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DIE CHARAKTERE VON "3 MUSKETIERE" (in alphabetischer Reihenfolge)

ANNA VON ÖSTERREICH (1601-1666) Spross des spanischen Fürstenhauses, Tochter von König Philip III und Erzherzogin Margarete von Österreich. Anna wurde mit 14 Jahren mit König Ludwig XIII von Frankreich verheiratet. Sie führt eine schwierige Ehe, die nicht auf "echter Liebe" basiert. Außerdem kann Anna sich in dem ihr fremden Frankreich nur schlecht eingewöhnen. Anna unterdrückt ihre wahren Gefühle, um trotzdem ihre Lebensaufgabe erfüllen zu können: ihrem Mann, dem König, beizustehen (und ihn lieben zu lernen) und ihr Schicksal und ihre Aufgabe als Königin anzunehmen. Aber tief in ihrem Herzen sehnt sie sich manchmal zu dem Mann (ihrer Jugendliebe) zurück, der dem Wort Liebe für sie Bedeutung gegeben hat: der Herzog von Buckingham, mittlerweile Premierminister von England, den sie einst bei einem Ball in Madrid traf und in den sie sich verliebte. Eine leider unschickliche Liebe. Jetzt wird Anna nach Jahren wieder mit ihrer großen Liebe konfrontiert, auch wenn sowohl seitens Englands als auch seitens Frankreichs das Damoklesschwert über ihrer beider Haupt und Vergangenheit schwebt. Wegen ihrer spanischen Herkunft wird Anna in Frankreich und sogar von ihrem Mann argwöhnisch betrachtet, vor allem aber von Richelieu, der die Königin aus Argwohn und in seinem Ränkespiel gegen den König ausspielen will. Schließlich passen keine drei Leute auf den Thron Frankreichs und schon gar keine Frau... Anna verfängt sich im Netz von Richelieus Intrigen, wobei ihre Vergangenheit und ihre (ihr vom Volk geschenkten) Kronjuwelen als Trumpf in den Händen des Kardinals ausgespielt und vor allem missbraucht werden. (Basiert auf einer historischen Figur. Anna und Ludwig XIII bekamen zwei Söhne: 1638 und 1640.)

ARAMIS Musketier. Ein asketischer und vernünftiger Mann (der sich dem Glauben und der Bußübung verschrieben hat) mit flatterhaften und dekadenten Zügen (ficht z.B. am liebsten mit Handschuhen, um sie dann ordentlich abzulegen, bevor er jemandem einen Schlag mit der bloßen Faust verpasst). Wäre eigentlich lieber als Mönch in ein Kloster gegangen, ist dafür aber vielleicht zu weltlich eingestellt und liebt die Frauen offenbar doch mehr als Gott. Ein technisch versierter Fechter. Still, ruhig und manchmal passiv, aber dann plötzlich auch wieder der klarste und intelligenteste der Drei. Aramis reichert seine Redensweise gerne mit Sprüchen aus der Bibel an, eine Angewohnheit, derer die anderen ziemlich überdrüssig sind. Er ist der emotionalste der Drei. (Basiert auf einer historischen Figur. Tatsächlicher Name: Henry D’Aramitz. Wurde erst 1640 Musketier, viel später also als in der Geschichte von Dumas.)

ATHOS Ehrenhafter Musketier adliger Herkunft. Trägt ein Geheimnis und Kummer mit sich herum. Als junger Graf heiratete Athos gegen den Willen seiner Familie seine große Liebe (die, wie sich später herausstellt, Milady war), entdeckte aber durch Zufall, dass sie ein Brandzeichen in Form der französischen Lilie (Fleur de Lys) auf ihrer Schulter trug: das Zeichen dafür, dass sie in der Vergangenheit promiskuitiv gelebt hatte und

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Prostituierte gewesen war. Rasend vor Wut über diesen Betrug, die Lügen und die Tatsache, dass sein Vertrauen in die wahre Liebe durch sie für immer zerstört wurde, verließ er sie auf der Stelle und sorgte dafür, dass sie nach England in die Verbannung geschickt wurde. Unter anderem wegen dieses Vorfalls ist Athos manchmal still und zurückgezogen und kämpft teilweise mit Schuldgefühlen, da er Milady nie fragte, warum sie das Brandmal hat, ist aber mitunter auch hart, scharf und kalt. Dadurch ist er ein großer und gefährlicher Fechter. Letztendlich wird er zur ultimativen Abrechnung mit seiner großen Liebe gezwungen, zur ultimativen Begegnung mit Milady. Athos erkennt sich in D’Artagnan wieder und nimmt sich des jungen "Musketiers in spe" auf beinahe väterliche Weise an. (Basiert auf einer historischen Figur. Tatsächlicher Name: Armand de Sillégue. Starb 1643 in Paris. Seine Ehe mit Milady sowie seine adlige Herkunft sind von Dumas erfunden.)

BONACIEUX Ein reicher Weinhändler. Er war mehrfach verheiratet, aber alle seine Frauen haben ihn verlassen. Da Bonacieux selber sein bester Kunde ist, ist er die meiste Zeit betrunken und wird dann leicht gewalttätig. Er hat eine hohe Summe Brautgeld an die Eltern von Constance gezahlt, um sie zu heiraten. Für Constance war Bonacieux die Chance nach Paris zu kommen und ihrer mittellosen Familie Geld zu schicken. Aber je unabhängiger Constance wird, umso weniger braucht sie Bonacieux, der sie nicht gut behandelt. Er will sie wegen ihres Aussehens und ihres Körpers, aber nicht wegen des Menschen, der sie ist. Als D´Artagnan Bonacieux aus ihrem Leben vertreibt, beschließt sie einen Neuanfang: ohne Bonacieux, dafür mit der wahren Liebe. (fiktiver Charakter)

BUCKINGHAM / HERZOG VON BUCKINGHAM (1592-1628) Intelligenter und kluger Staatsmann. In seiner Funktion als Premierminister von England (ein ehemals protestantisches Land) unterstützt Buckingham die Hugenotten im französischen Bollwerk La Rochelle. Damit ist er Richelieu, der die Jugendliebe zwischen Anna von Österreich und Buckingham in seinem politischen Spiel zu nutzen versteht, um sowohl Buckingham aus dem Weg zu räumen als auch Anna, zu Unrecht, als intrigante und untreue Ehefrau des Königs zu entlarven, ein Dorn im Auge. Die Kronjuwelen, die Anna von Österreich Buckingham als Friedensversprechen zwischen England und Frankreich mitgibt, sind der Mittelpunkt der Geschichte und letztendlich mit die Ursache für den Streit, der losbricht, als Buckingham sie zurückgeben muss. Buckingham konnte seine Jugendliebe Anna nie vergessen und hegt noch immer die stille Hoffnung, er könnte ihr Herz zurückerobern. Er ist bei den Damen sehr begehrt und trotzdem noch immer allein, wenngleich ihm seit Jahren James, sein Kammerdiener, zur Seite steht. (Basiert auf einer historischen Figur. Buckingham wurde 1628 – übrigens von einem Protestanten – ermordet. Historische Informationen über Buckingham liegen vor.)

CONSTANCE Kammerzofe und Vertraute von Königin Anna. Aus ärmlichen Verhältnissen. Um der Armut zu entfliehen, sollte sie in jungen Jahren von ihren Eltern mit einem alten Witwer/Wirt mit sieben Kindern verheiratet werden. Dieses Leben konnte und wollte

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Constance jedoch nicht ertragen und verließ den Witwer bald wieder, als sie sich in D´Artagnan verliebte. Zum Glück, denn die tatkräftige und zielstrebige Constance hat ihr Leben selbst in die Hand genommen und sich inzwischen zur Kammerzofe der Königin hochgearbeitet (zum Stolz ihrer Mutter und Schwestern). Constance lässt sich keine Vorschriften machen. Sie ist eine junge, ehrliche Frau, die mit offenen Augen, wenn auch etwas naiv, in die Welt blickt. Sie ist ein guter Mensch, vertrauensselig und auf der Suche nach jemandem, den sie lieben kann. In der Blüte ihres Lebens, den Blick in die Zukunft gerichtet, muss Constance ihre Unschuld letztendlich mit dem Leben bezahlen. (Constance ist eine fiktive Figur)

D’ARTAGNANS VATER UND MUTTER D’Artagnans Vater war früher ein angesehener Musketier, wurde aber von Kardinal Richelieu entlassen, nachdem er in einem Duell (Duelle waren damals verboten) dessen linker und rechter Hand Rochefort ein Auge ausgestochen hatte. Seitdem ist D’Artagnans Vater nur noch ein Schatten des Helden, der er früher einmal war, und führt ein zurückgezogenes Leben als Weinbauer. Er weiß, dass sein Sohn ebenfalls Musketier werden will, möchte ihm aber die Enttäuschungen, die er selbst durchmachen musste, lieber ersparen. Tief in seinem Herzen aber will er nichts mehr, als dass sein Sohn ihn rehabilitiert und seinen Ruhm fortsetzt. Am Anfang unserer Geschichte ist D’Artagnans Vater schwer krank. Kurz nach D’Artagnans Abreise nach Paris stirbt er. D’Artagnans Mutter ist eine kluge, tatkräftige Frau. Sie musste in der Zeit, als ihr Mann Musketier war, jahrelang allein zurechtkommen. Damals führte sie den Hof (mit Hilfe der Familie) und übernahm die Erziehung ihres Sohnes. In den letzten Jahren sorgt sie sich vor allem um ihren kranken Mann und ist der "Vermittler" zwischen Vater und Sohn, die häufig streiten. Sie ist realistisch, kennt ihren Mann und ihren Sohn wie ihre Westentasche, erkennt die Unterschiede zwischen ihnen und versteht sie beide nur zu gut. (Basiert auf historischen Figuren, ist jedoch völlig fiktiv.)

D’ARTAGNAN Der Held unserer Geschichte. Stammt aus der Gascogne – im Südwesten Frankreichs, von wo viele Musketiere kamen – und ist der Sohn eines Musketiers. D’Artagnan ist ein idealistischer junger Mann, der schon seit Jahren davon träumt, Musketier (Musketiere waren die Kampftruppe des Königs, ein Elitecorps von Weltruf) im Dienst des Königs zu werden und der – auf Ehre und Gewissen – alles dafür geben will, diesen Traum wahr zu machen. Und das obwohl sein Vater, ein berühmter Musketier, seinen Sohn vor einer Zukunft als Musketier warnt. D’Artagnan steht am Vorabend eines neuen Lebens in einer großen Stadt, ist heißblütig, leicht zu verführen und (noch) naiv: deshalb verstrickt er sich allzu leicht in verschiedene Intrigen und Verwicklungen, die eigentlich viel zu groß und komplex für ihn sind. Glücklicherweise trifft er die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis, die seine Freunde und Vorbilder werden, den Jungen beschützen und in ihren Kreis aufnehmen. Vor allem zu Athos entwickelt D’Artagnan eine besondere, fast väterliche Beziehung. Letztendlich erweist sich, dass auch seine Naivität und seine Heldenhaftigkeit ihm oft dabei helfen, sich aus manch kniffliger Situation zu "retten". D’Artagnan hat keine Ahnung, welches Abenteuer auf ihn wartet, und wird fast

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unbewusst in ein königliches und politisches Ränkespiel einbezogen, das er letztendlich durch seinen Mut und seine Heldenhaftigkeit gewinnen kann und wofür er mit der Aufnahme in die Riege der Musketiere belohnt wird. Aber der Triumph hat auch Schattenseiten für den jungen D’Artagnan, als seine geliebte Constance in seinen Armen stirbt. Das Abenteuer, seine "Reise" und die Freundschaft mit den Musketieren sowie die tragischen Geschehnisse rundum seine große Liebe Constance zwingen den jungen Mann, im Schnelldurchlauf erwachsen zu werden. (Basiert auf einer historischen Figur. Tatsächlicher Name: Charles de Batz-Castelmore d’Artagnan. Geboren zwischen 1611 und 1615. Zog um 1640 nach Paris und nicht 1625, wie bei Dumas. Starb 1673 als Kapitänleutnant auf dem Schlachtfeld – in Maastricht.)

JAMES, KAMMERDIENER VON BUCKINGHAM Trat nach seiner Ausbildung zum Butler in die Dienste Buckinghams und hat seinen Herrn seitdem nie mehr verlassen. James ist ein äußerst dienstbarer Mann, würde alles tun, um seinem Herrn beizustehen, und ist fast wie eine "Ehefrau in einer langen Ehe" auf Buckingham eingespielt. Er ist eifersüchtig: wenn sich Buckingham wieder einmal verliebt hat oder eine Frau mit nach Hause bringt, reagiert James sehr schnippisch und irritiert. Schließlich ist Buckingham SEIN Herr und den möchte er mit niemandem teilen. James ist sehr neugierig, will alles wissen und steckt seine Nase ab und zu in Dinge, die ihn eigentlich in seiner Funktion nichts angehen. James liebt Ordnung und Sauberkeit und hasst Reisen. Am liebsten ist er zuhause, in England, bei "seinem" Buckingham. James lebt schon sein ganzes Leben lang allein. Es geht das Gerücht, dass er vom ersten Moment an ein Auge auf Buckingham geworfen haben soll, aber James bestreitet dies immer aufs Heftigste und mit Bravour. James spielt auch den Zeremonienmeister, der das Straßentheater anführt. Er ist ein Mann, der sich durch das Theater gegen die Ungerechtigkeit auflehnt. Er spricht die Stimme des Volkes, das mit seinen zynischen Kommentaren gegen die politische Situation des Landes aufbegehrt. (beides fiktive Figuren)

LUDWIG XIII / KÖNIG LUDWIG XIII (1601-1643) Wurde nach dem Mord an seinem Vater, Henry IV, im Alter von 9 Jahren König. Allerdings übernahm seine Mutter, Maria de Medici, bis zu seinem 13. Lebensjahr die Regentschaft. Ludwig XIII war ein schwacher Staatsmann, der in seinem Leben nur wenig aus eigener Kraft erreicht hat und vor allem zwei Menschen hinter und neben sich dulden musste, die zum größten Teil die Fäden zogen: seine Mutter, Maria de Medici, und sein erster Minister, Kardinal Richelieu (in dessen Anwesenheit sich der König nie wohl fühlte). Mit 15 Jahren heiratete er Anna von Österreich. Eine arrangierte Heirat, mit der Absicht, die Beziehungen zwischen Spanien und Frankreich zu verbessern. Und deshalb eine Ehe ohne Liebe. Ludwig XIII steht so sehr unter dem Einfluss von Kardinal Richelieu, dass er selbst seiner eigenen Frau nicht mehr vertrauen kann und will, zum großen Verdruss der Königin. Ludwig ist ein großer Hundenarr, da die Hunde ihn bedingungslos lieben und nie Fragen stellen. (Basiert auf einer historischen Figur. Vater des Sonnenkönigs Ludwig XIV.)

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MILADY Eine attraktive "Femme Fatale". War mehrfach verheiratet, unter anderem mit dem englischen Lord de Winter. Aus dieser Zeit bestehen noch brauchbare Verbindungen mit dem englischen Hof. War auch mit Athos verheiratet, der sie auf der Stelle verlassen hat (und sogar dafür gesorgt hat, dass sie nach England verbannt wurde), nachdem er Miladys Geheimnis entdeckt hatte: das Brandzeichen der französischen Lilie auf ihrer Schulter als Zeichen für ihre promiskuitive Vergangenheit als Verbrecherin (Richelieu hat sie verurteilt, da Milady, nach seiner Aussage, einen Priester verführt hat. Milady aber sagt, der Priester habe sie vergewaltigt). Sie trägt das Brandzeichen auf ihrer Schulter als große emotionale Last mit sich herum und möchte nichts lieber, als sich dieses Stigmas und ihrer schmutzigen Vergangenheit zu entledigen und: sie möchte Athos zurück gewinnen, der einzige Mann, den sie jemals richtig liebte. Miladys Verhältnis zu Männern ist eine Art Hassliebe: sie vernascht sie nur zu gern, überlistet sie oft, braucht sie aber auch und wird von ihnen gebraucht. Sie spielt ihr Spiel sehr hochmütig und mit Hingabe, unterschätzt aber ab und zu die Spielregeln. Vor allem im Spiel von Richelieu: der Mann, der für ihr Brandzeichen verantwortlich ist und das als Trumpf einsetzt, um Milady vor den Karren seiner Intrigen zu spannen. Milady ist gerissen und intelligent, eine Intrigantin und besitzt ein gutes Urteilsvermögen und eine schnelle Auffassungsgabe mit auf die Situation genau abzielender Schläue. Sie ist aber auch eine Frau, die in der Vergangenheit verletzt wurde und eine Last auf ihren Schultern trägt. Milady würde so gern ein glückliches Leben mit Athos führen, aber das Leben denkt darüber offensichtlich ganz anders. Letztendlich handelt sie zu selbstsicher und spielt ein zu gefährliches Spiel und muss sich der Abrechnung mit den Musketieren, darunter Athos, stellen. Noch einmal versucht sie, all ihren Charme spielen zu lassen, aber die Musketiere fallen nicht darauf herein und verurteilen sie zum Tod. (Die Figur Milady ist fiktiv)

PORTHOS Musketier. Lebensfroher, forscher "Brummbär". Er liebt das Essen, das Trinken und die Frauen. Ist ein herzensguter Kerl, auch ziemlich eitel. In einem Moment kann er sanft wie ein Lamm sein, im nächsten Moment ein gefährlicher Gegner. Ein wilder Fechter, der manchmal eine große Klappe hat, hitzig und ein bisschen einfältig: er merkt eigentlich alles immer als Letzter. Er vergöttert seine Freunde und, nachdem er ihn erst kennen und schätzen gelernt hat, auch D’Artagnan und würde sie immer wie ein Löwe verteidigen. (Basiert auf einer historischen Figur. Tatsächlicher Name: Isaac de Portau. Wurde erst 1643 Musketier, also viel später als in Dumas Geschichte.)

RICHELIEU KARDINAL ARMAND JEAN DU PLESSIS DE RICHELIEU (1585 – 1642) Ein hochgebildeter und großer Staatsmann und Kirchenfürst. Gläubig, königstreu (der König ist schließlich von Gott gesandt), mit politischem Bewusstsein, zielstrebig und unbeugsam. Hat sich über Jahre clever vom Priester zum Bischof und dann zum Kardinal hochgearbeitet und ist jetzt einer der wichtigsten Berater des Königs. Hat damit schon unter der Herrschaft der Mutter von König Ludwig XIII, Maria de Medici, angefangen, die den Grundstein für seine spätere Macht legte. Unter Ludwig XIII wurde er Erster Minister im Rat des Königs und damit tatsächlich der mächtigste Mann

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Frankreichs. Ein durchtriebener Intrigant mit glasklarem Ziel, unbeugsamem Willen und gnadenloser List, und das natürlich alles mit Gottes Segen. Sollte eigentlich zum Militär, musste aber aus familiären Gründen das Schlachtfeld gegen die Kirche tauschen. Weiß deshalb viel über militärische Strategie. Richelieu will die Macht des Königs (und damit seine eigene) vergrößern, indem er den Adel der königlichen Macht unterwirft und vor allem die Macht der Hugenotten bricht (solange die Hugenotten die katholische Einheit im Land stören, kann der König – und damit auch Richelieu – schließlich nicht allmächtig werden), und würde alles dafür tun, dieses Ziel zu erreichen. Sorgfältig spinnt er ein Netz aus Intrige, List und Betrug im und um den Königspalast und ist überzeugt, letztendlich jeden in seinem Netz zu fangen. Aber leider bekommt er es mit einem jungen Mann aus der Gascogne zu tun, der Musketier werden will und den Kardinal und dessen Praktiken überlistet. Richelieu handelt im Namen Gottes und des Königs und ist ein großer Befürworter des Absolutismus. Richelieus Glaube an Gott war aufrecht. Er hat sein Leben lang für die Größe Gottes, des Königs und seines Staates gearbeitet, wenn auch nie zum Vorteil der Bürger. (Basiert auf einer historischen Figur. Umfassendere Informationen über Richelieu liegen vor.)

ROCHEFORT Anführer der Kardinalsgarde. Ein gescheiter Raufbold, Gott, Richelieu und dem Gesetz ergeben, der sich wichtiger fühlt und gibt, als er eigentlich ist. Trotzdem sind sein Einfluss und seine Macht nicht zu unterschätzen. Der Kardinal vertraut Rochefort, der als seine linke und rechte Hand und als seine Augen im Rücken fungiert. Dadurch ist Rochefort eine Art Stellvertreter von Richelieu. Er wird, auf jeden Fall von den Musketieren, nicht wirklich ernst genommen und von ihnen als Mann betrachtet, der seinen Worten keine Taten folgen lassen kann und damit oft den Kürzeren zieht. Rochefort kann es nicht wirklich verschmerzen, dass Milady, also eine Frau, ihm etwas zu befehlen hat. Er würde seinem "Herrn", Richelieu, immer beistehen und ihn nie verleugnen. (Rochefort ist eine fiktive Figur.)

Paul Eenens, 11. Dezember 2002