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bewusst schön leben Rosenkönigin Die Biorosen von Lilo Meier sind zum Essen da Fischers Fränzi: Fliegenfischen ist das neue Lieblingshobby urbaner Frauen Tösstaler Mostbröckli: Im Gasthof Gyrenbad kommen Gourmets auf ihre Kosten Stark engagiert: England ist ein gutes Pflaster für Social Entrepreneurship 4/12 CHF 6.50 Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit 4 / September 2012 www.eco-life.ch eco life

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Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit

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bewusst schön leben

RosenköniginDie Biorosen von Lilo Meier sind zum Essen da

Fischers Fränzi: Fliegenfischen ist das neue Lieblingshobby

urbaner Frauen

Tösstaler Mostbröckli: Im Gasthof Gyrenbad

kommen Gourmets auf ihre Kosten

Stark engagiert:

England ist ein gutes Pflaster für Social Entrepreneurship

4 /12 CHF 6.50Das Schweizer Magazin

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Unser Beitrag für mehr Energieef� zienz. Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) setzen sich für den ef� zienten Umgang mit der Ressource Strom ein. Unter anderem mit technischem Know-how, persönlichen Energieberatungen und praktischen Stromspar-Tipps für den Alltag, die Ihr Portemonnaie schonen – ganz ohne Komfortverlust. Probieren Sie es aus, Ihr Engagement lohnt sich!

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4/12 ECOLIFE 3

«ecoLife» zeigt seine fotogenen Seiten: Halten Sie hier mal die Kamera drauf! Hier können Sie für nur 22.50 Franken pro Jahr ein «ecoLife»-Abo kaufen.

Im App Store von Apple finden Sie die digitale «ecoLife»- Ausgabe.

Möchten Sie im «ecoLife» inse rieren? Hier gehts zu den Media daten.

Täglich frische News gibts auf der «ecoLife»-Website.

Reto Wüthrich,

Chefredaktor «ecoLife»

Editorial

Scannen Sie uns ein!

In dieser Ausgabe arbeitet «ecoLife» erstmals mit QR-Codes. Damit ist es uns ab sofort möglich, Ihnen auf einfache und schnelle Art und Weise vertiefende und weiterführende Informationen zu unseren Artikeln und Reportagen zugänglich zu machen.

Die Abkürzung QR steht für «Quick Response», zu Deutsch: schnelle Antwort. Vor einigen Jahren wurden die schwarz-weissen QR-Codes zur Markierung von Baugruppen und Komponenten für die Logistik in der Automobilproduktion des Toyota-Konzerns entwickelt. Heute begegnet uns diese kodierte Abbildung einer Webadresse immer öfters in Zeitschriften, auf Werbeplakaten, Prospekten oder Visitenkarten.

Sie können die QR-Codes in «ecoLife» ganz einfach nutzen: Die meisten Mobil- telefone, Smartphones oder Tablet-Computer wie das iPad verfügen über eine eingebaute Kamera und eine Software, die das Einlesen oder Einscannen von QR-Codes ermöglicht. Wer die nötige Software noch nicht hat, kann diese – oft kostenlos – als App auf sein Gerät laden. Mit dem entsprechenden Suchwort etwa in den App Stores von Apple oder Android finden Sie eine grosse Auswahl an sogenannten Readern.

Sobald die Software installiert ist, können Sie diese starten, danach das Gerät auf den QR-Code richten, und sobald der Code erkannt wird, werden Sie automatisch auf die entsprechende Internetseite geführt. Auf diese Weise finden Sie in der vorliegenden «ecoLife»-Ausgabe zum Beispiel Rezepte, Wettbewerbe oder Sonder- angebote. Und nebenbei können Sie gleich mal etwas üben. Viel Spass!

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08 Rosenkönigin Lilo Meier züchtet Bio-Rosen, aus

denen sie keine Sträusse, sondern Sirup, Rum oder Konfi macht.

14 Lustwandeln Sie nehmen das, was da ist. Und machen

etwas daraus. Die Crew im Tösstaler Gyrenbad veredelt regionale Produkte mit Leidenschaft.

20 Bockige Typen «ecoLife» geht im Naturpark Piz Beverin

Steinböcke beobachten.

27 Zwei-Ohr-Hotel Das Hotel Solsana im Saanenland ist

auf die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen ausgerichtet. Ein Besuch.

30 Very british Nirgendwo sonst ist das soziale

Unternehmertum so stark wie in Grossbritannien.

38 Fischers Fränzi Lange Zeit galt Fischen als spiessig.

Damit ist Schluss. Heute ist Fliegen - fischen trendy.

41 Born to be wild Die Botanikerin Evelin Pfeifer

fordert mehr Chaos. Zumindest in unseren Gärten.

44 Ruheoase Der Birspark bietet eine Insel der

Ruhe in unserem hektischen Alltag. Er ist «Landschaft des Jahres».

46 Grünes Geld Mirjam Staub-Bisang fordert ein

Umdenken: Investoren müssten auf Nachhaltigkeit setzen, sagt die Vermögensverwalterin.

Rubriken 06 ecoTicker 23 ecoLife-Club 46 Impressum

41

14 20

27

38

Inhalt

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1Energieverbrauch (kWh/100 km): kombiniert 17.3 (Benzinäquivalent: 1.97 l); CO2-Emissionen: kombiniert 0 g/km. Energieeffizienz-Kategorie: A. Durchschnittswert CO2-Emissionen der Personenwagen in der Schweiz: 159 g/km.

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6 ECOLIFE 4/12

ecoTicker

Jumi schlägt alleVor gut sechs Jahren haben die beiden Emmen-

taler Jürg Wyss (Bauer, auf dem Bild rechts) und Mike Glauser (Käser) Jumi gegründet. Heute

arbeiten 19 Leute im Betrieb. Gemeinsam mit Käsern und Bauern aus der Region Gysenstein (BE) entwickeln und produzieren sie exklusive Fleisch-

produkte und Käseinnovationen, die sie an eigenen Marktständen in Bern und London, übers Gast-

gewerbe, in Nobelhotels und Delikatessen läden verkaufen. Bekanntestes Produkt ist die Belper Knolle – ein tennisballgrosser, kugelförmiger

Käse. Nun hat das Unternehmen gar den Swiss Economic Award gewonnen, den bedeu-tendsten Jungunternehmerpreis der Schweiz. www.jumi.lu

ZusammengeklapptDie Definition von Klappstuhl, ein zusammenklappbarer Stuhl, wird bei vielen klassischen Klappstühlen wörtlich genommen, und optisch wird die Funktion des Klappens der des Sitzens oft übergeordnet. Die auffallende Rücken­lehne des Klappstuhls Nods mit seiner kreuzenden Geste lädt dagegen zum entspannten Sitzen ein. Das Design wiederspiegelt die komfortable Sitzposition der Person, die lässig die Beine übereinanderschlägt und es sich auf dem Stuhl gemütlich macht. Das platzsparende Möbel stück wird funktionalen und ästhetischen Ansprüchen gerecht. Entworfen hat es das Atelier Oï für Atelier Pfister. Dort gibt es weitere klappbare Gartenmöbel des welschen Designstudios. Alle sind aus Teak­Massivholz aus Indonesien hergestellt und wetterfest. Pfister ist Partner im WWF Global Forest & Trade Network und setzt zusammen mit seinem Lieferanten auf eine schrittweise Umstellung der Waldnutzung und Produktion in Richtung FSC­Zertifizierung. www.atelierpfister.ch

Prost aufs HirsebierDie Schweiz hat ihr erstes Hirsebier. Noch besser: Hirsegold. So heisst das braufrische Produkt der Mühle Zwicky, die sich bereits seit 1930 auf die Verarbeitung von Hirse zu verschiedens­ten Produkten spezialisiert hat. Zusammen mit der Gossauer Brauerei Stadtbühl präsentiert Zwicky mit «Hirsegold» ein erfrisch­ end spritziges Getränk mit leicht süsslichem Geschmack. Das neue Bier gilt als Meilenstein in der Firmengeschichte. Denn es ist eines der ersten glutenfreien Biere überhaupt. So kommen Menschen mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) endlich auch in den Genuss eines kühlen Blonden. www.hirsegold.ch

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4/12 ECOLIFE 7

Alpstall wird ErlebnisalpDer Stall auf der Alp Glivers ist schick um- und ausgebaut worden. Strom liefern Solarpanels, geheizt und gekocht wird nach wie vor mit Holz. Für den Betrieb mit bis zu 30 Schlafplätzen ist die Bauernfamilie Nadia und David Deplazes verantwortlich. Familien, Wanderer, Bikerinnen und Schulklassen können hier ausspannen, zum Lamatrekking starten oder Arbeitseinsätze leisten. Land-wirtschaft und Tourismus, Ökologie und Kultur sollen hier zusammenfinden. www.amarenda.ch

Ökoluxus ohne Kompromisse«Wer ein Luxusauto fährt, erwartet immer noch 100 Prozent Komfort und Fahrspass, verbunden mit exklusivem Design. Heute will man aber gleichzeitig auch einen nachhaltigen und bewussten Lebensstil führen.» Dies sagt Anouk Poelmann, Präsi - dentin von Volvo Schweiz. Es sind keine leeren Worte. Denn jetzt ist der weltweit

erste Diesel-Plug-in-Hybrid von Volvo auf dem Markt. Er bietet drei Antriebsarten in einem Auto. Im Pure-Modus wird das Fahrzeug so weit möglich nur vom elektri-

schen Motor angetrieben; im Hybrid-Modus interagieren der Fünfzylinder-Turbo-dieselmotor und der Elektromotor, um die optimale Balance zwischen Fahrspass und geringem Schadstoffausstoss sicherzustellen; im Power-Modus wird die grösstmögliche Leistung von 215 + 70 PS erreicht und von 0 auf 100 km/h in 6,2 Sekun-

den beschleunigt. www.volvocars.com/switchtopure

Ein Spitzel fürs VeloWie die Autofahrenden mit ihren Navi­Geräten wollen sich auch Radlerinnen und Radler die Route bequem anzeigen lassen. Oder ein Video der Velotour aufnehmen, an der Ampel rasch die Mails checken und auf der Tacho­App die Geschwindigkeit ablesen. Doch wie kann man das iPhone auf einem

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Eine vergessene TraditionAls erster Pasta­Hersteller welt­ weit bringt das italienische Bio­ Feinkost­Unternehmen Ppura eine Pasta mit geröstetem Hartweizen auf den Markt. Bei der in Vergessen-heit gera tenen Tradition des «grano tostato» werden über Feuer geröstete Hartweizenkörner zu einer dunklen, nussig schmecken­den Pasta mit Röstaromen verar ­ beitet, die mit keiner anderen Nudelart vergleichbar ist. Erhältlich ist die neue Pasta in ausgewählten Feinkostgeschäften und Biosuper­märkten. www.ppura.ch

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4/12 ECOLIFE 9

Die RosenfrauLilo Meier hegt auf ihrem Biofeld Tausende von Rosenstöcken –

aber nicht für Sträusse, sondern als Rohstoff für Leckereien. In liebevoller Handarbeit verwandelt die diplomierte Botanikerin

duftende Blütenblätter in Konfitüre, Sirup, Essig oder Rum. Text: Beate Kittl , Bilder: Tom Baumann

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Die Junisonne strahlt auf Lilo Meiers wildromantischen Hausgarten, in dem sich ihr Hexenhäuschen am Fuss des Uetlibergs versteckt. Schmetterlinge gaukeln, manns hohe Rosensträucher und Holunderbüsche strö­men Sommerparfum aus. Noch betörender aber duftet es aus dem Papiersack in der Laube, der randvoll gefüllt ist mit Rosenköpfchen in allen rosa Schattierungen: Nach einer Mischung aus Omas blumigem Parfum und Südfruchtsalat riechen sie, zugleich süss und leicht herb. Mit flinken Händen klaubt Lilo Meier Blüte um Blüte daraus und zupft die samtenen Blütenblätter vom Blütenkelch.

Nicht zur Dekoration oder für Parfum dient diese Herrlichkeit, sondern als Rohstoff für süsse und pi­kante Leckereien: Zehntausende von Rosen in Pink, Gelb und Hellrosa verarbeitet die Ein­Frau­Firma «Blü­tenschmaus» jedes Jahr zu Rosenmark, -konfitüre, ­sirup, ­essig und Rosenrum. «Meine Idee ist es, etwas zur Kultur zu machen, das möglichst nah an der Natur ist», sagt Lilo Meier.

Rosen aus Regenwetter. Die zierliche Frau mit dem verschmitzten Lächeln versprüht Leidenschaft. «Frische Blüten sind so fein», schwärmt sie. Je nach Verarbeitungstemperatur würden die Rosen Beeren- oder Fruchtaromen, Noten von Erdbeeren oder Apri­kosen verströmen. «Rosen aus Regenwetter schmecken ganz anders als die an einem sonnigen Tag gepflückten.»

In ihrem Häuschen hat Lilo Meier eine winzige Gewerbeküche eingerichtet, in der sie nach streng geheimen – an sich einfachen – Rezepturen ihre Blüten zu Mark oder Sirup einkocht. Bei bestimmten Tempe­raturen und nach einer gewissen Zeit lösen sich die diversen Aromen aus den Blättern, die in Wasser, Es­sig oder beim Rosenrum in Alkohol als Trägerflüs­sigkeit übergehen.

Die Diplombotanikerin erforschte schon im Stu­dium die Inhaltsstoffe von Kaffee. Das Aroma der Rosen setzt sich aus 400 bis 600 Substanzen zusammen, erklärt sie. Sie dienen dazu, Bestäuber anzulocken und Fress­feinde der Pflanzen zu vergraulen. Die Molekülgrup­pen sind bei vielen Pflanzenarten die gleichen. Tat­sächlich erinnert das am Vortag eingekochte Rosen­mark an Litschi und der Sirup an frische Himbeeren.

Alchemie in der Hexenküche. Fast alles macht die Rosenkünstlerin von Hand – vom Zupfen der Rosen­köpfe, wobei manchmal Freunde und Verwandte hel­

fen, bis zum Einkochen, Abfüllen und Etikettieren. Gänzlich ungeplant seien die Rosen in ihr Leben ge­purzelt, erzählt die 43-Jährige, die auch schon Musik gemacht und Webseiten programmiert hat. «Ich finde es spannend, etwas Neues aufzubauen.»

Das Verarbeiten der Blütenblätter ist für sie mehr als nur Chemie. «Das Ganze hat etwas von Alchemie», sagt sie. «Ich streichle die Rosen und rede mit ihnen, auch beim Kochen.» Es sei wie beim Tango, sinniert die leidenschaftliche Tänzerin: «Es gibt so viele Ein­flussfaktoren, die man nicht alle bewusst steuern kann. Darum muss man an etwas Übergeordnetes denken – dann kommt es gut.»

Sanfte Verarbeitung, Frische und Regionalität: Dieses Prinzip hat Lilo Meier in der Slow­Food­Bewe­gung wiedergefunden. Gemeinsam mit dem Verein hat sie diesen Frühling ein Rosen­Menü kreiert: Weisse Spargeln auf Rosenessig, mit Rosenmark gefülltes Poulet in Pistazien­Zitronen­Kardamom­Kruste, Kar­damom­Crème auf Rosenmark mit Amaretto­Häubchen.

Wildnis auf dem Feld. Mit den «Slow Foodern» teilt sie auch den Wunsch nach Ökologie und Nachhaltigkeit. Ihre Ro­sen stammen von einem bay­rischen Züchter, der Zucker aus der Schweiz, das eine hal­be Hektare grosse Feld – des­sen Standort sie nicht preisge­ben mag – liegt auf dem Land eines Biobauern im Knonauer Amt. Dort hat die Natur Vor­rang: «Mein Feld ist ein Riesen­

Panna cotta mit Rosen-Erdbeeren250 g Erdbeeren waschen, in feine Scheibchen schneiden1 dl Rosensirup darübergiessen, zugedeckt bei Raumtemperatur 2 bis 4 Stunden ziehen lassen5 dl Vollrahm aufkochen6 Blatt Gelatine gemäss Beschreibung auflösen, zum heissen Rahm geben, gut mischen, in kalt ausgespülte Förmchen giessen, abkühlen lassen, stürzen und mit Rosen-Erdbeeren garnieren

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Charmante Männer dürfen die Frauen auch in Zukunft mit

einem Strauss roter Rosen bezirzen. Allerdings hat Lilo Meier

aus ihren Biorosen ein paar Dinge gemacht, die auch

überraschen: Sirup, Essig, Konfitüre und andere Leckereien

für den Gaumen.

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chaos», lacht die Biologin. Zwischen den rund tausend Rosensträuchern wachsen Begleitkräuter, die mit ihren ätherischen Ölen Schädlinge fernhalten sollen. Daneben stehen Hecken mit Bäumen und Sträuchern, die Lebens­raum für Vögel bieten, die Raupen oder Wühlmäuse fres­sen. Der Bauer mulcht ab und zu mit Stroh und lässt seine Hühner zwischen den Rosen spazieren.

Mehr macht Lilo Meier nicht: «Meine Rosen müssen selbst überleben», sagt sie. Sie baut englische Rosen, Damaszener­, Bourbonen­ und Portlandrosen an – welche Sorten genau, ist ebenfalls geheim. Sie müssen stark duf­ten, mehrmals im Sommer blühen und Schädlingen und Pilzen standhalten. Pestizide oder Kunstdünger sind tabu, denn die Rosen sind biozertifiziert. Zwangsläufig, sagt die Fachfrau, da Blumen den Ruf hätten, mit vielen Pestizi­den verseucht zu sein und es oft auch sind.

Harter Winter. Doch der letzte Winter war sogar für ihre sehr robusten Gewächse zu hart: In diesem Frühling waren viele Rosenstöcke auf dem Feld vergilbt und voller Pilze. Der Ertrag werde dieses Jahr wohl nur halb so gross aus­fallen wie normal, schätzt Lilo Meier. Letztes Jahr erzeugte sie rund 300 Kilogramm Rosenmark und 250 Liter Sirup, die sie unter anderen an die Confiserie Sprüngli verkaufte. Ein herber Schlag für die erfinderische Frau, die von ihren Rosenprodukten lebt. Doch wirtschaftliche Überlegungen kommen erst an zweiter Stelle: «Meine Motivation ist es, gute Qualität herzustellen», sagt sie. Dafür investiere sie die Zeit, die es eben brauche, und verwende für ihre Pro­dukte wohl gut doppelt so viele Blütenblätter wie her­kömmliche Rezepturen.

Diese schmecken denn auch besonders kräftig nach den edlen Blüten, mal fruchtig, mal leicht bitter – aber nie

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4/12 ECOLIFE 13

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nach Kosmetika. Die Standard­Damaszenerrosen für Seifen und Parfums, die in Ländern wie etwa Iran oder der Türkei angebaut werden, fügt Lilo Meier in ihren Re­zepturen quasi nur als Gewürz zu; allein würden sie ein unangenehmes Seifenaroma ergeben.

Und wie reagieren die Menschen auf ihre blumigen Leckereien? «Frauen sind meist sofort begeistert und of­fen für den Geschmack», sagt die Rosenfrau. Männer sei­en oft erst einmal skeptisch: Ob man das wirklich essen könne? «Doch dann staunen sie, wie gut das ist», lächelt sie. «Ökologisch bedeutet eben nicht unbedingt aske­tisch.» www.bluetenschmaus.ch

In diesem wildromantischen Haus entstehen

wunderbare Produkte aus Biorosen. Können Sie

die Blüten riechen?

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14 ECOLIFE 4/12

Lustwandeln im Tösstal

Sie nehmen das, was da ist. Und machen etwas daraus. Die Crew im «Gyrenbad» mit Küchenchef Dirk Trademann veredelt

regionale Produkte mit Leidenschaft und Bodenständigkeit. Text: David Coulin, Bilder: Marcus Gyger

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Das «Gyrenbad»-Menü* Rieslingsuppe mit Gyrenbader Mostbröcklistreifen

und Kerbelschaum

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Sie gehören zum Tösstal wie die bewaldete Hü­gellandschaft: die Fensterfronten der nied rigen Flarzhäuser. Sie sorgten im 19. Jahrhun dert da­für, dass genügend Licht in die dunkel getäferten Stuben einfiel, wenn dort Frauen und oft auch Kinder an Spinnrädern oder Webstühlen sassen, während die Männer zu den Kühen schauten oder im Wald holzten.

Auch beim Hauptgebäude des Gasthofs Gy­renbad ist das nicht anders. Nur standen da drin­nen nie Webstühle, sondern es tafelten an reich gedeckten Tischen die gutbetuchten Damen und Herren aus den Städten. Sie kamen, um sich im Nebentrakt in einen der Holzzuber zu setzen und heilversprechendes Tösstaler Wasser über sich er­giessen zu lassen. Sie kamen aber auch, um den Blick über das Tösstal hinaus bis zu den Berner Alpen schweifen zu lassen oder im Landschafts­garten zwischen einem Mammutbaum, stramm geschnittenen Buchshecken und geschlitztblätt­rigen Platanen zu wandeln.

Mostbröckli vom Bauernhof. Die Bädergeschich­te – sie ist Vergangenheit. Doch noch immer atmet der Gasthof Gyrenbad diesen Mix aus Noblesse und Bodenständigkeit. Noch immer stehen die bordeauxroten Sofas im herrschaftlichen Damen­

salon, die Täfer in der Gaststube sind lindengrün eingefärbt, und jeder einzelne Fensterrahmen wurde nach allen Regeln der Denkmalpflege an die leicht verzogenen Winkel angepasst. Die Mo­ dernität ist dezent, aber wirkungsvoll eingebracht – zum Beispiel in Form des Stahlbodens, der über die alten Tonplatten des Feuerkellers gelegt ist.

Dort, im einstigen Badesaal, in der Gaststube oder auf der lauschigen Veranda wird genau die­se Verbindung von leichter Moderne, Währ­schaftigkeit und diskretem Stil auch gastrono­misch gelebt. Für die Ausflügler und Wanderer gibt es schon mal einen Tagesteller unter zwanzig Franken, und der hausgemachte Eistee lässt kei­ne Kehle trocken. Es lohnt sich aber, nach der Tageskarte zu fragen. Dann entfaltet sich die ganze Gyrenbadkultur auf dem Teller. Shrimps und Hummer sucht man hier vergeblich. Dafür

Sie geben dem Gasthof Gyrenbad ein Gesicht: Monika Kunz führt den Betrieb

zusammen mit ihrer Schwester Lore in dritter Generation. Dirk Trademann

ist der Küchenchef, der das Konzept des Hauses mit Feingefühl auf den Teller

bringt.

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Im einstigen Badesaal des Gyrenbad, in der Gaststube oder auf der lauschigen Veranda

(Bild links) wird die Verbindung von leichter Moderne, Währschaftigkeit und diskretem Stil

auch gastronomisch gelebt. Fragen Sie nach der Tageskarte. Es lohnt sich.

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Die Textilindustrie hat das Tösstal geprägt – wirtschaftlich und architektonisch.

Die Zeugen dieser Vergangenheit können heute noch besichtigt werden.

findet man die Rieslingsuppe mit Gyrenbader Mostbröcklistrei­fen und Kerbelschaum. «Noch meine Grosseltern haben die Mostbröckli im Haus selber geräuchert», sagt Monika Kunz, die zusammen mit ihrer Schwester Lore den Gasthof in dritter Ge­neration führt. Heute übernimmt das die Familie Fuster auf dem Bauernhof nebenan in ihrer gros sen Räucherei.

Viel Feingefühl. Seine ganze Zauberkraft bringt der Küchenchef Dirk Trademann in den zarten, in regionalem Amberbier einge­legten Rindsschmorbraten (natürlich wieder vom Nachbarhof) ein, begleitet von einem Bierjus, einer sämigen Rheintaler Ribel-maispolenta und glasierten Kräuterkohlrabi. Lieblich­herb der Geschmack des zarten Fleisches, die regionalen Beilagen leicht und edel dazudrapiert. Dirk Trademann bringt das Konzept des Hauses mit viel Feingefühl auf den Teller. «Wir nehmen das, was da ist, und machen etwas daraus», sagt Monika Kunz. Früher war es das Wasser, heute sind es die Erzeugnisse der Region. Dafür stehen auch die lauwarmen Rotweinzwetschgen mit der zart schmelzenden Baumnussglace, die die Mariage zwischen Kultur und Gastronomie im Gyrenbad zur Vollendung bringen.www.gyrenbad.ch, www.rauchspezialitäten.ch

Nischenreiches TurbenthalIm Tösstal stehen noch Zeugen der textil - industriellen Vergangenheit: Flarzhäuser, Kosthäuser, Fabrikantenhäuser, Fabriken mit himmelgreifenden Backsteinschloten. Wie hart das Leben damals war, zeigt das zum Heimatmuseum umfunktionierte Freddihaus bei Bauma. Wie schwierig das wirtschaftliche Leben heute noch ist, zeigen die leer stehenden Kleinfabriken. Von den 300 Spinne reibetrieben in der Hochblüte ist im Tösstal nur noch eine übrig geblieben. Gewoben wird im Tösstal kaum mehr. Überlebt haben nur die grossen Familienunternehmen wie Boller-Winkler in Turbenthal. Nicht nur der Fabrikladen ist ein Augenschein wert, sondern das ganze Fabrikgebäude. Dort hat sich Klein- und Nischengewerbe eingenistet, es gibt Lofts, auch eine Mehrzweck- und Kulturhalle. Über den Gasthof Gyrenbad (siehe Haupt- text) können kulturhistorische Rund gänge gebucht werden, ebenso bei der Kultur - detektive GmbH. www.kulturdetektive.ch;

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20 ECOLIFE 4/12

Ganz schön bockig

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4/12 ECOLIFE 21

Am Schamserberg können Steinböcke beobachtet werden. Am besten bucht man eine Exkursion mit dem Wergensteiger Järger Magnasch Michael oder einer Wanderleiterin, die sich auskennt. Dann kommt man den majestätischen Tieren mit den imposanten Hörnern ganz nah. Wer lieber länger unterwegs ist, kann sich den Tieren auf der Drei­Tagesetappen­Tour durch den Naturpark Beverin selber an die Hufe heften (siehe «ecoLife»­Angebot). Über Maiensäss­Blumenwiesen führt der Rundweg zum Carnusapass, vorbei am tür­kisfarbenen Lai da Scotga, bis hin zum Glaspass. Via Safiental und Alplerschällilücke geht es nach Forcletta digl Lai Grand an den wunderschönen Bergseen Lai Grand und Lai Pintg vorbei und zurück zum Aus­gangspunkt in Wergenstein.

Der Capricorn, wie die Rätoromanen ihren Stein­bock nennen, hat hier sein ganz besonderes Refugium. Im «Center da Capricorns» dreht sich alles um das Bünd ner Wappentier. Nicht nur auf Führungen mit Magnasch Michael. Sondern auch in der Steinbock­Ausstellung im Hotel­Restaurant Capricorns, wo das Tier mit ausgestopften Exemplaren, Infotafeln und Fil­men in Szene gesetzt wird.

Zündende Idee. Dabei stand ganz am Anfang ein leeres Haus: das Hotel Piz Vizan. Es war 1930 von der Metall­ und Uhren­Gewerkschaft (der heutigen

Unia) gebaut worden, damit die Mitglieder gemein­sam Ferien machen konnten. Doch mit der Zeit blie­ben die Gäste aus. Das Haus wurde später an die Ge­meinde Wergenstein verkauft, aber der Betrieb kam nicht in Schwung. Das schöne Haus im Chaletstil drohte als Bauruine zu enden.

Bis der Bündner Tourismus­Entwickler Stefan Forster auf den Plan trat. Er hatte die zündende Idee, das Haus ganz ins Zeichen des Bündner Wappentie­res zu stellen und auf nachhaltigen, naturnahen Tou­rismus auszurichten. Eben wurde das stattliche Haus für vier Millionen Franken erneuert und zum Nied­rigenergiehotel umgebaut. Geothermie und eine So­laranlage liefern jetzt Wärme und Strom. «Damit spa­ren wir Tonnen an CO2 ein», freut sich Stefan Forster über die Energiebilanz.

Auch optisch wurde das «Capricorns» zum Schmuckstück. Die romantischen Arvenholzimmer etwa blieben – wie fast das ganze Haus – möglichst im Originalzustand erhalten, so dass man sich als Gast in gute alte Zeiten versetzt fühlt. Dinniert wird im hellen Arvenholzraum hinter grossen Fenstern, die den Blick freigeben auf die Bergketten. Küchen­chef Torsten Rönisch zaubert delikate (und ebenso preiswerte) Menüs auf die weiss gedeckten Tische mit Kerzenlicht. Um das Wohl der Gäste kümmert sich die Betriebsleiterin Barbara Gätzi. Es sei «Liebe

Der Steinbock ist der Star im Bündner Bergdorf Wergenstein, das auf einer Sonnenterrasse hoch über der Viamala-Schlucht am Fuss

des Piz Beverin thront. Wer genug vom Steinbock-Spotting hat, geniesst die Naturidylle im Niedrigenergiehotel.

Text: Daniela Schwegler, Bilder: zvg

Ganz schön bockig

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auf den ersten Blick» gewesen, als sie das Hotel zum ersten Mal sah, erzählt sie schmunzelnd.

Idyllische Ruhe. Für Schwung sorgt inzwischen auch die Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwick­lung – eine Art Satellit der Zürcher Hochschule für Anwandte Wissenschaften in Wädenswil (ZHAW) –, die im «Center da Capricorns» unter dem gleichen Dach wie das Hotel untergebracht sind. Die Fachstelle be­schäftigt in Wergenstein zehn wissenschaftliche Mit ar­beitende. Neben Professoren sind Studierende, die an der ZHAW zu Umweltingenieuren ausgebildet wer­den, häufig zu Gast.

Sie haben zum Beispiel das Projekt des Naturparks Beverin angestossen, dessen Geschäftsstelle ebenfalls im «Center da Capricorns» ist. In diesen Tagen erhält der Naturpark offiziell das Label «Park von nationaler Bedeutung». Er erstreckt sich von der Viamala-Schlucht übers Schams bis hinein ins Safiental. Über allem thront der Piz Beverin, der mit seinen 2998 Metern die Drei-tausendermarke kratzt und dem Naturpark mit seinem Namen Pate stand.

Vom Bürobetrieb im «Center da Capricorns» merkt man als Hotelgast wenig. Auf der neu erbauten Sonnenterrasse vor dem Restaurant fällt der Blick von der Espresso­Tasse, auf der einem der Steinbock entgegenlacht, auf die üppigen Bergblumenwiesen, die sich an die Flanken des Piz Vizan vis-à-vis und den Piz Beverin oberhalb Wergensteins schmiegen. Wenn es Abend wird und der blaue Himmel der Sternennacht weicht, ist neben dem Ge­bimmel der Kuhglocken von den Tieren auf

der Weide und dem Grillenzirpen kein Laut mehr zu vernehmen. Kontakt für Steinwildexkursionen: Magnasch Mi-

chael, Telefon 058 456 14 12, [email protected]. Weitere In-

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85 Jahre ELMER Citro, ein Schweizer Erfolgsrezept

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Oberhalb Elm, in eindrücklicher Felslandschaft zwischen Wiesen und Wäldern, auf rund 1200 Meter über Meer, entspringt das Quell­wasser, aus dem das ELMER Mineral und das ELMER Citro hergestellt werden. Das Wasser wird durch die verschiedenen Schiefergesteinsschichten gerei­nigt, mineralisiert und schliess­lich bergfrisch in Flaschen abge­füllt und schweizweit vertrieben.

Das unveränderte ELMER­ Citro­Rezept von anno dazumal entspricht dank seinem natürli­chen Zitronenaroma, das ganz auf Konservierungsmittel und Stabilisatoren verzichtet, auch dem heutigen Zeitgeist und lässt sich optimal in eine gesunde Er­nährung integrieren. Dank diesem

Konzept ist es ELMER Citro auch gelungen, sich 85 Jahre auf dem Schweizer Getränkemarkt zu bewähren und die Qualitätsmarke erfolgreich in die Zukunft zu tragen.

Die Geburt einer Tradition. Die Traditionsgeschichte reicht weit in die Vergangenheit zurück. Bereits im Mittelalter wurde dem Wasser aus Elm eine heilbringende Wirkung nachgesagt, was im 19. Jahrhundert zum Bau des Elmer Kurhauses führte. Das Quellwasser wurde 1925 erstmals als ELMER Sprudel verkauft, welcher zwei Jahre später, 1927, auch als Basis für das von Oskar Schärli erfundene ELMER Citro diente.

In den 40er-Jahren etablierte sich ELMER Citro als erfolgreiches Vitamin-Erfrischungsgetränk, das schon bald in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten wurde. Über die Jahre hatte sich aber das Original mit dem unverkennbaren Zitronengeschmack zum Liebling der Konsumenten herauskristallisiert. Mit innovativen Wer­beaktionen, wie den ELMER Girls, machte die Marke vor allem in den 60er- und 70er-Jahren von sich reden und prägte sich somit in das Bewusstsein der Schweizer Bevölkerung ein.

In der Zeit darauf durchlief die Firma einige Besitzwech­sel, bis sie 1999 von der damaligen Pomdor, der heutigen RAMSEIER Suisse AG, aufgekauft wurde. Heute be­schäftigt der Betrieb in Elm, mit einer Jahresleistung von 35 Millionen Liter, 29 Mitarbeiter.

Das Jubiläumsjahr. Zum 85-Jahre-Jubiläum verteilte Chris­tian Consoni, CEO der RAMSEIER Suisse AG, gemein­sam mit einigen Mitarbeitern des Betriebes in Elm allen Elmerinnen und Elmern ein mit Firmengeschenken gefüllter Rucksack. Dazu Consoni selber: «Mit der Aktion wollten wir uns beim Dorf Elm und seinen Bewohnern bedanken. ELMER Citro wäre ohne die Unterstützung von Elm nie eine erfolgreiche Schweizer Traditionsmarke geworden. Dafür sind wir den Menschen hier sehr dankbar.»

In Anbetracht der Erfolgsgeschichte von ELMER Citro wurde zum Jubiläum der ELMER Citro Quellenweg lan­ciert. Während einer anderthalbstündigen Wanderung durch das Quellengebiet können Jung und Alt anhand von Wissenstafeln Spannendes über Mineralwasser und die Geschichte von ELMER Citro erfahren. Auf den Spuren des Wassers können alle aktiven und inaktiven Quellen entdeckt und somit ein Teil der geheimen ELMER­Citro­Rezeptur herausgefunden werden. Der 4,4 Kilometer lan­ge Wanderweg bietet nicht nur einen traumhaften Pano­ramablick auf das Sernftal, sondern führt unter anderem auch an einem Brunnen vorbei, bei dem sich die Wanderer gratis mit einem ELMER Citro erfrischen können.

Nach 85 Jahren ist ELMER Citro heute eine Tradition, die in der Moderne angekommen ist.

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Das kleine Bergdorf Elm ist nicht nur dank dem Natur- spektakel Martinsloch und der Skilegende Vreni Schneider zu nationaler Grösse gelangt, sondern bildet auch den Ursprungs- ort des traditionsreichen ELMER Citros. Seit der Geburtsstunde des Glarner Erfrischungsgetränks sind 85 Jahre vergangen.

Jubiläumsgeschenk an die Elmerinnen und Elmer

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Naturpark Beverin – Steinböcke und Sonnenenergie. Tiefe Schluchten, ab geschiedene Täler, glasklare Berg­seen und Steinböcke prägen den Naturpark Beverin. Der Steinbock beeindruckt jeden Besucher, der ihn zu Gesicht bekommt. Majestätisch, friedfertig und ausdauernd leben die imposanten Tiere in den Fels­wänden rund um den 2998 Meter hohen Piz Beverin. Die kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den Sprachen – dem kleinsten romanischen Idiom «Sutsilvan» und dem Walser Dialekt – und in den unterschiedlichen Sied­lungsformen der Romanen und der im 13. Jahrhun­dert zugewanderten Walser wider.

Tenna und die Kraft der Sonne: 1600 Meter hoch am Eingang ins Safiental gelegen, produziert in Tenna der weltweit erste Solarskilift seit Dezember 2011 elektrischen Strom. Im Sommer beliefern die Solar­zellen Elektrofahrräder des Naturparks mit Energie.

Der Naturpark Beverin will vorhandene Potenzi­ale nachhaltig nutzen und fördern. Deshalb unter­stützt er auch den sanu­Bildungsführer als Part ner. Mehr Information: www.viamala.ch, www.naturpark-beverin.ch.

Die UNESCO Biosphäre Entlebuch. Willkommen in der UNESCO Biosphäre Entlebuch, einer der schönsten und eigenartigsten Regionen der Schweiz. Das Entlebuch, zentral zwischen Bern und Luzern gelegen, ist das erste Biosphärenreservat der Schweiz gemäss Sevilla­Kriterien. Die UNESCO Biosphäre Entlebuch repräsentiert im weltweiten Netz der Bio­sphärenreservate die voralpine Moor­ und Karstland­schaft. Auf einer Fläche von 400 Quadratkilometern befinden sich die grössten und zahlreichsten Moor­landschaften der Schweiz und eine Tier- und Pflanzen­welt von (inter)nationaler Bedeutung. Aber nicht nur Ruhe und Entspannung in fast unberührter Natur

bietet die Biosphäre Entlebuch, sondern auch eine Vielzahl von abwechslungsreichen Freizeitaktivitä­ten wie Mountainbiking, Kneippen, Wandern, Gol­fen und vieles mehr. Auch in geschichtlicher und kul­tureller Hinsicht braucht sich die Region nicht zu verstecken. Goldwaschen, Köhlern oder der Seelen­steg sind Höhepunkte eines Besuches des grössten Buches der Welt. Mehr Information: www.biosphaere.ch

Staunen Sie selbst! Spannende Natur, pure Lebens-freude, den Moment ent decken, einfach sein. Der Naturpark Pfyn­Finges zeichnet sich durch seine Biodiversität und seine Kulturwerte aus. An der Sprachgrenze gelegen, ist er von den verschiedensten Mentalitäten und Kultureinflüssen geprägt.

Der Pfynwald wurde bereits 1997 vom Kanton Wallis unter Schutz gestellt. Wer ihn an einer Tages­exkursion durchwandert, begegnet dem grössten Mur­gang der Schweiz, dem Illgraben. Vorbei an Blumen­wiesen und der wilden Rhone trifft man auf trockene Steppen und eines der grössten Auengebiete der Schweiz. Libellen zeigen sich dem Besucher ebenso gerne wie die Frösche in den Teichen – und wer Glück hat, ent­deckt sogar eine Smaragdeidechse. Kleine und gros se Abenteurer be geben sich auf Schatzsuche. Mit kniff­ligen Rätseln, lustigen Aufgaben und Schauerge­schichten den Pfynwald entdecken – sich mit Feld­stecher, Lupe und Kompass zu unerwarteten Entde­ckungen führen lassen, um dann vielleicht den Schatz zu heben ... Mehr Information: www.pfyn-finges.ch

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Schweizer Pärke im Visier

Links: Das Dorf

Lohn (1585 m ü. M.)

im Val Schons,

Naturpark Beverin.

Unten: Schratten-

fluh – markantes

Karstgebirge

in der UNESCO

Biosphäre

Entlebuch.

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BesondereAussicht

Das in reizvoller Landschaft gelegene Hotel Solsana ist auf die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Gästen ausgerichtet. Menschen wie Pascal Lonfat und Begonia Vazquez können hier entspannt Ferien machen. Nichtbehinderte ebenfalls. Text und Bilder: Vera Rüttimann

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Auf einer Aussichtsterrasse am Süd­hang oberhalb des Berner Ober­länder Dorfes Saanen auf 1150 Me­tern über Meer steht das «Sol sana». Die auffällig ausladenden Balkone verbreiten einen Hauch von Thomas Manns «Zauberberg». Pascal Lonfat ist einer der Hotelgäste. Vom wun­derbaren Anblick weiss er aber nur aus Erzählungen. Und doch kennt er hier jeden Meter. Das kommt so: Das 1913 erbaute Haus war zuerst Hö­henklinik für tuberkulosekranke Kinder. 1974 zog der Schweizerische Blinden­ und Sehbehindertenverband ein. Das mon däne Hotel ist heute spe­zialisiert auf sehbehinderte Gäste.

Nie orientierungslos. Pascal Lonfat, Vizepräsident des Schweizerischen Blinden­ und Sehbehindertenverban­des, ist sehbehindert und oft hier. Sein Schicksal teilt er mit Begonia Vazquez, die er im Hoteleingang trifft. Blind und orientierungslos im Hotel? Nicht doch. Die «Etagenkommode» hilft. In einzelnen Schubladen sind Gebäude und Räume des «Solsana» in Minia­tur nachgebaut und mit Brailleschrift versehen. Mit ihren feinnervigen Fin­gern ertasten die beiden den gesuch­ten Raum. «Das Solsana ist für viele Sehbehinderte wie ein zweites Zu­

hause, weil sie hier alles kennen», sagt Hoteldirektor Daniel Leuenberger.

Manches ist hier anders. Die Zimmerbeleuchtung ist indirekt, damit Sehbehinderte nicht geblendet werden. Überall im Hotel dominiert gelb. Eine Farbe, an der sich Gäste wie Pascal Lonfat besonders gut orientieren kön­nen. Die Gehplatten weisen zur Orien­tierung unterschiedliche Oberflächen­strukturen auf. Auch Reliefbilder an Wänden helfen weiter.

Zimmer mit «Aussicht». Pascal Lon­fat geniesst den Komfort für Sehbe­hinderte. Der Menü plan, die Zim­mermappen des Hotels, alles ist in Brailleschrift verfasst. Der Mittfünf­ziger schätzt, dass er hier ein freies, unabhängiges Leben führen kann. «Nicht eingesperrt in irgend einem Heim.» Besonders mag er den Bal­kon, auf dem er gern den Kopf in den Wind hält. Die Chalets von Reichen und Berühmten wie Ursula Andress, die hier wohnen, sieht er nicht. Auch nicht das reizvolle Saanental und den mondänen Ort Gstaad

Pascal Lonfat war 36 Jahre alt, als er wegen abnehmender Sehkraft seine Arbeit als Laborant bei Ciba Geigy beenden musste. Der Romand ist je­doch nicht verbittert und hat wie viele

Gäste hier sein Schicksal akzeptiert. Er versucht pragmatisch, das Beste aus seiner Situation zu machen. Er lacht viel und trifft sich mit Freunden in einem urchigen Raclette­Stübli in Saa­nen gern zum Aperitif. Die Ferien­region Gstaad/Saanenland lockt ihn zu manchem Freizeitabenteuer. Lonfat wandert und fährt Tandem. Im Win­ter fährt er in Gstaad mit Hilfe einer geschulten Begleitperson sogar Ski. Ganz besonders liebt er das «Menu­hin Festival» in Gstaad, ein Festival für klassische Musik.

Besonderer Gästemix. Die entspan­nende Umgebung und solche Freizeit­angebote sind ein Grund, weshalb im «Solsana» auch viele sehende Gäste – darunter zahlreiche Familien – zu

Von aussen

ist dem

«Solsana»

sein ganz

besonderes

Innenleben

nicht

anzusehen.

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Das «Solsana» ist umgeben von einer prachtvollen alpinen Kulisse. So gehören zum Angebot des Hotels auch drei Spazier routen für Sehbehinderte. Bego­nia Vazquez ist hier besonders gerne mit ihrem Labrador unterwegs. Der Weg ist mit Seilen ausgespannt. Auf dem Weg liegt kein Ast, kein Stein, nicht mal ein Papier. Um Unfälle zu vermeiden, werden die Rou ten wöchentlich kontrolliert. Bego­nia Vazquez' Labrador trägt kein Führ­geschirr. «Rund um das Hotel muss er mit mir nicht im Führgeschirr arbeiten, weil er merkt, dass ich seine Hilfe kaum brau­che. Für uns ist das hier wie im Paradies.» Hunde dürfen nicht nur bei ihren Meiste­rinnen und Meistern übernachten, das Hotel verfügt sogar über eine Hundedu­sche. «Falls sie sich in einem Kuh fladen gewälzt haben, gibt es mit Duschen, Föh­nen und Bürsten das ganze Programm für den Hund», schmunzelt Hoteldirektor Leuenberger.

Im Restaurant des «Solsana» trifft Be­gonia Vazquez auf Pascal Lonfat. Für die beiden Stammgäste ist der Speisesaal mit seinem auslandenden Wintergarten das Herz stück des Hotels. Hier treffen Sehende auf Sehbehinderte. Dieser Mix schafft eine spezielle Atmosphäre. Weil vielen ihre Be­hinderung nicht anzusehen ist, gibt es auch unsichere Blicke seitens der Gäste. Bego­nia Vazquez kennt das und sagt: «Ein La­chen kann alles entkrampfen.» www.solsana.ch

Der besondere

Hoteldirektor mit

besonderen Gästen

(v. l.): Daniel

Leuenberger

geniesst mit

Begonia Vazquez,

ihrem Blindenhund

und Pascal Lonfat

die Nach-

mittagssonne.

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30 ECOLIFE 4/12

Land der ExtremeDie olympischen Spiele haben London ins beste Licht gerückt.

Doch in Grossbritannien rumort es. Der Kasino-Kapitalismus spaltet die Gesellschaft. Das ist aber eine Chance für das Land: Nirgends

ist das soziale Unternehmertum so ausgeprägt wie hier. Julia Grosse

Als Sophi Tranchell das Glück entdeckte, hatte es die Grösse einer Visitenkarte. Wenn überhaupt. Die Jobanzeige in einer Tageszeitung war winzig, und doch veränderte sie das Leben der Britin nachhaltig. Das Unternehmen Divine stellte gerade sein Team zusammen, und Tranchell, bis da­hin im Filmgeschäft tätig, wurde die charismatische Ge­schaftsführerin und das fröhliche Gesicht eines der inzwi­schen gefeiertsten Social Enterprises in Grossbritannien.

Heute hat das Glück für Tranchell eine neue Form: 534 Kalorien auf fünfzehn mal sieben Zentimeter. Wenn Divi­ne Schokolade produziert und verkauft, laufen sozia les Engagement und die Steigerung des Umsatzes nahtlos zu­sammen. Die Verpackung der Fairtrade-Tafeln ziert ein nervöses, todschickes Muster aus traditionellen westafrika­nischen Symbolen, das auch auf eine Louis-Vuitton-Handtasche passen würde. 45 Prozent der Firmenanteile gehören Kakaobauern in Ghana, 43 Prozent einer alterna­tiven Handelsorganisation in London, der Rest ist im Be­sitz der holländischen Mikrofinanzinstitution Oikocredit. 2010 setzte das Unternehmen umgerechnet etwas mehr als 16 Millionen Franken um und verwandelte rund 1200 Tonnen Kakaobohnen, gereift im Schatten des tropi­schen Regenwaldes, in zarte Pralinen oder Orangen­schokolade.

Ein Wachstumsmarkt. Doch Sophi Tranchell ist unzu­frieden. Die Situation im eigenen Land gefällt ihr nicht. «Junge Leute strömen geradezu in die Arbeitslosigkeit, und Regierung und Wirtschaft scheinen aus der Krise nicht viel gelernt zu haben. Immer noch geht es nicht um nachhaltige Geschäfte, sondern der Fokus liegt auf den

Profiten. Das ist nicht gesund für die Wirt­schaft, die Umwelt, für alles.» Fragt man Tranchell, wie in dem turbokapitalistischen Kli­ma Grossbritanniens eine derart blühende Social­Enterprise­Landschaft entstehen konn­te, kommt die Antwort prompt. «Es kann an dem Extrem liegen: Vielleicht haben wir des­halb besonders tolle, starke soziale Unterneh­men, weil wir auf der anderen Seite die gru­seligsten, profit gierigsten Grosskonzerne her-vorge bracht haben.»

Neben den USA gehört Grossbritannien unbestritten zu den ehrgeizigsten Social­Enterprise­Nationen, der «Third Sector» ist fest vertreten in der Politik. Auch einige der grössten sozialen Unternehmen sitzen auf der Insel. 2007 veröffentlichte die Regierung die Zahl von 55 000 Social Enterprises mit einem Umsatz von jährlich über 32 Milliarden Euro, inzwischen sollen es landesweit 62 000 Firmen sein, die soziale Miss­stände anpacken und ihre Gewinne wieder ins Unterneh­men oder in die Gemeinde investieren.

Sozialer Banker. «Die Social­Investment­Bewegung wird sich dennoch stetig und erfolgreich weiterentwickeln. Wir bauen innerhalb Europas unsere eigenen Allianzen auf», sagt Mark Campanale mit selbstbewusster Stimme. Der Brite ist so etwas wie der Finanzguru der Sozial unter­neh mer in England. Er ist seit fast 20 Jahren auf nachhal­tige Finanzmärkte speziali siert und war 1989 einer von Londons ersten Analysten für ethische Investments.

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Jetzt will er den Briten ihre erste soziale Börse bringen, für dieses Jahr plane er erste konkrete Schritte, wie er sagt. «So viele soziale Unternehmen von Theaterakade­mien bis Energiefirmen sind bereits an der klassischen Börse. Die Überraschung ist nicht, dass diese Unterneh­men sich für eine langfristige Finanzierung entschieden haben, sondern dass es ihnen so wenige nachmachen.» Campanales Idee ist es, einen professionellen Finanz­markt für alle sozialen Firmen aufzubauen. «Viele poten­zielle Investoren wissen bisher gar nichts von der Exis­tenz solcher Unternehmen und ihren Erfolgen. Eine Social Stock Exchange würde alle gezielt zusammen­bringen.»

Der Strippenzieher. Als letzten Winter mehrere Hundert Leute bei eisigen Temperaturen im Rahmen der Occupy­Bewegung wochenlang vor dem Londoner Sightseeing­Magneten St Paul’s Cathedral campierten, war auch Peter Holbrook da. Im Tweedmantel mit Samtkragen, gewin­nendem Lächeln und Megafon stellte er sich vor die frie­renden Campierenden und erklärte ihnen eindringlich, wa­rum er ihre Wut verstehe und warum so ziales Unterneh­mertum genau die Ant wort auf ihren Frust sei. Zur Steige­rung des Interesses hatte er Fairtrade-Kaffee und tafelweise Divine­Schokolade im Gepäck.

Der Chef des Lobbyverbandes Social Enterprise UK ist die selbstbewusste, gut vernetzte Stimme der sozialen Unternehmensbewegung, die über genügend Charme und Überzeu gungskraft verfügt, um Politik und Gesell­schaft von diesem Sektor und seinen Potenzialen zu überzeugen. Mehr als 10 000 Firmen vertritt der Lobby­verband bereits, Holbrook zieht sämtliche Fäden, redet, überzeugt, konferiert und erwarb sich selbst den Respekt von Premier David Cameron und seinem Vorgänger Gor­don Brown. Überhaupt ist Holbrook derzeit bester Laune, denn erst kürzlich wurde ein neues Gesetz durchgesetzt: Die «Public Services Bill» legt Gemeinden nahe, Firmen zu beauftragen, die sich jenseits von Profitinteressen auf lo­kaler Ebene engagieren.

Attraktive Optionen. Über den ewigen Wettbewerb mit profitorientierten Konkurrenten könnte Colin Crooks Stunden reden. Während seiner elf Jahre als Chef des So­zialunternehmens Green Works hat Crooks gelernt zu re­den. Und zu überzeugen. Green Works ist zur Stelle, wenn ein Konzern sein altes, gut erhaltenes Mobiliar los­werden will. Das kann er entweder mit günstigen Entsor­gungsfirmen, bei denen die Möbel auf Recyclinghöfen oder Halden landen. Oder er arbeitet mit Green Works, wo Stühle, Tische und Schränke erst wie beim Tetris­Spiel in einer Lagerhalle gestapelt und schliesslich für kleines Geld an karitative Einrichtungen oder Stiftungen weiterverkauft werden. «Sobald wir grossen Unternehmen wie Barclays oder HSBC bewiesen hatten, dass wir in sol­chen Dimensionen arbeiten können, zogen viele andere Fir­men nach», sagt Crooks, der das Unternehmen kürzlich verlassen hat und jetzt ein Wirtschaftsbuch schreibt. M

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32 ECOLIFE 4/12

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«Plötzlich waren wir die at­traktivere Option zu profit­getriebenen Konkurrenten. Wenn soziale Unternehmen höchst professionell geführt

werden, haben sie einen Riesenvorteil, denn sie erfüllen gleich mehrere Anforderungen.»

Forbes für Soziale. Tim West klemmt sich eine beson­ders widerspenstige Locke hinters Ohr. Der freundliche Brite ist Gründer der Agentur Matter & Co, die nicht zuletzt dafür sorgt, dass Sozialunternehmen mit einer perfekten Kommunikation ausgerüstet werden, inklusi­ve der Nahtlosigkeit, mit der ihre Konkurrenten aus der koventionellen Wirtschaft auftreten. «Inzwischen aber kommen selbst viele klassische Firmen zu uns, da sie nach langfristigeren sozialen Inhalten suchen, eben mehr als nur das gewohnte kleine CSR­Regenwald­Projekt.» Im Gegensatz zu den auf Hochglanz polierten

Agenturen in der City sitzen West und sein junges Team fast trotzig in einem ehemaligen Fabrikgebäude im kreativen Osten Londons. Vor ihm auf dem langen, hölzernen Konferenztisch liegt der «RBS SE100 Data Report», eine nett designte Broschüre und eine Art jähr­liche Forbes­Liste für den sozialen Wirtschaftssektor. Matter & Co bringt den Report gemeinsam mit der Ro­yal Bank of Scotland heraus, «denn es ist wichtig, neben allem Enthusiasmus auch die nackten Zahlen zu zeigen, um langfristig als Wirtschaftskraft ernst genommen zu werden», so West.

Umsatz vervielfacht. Divine und Green Works tauchen im SE100 Report auf, doch 2011 war es vor allem ein Unterneh­men, das als Wachstumschampion herausstach: Cool2Care. Vor gerade einmal sieben Jahren konnte sich der ehemalige IBM­Angestellte Phil Conway noch nicht einmal vorstellen, was genau ein Sozialunternehmen eigentlich macht. Fünf Jahre später vervierfachte seine Agentur ihren Umsatz inner­

Schokoloade von

Divine: Genuss mit

Nachhaltigkeit

Pack

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Fac

tory

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4/12 ECOLIFE 33

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halb eines Jahres von rund 330 000 auf 1,4 Millionen Euro. Von derartigen Sprüngen träumen konventionelle Unterneh­men – und tun dabei noch nicht einmal Gutes.

Die Agentur füllt eine Lücke im Versorgungssystem, indem sie Familien mit behin derten Kindern unter die Arme greift: Sie rekrutiert und vermittelt gut ausgebildete, erfahrene Betreuer und bringt so ein wenig Normalität in die oft schwere Anfangszeit. Das Geheimnis ihres wirt­schaftlichen Erfolges war eine klare Strategie für Wachs­tum und Nachhaltigkeit von Anfang an. «Die Strategie gleich von Beginn an diszipliniert durchzuziehen, das war entscheidend», sagt Conway, dessen behinderter Sohn Shaun der Auslöser für die Gründung war.

Sie sollen sich benehmen. Was bringt die Zukunft? «Gerade in Krisenzeiten besinnen sich viele auf Qualität und kaufen erst recht Fairtrade, um das Richtige zu un­terstützen», sagt Schokoladenherstellerin Sophi Tranchell von Divine. «Wenn die Krise kommt, ist Fairtrade­Schoko­

lade eher das, was die Leute als Letztes kaufen», meint dagegen Alex Nicholls, Dozent für Social Entrepreneur­ship an der Saïd Business School in Oxford.

Wir werden sehen. Nicholls jedenfalls war einer der Ersten, der an Englands ehrenwerter Eliteuniversität das Fach Social Entrepreneurship lehrte. Er schaut aus dem Fenster in den grauen Himmel. Ende März traf sich hier die Elite der sozialen Unternehmensbewegung zum le­gendären Skoll World Forum, einer Art Davos der briti­schen Entrepreneure. Es wurde geredet, geplant und ge­arbeitet an dem Traum, dass in Zukunft idealerweise je­des Unternehmen, das in Grossbritannien und der Welt gegründet wird, ein soziales ist. «Natürlich werden und können grosse Konzerne die Welt nicht retten. Das zu erwarten wäre naiv», sinniert Nicholls. «Doch sie sollen zumindest end­lich anfangen, sich zu benehmen.»

Zur langen Version dieses

Artikels: www.eco-life.ch

( im Suchfeld «1563» eintippen).

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Die Firma und der Falter Was hat der Gelbringfalter mit der

Binkert Druck AG gemeinsam? Ganz einfach: Beide sind sesshaft im Kanton Aargau. Damit das auch

so bleibt, setzt sich die Firma für den bedrohten Falter ein: mit ökologischen Druck verfahren und einem Sponso-

ring. Vom Umweltengagement der Druckerei Binkert profitieren auch Kunden. Zum Beispiel durch das prestigeträchtige Label «Klimaneutraler Druck».

Partner

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4/12 ECOLIFE 35

Es ist kein Zufall, dass die Binkert Druck AG ihre Beleg­schaft zum Firmenausflug in den Jurapark Aargau eingela­den hat. Hier, in den lichten Föhrenwäldern ob Densbüren, ist der Gelbringfalter zu Hause, den das Druckereiunter­nehmen aus Laufenburg mit einem jährlichen Sponsoring­beitrag unterstützt: Pro Druckauftrag wandert ein «Schneg­gli» (Fünfliber) in die Falterkasse. Da sollen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen doch mal mit eigenen Augen sehen, wo das Geld hinflattert. Und nicht nur sehen!

Gelebter Umweltschutz: Waldarbeit. Schon haben Ernst Hübscher und Kollegen dicke Handschuhe angezogen: Un­ter der Anleitung des Revierförsters wollen sie eine Schnei­se schaffen zwischen zwei Lebensräumen der Falter – ganz offenbar ängstliche Insekten, die den Flug durch dunkle Waldabschnitte meiden. Also reissen die Binkert­Mitarbei­tenden auf einem 20 Meter breiten Korridor Sträucher aus, stemmen Stämme und schichten Äste zu Haufen, auf dass Licht werde in diesem Wald und die Gelbringfalter im nächsten Sommer aufeinander zuflattern, miteinander flirten und im besten Falle sich vermehren werden.

Zertifiziertes Umweltmanagement. Helligkeit schätzt nicht nur der Gelbringfalter, sondern auch Ernst Hübscher. Zum Beispiel an seinem Arbeitsplatz im Drucksaal der Binkert Druck AG. Durch das Dachfenster und die ver­glaste Fassade flutet Tageslicht in den Raum. Und wer genau schaut, entdeckt auch hier einen Gelbringfalter: in einem Zeitungsartikel über den Firmenausflug, den sich Hübscher über seinen Schreibtisch gehängt hat. «Ich bin schon stolz darauf, dass wir bei Binkert nicht nur über Umweltschutz reden, sondern ihn auch leben», sagt der Drucktechnologe und zeigt in die Mitte der Halle. Dort steht eine Roland 705 LV. Klingt wie ein Renntöff, ist in Wahrheit eine der ökologischsten Fünffarbendruckmaschi­nen der Welt. Während die Druckhalle früher durch die Abwärme der alten Druckmaschine so heiss war, dass nur noch stromfressende Klimaanlagen halfen, wird die Ab­wärme heute in eine Rückgewinnungsanlage geführt. «Wir heizen quasi mit unserer Druckmaschine», meint Hübscher. Gekühlt werde die Druckmaschine mit Grundwasser aus 30 Metern Tiefe. Zudem ermöglichten feinste Filter in der Druckmaschine einen nahezu alkoholfreien Druck. All das spare Strom und Schweiss und Altlasten.

Das Engagement des Druckunternehmens überzeugt auch Kunden wie Hansjörg Ruf, der als Leiter der Fachstelle Nachhaltigkeit bei der Basler Kantonalbank/Bank Coop AG jährlich den Nachhaltigkeitsbericht in Laufenburg dru­cken lässt. «Unsere Bank wirbt mit dem Claim «Fair Ban­king», da ist es selbstverständlich, dass wir auch bei der Auswahl unserer Partner auf ihre Verantwortung gegen­über Mensch und Umwelt achten», sagt er. Doch wie er­kennt ein Unternehmen, dass ein Zulieferer nachhaltig wirtschaftet? Der Begriff der Nachhaltigkeit ist zwar in aller Munde, gerade deshalb droht er indes zu verwäs­sern. Umso wichtiger ist ein nachvollziehbares und trans­parentes Umwelt- und Qualitätsmanagement, zertifiziert durch unabhängige Fachstellen (ISO 14001 und ISO 9001). Bei Binkert sei Umweltschutz keine Eintagsfliege, sondern eine permanente Managementaufgabe, hiess es in der Lobrede, als das Druckunternehmen im Jahr 2010 den Nachhaltigkeitspreis der grafischen Industrie gewann.

Auch Kunden profitieren. Ernst Hübscher kontrolliert noch einmal die letzten Druckbögen, dann ist Feierabend. Der Geschäftsbericht der Energiedienst Holding AG ist gleich­mässig in den Farben, scharf in den Konturen. Auf der letzten Seite stechen die Wörter «Klimaneutraler Druck» ins Auge. Immer mehr Kunden wollten ihre Drucksachen mit diesem Label auszeichnen, weiss Hübscher. Also hat die Binkert Druck AG den CO2­Ausstoss von Druckauf­trägen berechnen lassen. Heute können Binkert­Kunden den trotz aller Umweltmassnahmen anfallenden CO2­Ausstoss durch die Beteiligung an einem Schweizer Klima­schutzprojekt kompensieren.

Verleiht das Umweltmanagement der Binkert Druck AG dem Gelbringfalter Flügel? Nicht nötig, die wachsen den Raupen im nächsten Mai von selbst. Aber wenn in Zukunft ein paar Falter mehr während ihrer sechswöchi­gen Flugzeit im Aargauer Jura gesichtet werden, dann ist das ein kleines, aber konkretes Verdienst von Ernst Hüb­scher und seinen Kollegen der Binkert Druck AG.

Die Öbu, das Netzwerk für nachhaltiges Wirt- schaften, vernetzt und unterstützt Unter neh- men, die ihre ökologische und gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen. Sie realisiert unternehmensspezifische und wirt schafts-politische Projekte und fördert den Erfahrungs-austausch zwischen den über 400 Mitglied-unternehmen. Die Binkert Druck AG ist seit Oktober 2011 Mitglied bei der Öbu. www.oebu.ch

Ernst Hübscher kontrolliert die Druckbögen. Er schätzt seinen hellen,

mit viel Tageslicht durchfluteten Arbeitsplatz.

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36 ECOLIFE 4/12

Gute Laune unter der DuscheDie Bezeichnungen der neuen Kneipp-Aroma-Pflegeduschen «Lebensfreude» oder «Gute Laune» nehmen es schon vorweg: Sie verführen zum beschwingten Erfrischen und sorgen für Momente des Glücks unter der Dusche. «Gute Laune» mit natürlichen Ölen aus Maracuja und Grapefruit verspricht gemäss einer Studie durch das fruchtig- heitere Duscherlebnis ein deutlich verbessertes Hautgefühl. Der exotische Duft belebt die Sinne, und Trübsal löst sich beim Duschen förmlich in Wasser auf. Die Aroma-Pflegedusche

«Lebensfreude» hebt die Stimmungslage (ebenfalls gemäss einer Studie), denn dank dem Duft der natürlichen ätherischen Öle der Litsea Cubeba und der Zitrone kommt Sonne ins Leben. Natürliches pflegendes Öl macht die Haut zart und geschmeidig und die pflanzliche Pflegeformel schützt sie vor dem Austrocknen. Der neue Kneipp-Douche-Balsam «Strahlend schöne Haut» mit Traubenkernöl vitalisiert und stimuliert die Haut. Die im Frühling 2012 lancierte Kneipp-Naturpflegelinie «Strahlend schöne Haut» besteht aus einem Körperpflegeöl und einer Bodylotion und wird nun durch den neuen Douche-Balsam ergänzt. Die Linie beinhaltet hautglättendes Traubenkernöl und durchblutungsanregenden Sandelfrucht-Aktivstoff. Die spezifischen Bedürfnisse reifer Haut oder Haut mit Cellulite werden zudem mit wertvoller Shea butter, den wichtigen Hautvitaminen A und E sowie Panthenol wirkungsvoll gepflegt und verwöhnt. Alle Produkte sind natürlich frei von Konservierungsstoffen, Mineral- und Silikonölen oder tierischen Bestandteilen. Erhältlich in der Migros und neu auch im Onlineshop auf www.kneipp-schweiz.ch

Gesundheits-Tipp: Statische Magnetfelder im Wohnbereich gefährden erholsamen SchlafHolzhaus-Unternehmen entwickelt Entmagnetisie-rungs-Anlage für ein Bio-Wohnklima in Gebäuden.Künstlich magnetische Gleichfelder stören das natürliche Magnetfeld der Erde und damit auch die instinktive Orien-tierungsfähigkeit des Menschen. Im Umfeld eines Stahlträgers können die zulässigen Abweichungen für künstlich mag-netische Gleichfelder im Schlafbereich um das Siebenfache überschritten werden. Insbesondere während der Schlaf-zeit kann das die Erholung beeinträchtigen und damit auf Dauer die Gesundheit schädigen.Das für sein ganzheitliches Gesundheitskonzept bekannte Holzhaus-Unternehmen Baufritz hat in eine Pilotanlage investiert, durch die der gesundheitlich gefährdende Einfluss von magnetischen Gleichfeldern bei Stahlbauteilen auf - gehoben wird. Dieser Prozess der Entmagnetisierung sorgt im gesamten Gebäude für ein messbar gesünderes Wohnklima. Mehr Informationen über gesundes Bauen und Wohnen finden Sie unter www.baufritz.ch.

Unsere Ayurveda-Oase, in der Sie die Hektik des Alltags hinter sich lassenUnsere schnelllebige Zeit verursacht häufig stressbedingte Krankheiten und Leiden. Das muss nicht so sein, wie es uns die 5000 Jahre alte Lehre des Ayurveda zeigt. Mit der kleinen familiären Kurpension Le Cocon im Berner Jura haben wir einen idealen Ort geschaffen, wo sich in kurzer Zeit Körper, Geist und Seele regenerieren. Individuelle, kompetente naturärztliche Beratung, ayurvedische Anwendungen und Massagen sowie eine schmackhafte, leichte Ayurvedaküche unterstützen unsere Zielsetzung: Le Cocon – von der Raupe zum Schmetterling.Unsere Stärke ist, in einem Minimum von Zeit ein Maximum an Regeneration und Wohlbefinden zu erreichen. Dass unser Angebot nachhaltig ist, zeigt die grosse Nachfrage und der Kreis unserer vielen zufriedenen Stammgäste.Auch unser Körper braucht Ökologie und Nachhaltigkeit. Frauen wie Männer sind aufgefordert, ihrem Innenleben mehr Beach-tung zu schenken und Wege zu entdecken, um eine Balance zwischen Körper, Geist und Seele zu erschaffen. Wir bieten Ihnen den Raum, dies zu erfahren, um mit bewusster Lebens-führung im Alltag wieder frisch gestärkt und zuversichtlich seine Aufgaben mit neuem Elan anzupacken.Das Le-Cocon-Team freut sich auf Sie. Info unter Telefon 032 941 61 63 oder www.lecocon.ch

ecoMarkt

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4/12 ECOLIFE 37

Bewegliche Gelenke? Wer sich gerne bewegt, braucht Gelenke, die gut funktionieren. Die Gelenke sind bei der Arbeit, während des Sports und im Alltag oft grossen Belastungen ausgesetzt. Eine ausgewogene Ernährung und die Zufuhr von natürlichem Glucosamin, einem wichtigen Baustein für Gelenkknorpel und Bänder, unterstützt die Gesundheit der Gelenke. A. Vogel GlucosaminPlus mit Hagebutten-extrakt kann die Knorpel schützen und die Beweglichkeit der Gelenke langfristig erhalten. Gängige Glucosamin-Präparate werden häufig aus den Schalen von Krebstieren oder Muscheln hergestellt. A. Vogel schützt die Ressourcen der Natur und ver-

wendet für die Herstellung von Glucosamin keine Meeres tiere, sondern eine spezielle Pilz kultur. Das Produkt ist somit 100 Prozent vegetarisch und auch für Schalentierallergiker geeignet. Dank dieser nach- haltigen Produktionsmethode kann auf die Verwendung von Meeres tieren aus der Schleppnetzfischerei verzichtet werden, was zum Schutz der Meere vor Plünderung und Über fischung beiträgt.

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Siegenthaler | ZANK | ZWEITFORM - neue möbel mit geschichte | o.ho - die möbelschreinerei

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38 ECOLIFE 4/12

Mit gekonntem Abschlag schwingt Jennifer Bernhard ihre Rute über die Wichtracher Aare. Einem Lasso ähnlich gleitet die Schnur durch die Luft. Zwei, drei Ringe entstehen. Die Szene erinnert an den ameri­kanischen Kultfilm «In der Mitte entspringt ein Fluss» mit Robert Redford, in dem es keine Trennung zwi­schen Religion und Fliegenfischen gibt. Doch die Him­melsmächte helfen Jennifer Bernhard diesmal nicht. Sie muss warten. Die Forellen, denen sie nachgestiegen ist, lassen sich nicht vom Insekt locken. Die 24-Jährige und ihre Schwester Andrea (20) lieben diese Art des Fischens. Sie gilt als Königsklasse des Fischens. Schon früher haben sich Adlige an ihr versucht.

Urban, jung, weiblich. Unter jenen, die an der Aare fischen, kennt man die beiden Bernhard-Schwestern. Das kommt nicht von ungefähr: Vater Urs betreibt in Wichtrach (BE) einen beliebten Fischereiladen, der sogar Kundschaft aus dem Ausland anlockt. In diesem Laden, den die beiden Frauen heute leiten, geht auch das Herz des Fliegenfischers und der Fliegenfischerin auf: Für die Ausrüstung finden sich hier Fliegenruten in allen Längen, Dosen und Felle und Federn von Hüh­nern, Falken oder Fasanen. Hinzu kommen Fliegen­rollen, Bindewerkzeug und Imitationen von Köcher­fliegen, Steinfliegen sowie Wathosen und Westen.

Die Kundinnen und Kunden in ihrem Laden, stellt Jennifer Bernhard fest, werden wieder jünger. Flie­genfischen, Fischen generell, liege im Trend. Galt der Freizeitsport früher als langweilig und spiessig, hat sich sein Image in den letzten Jahren verändert. Befeuert wurde dies durch das wiedererstarkte Be­wusstsein für die Achtsamkeit für eine intakte Natur und modernes, optisch ansprechendes Outdoor­Equipment. Die richtige Tasche, die trendige Polari­sationsbrille, der bunte Köder – das zieht bei jungen Leuten. Und bei Frauen. Jennifer Bernhard: «Es gibt immer mehr Frauen, die fischen. Vor zehn Jahren war das noch eher selten.» Dazu kommt die Sehn­sucht nach einer inneren Auszeit. Auch die beiden

Fischen galt früher als spiessig. Das ist vorbei. Heute zieht es immer mehr junge Menschen hinaus an die

Bäche und Flüsse. So wie Andrea und Jennifer Bernhard. Für sie ist

Fliegenfischen allerdings kein tren-diges Hobby. Sie sind schon einen

Schritt weiter. Vera Rüttimann

Königinnen-klasse

Leckere FischrezepteFischen ist das eine. Fisch zubereiten das andere. Hans-Ruedi Hebeisen ist nicht nur ein Pionier der Fliegenfischer-Szene, sondern auch Gourmetkoch und Buchautor. Er präsentiert für «ecoLife» einige Fischrezepte. Sie finden diese unter www.eco-life.ch (im Suchfeld «1591» eingeben) oder über diesen QR-Code.

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Hier gehts

zu den Rezepten:

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4/12 ECOLIFE 39ecoMarkt

Fair Snacks – Single oder in der BoxNüsse und Dörrfrüchte sind gesunde Energielieferanten und ideal für die kleine Zwischen-mahlzeit. Praktisch und super fein sind die neuen Fair Snacks von claro. Mit 40 bis 50 Gramm sind die Portionen ideal bemessen für den Schulznüni, die Arbeits- pause, als Energiekick beim Sport oder ganz einfach für unter- wegs. 11 Sorten sorgen für kuli- narische Abwechslung: Mango, Ananas, Rosinen, Aprikosen, Haselnüsse, Mandeln, Cashew-nüsse mit und ohne Gewürz. Die Fair Snacks stammen von Klein- bauern aus Ländern wie Brasilien, Paraguay, Burkina Faso, Kamerun oder Indien. Sie sind zu 100 Pro- zent Fair Trade und werden ohne Hilfs- und Zusatzstoffe schonungs- voll verarbeitet.Die Fair Snacks gibt es einzeln, assortiert in der DeguBox «StudentenFutter» oder kombi- niert mit Schokolade, Schoggi-stengeln und Riegeln in den Boxen «KnabberGlück» und «NaschWerk». Mit einer DeguBox ist immer eine Stärkung griff- bereit: ob zuhause oder am Arbeitsplatz. Aber Achtung: Einfach ist die Wahl erst, wenn nur noch ein Snack drin ist! Zu kaufen in claro-Läden, im Lebensmittelfachhandel oder direkt im claro-Onlineshop www.claro.ch

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Stoc

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Bernhard­Schwestern geniesssen beim Fischen die Abwesenheit vom Alltagslärm. Das Fischen ist ihre Oase, ihr Ruhepol. Das Betrachten des Wassers eine Schule der Sinne. Und Fisch ist gesund. In ihrem El­ternhaus gab es seit je selbst gefangenen Fisch. «Ob gebraten, grilliert oder gefüllt mit leckeren Kräutern, er schmeckt immer gut», sagt Andrea Bernhard.

Perfekter Wurf. Die beiden Schwestern, die das Fi­scherei­Handwerk an den Gewässern des Berner Oberlandes von der Pike auf gelernt haben, lieben das Fliegenfischen. Gerne schauen sie dabei auch Stephan Schmid zu. Er leitet Kurse für die Kunden des La­dens. So auch an diesem Vormittag an der Wichtra­cher Aare. In hohen Wathosen gehen die Kursteil­nehmer in Ufernähe durch das Wasser, schauen nach Schatten in Sandbänken, verdächtigen Ringen an der Oberfläche und möglichen Standplätzen der Forel­len. Jennifer Bernhard sagt: «Beim Fliegenfischen er­lebt man die Fische näher. Man geht sie erst suchen

und pirscht sich behutsam an sie ran. Dafür muss man einen Fluss lesen können.»

Die Kursteilnehmer lernen bei den Bernhards an diesem Vormittag verschiedene Wurfstile, darunter auch Trickwürfe, um einen Fisch gezielt überlisten zu können. Den Umgang mit Trockenfliegen, Nymphen oder Streamern. Sie erfahren, welche Fischart welche Standorte bevorzugt und welche Insektenarten sie be­sonders mögen. Besonders interessieren sich die Kurs­teilnehmer für die hohe Kunst des Fliegenbindens. Andrea Bernhard lächelt still in sich hinein, während sie den Männern auf ihre Finger sieht. Nicht alles klappt auf Anhieb. Bei manchen verheddern sich Schnüre und Federn zu einem Knäuel. Jennifer Bernhard sagt: «Mit einer selbst gebundenen, kleinen Trockenfliege ei­nen grossen Fisch fangen, das ist einfach das Grösste.»

Eine Lebensphilosophie. Fliegenfischen vereint für die beiden Schwestern all das, was Fischen so schön macht. Andrea Bernhard sagt: «Es ist eine sehr ent­spannter Sport, den jeder ausüben kann, und ein guter Ausgleich zum Alltag.» Dem stimmt auch Hans­Ruedi Hebeisen zu. Für den weit gereisten Gourmetkoch, Buchautor und Pionier der Schweizer Fliegenfischer-Szene ist diese Sportart mehr, als nur Fische aus dem Wasser ziehen. Es ist eine Lebensphilosophie. Für «HRH», wie ihn seine Fans nennen, geht es um das Einswerden mit der Natur. Wenn die Schnur zudem fast lautlos durch die Luft gleitet, hat dies für ihn etwas Meditatives und Erhabenes. Kurse im Fliegenfischen gibt es bei HRH Fishing Hebeisen in Schaffhausen: www.hebeisen.ch; die Ausrüstung bei Fischereiartikel Bernhard AG in Wichtrach: www.bernhard-fishing.ch

3 Dinge fürs Fliegenfischen

Fliegenrute: Luxusruten werden aus gespleiss-tem Bambus gefertigt, moderne und auch preiswerte Ruten sind aus Kohlefaser. Fliegenschnur: Viele schwören auf Torpedo-schnüre. Es gibt Schnüre, die sinken (Sink-schnur), andere schwimmen (Trockenschnur).Fliege: Kaufen oder selber machen. Fliegen-fischer beobachten am Gewässer, welche Mücken und Fliegen da sind. Aus einer Fliegen-dose wählen sie dann eine in Form und Farbe möglichst ähnlich aussehende Kunstfliege.

Auch abseits

von Trubel und

Hektik kann

man ein Spek -

ta kel erleben:

Jennifer

Bernhard hat

einen dicken

Fisch an Land

gezogen.

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Wo die wilden Pflanzen wohnenMehr Chaos in den Gärten – das ist die Botschaft der Botanikerin und Umwelt bildnerin Evelin Pfeifer. Im Naturgarten und im nahen Wald weiht sie Laien in die Geheimnisse von Heilpflanzen und wohlschmeckenden Kräutern ein. Beate Kittl

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42 ECOLIFE 4/12

www.schweizer-metallbau.ch

Aussen wetterfest, innen behaglich.Holz/Metall-Systeme von Schweizer.

Fünf Frauen und ein Mann mittleren Alters kämpfen sich durchs Unterholz im Männedörfler Wald. Zur Herbstzeitlosen soll es gehen, von der nur die gewunde­nen gelben Blätter zu sehen sind. Ihr Gift kann zu Atemlähmungen führen, aber auch lindernd bei Gicht wirken. Gefährlich sei vor allem die Verwechslung mit dem Bärlauch im Frühling, erklärt die Umweltbildnerin Evelin Pfeifer, die das Trüppchen anführt. Denn die grünen Blätter spriessen im Frühling, die lila Blüten je­doch im Herbst. Aufmerksam beugen sich die Kursteil­nehmenden über die Pflanze, fragen nach der Wirkung des Gifts.

Es ist Evelin Pfeifers Grundidee, dass besser lernt, wer etwas selbst erlebt, statt im Vortragssaal trockener Materie zu lauschen. Sie und ihr Mann Mischa Kauf­mann betreuen den Naturgarten und das alte Haus der «Anna­Zemp­Stiftung für umfassenden Mitweltschutz» in Männedorf, die sich für Dinge wie biologischen Landbau, artgerechte Tierhaltung und umweltfreund­

liche Energieformen einsetzt. Die Begründerin Anna Zemp (1896–1985) war eine Pionierin des Umwelt­schutzes.

Weide für Spechte. Diese Mission setzt Evelin Pfeifer fort – etwa, indem sie die Gruppe im Wald Brennnesselsamen kosten lässt, die viele gesunde Inhaltsstoffe enthalten. «Das Pflanzenwissen der Menschen ist extrem schlecht», stellt die Botanikerin fest, die Teilzeit als Gartenpädagogin für den Botanischen Garten der Universität Zürich arbeitet. Das führt auch dazu, dass nur wenige in ihren Gärten der Natur Platz einräumen. «Offenbar ist der Druck, einen aufgeräumten, ordentlichen Garten zu haben, sehr hoch», sagt Pfeifer. Dabei sind naturnahe Gärten erwiesenermas­sen Oasen für seltene Pflanzen und Tiere sowie Korridore für ihre natürliche Ausbreitung.

Studien ergaben, dass die einheimische Eberesche von 63 Vogelarten besucht wird, während nur vier die nicht heimische Hybridform anfliegen. Naturgärten mil­dern die Zersiedelung der Landschaft ein wenig, denn laut offiziellen Statistiken werden pro Jahr in der Schweiz rund 25 Quadratkilometer Naturland überbaut, was etwa der Fläche des Walensees entspricht.

Ein Naturgarten verdiene seinen Namen, wenn sich natürliche Prozesse abspielen dürfen und einheimische Pflanzen und Tiere Platz finden, erklärt Pfeifer. Aber auch der Mensch soll sich darin wohl fühlen. Der Garten der Stiftung macht das organisierte Chaos vor: Manch­mal wuchert eine Ecke ganz zu, oder eine Weide stirbt ab und wird zur Specht-Wohnung. Wespen zerpflücken alte Karden­Stängel für ihren Wohnungsbau.

Hallo Glögglifrösch. Im Gemüse- und Heilpflanzen-garten hinter dem heimeligen «Huus alle Winde» stehen Himbeeren und Johannisbeeren neben Heilkräutern wie Fingerhut (Herzmittel), Johanniskraut (gegen Depressi­

Wenn es im Garten wuchert und spriesst, blüht auch Evelin Pfeifer auf.

Sie plädiert für Naturgärten mit Faktor «organisiertes Chaos».

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4/12 ECOLIFE 43

onen) und der zwei Meter hohen Engelwurz, die als Bit­termittel nützlich ist. Im Kartoffelbeet daneben dürfen klassische Ackerbegleitpflanzen wie die Ackerringelblu­me mitwachsen, die bis heute für Wundsalben verwendet wird. Auch der Trockenstandort vorne am Sonnenhang ist ein typisches Element des Naturgartens. Hier gedei­hen etwa die stark bedrohte Küchenschelle und der Flau­mige Seidelbast. Diese zieht Pfeifer im Auftrag der Fach­stelle Naturschutz des Kantons Zürich heran, die solche Raritäten an geeigneten Standorten wieder ansiedelt. Die Küchenschelle ist giftig und wird vor allem in der Homöopathie häufig eingesetzt. Violett blüht eine weite­re bedrohte Spezies im Garten, der Knoblauch­Gaman­der, der früher als Wundheilmittel und gegen Husten be­nützt wurde.

Während in einem Designer­Garten nur wenige Ar­ten vorkommen, sind es im Stiftungsgarten über 500. Von dieser Vielfalt sowie von abgestorbenen Bäumen, Totholzhaufen und Wildbienen-Häusern profitieren die Wildtiere. Neben häufigen Arten wie Reh, Fuchs, Igel, Marder und Iltis kommen auch ein Dachs, seltene Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge oder sogar die stark bedrohte Geburtshelferkröte vor, der sogenannte Glöckchenfrosch.

Absterben erlaubt. Etwas von dieser Pracht könne jeder im eigenen Garten verwirklichen, ist Evelin Pfeifer über­zeugt, die entsprechende Kurse gibt. Dafür gilt es, ein­heimische Pflanzen anzusiedeln und viele Nischen zu schaffen: Steinhaufen, Hecken, Brennnessel-Büsche an sonniger Lage, Feuchtbiotope, Trockenstandorte oder eine Kräuterspirale, ein dreidimensionales Beet, in dem Pflanzen aus verschiedenen Klimazonen gedeihen. Pes­tizide und Kunstdünger sind tabu; ein vielfältiger Garten hält vielen Schädlingen und Umwelteinflüssen auch al­leine stand.

Wichtig ist zudem, dass Pflanzen in allen Lebensstadien vorkommen dürfen – auch im Absterbeprozess. So soll­ten Stauden-Pflanzen im Herbst nicht zurückgeschnit­ten werden. Allein im Wiesen-Bärenklau – der jung als Wildgemüse gegessen werden kann – überwintern 40 ver­schiedene Insektenarten. Auch Laub unter Hecken und totes Holz in ungenutzten Ecken dürfen liegen bleiben. Igel, zahlreiche Insektenspezies und Eidechsen werden es danken. www.anna-zemp-stiftung.ch

Was blüht denn da?Naturgärten sind Oasen für Pflanzen und Tiere. Doch viele Menschen sind sich gar nicht bewusst, welche gesunden und guten Dinge da wachsen. «ecoLife» hat einige Beispiele für im Naturgarten willkommene Pflanzen zusammengetragen – von der Eberesche

über die Weinraute bis zur Wilden Möhre. Zu finden unter www.eco-life.ch

(im Suchfeld «1557» eintippen) oder direkt über diesen QR-Code.

Hier gehts in den Naturgarten:

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Dornach um sechs Uhr in der Früh. Das Leben im Klos­terdorf kommt nur langsam in die Gänge. Die Tiere am Ufer der Birs hingegen sind bereits in Hochform. Vögel begrüssen die Frühaufsteher mit einem Zwitscherkon­zert im Auenwald. Mit Getöse stürzen die Fluten der Birs beim Kleinkraftwerk Dornacherbrugg in die Tiefe. Hier findet sich die Birspark-Landschaft. Sie umfasst das Ge­biet entlang der Birs zwischen Angenstein und der Birs­mündung in den Rhein. Hier zu wandern, bedeutet Ufer­Landschaften, Auenwälder und Heide gebiete zu entde­cken, die von Wohngebieten, Industrie­ und Gewerbe­zonen sowie Sportanlagen umgeben sind. Ein spannender

Kontrast. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) hat diese Ecke jüngst zur «Landschaft des Jahres» gekürt.

Das Pflanzen-Paradies. Auf den Magerwiesen der Reinacher heide, einem Naturschutzgebiet mit über 600 Pflanzenarten und verschiedensten Tieren (darunter mehr als 30 Tagfalterarten), dominiert in der Früh das Zirpen der Grillen. Der Acker­Wachtelweizen mit seinen gelb-purpur-farbenen Blüten prägt die Vegetation dieser be­deutenden Grünfläche. Auf den offenen Kiesflächen einige hundert Meter weiter wachsen Gräser, Moos und Thy­mian. Das eigentliche Wahrzeichen der Heide sind je­

Insel in der HektikWie eine grüne Zunge schlängelt sich die Birs zwischen Angenstein und

der Mündung am Rhein durch acht Gemeinden in Richtung Basel. Eine Entdeckungsreise zur Morgenstund in der «Landschaft des Jahres».

Fabrice Müller

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4/12 ECOLIFE 45

doch die Bergastern und das Feldmannstreu. Auf der Höhe von Arlesheim befindet sich das Naturschutzgebiet Schappe. Hier wurde das Flussbett verbreitert und mit zwei aufgeschütteten Inseln versehen. Eine fünfköpfige Entenstaffel setzt soeben zum Tiefflug an und landet schnatternd auf dem Wasser. Die ersten Sonnenstrahlen dringen durch den mit Wolken verhangenen Himmel.

Durch Auenwälder führt der Wanderweg in den Ge­meindebann von Münchenstein. Wer will, kann die hölzerne Aubrücke über­queren, um auch das andere Flussufer zu entdecken. Rechts begleitet uns das Rauschen der Birs, links erinnert der Strassenlärm der nahe gelegenen Strasse daran, wie eng hier Natur, Verkehr und Wirtschaft miteinander verzahnt sind. So schlängelt sich die Birspark­Land­schaft wie eine grüne Zunge durch den verstädterten Talraum, wo in den Ge­meinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Dornach, Muttenz, Münchenstein, Rei­nach und Pfeffingen heute fast 90 000 Menschen leben.

Attraktive Wohngebiete. Nach der Ei­senbahnbrücke bei Münchenstein ge­winnt die Birs an Zugkraft. Sie wird wild und ungestüm. Stromschnellen be­leben den Fluss. Immer wieder bietet sich Gelegenheit, vom Wanderweg aus über Trampelpfade einen Abstecher ans Flussufer zu machen. Der Wanderweg entlang der Birs ist auch eine beliebte Jog­ging- und Velostrecke. Rechter Hand rückt das Kleinkraft­werk Neuewelt bei Muttenz ins Blickfeld. Dahinter tau­chen immer mehr Wohnhäuser auf – alle mit grosszügi­gen Gärten und und teilweise mit Blick auf die Birs. Attrak­tive Wohngebiete entlang der Birs sind in jüngster Zeit etwa in Arlesheim und Birsfelden entstanden, wo dank der Nutzungsplanungen familienfreundliche Wohn bauten in verdichteter Bauweise und unmittelbarer Nähe zur Uferlandschaft realisiert wurden.

Urbaner Erholungsraum. Der Wanderweg hat unterdes­sen mehrere Strassenbrücken unterquert. Die Brüglinger Ebene in Münchenstein mit dem Park im Grünen und dem Botanischen Garten als Erholungsgebiete werten die Uferzone der Birs zusätzlich auf. Vor Muttenz führt die Wanderung durch grosszügige Auenwälder mit altem Baumbestand. Um die Birspark­Landschaft herum wird es allerdings zunehmend städtischer. Unbeirrt und selbst­bewusst setzt die Birs ihre Reise Richtung Basel und Rheinmündung fort. Nach etwas mehr als einer Stunde Wanderzeit stehen wir vor den Toren von Basel – emp­

fangen vom Fussballstadion St. Jakob­Park und dem pyra­midenförmigen St. Jakob Turm aus Glas. Eine besondere Augenweide ist die Birspark­Landschaft auch in Basel: Die renaturierte Uferzone präsentiert sich als attraktiver und wichtiger Erholungsraum für die städtische Bevölke­rung. Ein breiter Grüngürtel begleitete die Birs bis zum Birskopf, wo sie ihr Ziel erreicht hat. Hier vermischt sich die Birs mit dem Wasser des Rheins. www.sl-fp.ch

Fotowettbewerb: Flyer zu gewinnen!«ecoLife» und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) suchen die besten Bilder aus dem Birspark. Knipsen Sie ein Bild zum Thema «Stille im Birspark» und mailen oder schicken Sie das Foto an: ecoLife, Stichwort Birspark, Pfadacher 5, 8623 Wetzikon, [email protected]. Oder laden Sie das Bild unter www.eco-life.ch hoch. Eine Jury wählt die besten Schnappschüsse aus. Einsendeschluss: 21. September 2012.

1. Preis 1 Schweizer Elektrovelo von Flyer im Wert von 3290 Franken.

2. Preis 1 Gutschein für CEWE-Fotobücher der Migros im Wert von 300 Franken.

3. Preis 1 Buch «Die ausgewechselte Landschaft» von Klaus Ewald im Wert von 99 Franken.

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«Die Welt dort ein Stück besser zu machen, wo ich kann, liegt mir am Herzen. Darum fahre ich mit dem Citroën C­Zero ein Elektroauto. Für lange Distanzen kann ich es zwar nicht empfehlen, da nehme ich den Zug. Aber für den Stadtverkehr in Zürich ist es super.Als Vermögensverwalterin leiste ich einen Beitrag, in­dem ich institutio nelle und private Investoren für grü­ne, das heisst, nachhaltige Anlagen zu gewinnen ver­suche. Umweltverantwortung und Rendite schliessen sich nicht aus, wie aus meinem Buch «Nachhaltige Anlagen für institutionelle Investoren» deutlich wird.

Die Nachfrage nach grünen Anlagen boomt. Ge­mäss dem Forum für nachhaltige Geldanlagen ist das Investitionsvolumen in der Schweiz 2010 um 23 Pro­zent gewachsen und hat 2011 mit 42,3 Milliarden einen neuen Höchststand erreicht. Der kurzfristige Profit, der auf der Ausbeutung von Menschen und Ressourcen basiert, fällt früher oder später auf uns zurück. Die im Zuge des Klimawandels auftretende Häufung von Umweltkatastrophen, die ungleiche Ver­teilung von Nahrungsmitteln und der verschwende­rische Umgang von Wasser mit den Folgen von Dürre und Hunger sollten uns wachrütteln. Jetzt ist Umden­ken gefragt.

Je mehr Investoren auf Nachhaltigkeit setzen, desto grösser ist ihr Beitrag zu einer positiven Wende. Denn Armut, Umweltverschmutzung und Ressour cen ver­knap pung verschwinden nicht einfach so aus der Welt. Gerade Pensionskassen und Versicherungen, die mit unseren Vor sorgegeldern Milliarden verwalten, stehen in der gesellschaftlichen Verantwortung. Es ist ihre vor-nehme Pflicht, die Gelder sinnvoll anzulegen und damit Unternehmen zu fördern, die sich verantwortungs­voll gegenüber Umwelt und Gesellschaft verhalten.

Die grösste brasilianische Pensionskasse Previ etwa geht beispielhaft voraus. Sie verpflichtet sich in ihrer Anlagepolitik ausdrücklich, mittels ihrer Anla­gen darauf hinzuwirken, dass ihre Versicherten in ei­ner gesunden Welt pensioniert werden dürfen, das heisst in einer intakten Umwelt und einer gerechten Gesell­

schaft. Diese Philosophie ist wegweisend und sollte weltweit Schule machen. Leider sind in der Schweiz erst wenige institutionelle Anleger sensibilisiert für das Thema Nachhaltigkeit. Auch die wenigsten Ver­sicherten wissen, wie ihr Geld angelegt wird. Hiesige Pensionskassen und Versicherer sind nicht verpflichtet, darüber Auskunft zu geben, ob und wie sie nachhaltig anlegen. Auch in der EU besteht noch keine Berichts­pflicht. Doch einige europäische Länder haben sie be­reits eingeführt.

Indem sie Rechenschaft ablegen, wächst das Be­wusstsein. Und für sensibilisierte Investoren sind Nachhaltigkeitsreports unabdingbar. Bei fortschritt­lichen Unternehmen sind sie selbstverständlich. Glücklicherweise verlangen auch immer mehr Fir­men von ihren Zulieferern die Einhaltung von Nach­haltigkeitsstandards. Eines meiner Lieblingsbeispie­le ist die Geberit AG, bei der bereits rund 70 Prozent der Zulieferer nachhaltig operieren. Siemens achtet ebenfalls auf eine saubere Lieferkette. Und je mehr Firmen das tun, desto grösser wird der grüne Korri­dor. Wer die Zulieferer vernachlässigt, läuft hinge­gen Gefahr, negative Schlagzeilen zu machen.

Wenn wir alle bereit sind, für unser Handeln Ver­antwortung zu übernehmen, steuern wir in eine gute Richtung. Als Mutter dreier Kinder bin ich sensibili siert für solche Themen. Das klingt vielleicht ein bisschen pathetisch, aber ich wünsche mir, dass sie in eine Welt hineinwachsen, in der die Men­schen rücksichtsvoller miteinander um­gehen und die Natur mehr achten.» Mirjam Staub-Bisang ist 43-jährig und Verwal-

tungsratspräsidentin der Zürcher Ver-

mögensverwaltungsfirma Independent Capital

Management AG. Die Anwältin hält einen MBA-

Abschluss der INSEAD. Vom WEF wurde sie zum

«Young Global Leader» ernannt. Sie lebt mit

ihrer Familie bei Zürich.

Persönlich

«Jetzt ist Umdenken gefragt»Aufgezeichnet von Daniela Schwegler

IMPRESSUM«ecoLife», das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit, www.eco-life.ch Verlag ProfilePublishing GmbH, Pfadacher 5, 8623 Wetzikon, Tel. +41 (0)43 488 18 44, [email protected] Verleger Roger Meili, [email protected] Verlagsleiterin Karin Stich, [email protected] Chefredaktor Reto Wüthrich, PEPPER, www.pepper.ch, [email protected] Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe David Coulin, Julia Grosse, Beate Kittl, Fabrice Müller, Vera Rüttimann, Daniela Schwegler Gestaltung und Produktion Karin Engler, [email protected] Druckvorstufe Küen-zi und Partner, 8135 Langnau/Zürich. Lektorat Patrizia Villiger, 8802 Klichberg Druck Bechtle Druck & Service GmbH, Die Rotationsdrucker, 73730 Esslingen Inserate Mediaforce AG Anzeigenleitung Yves Heutschi, Webereistrasse 47, 8134 Adliswil, Tel. +41 (0)44 772 22 77, Fax +41 (0)44 721 19 01 Abonnement «ecoLife» erscheint sechsmal jährlich, Einzelpreis Fr. 6.50, Jahresabonnement Fr. 30.– (Ausland: plus Portokosten) Bestellungen Tel. +41 (0)43 488 18 42, [email protected] ISBN-Nr. 978-3-905989-25-0 © ProfilePublishing GmbH, 8623 Wetzikon. Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. «ecoLife» übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.

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www.swissfruit.ch

unikat

«Kommst du auch an den Tag des Apfels?»

«Ja, am 21. September 2012. Schliesslich ist Jubiläum!»

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www.ekz.ch

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