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ÖKOREGION FANGGEBIET ART Wiss. Begutachtung Methode, Frequenz Wesentliche Punkte Bestandszustand Dorsch östliche Ostsee Ostsee östliche Ostsee (25-32) FAO 27 Gadus morhua Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES), Kopenhagen, www.ices.dk Jährliche analytische Bestandsberechnung mit Vorhersage unter Verwendung von Fangdaten und zwei unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsreisen. Nach dem Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages sind nach einer grundlegenden Revision 2013 zwei Referenzwerte definiert (Btrig und Fmsy). Nach Vorsorgeansatz sind nur Referenzwerte für die Laicherbiomasse festgelegt (Bpa und Blim). Die Bestandsberechnung weist erhebliche Unsicherheiten auf, u.a. durch Unsicherheiten in der Altersbestimmung, ungenauen Kenntnissen über Menge und Zusammensetzung der Rückwürfe, und die vermehrte Vermischung der östlichen und westlichen Dorschbestände. Schätzungen der illegalen (IUU) Fänge in früheren Jahren und Rückwürfe gehen in die Berechnungen ein. [619] [621] Der Dorsch in der östlichen Ostsee wird nach dem Konzept des höchstmöglichen nachhaltigen Dauertrages bewirtschaftet. 2013 wurde die Berechnungsmethode für diesen Bestand grundlegend überprüft und revidiert. Das führte zu einer Neudefinition oder Änderung verschiedener Referenzpunkte und einer Veränderung der Wahrnehmung der historischen Bestandsentwicklung. Die Laicherbiomasse des Bestandes steigt weiterhin an, allerdings erneut langsamer als vorhergesagt, vor allem wegen eines verringerten individuellen Gewichts. Dies wird als deutlicher Hinweis auf einen Nahrungsmangel gewertet, möglicherweise ist die Tragfähigkeit des Ökosystems bereits erreicht. Die fischereiliche Sterblichkeit war 2008 – 2012 die niedrigste seit Beginn der Aufzeichnung, liegt aber über dem Management-Ziel. [619]. Laicherbiomasse (Reproduktionskapazität) Fischereiliche Sterblichkeit volle Reproduktionskapazität (nach Vorsorgeansatz) Referenzwerte nicht definiert (nach Vorsorgeansatz) Referenzwerte nicht definiert (nach Managementplan) außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach Managementplan) innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach höchstem Dauerertrag) angemessen (nach höchstem Dauerertrag) Die Grafik zur fischereilichen Sterblichkeit (F) zeigt F in der Altersgruppe 4-6 mit dem Referenzwert nach dem Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy). Außerdem ist der Referenzwert des Managementplanes (Fmgmt) der sich auf die Altersgruppe 4-7 bezieht und das derzeitige F dieser Altersgruppe dargestellt. Die fischereiliche Sterblichkeit liegt bereits sehr nah am Zielwert des Managementplanes, eine Schwankungsbreite ist jedoch nicht definiert. gültig 06/2013 - 06/2014 1 BESTANDSZUSTAND

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ÖKOREGION

FANGGEBIET

ART

Wiss. Begutachtung

Methode, Frequenz

WesentlichePunkte

Bestandszustand

Dorsch östliche Ostsee

Ostsee

östliche Ostsee (25-32) FAO 27

Gadus morhua

Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES), Kopenhagen, www.ices.dk

Jährliche analytische Bestandsberechnung mit Vorhersage unter Verwendung von Fangdaten und zweiunabhängigen wissenschaftlichen Forschungsreisen. Nach dem Konzept zur Erlangung deshöchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages sind nach einer grundlegenden Revision 2013 zweiReferenzwerte definiert (Btrig und Fmsy). Nach Vorsorgeansatz sind nur Referenzwerte für dieLaicherbiomasse festgelegt (Bpa und Blim). Die Bestandsberechnung weist erhebliche Unsicherheiten auf,u.a. durch Unsicherheiten in der Altersbestimmung, ungenauen Kenntnissen über Menge undZusammensetzung der Rückwürfe, und die vermehrte Vermischung der östlichen und westlichenDorschbestände. Schätzungen der illegalen (IUU) Fänge in früheren Jahren und Rückwürfe gehen in dieBerechnungen ein. [619] [621]

Der Dorsch in der östlichen Ostsee wird nach dem Konzept des höchstmöglichen nachhaltigenDauertrages bewirtschaftet. 2013 wurde die Berechnungsmethode für diesen Bestand grundlegendüberprüft und revidiert. Das führte zu einer Neudefinition oder Änderung verschiedener Referenzpunkteund einer Veränderung der Wahrnehmung der historischen Bestandsentwicklung. Die Laicherbiomassedes Bestandes steigt weiterhin an, allerdings erneut langsamer als vorhergesagt, vor allem wegen einesverringerten individuellen Gewichts. Dies wird als deutlicher Hinweis auf einen Nahrungsmangelgewertet, möglicherweise ist die Tragfähigkeit des Ökosystems bereits erreicht. Die fischereilicheSterblichkeit war 2008 – 2012 die niedrigste seit Beginn der Aufzeichnung, liegt aber über demManagement-Ziel. [619].

Laicherbiomasse(Reproduktionskapazität)

Fischereiliche Sterblichkeit

volle Reproduktionskapazität (nachVorsorgeansatz)

Referenzwerte nicht definiert (nachVorsorgeansatz)

Referenzwerte nicht definiert (nachManagementplan)

außerhalb der Schwankungsbreiteum den Zielwert (nachManagementplan)

innerhalb der Schwankungsbreiteum den Zielwert (nach höchstem

Dauerertrag)

angemessen (nach höchstemDauerertrag)

Die Grafik zur fischereilichen Sterblichkeit (F) zeigt F in der Altersgruppe 4-6 mit dem Referenzwert nachdem Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy). Außerdem ist derReferenzwert des Managementplanes (Fmgmt) der sich auf die Altersgruppe 4-7 bezieht und dasderzeitige F dieser Altersgruppe dargestellt. Die fischereiliche Sterblichkeit liegt bereits sehr nah amZielwert des Managementplanes, eine Schwankungsbreite ist jedoch nicht definiert.

gültig 06/2013 - 06/2014

1 BESTANDSZUSTAND

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Bestands-entwicklung

Ausblick

Umwelteinflüsseauf den Bestand

Wer und Wie

Differenz zwischenWissenschaft und

Management

Karten

Nach einem historischen Anstieg der Biomasse Ende der 1970er Jahre aufgrund vorteilhafterUmweltbedingungen und Maximalfängen von fast 400.000 t nahm der Bestand ab Mitte der 1980er Jahrerasch ab. Bei hoher fischereilicher Sterblichkeit galt der Bestand schnell als stark überfischt, vor allemdurch zu hoch festgesetzte legale Fangmengen und zusätzlich erhebliche illegale Fänge. DieNachwuchsproduktion war über fast zwei Jahrzehnte schwach, auch durch unvorteilhafteUmweltbedingungen. Obwohl sich diese nicht entscheidend verbessert haben, haben die Reduzierung desFischereidrucks und einige etwas bessere Nachwuchsjahrgänge zu einer positiven Bestandsentwicklunggeführt. Die fischereiliche Sterblichkeit liegt seit 2009 unter dem Referenzwert zur Erlangung deshöchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy), aber noch über dem Management-Ziel. DieLaicherbiomasse liegt seit 2008 über dem MSY-Referenzwert (Btrig). [619] [621]

Die Entwicklung des Bestandes, mit noch immer steigender Biomasse aber abnehmendem individuellenGewicht, deutet darauf hin, dass im derzeitigen Verbreitungsgebiet die derzeitige Tragfähigkeit desÖkosystems erreicht ist. Die Fangmöglichkeiten werden daher in den nächsten Jahren wahrscheinlich umdie jetzige Menge schwanken, da auch die Biomasse nicht mehr entscheidend zunimmt, wenn sich dasVerbreitungsgebiet des Bestandes nicht fundamental ändert. [619]

Anders als in den meisten anderen Meeresgebieten sind die marinen Fischbestände im BrackwassermeerOstsee stark von den Umweltbedingungen abhängig. Insbesondere für die erfolgreicheNachwuchsproduktion (Reproduktion) benötigen die Dorsche salz- und sauerstoffreiches Wasser, das ausder Nordsee in die Ostsee einströmen muss. Sauerstoffarmut in Bodennähe, z.B. durch natürliche oderdurch den Menschen erzeugte Nährstoffeinträge in die Ostsee verursacht, ist für die Dorschreproduktionbesonders nachteilig. Sie beeinflusst auch die Verbreitung des Bestandes. In der Regel sind nachbedeutenden Einstromereignissen aus der Nordsee unmittelbar stärkere Nachwuchsjahrgängefestzustellen. Solche Einstromereignisse sind in den letzten Jahrzehnten aber immer seltener geworden.Eine erfolgreiche Nachwuchsproduktion findet zurzeit fast ausschließlich im Bornholmbecken (Gebiet 25)statt, da nur hier die benötigten Bedingungen herrschen (siehe auch unter „Biologische Besonderheiten“).[44] [93] [94] [619] [621]

Das Management erfolgt durch die Europäische Union und zu einem sehr geringen Teil durch dieRussische Föderation. Ein EU-Managementplan ist seit 2008 in Kraft. Er sieht u.a. die jährlicheReduzierung der fischereilichen Sterblichkeit um 10% bis zum Erreichen einer Ziel-Sterblichkeit (F) von0,3 vor, insbesondere durch die Reduzierung der Fangtage. Dieses Managementziel ist anspruchsvollerals der überarbeitete Referenzwert zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages(Fmsy), umfasst aber unterschiedliche Altersgruppen – die Werte sind daher nicht direkt miteinandervergleichbar. Der Plan wurde vom ICES 2009 als positiv bewertet (in Übereinstimmung mit demVorsorgeansatz) und ist Basis für Fangempfehlung und Festsetzung der Höchstfangmengen. WeitereManagementinstrumente sind Verordnungen zu Maschenweiten und Selektionseinrichtungen der Netze(z.B. Bacoma), Mindestanlandelängen (MLS) sowie die Einrichtung von Laichschongebieten und -zeitenim Sommer. [92] [619]

Zwischen 1995 und 2008 wurde die legale Höchstfangmenge (TAC) teilweise erheblich oberhalb derwissenschaftlichen Empfehlung festgesetzt. Zwischen 2002 und 2008 empfahl die Wissenschaft für vierJahre eine Schließung der Fischerei, um den Bestand schnell und sicher wieder aufzubauen. Seit derEinrichtung des Managementplans 2008 stimmen Fangempfehlung und festgesetzte TACs (EU-Quote plusrussische Quote) weitestgehend überein. Für 2013 liegt die Summe der Quoten aber geringfügig über derwissenschaftlichen Empfehlung. Seit 2008 wird der TAC nicht ausgefischt. [619] [620]

2 FISCHEREIMANAGEMENT

Verbreitungsgebiet Managementgebiet

Verbreitungs- und Managementgebiet decken sich seit 2004 (Ausschließliche Wirtschaftszone EU rot,Russland gelb), zuvor wurde eine gemeinsame Höchstfangmenge für westlichen und östlichenDorschbestand festgesetzt. Die Trennung der Bestände wurde durch genetische Studien bestätigt, sie sindu.a. durch unterschiedliche Laichgebiete und -zeiten voneinander separiert. Westlicher und östlicherDorsch vermischen sich jedoch zu unbekannten Anteilen, vor allem in der Arkonasee (östlicher Teil vonICES-Gebiet 24). [619] [621]

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Anlandungen undTACs (in 1.000 t)

IUU-Fischerei

Struktur undFangmethode

Beifänge undRückwürfe

Einflüsse derFischerei auf die

Umwelt

BiologischeBesonderheiten

Gesamtfang 2012: 57,8 (50,9 Anlandungen plus 6,9 Rückwürfe); davon Schleppnetze(pelagische und Grundschleppnetze) 84%, Kiemennetze 15%, Langleinen 1%

TACs (EU- undrussischeQuote)

2008: 42,3 2009: 49,4 2010: 56,1 2011: 64,5 2012: 74,2 2013: 68,7 [619] [620] [621]

In der östlichen Ostsee wurden zwischen Anfang der 1990er Jahre und 2007 zwischen 32 und 45%Dorsch zusätzlich zu den Höchstfangmengen illegal entnommen. Nach Auskunft von Vertretern despolnischen Fischereiverbandes hat allein die polnische Fischerei ihre Fangquote um bis zu 100%überzogen. Seit dem Regierungswechsel in Polen im Oktober 2007 werden die Fänge besser kontrolliert,die illegale Entnahme aus dem Gesamtbestand lag 2008 und 2009 unter 10% (2009: 6%). Seit 2010 gehtder ICES von keinen illegalen bzw. nicht gemeldeten Fängen aus diesem Bestand mehr aus. [619] [621]

Alle Ostsee-Anrainerstaaten unterhalten gerichtete Fischereien. Dorsch wird hauptsächlich mitSchleppnetzen für die menschliche Ernährung gefangen. Im Hauptfanggebiet, der Bornholmsee, werdenGrundschleppnetze im freien Wasser geschleppt, weil sich der Dorsch hier nicht in Bodennähe aufhält.Außerdem werden vor allem in Küstengewässern z.B. Stellnetze verwendet. Treibnetze und Baumkurrendürfen in der Ostsee nicht eingesetzt werden. Wegen der wenigen Zielarten ist die Fischerei in der Ostseeeher einfach strukturiert. [206] [619]

Unerwünschte Beifänge von Dorsch in Fischereien mit anderen Zielarten sind selten, weil es kaumFischereien mit anderen Zielarten gibt. Allerdings können in der Schleppnetzfischerei variable Mengenvon Plattfischen (vor allem Flunder) beigefangen werden. Ein großer und variabler Teil desFlunderbeifangs wird zurückgeworfen. Der Rückwurf vor allem zu kleiner Dorsche ist seit 2011 gestiegen(2012 auf 12% des Gesamtfanges bezogen auf das Gewicht). Es gibt nun auch Hinweise auf denRückwurf älterer Tieren wegen ihrer zurzeit schlechten Kondition (geringes individuelles Gewicht),obwohl seit 2010 auch in der Ostsee das „Highgrading“ (Verwerfen legal anlandbarer Fische, um denFangertrag zu optimieren) verboten ist. [206] [619] [631]

Durch den Einsatz von Grundschleppnetzen kann der Meeresboden geschädigt werden. In der östlichenOstsee wird Dorsch jedoch vor allem mit pelagischen Schleppnetzen (ohne Grundberührung) gefangen,da das Bodenwasser zu wenig Sauerstoff aufweist und daher vom Dorsch gemieden wird. InStellnetzfischereien (Kiemennetze) treten – abhängig von Ort und Jahreszeit – teilweise erheblicheBeifänge von Seevögeln auf. Auch Meeressäuger können in Teilen der Ostsee in Stellnetzen beigefangenwerden. Für die sehr kleine Schweinswalpopulation der östlichen Ostsee könnte der Einfluss dieserFischerei erheblich sein. [30] [97] [208]

Ostseedorsch kann über 20 Jahre alt werden. Dieser große, aber nicht so produktive Dorsch-Bestand deröstlichen Ostsee ist von den Veränderungen der Umweltbedingungen in den letzten 20 Jahren („regimeshift“) stark betroffen. In der östlichen Ostsee lebt er als marine Fischart am äußersten Rand seinesphysiologischen Verbreitungsgebietes. Der Dorsch laicht im Sommer in den tiefen Becken der östlichenOstsee. Er ist für ein erfolgreiches Laichen auf sauerstoffreiches (über 2 mg/l O2) und salzhaltigesWasser (S über 1) angewiesen. Diese Bedingungen treten zurzeit nur noch im Mittelwasser desBornholmbeckens (ICES Gebiet 25) und neuerdings in der Danziger Bucht auf, die östlicherenLaichgebiete (z.B. Gotlandbecken) werden dagegen nicht mehr genutzt. Die Verbreitung des Bestandes

3 FISCHEREI UND ÖKOLOGISCHE EFFEKTE

4 ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN

ist im Moment vor allem auf die Gebiete 25 und 26 beschränkt, seltener kommt er in den nördlichenGebieten (27-32) vor. Mit dem Anwachsen des Bestandes hat er sich jedoch auch in die Arkonaseeausgebreitet (SD 24), diese Fische zählen formell zum westlichen Dorschbestand.Der Räuber Dorsch und seine wesentliche Beute Sprotte befinden sich in einer starken Abhängigkeitvoneinander („Dorsch-Sprott-Schaukel“). Sprott und Hering sind die wichtigste Nahrung für dieerwachsenen Dorsche. Ihre geringere Verfügbarkeit im derzeitigen Dorsch-Hauptverbreitungsgebietzusammen mit dem wachsenden Nahrungsbedarf führen in den letzten Jahren zu starkerGewichtsabnahme bei den größeren Dorschen. [44] [93] [94] [619]

ZusätzlicheInformationen

Dorsch ist für die Ostseefischerei von herausragender Bedeutung, der Wiederaufbau der Bestände dahervorrangiges Ziel des Fischereimanagements. Seit 2009 wird die erlaubte Höchstfangmenge für diesenBestand nicht ausgefischt, 2012 wurden nur 69% des TACs angelandet. Gründe dafür könnten derniedrige Marktpreis, verringerte Flottenkapazität aber auch vermehrter Rückwurf aufgrund der schlechtenQualität (geringes individuelles Gewicht) sein. [13] [621]

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ZertifizierteFischereien

Soziale Aspekte

Bestandsübersicht

Marktdaten

Vier Dorschfischereien in der östlichen Ostsee sind Nachhaltigkeitszertifiziert nach den Standards desMarine Stewardship Councils (MSC) (etwa 43% der Anlandungen). [4] Siehehttp://www.msc.org/track-a-fishery/certified/north-east-atlantic/germany-eastern-baltic-cod/germany-eastern-baltic-codhttp://www.msc.org/track-a-fishery/certified/north-east-atlantic/kustenfischer-nord-eg-heiligenhafen-eastern-baltic-codhttp://www.msc.org/track-a-fishery/certified/north-east-atlantic/Denmark-Eastern-Baltic-codhttp://www.msc.org/track-a-fishery/certified/north-east-atlantic/sweden-eastern-baltic-cod

Die Dorschfischerei in der östlichen Ostsee wird mit Fahrzeugen aller Größen durchgeführt. Insbesonderedie kleineren Fischereibetriebe haben erhebliche Bedeutung für die strukturschwachen Gebiete an denKüsten der Anrainerstaaten. Die allermeisten Fahrzeuge fahren unter EU-Flaggen, die Arbeitsbedingungenan Bord und die Entlohnung erfolgt daher nach EU-Regeln. [13] [185]

Kabeljau/Dorsch

2012 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 23.628 t (2011: 23.872 t), Marktanteil: 2,3% [13] [14]

Anlan- dungen(in 1.000 t)

Fänge(in 1.000 t)

Laicher-biomasse(in 1.000 t)

Laicher-biomasseZustand

FischereilicheSterblichkeit

Anmerkungen(insbesondereManagementplan)

Gültigkeit

FAO21 FlemishCap (3M)

- 13,7 ? 06/2013 -06/2014

FAO21 GeorgesBank (5Z)

& ASU ,1102 .lnA & BSS2,315,43,4Kanada

01/2013 -02/2014

FAO21 GrandBanks S. (3NO)

- 3102/60.lhcseg ierehcsiF ,2102 .lnA?7,0-06/2016

FAO21 Gulf St.Law. N.(3Pn4Rs)

- 2102/5011/0102 negnudnalnA?-6,305/2014

FAO21 Gulf St.Law. S. (4TVn)

ierehcsiF ,0102 BSS5,93-1,0geschlossen

08/2011 -05/2014

FAO21 Gulf ofMaine (5Y)

- 3102/101102 .lnA & BSS9,98,64,602/2014

FAO21 Labrador(2GH)

- 1102/80nessolhcseg ierehcsiF?--05/2014

FAO21 NAFO 3Ps - 2102/0121/1102 negnudnalnA?-0,601/2014

FAO21 Notherncod (2J3KL)

3,3 - ? 04/2013 -04/2014

FAO21 ScotianSchelf O. (4VsW)

ierehcsiF ,9002 .BSS0,46--geschlossen

08/2011 -05/2014

FAO27 FäröerBank (Vb2)

0,1 - ? 06/2013 -06/2014

FAO27 FäröerPlateau (Vb1)

6,5 - 23,7 06/2013 -06/2014

FAO27 GrönlandOffshore XIV,NAFO1

5,5 - ? 06/2013 -06/2014

FAO27 IrischeSee (VIIa)

- 2102/602102 BSS ,2102 .dnlnA4,2-2,006/2014

FAO27 Island(Va)

- 3102/609002 ba nalptnemeganaM1,874-0,69106/2014

FAO27 Kattegat(IIIaS)

- 3102/60etouqgnafieB run?-1,006/2014

FAO27 Kelt. See(VIIe-k)

7,7 8,6 21,6 06/2013 -06/2014

FAO27 Nordost-Arktis (I, II)

- 3102/604002 ba nalptnemeganaM1,689.1-1,45706/2014

FAO27 Nordsee(IV, VIId, IIIaN)

- 3102/609002 ba nalptnemeganaM0,276,342,3306/2014

FAO27 Norw.Küste (I, II)

- 3102/60ierehcsiF .wroN run?-9,1306/2014

FAO27 Westl.Schottland (VIa)

0,5 1,6 1,7 06/2013 -06/2014

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Literaturquellen

© 2013 Thünen-Institut für Ostseefischereihttp://www.fischbestaende-online.de, E-Mail: [email protected]

Anlan- dungen(in 1.000 t)

Fänge(in 1.000 t)

Laicher-biomasse(in 1.000 t)

Laicher-biomasseZustand

FischereilicheSterblichkeit

Anmerkungen(insbesondereManagementplan)

Gültigkeit

FAO27 westl.Ostsee (22-24)

gnaF ,8002 ba nalp.tmgaM8,831,021,71inkl. Angelfischerei

06/2013 -06/2014

FAO27 östl.Ostsee (25-23)

- 3102/608002 ba nalptnemeganaM0,0818,759,0506/2014

Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICESoder analog zu dessen Einteilung:

)tiekhcilbretS ehcilierehcsif( gnutfahcstriweBessamoiBlobmySinnerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert angemessen oder unternutzt

außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert übernutzt

Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oderunzureichende Daten

Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oderunzureichende Daten

Dorsch östliche Ostsee

letiTrhaJrotuA Quelle

[4] Marine StewardshipCouncil (MSC)

Fisch und Meeresfrüchte aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei msc.org

[13] 325 tarefeR ,gnurhänrE dnu tfahcstriwdnaL rüf tlatsnasednuBELB

[14] .V.e murtnezsnoitamrofnI-hcsiF.V.e ZIF fischinfo.de

[30] Food and AgricultureOrganization (FAO)

FAO. © 2003-2010. Fisheries Topics: Technology. Fish capture technology. In:FAO Fisheries and Aquaculture Department [online]. Rome. Updated 2006 1509.[Cited 10 June 2010]

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[44] Vallin L, Nissling A 2000 Maternal effects on egg size and egg buoyancy of Baltic cod, Gadus morhua.Implications for stock structure effects on recruitment

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[92] Europäische Union (EU) 2007 Verordnung (EG) Nr. 1098/2007 des Rates zur Festlegung einesMehrjahresplans für die Dorschbestände der Ostsee und für die Fischereien, diediese Bestände befischen, zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2847/93und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 779/97

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[93] Möllmann C, Kornilovs G,Fetter M, Köster FW

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[94] eht fo stnemssessA detargetnI no puorG gnikroW MOCLEH/SECI eht fo tropeR0102SECIBaltic Sea (WGIAB), 19–23 April 2010, ICES Headquarters, Copenhagen,Denmark. ICES CM 2010/SSGRSP:02. 94 pp.

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[206] Europäische Union (EG) 2005 Verordnung (EG) Nr. 2187/2005 des Rates vom 21. Dezember 2005 mittechnischen Maßnahmen für die Erhaltung der Fischereiressourcen in derOstsee, den Belten und dem Öresund, zur Änderung der Verordnung (EG) Nr.1434/98 und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 88/98

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[619] ni doC .3.4.8 .aeS citlaB .8 kooB .3102 ,eettimmoC yrosivdA eht fo tropeR3102SECISubdivisions 25–32 (Eastern Baltic Sea)

ices.dk

[620] Europäische Union (EU) 2012 Verordnung (EU) Nr. 1088/2012 des Rates vom 20. November 2012 zurFestsetzung der Fangmöglichkeiten für bestimmte Fischbestände undBestandsgruppen in der Ostsee (2013)

europa.eu

[621] 71 - 01 ,)SAFBGW( puorG gnikroW tnemssessA seirehsiF citlaB eht fo tropeR3102SECIApril 2013, ICES Headquarters, Copenhagen. ICES CM 2013/ACOM:10. 738 pp.

ices.dk

[631] Europäische Union (EU) 2013 Verordnung (EU) Nr. 227/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom13. März 2013 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 850/98 des Rates zurErhaltung der Fischereiressourcen durch technische Maßnahmen zum Schutz vonjungen Meerestieren und der Verordnung (EG) Nr. 1434/98 des Rates über diezulässige Anlandung von Hering zu industriellen Zwecken ohne Bestimmung fürden unmittelbaren menschlichen Verzehr

europa.eu