlungen.

Winner 2013

Real EstateGlobal Single/Multi Assets

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geben. Kontrollen, die bei fairvesta seit nunmehr fast zwölf Jahren Standard sind, werden jetzt verbindlich für alle - und damit Skandale innerhalb der Fonds-branche, wie sie 2013 aufgetreten sind, eingedämmt, wenn auch leider nicht gänzlich verhindert. Wir ge-hen daher davon aus, dass die Teilnehmeranzahl der Branche etwas weiter schrumpfen wird; ganz getreu dem Motto „Qualität statt Quantität". In einem Jahr wird dies schon deutlich für alle Marktteilneh-mer und -beobachter zu spüren sein. Wir sind daher zuversichtlich, dass wir unsere Marktführerschaft im Immobilienhandel noch weiter ausbauen können.

Bouwfonds, Roman Menzel A: Leider zeigte sich, dass sowohl Fonds der Über-gangszeit als auch neue Vorhaben unter dem Ein-fluss rechtlicher Unsicherheiten standen und die Auf-legung und Platzierung teilweise erschwerten. Posi-tiv einzuschätzen ist, dass sich zahlreiche rechtliche Unsicherheiten nach und nach reduzieren und neue Marktstandards gesetzt werden können.

B: Bouwfonds Investment Management hat als Anbieter von institutionellen Fonds bereits eine um-fassende und langjährige Expertise mit regulierten Fonds, die für geschlossene AIF für Privatinvestoren genutzt werden kann. Unser erster voll regulierter, geschlossener AIF für private Anleger geht im zwei-ten Quartal in die Platzierung. C: Wir planen nach der sehr erfolgreichen Platzie-rung des „Bouwfonds Private Dutch Parking Fund I“ einen Nachfolgefonds im Segment Park-hausimmobilien. D: Nein. Trotzdem analysieren wir andere Modelle und beobachten den Markt für Sachwertanlagen au-ßerhalb des KAGB Bereiches. E: Wir werden uns im Markt weiter etablieren und weiterhin attraktive Immobilienanlagemöglichkei-ten bieten. Gewinner werden diejenigen sein, die in den neuen Strukturen denken können und dafür aufgestellt sind.

Peters

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Page 13: Der fondsbrief nr 203

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Page 14: Der fondsbrief nr 203

Publity, Thomas Olek A: Bereits am 23.05.2012 wurde die publity Perfor-mance GmbH gegründet, die als designierte Kapital-verwaltungsgesellschaft zukünftig die Verwaltung weiterer Fondsgesellschaften der publity Finanzgrup-pe übernehmen und voraussichtlich im März 2014 eine entsprechende Erlaubnis bei der BaFin beantra-gen wird. Als unabhängiger Partner übernimmt die CACEIS Bank Deutschland GmbH umfangreiche Prüf- und Kontrollpflichten sowohl gegenüber den Fondsgesellschaften als auch der Kapitalverwal-tungsgesellschaft. B: Neben der Umsetzung der regulatorischen und administrativen Anforderungen setzt die publity Fi-nanzgruppe auf eine ausgewiesene Expertise im Markt der Geschlossenen Fonds und ein breites As-set-Klassen-Know-how. C: Mit dem „publity Performance Fonds Nr. 7“ haben wir sowohl einen transparenten, sicheren und rendi-testarken als auch AIFM-konformen Publikums-

Fonds geschaffen. Investieren wird das Angebot in den Erwerb von deutschen Immobilien aus Ban-kenverwertung, insbesondere Büro- und Einzelhan-delsimmobilien, in Ballungsgebieten wie Frankfurt und München

D: Die Prüfung der Fondsprodukte übernimmt künftig die BaFin nach höchsten Sorgfaltskriterien. Daher wird die bisherige Zusammenarbeit intensiviert. Damit verbunden unterwirft sich der Fonds im An-kauf von deutschen Immobilien aus Bankenverwer-tung strengen Regeln sowie externer Beurteilung und Kontrolle. E: Immobilieninvestments haben im Jahr 2013 für Schlagzeilen gesorgt, die weder für Immobilien noch für Geschlossene Fonds spezifisch sind. Trotz einer Vielzahl von regulatorischen und administrativen Eingriffen durch das Kapitalanlagegesetzbuch gibt es bei Immobilieninvestitionen große Unterschiede sowohl bei Qualität als auch bei Renditerisiken und -chancen. Bis Ende 2014 werden die Publikums-Fonds der publity Finanzgruppe eine gestärkte Posi-

FV

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Page 15: Der fondsbrief nr 203

Lloyd Fonds

Domshof platziert

Lloyd Fonds hat den Immo-bilienfonds "Bremen Doms-hof" mit einem Eigenkapital-volumen von rund 8,5 Milli-onen Euro platziert. Die Ge-samtinvestition summiert sich auf knapp 18 Millionen Euro. Die Büroimmobilie liegt gegenüber dem St. Petri Dom und dem Bremer Rat-haus in zentraler Innenstadt-lage und ist an sechs ver-schiedene Nutzer vermietet. Anleger sollen Ausschüttun-gen von jährlich 5,25 Prozent bekommen und über 15 Jahre ein Plus von rund 82 Prozent vor Steuern erzielen.

HT

tion im Markt Geschlossener Immobi-lienfonds in Deutschland einnehmen.

Jamestown, Jürgen Gerber A: Das zu Ende gehende Jahr 2013 war für uns in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Jahr: Zum einen konnten wir unser 30-jähriges Firmenjubiläum feiern. Zum anderen ist es uns gelun-gen, für den US-Vermietungsfonds „Jamestown 28“ rund 384 Millionen US-Dollar Eigenkapital von Privatanle-gern in Deutschland zu platzieren. B: Vor dem Hintergrund anhaltend niedriger Zinsen und dem Mangel an wirtschaftlich überzeugenden Anlageal-ternativen sind wir davon überzeugt, dass wir mit unseren Fondsprodukten sehr gut zur Anlagediversifikation von

Privatanlegern in Deutschland beitra-gen können.

C: Im ersten Halbjahr 2014 wollen wir unsere Serie der US-Vermietungsfonds fortsetzen. Mit „Jamestown 29“ wollen wir einen risikogemischten Fonds an-bieten, der in den Ballungsräumen an der Ost- und Westküste der USA inves-tieren soll. D: Wir wollen an unserem bewährten Geschäftsmodell festhalten und auch in Zukunft US-Immobilien als Kapitalanla-ge für Privatanleger in Deutschland anbieten. E: 2014 wird insofern ein spannendes Jahr, als man zunächst mal sehen muss, wie viele Fondsanbieter auf dem neuen regulierten Spielfeld überhaupt noch antreten werden. Zugleich wird man eine Phase des gegenseitigen „Abtastens" beobachten können: Wie

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Bei dem Angebot handelt es sich um eine unternehmerische Beteiligung. Es besteht das Risiko, dass ein Anleger bei einer ungünstigen Entwicklung der Vermögensanlage nur geringe oder gar keine Auszahlungen erhält, was ggfs. den Totalverlust der Ein-lage inkl. Agio zur Folge hätte. 1 Frühere Entwicklungen von Fak-toren, die für die Vermögensanlage zukünftig relevant sein könn-ten, sind kein verlässlicher Indikator für die künftige tatsächliche Entwicklung der Vermögensanlage. Bei dieser Anzeige handelt es sich nicht um ein Angebot oder um eine Aufforderung zur Beteili-gung an dem hier erwähnten Fonds. Alleinige Grundlage für eine solche Beteiligung ist der Verkaufspros pekt, der in der aktuellen Fassung kostenlos beim Anbieter erhältlich ist.

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» gehört zur Otto Gruppe, gegründet 1968 von Prof. Werner Otto» mehr als 40 Jahre Erfahrung auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt» Investment-Partner von namhaften internationalen Unternehmen» 28,7 % Brutto IRR bei allen realisierten Transaktionen von 1995 bis 2012

erzielt – durchschnittliche Verdreifachung des eingesetzten Kapitals realisiert

T R A C K R E C O R D P A R A M O U N T G R O U P 1

Page 16: Der fondsbrief nr 203

Deutsche Biofonds

Publikumsfonds

Erstmals will das Unterneh-men Deutsche Biofonds AG Fonds auflegen, an de-nen sich auch private Inves-toren beteiligen können. Bis-lang hat der Anbieter aus-schließlich Angebote für institutionelle Investoren konzipiert. Der Fonds „Deutsche Biofonds Infra-struktur“ plant Investitionen von 50 Millionen Euro bis 500 Millionen Euro pro Transaktion. In Frage kom-men ausschließlich New-Energy-Projekte mit staatlich regulierter Vergütung.

HT

werden die ersten Verkaufsprospekte aussehen? Welche Fondskonzepte und -produkte werden sich bei Anle-gern und Vertriebspartnern durchset-zen? Und, wie aktiv wird die BaFin in das Spielgeschehen eingreifen?

Hannover Leasing, Michael Ruhl A: Schlechter als erwartet war das Er-gebnis insofern, als wichtige Punkte mit der KAGB-Einführung noch immer nicht befriedigend gelöst worden sind. Ein besonders gravierendes Beispiel sind die steuerlichen Aspekte: Das entspre-chende Gesetz haben wir erst mit rund vier Monaten Verspätung bekommen. B: Ich rechne damit, dass geschlosse-ne unternehmerische Beteiligungen künftig wieder eine größere Rolle bei

Privatanlegern, aber auch bei vielen Institutionellen Investoren spielen wer-den, wenn man sie richtig positioniert und gut konzipiert. C: Hannover Leasing wird sich weiter-hin auf die Kern-Assetklassen Immobi-lien im In- und Ausland sowie Flugzeu-ge konzentrieren und nach der Platzie-rung unserer aktuellen Angebote weite-re unternehmerische Beteiligungen in diesen Bereichen auflegen. Unser ers-tes vollständig nach KAGB aufgelegtes Produkt wird höchstwahrscheinlich eine Flugzeugbeteiligung sein. D: Wir werden uns weiterhin auf unsere Kern-Assetklassen konzentrieren und unternehmerische Beteil igungen für vermögende Privatanleger aufle-gen. Was wir noch weiter ausbauen wollen, ist das Geschäft mit institutio-nellen Investoren.

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E: Wir sind zuversichtlich, dass sowohl Hannover Leasing als auch die gesamte Branche zum Jahres-ende 2014 wieder deutlich höhere Platzierungsvolu-mina erreicht haben wird als Ende 2013. Insgesamt rechnen wir dabei mit einem Konsolidierungsprozess innerhalb der Branche, der der Qualität der Produkte und der Anlegerbetreuung jedoch gut tun dürfte.

Deutsche Fondsvermögen, Tim Krömker A: Die Entwicklung der Struktur der neuen KVG und die Gründung der Hanseatischen Kapitalverwal-tungsgesellschaft AG (KVG für IMMAC und DFV) waren ein lehrreicher Prozess. Die schnelle Lizenz-vergabe der BaFin hat uns positiv überrascht. B: Wir gehen aufgrund der frühen Lizenzvergabe opti-mistisch in das Jahr 2014 und freuen uns unsere Res-sourcen nicht nur für regulatorische Notwendigkeiten zu nutzen. C: Wir werden 2014 unseren ersten Fonds unter der Neuregulierung durch die Hanseatische (KVG) emit-tieren lassen. Die gewonnenen Erfahrungen der Ver-gangenheit und der IMMAC werden in die folgenden Planungen einfließen. D: Durch die Lizensierung sind wir flexibel und kön-nen maßgeschneidert auf Kundenwünsche reagieren. Wir werden aber weiterhin in der Assetklasse Immobi-lien mit Schwerpunkt Wohnen, Hotels und Betreiber-immobilien positioniert bleiben, da dort der größte Know-How Transfer innerhalb des Unternehmensver-bund stattfinden kann. E: Es werden sicherlich weniger Marktteilnehmer vor-handen sein. Es bleibt abzuwarten, ob das teils verlo-rene Vertrauen von Anlegern durch die neue AIF-Struktur zurück gewonnen werden kann, und die Branche im nächsten Jahr frei von weiteren Skanda-len bleibt. Für unser Unternehmen sind wir zuversicht-lich, von der Marktveränderung schon im nächsten Jahr zu profitieren.

Project Gruppe, Wolfgang Dippold A: Die Kostensteigerungen, die das neue KAGB den Initiatoren auferlegt, die mit einer eigenen Kapitalver-waltungsgesellschaft an den Start gehen, sind hoch.

Für unser Haus sind diese im Umfeld der prosperie-renden Anlageklasse »Deutsche Wohnimmobilien« abbildbar. Die größten Schwierigkeiten entstehen durch zu viele Unklarheiten in Bezug auf Details der Umsetzung. B: Positiv. Einmal resultierend aus der Attraktivität der aktiven Immobilienbeteiligung, auf die unser Haus spezialisiert ist. Zum Anderen durch die Regulierung, die den Beteiligungsmarkt auf eine neue Kompetenz- und Vertrauensstufe stellt. Dennoch gibt es noch viele Hausaufgaben in Bezug auf eine praxisgerechte Um-setzung, die die Emissionshäuser, vor allem aber die BaFin und der Gesetzgeber, zu lösen haben. C: 2014 ist die Einführung unserer neuen Wohnent-wicklungsfonds 14 und 15 geplant, unsere ersten vol regulierten Publikumsfonds. Für die aktuellen und neuen Fonds wollen wir bereits über den Jahreswech-sel einige sehr interessante Objekte, die unser Asset Manager aktuell verhandelt, zum Einkaufsabschluss bringen. D: Als Spezialist für Immobilienentwicklung haben wir unsere Expertise voll auf die Anlageklasse „Deutsche Immobilien mit Schwerpunkt Wohnen“ konzentriert. Das Geschäftsmodell hat sich auch in schwierigen Marktphasen als erfolgreich bewiesen. Wir sprechen mit regulierten Investmentkonzepten hauptsächlich qualifizierte freie Berater an, aber auch qualifizierte Bankpartner und institutionelle Investoren. E: Für die Anbieter kommt es darauf an, die hohen Anforderungen des neuen KAGB transparent zu transportieren und das Vertrauen von Beratern und Anlegern in alternative Investmentfonds zu festigen. AIFs sind für Anleger und ihre Berater unverzichtbar. Gesetzgeber und BaFin müssen den Anbietern und Vermittlern mit klaren Auslegungen die Sicherheit ge-ben, die heute zum Teil noch fehlt. Gelingt dies, wird sich die Branche positiv entwickeln.

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Zu Beginn des Jahres 2014 hat das Ham-burger Emissionshaus Paribus die Immobi-lienfonds von Wölbern übernommen. Der Fondsbrief sprach darüber mit Paribus-Geschäftsführer Thomas Böcher. Der Fondsbrief: Welches Interesse hat Pari-bus daran, die Wölbern-Immobilienfonds zu übernehmen? Thomas Böcher: Der Markt der Geschlosse-nen Fonds ist in schlechter Verfassung. Die Geschehnisse um die Fonds bei Wölbern In-vest fördern zudem nicht das Vertrauen in das Segment. Viele unserer wichtigen Vertriebs-partner sind betroffen. Wir sind davon über-zeugt, dass unsere Kompetenz im Bereich Immobilien und unsere Reputation einen Bei-trag dazu leisten kann, die Situation für Anle-ger und Vertriebspartner transparent zu ma-chen und notwendige Schritte zur Erhaltung und Sicherung des investierten Kapitals einlei-ten zu können. Damit helfen wir Anlegern und den Vermittlungspartnern gleichermaßen. FB: Ist die Übernahme in Absprache mit Anle-gervertretern erfolgt, zum Beispiel mit Ove Franz, der nicht nur Gesellschafter in einigen Fonds ist, sondern außerdem früher selbst Chef des Bankhauses Wölbern war? Böcher: Nein, die Übernahme wurde mit dem Insolvenzverwalter Tjark Thies verhandelt und abgeschlossen. Wir wissen aber auch, dass uns Herr Ove Franz, einzelne Beiräte und große Vertriebspartner wie Banken grund-sätzlich positiv gegenüber stehen. FB: Welche Schwierigkeiten mussten Sie lö-sen (Steuern, Besonderheiten wegen Aus-landsfonds...)? Böcher: Es sind noch nicht alle Details steu-erlich geklärt. Insbesondere bei den Holland-fonds ist das niederländische Steuerrecht zu berücksichtigen. Dies wird noch eine Zeit in Anspruch nehmen. Gleichwohl haben wir die Geschäftsbesorgung, unabhängig von der gesellschaftsrechtlichen Übernahme der ge-

Bf

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„Vertrauen schaffen bei Vertrieb und Kunde“ Paribus übernimmt Wölbern-Fonds

Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, einer der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeit arbeits kräften.

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Fokussierung auf Real Assets

Page 19: Der fondsbrief nr 203

schäftsführenden Kommanditisten, übernommen. Wir sind also voll handlungsfähig. FB: Werden Sie die Geschäftsführung der einzelnen Fonds austauschen? Böcher: Die Geschäftsführung aller Fonds, die wir künftig betreuen, kommt auf den Prüfstand. Keine Handlung wird mehr ohne unser Plazet erfolgen. Die mit den „bisherigen Vorgängen“ bei Wölbern „belasteten Personen“ werden ausgetauscht. FB: Wie bewerten Sie die Risiken aus der Übernahme? Böcher: Für uns ist es wichtig, Vertrauen in den Markt und in die Seriosität der Emissionshäuser wie-der herzustellen. Doch bei aller Transparenz und bei aller Zuwendung zu den fallierten Fonds von Wölbern werden wir es im Zweifel bei dem ein oder anderen Fonds nicht schaffen, diesen erfolgreich aus seiner schwierigen Lage zu führen. Es ist durchaus nicht abwegig und derzeit realistisch vorstellbar, dass es zu

ungewollten Auflösungen von Fonds kommen wird. Wir sehen es als unser größtes Risiko an, dass Fonds, die es nicht in die Fortführung schaffen oder die für die involvierten Anleger nicht mit einem positi-ven Ergebnis abschließen, letztlich Paribus angela-stet werden (wie seinerzeit bei BVT und Rosche Finanz geschehen). FB: Wie viele Fonds werden nicht mehr zu retten sein? Böcher: Das können wir erst nach eingehendem Studium der Situation bei jedem einzelnen Fonds sagen. Dazu gehört aber auch, sich vor Ort über die Positionierung und den Marktmöglichkeiten jedes einzelnen Objektes zu informieren. FB: Was bedeutet das für die Anleger? Böcher: Endlich eine transparente und unabhän-gige Einschätzung der aktuellen Situation der jeweili-gen Objekte und der Gesamtsituation jedes einzel-nen Fonds.

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US-Fonds

Frage des Zeitpunkts

Timing ist alles, auch bei Investitionen auf dem US-Immobilienmarkt. Das ist das Ergebnis einer Scope-Studie. Das Ratinghaus hat 86 US-Immobilienfonds aus den Jahren 2001 bis 2013 analy-siert, wovon 29 bereits wie-der aufgelöst wurden. Im Schnitt erzielten diese 29 Fonds bei einer Laufzeit von fünf Jahren einen Kapital-rückfluss von 176 Prozent. Drei Viertel davon wurden schon vor der Finanzkrise wieder aufgelöst und kom-men bei einer Laufzeit von im Schnitt nur knapp vier Jahren zu einem hohen Kapi-talrückfluss von knapp 160 Prozent. Fonds aus den Jah-ren 2004 bis 2006 dagegen liefen voll in die Krise und konnten ihre Immobilien häufig nicht wie geplant wieder verkaufen - die Mehr-zahl entwickelt sich unter-planmäßig. Scope untersuch-te Fonds der Emissionshäu-ser Jamestown, US Treu-hand, Sachsenfonds, Dr. Peters, WealthCap, BVT, HGA Capital, Commerz Real, Hannover Leasing und TSO. Aktuell sind nur Jamestown und TSO am Markt aktiv.

Spezialfonds hatten 2013 gewaltigen Hunger auf Gewerbeimmobilien in Deutschland. Dieses Fazit zog der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle auf seiner traditionellen Pressekonferenz zum Jahresende. Mit einem Anteil von rund 18 Prozent waren die Fonds für institutionelle Investoren die fleißigsten Einkäufer im vergangenen Jahr. Ähnlich viel Geld nahmen Asset- und Fondsmanager in die Hand, geschlos-sene Immobilienfonds kam immerhin auf einen Anteil von knapp zehn Pro-zent. Die offenen Fonds dagegen wa-ren eher auf der Verkäuferseite aktiv. Mit kleinen Objekten gaben sich die Spezialfonds selten zufrieden. Insge-samt drei Mal sind sie in den Top-Ten-Transaktionen 2013 vertreten, zum Beispiel auf Platz zwei mit dem „Prime Portfolio“ mit Immobilien in Berlin und Frankfurt im Volumen von 470 Millio-nen Euro, oder mit der Einzelhandels-immobilie „Kö-Bogen“ in Düsseldorf, die knapp 400 Million Euro kostete, genau wie das Objekt „Hofstatt“ in München. Verkäuferin war hier übri-gens eine Bank.

„Die Bedeutung von Immobilien als Anlageklasse wird weiter zunehmen, eine erfreuliche Nachricht für unsere Branche“, sagte Jones Lang LaSalle-Chef Frank Pörschke. Die fundamen-talen Ursachen hierfür gelten unverän-dert: Der globale Anlagebedarf von Kapital-Sammelstellen wachse weiter um rund neun Prozent, und das ohne ansteigende Immobilien-Quote. Bestimmt wird der Markt weiterhin von Core-Immobilien, wobei es hier keine allgemein gültige Definition gibt. Eini-gen wir uns auf eine „neue oder sanier-te Immobilie in Bestlage mit einem oder mehreren Mietern guter Finanzkraft“. Zwar sei insgesamt eine etwas höhere Bereitschaft festzustellen, Risiken zu akzeptieren, dennoch bewegen sich die großen Volumina immer noch inner-halb des Core-Segments. Für solche Immobilien gebe es in Deutschland genügend Fremdkapital. Der Wettbe-werb zwischen Banken und auch neu hinzugekommenen Kreditgebern wie Versicherern und Pensionsfonds sei wieder härter geworden. Auffällig ist außerdem, dass die Banken zuneh-mend spekulativ gebaut Immobilien finanzieren.

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Immobilien für Institutionelle Spezialfonds stärkste Käufergruppe - Jones Lang LaSalle zieht Fazit

Time Square. New York war beliebter Standort vieler US-Fonds.

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Zum Zeitpunkt der Jahrespresse-konferenz von Jones Lang LaSal-le Mitte Dezember erwartete Pörschke ein Investitionsvolumen von 30 Milliarden Euro und damit rund 19 Prozent mehr als im Vor-jahr. Dieses Ergebnis ist das bes-te seit dem Rekordjahr 2007 mit mehr als 55 Milliarden Euro inves-tiertem Kapital. Die Vermietungs-märkte dagegen halten das Tem-po nicht mit. Sie hinken den In-vestmentmärkten hinterher und können gerade einmal das Vor-jahresergebnis halten. Nutzer zahlen Spitzenmieten vor allem bei erstklassigen Immobi-lien im Neubau Erstbezug oder nach vergleichbaren Sanierun-gen. Im Verlauf des Jahres stiegen sie lediglich in den Bürometropolen Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart. Und das nur gebremst. Mit einem Plus von 2,3 Prozent erreichen die Mietsteigerungen nicht die Entwicklung aus dem Vorjahr mit drei Prozent. Für 2014 ist Pörschke dennoch optimistisch. Er rech-net weiterhin mit einer hohen Nachfrage sowohl von deutschen als auch von internationalen Investoren. Weiterhin werden sich alle maßgeblichen Anleger zunächst auf Core-Immobilien stürzen, prognostiziert er. „Allerdings beobachten wir eine größere Bereit-schaft der Investoren, für eine höhere Rendite auch höhere Risiken einzugehen“, meinte der Jones-Lang-LaSalle-Chef. Die Nachfrageseite bei den Mieten beschreibt er als stabil. Das Neubauvolumen habe zwar leicht zugenommen, bewege sich aber immer noch auf moderatem Niveau. Die niedrigen Zinsen dürften die Nachfrage weiter befeuern. Sie liegen derzeit bei einer unterstellten mit Mietrendite von rund 4,75 Prozent bei gut zwei Pro-zent. Jones Lang-LaSalle-Research-Chef Helge Scheunemann hat errechnet, wie hoch die Zinsen steigen dürften, bis die Eigenkapitalrendite ins Nega-tive rutscht. Dabei ist er auf Zinsen von 6,4 Prozent gekommen, ein Niveau also rund dreimal so hoch wie aktuell. Zwar sind die deutschen Immobilienmärkte im inter-nationalen Vergleich immer noch relativ günstig, den-noch hat sich der Anteil ausländischer Investoren im Jahr 2013 reduziert. Stammten im Jahr davor noch 40 Prozent aller Investoren aus dem Ausland, so wa-ren es 2013 nur noch 30 Prozent. Häufiger als im Jahr zuvor haben die lokalen Investoren offenbar den höchsten Preis gezahlt. „Oft genug haben wir zahlrei-

che Bieter aus dem Ausland registriert, die jedoch letztlich nicht zum Zuge kamen“, berichtet Pörschke. Für deutsche wie ausländische Investoren kommen Büroimmobilien nahezu ausschließlich in den Top-Seven Standorten in Frage: Hamburg, Berlin, Mün-chen, Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf und Köln. Ins-gesamt flossen in diese Metropolen rund 80 Prozent des Kapitals. Bemerkenswert ist die Zahl aller Städte, in denen Büroflächen überhaupt gehandelt wurden. Hier kommt Jones Lang LaSalle bundesweit nur auf rund 90 Standorte. Der Leerstand ist nun seit inzwischen rund zehn Jah-ren nahezu stabil und liegt aktuell bei durchschnittlich neun Prozent. Das Angebot an neuen Flächen bleibt überschaubar. 2013 waren es 900.000 Quadratme-ter, 2014 werden es rund 1,2 Milliarden Quadratmeter sein und 2015 rund 1,3 Milliarden Quadratmeter. Die deutlichsten Flächenzunahmen erwartet Scheune-mann in Frankfurt. Hier steigt das Angebot bis 2015 jährlich um 2,2 Prozent des Bestandes (siehe Grafik). Investoren interessierten sich 2013 aber nicht nur für Bürogebäude, die auf rund 40 Prozent des Gesamt-marktes kommen, sondern auch für Einzelhandelsim-mobilien. Ihr Anteil liegt bei knapp 30 Prozent. Die höchsten Renditen bieten traditionell Logistikimmobi-lien, wobei die Einnahmemöglichkeiten hier in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken sind. Im Jahr 2013 betrug die Rendite knapp sieben Prozent und lag damit rund 200 Basispunkte höher als bei Büros. Fachmarktzentren liegen mit einer Rendite von sechs Prozent genau in der Mitte.

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Immobilienmärkte

KPMG rechnet mit anhaltend positiver Entwicklung

Immobilienexperten erwarten auf den deutschen Immobi-lienmärkten in diesem Jahr eine anhaltend positive Ent-wicklung. Das hat KPMG bei einer Umfrage unter Führungskräften von mehr als 100 Investoren, Entwick-lern, Bestandshaltern, Finan-zierern, Asset-Managern und Maklern ergeben. Nahe-zu 80 Prozent erwarten einen Anstieg des Transaktions-volumens auf 30 Milliarden Euro. An den Top-Wohn-Stand-orten rechnen sie mit zum Teil deutlich stei-genden Mieten. Die Immobilienprofis be-gründen ihren Optimismus mit einer volkswirtschaftlich verbesserten Lage in Deutschland und der daraus resultierenden Stabilität der Vermietungsmärkte. Als stärksten positiven Einfluss-faktor bezeichnen rund 30 Prozent der Befragten den Standortvorteil Deutschlands. Den negativsten Einfluss befürchtet ein ähnlich großer Anteil durch die zunehmende Regulierung. Nur noch rund 15 Prozent nennen die Euro-krise als negativen Faktor. Deutlich zuversichtlicher sind die Befragten in ihrer Meinung zu Anschluss-Finanzierungen. Mehr als 40 Prozent sehen hier kein Prob-lem mehr. Im Jahr zuvor waren nur zwölf Prozent ähnlich optimistisch.

Dritter und letzte Teil der Steuerän-derungen 2013, und was 2014 auf uns zukommt. Das Steuerrecht soll von unnötiger Bü-rokratie befreit werden, wovon sowohl die Steuerzahler (Anleger und Fonds-gesellschaften) als auch die Verwal-tung und die steuerberatenden Berufe profitieren sollen. Umgesetzt werden soll dies insbesondere durch: Einführung einer vorausgefüllten

Steuererklärung für alle Steuer-pflichtigen bis 2017.

Elektronische Kommunikation

mit der Finanzverwaltung: Der Fiskus wird das Angebot für eine elektronische Kommunikation mit der Finanzverwaltung ausbauen und auf eine verpflichtende Übersendung von Papierbelegen mit der Steuererklärung weitge-hend verzichten. Zur Sicherung einer gleichmäßigen Steuer-erhebung werden wir risiko-orientierte Parameter der Bear-beitung von Steuererklärungen zugrunde legen.

Ziel ist eine Weiterentwicklung

des Steuerverfahrensrechts in Richtung eines Selbstveranla-gungsverfahrens.

Die Parteien werden die Anwen-

dung von Nichtanwendungser-lassen restriktiv handhaben.

Eine Rückwirkung von Steuerge-

setzen soll im verfassungsrechtli-chen Rahmen auf die Sicherung von Steuersubstrat und die Ver-hinderung der missbräuchlichen Nutzung von Steuersparmodel-len beschränkt sein.

Bei der Lektüre des Koalitionsvertrags fällt auf, dass viele Änderungen nicht über den Charakter einer Absichtser-

klärung hinaus kommen und unter dem Vorbehalt der stark verschuldeten Haushaltslage und damit unter einem Finanzierungsvorbehalt stehen. Daher könnten einige Vorschläge und ange-dachten Entlastungen durch die neu eingesetzten Kommissionen scheitern. Immerhin sind konkret keine Steueran-hebungen in der Pipeline. Die sind auch gar nicht nötig, so zumindest die Aussagen im Jahresgutachten 2013/14 des Sachverständigenrates. Im steuer-politischen Teil des Gutachtens warnen die Experten nämlich vor einem Drehen an der Steuerschraube. So bestehe angesichts der in den ver-gangenen drei Jahren stark gestiege-nen Steuerquote aus Sicht des Sach-verständigenrates kein Bedarf an Mehr-einnahmen. Außerdem zeigen die Ent-wicklung der personellen Einkommens-verteilung in Deutschland und deren internationaler Vergleich, dass im deut-schen Steuersystem bereits stark von hohen zu niedrigen Einkommen umver-teilt wird. In der Nähe der Spitzenpro-gression finden sich nicht selten die Fondsanleger wider. Als Resümee aus der bereits stark gestiegenen Steuerquote und der Umverteilung von oben nach unten lehnt der Sachverständigenrat sowohl eine Erhöhung des Spitzensteuersat-zes der Einkommensteuer und die Wiedererhebung der Vermögensteuer als auch die Einführung einer Vermö-gensabgabe ab, aufgrund der zu er-wartenden negativen gesamtwirtschaft-lichen Auswirkungen. Stattdessen wer-den Maßnahmen gegen die kalte Pro-gression empfohlen.

Und zum Schluss noch ein Ausblick Habe ich was vergessen? Ganz be-stimmt. Dafür bleibt dann 2014 Zeit. Hier stehen dann die ersten Gesetzes-änderungen durch die neue Bundesre-

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Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist

Höhere Steuern nicht in Sicht Politik will Steuerrecht von unnötiger Bürokratie befreien

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gierung an, indem die Pläne aus dem Koalitionsver-trag umgesetzt werden. Nicht vergessen werden sollte das in Karlsruhe an-hängige Verfahren, wonach die Erbschafts- und Schenkungsteuer gegen die Verfassung verstoßen könnte. Das würde auch geschlossenen Fonds neue Spielregeln bringen. Wer Anteile an gewerblichen ge-schlossenen Fonds erbt und geschenkt bekommt, muss darauf derzeit gar keine oder minimale Erb-schaft- oder Schenkungsteuer zahlen. Das ist verfas-sungswidrig, erklärte der BFH und hatte das Gesetz daher zur Überprüfung in Karlsruhe vorgelegt. Nun muss sich das Bundesverfassungsgericht mit der Neuregelung in der Neujahr 2009 eingeführten Erb-schaftsteuerreform auseinandersetzen. Der BFH be-mängelt, dass die annähernd vollständige steuerliche Freistellung von Betriebsvermögen und somit auch von Anteilen an gewerblichen Personengesellschaf-ten wie geschlossenen Fonds verfassungswidrig ist, weil die gewährte Steuerbefreiung eine ungerechtfer-tigte und damit verfassungswidrige Überprivilegierung darstellen soll. Denn laut Gesetz kommt es zur Ver-schonung des Fiskus bei Vermögenstransfers, wenn der Nachkomme den Betrieb mindestens sieben Jah-re fortführt und in dieser Zeit das Lohnniveau im Un-ternehmen in dieser Zeit in etwa gleich bleibt. Hält er nur fünf Jahre aus, liegt die Steuer immer noch auf unterstem Niveau und fällt bei Zuwendungen unter einer Million meist ebenfalls aus. Diese Begünstigung - auch für geschlossene Fonds-präsente - soll gegen den allgemeinen Gleichheits-satz verstoßen, denn Immobilien- oder Gelderben zahlen deutlich mehr. Weitgehend haben es Erblas-ser oder Schenker selbst in der Hand, Gegenstände, die eigentlich zum privaten Vermögen gehören, zu steuerbegünstigtem Betriebsvermögen zu machen und dann zu transferieren. So kann bei entsprechen-dem Aufbau deutlich über 90 Prozent des gesamten Betriebsvermögens steuerfrei bleiben und das galt sogar für Sparanlagen und Festgeldkonten bei Kredit-instituten. Hierzu wurde indirekt ein Anteil an einer Cash-GmbH übertragen, ohne dass Erbschaftsteuer anfällt. Diese Steuervergünstigungen für Finanzmittel wurden mittlerweile begrenzt. Sollte Karlsruhe die Erbschaftsteuerreform für verfassungswidrig erklären, müssen Änderungen vermutlich erst für die Zukunft vorgenommen werden. Das bedeutet im Umkehr-schluss, ein Fondspräsent unter dem Weihnachts-baum kam jetzt noch steuergünstig davon. Einen Blick über die Grenzen sollten zudem Initiato-ren vornehmen. Hier hat aktuell die Europäische Kommission Änderungen zu zentralen EU-

Vorschriften im Bereich der Unternehmensbesteue-rung vorgeschlagen, um die Steuerumgehung in Euro-pa spürbar einzudämmen. Der Vorschlag wird Schlupflöcher in einer Richtlinie schließen, die einige Gesellschaften nutzen, um eine Besteuerung zu ver-meiden. Die Mitgliedstaaten sollen die geänderte Richtlinie bis zum 31.12.2014 umsetzen. Mit der Vor-gabe (Mutter-Tochter-Richtlinie) sollte ursprünglich verhindert werden, dass in verschiedenen EU-Staaten ansässige Gesellschaften für Einkünfte zweimal be-steuert werden. Einige Gesellschaften haben jedoch die Bestimmungen der Richtlinie und Qualifikations-konflikte zwischen nationalen Steuervorschriften aus-genutzt, um in sämtlichen Ländern eine Besteuerung zu vermeiden (doppelte Nichtbesteuerung). Mit dem nun vorgelegten Vorschlag sollen diese Schlupflöcher geschlossen werden und Unternehmen die Möglich-keiten zur aggressiven Steuerplanung kappen, etwa indem für bestimmte Gestaltungen keine Steuerbefrei-ung gewährt wird. Wer also neue Fonds auflegt und grenzüberschreitende Steuersparmodelle zur Rendite-optimierung plant, sollte die Entwicklung in Brüssel genauer verfolgen. SEPA hat zwar wenig mit Steuern zu tun, tangiert aber alle. Es soll die Vereinheitlichung des Zahlungs-verkehrs innerhalb der EU bringen, wodurch Zahlun-gen schneller und damit effizienter werden. Die 33 Mitglieder des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrs-raums SEPA (28 EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Liechtenstein und Norwegen sowie Monaco und die Schweiz) bieten den über 500 Millionen Bürgern neue Wege, um europaweit einzukaufen oder Dienstleistun-gen zu bezahlen. Grundsätzlich müssen Überweisun-gen und Lastschriften ab dem 1.2.2014 einheitlichen, rechtlichen und technischen Anforderungen im euro-päischen Zahlungsraum genügen, so dass die in Deutschland bekannten Überweisungs- und Last-schriftverfahren ab Februar 2014 nicht mehr genutzt werden können. Ab diesem Zeitpunkt sind bargeldlose Zahlungen grundsätzlich nur noch im Wege der SE-PA-Überweisung und -Lastschrift möglich - auch Überweisungen und Einzugsermächtigungen in Hin-sicht auf das Finanzamt. Die 22stellige IBAN-Nummer (International Bank Account Number) setzt sich zu-sammen aus der bisherigen Kontonummer und der Bankleitzahl, ergänzt um die Länderkennzeichnung DE für Deutschland sowie eine zweistellige Prüfziffer. Die bisher international übliche Institutskennung BIC entfällt dann ersatzlos. Anleger müssen also über SE-PA ihre Einlagen an den Fonds zahlen, und der seine offenen Rechnungen an Lieferanten.

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Wechsel Dich

Friedrich Wilhelm Patt (62) ist zum Jahres-ende 2013 aus der Geschäfts-führung der Hannover Leasing ausgeschie-den. Er war seit 1997 Ge-schäftsführer und seit 2003 als Geschäftsführender Gesell-schafter für das Emissions-haus tätig. Seit 2007 vertrat er das Unternehmen als Sprecher nach außen. Über seinen Nachfolger wird kurzfristig entschieden. Als Mitglied des Beirats und als Gesellschafter wird Patt der Hannover Lea-sing als Berater weiterhin zur Seite stehen.

Die Hamburger Privatbank Berenberg setzt verstärkt auf das Geschäft mit unabhängi-gen Vermögensverwaltern. Zum Jahresbeginn hat die Bank ihr Betreuungsteam für diese Kundengruppe um vier Spezialisten erweitert. Neu an Bord sind als Relationship-Manager Frank Eichelmann und Thomas Wehrs. Beim Marketing und Vertrieb unter-stützen Sven Hoppenhöft und Thomas Reinhold. Berenberg hilft den Vermögensverwal-tern bei der Existenzgrün-dung, unterstützt bei der Ba-Fin-Zulassung und begleitet bei den Geschäften. Die Auf-legung von Private-Label-Fonds, die Unterstützung bei Marketing und Vertrieb und die Beratung bei der Nachfol-geplanung runden die Palette der Dienstleistungen ab.

Die Bundesanstalt für Finanzdienst-leistungsaufsicht (BaFin) hat im drit-ten Quartal vergangenen Jahres 51 neue geschlossene Fonds gestattet. Das meldet das Analysehaus Feri Euro Rating Services. Von den 51 Fonds liegen nur für 29 Fonds auswertbare Informationen vor, so dass nur diese in der Quartalsanaly-se berücksichtigt wurden. Insgesamt wurden im dritten Quartal 575 Millionen Euro Eigenkapital genehmigt. Vergli-chen mit dem Vorjahresquartal bedeu-tet dies einen Anstieg um 93 Millionen Euro beziehungsweise 19 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal, also dem zweiten Quartal 2013, ist dies jedoch ein deutlicher Rückgang. Im Vorquartal betrug die Summe des pros-pektierten Eigenkapitals noch rund 1,13 Milliarden Euro. „Zu den Gewinnern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gehören die Spezia-litätenfonds. Sie haben deutlich zuge-legt“, sagt Christian Michel, Direktor und Teamleiter Fonds bei Feri. Das prospektierte Eigenkapital stieg um 112 Prozent. Die Anzahl der Spezialitäten-fonds ist dabei sogar noch von sechs auf fünf zurückgegangen. Einen kräftigen Zuwachs verzeichneten auch die Immobilienfonds mit einem Anstieg des gestatteten Eigenkapitals um 61 Prozent. Immobilienfonds haben

nun mit 48 Prozent den größten Anteil am prospektierten Eigenkapitalvolumen über alle Assetklassen hinweg, gefolgt von Spezialitätenfonds (30 Prozent) und New-Energy-Fonds (10 Prozent). Dennoch haben Immobilienfonds im Vergleich zum Vorquartal verloren. Es wurden nur neun Fonds aufgelegt, im Vorquartal waren es 14. Das prospek-tierte Eigenkapital lag rund 34 Prozent unter dem zweiten Quartal 2013. „Die Immobilienfonds sind allerdings groß-volumiger geworden“, sagt Michel. Al-lein zwei Fonds von Hannover Lea-sing hätten jeweils rund 150 Millionen Euro Fondsvolumen auf konsolidierter Ebene. „Im zweiten Quartal dominier-ten noch die kleinen Fonds, da Initiato-ren befürchteten, die Fonds nicht vor Juli 2013 auszuplatzieren“, so Michel. Deutlich zeigen sich die Auswirkungen der Einführung des Kapitalanlagege-setzbuchs (KAGB) zum 21.07.2013. So wurden viele Fonds noch kurz vor der Einführung der neuen Regelungen an den Start gebracht. Unmittelbar danach gab es nur noch vereinzelt Gestattun-gen. Während im Juli noch insgesamt 46 Fonds genehmigt wurden, waren es nach Inkrafttreten des KAGB im August drei Fonds und nur noch zwei Fonds im September.

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Auswirkungen des KAGB Emissionshäuser bringen im dritten Quartal kaum neue Fonds

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In nahezu allen Absatzmittlungsver-trägen finden sich Regelungen zu Wettbewerbsverboten. Sie können Verbote während eines laufenden Vertragsverhältnisses betreffen, aber - innerhalb vorgegebener ge-setzlicher Grenzen - auch nachver-tragliche Abreden. Um die Frage der Abgrenzung zwi-schen der Verleitung zum Vertrags-bruch ging es in einem Urteil des OLG Frankfurt. Ein Finanzdienstleister war als Untervermittler für ein anderes Ver-mittlungsunternehmen tätig. Ohne vor-herige Kündigung des Handelsvertre-tervertrages, schloss der Handelsver-treter mit einem anderen Unternehmen einen Kooperationsvertrag. Diese Ver-sicherung sagte dem Handelsvertreter auch zu, die neue Tätigkeit nicht der AVAD anzuzeigen. Daher verneinte das OLG einen Wettbewerbsverstoß. Das bloße Ausnutzen eines fremden Vertragsbruchs, ohne den vertraglich Gebundenen zu dem Vertragsbruch zu verleiten, sei grundsätzlich nicht unlau-ter (Urt. v. 11.07.2013, 6 U 87/12). Nach § 90a HGB bedarf ein nachver-tragliches Wettbewerbsverbot der Schriftform. Eine solche Abrede kann für längstens zwei Jahre angetroffen werden und setzt voraus, dass dem Handelsvertreter für die Dauer der Wettbewerbsbeschränkung eine Ent-schädigung zu zahlen ist. Um die Rechtsfolgen, wenn ein Wettbewerbs-verbot diese Grenzen überschreitet, ging es im Urteil des BGH vom 25.10.2012 (XI ZR 56/11). Nach Kündi-gung des Vermittlervertrages verein-barten die Vertragsparteien ein Wettbe-werbsverbot von drei Jahren im Inland und zwei Jahren im Ausland, soweit der Versicherer dort tätig war. Bei Ver-stößen sollte eine Vertragsstrafe von 10.000 Euro pro Verstoß gefordert wer-den können. Im Gegenzug wurde dem Versicherungsvertreter ein Betrag von über 700.000 Euro garantiert.

Die Vereinbarung eines längeren Ver-botes als nach dem Gesetz möglich führt - so der BGH - nicht zur Unwirk-samkeit der gesamten Abrede. Diese bleibt vielmehr in den vom Gesetz ge-zogenen Grenzen wirksam. Dies gilt sowohl im Falle der Überschreitung der Höchstdauer des Wettbewerbsverbotes als auch bei Überschreitung der örtli-chen und gegenständlichen Vorgaben der Vorschrift. Anstelle einer unzuläs-sig langen Frist tritt die gesetzliche Höchstdauer (vgl. BGH, a.a.O.). Verletzt ein Handelsvertreter während der Laufzeit des Handelsvertreterver-trages ein Wettbewerbsverbot, macht er sich regelmäßig schadensersatz-pflichtig. Er schuldet dem Unternehmer Ersatz des Gewinns, der diesem durch die verbotswidrige Tätigkeit des Han-delsvertreters entgangen ist (vgl. BGH, Urt. v. 21.03.2013, VII ZR 224/12). Hat der Handelsvertreter verbotswidrig Ge-schäfte für Konkurrenzunternehmen vermittelt, kann dem Unternehmer zur Vorbereitung des Anspruchs auf Ersatz des entgangenen Gewinns ein An-spruch nach § 242 BGB gegen den Handelsvertreter auf Auskunft über die verbotswidrig für Konkurrenzunterneh-men vermittelten Geschäfte zustehen (vgl. BGH, Urt. v. 26.09.2013, VII ZR 227/12). Vermittelte der Handelsver-treter Versicherungsverträge, hat das auskunftsberechtigte Unternehmen je-doch keinen Anspruch auf Nennung von Namen und Anschriften von Versi-cherungsnehmern, denen verbotswid-rig Versicherungsverträge mit einem Konkurrenzunternehmen vermittelt wor-den sind (BGH, Urt. v. 26.09.2013, VII ZR 227/12). Nähere Informat ionen zu den Rechtsthemen finden Sie im Rechts-newsletter der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelte-klumpe.de

Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Recht einfach Wann das Wettbewerbsverbot berechtigt ist - nachvertragliche Abreden

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