Digitale Medien im Fachunterricht Endversion* Wie interaktiv ist das Internet wirklich?...

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Olaf Kleinschmidt Individualisierung des Unterrichts mit digitalen Lernwerkzeugen

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Olaf Kleinschmidt

Individualisierung des Unterrichts mit digitalen Lernwerkzeugen

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Quelle

Jürgen Bofinger: Digitale Medien im Fachunterricht. Schulische Medienarbeit auf dem Prüfstand, Donauwörth: Auer 2007, 168 Seiten, Bestell-Nr. 04843-5, ! 26.80

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Medienhandeln in Hauptschulmilieus – Mediale Interaktion und Produktion als Bildungsressource Ergebnisse der JFF-Studie

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Studie Deutsche Schulen bei PC-Nutzung Schlusslicht Von Thomas Heuzeroth 17. Januar 2010, 15:25 Uhr

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Aktuelle Sitaution

Ausgangslage und Standpunkte

Unterricht <->digitale Medien

Inhalte der Präsentation

Denkanstöße 4

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Digitale Medien haben sich an deutschen Schulen nicht flächendeckend durchgesetzt. Einer Studie zufolge schneidet Deutschland bei der Nutzung von Computern und anderen Hilfsmitteln international schlecht ab.

Nicht nur Eltern sind unzufrieden: Viele Schüler beklagen mangelndes Fachwissen der Lehrer.

Stress bei Lehrern >>>> Nicht jeden Schüler erreichen können! Die gefühlte Unfähigkeit, den Erwartungen aller Schüler gerecht zu werden, ist ein typischer

Stressfaktor für Lehrer.

Daher wird sich jede Bemühung zur Individualisierung oder Differenzierung von

Lehrmethoden bei gleichzeitiger Verringerung der Vorbereitungszeit positiv in Bezug auf die

Verminderung von Stress bei Lehrern auswirken.

Auch nach Jahren der Anstrengung schneidet Deutschland beim Einsatz digitaler Medien in Schulen schlecht ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Initiative D21 und TNS Infratest, die WELT ONLINE exklusiv vorliegt.

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Situation Zu viel Arbeit und fehlende Zeit, den Anforderungen aller Schüler gerecht zu werden, dies

sind zwei konstante Muster bei jeder Untersuchung von Stress bei Lehrern.

Die meisten Lehrer sind, was die Erfüllung der Lernbedürfnisse ihrer Schüler anbelangt,

äußerst gewissenhaft und pflichtbewusst

Das ist die Eigenschaften, durch die sie stärker zur Arbeit motiviert werden als durch jeden

anderen äußeren Druck (Forlin, 1998).

Die fünf Hauptursachen für Stress bei Lehrern:

! unerfüllte Erwartungen der Schüler

28 Schüler der 2. Klasse an der Grundschule Nord-West in Magdeburg kämpfen um ihre Chance zum selbstgesteuerten Lernen

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Situation

Gleichermaßen ergab eine Studie mit 900 Lehrern der weiterführenden Schulen in Irland,

dass die am häufigsten genannten Ursachen für Stress:

" Arbeitsbelastung, das Lehren in Klassen mit stark variierenden Leistungsniveaus

" nicht genügend Zeit für das Eingehen auf die einzelnen Schüler

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Neue Medien waren schon immer eine Herausforderung

Systemberatung im Mittelalter

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Computer im Unterricht – unnützes Zeug?

* Müssen Klassenzimmer tatsächlich verkabelt sein, damit unsere Kinder sich in der Welt zurechtfinden? * Können Computer gute Lehrer ersetzen? * Werden wir bald nur noch mailen, statt von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren? * Wie interaktiv ist das Internet wirklich?

SpiegelOnline“ vom 6. Oktober 2005: Je mehr am Computer, desto dümmer

„Die Pisa-Studie legte nahe, dass Schüler im Unterricht besser abschneiden, wenn sie viel Zeit am Computer ver-bringen. Zwei Münchner Forscher halten das für Unfug - weil Jugendliche am Rechner mehr daddeln als lernen.“

„In Computer zu investieren, lohnt sich für Schulen nicht. Sie sollten besser Bücher kaufen.“

Fuchs/Wösmann: Computers and Student Learning: Bivariate and multivariate Evidence on the Availability and Use of Computers at Home and at School, CESIFO Working Ppaper no. 1321, November 2004

1999

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Vorläufiger Höhepunkt der Diskussion Schülerlaptops – nur noch mehr Freizeitspaß in der Schule?

„Nach 7 Jahren gab es keinen wirklichen Beweis dafür, dass er (der Laptopeinsatz) irgendeine Wirkung auf die Schülerleistung gehabt hätte – eigentlich gar keine …“

John Gabriel, 18, left, Jeff Hendel, 17, and Mary Grace Van Ness, 17, used a school-issued laptop for fun during lunch at Liverpool High.

By WINNIE HU Published: May 4, 2007

Seeing No Progress, Some Schools Drop Laptops “After seven years, there was literally no evidence it had any impact on student achievement — none,” …

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Medienausstattung in Kinderhaushalten 2007

Quelle: mpfs / JIM-Studie 2007, Angaben in % aller Befragten

Medienentwicklungen zuhause

86%

88%

93%

95%

97%

98%

99%

100%

0% 25% 50% 75% 100%

DVD-Player

Digitalkamera

MP3-Player/iPod

Internetzugang

CD-Player

Computer/Laptop

Fernsehgerät

Handy

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Medienbeschäftigung und Medienbindung Jugendlicher 2006/2007

Quelle: mpfs / JIM-Studien 2006/2007, Angaben in % aller Befragten

Am wenigsten kann ich verzichten auf …

Beschäftigung täglich/mehrmals pro Woche

Medienentwicklungen zuhause

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… und in der Berufswelt

Quelle: Statistisches Bundesamt: IKT in Unternehmen. Nutzung von Informationstechnologie in Unternehmen. Ergebnisse für das Jahr 2006

Erwerbstätige mit Computerarbeit in %

Quelle: Cremer u. a.: Der Einfluss moderner Gerätegenerationen der Informations- und Kommunikationstechnik auf den Energieverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2010 - Möglichkeiten zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur Energieeinsparung in diesen Bereichen, Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe/Zürich, Januar 2003

Anzahl Computer im Bürobereich

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Quelle: OECD PISA 2003, Tab. 3.1, S. 102: % Schüler, die zuhause und in der Schule Computer 2003 „häufiger“ benützten; häufiger = mindestens einige Male/Woche

PISA-Schülerantworten 2003: „Häufigere“ Computernutzung zuhause und in der Schule

… und in der Schule? Deutschland 2003: „Digitale Kluft“ zwischen Elternhaus und Schule

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Bertelsmann-Studie: Hilfe für schülerorientierte Unterrichtsreform Mehr kooperatives Lernen (Zusammenarbeit) Anschaulicherer und interessanterer Unterricht Mehr Schülerselbstständigkeit Kein besonderer fachlicher Mehrgewinn Computerkompetenz und Schlüsselqualifikationen

Österreich-Studie: Strukturierter Umgang mit Aufgaben und Informationen Selbstständigkeit beim Finden von Lösungen Teamkompetenz Selbstbewusstsein (überzeugt von den eigenen Fähigkeiten) Keine schlechteren Resultate beim Konzentrationstest Keine häufigere häusliche Beschäftigung mit dem Computer Keine schlechteren Noten als MitschülerInnen

Kein Mehrwert des Lernens mit Computern? Beispiel Laptops: Wissenschaftliche Gegenbeweise

Kalifornienstudie: Notebookschüler haben mehr Technikverständnis und Anwendungssicherheit Notebookschüler nutzen das Internet als Infoquelle häufiger als andere Notebookschüler verwenden mehr Zeit und Sorgfalt auf ihre Hausaufgaben Notebookschüler können sich besser in freier Rede und Schrift ausdrücken Notebooklehrer wenden stärker schülerbezogene Lehrmethoden an Notebooklehrer sind und bleiben überzeugte Vertreter dieses neuen Weges

Münchener Studie: Interessanter Unterricht: 73% Mehr Spaß am Lernen: 64% Anschaulicher Unterricht: 56% Schwierigerer Unterricht: 12%

Hauptschulstudie: Zuwachs an Selbstständigkeit, Eigeninitiative und Problemlösefähigkeit Selbstsicherheit und Strukturiertheit beim Präsentieren von Einzel- und Gruppenlösungen Notebookschüler gehen auch zu Hause neben Spielen schulrelevanten Aktivitäten am Computer nach Mehr Interesse und Freude beim selbst organisierten Arbeiten mit dem Notebook

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Kein Mehrwert des Lernens mit Computern? Beispiel Laptops: Eine erste Zusammenfassung

Kein besonderer fachspezifischer Leistungsgewinn - aber auch kein Leistungsabfall!

Häusliche Computer: negative Auswirkungen auf die Schulleistungen (weil PC oft nur Spielgerät)

Erwerb von Technikkompetenz (Technikroutinen; selbstverständlicher und

versierter Umgang mit einem modernen Lern- und Arbeitsgerät)

Erwerb überfachlicher Schlüsselqualifikationen

(Eigeninitiative, Problemlöseverhalten, Selbstorganisation, Teamfähigkeit …)

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Nutzung digitaler Medien im Fachunterricht: Ein Zeitvergleich (2002-2006)

Lehrerbefragung 2002 Lehrerbefragung 2006

oft/sehr oft = mindestens 1mal/Woche selten, manchmal = höchstens alle 2 Wochen

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Fortschritte?

Ja, aber gemessen an den beachtlichen Ausstattungsinitiativen der zurückliegenden Jahre

noch ausbaufähig

© job/ISB

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(sehr) oft 49%

selten, manch-mal

27%

nie 24%

Unterrichts- vorbereitung

Digitale Medien zur Unterrichtsvorbereitung 2006

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Computerabstinenz bei Lehrkräften? Aber wirklich nicht!

An der Kompetenz der Lehrkräfte und an der großen Selbstverständlichkeit, wie ein PC (und das Internet) für schulische

Zwecke genutzt wird, kann es nicht liegen, dass zwischen der Unterrichtsvorbereitung und der unterrichtlichen Nutzung ein Bruch

sichtbar wird

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Bedeutung schulischer Medienerziehung Ein Zeitvergleich (2002-2006)

Basis: % der angegebenen Medienprojekte Basis: % Lehrkräfte

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Medienerzieherischer Nachholbedarf

Angesichts öffentlicher Anlässe, bei denen der Medienumgang ursächlich für jugendliches Fehlverhalten diskutiert wurde, sind die

Schulen auffallend wenig medienerzieherisch aktiv

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Mediendidaktik

Strukturelles Problem von Bildungsinstitutionen: sie sollen eine Welt vermitteln, die in den Institutionen überwiegend nicht präsent ist.

Folge der Auslagerung der kulturellen Überlieferung aus dem Alltagsleben und Übertragung dieser Aufgabe an die Institution Schule

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Medienhandeln in Hauptschulmilieus – Mediale Interaktion und Produktion als

Bildungsressource Ergebnisse der JFF-Studie

Untersuchung zur Aneignung der multifunktionalen Medien Computer, Internet, Handy und Spielkonsole sowie Social-Web-Angeboten durch bildungsbenachteiligte Heranwachsende

In der pädagogischen Arbeit mit und über Medien liegt die Chance, nicht nur medienbezogene Fähigkeiten zu erweitern und neu zugänglich zu machen, sondern auch dar- über hinausweisende Kompetenzen zu erwerben, die eine selbstbestimmte Lebensgestaltung von Hauptschülerinnen und Hauptschülern befördern können.

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Medienhandeln in Hauptschulmilieus – Mediale Interaktion und Produktion als

Bildungsressource Ergebnisse der JFF-Studie

Aus den Ergebnissen lassen sich drei zentrale Schlussfolgerungen für die pädagogische Arbeit mit Hauptschülerinnen und Hauptschülern ableiten.

Die Kenntnisse dieser Heranwachsenden über die Medienwelt sukzessive zu erweitern, bildet die Grundvoraussetzung für weitergehende Reflexionsprozesse, damit diese Heranwachsenden die virtuellen Räume auch für ihre Identitätsentwicklung nutzen und die Möglichkeiten zur Partizipation an ihrer sozialen Welt ausschöpfen können.

I.

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Medienhandeln in Hauptschulmilieus – Mediale Interaktion und Produktion als

Bildungsressource Ergebnisse der JFF-Studie

Aus den Ergebnissen lassen sich drei zentrale Schlussfolgerungen für die pädagogische Arbeit mit Hauptschülerinnen und Hauptschülern ableiten.

Die Symbolik der Medienwelt ist in ihrem alltäglichen Medienhandeln präsent. Für die pädagogische Arbeit bedeutet das, diese Ausdrucksformen über Bilder und Symbole verstärkt in pädagogische Prozesse einzubinden und nutzbar zu machen. Ziel ist dabei, sie anzuregen, sich einerseits Sinn und Bedeutung medialer Symbolwelten systematisch zu erschließen und diese Welten andererseits selbst aktiv zu gestalten.

II.

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Medienhandeln in Hauptschulmilieus – Mediale Interaktion und Produktion als

Bildungsressource Ergebnisse der JFF-Studie

Aus den Ergebnissen lassen sich drei zentrale Schlussfolgerungen für die pädagogische Arbeit mit Hauptschülerinnen und Hauptschülern ableiten.

Sich untereinander Unterstützung zu geben oder Feedback zu bekommen bietet gerade für Hauptschülerinnen und Hauptschüler gute Möglichkeiten, sich selbst Fähigkeiten zu erarbeiten und das eigene Wissen zu erweitern. Es ist für sie ein selbstverständlicher Weg um weiterzukommen.

III.

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Zu wenig technische Kenntnisse Überforderung/Ablenkung der Schüler

Unpassende/fehlende Software Zu wenig technische Kenntnisse

Zu große Klassen Lehrer-Schüler-Kontakt ist wichtiger

Bewährter eigener Unterricht Zu hoher Zeitbedarf für Medien

Schulische Raumprobleme Schulische Raumprobleme

Zu wenig Geräte Andere Methoden geeigneter

Andere Methoden geeigneter Unpassende/fehlende Software

Wenig erkennbarer Mehrwert Zu wenig Geräte

Zu hohe allgemeine Zeit- und Arbeitsbelastung Wenig erkennbarer Mehrwert

Befragung 2006 Befragung 2002

Einzelgründe für den Medienverzicht in der Schule Ein Zeitvergleich (2002-2006)

% Nennungen von Lehrkräften in der Reihenfolge der Häufigkeiten

Grundsätzlicher Medienverzicht? Schul- und unterrichtsorganisatorische Gründe haben inzwischen die pädagogischen Zweifel, Ausstattungs-

und Anwendungsdefizite als Gründe für einen Medienverzicht abgelöst

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... eigentlich trivial: Mehr digitaler Unterricht mit Schülerlaptops

… und doch wieder nicht trivial:

den SchülerInnen steht mehr individuelle Übungszeit an einem modernen Lern- und Arbeitsgerät zur Verfügung

als in jedem anderen „digitalen“ Unterricht

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Ein schülerorientierter Unterricht und ein digitaler Medieneinsatz passen gut zusammen

-  und einen modernen, schülerorientierten Unterricht findet man besonders häufig bei Lehrkräften, die (auch) mit Schülerlaptops arbeiten

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Selbstständiges Lernen?

Wo Schülerlaptops eingesetzt werden, hat die Schülerselbsttätigkeit mehr als in jedem anderen „digitalen“ Unterricht nicht nur Übungs- und

Wiederholungscharakter:

Schüler recherchieren und präsentieren selbstständig

- entscheidende Aspekte einer „neuen“ Lernkultur

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… oder ist es eher umgekehrt:

zuerst ein „neuer“ Unterricht – dann „neue“ Medien,

weil erst in einem „neuen“ Unterricht ihre Vorzüge voll zur Geltung kommen?

Bewirken „neue“ Medien einen „neuen“ Unterricht?

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Mehrwert digitalen Unterrichts für SchülerInnen 2006: Die Bedeutung diverser Unterrichtsformen

größer >>> <<< geringer

Anzahl der Mehrwertdimensionen, in denen Lehrkräfte einen „erkennbaren/deutlichen“ Mehrwert angaben

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Egal, welche Medienumgebung auch immer:

Die Unterrichtsform ist zuallererst für den Mehrwert digitaler Medien im Fachunterricht verantwortlich

! und den größten unterrichtlichen Mehrwert für SchülerInnen bringt ein offener, schüleraktiver und lehrermoderierter Unterricht mit Schülerlaptops mit sich

Diese Rangfolge (erst eine „moderne“ Lernumgebung, dann „moderne“ Medien) bedeutet aber auch,

! dass es nicht nur um die Vermittlung von Medienkompetenz geht, sondern

! um eine generelle Förderung der (Lern-) Methodenkompetenz von SchülerInnen

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Zusammenfassung: Eine „offene“ Lernumgebung mit Schülerlaptops

fördert

! den Spaß und das Interesse der SchülerInnen am Lernen

! eine schülerorientierte Lern-/Unterrichtsreform (Lehrer als Lernbegleiter)

! die Zusammenarbeit von Schülern im Team, ihre gegenseitige Unterstützung

! die Selbstständigkeit und Eigeninitiative jedes einzelnen Schülers

! mehr Zeiteinsatz und Sorgfalt der SchülerInnen bei (digitalen) Hausaufgaben

! eine bessere Ausdrucksfähigkeit in freier Rede und Schrift

! mehr Selbstsicherheit und Strukturiertheit beim Präsentieren

! den Wandel des PC vom Spielgerät zum häuslichen Lern- und Arbeitswerkzeug

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Das Internet entwickelt sich immer mehr zur

wichtigsten Lern- und Arbeitsplattform im schülerorientierten, schülerselbsttätigen Unterricht

! allein schon deshalb passt ein „normaler“ Unterricht nicht mehr dazu, die Stundenpläne, die Fächergliederung, die Klassen- und Fachräume, …

! sondern eine wachsende Flexibilisierung der Lernorte und Lerngelegenheiten, zu denen ein ebenso flexibles und mobiles Lerngerät (Laptop) gehört

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Lehrer sind zwar Idealisten, aber sie bleiben auch Realisten

Wenn überhaupt, so wünschen sie sich (zumindest gegenwärtig)

in erster Linie eine digitale Ausstattung, die ihrer eigenen Unterrichtsentlastung zugute kommt

erst in zweiter Linie ist als Motiv die Förderung und Unterstützung einer „neuen“, schülerorientierten Lern- und Unterrichtskultur erkennbar

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Lehrerwünsche an die Rahmenbedingungen:

Wünsche 2002 Wünsche 2006 Unterrichtshilfen mit Medien (Beispiele, Materialien) 50 % Kleinere Klassen 69 %

Bessere Schulausstattung 45 % Softwarekurse für Lehrer (Handhabung) 35 %

Medien-/fachdidaktische Aus‑/ Fortbildung 34 % Computer-/Internetkurse

für Lehrer (Technik) 34 %

Softwarekurse für Lehrer (Handhabung) 31 % Informationen über

unterrichtsgeeignete Software 33 %

Computerkurse für Lehrer (Technik) 28 % Unterrichtsbeispiele mit digitalen

Medien („good practice“) 31 %

Entlastung von anderen Aufgaben 25 % Mediendidaktische

Aus-/Fortbildung (Umsetzung) 30 %

Informationen über unterrichtsgeeignete Software 25 % Entlastung von erzieherischen/

sozialpädagogischen Aufgaben 28 %

Medienerzieherische Aus-/Fortbildung (Umsetzung) 20 % Entlastung von

Verwaltungsaufgaben 27 %

% Lehrkräfte; Mehrfachangaben

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Jetzt notwendig:

Veränderte schul- und unterrichtsstrukturelle Rahmenbedingungen

denn an den medienspezifischen Voraussetzungen mangelt es immer weniger

Die Wünsche an die notwendigen schulischen „Rahmenbedingungen“ spiegeln die Gründe für einen Verzicht auf den digitalen Medieneinsatz wieder

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Denkanstöße: Worauf es wirklich ankommt

!  (Digitale) Medien in der Schule müssen noch stärker als wichtige gesamtgesellschaftliche Zukunftsinvestitionen verstanden werden (weg von einer eher „halbherzigen“ Förderung)

!  Jugendliche Lebenswelten und stärkere Schülerbeteiligung legen mediengestützte Lern-/Unterrichtsformen nahe !  Anforderungen der Berufswelt bedingen eine zeitgemäße mediale Ausstattung und Lernumgebung !  aber: geeignete mediale Anschaffungs-/Finanzierungsmodelle nötig mit Blick auf die Finanzlage vieler Familien

!  Stärkere Einbindung medienpädagogischer Arbeit in die allgemeine Schul- und Unterrichtsentwicklung (Ganztagsschule, Schülerselbsttätigkeit, Bildungsstandards)

!  weil „neue“ Medien noch keinen „neuen“ Unterricht bewirken !  aber in einem „neuen“ Unterricht die Wirkung „neuer“ Medien besonders gut zur Geltung kommt !  Überzeugungsarbeit für eine „neue“ Lernkultur ist wichtiger als die „reine“ Medienausbildung von Lehrkräften !  weg von einer Technik- und Anwendungsverliebtheit („wo geht´s“) hin zu pädagogischem Nutzen („wo hilft´s“) ! vor der Medienkompetenz steht jedoch zuerst die Vermittlung von Methodenkompetenz („selbstständiges Lernen“)

!  Nicht noch mehr Produktion von Informationen, Empfehlungen, „theoretisch besten“ Beispielen und Materialien, sondern Entwicklung alltagstauglicher Umsetzungshilfen

!  gegen eine Inflationierung von Lern-, Unterrichts-, Medienportalen (ihr eigentlicher Zweck geht langsam verloren) !  für ein Anknüpfen medienpädagogischer Arbeit am Schulalltag, an den „Sorgen“ und „Nöten“ von Lehrkräften !  für klare Belege der Vorzüge „neuer“ Medien und Angebote bei der Weiterentwicklung von Schule und Unterricht

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Denkanstöße: Worauf es wirklich ankommt

!  Stärkere Verbindlichkeit der Medienarbeit im alltäglichen Regelunterricht

!  alles ist inzwischen „verpflichtender“ als jede Medienarbeit (Medien als Unterrichtsmittel/als Unterrichtsthema) !  Medienarbeit ist für viele Lehrkräfte angesichts der täglichen Zeit- und Arbeitsbelastung am verzichtbarsten !  Gelegenheiten und Zeit schaffen ist daher eine weitere wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung

!  Koordinierte und zentrale Planung, Steuerung und Sicherung

!  weg von Insellösungen, „Leuchttürmen“, Vorzeigeschulen ohne Breitenwirkung, Projekten ohne Nachhaltigkeit !  Schaffung geeigneter Rahmen nicht nur für den Medieneinsatz, sondern für einen modernen Unterricht !  auch „Pioniere“ haben die Vision, zu „Siedlern“zu werden; Engagement Einzelner ist nicht auf Dauer belastbar

!  Verstärkte Förderung der Medienerziehung (Medien als Unterrichtsthema)

!  „Ernst machen“ mit dem schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag (Schule ist nicht nur „Wissensvermittlerin“) !  für die immer wichtigere schulische Werteerziehung sind Medien ein besonders ergiebiges Unterrichtsthema

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Workshop:

Unterrichtsstrukturelle Rahmenbedingungen für schülerzentrierten und selbstorganisierten Unterricht

Medienspezifischer Einsatz von interaktiven Whiteboards und Schülernotebooks

Am Beispiel einer Unterrichtseinheit zum Thema „Erwartungswert“ Stochastik Klassen 11/12

Selbst Oganisiertes Lernen

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Olaf Kleinschmidt Individualisierung des Unterrichts mit digitalen

Lernwerkzeugen

Deutschlands IT-Fittester Lehrer

Ausgezeichnet von

Microsoft Deutschland

Bundesverband der Informationswirtschaft

Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM)

Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).

Deutsche Bahn, Bundesagentur für Arbeit

Cisco, Randstad, Signal Iduna Gruppe, State Street