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Rudolfstiftung Wien
Die Augenabteilung an der Krankenanstalt Rudolfstiftung in WienVon Prim. Univ.-Prof. Dr. Susanne Binder
Prim. Univ.-Prof. Dr. Susanne Binder
Vorstand der Augenabteilung der Kranken-anstalt Rudolfstiftung und des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Retinologie und Biomikroskopische Laserchirurgie
Adjunct Professor OphthalmologyWeill Cornell University, New York
Die Augenabteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung hat sich seit 1995 von einer Abteilung mit sechs Oberärzten und sechs Assistenz ärzten zu einer Abteilung mit sieben Oberärzten/innen, sieben Fachärzten und sechs Assistenzärzten, also 20 Ärzten, entwickelt. Zwei erfahrene Orthoptistinnen helfen in der Patientenversorgung. Drei Sekretärinnen unterstützen uns freundlich und tatkräftig jeweils auf Station, Ambulanz oder im „Chefsekretariat“.
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Rudolfstiftung Wien
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Forschung
Im Ludwig Boltzmann Institut für Retinolo-gie und biomikroskopische Laserchirurgie, das seit 1997 der Abteilung angeschlossen ist, sind drei bis vier junge Forscher ange-stellt. Sie koordinieren die Forschung der KollegInnen der Abteilung, deren Inhalte diese vorgeben, betreuen aber auch eigene Projekte und Studien. Zwischen 20 und 28 wissenschaftliche Publikationen in Top- oder Standard-Jour-
nalen werden jährlich veröffentlicht. Die Schwerpunkte der Forschung sind AMD, OCT und vitreoretinale Chirurgie. Alle drei Jahre unterliegt das Boltzmann-Institut ei-ner internationalen Evaluierung, der jähr-liche Bericht ist im Internet abrufbar.
Ambulanzen, Spezialambulanzen
Jährlich sehen wir 33.000 Patienten in un-serer allgemeinen Ambulanz, sieben Tage die Woche, 24 Stunden pro Tag.
An Spezialambulanzen ist die Makulaam-bulanz („medical retina“) installiert, die Netzhautambulanz für vitreoretinale, chirur-gische Fälle, eine Ambulanz für diabetische Augenkomplikationen sowie eine Ambulanz für nicht-diabetische Gefäßerkrankungen der Netzhaut, eine Ambulanz für degenera-tive Netzhauterkrankungen und die Uveitis-Ambulanz, was mit sechs Spezial-Ambu-lanzen den starken retinalen Schwerpunkt der Abteilung unterstreicht. Sehschule, Glaukomambulanz und Am-bulanz für Plastische Lidchirurgie dienen der Patientenversorgung und der sekun-dären Beratung zugewiesener unklarer Fälle. Darüberhinaus wurde in den letzten Jahren eine Hornhautambulanz gleichzeitig mit der Anschaffung eines Eximerlasers für refrak-tive Hornhautchirurgie gegründet sowie eine Ambulanz für Refraktive Chirurgie und Spe-ziallinsen.
Tagesklinik Katarakt
Seit zwei Jahren haben wir an der Augen-abteilung eine Katarakt-Tagesklinik im Bereich unserer Station installiert, die über 12 Plätze – je drei auf vier Zimmer aufge-teilt – verfügt. Eigener Schalter, gut geschultes zuge-ordnetes Personal sowie Sekretariat und
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optimale Organisation sind Vorbedingung für den reibungslosen Ablauf einer Tagesklinik. Das Wichtigste ist jedoch nach wie vor die optimale chirurgische Qualität durch erfahrene Chirurgen/-innen, um höchste Sicherheit für jeden Patienten zu gewährleisten. In zwei Operations-sälen führen wir täglich 12 Kataraktoperationen von 1300–1800 aus.
Schwerpunkt Vitreoretinale-Chirurgie Neben den ca. 2500 Kataraktoperationen pro Jahr, die wir nachmit-tags vornehmen, sind die Vormittage Eingriffen in Narkose vorbehal-ten. Dazu gehören täglich etwa drei bis sechs Vitrektomien bzw. auch Hornhauttransplantationen oder Glaukomoperationen. „Akute Netzhäute“ werden auch in den Diensten versorgt, da neun routinierte Glaskörperchirurgen/-innen zur Verfügung stehen, die selbstverständlich das gesamte chirurgische Spektrum beherr-schen. Kombinierte Katarakt- und Glaskörperchirurgien werden bei entsprechender Indikation mit großer Routine ausgeführt. Zwischen 1800 und 2000 vitreoretinale Eingriffe sind unser Schnitt im Jahr. Diese Patienten bleiben zwei bis fünf Tage stationär.
Zukunftsaspekte
Neben der Umgestaltung der Katarakt-Tagesklinik und der Errichtung einer Tagesklinik für intravitreale Injektionen mit Makulaabulanz (me-dical retina) steht als nächstes der Umbau des Augen-Operations-Be-reiches an. Zwei spiegelbildlich gestaltete Operationssäle mit gleicher Ausstattung sind geplant, die Umbauarbeiten starten 2014. Neben Deckenmikroskopen und jeweils zwei Phakovitrektomieein-heiten ist ebenfalls bereits ein Raum für einen Femtosekunden laser eingeplant, der sowohl der modernen refraktiven Kataraktchirurgie dienen soll als auch in Ergänzung zu unserem Eximerlaser für neue refraktive Hornhauteingriffe genutzt werden wird.
Die Verwendung des in das Mikroskop integrierten intraoperativen OCTs, an dessen Entwicklung die Augenabteilung seit 2008 gemein-sam mit der Fa. Zeiss Oberkochen ganz entscheidend mitgearbeitet hat, wird eine Selbstverständlichkeit sein.
(Zur Augentagesklinik und Makulaambulanz der Abteilung siehe den Artikel von PD Dr. Simiak Ansari Shahrezaei auf Seite 80.)
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intraoperativ kann mit Hilfe des OCt die entfernung der Membran Schritt für Schritt verfolgt werden. bei zu starkem Zug auf die netzhaut mit der Pinzette wird eine Schere eingesetzt, um den Zug zu entlasten und das chirurgische trauma zu minimieren.
intraoperatives Setting von OPMikroskop und darin integriertem HDOCt
Die OCtVermessungen der netzhaut werden mit Hilfe des bioms oder einer cornealen linse im lichtstrahl des Mikroskops ausgeführt. Sie können jederzeit durchgeführt werden, ohne den Operationsablauf zu stören.
Intraoperatives HD-OCT
3DVisualisierung einer prämakulären Membranbildung am beginn der Operation (bild links) und nach dem ers ten entfernen der Membran (bild rechts). Das 3DOCtbild zeigt genau, in welchem bereich noch eine Restmembran vorhanden ist, die entfernt werden muss.
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