Die GesundheitsZeitung März 2011

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Ausgabe Augsburg & Umland Kostenlos zum Mitnehmen März 2011 G ESUNDHEITS Z EITUNG DIE Hirnblutung Ursachen, Symptome und Behandlung G E S U N d h e i t V o r s o r g e B e s s e r L e B e n Was bei Fieber am besten hilft. Seite 9 Neurodermitis bei Kindern Seite 12 Richtig versichert im Alter Seite 15 Thalasso nicht immer aufwendig Seite 17 Wenn Väter Eltern- zeit nehmen Seite 21 RATGEBER GESUNDHEIT VORSORGE FORSCHUNG & WISSEN BEAUTY & WELLNESS

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'Die GesundheitsZeitung' ist eine kostenlose und an rund 2.500 Auslagestellen erhältliche Zeitung, die sich, wie der Name schon sagt, mit dem Thema „Gesundheit“ beschäftigt und dabei auch als Ratgeber fungiert. Als Ergänzung werden die nah verwandten Themenbereiche „Vorsorge“ und „Besser Leben“ behandelt. Folgende Unterthemen werden dabei u.a. berücksichtigt: Ernährung, Forschung und Wissen, Familie, Sport, Medizin, Wellness, Ästhetik und Kosmetik. Neben den Standardrubriken wird jede Ausgabe ein spezielles Titelthema ausführlich dargestellt. Um die starke regionale Ausrichtung der 'GesundheitsZeitung' zu unterstreichen, gibt es einen Lokalteil mit wichtigen und interessanten Meldungen von Unternehmen der Region. Abgerundet wird die Inhaltsstruktur durch die Rubrik „Rätselspaß“. Per Franchise-System wird 'Die GesundheitsZeitung' in Zukunft in ganz Deutschland herausgegeben.

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Ausgabe Augsburg & Umland Kostenlos zum Mitnehmen │ März 2011

GesundheitsZeitunGDie

HirnblutungUrsachen, Symptome und Behandlung

G e s u n d h e i t • V o r s o r g e • B e s s e r L e B e n

Was bei Fieber am besten hilft. Seite 9

Neurodermitis bei Kindern Seite 12

Richtig versichert im Alter Seite 15

Thalasso nicht immer aufwendig Seite 17

Wenn Väter Eltern-zeit nehmen Seite 21

RATgEbER gEsUNdhEiT VoRsoRgE FoRschUNg & WissEN

bEAUTy &WEllNEss

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iNhAlT | 3

RATgEbER

gEsUNdhEiT

VoRsoRgE

WEllNEss UNd bEAUTy

FoRschUNg UNd WissEN

Was bei Fieber am besten hilft 9

Abspecken erfordert Planung 11

Neurodermitis bei Kindern behandeln 12

Musiktherapeuten heilen mit Tönen 13

Richtig versichert im Alter 15

Private Krankenversicherung birgt Risiken 16

Thalasso muss nicht aufwendig sein 17

Erstes Grau: Auch Männer dürfen färben 18

Wenn Väter Elternzeit nehmen 21

Hörverlust fällt selten selbst auf 23

loKAlEs

Informationen aus der Region 4

6HirnblutungTitelthema

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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 01.07.2010

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Veranstaltungs-übersicht am

Klinikum Augsburg März 2011

Post-ASH SymposiumEin Überbrick über aktu-elle daten und Trends in der hämatologieMittwoch, 09.03.2011, 16:30 Uhr bis 19:30 Uhr Hörsaal 1 (kleiner Hörsaal)Zielgruppe: Ärztliches Fachpersonal

Das Leben schreibt die besten Geschichtenlesung mit „schreibwerk Freitag“Mittwoch, 16.03.2011, 19:30 Uhr bis 21:00 UhrPatientenbüchereiEigene Texte lesen einige Autoren aus der gruppe „schreibwerk Freitag". Mit dabei: Silke Karl, Achim Kindel, Christiane Oberländer, Elly Ulbrich

Freude am LebenKostenloses Kosmetik-semiar für Frauen mit der diagnose KrebsDonnerstag, 16.03.2011, 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr7. OG, Konferenzraum der II. Med. Klinik (Raum 005)Referent(en): Geschulte Kosmetikexperten

Seelen - Gestalten, «die die Geheimnisse des Lebens berühren»AusstellungSonntag, 20.03.2011, 11:00 UhrbisSamstag, 16.04.2011, 17:00 UhrHaus TobiasVeranstaltungsleiter:OÄ Dr. I. Hainsch-Müller, OA Ch. Aulmann

Form - Farbe - HarmonieAusstellung der Künstlerin Ute RettingerFreitag, 01.04.2011, 8:00 UhrbisSamstag, 30.04.2011, 20:00 UhrFoyer

stenglinstr. 286156 Augsburg

Beim Essen nichts auf die Spitze treiben

Pferseer Gesundheitsforum: Mit bewusster ernährung zum Wohlfühlgewicht

„Ganz einfach den Taillenumfang messen statt kompliziert den Body-Mass-Index (BMI) errechnen“, empfahl Annette Roschinsky, Inhaberin der Casania-Apotheke (Vitalzentrum Pfersee) und der Händel-Apotheke (Gersthofen) beim jüngsten Pferseer Gesund-heitsforum. Wenn es nach einigen Medizinern geht, ist dies das neue „Maß aller Dinge“, um gesundheitsgefährdendes Übergewicht festzustellen. „Therapiebedürftig sind Werte von mehr als 102 Zentimetern bei Männern und 88 Zentimetern bei Frauen. Das ist ganz schön wenig“, ließ Apothekerin und Ernährungsberaterin Ute Anthuber in Ihrem Vortrag wissen und hatte gleich ein paar Tipps auf Lager, wie man nach all den Weihnachtsplätzchen wieder

„rank und schlank“ wird.

Entscheidend beim Abnehmen sei, nicht das gängige Schlankheitsideal anzustreben, sondern das individuelle Wohlfühlgewicht gesund zu erreichen und langfristig zu halten. „Sie sollten auf keinen

Fall hungern. Essen Sie bewusst. Haben Sie Spaß an gesunder Ernährung. Wer den Verstand einsetzt, isst anders und nimmt ab“, so die Empfehlung der Referentin. Als ein „Problem unserer Zeit“ bezeichnete Anthuber den Nahrungsüber-fluss bei gleichzeitigem Verlust

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Veranstaltungsort: Gartensaal der Hessingburg auf dem Gelände der Hessing StiftungUhrzeit: 19:30 UhrUnkostenbeitrag: 3 Euro Um Anmeldung wird gebeten. Information unter Tel. 0821/909-36510.03.2011 Wenn das Knie schmerzt: aktuelle Behandlung von der Arthroskopie

bis zur Endoprothetikdr. med. Florian döbereinerii. orthopädische Klinik der hessing stiftung

24.03.2011 Leben mit einer Hüftprothese - Physoptherapie und wertvolle AlltagstippsRichard lang, leitender Physiotherapeut der orthopädischen Kliniken der hessing stiftung

der Esskultur. „Rechts riecht es aus der Bäckerei, links aus der Metzgerei. Weil es schnell gehen muss, essen wir oft das Falsche. Viele greifen obendrein zum Billigprodukt, das häufig von schlechter Qualität ist.“ Pestizidverseucht seien beispielsweise vielfach Paprikaschoten aus Spanien. Es müsse aber auch nicht der Bio-Apfel aus Israel sein. Der lange Transport führe zu Einbußen in Frische und Qualität. Stattdessen riet die Ernährungsberaterin zu „allem, was der heimische Markt gerade hergibt“.

Wer es nicht auf die Spitze treibt und sich beim Essen an die Ernährungspyramide hält, auch dies wurde in dem Vortrag deutlich, darf ab und zu auch naschen. Zur „Schokoladen- oder Gummibärchen-Frage“, die sich Figurbewusste gerne stellen, bezog die Referentin eine klare Position: „Hersteller von Gummibärchen werben neuerdings mit dem Etikett 'ganz ohne Fett'. Man sollte sich davon nicht beirren lassen. Fakt ist: In allen Fruchtgummisorten war noch nie Fett enthalten, dafür eine Menge Zucker, weshalb sie zu den Kalorienbomben zählen. Ich empfehle dunkle Schokolade oder zuckerfreie Bonbons.“

Info: Auch zu diesem Vortrag ist ein ausführliches Informationsblatt kostenlos in der Casania-Apotheke erhältlich. Das nächste Gesundheitsforum findet am Montag, 21. März, um 19 Uhr im Pfarrsaal Herz Jesu statt. Unter dem ermutigenden Motto „Glücklich leben mit Krebs“ berichtet die Patientin Gudrun Rapke über ihre Erfahrungen.

Neues Referenzzentrum für minimal-invasive Chirurgiemit „Qualitätsprädikat“ am Klinikum Augsburg

KliniK für Allgemein-, ViszerAl- und TrAnsplAnTATionschirurgie AusgezeichneT

die deutsche gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie verlieh der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie (AVT) im Februar das Qualitätsprädikat „Kompetenz- und Referenzzentrum für minimal-invasive chirurgie“. die AVT-Klinik gehört damit zu den ersten zehn Kliniken deutschlands, die mit dem Prädikat eines Referenzzentrums für minimal-invasive chirur-gie ausgezeichnet wurden.die Einführung der minimal-invasive operationstechnik („schlüssellochtechnik“) hat die bauch-chirurgie in den vergangenen 25 Jahren erheblich verändert. Während davor operationen über einen großen längs- oder quergerichteten bauchschnitt erfolgten, werden heute operative Ein-griffe zunehmend laparoskopisch, d. h. mit wenigen kleinen schnitten durchgeführt. diese Technik ist heute daher in vielen bereichen das standardverfahren.in der AVT-Klinik werden routinemäßig neben Eingriffen niedrigeren schwierigkeitsgrades wie gal-lenblasenentfernungen, blinddarmentfernungen oder hernienreparationen auch Eingriffe höheren schwierigkeitsgrades wie die chirurgische Therapie des sodbrennens, die Milzentfernung, die Magenübernähung oder die schilddrüsenentfernung durchgeführt. „Aber auch für Eingriffe des hohen schwierigkeitsgrades wie der Entfernung von dick- und Mastdarm, bauchspeicheldrüsen-schwanz, leber oder Nebenniere verfügen wir über die Expertise und wir haben 2010 auch zahl-reiche Patienten mit diesen Erkrankungen behandelt“, so chefarzt Prof. dr. Matthias Anthuber. „Auch Patienten mit einer krankhaften Adipositas, also einem sehr hohem Übergewicht, können wir minimal-invasiv operieren.“2010 führte Professor Anthuber sogar die erste minimal-invasive lebendnierenspende am Klini-kum Augsburg erfolgreich durch.Professor Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Bittner aus Stuttgart zertifizierte die Klinik: Er verfolgte und prüfte die behandlung der Patienten am Klinikum. Zeitgleich in vier operationssälen nahmen Pro-fessor Anthuber und seine oberärzten komplexe minimal-invasive Eingriffe vor. „Professor bittner – ein Pionier und ausgewiesener Experte auf dem gebiet des laparoskopischen bruchlückenver-schlusses bei leistenhernien – ließ es sich nicht nehmen, sogar bei einem Eingriff selbst zu as-sistieren“, freuen sich Professor Anthuber und sein oberarzt dr. bernd geißler. das umfangreiche Anforderungsprofil einer Zertifizierung umfasste Leistungszahlen, Operationsspektrum, Ergeb-nisse in bezug auf Komplikationsund sterblichkeitsraten sowie Fragen zum Qualitätsmanage-ment und zu Klinikstrukturen.

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HirnblutungUrsachen, Symptome und Behandlung

Jeder zweite Patient stirbt an Blutungen, die durch eine ausgebeulte Ader im Gehirn ausgelöst werden. Besonders oft trifft es Menschen zwischen 40 und 60 Jahren. Die Hälfte von ihnen

stirbt daran, jeder Zehnte sogar, bevor der Notarzt kommt.

Durch den Fall der beliebten Moderatorin Monica Lierhaus ist das Thema mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit. Mutmaßliche Ursache: ein Aneurysma, eine Ausbeulung der Hirnschlagader. Und diese sind gar nicht so selten – etwa jeder zwanzigste trägt eine oder mehrere dieser Gefäßbeulen mit sich herum, ohne es zu wissen. Eine Hirnblutung kann dabei unterschiedlich groß sein. Bei großen Hirnblutungen mit Einbruch in das Ventrikelsystem spricht man von Hirnmassenblutungen. Nicht nur die Größe einer Blutung, auch die Lokalisation im Gehirn entscheidet über den Ausgang der Erkrankung. Etwa 15% aller Schlaganfälle sind Hirnblutungen.

Definition

Der Begriff Aneurysma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Erweiterung. Er meint eine spindel- oder sackförmige Erweiterung von Blutgefäßen,

die lokal begrenzt und dauerhaft ist. Das Aneurysma - eine Art «Schlagadersack» - kann eine Größe von einem Millimeter bis mehreren Zentimetern haben. Die Gefäßwand der Blutgefäße besteht aus drei Schichten. Werden diese Schichten an einer oder mehreren Stellen porös, verlieren sie an Stabilität und stülpen sich aus. Die Gefahr, dass sie platzen, wird dadurch immer größer.

Ursachen einer HirnblutungDas Gehirn als zentrale Nerveninstanz aller Funktionen und Vorgänge im Organismus weist eine sehr verletzliche, gallertartige Konsistenz auf. Die umgebenden Hüllstrukturen, die weiche und die harte Hirnhaut sowie der knöcherne Schädel üben eine wichtige Schutzfunktion aus. Wie bei allen Organen, die von Blutgefäßen durchströmt sind, besteht auch im Gehirn das Risiko einer Einblutung, sei es als Folge einer äußeren Gewalteinwirkung,

einer Gefäßmissbildung, oder chronischer Arterienverkalkung, welche die Stabilität der Gefäße beeinträchtigt und im ungünstigsten Fall eine Gefäßzerreißung hervorrufen kann. Unter normalen Umstän-den stellt der Blutkreislauf ein geschlossenes System dar, in dem der Blutzufluss zu den Organen über Arterien, der Blutabfluss über Venen erfolgt.Blutungen aus dem arteriellen Hochdrucksystem führen in den meisten Fällen innerhalb kurzer Zeit zu einem lebensbedrohli-chen Blutverlust, Blutungen aus dem venösen System hingegen sind, wie die Erfahrung bei den meisten oberflächlichen Hautverletzungen lehrt, in der Regel eher harmloser Natur. Durch die speziellen anatomischen Voraussetzungen des Gehirns - die Einbettung in ein starres knöchernes Gebilde - liegen bei Hirn-blutungen besondere Aus-gangsbedingungen vor. Da sich der knöcherne Schädel nicht ausdehnen kann, führt

eine Einblutung innerhalb des Schädels unweigerlich zur Drucksteigerung und damit zur Substanzschädigung des sensiblen Nervengewebes. Über-steigt die Blutung dabei ein bestimmtes Ausmaß muss mit primär noch reversiblen, nach Überschreiten eines kritischen Zeitlimits auch irreversiblen Schädigungen der Gehirnsubstanz mit ent-sprechenden neurologischen Ausfällen gerechnet werden. An erster Stelle der Ursachenstatis-tik bei Hirnblutungen stehen Unfälle, gefolgt von Gefäß-zerreißungen bei Arte-rienverkalkung.Letzterer Mechanismus ist vor allem Ausdruck eines jahrelang bestehenden Bluthochdrucks.Als weitere Ursachen für die Ausbildung eines Aneurys-mas gelten starkes Rauchen, Alkoholkonsum, Zuckerkrank-heit und Fettstoffwechsel-störungen. Hinzu kommt eine genetische Disposition: Bei rund zehn Prozent der Patienten gibt es in der Familie bereits

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HirnblutungUrsachen, Symptome und Behandlung

bungen bis zum Koma•Neurologische Ausfälle

Behandlung einer Hirnblutung-Akutbehandlung: Es gibt zwei Methoden, um ein Aneurysma aus der Blutbahn auszuschalten. Bei der klassischen operativen

Betroffene. Angeborene Aneu-rysmen führen häufig schon in jüngerem Alter zu Hirnblutungen.

Symptome, Diagnostik, Verlauf einer Hirnblutung

Je nach zugrunde liegender Ursache weisen die Hirn-blutungen ganz typische Lokalisationen auf. Während epidurale Hämatome Ein-blutungen zwischen knöcher-nem Schädel und harter Hirnhaut darstellen, sind subdurale Hämatome eine Etage tiefer, zwischen den harten Hirnhäuten lokalisiert. Noch näher an der Hirnsubstanz befinden sich die Subarachnoidalblutungen. Intra-zerebrale Hämatome schließlich entsprechen Einblutungen im Inneren des Gehirns selbst. Eine akute Hirnblutung kann vom Beschwerdebild her ei-nem Schlaganfall gleichen mit plötzlich einsetzenden neurologischen Ausfällen wieHalbseitenlähmung oder Be-wusstseinstrübung. Eine an-dere typische Variante geht mit zweizeitigen Verlauf einher, das heißt starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen als unmittelbare Reaktion auf die Einblutung sowie dem Einsetzen weiterer neurologischer Aus-fallssymptome nach einer relativ beschwerdearmen Latenzzeit von Minuten oder gar Stunden.

Komplikationen bei einer Hirnblutung

Wie bereits erwähnt, können bei Hirnblutungen folgende Komplikationen auftreten:•Tod durch Lähmung wichtiger Herzkreislaufzentren•Schwere Bewusstseinseintrü-

Methode wird der Schädel häufig oberhalb der Augen geöffnet. Der Neurochirurg verschließt das Aneurysma mit Hilfe eines Titanclips, der dauerhaft im Kopf bleibt. Dieses Verfahren wird auch Clipping genannt. Der Clip unterbricht die Aussackung vom Blutgefäß, so dass kein Blut mehr in das Aneurysma fließen kann und eine Ruptur (Riss) verhindert wird. Das Clipping hat

den Vorteil, dass der Verschluss in aller Regel endgültig ist. Die zweite, seit Anfang der 1990er Jahre angewendete Methode, nennt sich Coiling. Beim Coilen wird ein meterlanger Katheter durch die Leistengegend ein-geführt und durch die Bauch- und Halsschlagader bis in die Hirngefäße geschoben. Durch

Trauma mit Hirnblutungen unterschiedlicher Ausprägung bedürfen nach Überwindung der Akutphase im Kranken-haus oftmals einer langwie-rigen neurologischen Rehabili-tationsbehandlung. Oftmals bleiben Restsymptome wie Probleme mit der Feinmotorik, Konzentra t ionss tör ungen, Wesensveränderungen oder Kopfschmerzen zurück.

Genesungschancen

Etwa ein Drittel der Aneurysma-Patienten mit Hirnblutung finden in ihr altes Leben zurück. Ein weiteres Drittel hat ein Leben lang erhebliche neurologische Ausfallserscheinungen. Das übrige Drittel mit Einblutungen im Hirn überlebt nicht. Wenn das Aneurysma ausgeschaltet ist, schließt sich in aller Regel eine Rehabilitationsmaßnahme an. Je früher der Patient nach einer Hirnarterienblutung medizi-nisch versorgt wird, desto größer sind die Chancen, die Folgen der Erkrankung einzugrenzen. Dasselbe gilt auch für eine frühzeitige Rehabilitation mit Physiotherapie.

Vorbeugende Maßnahmen

Zur Vermeidung traumatisch bedingter Hirnblutungen sei auf allseits bekannte Maßnahmen zur Unfallverhütung ver-wiesen. Um das Risiko bluthochdruckbedingter in-trazerebraler Hämatome zu verringern, ist eine konsequente medikamentöse Behandlung des Bluthochdrucks als auch aller anderen Gefäßrisikofaktoren wie zum Beispiel Diabetes, hohes Cholesterin und Übergewicht erforderlich.

das Innere des Katheters schiebt der Neuroradiologe einen Platindraht direkt bis ins Aneurysma. Dort rollt er den spiralförmigen Draht auf, füllt den Schlagadersack aus. Eine Thrombose (Blutgerinsel) wird erzeugt, die das Aneurysma von innen verschließt.

-Langzeitbehandlung: Pa-tienten nach Schädel-Hirn-

3-D Schnitt durch das Vorderhirn mit Hirnblutung

Querschnitt einer verletzten Arterie

Bei einer Verletzung kann ein hirnversorgendes Blutgefäßreißen oder platzen (1 Ruptur). Blut gelangt in das Hirngewebe und schädigt das Gewebe massiv (2 Einblutung).

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Was bei Fieber am besten hilft

Zeigt das Thermometer Fieber an, muss nicht immer gleich die Medikamenten-Keule geschwungen werden. Denn eine erhöhte Temperatur ist meist eine sinnvolle, wichtige Reaktion

auf eine Störung im Körper. Fieber ist daher ein Hinweis darauf, dass sich das immunsystem wehrt.

Mehr noch: Die erhöhte Temperatur ist die Voraussetzung dafür. Die Durchblutung im Körper werde erhöht, die Aktivität der «Körperpolizei» beschleunigt und auch die der Zellen, welche Antikörper produzierten, erklärt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln. Das Fieber schaffe die optimalen Voraussetzungen für die Wirkweise des Abwehrsystems.

Doch ab wann spricht man von Fieber? Ganz einig sind sich in diesem Punkt selbst die Wissenschaftler nicht. Denn jeder Mensch hat seine

ganz eigene durchschnittliche Körperkerntemperatur. Und dieschwankt auch noch ta-geszeitabhängig. Hinzu kommt, dass die verschiedenen Mess-methoden - Ohr, Achselhöhle oder After - zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Seit einigen Jahren vertritt allerdings die Mehrzahl der Mediziner die Auffassung, dass eine im After oder im Ohr gemessene Körpertemperatur von mehr als 37,8 Grad als Fieber zu bezeichnen ist.

Abwarten und Tee trinken ist bei Fieber meist die beste Behandlung. Ursula

Im Bett bleiben und abwarten:Das ist bei leichtem Fieber das beste Verhalten.

Quelle: dpa

Sellerberg, Sprecherin der Bundesapothekerkammer in Berlin, rät: Sich unbedingt schonen und möglichst im Bett bleiben, bis das Fieber abgeklungen ist. Außerdem sei viel trinken wichtig, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen.Empfehlenswert sind Frucht-saftschorlen, Kräutertee oder Hühnerbrühe.

Nur bei zusätzlichen Symptomen ist der Arzt gefragt. Dazu gehören eine Bewusstseinsstörung, Luft-not, Krämpfe oder Schmerzen. Ein Mediziner sollte auch konsultiert werden, wenn der

Patient nichts trinkt, oder wenn das Fieber über 40 Grad steigt. Das gilt auch, wennein chronisch Kranker Fieber bekommt. Oder wenn Zweifel bezüglich der Ursache bestehen - etwa nach einer Tropenreise.

Zu den gängigen, nicht verschreibungspflichtigen Mit-teln aus der Apotheke gegen Fieber gehören Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicyl-säure (ASS). Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren sollten allerdings kein ASS nehmen. Besser sind hier Hausmittel wie Lindenblüten- und Holundertees.

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Kein loperamid gegen Reise-

durchfall

Auf einer Reise erwischt so manchen der durchfall. deshalb soll-ten Touristen immer ein entsprechendes Mittel in der Reiseapotheke mit dabei haben. Tomas Jelinek vom centrum für Reisemedizin empfiehlt pflanzliche Präparate mit den Wirkstoffen Tannin und Ethacridin. Es lege einen Schutzfilm über die schleimhaut des darms und bremse so die Vermehrung schädlicher Keime.dagegen sollten Rei-sende nicht einfach zu einem durchfallmittel mit dem Wirkstoff loperamid greifen, warnt Jelinek. denn dies stopfe zwar den darm, gleichzeitig könnten sich so dort aber auch schädliche Keime vermehren. bei Kindern bestehe obendrein noch die gefahr eines darm-verschlusses. Die pflanz-lichen Mittel hingegen seien zwar nicht ganz so wirkungsvoll wie loper-amid - aber auch nicht so gefährlich.

Verletzungsgefahr durch baby-Nägel

babynägel werden bes-ser regelmäßig alle zwei bis drei Tage nachge-schnitten. Eltern sollten versuchen, möglichst rund zu schneiden und keine scharfen Nagel-kanten überstehen zu lassen.Ansonsten könnte das kleine Kind sich oder andere leicht verletzen. Zum schneiden suchen sich Mama oder Papa am besten einen ruhi-gen Moment, in dem das baby satt und zufrieden ist.

Fitnessstudio auf Qualität prüfen

Bei Fitness-Studios gibt es solche und solche.

Vor einem Vertragsabschluss sollten Freizeitsportler deshalb immer die Qualität des Anbieters testen, rät Carolin Uhrig von derVerbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Konkret heißt das: Unbedingt an einem Probetraining teilnehmen und sich im Studio genauer

umschauen. Wie viele Trainer sind da? Sind sie für Rückfragenerreichbar? Wie sehen die Geräte aus? Das seien wichtige Fragen.

Wer noch nie in einem Fitness-Studio war, sollte sich außerdem nicht gleich zu lange binden - und stattdessen lieber höhere

Erstmal auf Probe trainieren sollten Neukunden eines Fitnessstudios.

Quelle: dpa

Monatsbeiträge in Kauf nehmen. Möglicherweise ist die Art und Weise des Trainings ja doch nicht das Wahre für den persönlichen Geschmack. Die Kündigungsfrist aber darf in keinem Fall mehr als drei Monate betragen, sagt die Verbraucherschützerin.

Heim-Rudergerät muss individuell verstellbar sein

Wer sich ein Rudergerät für daheim kaufen will, sollte darauf achten, dass sich das Gerät individuell einstellen lässt. Auf jeden Fall sollte es an die Beinlänge des Sportlers anzupassen sein.Wichtig ist auch die Stabilität: So sollten Trittstellen für die Füße rutschfest und mit Fixierschlaufen ausgestattet sein. Der Rollensitz muss dem

TÜV Süd in München zufolge laufruhig auf einer stabilen Profilschiene gelagert sein.Käufer sollten außerdem nicht nur auf den Preis achten, sondern auch an ihre Gesund-heit denken: Preisgünstig sind Systeme mit Hydraulikzylinder, die bei der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung einen Gegendruck leisten. Sie können aber Sehnen und Gelenke

belasten.Einen flüssigeren Bewegungs-ablauf ermöglichen dagegen Magnet-, wirbelstrom- oder wasser-radgebremste Systeme. Sie sind allerdings teurer. Gute Geräte zeichnen sich laut dem TÜV darüber hinaus durch umfangreiche Display-Angaben aus. Dazu zählen Ruderschläge pro Minute, Kalorienverbrauch, Trainingszeit und Puls.

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Abspecken erfordert Planung

Allein der gute Vorsatz «ich will abspecken» bringt meist wenig. Sollen die Pfunde tatsächlich purzeln, sind gute Vorbereitung, möglichst

konkrete Ziele und regelmäßige Selbstüberprüfung ein Muss.

Eine Verhaltensveränderung läuft in fünf Phasen ab. Der Vorsatz «Abnehmen» sei nur ein Unterpunkt der ersten Phase, erläutert Hans-Werner Rückert, Psychologe an der Freien Universität Berlin.Voraussetzung sei eine systematische Herangehens-weise.Die beginnt mit einer Be-standsaufnahme. Sehr hilf-reich sei hierfür ein Protokoll der Essgewohnheiten, rät Mechthild Winkelmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ergän-zend kann man auch eine Liste machen mit all den Dingen, die man gerne isst und die sich nicht gleich auf den Hüften niederschlagen.

Danach geht es an die konkrete Planung: Wie viele Kilo sollen innerhalb welcher Zeit mit welchen Maßnahmen runter? Experten empfehlen, ein Raster von sechs Monaten aufzustellen. Dabei sei eine positive Herangehensweise wichtig. Man könne sich also auch vorneh-men, wieder in den Anzug zu passen. Ein große Motivation ist es auch, wenn die Mitglieder der Familie oder Verwandte eben-falls mitmachen.Da zum Abnehmen immer auch Sport gehört, sollte auch dieser ganz konkret in den Tagesplan bis zu einem Zeitpunkt x ein-gebaut werden.Grundsätzlich gilt: Das Ziel der Gewichtsreduzierung um so-undsoviele Kilos muss erreich-

bar sein, sonst sind Misserfolge und Dauer-Frust programmiert.

Die größten Versuchungen müssen danach ausgeräumt werden. Die Chipstüte oder die Schokolade etwa dürfen nicht ständig zu Hause liegen. Und wer vorher regelmäßig abends zum Fernsehen Bier oder Wein getrunken hat, sollte sich überlegen: Wie fülle ich die Lücke?Stattdessen kann man sich bei-spielsweise einen regelmäßigen

Quelle: dpa

Abendspazier-gang vornehmen.

Die größte Herausforderung aber ist, bis zum Ziel durch-zuhalten. Deshalb sollten für jeden Zwischenerfolg - beispielsweise schon wieder ein Kilo weniger - unbedingt Belohnungsmechanismen ein-geplant werden. Denn jeder Teilerfolg - und ist er noch so gering - ist schließlich ein Beleg dafür, dass man das nötige Durchhaltevermögen zum Ab-specken besitzt.

gefahr durch Medikamenten-

cocktail

Patienten, die viele ver-schiedene Wirkstoffe gleichzeitig einnehmen, fragen ihren Arzt bei jeder Verordnung besser nach eventuellen Wech-selwirkungen. denn dass Arzneien sich gegenseitig schwächen oder verstärken, kommthäufig vor - im schlimmsten Fall kann die Kombination aber sogar zu lebensbedrohli-chen Wechselwirkungen führen.Wie oft so etwas vor-kommt, zeigt eine studie des instituts für angewandte Qualitäts-förderung und Forschung im gesundheitswesen (AQUA) in göttingen. das AQUA hatte nach Angaben der Techniker Krankenkasse die Arz-neimittelverordnungen von knapp 4,5 Millionen Versicherten untersucht. Ergebnis: bei rund 22 000 von ihnen - also etwa bei jedem 200. Krankenversicherten - wurden gesundheits-gefährdende Wechsel-wirkungen festgestellt.

Arbeitsplatz augenfreundlich

gestalten

Menschen, die viel am bildschirm arbeiten, sollten auf ein augen-freundliches Umfeld achten. der Moni-tor muss ausreichen beleuchtet und gut eingestellt sein. Er sollte nicht erhöht stehen.Eine gesunde Arbeits- und lesehaltung ist der gesetzliche Unfallver-sicherung Vbg zufolge möglich, wenn der Ab-stand zwischen 50 und 80 Zentimetern liegt.

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Neurodermitis bei Kindern behandeln

etwa zehn Prozent der Kinder in Deutschland leiden schätzungsweise unter Neurodermitis. Bei den meisten verschwindet die Hautkrankheit bis zum erwachsenenalter von selbst. Dennoch

kommt fast kein Kind ohne Therapie aus.

Typisch für eine Neurodermitis sind solche geröteten, rauen Hautstellen.

Quelle: dpa

Die Haut ist trocken, an vielen Stellen entzündet und juckt heftig: Das sind typische Beschwerden bei einer Neurodermitis.Allein vom Aussehen und der Lokalisation der Ekzeme könne die Neurodermitis aber sehr unterschiedlich sein, sagt Prof. Regina Fölster-Holst von der Universitäts-Hautklinik Kiel. Bei Kindern seien häufig die Wangen und der Halsbereich befallen. Die betroffenen Stellen wanderten im Lauf der Jahre den Körper hinunter.

Bei den Kleinen bilden sich zudem häufiger nässende

Krusten, teils auch Papeln oder Bläschen. Auch münzförmige Stellen an Händen, Brust oder Rücken können vorkommen. Bei manchen Kindern sei der Juckreiz besonders stark ausgeprägt, so dass sie sich nachts teilweise blutig kratzen, erzählt die Medizinerin.

Das ist nicht nur eine Belastung für die kleinen Patienten - sondern auch die ganze Familie leidet. Sind die Beschwerden besonders stark, empfehlen die Experten die tägliche Behandlung mit Salben oder Cremes mit antientzündlichen Wirkstoffen wie Cortison oder

Calcineurin-Inhibitoren. Ist der Schub gestoppt, raten die Dermatologen eine Basis-therapie mit fetthaltigen Cremes oder Salben an. Ab dem Alter von zwei Jahren kann darin auch Harnstoff enthalten sein. Die Zusammensetzung muss individuell bestimmt werden.

Dass eine Neurodermitis überhaupt ausbricht, hat zum einen genetische Ursachen. Aber auch äußere Umweltfaktoren spielen eine Rolle, sagt Prof. Thomas Bieber von der Uni-klinik Bonn. Grundlage sei eine trockene Haut. Genveränderungen könn-

ten dazu führen, dass die Schutzbarriere der Haut oder die Funktion des Immunsystems gestört ist. Als Auslöser für einen Schub gelten Nahrungsmittel wie Milch, Eier, Soja oder Nüsse, aber auch Tierhaare, Hausstaubmilben oder Pollen.

Ebenso können Inhaltsstoffe in Cremes wie Duftstoffe oder Emulgatoren Kontaktallergien verursachen, die die Ekzeme bei den Patienten noch weiter verschlimmern. Ein Allergietest kann hier Aufschluss geben. Aber auch Aufregung, auch im positiven Sinn, gehört zu den Auslösern.

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Mit hausmitteln gegen hals-schmerzen

Wer halsschmerzen hat, kann sie mit hausmitteln lindern.dazu zählt zum beispiel das gurgeln mit sal-bei- oder Kamillentee. gurgeln mit salzwasser ist auch eine Möglich-keit: dazu löst man einen viertel Teelöffel salz in einem glas kalten oder warmen Wasser auf, empfiehlt die Bundes-apothekerkammer in berlin. das lutschen von bonbons oder das Trinken heißer Zitrone hilft ebenfalls. Wichtig ist außerdem, dass die Raumluft feucht genug ist und der betroffene aufs Rauchen verzich-tet.statt zur chemischen Keule zu greifen, kön-nen auch pflanzliche Arzneimitteln sinnvoll sein. Empfohlen werden zum beispiel Extrakte aus Kamillen- oder lin-denblüten, aus blättern von salbei, Thymian oder spitzwegerich und die Heilpflanze Islän-disch Moos.

leicht verschnupft: Training hilft

Mit einer leichten Erkäl-tung dürfen sportler ruhigen gewissens trai-nieren. Voraussetzung ist, dass sie sich körper-lich fit fühlen.Ein leichtes Training kann sogar die Er-regerabwehr fördern. Trotzdem sollte das übli-che Trainingspensum leicht zurückgeschraubt werden. bei stärkeren Erkältung-symptomen kann sport aber zu einer herzmuskel- oder lun-genentzündung führen.

Musiktherapeuten heilen mit Tönen

Musik sagt manchmal mehr als tausend Worte. Hierauf basiert die Arbeit der Musiktherapeuten. Sie versuchen, mit Klängen Zugang zu kranken Menschen zu finden. Auf diese Weise dringen sie oft dort

durch, wo Sprache nicht mehr weiterkommt.

Mit Rhythmen und Harmo-nien können Musiktherapeuten heilen. Sie arbeiten mit der Grundmusikalität, die jeder Mensch in sich trägt.Zum einen machen sie für ihre Patienten Musik. Dabei ver-suchen sie, auf den Hörer einzugehen, indem sie bei-spielsweise auf seinen Atemrhythmus achten. Bei der aktiven Therapieform improvisieren Patienten auf Instrumenten, oder sie singen. Auf diese Weise können sie mitunter Gefühle und Gedanken äußern, für die sie keine Wortefinden. Der Therapeut sollte hören können, was der Patient nicht in Worte zu kleiden ver-mag, erläutert Dorothee vonMoreau, Leiterin der Lehram-

Musiktherapeuten setzen auch rhythmische Übungen in der Therapie ein.

Quelle: dpa

bulanz für Musiktherapie an der SRH Hochschule Heidelberg.

Interessenten sollten sich klar machen, dass sie in ihrem Berufpermanent mit menschlichem Leid zu tun haben. Ob sie damitklarkommen, prüfen sie am besten in einem Praktikum. Zu den Patienten gehören psychisch Kranke sowie Menschen, die im Sterben oder im Koma liegen. Ihr Einsatzgebiet umfasst Süch-te, Verhaltensstörungen, neu-rologische Krankheiten wie Parkinson und chronische Schmerzen. Bei Geh- und Sprachstörungen gilt die Heil-kraft der Musik als wissen-schaftlich belegt. Dabei arbeiten Musiktherapeuten eng im Team mit Ärzten Heilpädagogen.

Potenzielle Arbeitgeber sind Schulen, Alten- und Pflegeheime sowie soziale Einrichtungen. In den Beruf führen mehrere Wege - zum einen über entsprechende Lehrgänge. Der Berufsverband für Kunst-, Musik- und Tanz-therapie empfiehlt dagegen eine akademische Ausbildung - beispielsweise an einer Hoch-schule mit Bachelor- oder Masterabschluss.

Studienbewerber müssen ein Instrument beherrschen und musiktheoretische Kenntnisse nachweisen. Die Ausbildung istallerdings mit einigen Gebühren verbunden. Die DMtG beziffert die Kosten für die komplette Berufsausbildung auf 10 000 Euro und mehr.

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Das Abhärten langsam steigern

Morgens eine kalte Dusche: Den einen schreckt so etwas ab. Der andere möchte sich damit abhärten und so etwas für seine Gesundheit tun. Wer sein immunsystem auf diese Weise stärken will, sollte aber ein paar Dinge beachten. Dazu gehört, dass man unbedingt gesund sein

sollte, wenn man mit Abhärten beginnt.

Außerdem sollte langsam vor-gegangen und auch nur langsam gesteigert werden: So kann es sinnvoll sein, beim kalten Abbrausen erst mit den Füßen und Unterschenkeln anzufan-gen. In der nächsten Woche kommen dann die gesamten Beine und die Arme an die Reihe. Und erst in einer weiteren Woche ist dann zum Schluss auch noch der Rumpf dran.

Schluss ist spätestens, wenn die Kälte schmerzt. Ulrich Betz, Leiter des Instituts für Physikalische Therapie, Prävention und Rehabilitation an der Universitätsklinik Mainz macht Warmduschern Mut: Die Empfindlichkeit lasse von Tag zu Tag nach. Anschließend ist der Körper angenehm durchblutet,

man ist wach und fühlt sich frisch.

Betz vergleicht das Prinzip der Abhärtung mit sportlichem Trai-ning: Je regelmäßiger der Körper Kältereizen ausgesetzt werde, desto unempfindlicher werde er. Es setze Gewöhnung ein.

Doch warum macht die körperliche Reizung gesünder? «Für den Körper sind die Wärme- und Kälteeinflüsse zu allererst Stress», erklärt Rainer Brenke, Chefarzt der Abteilung für Naturheilverfahren an der Hufeland-Klinik in Bad Ems. Registriert der Körper den Tem-peraturunterschied, versucht er sofort zu regulieren. Und das kurbelt die Durchblutung an, der ganze Körper wird einmal in

Schwung gebracht.

Nicht nur die Anfälligkeit für Erkältungen und grippale Infekte sinkt. Die Reiz-Therapie wirkt auch bei Bluthochdruck, senkt nervöse Störungen, stärkt Gefäße und das Herz-Kreislauf-System. Doch es muss dafür nicht unbedingt immer die kalte Dusche sein: Auch Wasser- oderSchneetreten und der wöchentliche Besuch der Sauna dienen der Abhärtung. Wichtig ist laut Brenke aber immer: Auf Hitze muss Kälte folgen, sonst kommt der Wechselreiz nicht zustande. Und im Falle von Schnee- und Wassertreten sollten die Füße anschließend unbedingt gut abgetrocknet werden und in warme Socken schlüpfen dürfen.

Wer mit dem Abhärten anfangen will, sollte sich lieber nicht gleich in ein Eisloch stürzen - kalte Duschen oder Schneetreten reichen anfangs.Quelle: dpa

bewegung schützt vor Winterblues

bewegung kommt nicht nur dem Körper zugute. Wer sich ausreichend bewegt und zwischen-durch sport treibt, wirkt in der kalten Jahreszeit auch Verstimmungen entgegen. denn bewe-gung und Tageslicht füh-ren dazu, dass der Kör-per das glückshormon serotonin freisetzt. das bestätigt eine Umfrage der Techniker Kranken-kasse.darin sagte jeder dritte bewegungsmuffel, dass er sich oft müde und schlapp fühlt. Unter sportlern traf dies nur auf jeden Zehnten zu.

depression: Verstimmung und körperliche be-

schwerden ernst nehmen

Eine depression ist nicht nur ein einfaches «stim-mungstief», sondern eine schwere Krankheit. ohne medizinische hilfe lässt sie sich nicht über-winden. oftmals wird sie aber von den betrof-fenen selbst nicht sofort erkannt. Wer aber gra-vierende Veränderungen an sich bemerkt, sollte in jedem Fall mit seinem Arzt sprechen.Häufig gehen der Krankheit aber auch körperliche beschwer-den vorweg. Vor allem schlafstörungen, Er-schöpfungszustände sowie Kopf- und Rük-kenschmerzen gelten als typische symptome. Als Reaktion auf ein belastendes Ereignis könnten sich solche beschwerden dann zu einer depressiven stim-mung ausweiten.

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Policen checken: Richtig versichert im Alter

eine Police hier, eine Police dort. Versicherungen gehen ins Geld. Viele davon sind im Alter aber nicht mehr nötig. Senioren tun also gut daran, ihren Versicherungsschutz zu überprüfen

Zu den überflüssigen Ver-sicherungen für Rentner gehören ganz klar die Berufs-rechtschutzversicherung sowiedie Versicherung gegen Be-rufsunfähigkeit. Sobald man im Ruhestand ist, können solche Policen gekündigt werden.

Ein Muss auch weiterhin im Ruhestand sind die private Haftpflichtversicherung und die Hausratversicherung. Letztere braucht auch, wer im Senioren- oder Pflegeheim wohnt und eigene Möbel mitgenommen hat. Manche Versicherer machen besondere Angebote für Senioren. Da

lohne es sich nachzufragen, rät Katrin Rüter de Escobar vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in Ber-lin. Hausbesitzer sollten außerdem nicht auf die Ge-bäudeversicherung verzichten.

Einen Boom gibt es derzeit bei Zusatzversicherungen. Gerade hier raten Experten aber nicht nur Senioren ab: Bei Versicherungen für Brillen, Heil- und Hilfsmittel stimme das Preis-Leistungs-Verhältnis zu-meist nicht, urteilt Stefan Albers, Präsident des Bundesverbandes der Versicherungsberater aus Montabaur.

Es gibt eine Reihe weiterer Versicherungen, deren Not-wendigkeit umstritten ist.Dazu gehört die Sterbegeld-versicherung. Als eine überflüs-sige und zu teure Geldanlage be-zeichnen sie Kritiker. Rüter de Escobar weist jedoch darauf hin, dass einige solcher Policen auch mit gewissen Dienstleistungen verbunden sind. So könne der Kunde beispielsweise klären, wie seine Beerdigung ablaufen soll.

Ob eine private Unfallver-sicherung für Senioren Sinn macht, auch darüber wird gestritten. Es gibt spezielle

Produkte, die sogenannte Assistance-Leistungen enthalten: Nach einem Unfall vermittelt das Versicherungsunternehmen alles, vom Menübringdienst bis hin zum Hunde-Sitter. Einige Policen bieten aber nur die Vermittlung dieser Services, an-dere Policen übernehmen auch die Kosten. Da das Unfallrisiko im Alter höher ist, wird außer-dem bei der Bemessung des Invaliditätsgrades nach einem Unfall die Vorschädigung mit einbezogen. Menschen mit Osteoporose etwa erhalten nach einem Oberschenkelhalsbruch nur einen Anteil der versicherten Summe.

Rentner können auf viele Versicherungen verzichten. Einige Policen - wie etwa eine Haftpflichtversicherung - sollten sie aber nicht kündigen.Quelle: dpa

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Schutz erster Klasse: Private Krankenversicherung birgt auch Risiken

einzelzimmer im Krankenhaus, Chefarztbehandlung und das neue Gebiss wird auch noch bezahlt: Dieser Traum könnte sich für viele Krankenversicherte jetzt erfüllen, denn seit diesem Jahr ist der Wechsel von einer gesetzlichen in eine private Krankenkasse einfacher geworden. Wer im Jahr brutto mindestens 49 500 euro verdient, darf nach einem Jahr in die Private wechseln. Bisher mussten Arbeitnehmer 49 950 euro im Jahr verdienen und konnten erst nach drei Jahren wechseln.

«Der Anreiz, in die private Krankenversicherung zu wech-seln, ist jetzt deutlich größer», sagt Kai Vogel von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Von einer schnellen Entscheidung rät er allerdings ab. Ein Beitrag erscheine in der privaten Kasse zwar auf den ersten Blick günstiger. Doch später könne es ein böses Erwachen geben: Im Alter steigen die Beiträge meist schnell an.

Außerdem seien viele Leistun-gen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung selbst-verständlich sind, bei den privaten Kassen nicht abgedeckt, etwa eine Reha oder eine Haushaltshilfe. «Die private Krankenversicherung wirbt

Seit Jahresbeginn ist der Wechsel in eine private Kranken-versicherung einfacher - Verbraucher müssen bei diesem Schritt aber einiges beachten.Quelle: dpa

Pflegeheim gezielt auswählen

Eine «Weiße liste» im internet hilft noch rüsti-gen senioren bei der gezielten suche nach dem richtigen Pflege-heim. sie enthält 26 Fragen, die sich Ältere bei der begutachtung entsprechender häuser stellen sollten. dabei geht es unter anderem um die Erreichbarkeit für Freunde und Ange-hörige, Essen, Freizeit-angebote und um das Personal. infos unter www.weisse-liste.de/pflegeheim

Pflege verringert für viele Frauen

Rentenansprüche

Angehörige zu pflegen, ist meist Aufgabe von Frauen. laut einer stu-die des bundesfamilien-ministeriums sind dabei drei Viertel älter als 45 Jahre. oft muss für die Pflegetätigkeit das Ar-beitspensum zurückge-schraubt werden, was geringere Rentenan-sprüche zur Folge hat. Frauen sollten deshalb staatliche, betriebliche Rente und private Vor-sorge miteinander kom-binieren. Reduziert sich der Rentenanspruch durch Pflegezeiten zum beispiel um zehn Prozent, kann eine pri-vate Rentenversich-erung wie die Riester- oder Rürup-Rente diese lücke ausgleichen. Werden Frauen spä-ter selbst zum Pflege-fall, kann eine Pflege-tagegeld-Versicherung sinnvoll sein. Vor allem bei einer ambulanten Pflege zu Hause entste-hen oft mehr Kosten, als die reguläre Rente dek-ken kann.

mit der 1. Klasse», sagt der Verbraucherschützer. Oft sei sie es aber nicht.

Ähnlich sieht das auch Michaela Gottfried vom Verband der Ersatzkassen in Berlin. In der privaten Krankenversicherung zahle man für viele Leistungen oben drauf. Viele ältere Versicherte könnten zudem ihre Beiträge nicht mehr bezahlen, weil sie inzwischen zu hoch sind. Aber auch jüngere Versicherte seien vor stetig steigenden Prämien nicht gefeit.

«Sie können sich in der privaten Kasse so absichern, wie Sie wollen», erklärt hingegen Oliver Stenzel vom Verband der privaten Krankenversicherungen

in Berlin. Jeder könne seine eigenen Schwerpunkte setzen. Damit lasse sich der Beitrag optimieren. Wer etwa in seiner gesetzlichen Krankenkasse den Höchstbeitrag gezahlt hat, komme dann in der privaten Krankenversicherung deutlich billiger weg. Je früher man einsteigt, desto besser sei es.

Doch eines sollten Verbraucher vor einem Wechsel in eine privaten Krankenversicherung unbedingt bedenken: Der Weg zurück ist schwierig.Die Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse ist nur möglich, wenn der Verdienst wieder unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze sinkt. Ist dies nicht der Fall, gibt es auch kein Rückkehrrecht.

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Im Meerwasser baden: Thalasso muss nicht aufwendig sein

Den Blick schweifen lassen, Seeluft einatmen und in Meerwasser baden: So einfach ist Thalasso. Weit fahren muss man für dieses Wellness-Konzept nicht

Zwar gelten Frankreich und Tunesien weltweit als Thalasso-Hochburgen, aber auch die Seebäder an Nord- und Ostsee bieten entsprechende Programme an.

Doch nicht immer ist auch automatisch Thalasso drin, wo Thalasso draufsteht.Es gibt ganz klare Kriterien: So muss die Therapie am Meer erfolgen, erklärt Ulrike Wehner vom Verband Deutscher Thalasso-Zentren mit Sitz in Warnemünde. Weitere Kriterien für die Therapie, die der Europäische Heilbäderverband festgesetzt hat, sind, dass Meerwasser zum Inhalieren und Baden zur Verfügung steht.

Außerdem müssen Anwen-dungen mit Meeresprodukten wie Algen und Schlick angeboten werden. Bestenfalls sollte die natürliche Sonnenstrahlung zur Helio-therapie genutzt werden und es sollte ein therapeutisches Konzept für definierte Krank-heitsbilder unter ärztlicher Betreuung geben.

«Erfunden» wurde die Tha-lasso-Behandlung von dem fran-zösischen Arzt La Bonnardière im Jahr 1867. Damals hatten Mediziner beobachtet, dass Fischer und Seeleute seltener an Hautkrankheiten und Atemwegsbeschwerden lit-ten. Außerdem waren sie gesünder als andere Menschen. Zurückgeführt wurde das auf

die hohe Konzentration an Makro- und Mikromineralien im Meerwasser.

Doch schon im alten Griechenland war die Therapie mit Meerwasser verbreitet. Der Name Thalasso stammt von dem griechischen Wort «thalassa» und bedeutet «das Meer». Schon Hippokrates (460 - 377 v. Chr.) berichtet, dass damit Rheuma und Ischiasleiden kuriert wurden.

Heute gilt es als erwiesen, dass das Meeresklima gerade bei Kindern mit Hautkrankheiten zur völligen Gesundung führen kann. Gute Erfolge werden auch bei Atemwegserkrankungen, rheumatischen Leiden, Er-

schöpfungszuständen und Ve-nenerkrankungen erzielt.Vorsichtig sein müssen nur Menschen mit Schilddrüsen- und Herzkreislaufproblemen sowie akuten Infekten und Schwangere.

Eine klassische Thalasso-Therapie dauert in der Regel sechs Tage, wird stets von einem Arzt begleitet und beinhaltet Einzelbehandlungen wie Schlick-Massagen und Inhalationen. Ebenso gehören auch Gruppenaktivitäten wie Brandungswanderungen und Wassergymnastik dazu.

Internet: www.thalasso-guide.dewww.thalasso-verband.de

Bereits ein entspannter Strandspaziergang kann Teil einer Thalasso-Therapie sein.

Quelle: dpa

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Erstes Grau: Auch Männer dürfen färben

in Würde ergrauen oder das Haar besser färben? Wenn das satte Rossbraun oder ebenholzschwarz plötzlich silbert, stellt sich

für viele Männer diese Frage.

Eine allgemeingültige Antwort haben auch Stylingprofis nicht parat. Der eine rät vom Färben ab, der andere dazu. Letzt-endlich hängt es vom eigenen Typ und Selbstbewusstsein ab - aber auch vom Styling.

Wer grau bleiben will, sollte wenigstens Geld in ein Tröpf-chen Haarschaum und einen schicken Haarschnitt investieren, findet Mahnaz Hagen-Frerichs, die einen Salon in Hamburg be-

treibt. Graue Haare, ein Fünf-Eu-ro-Schnitt und kein Geld: «Dann ist man Asche.»

Wer sich fürs Färben entscheidet, sollte etwa 30 bis 60 Euro für eine Sitzung beim Friseur einkal-kulieren. Allerdings ist das Nach-färben alle drei bis vier Wochen wieder fällig - sonst entlarvt man sich durch den sichtbaren Ansatz schnell als «Schummler». Der ehemalige Herrenfrisuren-Weltmeister Klaus-Dieter Kai-

ser aus Lüneburg rät daher: Es sollten immer graue Haare übrig bleiben, sonst sieht es schnell unnatürlich aus.Greift Mann selbst zur Tube, sollten es speziell auf Männer abgestimmten Farben sein. Diese Produkte aus der Drogerie seien im Gegensatz zu Frauentönen eher matt, erklärt Kaiser. Er empfiehlt außerdem, immer einen Farbton zu wählen, der etwas heller als die Ursprungs-farbe ist.

saunieren macht schön

Regelmäßige saunabe-suche verbessern das hautbild. denn die haut wird gründlich gereinigt: durch die Wärme werden Pickel und Mit-esser erweicht und der Talg in den Talgbläschen verflüssigt.Verhornte hautzellen werden abgestoßen. Außerdem sieht die haut nach dem saunagang straffer und frischer aus, erläutert der deutsche sauna-bund.

gut behütet: haar von Mützen-

trägern pflegen

Mützen und hüte sind in. doch damit das haar nachher nicht platt und formlos aussieht, braucht es etwas mehr Pflege. die haare würden et-wa Produkte für mehr Feuchtigkeit benötigen, sagt Jens dagné von der Friseurvereinigung intercoiffure in Worms. damit lange haare un-ter der Kopfbedeckung außerdem nicht ver-strubbelt oder geplättet werden, werden diese einfach locker nach oben gedreht und so kompakt unter die Müt-ze gesteckt. Frauen mit dünnen haaren rät der Profi zu einem Ansatz-volumen-spray, das plattes haar auch ver-hindert. Von scharfkanti-gen Klemmen rät dagné ab, da sonst unschöne Knicke und Ränder in den haaren entstünden. Nach dem Absetzen der Mütze helfen spezielle sprays, überschüssiges Fett zu absorbieren.Kurzhaarträgerinnen sollten kein haargel, sondern besser Wachs benutzen.

Stehen Männer zu ihren grauen Haaren und verzichten aufs Färben, ist das Styling alles. Quelle: dpa

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Zu viel Fettcreme schadet dem

gesicht hautirritationen im Win-ter lassen sich mit der richtigen Pflege ver-hindern. Am besten sind Produkte, die den Wassergehalt der haut optimal regeln, ohne dass sie die natürli-che Verdunstung be-einträchtigen. Wer zu fetthaltige Pflege nimmt, läuft dagegen gefahr, dass ein feucht-warmes Milieu entsteht, warnt der berufsverband der deutschen dermatolo-gen. darin könnten sich bakterien und hefepilze übermäßig vermehren.

Pickel auf epilierten beinen

Nach einer behandlung mit dem Epiliergerät können an den beinen manchmal kleine, rote Pickel entstehen. solche Nebenwirkungen ließen sich aber gut mit Aloe-Vera-gel behandeln. Un-ter den Achseln sollten die rabiaten geräte grundsätzlich nicht an-gewendet werden.

hände vor dem schlafengehen

eincremen im Winter werden hän-de besonders bean-sprucht. deshalb ist häufiges Eincremen wichtig. Am besten ver-wendet man eine stark rückenfettende hand-creme. Vor allem kurz vor dem schlafengehen sollte den händen noch ein-mal creme gegönnt werden, da sich die oberste hautschicht nachts am besten er-holen kann.

Rooibostee gibt es auch in Grün

Rooibostee gibt es nicht nur in der roten, sondern auch in einer grünen Variante.

Weil die Herstellung sehr ar-beitsintensiv ist, ist der un-fermentierte Tee teurer als der bekannte rote Rooibos. Im Gegensatz zu diesem schmeckt der grüne nicht süßlich, sondern mild und grasig. Er ist sehr gehaltvoll, weil er wesentlich

mehr Pflanzenstoffe als der rote enthält.Die Zubereitung ist einfach: Aufgebrüht wird er mit kochendem Wasser. Das Rooibos-Servicebüro Deutschland in Baden-Baden empfiehlt eine Ziehzeit von etwa acht Minuten.

Er schmeckt warm, kalt oder mit Fruchtsäften gemischt. Genau wie der rote ist der grüne Tee aus Südafrika koffeinfrei. Und da er auch kaum Gerbstoffe enthält, eignet er sich auch für Menschen mit empfindlichem Magen und kleine Kinder.

Der grüne Rooibos ist heller und schmeckt «grasiger» als sein roter Bruder.

Quelle: dpa

Leise Musik und Augenmaske: Entspannen auf langen Flügen

Langstreckenflüge sind für viele Passagiere wenig erholsam. Wer nicht völlig gerädert ans Ziel kommen viel, sollte versuchen, so gut es geht zu entspan-nen. Dabei könne leise Musik über Kopfhörer helfen, sagt der Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley vom Schlafmedizinischen

Zentrum des Universitätsklini-kums Regensburg. Auch eine Augenmaske tut gute Dienste. Außerdem sollte es sich der Reisende so bequem wie möglich machen und nur kleine Snacks zu sich nehmen.Man muss dabei gar nicht in Tiefschlaf fallen: Auch nur

ein wenig zu schlummern sei erholsam. Von Baldrian als Schlafbeschleuniger auf Langstreckenflügen rät Zulley ab. Das pflanzliche Mittel wirke erst nach zwei Wochen regelmäßiger Einnahme. Ebenso ungeeignet als Einschlafhilfe seien Melatonin-Präparate.

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FoRschUNg UNd WissEN | 21

Wenn Väter Elternzeit nehmen

Papa geht in elternzeit. Toll, dürften sich viele Mütter denken, wenn sich der Mann um den Nachwuchs kümmert. Doch viele Väter fragen sich, ob sie sich die berufliche Auszeit wirklich

leisten können. einige der Sorgen sind aber unbegründet, sagen experten.

Seit 2007 schießt der Staat allen Eltern - unabhängig vom Einkommen - im ersten Jahr nach der Geburt Geld dazu. Bleiben Väter mindestens zwei Monate zu Hause, verlängern sie den gesamten Elterngeldbezug auf bis zu 14 Monate. Das hat dazu geführt, dass derzeit ein Wandel in den Betrieben stattfindet, sagt Karrierecoach Hans-Georg Huber aus Freiburg. Die väterliche Elternzeit werde immer weniger «exotisch».

Doch der Schritt ist für viele nicht einfach. Mancher

Mann befürchtet, durch sein Wegbleiben in der Firma aufs Abstellgleis zu geraten. Gerade deshalb sei es sehr wichtig, mit dem Chef offen und vor allem frühzeitig über die geplanten Vätermonate zu sprechen, rät Karrierecoach Huber. Denn der Chef muss möglicherweise Projekte neu besetzen und die Personalplanung ändern. Am besten halten Väter hierfür gleich Lösungsansätze bereit. Es sei immer gut, Kooperations-bereitschaft zu zeigen, sagt auch Laufbahnberaterin Julia Funke aus Frankfurt am Main. Vielleicht

Väter sollten frühzeitig mit ihrem Chef darüber reden, wenn sie in Elternzeit gehen wollen.

Quelle: dpa

kann man sich darauf einigen, einen Tag in der Woche für wich-tige Kunden erreichbar zu sein.

Tatsächlich wird die Gefahr des Karriereknicks größer, wenn Väter länger wegbleiben. Dann tritt derselbe Effekt ein wie bei Frauen.Interessante Projekte laufen ohne einen weiter, und man ist erst einmal raus, warnt Funke. Zwei Monate Auszeit jedoch machten am wenigsten Probleme. Außerdem sollten sich Väter einmal überlegen, dass sie von dieser Zeit auch

profitieren. Es sei eine «super Chance», einmal rauszukommen und sich zu überlegen, wo es hingehen soll, so die Expertin. Mancher verbindet seine Väter-monate dann vielleicht mit einer Neuorientierung und einem Firmenwechsel.

Auch Huber sieht das ähnlich: Die Elternzeit sei geradezu ein Fortbildungsprogramm, das den eigenen Horizont erweitern kann. «Der 24-Stunden-Job als Vater ist für viele Männer eine neue Welt mit umgekehrten Vorzeichen.»

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schlafzimmer «schlaffördernd»

gestalten

die Einrichtung des heimischen schlaf-zimmers kann einen gesunden und erhol-samen schlaf fördern - oder ihn eben auch stören. Nerven beispielswei-se tickende Uhren, dann haben sie im schlafzimmer nichts zu suchen, sagt heike hofmann von der deutschen hochschule für Prävention und gesundheitsmanage-ment. sämtliche dinge, die an berufs- oder Alltagsstress erinnern, sollten ungedingt aus dem Zimmer verbannt werden.Und auch das bett sei nur zum schlafen da. Aus diesem grund ist Fernsehen, Rauchen, Essen oder Trinken im schlafzimmer absolut tabu.

Wenig geld für Erzieher und Kinderpfleger

Erzieher und Kinder-pfleger sind eher schlecht bezahlte be-rufe. das Nettoeinkom-men von Erzieherinnen und Erziehern liegt 224 Euro unter dem schnitt aller Erwerbstätigen. in der Kinderpflege be-trägt der Abstand sogar 392 Euro. das hat die gewerkschaft Erzie-hung und Wissenschaft in einer studie ermit-telt. Von Armut betrof-fen sind in beiden be-reichen vor allem junge berufseinsteiger unter 25 Jahren: Fast jeder Fünfte (genauer gesagt 18 Prozent) verdient im Monat weniger als 786 Euro netto.

Viele Mütter entbinden per Kaiserschnitt

Jedes dritte Baby in Deutschland kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Das hat eine interne Auswertung von Krankenhausdaten durch die

Krankenkasse DAK ergeben.

Eine Ausnahme machen dabei die neuen Bundesländer. Dort wird nur bei jeder vierten Schwangeren das Skalpell angesetzt. Die Gründe, so die Vermutung, liegen zum einen im Alter der Mütter. Viele Frauen gebären heutzutage später. Es gebe somit

mehr Risikoschwangerschaften, bei denen ein Kaiserschnitt angebracht ist.Andererseits aber würden viele Frauen mit zunehmendem Alterängstlicher und versuchten, durch den Kaiserschnitt jedes Risiko zu vermeiden.Gänzlich ohne Risiko ist aber

Organspender brauchen keinen Ausweis

Organe spenden kann jeder - sogar bis ins hohe Alter. Allein die Funktionalität der Organe sei wichtig, sagt Birgit Blome von der Deutschen Stiftung Organtransplantation in Frank-furt am Main.Idealerweise tragen Menschen, die zur Organspende bereit sind, einen entsprechenden Ausweis mit sich - und informieren am besten auch ihre Angehörigen. Notwendig ist aber der Spen-

derausweis nicht. Im Prinzip reiche auch nur ein Zettel im Geldbeutel, der den Willen erkennen lässt, sagt Blome. Fehlt auch der und sind keine

Jedes dritte Baby kommt heute per Kaiser-schnitt zur Welt. Einer der Gründe ist das

höhere Alter der Mütter.Quelle: dpa

auch ein Kaiserschnitt nicht.Schließlich handele es sich um eine reguläre Operation, betont die DAK. Es könne beispielsweise zu Narkosezwischenfällen, Blu-tungen oder Infektionen kommen. Auch langanhaltend schmerzende Narben seien keine Seltenheit.

Angehörigen informiert, können aber immer noch Organe gespendet werden. Dann werde nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen geforscht.

Quelle: dpa

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FoRschUNg UNd WissEN | 23

Raucher bekom-men im Alter oft Augenprobleme

der Körper von Rauchern wird in der Regel schlechter mit wichtigen Vitaminen und spurenelementen versorgt.daher sind sie an-fälliger für bestimmte Krankheiten. Für die altersbedingte Netz-hauterkrankung AMd ist Rauchen sogar der größte Risikofaktor. bei den ersten Krankheitsanzeichen, zu denen weißlich-gelbe Ablagerungen in den Zellen der Netz- und Aderhaut gehören, sollten betroffene unbedingt mit Rauchen aufhören. darauf weist die deutsche ophthalmologische gesellschaft hin.

Ursache von Pilzinfektionen vom Arzt klären

lassen

Wenn Eltern einen Nagelpilz haben, kann der auch für den Nachwuchs gefährlich werden. denn die Eltern hinterlassen die unsichtbaren Er-reger oft im badezim-mer oder im Teppich. dort stecken sich die Kinder dann an. Kinder stecken sich auch an der haut öfter mit Pilz-infektionen an.denn ihre natürliche hautbarriere ist noch nicht so ausgereift undkann daher die Erreger schlechter abweh-ren. darauf weist der berufsverband der deutschen dermatolo-gen in berlin hin. Am häufigsten verursachen infizierte Haustiere die mit Juckreiz verbun-denen hautreaktionen.

Hörverlust fällt Betroffenen selten selbst auf

Schwerhörigkeit beginnt meist schleichend. Betroffene bemerken ihren Hörverlust selten von selbst.

Sie gewöhnen sich einfach an das schlechte Hören, und im Einzelgespräch in einer ruhigen Umgebung fallen die Defizite kaum auf. Deshalb reagieren viele Patienten beim Hals-Nasen-Ohrenarzt verwundert, wenn dieser sie auf ein Hörproblem hinweist: «Aber ich verstehe Sie doch gut!»

Eher als die Betroffenen bemerken die Angehörigen eineSchwerhörigkeit. Ein Anzeichen

Wer schwer hört, stellt oft den Fern-seher sehr laut ein - aber das fällt

meist nur anderen auf.Quelle: dpa

hörigkeit peinlich. Dabei ist ein frühes Erkennen der Hör-schwierigkeiten sehr wichtig: Sonst verringert sich die Chance, dass man sich an ein Hörgerät gewöhnt. Und es geht auch die Fähigkeit verloren, auf gefährliche Situationen zu reagieren, zum Beispiel im Straßenverkehr. Löhler empfiehlt daher, eine Schwerhörigkeit immer zügig von einem Facharzt abklären zu lassen.

dafür ist zum Beispiel, wenn Zuhörer bei den Dialogen nicht mehr ganz mitkommen. Auch ein dauerhaft sehr laut eingestellter Fernseher kann ein Indiz sein. Aber daneben kann es Jan Löhler vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte zu-folge auch sein, dass sich ältere Verwandte zurückziehen und nicht mehr an Gesprächen beteiligen.

Denn vielen ist eine Schwer-

Bioprodukte in anderen Ländern gefragter

Die Deutschen sind kein Volk von Bio-Essern. Denn der Anteil derjenigen, die hierzulande jeden Tag Bioprodukte ver-zehren, ist im europäischen Vergleich klein: Gerade einmal sechs Prozent sind es. Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest in sieben europäischen Ländern.Auch auf die Woche bezogen

liegt der Anteil in Deutschland mit 23 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt von 29 Prozent. Zumindest einmal im Monat essen 25 Prozent der Deutschen Bioware, in den sieben Ländern insgesamt macht das im Durchschnitt die Hälfte der Befragten.Wer in Deutschland zu Bioprodukten greift, macht das

vor allem aus Gesundheits-gründen. Zweiter wichtiger Grund ist der Umwelt-schutz, der dritte das Ge-schmacksempfinden. Für die «Nutrition & Health Online Studie» wurden 7592 Menschen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Russland und Spanien befragt.

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SudokuMärz-Rätsel

Leicht

Etwas kniffliger

Das Lösungswort lautet Sicherung