Durchblick - Ausgabe 3/2010

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Blindtext 0 Ausgabe September 2010 Kinästhetik, S. 3 Schülerfirma, S. 10 Sommerfest, S. 2 Leben und Arbeiten im Wittekindshof Durchblick Durchblick Leben und Arbeiten im Wittekindshof

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Mitarbeitermagazin "Durchblick" 3/2010

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Ausgabe September 2010

Kinästhetik, S. 3

Schülerfirma, S. 10

Sommerfest, S. 2

Leben und Arbeiten im WittekindshofDurchblickDurchblickLeben und Arbeiten im Wittekindshof

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Editorial / Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser,wir sind ja in aller Regel sehr wetterfühlig! Ob zu heiß oder zu kalt, zu nass oder zu trocken: selten ist das Wetter so, wie wir es uns wirklich wünschen. So auch beim Sommerfest am 8. Sep-tember: es war regnerisch und kühl. Keine guten Voraussetzungen für einen ‚märchenhaften’ Fest-umzug. Schirme und Regenbekleidung waren an-gesagt. Und doch: die zahlreichen Wittekindshofer mit ihren bunten Kostümen, mit den roten Zipfel-mützen, den Fußball-Trikots vom Sommermärchen und vielem mehr ließen sich weder den Festumzug noch den anschließenden Spielnachmittag durch ‚das bisschen Regen’ vermiesen.

Beim Sommerfest wird gefeiert! Und so zogen die etlichen hundert Menschen, Mitarbeitende wie Bewohner – zu Fuß, auf dem Festwagen oder mit dem Rollstuhl – durch die Straßen des Grün-dungsgeländes. Am Ende wurden zwar auch die Anerkennungsurkunden etwas nass, mit denen die Teilnehmer für ihr Engagement ausgezeichnet wurden – aber was soll’s?! Dem König – stellver-tretend für alle fröhlichen Festgäste – möchten wir das Titelfoto dieser „Durchblick“-Ausgabe widmen.

Was im Wittekindshof sonst noch von Bedeutung war, während der Sommerwochen und ganz generell, entnehmen Sie bitte den folgenden Seiten. Beim Gespräch über Kinästhetik habe ich viel gelernt über partnerschaftliches gemeinsames Lernen. Bei den vielen Berichten, die man überall in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof von heim-gekehrten Urlauberinnen und Urlaubern hören konnte, wird deutlich, wie gut und anspruchsvoll sich die Freizeitangebote der Diakonischen Stiftung entwickelt haben, obwohl sie von Mitarbeitenden wie von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern hohe Flexibilität und Teamfähigkeit erfordern. Es scheint, als sei ‚Teilhabe’ in vielen Urlaubsregionen zwischenzeitlich selbstverständlich.

Ihr

Klaus Schuhmacher

Inhalt Seite

Interview: Am Anfang war der „Gentle-Dance“ 3-6

„Mehr Anfragen als Plätze“ 7

Wohnen lernen – Leben lernen 8

Neue Räume im Industriedenkmal 9

„Wie im Berufsleben“ 10

„Wir woll‘n wieder an die Nordsee!“ 11-12

Jeder ist ein Fundraiser! 13

„Eine echte Turniermannschaft!“ 14

Nur wenige Zivildienstleistende 14

„Let‘s Dance“ 15

Erfolge in gefragten Berufen 16-17

Gesamtvertretung konstituiert 18

Personalia 19

Verstorbene 19

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Zum Titelfoto

König beim Sommerfest: Das ‚märchenhafte’ Sommerfest auf dem Gründungsgelände in Bad Oeynhausen war ein Fest für alle, die es gerne farbenfroh mögen. Matthias Dreisvogt aus dem Bereich Gerahaus war ein König! Das Foto stammt von Maik Meid.

Ihr

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Interview

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Am Anfang war der „Gentle-Dance“ Warum Kinästhetik gemeinsames Lernen bedeutet

Das Thema Kinästhetik – auch in seiner offiziellen Schreibweise Kinaesthetics – war schon verschie-dentlich Gegenstand Wittekindsho-fer Berichterstattung. In der lokalen Presse, aber auch im „Durchblick“ wurde von Erfolgen gemeinsamen Tuns von Klientinnen und Klienten und Personen berichtet, die sich mit Bewegungsabläufen intensiv und systematisch beschäftigt haben.

Dabei spielten das Miteinander eine Rolle und die Fähigkeit von

Menschen mit Behinderung, aktiv an ihrer Mobilität mitzuwirken. Nun haben Beobachtung und langjähri-ges Miteinander zwischen Bewoh-nern und Mitarbeitenden schon immer spezielle Techniken und Hilfsmittel zu Tage gefördert, mit denen sich das Leben beiderseits erleichtern ließ.

Kinaesthetics ist nun aber ein vergleichsweise neues Angebot, bei dem einerseits systematisch und andererseits ganz individuell über

Bewegungsmöglichkeiten nachge-dacht und sie anschließend einge-übt und angewendet werden.

Über Kinaesthetics im Wittekinds-hof sprach für den „Durchblick“ Klaus Schuhmacher mit Michael Lilienkamp, dem ersten hauptamt-lichen Kinaestetics-Trainer in der Diakonischen Stiftung, der dort zum Team der Therapeutischen Dienste zählt.

Sehn, was geht: Marcelle Haake und Trainer Michael Lilienkamp erarbeiten miteinander ein Stück Bewegungsfreiheit. Wo Lebensfreude wachsen soll, wird die Frage laut: „Was brauchst Du in erster Linie?“

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Interview

Durchblick: Herr Lilienkamp, zu-nächst die Frage nach dem Begriff Kinaesthetics. Auf mich wirkt er etwas kalt und fremd. Ich kann auch nicht unbedingt etwas alltags-sprachliches damit assoziieren. Was ist Kinaesthetics?

Michael Lilienkamp: In der Tat, der Begriff oder das Wort Kinaes-thetics kommt aus dem Englischen – sprich aus dem Amerikanischen – und setzt sich aus zwei bis drei Teilen zusammen.

Es geht da sehr viel um Wahrnehmung, Berührung, Spüren und natürlich um den wichtigen Aspekt der Interaktion. Kinaesthetics steht also für den Austausch zwischen zwei Menschen.

Durchblick: Sind das gleichberech-tigte Menschen? Haben die gleiche Interessen oder wie muss man sich das vorstellen?

Lilienkamp: Das können natürlich auch Menschen sein, die gleiche Interessen haben! Aber in der Regel ist es so, dass Kinaesthetics für ein Konzept steht, in dem man andere Menschen Unterstützung erfahren lässt. Aber nicht in dieser Form: “Komm, ich zeige Dir, wie es geht!“

Vielmehr macht man sich gemein-sam auf einen Weg, um Schritt für Schritt zu erlernen. Das kann eigentlich auch jeder Mensch.

Das muss nicht unbedingt jemand sein, der vorher schon tief in diesem Thema drin war. Dieses Erfahren, dieser Lernprozess aus dem es ent-steht, kann ich eigentlich mit jedem Menschen zusammen durchlaufen.

Durchblick: Was muss jemand erlernen, um auf dem Gebiet Kin-aesthetics aktiv zu werden?

Lilienkamp: Man muss ein hohes Maß an Sensibilität haben. Man muss sich auf diesen anderen Men-schen einlassen können. Das heißt auch, zu schauen und wahrzuneh-men: Wo steht er eigentlich? Was für Hilfe benötigt er letztendlich?

Wenn man das an einem Beispiel klar macht:

Man setzt jemanden von einem Rollstuhl auf einen Stuhl. Man versucht das nicht über Heben und Tragen zu machen, sondern man schaut eher darauf: Kann man einen Lernprozess mit demjenigen zusammen entwickeln? Wie kann er seine Fähigkeiten, seine Ressour-cen einsetzen, damit man gemein-sam in die Richtung vom Rollstuhl auf den Stuhl kommt?

Durchblick: Man hat jahre-lang Menschen gehoben. Da haben sich Frau-en und Männer oftmals Proble-me mit dem Rückgrat eingehandelt und nun sagen Sie: „Das hätte gar nicht sein müssen, wenn man anders an diese Aufgaben heran-gegangen wäre.“ Was wissen Sie, was andere noch nicht wussten?

Lilienkamp: Was andere noch nicht wussten? Ich komme selber aus der Pfl ege. Ich habe während meiner Ausbildung gelernt, wenn wir Menschen von einem Ort zum

anderen bringen – und das ist eine Haupttätigkeit in der Pfl ege – müs-sen wir sie heben und tragen. Das gilt auch, wenn wir Menschen, die im Bett runtergerutscht sind, wieder zum Kopfteil bringen oder einen Transfer mit ihnen machen.

Wir haben gelernt und erfahren, den Menschen mit allen Teilen, die er letztendlich hat, über Heben und Tragen fortzubewegen.

Wir haben aber nie darauf geachtet oder geschaut, welche Fähigkeiten hat denn derjenige? Vielleicht kann er seinen Arm zum Stützen einset-zen? Vielleicht kann er sein Bein beugen, kann Druck aufbauen und kann selber auch aktiv werden? Der Klient hatte den passiven Teil und wir waren sehr aktiv tätig.

Wir haben oftmals über den Klien-ten entschieden, und manchmal machen wir das in Bezug auf seine Bewegungsfähigkeiten auch heute noch.

Durchblick: Bedeutet das denn, dass alle Klienten befä-higt sind, sich an Kinaesthetics zu beteiligen?

Lilienkamp: Das heißt, dass dazu alle Menschen grundsätzlich befä-higt sind! Es kommt im Einzelnen natürlich darauf an, welches Han-dicap ein Mensch hat, mit welcher Einschränkung er lebt. Aber Neues zu lernen ist von jeder Basis aus möglich.

Im Grunde genommen kann jeder von uns, die wir vielleicht nur eine kleine Einschränkung haben und

Das kann eigentlich jeder Mensch!

Welche Fähigkeiten hat denn derjenige?

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Interview

unseren Alltag so auch gut meis-tern, neu erlernen, Bewegung effektiver zu gestalten. Viele Leute leiden unter Rückenproblematiken und auch zuhause sind viele Tä-tigkeiten durch Heben und Tragen geprägt. Aber gibt es auch einen anderen Weg, dass ich für mich selber Entlastung fi nde? Wenn ich den Vergleich zu Menschen mit einem Handicap ziehe, ist es so, dass Menschen in diesen Prozess involviert werden.

Wir als Unterstützer „Kinaesthe-teten“ kommen nicht, nehmen dich, und bringen dich an einen anderen Ort, sondern wir gestalten diesen Prozess zusammen. Das ist ein Lernprozess. Das kann relativ schnell gehen, aber es kann auch ein bisschen zeitintensiv sein. Es heißt: Gemeinsames lernen.

Durchblick: Herr Lilienkamp, Sie schulen nicht nur Mitarbeitende der Diakonischen Stiftung Witte-kindshof. Vor kurzem haben Sie auch einen Kurs für Angehörige angeboten. Reagieren Angehörige im Umgang mit ihrem Kind, mit Bruder oder Schwester anders als Mitarbeitende, die aus einer professionellen Sicht in eine Kinaesthetics-Beziehung hineingehen?

Lilienkamp: Man muss dazu sagen: Menschen, die Perso-nen in ihrer häuslichen Umgebung betreuen, leisten einfach Schwerst-arbeit. Sie haben nicht, wie Men-schen in einem Pfl egeberuf, diese Qualifi kation, diese Erfahrung. Sie sind für neue Ideen, für neue Impulse sehr, sehr dankbar. Dieser

Prozess in der Kinaesthetics, dass Menschen voneinander lernen, bedeutet auch, dass derjenige, der jemanden unterstützt, genauso davon profi tiert, wie er selbst. Es ist für beide ein Entlastungsprozess! Das steigert auch die Lebensquali-tät – bei beiden!

Durchblick: Von Kinaesthetics in der Arbeit der Diakonischen Stiftung Wittekindshof höre ich etwa seit 4, 5 Jahren. Ist Kinaesthetics etwas ganz Neues oder haben wir das nur im Wittekindshof spät erkannt? Wie ist die Entwicklung dieses Angebots-bereiches?

Lilienkamp: Kinaesthetics gibt es in Deutschland bereits seit den 70er, 80er Jahren. Der Ursprung der Kin-aesthetics kommt eigentlich aus dem Tanz. Der Tanz „Gentle-Dance“ hat viel mit Bewegung zu tun.

Zwei Amerikaner, Lenny Maietta und Frank Hatch, haben diese Kon-zeption entwickelt. Das sind Tänzer gewesen, Choreographen, die haben sich gedacht, Tanz entsteht durch Fortbewegung und diese Fortbewegung kann ich auch in anderen Bereichen nutzen.

In Deutschland wurde das zuerst in der Pfl ege eingesetzt. Eigentlich denkt man eher: „Naja, Pfl ege! Alles

eilig, wenig Zeit!“ Aber sie haben diese Konzeption in Richtung Pfl ege entwickelt.

Durchblick: Das ist ja noch immer ein wichtiges Stichwort: Der Faktor Zeit spielt in der Pfl ege eine bedeutende Rolle. Sind Sie mit

Ihren Angeboten da noch richtig? Braucht man nicht sehr viel Zeit für das Einüben und Durchführen von Kinaesthetics? Können Sie dabei mit zeitlichen Vorgaben leben?

Lilienkamp: Ja, sage ich ganz klar! Das heißt, die Zeit, die man am Anfang etwas mehr reinsteuert – das gebe ich offen zu – bekommt man hinterher gut wieder heraus. Die Umsetzung zum Beispiel eines Transfers von A nach B gestaltet sich hinterher schneller, als wenn ich jemanden mit dem Lifter hebe.

Vor allen Dingen: Wenn ich dieses mit einem Lifter tue, ist die Eigenak-tivität des Klienten kaum vorhanden – sie ist gleich Null. So können wir einen Interaktionsprozess gemein-sam gestalten und kommen von der Zeit her genauso schnell ans Ziel, als wenn wir es mit dem Lifter machen würden, oder sogar noch schneller.

Durchblick: Das würde ja be-deuten, dass Kinaesthetics in Einrichtungen wie der Diakoni-schen Stiftung Wittekindshof eine große Zukunft haben kann. Wie sehen Sie denn hier momentan die Verfügbarheit von Kinaestethics-Angeboten und wo möchten Sie in den nächsten Monaten und Jahren hinkommen?

Lilienkamp: Im Moment sind wir im Wittekindshof soweit, dass wir in zwei Bereichen das Projekt laufen haben, und dies seit ca. 4-5 Jahren.

Es ist für beide ein Entlastungsprozess

Wir kommen genau-so schnell ans Ziel

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Interview

Dies sind die Bereiche Bethanien und Kinderheimat. Momentan sieht es so aus, dass auch andere Berei-che dazu kommen werden.

Und natürlich werden nicht nur Teams und Gruppen auf dem Campus geschult werden, sondern in allen Bereichen der Diakonischen Stiftung. Bedingt durch die Erfahrung aus den Projekten ist es die Zielset-zung in den Wohnbereichen, dass Mitarbeiter im Grund- und Aufbau-kurs geschult werden und einzelne Mitarbeiter, die weiteres Interesse haben, als Peer-Tutoren ausgebildet zu werden, so dass sie Praxisanleiter und -begleiter zum Thema Kinaes-thetics werden. Sie treiben dann die Weiterentwicklung auf den Grup-pen, in den Teams voran.

Durchblick: Was hat Sie persönlich für Kinaesthetics begeistert?

Lilienkamp: Da muss ich ein wenig ausholen. Ich mache das hier ja nicht alleine, sondern vielfach mit einer externen Kollegin, mit Gun-dula Höppner zusammen. Sie hat bewirkt, dass ich in die Kinaesthe-tics-Ausbildung gegangen bin. Ich war vor Jahren in einer schwierigen Situation, wo ich massive Probleme mit dem Rücken hatte. Ich habe mir gesagt: „Es muss doch eine andere Möglichkeit geben, als Menschen wirklich wie Paketstücke von A nach B zu bringen.“

Ich habe dann festgestellt, dass es für die Klienten, aber auch für mich, manchmal schmerzhaft ist, wie wir uns fortbewegen. Und da kam das Angebot über das Fortbildungsrefe-rat an einem Kurs zu diesem Thema teilzunehmen.

Und nun set-ze ich mich seit 11 Jahre aktiv mit die-ser Thematik auseinander.

Durchblick: Ist es zwischenzeitlich gelungen Kinaesthetics zu einem Teil der Ausbildung zu machen oder ist es eine Zusatzqualifikation, die man verstärkt und spezialisiert im Nachgang zur Ausbildung erwirbt?

Lilienkamp: Bis jetzt ist es noch so, dass man es zum Nachgang zur Ausbildung erwirbt. Aber Kinaesthetics verfügt über ein Netzwerk in ganz Europa, und dieses Netzwerk arbeitet jetzt an einem Curriculum, um eine Hauptausbildung zum Ki-naesthetics-Trainer zu ermöglichen.

Durchblick: Wenn Sie einen Wunsch für Kinaesthetics im Witte-kindshof frei hätten? Wie sollte sich Kinaestetics im Laufe eines Jahr-zehnts weiterentwickeln?

Lilienkamp: Mein Wunsch wäre, dass viele Kolleginnen und Kollegen an so einem Kurs teilnehmen und dabei starke Erfahrungen machen. Ich erfahre immer wieder die Inter-aktion, diesen Austausch zwischen zwei Menschen in den Teams, wenn ich Praxisanleitung mache.

Da stelle ich immer wieder fest, dass die Sensibilität noch weiter ge-fördert werden könnte – damit der Mensch mit all seinen Fähigkeiten und Ressourcen so angenommen wird, wie er letztendlich ist.

Dazu gehört es, zu schauen: „Wo stehst Du im Moment? Wo kann ich Dich abholen? Wo kann ich Dich un-terstützen?“ Und nicht zu kommen: „Ich weiß immer schon alles, was Du brauchst oder benötigst.“ Es ist oft so, dass Menschen besonders mit einem Handicap einem zeigen: „Da brauche ich Hilfe! Da habe ich

Bedarf! Da muss ich die Unterstützung haben!“.

Natürlich wünsche ich mir zukünf-tig, dass das

Thema im Wittekindshof lebt und nicht nur ein Schulungsthema ist. Kinaesthetics sollte zur Haltung werden: „Wie begegne ich meinem Gegenüber? Nehme ich ihn so an, wie er ist? Was brauchst Du in erster Linie? Und wie können wir da gemeinsam etwas entwickeln?“

Es ist schmerzhaft, wie wir uns fort- bewegen

Den Menschen so annehmen, wie er letztlich ist

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Wohnen in Hamm

Eine Punktlandung bei der Zeit- und Kostenplanung ist beim neuen Wohnhaus der Diakonischen Stif-tung Wittekindshof in der Sulks-hege in Hamm-Heessen gelungen. Nach 14-monatiger Bauzeit wurde der Neubau für 24 Kinder, Jugend-liche und junge Erwachsene mit Behinderung im Juli seitens der Hagener Architekten Zamel und Krug und der beteiligten Handwer-kerschaft an das Wittekindshofer Mitarbeiterteam übergeben.

Mit Leben erfüllt Die ersten Kinder sind im August eingezogen. Die offizielle Einwei-hungsfeier hat am 20. September stattgefunden. Pünktlich zur Fertig-stellung liegt auch der endgültige Zuwendungsbescheid der Aktion Mensch vor, die den Neubau mit 250.000 Euro fördert. Die rund 2,2 Millionen Bau- und Ausstattungs-kosten werden ansonsten durch Fördermittel, Zinszuschüsse oder zinsgünstige Darlehen der Stiftung Wohlfahrtspflege, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stiftung Deutsche Behindertenhilfe sowie aus Eigenmitteln der Diakonischen Stiftung Wittekindshof finanziert. Dafür werden deshalb so viel wie möglich Spenden benötigt, z.B. für die weitere Gestaltung des Außen-geländes.

Zu den ersten Bewohnern gehö-ren drei Jungen, die bisher im Wittekindshofer Wohnhaus an der Schleswigstraße wohnen. Die meisten anderen kommen direkt aus dem Elternhaus in Hamm und Umgebung. „Der Bedarf ist sehr

„Mehr Anfragen als Plätze“ Neues Wohnhaus in Hamm eröffnet

hoch. Wir haben mehr Anfragen als Plätze. Trotzdem sind noch nicht alle Zimmer vergeben“, berichtet Teamleiterin Monika Hubert. Sie weiß aus Erfahrung, wie schwer Eltern der Umzug ihres Kindes fällt. „Selbst wenn sie längst wissen, dass das Wohnhaus für alle Beteiligten viel Entlas-tung bringt, ist es eine schwere Entscheidung. Sie braucht Zeit und oft wird die Aufnahme deswegen noch einmal verscho-ben“, so Monika Hubert. Sie legt schon bei der Aufnahme viel Wert darauf, dass Wohngemeinschaften entstehen, in denen sich die jungen Menschen wohl fühlen und Sicher-heit und Geborgenheit erleben.

Baulich ist das zweigeschossige Haus so gestaltet, dass auch Ap-partements eingerichtet werden können. Aufgrund der Aufnah-meanfragen und des spezifischen Unterstützungsbedarfes der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwach-senen im Alter zwischen sechs und 25 Jahren werden zunächst sechs Wohngruppen für jeweils vier Personen eingerichtet. Eine Wohn-gruppe ist für Bewohnerinnen und Bewohner mit schwerer Mehrfach-behinderung reserviert, die auf den Rollstuhl angewiesen sind und umfassende Unterstützung benöti-gen. Zwei weitere Gruppen bilden den Heilpädagogischen Intensiv-bereich, ein Wohnangebot für

junge Menschen, für die aufgrund ihres herausfordernden Verhaltens besondere Rahmenbedingungen und intensive Begleitung erforder-lich sind.

Perspektiven auch für die Mitarbeitenden Mit dem Wohnhaus schafft der Wit-tekindshof 23 neue Arbeitsplätze, die voraussichtlich 26 Frauen und Männer in Voll- und Teilzeit über-nehmen werden. Drei Mitarbeiter werden aus dem Wittekindshofer Wohnhaus in der Schleswigstraße in die Sulkshege wechseln. Weitere neue Mitarbeitende haben bereits einen Arbeitsvertrag unterschrie-ben. „Wir suchen vor allem noch männliche Fachkräfte mit einer Aus-bildung als Erzieher, Heilpädagoge oder Heilerziehungspfleger. Da im Haus mehr Jungen als Mädchen wohnen werden, ist es wichtig, dass im Team genügend Männer mitarbeiten“, so Geschäftsbe-reichsleiter Klaus Daniel, der für die Angebote in Hamm und im Kreis Warendorf verantwortlich ist.

Die Nachfrage ist groß: Im neuen Haus in Hamm sollen sich 24 junge Menschen wohlfühlen.

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Wohnen in Herne

Es ist geschafft! Acht Frauen und Männer halten ihre Zeugnisse für die erfolgreiche Teilnahme an der Ambulanten Wohnschule, einem Projekt des Kontakt- und Infor-mationszentrums (KIZ) Herne in Händen. Von August 2009 bis Juli 2010 haben sie sich einmal pro Wo-che und an drei Wochenenden mit folgenden Themen beschäftigt:

Selbstbestimmtes Leben

Angemessenes Verhalten in der Gemeinschaft

Gedächtnistraining

Den richtigen Weg in meiner Stadt finden, Busschule, Ver-halten im Straßenverkehr

Lebensmittel: Ernährungs- pyramide

Einkaufen, Aufbewahren, Kochen, Backen

Waschen und Bügeln, Putzen – gewusst wie!

Wohnung: Bezahlung von Miete und Einrichtung

Umgang mit Geld, Umgang mit Behörden

Möglichkeiten der Beschäfti-gung in der Freizeit

Umgang mit dem PC, dem Internet und dem Handy

Reisen: Kontinente, Reise- ziele, Koffer packen

Sonnenschutz, Impfungen

Wie schütze ich mich vor Betrügern?

Erste Hilfe im Haushalt

Das Projekt hat sehr zum Zusam-menwachsen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Gemeinschaft beigetragen. Die gegenseitige Unterstützung, der Zuspruch und das Wachsen an neuen Aufgaben waren dabei wichtige Erfahrungen. Gestärkt mit neuem Selbstbe-wusstsein haben zwei Teilnehmer den Schritt in ein Wohngemein-schafts-Projekt des Wittekindshofes gewagt, vier Teilnehmer brauchen noch etwas mehr Zeit und wollen

Wohnen lernen – Leben lernen Neue Wohnschule beginnt im Oktober

Fünf der acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ambulanten Wohnschule mit Projektleiterin Yvonne Tolksdorf (1.v.r.) und der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Margrit Foede (1.v.l.).

Ambulante Wohnschule

Seit Sommer 2008 bietet das Kontakt- und Informationszentrum (KIZ) Wittekindshof in Herne eine einjährige Ambulante Wohnschule für Frauen und Männer an. Dabei bereiten sie sich auf das selbständige Leben in einer eigenen Wohnung vor. An einem Nachmittag pro Woche und zusätzlich an drei Seminarwochenenden werden sie in der Wittekindshofer Trainingswohnung in der Vinckestraße in kleinen Gruppen auf künftige Aufgaben vorbereitet. Es geht um Grundlagen zur Haushaltsführung, um den Umgang mit Geld, um Schriftverkehr und die Kontakte zu Behörden und Ämtern. Auch sinnvolle Freizeitge-staltung sowie das Kennenlernen und das Miteinander mit Freunden und Bekannten werden theoretisch erörtert und praktisch geübt.

mit der Ambulanten Wohnschule weitermachen.

Ein neuer Kurs beginnt am 04. Oktober 2010. Derzeit sind noch Plätze frei.

Informationen gibt es bei Yvonne Tolksdorf, Kontakt- und Informati-onszentrum Wittekindshof Herne, Tel.: (0 23 23) 1 48 06 90.

Yvonne Tolksdorf, AUW Herne

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Johannesschule

Im Frühjahr ist die Berufspraxisstufe der Gronauer Johannesschule, der Wittekindshofer Förderschule für geistige Entwicklung für den Nord-kreis Borken, in neue Räume im Wirtschaftszentrum Gronau (WZG) umgezogen. Durch steigende Schü-lerzahlen war in der Johannesschule eine deutliche Raumnot entstan-den. Eine vor wenigen Jahren errich-tete feste Holzbehausung hatte da nur kurzfristig Entlastung gebracht.

Von ursprünglich 130 Schülerin-nen und Schülern hatte sich deren Zahl auf ca. 170 eingependelt. Mit Ausnahme der Schulküche waren die Fachräume in Klassenräume umgewandelt worden – trotzdem langte der Platz nicht aus. Mit dem Umzug der Berufspraxisstufe ins WZG ist die Raumnot behoben.

Gute Berufsorientierung Gleichzeitig sind die älteren Schü-lerinnen und Schüler, die sich auf das Berufs- und Erwachsenenleben vorbereiten, näher ins Zentrum von Gronau gerückt. Der Bahnhof und alle wichtigen Buslinien liegen schräg gegenüber; die Fußgänger-zone in Sichtweite.

Die Johannesschule nutzt im WZG rund 600 Quadratmeter für fünf Klassen mit zusammen rund 60 Schülerinnen und Schülern im Alter von 17 bis 25 Jahren. Zur Verfü-gung stehen fünf Klassen- und Nebenräume, eine Küche, Sanitär-, Pflege- und Pausenräume sowie eine große Werkhalle im Unterge-schoss. „Die Schülerinnen und Schü-ler haben hier fast ideale Voraus-

setzungen, um sich Grundlagen in verschiedenen Berufsfeldern zu er-arbeiten“, freut sich die Schulleiterin Jutta Thier-Mechelhoff. Holz- und Metallverarbeitung befinden sich in der großen Werkhalle, Wäsche-pflege kann man – mit allem was dazugehört – in den benachbarten kleineren Fachräumen erlernen.

Unterricht in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau sowie Kochen und Backen findet wie bisher in der Johannesschule und im Elisabeth-heim statt, rund 10 bis 15 Gehminu-ten vom WZG entfernt.

Vielseitiges Engagement Bei einer kleinen Einweihungsfei-erlichkeit Ende April zeigte sich die Schulleiterin beeindruckt vom Eifer und von der Schnelligkeit, mit der sich die Schülerinnen und Schüler auf die neuen Gegebenheiten ein-

Neue Räume im Industriedenkmal Johannesschule rückt näher ans Gronauer Zentrum

Reichlich Raum im Traditionsgebäude: Das Wirtschaftszentrum in Gronau ist nicht nur ein Ort der Produktion und der Administration – auch Kinder und Jugendliche erlernen dort, sich Perspektiven zu erschließen.

gestellt hätten. Dabei lobte sie auch die Lehrerschaft: „Die Kolleginnen und Kollegen haben schon im Vor-feld viel geleistet, um die passende Umgebung zum Lernen und Leben zu schaffen. Mit ihrem Einfühlungs-vermögen haben sie den Umzug erleichtert. Das verdient hohen Respekt, weil dies zusätzlich zu den alltäglichen Herausforderungen des Schulalltages zu leisten war.“

Zwar gibt es im neuen Domizil keinen Schulhof wie an der Johan-nesschule. Attraktive Pausen- und Freizeitgestaltung ist durch das Landesgartenschau-Gelände und die Nähe zur Innenstadt trotzdem möglich, so Jutta Thier-Mechelhoff, die sich auch beim Kreis Borken und der Stadt Gronau für die Unter-stützung bei der Suche geeigneter Schulräumlichkeiten bedankte.

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Johannesschule

In die Räume des Wirtschaftszen-trums Gronau (WZG) umgezogen (vgl. S.9) sind auch große Teile der Schülerfirma der Johannesschule, in der die Schülerinnen und Schüler verschiedene Aspekte des Berufsle-bens kennen lernen und wichtige Grund- und Schlüsselqualifikationen vermittelt bekommen.

Ein Arbeitsbereich ist die Wäsche-pflege. „Wir kümmern uns um die Wäsche der Johannesschule. Die muss gewaschen, getrocknet und gebügelt werden“, erklärt Marcel Herzog. Sebastian Winkler ergänzt: „Und wenn etwas kaputt ist, repa-rieren wir es.“

Freude am Waschen Die Arbeit mit Waschmaschinen, Trocknern, Wäscheleinen und Bü-geleisen gefällt den beiden jungen Männern. Gut zurecht kommen sie auch mit der Nähmaschine. Zusammen mit ihrer Fachlehrerin Andrea Sprakel haben sie einen Or-ganisationsplan erarbeitet, um alle Arbeiten erledigen zu können. „Das ist Termindruck wie im Berufsleben, aber die Schüler sind so motiviert

und können mit Waschmaschine, Trockner und Bügeleisen sehr gut umgehen, so dass meistens keine Hektik aufkommt“, berichtet die Lehrerin: „Es klappt sogar so gut, dass wir noch kleine Kundenauf-träge annehmen können. Vielleicht braucht ja noch jemand in Gronau Unterstützung beim Waschen, Bügeln oder Nähen.“

Über den Wäscheservice hinaus, betreibt die Schülerfirma auch den Schulkiosk und hat eine Repara-turgruppe, die viel Erfahrung mit defekten Schubladen oder Stühlen besitzt, einen Innendienst, der in der Schule dafür sorgt, dass

„Wie im Berufsleben“ Schülerfirma bereitet auf die Zukunft vor

nirgendwo Seife und Papierhand-tücher fehlen, und einen Hauswirt-schaftsdienst mit Kochstudio. Dort werden beispielsweise Obst und Gemüse der Saison verarbeitet und die Produkte später verkauft.

Lohn der Arbeit Für diese Schülerfirma arbeiten die Schülerinnen und Schüler der Berufspraxisstufe an zwei Tagen in der Woche. Auch erste Grundla-gen der Betriebswirtschaft lernen sie dabei kennen. Sie stellen ihre Arbeitsleistung in Rechnung und erhalten Geld, das sie gemeinsam für Ausflüge oder Klassenfahrten ausgeben können.

In diesem Schuljahr hat die Schü-lerfirma eine mehrtägige Fahrt der Berufspraxisstufe in die Jugendbil-dungsstätte Nordwalde unterstützt, so dass alle Schülerinnen und Schü-ler an dem Seminar zur Berufsorien-tierung teilnehmen konnten.

Fachlehrerin Andrea Sprakel und die Schüler Marcel Herzog und Sebastian Winkler haben ihre Abteilung in der Schülerfirma gut im Griff.

Alles Gewöhnungssache: Bei guter Vorbereitung und Anleitung können auch junge Männer versiert mit den Dingen umgehen, die man ansonsten gerne der Hausfrau überlässt.

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Urlaub / Freizeit

Urlaub ist eine tolle Sache! Wer in den letzten Wochen dennoch am Arbeitsplatz weilte, musste es immer wieder erfahren: Die Kolle-ginnen und Kollegen sind weg! Sie erholen sich daheim oder in der Ferne und kommen erst in etlichen Tagen wieder zurück. Und wenn man dann den ein oder anderen wieder getroffen hat – mehr oder weniger braungebrannt – dann haben sie meist beteuert, dass sie gerne noch geblieben wären!

Das spricht nicht gegen den Arbeits-platz oder die Arbeitsmoral dieser Kollegen. Im Gegenteil: Erholung, Ausspannen, andere Impulse und Emotionen zu empfinden und zu genießen baut auf, gibt Kraft und eröffnet neue Motivation – auch für die Arbeit in der Diakonischen Stiftung!

Das trifft übrigens nicht nur für Mit-arbeitende zu. Auch Bewohnerin-nen und Bewohner, Klientinnen und Klienten der Diakonischen Stiftung Wittekindshof reisen gerne in den Urlaub und erinnern sich hernach noch lange an diese ‚herausgehobe-ne Zeit’ des Jahres.

So war es denn kein großes Problem, einen Gesprächstermin in der ambulanten Wulferdingse-ner Wohngruppe zu bekommen, um ein Urlaubsnachgespräch für den „Durchblick“ zu führen. Dazu eingeladen waren auch Frauen und Männer aus der stationären Gera-haus-Gruppe Team 3, die ebenfalls an der Urlaubswoche in Burhave teilgenommen hatten.

„Das Miteinander von Bewoh-nern aus dem ambulant und dem stationär unterstützten Wohnen“, so Mitarbeiterin Kirsten Jankowski, „stellte kein Problem dar. Man hat einander geholfen; einer hat vom anderen profitiert.“

Viel Platz zum Wohnen Die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Urlaubswoche haben von solchen gruppenpäd-agogischen Überlegungen sehr profitiert.

Bei der Planung hat aber auch die Ent-fernung zum Ur-laubsort eine wich-tige Rolle gespielt. Im Gegensatz zu Holland-Freizeiten, die einige aus der Vergangenheit kannten, wollte man das Ziel ohne großen Anfahrts-stress erreichen und in einer Un-terkunft wohnen, in der für alle genügend Raum sein würde.

Hier kam dann die Erfahrung der Gruppenleiterin ins Spiel. Gabriele Heitland kannte in Burhave bei Butjadingen eine Ferien-Siedlung mit kleinen aber gut geschnittenen

„Wir woll‘n wieder an die Nordsee!“ Was Wittekindshofer Urlauber in Burhave erlebt haben

Gebäuden, ruhig aber doch eini-germaßen zentral gelegen. Und bei den knapp vier Stunden Fahrzeit, die die Mitarbeiter in zwei Bullies zurücklegten, war sogar noch eine schöne Pause dabei: „Schon die Fahrt hat mir gut gefallen“, so Klaus-Jürgen Burbulla, einer der Nordsee-Urlauber.

Neben den formalen Überlegungen hat sich die Gruppe vor dem Urlaub auch mit den Attraktionen beschäf-tigt. Vor allem Prospekte wurden

Im „Zoo am Meer“: Man hat den Eisbären so dicht vor der Nase, dass man meint, man könne ihn streicheln.

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Urlaub / Freizeit

gesichtet, bis man zum Entschluss kam, den nahe gelegenen „Zoo am Meer“ und das weithin bekannte Klimahaus in Bremerhaven auf die Ausflugsliste zu nehmen.

Aber auch hier stand es den Urlau-bern frei, ob sie die ausgewählten Bildungsziele den eher beschei-denen Shopping-Möglichkeiten vorziehen würden. Sie entschieden sich, wie wohl alle Urlaubsgruppen: die einen so, die anderen anders. Trotzdem: ein Zoo ist immer eine ganz besondere Attraktion mit Langzeitwirkung. Einen richtigen Eisbären in knapper Entfernung gibt es weder in Wulferdingsen noch im Wittekindshof zu sehen – von Leoparden ganz zu schweigen.

Baden an der FFN-Lagune Bei einem Urlaub an der See gibt es aber immer von vornherein eine Hauptattraktion: die See und den Strand. Um den Tücken von Ebbe und Flut aus dem Wege zu gehen, hatten sich die Wittekindshofer Urlauber die „Nordsee-Lagune“ des Radiosenders FFN auserkoren: ei-nen optimalen Zugang ans Wasser, sauber, rollstuhlgerecht und mit allen erdenklichen Sicherheitsstan-dards ausgestattet, aber auch mit den Serviceangeboten, die man besonders im Urlaub nicht missen möchte. Fünf, sechs Stunden baden in der Lagune, das ist schon fast ein Programm, das einen Urlaubstag ausfüllt, zumal wenn danach noch der Grill- oder der Tanzabend auf dem Programm steht oder gemein-sames Abendessen im Fischrestau-rant angesagt ist: preiswert, gut und reichlich!

Auch das Klimahaus ist noch in guter Erinnerung: Dass man in ein paar Stunden verschiedene Gegen-

den der Erde durchquert und die dort jeweils aktuellen Temperaturen am eigenen Leibe verspürt, grenzt schon an ein Wunder: draußen Hochsommer, drinnen Arktis. Wem es dennoch warm ist, der kann sich sogar noch in die Kältekammer begeben, was die Wittekindshofer – vorsichtshalber ausgestattet mit warmen Jacken – auch ausprobie-ren. Das ewige Eis um den nachge-bauten Nordpol und die Hitze in der ebenfalls künstlichen Wüste – diese Gegensätze bleiben im Gedächtnis!

Auf keinen Fall vergessen werden darf die Hafenrundfahrt mit dem Schiff. Das gehört dazu, wenn man Urlaub an der Nordsee-Küste macht. Und dann kommen die Urlaubserinnerungen an einen ganz besonderen Punkt: Es wird darüber nachgedacht, was man versäumt hat in Burhave – was man versäumt hat, wenn man statt in den Zoo zum Shoppen gegangen ist. Oder weil der Wagen für die fest ge-plante Kutschfahrt gerade defekt

war. Klar, es gab auch einen ‚spitze Fahrradverleih’, und so konnte Sara Kleymann unter Beweis stellen, dass sie tatsächlich Fahrrad fahren kann. Aber was ist ein Fahrrad schon, gemessen an einer ausge-fallenen Kutschfahrt? Oliver Kehse und Tamara Klenner wollen diese versäumte Attraktion auf jeden Fall nachholen!

Warum eigentlich nicht? Irgendwie zeichnet sich die Frage ab, ob man nicht noch mal nach Burhave fahren könnte, um das Ver-säumte nachzuholen. Schließlich ist ja eine Woche Urlaub an der Nord-see wirklich nicht viel! „Das kann ich mir gut vorstellen“, sagen auch Helga Schletter und Ingrid Peitzmei-er. Die anderen stimmen zu. ‚Nie mehr Burhave!’ hat keiner gesagt. Es war einfach eine schöne Woche, die 15 Bewohnerinnen und Bewoh-ner sowie drei Mitarbeitende dort verlebt haben. Und warum dann nicht noch mal dorthin fahren?

Wenn daraus nichts werden sollte, bleiben immer noch hunderte von Erinnerungsfotos mit Schnappschüs-sen, die Urlauber so gerne machen, um ihre schönste Jahreszeit in den Alltag hinüberzuretten. Ja, so ein Urlaub ist schon eine schöne Sache für alle, sowohl für die Bewohnerin-nen und Bewohner als auch für die Mitarbeitenden der Diakonischen Stiftung Wittekindshof!

Zu einem gelungenen Urlaub zählt liebevoll zubereitetes Essen.

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Spenden

Jedes Mal auf dem Weg zum neuen Förderschulgebäude bin ich überrascht, wie schnell die Arbeiten vorangehen. Für einen Baulaien wie mich ist es stets ein kleines Wunder, wie viele Arbeiter dem Haus ein Gesicht geben, so dass es schon bald für den eigent-lichen Zweck zur Verfügung steht.

Viele Freunde, Angehörige und Förderer der Diakonischen Stiftung Wittekindshof spenden regelmäßig für Projekte, die ihnen – wie bei-spielsweise das neue Schulgebäude – ans Herz gewachsen sind. Und wir versuchen unser Bestes, um mit ihnen in Verbindung zu bleiben und über die Fortschritte der ausgewähl-ten Projekte zu informieren.

Einsatz, der sich lohntDie größte Motivation zum Spen-den zum Beispiel für den Schul-

neubau sind aber die Schülerinnen und Schüler selbst. Sie zeigen mit ihrer Vorfreude auf den Gesichtern, warum sich ein Einsatz für das große Vorhaben lohnt. Die Vorstel-lung davon, dass das neue Haus mit vielen Kindern und Jugendlichen belebt wird, erschafft schöne Bilder und Empfi ndungen in den Köpfen von Freunden und Förderern.

Aber nicht nur große Bauvorhaben benötigen Mithilfe. Es sind gerade die kleinen Projekte, die im All-tag der Klientinnen und Klienten besondere Bedeutung haben. Und doch können sie nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn es eine bestimmte Anzahl von Unterstüt-zern, Mitstreitern, Spendern und Förderern gibt.

Und damit kommt jeder ins Spiel, der gerne helfen möchte. Alter und

Spendengröße sind dabei nachge-ordnet. Was zählt ist Engagement und die Entscheidung mithelfen zu wollen.

Dorothea Elges, eine Kollegin aus der Kinderheimat in Bünde, setzt sich aktiv dafür ein, dass genügend Spenden zusammenkommen, um ein integratives Weihnachtsmusi-cal zu realisieren, auf das sich vor Ort schon alle freuen. Sie läuft mit beim Köln-Marathon und lässt sich ihre gelaufenen Kilometer von Unterstützern fi nanzieren. Über die Spendenaktionsplattform Helpedia (www.helpedia.de) teilt sie dies ih-ren Freunden mit, so dass diese mit einer kleinen Spende die Kinder bei diesem Vorhaben unterstützen.

Projekte zum GeburtstagEngagement steckt an und begeis-tert viele. Jeder kann etwas tun, um Projekte der Diakonischen Stiftung Wittekindshof zu fördern. Egal, ob zum Geburtstag, einer Veranstal-tung oder einfach nur so.

Haben Sie auch eine Idee? Lassen Sie sich zum Beispiel auf www.helpedia.de/organisati-onen/wittekindshof inspirieren oder kontaktieren Sie uns.

Denn: jeder ist ein Fundraiser! Auch Sie!

Maik Meid

Jeder ist ein Fundraiser! Ideen, Fortschritte und gemeinsame Ziele

Ist es nicht schön, wenn Menschen sich freuen? Dabei ist es gar nicht so schwer, anderen Freude zu bereiten.

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Sport / Zivildienst

Turniermannschaft entwickelt hat. Sie konnte ihre Leistungen von Spiel zu Spiel steigern“, so Dieter Spier. Im Finale setzten sich die Kicker aus Bad Oeynhausen gegen die Mann-schaft Westfalenfleiß aus Münster mit 2:0 durch.

Ob die Erfolgsgeschichte im Sep-tember in Duisburg-Wedau fort-gesetzt werden kann, müssen die Spieler im bundesweiten Vergleich beweisen. In der Vorrunde müssen sie sich in einer der vier Gruppen, in denen jeweils vier Mannschaften spielen, im Modus „Jeder gegen Jeden“ durchsetzen. In der Platzie-rungsrunde folgen vier weitere 15-Minuten Spiele auf dem Kleinfeld mit fliegendem Wechsel bei sechs Feldspielern und einem Torwart.

Die Fußballmannschaft der Witte-kindshofer Werkstätten kann am 20. bis 23. September erstmals an der Deutschen Fußball-Meis-terschaft der Werkstätten für behinderte Menschen teilnehmen. Ausgetragen wird dieses Endrun-den-Turnier an der Sportschule in Duisburg-Wedau.

Qualifiziert haben sich die Witte-kindshofer bei einem Aufeinander-treffen der zwölf besten Mann-schaften Nordrhein-Westfalens in Essen. „Gegen den amtierenden Deutschen Meister, die Mannschaft aus den Recklinghäuser Werkstät-ten, haben wir zweimal verloren. Im entscheidenden Halbfinale aber 3:1 gewonnen“, freut sich Trainer Dieter Spier.

Der Ausgang des Auswahlturniers zur Deutschen Meisterschaft sei bis zuletzt offen gewesen: „Die Mannschaft der Wittekindshofer Werkstätten konnte das Rennen machen, weil sie sich als echte

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„Eine echte Turniermannschaft!“ Wittekindshofer Werkstätten bei Deutscher Fußballmeisterschaft

Die Fußballmannschaft der Wittekindshofer Werkstätten hat das NRW Auswahlturnier zur Deutschen Meisterschaft gewonnen.

Die Diskussion um die Aus-setzung des Wehrdienstes und die daraus resultierenden Folgen für den Zivildienst werden in der Diakoni-schen Stiftung

Wittekindshof mit Gelassenheit beobachtet. „Unter rund 2.700 Mitarbeitenden haben wir nur 25 Zivildienststellen in der Gesamtstif-

tung zwischen Rahden und Herne. Schon seit Jahren sind viele Stellen oft nicht besetzt“, erklärt Martin Fels, Ressortleiter Personal und Recht.

Da alle Zivildienstleistenden in der direkten Betreuung und Unterstüt-zung von Menschen mit Behinde-rung eingesetzt werden, gibt es im Wittekindshof grundsätzlich nur Zi-vildienstleistende, die sich selbst auf eine solche Stelle beworben haben. Der Einsatz von Zivildienstleistenden wurde bereits zuvor durch die Ver-

kürzung der Dienstzeit erschwert, da es behinderten Menschen nicht zugemutet werden kann, dass sie sich nach wenigen Monaten immer wieder auf neue Personen einstel-len. „Das ist immer mit Beziehungs-abbrüchen verbunden, die für alle Beteiligten belastend sind“, so Fels.

Ein soziales Pflichtjahr für alle lehnt er ab: „Man kann niemanden zwin-gen, sich einfühlsam auf Menschen mit Behinderung einzulassen.“

Nur wenige Zivildienstleistende Personalleiter lehnt Pflichtjahr ab

Martin Fels

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Veranstaltungen

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Der Moderator war begeistert: Auch Temperaturen von fast 40 Grad hatten Hunderte von Besucherinnen und Besucher nicht davon abhal-ten können, zur integrativen Disko „Let‘s Dance“ ins Bürgerhaus nach Espelkamp zu kommen. Weniger als beim letzten Mal zwar, aber der Stimmung tat das keinen Abbruch. Die Tanzfläche war stets gut gefüllt und schon die erste Gesangseinlage von Moderator Mirko Heinze wurde mit reichlich Applaus und begeister-ten Zugaberufen bedacht.

Rollstühle, Rollatoren oder andere Gehhilfen waren kein Hinderungs-grund für die Tänzerinnen und Tänzer vom Teenie- bis ins Senio-renalter. Verliebte Pärchen bevöl-kerten die Tanzfläche ebenso wie kreative Einzeltänzer oder Paare, die schon Zuhause geübt hatten. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Jeder fand seine Form zum Tanzen – egal ob auf vier Rädern oder beiden Beinen.

Andere genossen es, einfach dabei zu sein und die dröhnenden Bässe zu hören und zu spüren. Auch das Musik-Team Haldem traf mit seinen Pop-Hits, Oldies und aktuellen Partysongs den Musikgeschmack des bunt gemischten Publikums. Natürlich fehlten die Songs der Fußball-WM nicht. Auch ohne Poldi, Schweinsteiger und Youngstar Thomas Müller kochte dabei die Stimmung und die gefühlte Tem-peratur stieg noch einmal deutlich. Zwei Verschnaufpausen boten die Showeinlagen. Zu sanften Walzer-klängen drehten die Tänzerinnen

und Tänzer der Behinderten-Tanz-Sport-Gemeinschaft Lübbecke Pirouetten und bewiesen, dass man zum Tanzen keine Füße braucht.

Die zweite Showeinlage eröffnete das Hüffer Spektaculum aus dem Wohnhaus der Lebenshilfe Lübbe-cke in Bünde farbenfroh mit bunten Tüchern und einer brennenden Fackel, mit der ein Feuertopf ent-zündet wurde. Die mittelalterliche Gauklergruppe erntete viel Applaus für ihre Feuerspucker, einer Jong-lage mit brennenden Keulen und den an zwei Ketten durch die Luft gewirbelten Feuerbällen.

In Espelkamp willkommen Landrat Dr. Ralf Niermann, der für die zweite integrative Disko die Schirmherrschaft übernommen hatte, war begeistert von der Stimmung und der großen Schar

unterschiedlicher Menschen, die trotz tropischer Temperaturen aus-gelassen und friedlich tanzten und feierten. Auch Espelkamps Bürger-meister Heinrich Vieker ließ es sich nicht nehmen, die Gäste zu begrü-ßen: „Es wäre schön, wenn sich die integrative Disko im Bürgerhaus zu einer Traditionsveranstaltung entwi-ckeln würde. In Espelkamp sind Sie willkommen!“

Die integrative Disko „Let’s Dance“ für Menschen mit und ohne Be-hinderung fand zum zweiten Mal im Bürgerhaus Espelkamp statt. Veranstalter waren die Sozialträ-ger: Ludwig-Steil-Hof, Die Diakonie Lübbecke, Lebenshilfe Lübbecke und Minden sowie die Diakonische Stiftung Wittekindshof. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Bürgerhausverein Espelkamp.

„Let‘s Dance“ Heiße Rhythmen im Espelkamper Bürgerhaus

Zuschauen und Mitmachen begeisterten gleichermaßen: Bei der 2. integrativen Disco im Es-pelkamper Bürgerhaus gehörten Aufführungen des Hüffer Spektaculums und der Lübbecker Behinderten-Tanz-Sport-Gemeinschaft zu den Höhepunkten.

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Schon vorm Examen „ausgebucht“ Im Rahmen einer Feierstunde mit Zeugnisübergabe verabschiedete Uwe Vogelpohl 19 Erzieherinnen und Erzieher sowie 22 Absolventin-nen und Absolventen der Heilerzie-hungspflegeausbildung aus dem Unterricht am Evangelischen Berufs-kolleg. Viele von ihnen erreichten aufgrund ihres Notendurchschnitts die Fachhochschulreife.

Praktische Berufserfahrung hatten die Kollegiatinnen und Kollegiaten während dreijähriger Ausbildungen in verschiedenen Arbeitsfeldern der Diakonischen Stiftung Wittekinds-hof, aber auch in benachbarten Einrichtungen wie der Stiftung Eben-Ezer, der Jugendhilfe Schweicheln, den Ledder Werkstätten oder dem Offenen Ganztageskindergarten in Blasheim gesammelt.

Uwe Vogelpohl, Leiter des Berufs-kollegs, bestätigte den Absolventen, dass sie als Fachkräfte zu einer umworbenen Berufsgruppe gehören und in nahezu allen sozialpäda-gogischen Handlungsfeldern tätig werden können. Dementsprechend konnte er darauf hinweisen, dass alle Absolventen bereits Arbeitsangebote für die Zeit nach dem Anschluss der Ausbildung vorliegen hatten: „Ins-besondere die Heilerziehungspfle-gerinnen und -pfleger waren bereits einige Wochen vor ihrem Examen ausgebucht“.

Evangelisches Berufskolleg

Erfolge in gefragten Berufen Jetzt auch Kooperation mit der Fachhochschule Osnabrück

Da in vielen Bereichen neben Fachkräften mit dreijähriger Aus-bildung auch Mitarbeitende mit erweiterten Kenntnissen und einem Studienabschluss gesucht werden, hat das Evangelische Berufskolleg Wittekindshof im Mai eine Vereinba-rung über eine Kooperation mit der Fakultät für Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften der Fachhochschule Osnabrück unterzeichnet.

Durch Absprachen über Ausbil-dungsinhalte und die verwendete Literatur sei eine Anerkennung von Wittekindshofer Ausbildungsleistun-gen im Bachelorstudiengang Ele-mentarpädagogik der Fachhochschu-le möglich. Darüber hinaus schätzt Uwe Vogelpohl den Austausch: „Absolventen des Berufskollegs bringen viel Praxiserfahrung in den Studiengang und unser Kollegium profitiert von den jährlichen Treffen mit Vertretern der Fachhochschule, bei dem wir Anregungen aus der aktuellen Forschung bekommen.“

Zugang aus unterschiedlichen Lebenssituationen Am Evangelischen Berufskolleg Wittekindshof in Bad Oeynhausen haben außerdem 38 Frauen und Männer erfolgreich den zweijährigen Bildungsgang Heilerziehungshilfe absolviert. Damit haben sie eine Qualifikation, mit der sie in verschie-densten Bereichen der Behinderten-hilfe arbeiten können. In der Klasse der jungen Berufseinsteigerinnen

und Berufseinsteiger haben alle auch die Fachoberschulreife erlangt.

In einer zweiten Klasse absolvierten Frauen und Männer, die bereits eine andere Berufsausbildung abge-schlossen haben und über zum Teil langjährige Berufserfahrung verfü-gen, berufsbegleitend die staatlich geprüfte Heilerziehungshilfe- ausbildung.

Unter ihnen befanden sich 11 Mitar-beitende aus Werkstätten für behin-derte Menschen der Evangelischen Stiftung Eben-Ezer, des Diakonischen Werkes Minden, der Lebenshilfe Herford und der integ gGmbH, die gleichzeitig die Ausbildung als geprüfte Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung erfolgreich been-den konnten.

Besondere Hochachtung sprach der Leiter des Berufskollegs, Uwe Vogelpohl, denjenigen aus, die durch die Ausbildung nach der Fa-milienphase den Wiedereinstieg ins Berufsleben gefunden haben oder die sich hinsichtlich ihres Arbeitsplat-zes oder des Berufsfeldes, in dem sie oft jahrelang tätig waren, verändert haben.

Sein Respekt gelte auch denjeni-gen, die neben der Ausbildung und der beruflichen Praxis eine Familie unterstützt, Kinder oder Angehörige versorgt haben oder andere private Belastungen tragen mussten.

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Evangelisches Berufskolleg

Erfolgreiche Heilerziehungshelferinnen und -helfer: Sie können in fast allen Bereichen der Behindertenhilfe arbeiten.

Die Ausbildung als staatlich geprüfte Heilerzie-hungshelferinnen und -helfer abgeschlossen und die Fachoberschulreife erlangt haben: Angela Cassone, Desiree Eggert, Kevin-Aleksandr Schröder (Bad Oeyn-hausen), Sonja Streiberger (Enger), Katrina Pürsten (Espelkamp), Jennifer Majcher (Herford), Christina Gie-seking und Niklas Niedermeier (Hille), Dirk Kikenberg (Kirchlengern), Olga Töws (Minden), Daniel Altvater (Porta Westfalica), Nicole Timpe (Porta Westfalica), Sarah Kristin Ritsche (Stolzenau), Nadine Ebbinghaus (Verl), Astrid Brauner, Stefanie Krömker und Miriam Möhle (Vlotho).

Die Heilerziehungshilfeausbildung nach einem Berufswechsel haben abgeschlossen: Anja Kütemeier, Sabine Neumann, Heike Schröder (Bad Oeynhausen), Sabine Klüter (Bünde), Martina Engelsmeier, Inke Hell-mich (Espelkamp), Ilona Holländer (Herford), Marlies Hein (Hiddenhausen), Petra Schmieder (Löhne), Mela-nie Wellpott (Lübbecke) und Maria Neufeld (Minden); zusätzlich den Abschluss als geprüfte Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung erlangt haben: Elfrie-de Kim (Bad Driburg), Frank Depping (Bad Salzuflen), Heinrich Kröker (Espelkamp), Volker Fromme (Kalletal), Michael Jan Fabiszak (Lemgo), Katja Rosengart (Löh-ne), Till Zimmer (Petershagen), Klaus Schulze (Spenge), Jörg Vogel (Vlotho), Ulrich Hesterberg (Warmsen) sowie ohne Heilerziehungshilfeausbildung Diakonin Monika Grimm (Bad Oeynhausen).

Die staatlich anerkannte Ausbildung als Erzie-herin oder Erzieher haben erfolgreich abgeschlos-sen: Anne Außmann, Britta Gerdschwager, Svenja Gerdschwager, Silke Jekubczik, Florian Mlodoch, Nico Wysocki (Bad Oeynhausen), Jessica Schmidt (Bad Salzuflen), Gesa Birkemeyer (Bielefeld), Johann Reimer (Herford), Sandra Burmester, Kurt Droste, Katy Gordalla, Annika Otling (Hille), Fran-ziska Schläger (Hüllhorst), Susanne Bläsi (Kirchlen-gern), Daniela Klemm (Löhne), Daniela Palsbröker (Lübbecke), Georgina Laura Steinfeldt (Minden) und Nicol Heitkamp (Rahden).

Die staatlich anerkannte Heilerziehungspfle-geausbildung haben erfolgreich beendet: Stefan Benker (Ahaus), Mandy Hartung, Lilli Krist (Bad Oeynhausen), Marina Janzer (Espelkamp), Anas-tasia Friesen (Hille), Janine Studholme (Hüllhorst), Lene Kämpf (Ibbenbüren), Frank Schnittger (Lemgo), Silvia Flörke, Faton Shala, Sophie Zurheide (Löhne), Tarek Moustakas (Lübbecke), Katrin Bock, Anastasia Kozlova, Jaana Schulz (Minden), Vere-na Sieveke (Oerlinghausen), Magdalena Jurczok (Petershagen), Tatjana Airich (Porta Westfalica), Swenja Immohr (Rahden), Nadine Berks, Katharina Plöger (Vlotho).

Am Evangelischen Berufskolleg Wittekindshof haben 41 Frauen und Männer die Heilerziehungspflegeausbildung bzw. die Aus-bildung als Erzieherin und Erzieher erfolgreich abgeschlossen.

Erfolgreiche Abschlüsse am Berufskolleg

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Mitarbeitervertretung

Wie im Mitarbeitervertretungs-gesetz vorgesehen wurde im Anschluss an insgesamt vier (Teil-)Wahlen eine Gesamtmitarbei-tervertretung für alle Bereiche der Diakonischen Stiftung Wittekinds-hof gebildet.

Der Gesamtvertretung gehören Vertreterinnen und Vertreter der MAV’en der Ost-Region (Campus, Kreise Minden-Lübbecke und Herford), der West-Region (MAV Gronau), der Region Hamm-Waren-dorf sowie der Region Herne an. Nachdem wir in der „Durchblick“-Ausgabe 2/2010 die Wahlergeb-nisse der Ost-Region vorgestellt hatten, hier die Resultate der drei weiteren Wahlen:

MAV Gronau In Gronau wurde Dietmar Schaaf erneut zum 1. Vorsitzenden der MAV Gronau gewählt. Er ist zur Ausführung dieses Amtes mit einer halben Stelle (0,5 VB) freigestelllt. Renate Robert und Christel Opitz übernehmen als 2. bzw 3. Vor-sitzende dessen Stellvertretung. Ferner gehören der MAV Gronau an: Uwe Feierabend, Ute Niehoff, Kerstin Brockmann, Anette Witt, Gerhard Roters und Alfred Olde groote Beverborg.

MAV Hamm-Warendorf Für die Region Hamm-Warendorf wurde Lioba Hirschberg (Sulkshe-

ge-Hamm) zur Vorsitzenden und Bahar Karaköse (AUW-Warendorf) zu ihrer Stellvertretung gewählt. Monika Hubert, ebenfalls Sulkshe-ge-Hamm, ist das dritte Mitglied der MAV Hamm-Warendorf.

MAV Herne Zum Vorsitzenden der MAV Herne wurde Wolfgang Wien gewählt; Stellvertreterin ist Simone Hoff-mann. Sandra Koch gehört als Schriftführerin ebenfalls zur MAV in der Region Herne.

Gesamtmitarbeitervertretung Der Gesamtmitarbeitervertretung der DSW stehen Dieter Thormann (Region Ost; Bad Oeynhausen-Volmerdingsen) als Vorsitzender und Dietmar Schaaf (Region West; Gronau) als sein Stellvertreter vor. Weitere stimmberechtigte Mitglie-der sind Wolfgang Wien (MAV Herne) und Lioba Hirschberg (MAV Hamm-Warendorf). Die Kolleginnen Ursula Eversen (Region Ost) und Renate Robert (Region West) sind als beratende Mitglieder tätig.

Wirtschaftsausschuss Im Wirtschaftsausschuss vertreten Bahar Karaköse (MAV Hamm-Wa-rendorf) und Wolfgang Wien (MAV-Herne) die Interessen der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter.

Die Gesamtmitarbeitervertretung ist zuständig für die Aufgaben, die

Kolleginnen und Kollegen aus meh-reren oder allen Regionen betref-fen. Ferner übernimmt die Gesamt-mitarbeitervertretung die Aufgaben einer Mitarbeitervertretung, sofern in einer Region weder eine MAV amtiert noch ein Wahlvorstand vor-handen sind. Auch Dienstvereinba-rungen, die allen Kolleginnen und Kollegen der Diakonischen Stiftung zu gute kommen, werden vom Vorsitzenden stellvertretend für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-mer unterzeichnet.

Bei fortschreitender Regionalisie-rung an Orten außerhalb des Grün-dungsgeländes und der Campus-Region wird künftig der Arbeit der Gesamtmitarbeitervertretung ein höherer Stellenwert zukommen, als in der Vergangenheit.

MAV Ost Eine erste Veränderung hat sich in der MAV der Ost-Region ergeben: Andreas Korff, der für die MAV-Arbeit mit halber Stelle freigestellt wurde und das Amt des 1. Schrift-führers übernommen hatte, ist aus persönlichen Gründen aus seinen MAV-Aufgaben ausgeschieden und hat sein Mandat zur Verfügung gestellt.

Helmut Janz, MAV Region Ost

Gesamtvertretung konstituiert Mitarbeitervertretungen Gronau, Hamm-Warendorf und Herne gewählt

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Personalia

Verstorbene

Personalia

In der Bewohnerschaft der Dia-konischen Stiftung Wittekindshof verstarben:

20.05.2010 Walter Ramsauer04.07.2010 Franz Lietmeyer17.07.2010 Ulrich Riswick29.07.2010 Günter Roch31.07.2010 Willi Hahnefeld

In der letzten Ausgabe haben wir in der Rubrik „Personalia“ leider ein Bild vertauscht. Die Person, die wir in der gedruckten Version als Jörg Schreiber benannt hatten, ist in Wirklichkeit Cordt Seifert. Entschul-digung für das Versehen! Damit nun nichts endgültig durcheinander gerät, die entsprechenden Perso-nalmeldungen mit den korrekten Fotos:

Bankbetriebs-wirt Cordt Seifert (33) hat im April die Verantwor-tung für die Organisation und Abwick-lung von Finanz- und Investitions-

maßnahmen übernommen. Zu den Aufgaben des gelernten Bank-kaufmanns zählen Beantragungen von Fördergeldern und Erstellung von Verwendungsnachweisen für Bauvorhaben. Vor seinem Eintritt in die Diakonische Stiftung war er als Bankangestellter und selbstständi-ger Baufinanzierungsberater tätig. Seifert ist Mitarbeiter in der Abtei-lung Finanzen und Controlling.

Ebenfalls zu dieser Abtei-lung gehört Jörg Schrei-ber (36). Seit Ende 2009 hat er als Controller den Immobilienbe-stand im Blick. In Abstim-

mung mit der Abteilung Bau- und Immobilienservice ist er etwa für die Einführung eines Mietmanage-ments und die Kostenverfolgung bei Baumaßnahmen verantwortlich. Schreiber hat eine duale Ausbildung zum Betriebswirt absolviert und dabei an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bielefeld studiert. Zuletzt war er bei einem Unternehmen der Entsorgungswirt-schaft als Controller für den Bereich Osteuropa verantwortlich.

Seit 15. Juli 2010 arbei-tet Sabrina Kleimeier im Sektretariat des Kauf-männischen Vorstandes und Ressort-

Cordt Seifert

Jörg Schreiber

leiters Wirtschaft und Finanzen, Dieter Hakenberg, tätig. Sie hat dort Nicole Burmeister abgelöst, die in Mutterschutz und Elternzeit verabschiedet wurde. Sabrina Kleimeier, geboren in Löhne, ist gelernte Industriekauffrau und war dort zuletzt bei einem mittelständi-schen Automobilzulie-ferer tätig.

Nach fast 35-jähriger Zugehörigkeit zur Diakoni-schen Stiftung Wittekindshof wurde Diakon Karl-Heinz Edler in die Ruhephase der Altersteilzeit

verabschiedet und vor allem für sein ehrenamtliches Tun mit dem Golde-nen Kronenkreuz der Diakonie aus-gezeichnet. Der gebürtige Volmer-dingsener hatte Polsterer und Dekorateur gelernt ehe er 1976 in die Diakonische Stiftung wechselte. 1981 schloss er die Ausbildung zum Diakon erfolgreich ab. Seit Ende 1984 war er als Leiter des Hauses Hauptstraße tätig. Während seiner letzten sechs aktiven Berufsjahre hatte er das Amt des stellvertreten-den Leiters des Geschäftsbereiches SoLe (Selbstbestimmte offene Lebensräume) inne und organisierte und begleitete als Stabsstelleninha-ber zahlreiche Umzüge von Be-wohnerinnen und Bewohnern der Diakonischen Stiftung in dezentrale unterstützte Wohnformen.

Sabrina Kleimeier

Aus dem Kreis der Mitarbeiterschaft bzw. der ehemaligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verstarben: 13.06.2010 Gerda Kirchner, Morgenstern10.08.2010 Helga Heemeier, Ulenburg

Karl-Heinz Edler

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Blindtext

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ImpressumDurchblick, Leben und Arbeiten im Wittekindshof, Zeitschrift der Diakonischen Stiftung Wittekindshof

Herausgeber: Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke, Theologischer Vorstand (v.i.S.d.P.)

Redaktion: Klaus SchuhmacherZur Kirche 2, 32549 Bad OeynhausenTel.: (0 57 34) 61-11 30Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 06.11.2010

Fotos: Anke Marholdt: S. 1, 7, 9, 10, 14, 15, 17, 19 Maik Meid: Titel, S. 13Pönnighaus Photography: S. 3Privat: S. 8, 11, 12, 14Klaus Schuhmacher: S. 1, 19

Texte: Die nicht namentlich gekennzeichneten Texte wurden erstellt von Anke Marholdt, Pressesprecherin, sowie Klaus Schuh-macher und Ella Buresch. Auswahl und Redaktion: Klaus Schuhmacher

Satz und Layout: amadeo Marketing & Design

Druck: Druckerei + Verlag, Kurt Eilbracht GmbH & Co. KG, Löhne

Versand: Wittekindshofer Werkstätten, Bad Oeynhausen

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Alle Rechte vorbehal-ten. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung der Redaktion.

Spendenkonto:Kto.: 12 22 00BLZ: 494 900 70Volksbank Bad Oeynhausen-Herford eG

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