EDITORIAL Wo Wasser und Mit Elan und Weitsicht Honig fließen · Keine Chance für Viren „Das...

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Transcript of EDITORIAL Wo Wasser und Mit Elan und Weitsicht Honig fließen · Keine Chance für Viren „Das...

Liebe Leserinnen und Leser,

den Vorsitz in der Verbandsver-sammlung des Wasserverban-des Strausberg-Erkner (WSE) habe ich in ausgesprochen be-wegten Zeiten übernommen. Ausdrücklich möchte ich mich bei meinem Amtsvorgänger Karsten Knobbe aus Hoppe-garten und dem ehemaligen Verbandsvorsteher Henner Ha-ferkorn für ihre Arbeit in den vergangenen Jahren bedan-ken. In einem zentralen Punkt wird es trotz der Personalwech-sel keine Änderung geben: Das „Wasserparlament“ macht sich für die Interessen seiner Bür-gerinnen und Bürger im wachs- enden Verbandsgebiet stark.

Wir durchleben eine Zeit dra- matischer Auswirkungen des klimatischen Wandels. Der na- türliche Wasserkreislauf steht durch Hitze und Mangel an Niederschlag unter erhebli-chem Stress. Deshalb müs-sen wir die in unseren Hän-den liegenden Aufgaben der Daseinsvorsorge – zuverlässi- ge Trinkwasserver- und um-weltgerechte Schmutzwasser- entsorgung – gemeinsam mit Elan und Weitsicht anpacken.

An Herausforderungen man-gelt es uns beileibe nicht. Wir bewältigen diese als eine Ge-meinschaft, die über ein gehö-riges Maß Erfahrung und Pro-fessionalität verfügt. Unsere Leitplanken bleiben Gebüh-renstabilität und Wirtschaft-lichkeit. Darauf können Sie sich verlassen!

Ihr Henryk Pilz, Vorsitzender der WSE-

Verbandsversammlung,Bürgermeister

der Stadt Erkner

Mit Elan und Weitsicht

25. Jahr gang Nummer 1 · April 2020 AUSGABE STRAUSBERG-ERKNER

Herausgeber: Wasserverband Strausberg-Erkner

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EDITORIAL

Wer am Wasserwerk Erkner ein leichtes Summen wahrnimmt, hört nicht etwa die Förderpumpen arbeiten. Seit Anfang April beherbergt der WSE an diesem Standort vier Bienenvölker. Die neuen Mitbewohner sammeln emsig Nektar in den Wäldern und Wiesen rund um das Wasserwerk. Bereits ab Juni soll der hier gewonnene Honig in Gläser fließen, deren Etikett die Kooperation widerspiegeln wird. Und warum der Standort Wasserwerk? Wegen der herrlichen Idylle! Pflegepapa der fleißigen Tierchen ist Imker Christian Grune aus Woltersdorf. Kunden des WSE erhalten mit dem Code WSE-2020 10% Rabatt bei Online-Bestellungen bis zum 31. Mai 2020 (www.imkerei-grune.de). Foto: WSE

Wasser vom WSE ist stets auf der sicheren Seite

In den vergangenen Wochen mangelte es vielen Menschen im Verbandsgebiet des WSE an manch notwendigem Haushalts-produkt. Doch das Existentielle floss jederzeit: Ihr Trinkwasser! Und egal, wie lange das Virus uns noch in Atem hält oder wie heiß dieser Sommer nun wird – daran wird sich auch nichts ändern. „Wir sind für alle Fälle gerüstet“, versichert der neue Verbandsvorsteher André Bäh-ler, bis Ende März Technischer Leiter des WSE.

„Um es ganz klar und unmissver-ständlich zu sagen: Der Wasserver-band Strausberg-Erkner ist als Teil kritischer Infrastrukturen auf solche Situationen vorbereitet und wird in Abstimmung mit den zuständigen Behörden die Trinkwasserversor-gung und Schmutzwasserentsorgung sicherstellen."

Ohnehin sind die meisten Abläufe in der Trinkwasseraufbereitung und der Schmutzwasserbeseitigung automatisiert und laufen ohne Anwesenheit ei-nes Mitarbeiters ab. Niemand kommt im Aufbereitungspro-zess mit dem Was-ser in Kontakt. Inso-fern gibt es keiner-lei Grund zur Sorge.

Keine Chance für Viren„Das Grundwasser ist per se durch das Multibarrieren-Prinzip geschützt. Wir gewährleisten durch die Einhal-tung der allgemein anerkannten Re-geln der Technik, dass bei der Aufbe-reitung ein weitreichender Schutz vor unbekannten Organismen und chemi-schen Stoffen gewährleistet ist“, so André Bähler.

„Selbst im Fall der Infektion ei-nes Mitarbeiters gibt es bei sach-

gerechtem Umgang kein Risiko für die Weiterverteilung von Corona-

viren mit dem Trinkwasser, da nie-mand mit dem Was-

ser direkt in Kon-takt kommt.“ Die aktuelle Situation erfordert selbst-verständlich auch für die Mitarbei-

terinnen und Mit-arbeiter des WSE

einen besonders ver- antwortungsvollen Umgang

mit der individuellen Hygiene. Der Verband hat organisatorisch alles umgestellt, um den Kontakt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander sowie zu Anderen im Arbeitsumfeld so weit wie möglich zu vermeiden.

Tesla: Alle offenen Fragen geklärtAuch über die aktuelle Gesundheits-krise hinaus sind nun alle Fragen hin-

sichtlich der Ver- und Entsorgung mit Wasser für die Tesla-Ansiedlung in Grünheide geklärt. Nachdem zum Jahresende 2019 bekannt wurde, dass der US-amerikanische Auto-bauer Tesla im Gewerbegebiet Frei- enbrink eine Gigafactory errichten will, blieb zunächst die Frage der Trinkwasserversorgung und Schmutz- wasserentsorgung ungeklärt.

„In Verhandlungen mit den Ber-liner Wasserbetrieben haben wir uns unter anderem über Mengen, Ka-pazitäten sowie Spitzenausgleichs- behälter verständigt“, listet André Bähler auf. „Für die Reinigung des anfallenden Schmutzwassers gibt es eine Zusage, dieses auf der Kläran- lage Münchehofe zu behandeln.“ In der Infrastruktur des Verbandes muss dafür – wie bereits in einer Ver- bandsversammlung mitgeteilt – die Netzlücke zwischen Freienbrink und Erkner geschlossen werden.

Weitere Infos zum Thema auf S. 4.

automatisiert und laufen ohne Anwesenheit ei-nes Mitarbeiters ab.

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Wer am Wasserwerk Erkner ein leichtes Summen wahrnimmt, hört nicht etwa die Förderpumpen arbeiten. Seit Anfang April

Stand 15. April

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SEITE 3APRIL 2020WASSER ZEITUNGSEITE 2

IMPRESSUM He raus ge ber: LWG Lau sit zer Was ser GmbH & Co. KG Cott bus, FWA mbH Frank furt (Oder), MWA GmbH Kleinmachnow, DNWAB GmbH Kö nigs Wus terhau sen, OWA GmbH Falkensee, NUWAB GmbH Luckenwalde; Trink- und Abwas ser ver bän de in Bad Freienwalde, Beeskow, Bernau, Birkenwerder, Doberlug-Kirchhain, Eberswalde, Ei sen hüt ten stadt, Els ter wer da, Fürstenwalde, Gu ben, Herz berg, Lindow-Gransee, Lübbenau, Nauen, Neustadt (Dosse), Ra the now, See low, Senf ten berg, Strausberg, Wittstock und Zehlendorf Re dak ti on und Ver lag: SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Ber lin, Te l.: 030 247468-0, E-Mail: [email protected], www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Alexander Schmeichel Re dak tion: Klaus Arbeit Mitarbeit: C. Arndt, S. Galda, S. Gückel, F. Hultzsch, C. Krickau, J. Krone, D. Kühn, S. Kuska, K. Mai horn, T. Marquard, U. Queißner, A. Schmeichel, P. Schneider, H. Schulz, M. Schulz Karikaturen: Christian Bartz Layout: SPREE-PR, G. H. Schulze, U. Herrmann, M. Nitsche, H. Petsch, G. Uftring Druck: Berliner Zeitungs- druck GmbH Redaktionsschluss: 15. 04. 2020 Nach druck von Bei trä gen und Fo tos nur mit Ge neh mi gung von SPREE-PR! Für Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich; SPREE-PR übernimmt keine Haftung. Hinweis zum Datenschutz: Mit der Teilnahme an Gewinnspielen in der WASSER ZEITUNG stimmen Sie, basierend auf der EU-Datenschutzgrundverordnung, der Speicherung Ihrer personenbezogenen Daten zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

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Peter Sczepanski Foto: SPREE-PR/Petsch

Die „Festtage“ waren’s!Hatten Sie das richtige Lösungswort beim Winter-Wasser-Rätsel und gehören zu den Gewinnern?

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@mawv.wasser

@waz.seelow

Keine Antworten zu haben, ist ein Problem

Die Landesregierung ist beim Thema Wasser noch sprachlos

An Herausforderungen mangelt es der Siedlungswasserwirtschaft beileibe nicht: Dürre-Sommer, un-gebrochener Zuzug in die Haupt- stadt-Region, Klärschlammverwer- tung jenseits der Landwirtschaft, die zunehmende Belastung des Schmutzwassers mit Mikroplastik und Medikamenten.

Dies alles ist nichts Neues. Daher brachten sich viele Akteure aktiv in den Branchendialog für ein „Leitbild Siedlungswasserwirtschaft“ ein, da-runter Herausgeber dieser WASSER ZEITUNG. Der rot-schwarz-grüne Ko-alitionsvertrag von 2019 legt ein Be-kenntnis zum vereinbarten Leitbild-prozess ab.

Welche konkreten politischen und behördlichen Schritte daraus erwach-sen sollen – darüber hätte sich die Re-daktion gerne mit Brandenburgs Ag-rar- und Umweltminister Axel Vogel unterhalten. Doch unsere Interviewan-frage wurde nach mehrwöchiger Be-arbeitung schließlich mit der Begrün-dung zurückgewiesen, dass der Ab-stimmungsprozess im Ministerium zu den vorgelegten Fragestellungen noch nicht so weit sei. Zu einem „späteren“ Zeitpunkt gebe man gerne Auskunft.

Wir haben uns deshalb mit Peter Sczepanski verabredet, dem Präsiden- ten der Brandenburgischen Wasser-akademie und Verbandsvorsteher des Märkischen Abwasser- und Wasser- zweckverbandes (MAWV) mit Sitz in Königs Wusterhausen.

Herr Sczepanski, wie kompliziert sind die Belange der Wasserwirt-schaft, dass ein Umweltminister sich dazu nur nach langem Ab-stimmungsprozess äußern möchte?Diese Frage kann Herr Minister Vo-gel nur selber beantworten. Für mich gehören die anstehenden Aufga-ben der Siedlungswasserwirtschaft zu den wichtigsten Zukunftsfragen überhaupt. Darauf keine Antworten zu haben, ist ein Problem. Klimawan-del, Klärschlammentsorgung, Stark-regen, Ressourcenschutz und vieles mehr – das sind Themen, welchen wir uns gemeinsam im Land stel-len müssen. Leider gibt es im Mo-ment dazu nur wenig Antworten

Die Ideen für neue verrückte „Spreetreiben-zeuge“ kennen keine Grenzen.

Biber e. V.-Vereinschef Enrico Bathke ist leidenschaftlicher Taucher.

Rettungsübung mit der Feuerwehr

Erkner – Ehren-sache für die

Biber-Taucher.

Wort gehalten? Die rot-schwarz-grüne Landes-regierung in Potsdam hat sich auch beim Ressourcenschutz viel vorgenommen.

Hier ihr Vertrag:

und wenn, dann im Konjunktiv, also „sollte, müsste, könnte“.

Für die Wasserlieferung tragen na-türlich die Versorger vor Ort Ver-antwortung, andererseits geht es nicht ohne die Genehmigungsbe-hörden des Landes. Man gewinnt den Eindruck, das System laufe nicht ganz rund ...In der Tat, wünschenswert wäre es, wenn die Prioritäten bei der Vertei-lung des nicht unendlich vorhande-nen Wasserdargebotes klar definiert, kommuniziert und umgesetzt würden. Für mich steht die Trinkwasserversor-gung unserer Bevölkerung natürlich an oberster Stelle, erst danach kommt die Landwirtschaft und dann die Industrie. Wahrgenommen wird allerdings, dass beispielsweise Industrieansiedlungen gefördert werden und oberste Priori-tät haben, bei den Wasserverbänden der Investitionsstau zur Sicherung der Trinkwasserversorgung jedoch immer größer wird. Insgesamt dauern Ent-scheidungen viel zu lange.

Nach zwei Dürrejahren mussten ei-nige Versorger höhere Entnahme- mengen beantragen. Das dauert,

lehrt die Erfahrung. Andererseits werden Brunnenbohrungen für Un-ternehmen relativ kurzfristig erteilt. Ein Eingriff in den Grundwasserkörper muss immer wohl bedacht sein. Auf-grund von „Dürrejahren“ alle Konzepte über Bord zu werfen, wäre Unfug. Jeder Aufgabenträger muss über langjährige Erfahrungen verfügen und anhand von Entwicklungen – beispielsweise Bevöl-kerung und Gewerbe – Ideen für die Zukunft entwickeln. Da stehen neben hydrogeologischen Experten auch die Fachleute der Wasserbehörden zur Ver-fügung. Das Ergebnis sind dann Trink-wasserversorgungskonzepte, welche einen guten Blick in die Zukunft ge-ben. Daraus können auch Maßnah-men, wie die Erhöhung der Entnahme-mengen, identifiziert werden, welche dann beantragt werden müssen.

Weiß denn Potsdam, wie es um das Wasserdargebot in den Grundwas-serleitern steht und wie viel Was-ser ohne Beschädigung derselben entnommen werden kann?Ich bin mir nicht sicher, hier wäre sicher die Antwort des Ministers von Bedeu-tung. Des Weiteren muss man die Frage des Wasserdargebotes nicht nur aus

Sicht des Wasserversorgers, der Region oder des Landes betrachten. Der Hori-zont muss länderübergreifend sein und auch die Nachbarländer Tschechien und Polen einbeziehen. Jüngst war zu lesen, dass die sächsische Talsperrenverwal-tung in diesem Jahr „nur“ 30 Mio. m3 statt bisher 50 Mio. m3 nach Branden-burg liefern kann. Welche Folgen und Auswirkungen das für die Spree und die Wasserversorger hat, die ihr Trinkwas-ser aus so genanntem Uferfiltrat auf-bereiten, ist eine spannende Frage und muss in Potsdam beantwortet werden.

Die Koalition will Anpassungsstra-tegien für die Abmilderung der Fol-gen des Klimawandels umsetzen, verspricht Maßnahmen auch für den Landschaftswasserhaushalt. Welche brauchen Sie?Ehrlich? Bis jetzt habe ich davon noch nichts gehört. Das Leitbild der zukunfts-fähigen Siedlungswasserwirtschaft im Land Brandenburg vor Augen, können Strategien entwickelt werden. Warum das Rad noch einmal erfinden? Ideen gibt es genug, auch viele engagierte und motivierte Leute. Der Mangel liegt in der Umsetzung der guten Ideen. Nach Euphorie und Chancen, kommen immer diejenigen, welche Risiken sehen und bürokratische Hürden aufbauen.

Ein Punkt, welcher während der Er-arbeitung des Leitbildes noch nicht so im Fokus stand, war der Wasserhaus-halt. Konkret: Wir müssen unsere Sys-teme so gestalten, dass das Wasser wieder der Region zugeführt wird. Das Regenwasser muss hier versickern und nicht gleich abgeführt werden. Ebenso sind auch die gereinigten Schmutz-wässer für den Wasserhaushalt von großer Bedeutung. Auch diese sollten in der Region verbleiben. Zugegebener Weise, eine anspruchsvolle Aufgabe.

Das sagen die Herausgeber der WASSER ZEITUNG

Nimmt die Politik die Wasserwirtschaft ernst genug?»Das kann man nicht pauschal sagen. Aber im Vergleich zu anderen Län-dern wie Österreich oder Niederlande ist die Wasserwirtschaft in Deutsch-land das ‚5. Rad am Wagen‘, und das wird ihrer Bedeutung für die Zukunft nicht gerecht.« Gerhard Schulze, WAZ Seelow

»Für uns in der Metropolregion wird der Widerspruch zwischen der Lan-desentwicklung und den Voraussetzungen zur Sicherung der Trinkwasserver-sorgung seitens der zuständigen Behörden immer deutlicher. Die Herausfor-derungen werden zukünftig sogar noch zunehmen. Um dem gewachsen zu sein, ist es zwingend erforderlich, dass der Vorrang der Trinkwasserversor-gung auf die politische Agenda kommt.« André Bähler, Wasserverband Strausberg-Erkner

»Wenn man die Sulfatprobleme der Spree anschaut, fühlt man sich nicht wirklich ernst genommen.« Gerd Weber, FWA Frankfurt (Oder)

»Nur wenn bei der wasserrechtlichen Bewilligung die öffentliche Wasserver-sorgung oberste Priorität hat, ist die Versorgung der Bevölkerung zukunfts- sicher und ohne ‚Wenn und Aber‘ möglich. Der Wert des Wassers gehört stärker ins gesellschaftliche und politische Bewusstsein und Handeln.« Mario Kestin, HWAZ Herzberg

Wir brauchen Antworten

Das ungekürzte Interview mit Peter Sczepanski finden Sie hier:

Alles über H2O Kompakte Infos über unser Lebensmittel Nummer 1 – von der Förderung bis zur Qualitäts-kontrolle – vom Umweltbundesamt:

Filter eher flop Bei der Stiftung Warentest konnte im Test keiner der unter die Lupe genommenen Tisch-filter überzeugen.

Wo ist was los? An Langeweile muss in Brandenburg niemand leiden – wie der umfangreiche Veranstaltungs-kalender beweist:

viel vorgenommen.

„Schland“ wollte in diesem Jahr wieder einer Fußball-Europameisterschaft entgegen fiebern und hoffte auf tolle Tore – auch von unseren „Jogi-Jungs“. Aber Sport ist viel mehr als nur Fußball. Die WASSER ZEITUNG

stellt Ihnen in einer neuen Serie einige teils außergewöhnliche Sportarten und ihre Vereine in Brandenburg vor.

Biber Erkner e. V. 1999 – Schwimm- und Tauchsportverein

Wasser ist ihr Element. Nicht „drüber“, sondern „drunter“. Im- mer, wenn sie ihre Neopren-Tau- cheranzüge überstreifen, spüren sie das Kribbeln der Vorfreude auf scheinbar schwerelose Bewe- gungen und die Entdeckungen in anderen Sphären. Wir tauchen ein in die Welt der 30 Hobbytau-cher im Südosten von Berlin.

Egal, ob sie in warmen Gefilden auf Urlaubstauchtour gehen oder in hei-mischen Gewässern die Unterwas- serwelt erkunden – die Faszination ist für die Biber, wie sie sich seit Ver-einsgründung 1999 nennen, dieselbe: „Man gleitet in eine andere, einem unbekannte und manchmal auch un-heimliche Welt, in der man nur Gast für einen Augenblick ist“, beschreibt Enrico Bathke das einzigartige Tauch-gefühl. „Alle Sinne sind geschärft in einer Umgebung der vermeintlichen Stille. Denn im Bruchteil einer Se-

kunde kann sich alles ringsum ändern: die Wassertemperatur, die Strömung, der Untergrund, die Art der Fische, Pflanzen oder Fundstücke. Mit dem Risiko vor Augen trotzdem diesen ein-zigartigen Spaß zu genießen, begeis-tert alle Taucher immer wieder.“

Anstrengender SportTauchen ist ein anstrengender Sport – auch wenn man’s unter Wasser nicht gleich merkt. „Wir legen bei unseren Tauchgängen so manchen Kilome-ter zurück“, erzählt der Vereinschef. „Das Taucherzubehör, vor allem die Flossen, machen unsere Bewegungen nur wirkungsvoller und schneller, aber paddeln müssen wir schon selber.“

Vielseitige Freizeit Die Erkneraner Fun-Sportler können sich keine sinnvollere Freizeitbeschäf-tigung mehr vorstellen. Denn auch

auf Vereinsfahrten steht Tauchen ganz oben auf der To-do-Liste. „Klar, ein Steinbruch oder tauchgangfähi-ger See muss da sein“, stellt Enrico Bathke klar. Bei ihren Treffen jeden zweiten und vierten Freitag im Monat besprechen die Wasser-Biber auch ihre nächsten Touren. „Wir waren schon in Dänemark auf den Spuren der Wikinger, haben den Spreewald erkundet, den Straus-see bei Strausberg

und selbstverständlich das Tauch-El-dorado Kulkwitzer See bei Leipzig“, so der Hobby-Froschmann. Auch bei Tauchevents und Bergungstauchgän-gen kneifen die Biber nicht.

Verrücktes SpreetreibenDer Höhepunkt des Jahres jedoch

steht immer Ostern an. Seit 1997 schon stürzen sich schwimm- und tauchbe-geisterte, kälteunemp-

findliche Frauen und Männer in die Spree und lassen sich mit ihren meist äußerst kreativen, selbstgebastelten „Schwimmhilfen“ von Neu-Zittau bis nach Erkner treiben. Ein Schauspiel, das Sie sich unbedingt anschauen müssen, liebe Leserinnen und Leser! Das für 2020 geplante 23. Spreetrei-ben musste jedoch leider wegen der Corona-Krise abgesagt werden. www.biber-erkner.de/ category/spreetreiben/

Biber Erkner e. V. Steckbrief ■ 1999 als Schwimm- und Tauchsportverein Biber

Erkner gegründet, um den Tauchsport in der Stadt und ihrer Umgebung als Breitensport zu etablieren.

■ In Anlehnung an das Schaffen von Gerhart Haupt-mann, der lange Zeit in Erkner gelebt hat und dort die Novelle „Der Biberpelz“ schrieb, und weil Bi-ber schwimmen und tauchen können, wählten die Gründer den Namen „Biber Erkner“.

■ Alle Infos: www.biber-erkner.de

Ihr

Lieblingssport

oder -verein war (noch)

nicht dabei? Schreiben Sie

der WASSER ZEITUNG, welche

Ihre bevorzugte Bewegungs-

disziplin – außer Fußball – ist.

[email protected]

Wir sind gespannt.

Radsportclub Cottbus„Seit über 40 Jahren stehen wir für äußerst erfolgreichen Rad-sport, zuerst im SC Cottbus, seit 1992 als RSC Cottbus e. V.“, wer-ben die Cottbuser auf ihrer Web-site mit vier olympischen Medail-len und 25 WM-Titeln seiner Pedal-ritter für ihre Bewegungsart. www.rsc-cottbus.de

Inlineskater-hockeyteam

Sputniks Fürstenwalde Inlineskaterhockey ist eine Mischung aus Eis- und Rollhockey. Ausrüstung und Schläger ähneln denen auf dem Eis, gekämpft wird jedoch um einen orangefarbenen Hartkunststoffball. Bei den Sputniks kann jeder mitma-chen, der sich nicht vor dem „harten Körpereinsatz“ scheut. www.sputnikshockey.de

1. Badmintonclub RathenowSeit mehr als 60 Jahren schätzen sportbegeisterte Rathenower die „kleine Schwester“ des Tennis, in der es vor allem um Kondition, Schnelligkeit, Konzentrationsfä-higkeit, gute Reflexe und taktisches Geschick geht. Und Spaß macht’s obendrein, nicht nur im Verein. www.badminton-rathenow.de

1. ASC Frankfurt (Oder) Red Cocks e. V. Das populärste US-amerikanische Ballspiel American Football hat auch hierzulande viele Fans – nicht nur zum Super Bowl. Neben Flag-Football, Cheerleading, Volleyball, Basketball und Jugger kann man in der Oderstadt auch dem „Ei“ hinterherjagen. www.redcocks.info

stellt Ihnen in einer neuen Serie einige teils außergewöhnliche Sportarten und ihre Vereine in Brandenburg vor.

Biber Erkner e.

�   Auch in diesen Vereinen in Brandenburg wird höchstens mal zum Spaß Fußball gespielt. �

Des gesamte Interview liegt hinter dem QR-Code in der Multimedia-Spalte links oben.

SEITE 4/5SWZ • STRAUSBERG • 1/2020 INFORMATIONEN VON IHREM KOMMUNALEN VER- UND ENTSORGER

Personell wie unternehmerisch:

WSE hat Weichen gestellt

Wie der Name schon sagt – ins Klo nur Klo-Papier

Ab Juli 2021 will Tesla in Grünheide E-Autos produzieren und innerhalb von drei Jahren seine volle Produktionskapazität erreichen.

Max Stolze, 1. Lehrjahr

Rick Kupke, 2. Lehrjahr

Blumen für den neuen Verbandsvorsteher des WSE André Bähler (Mitte) vom Vorsitzenden der Verbandsversamm-lung und Bürgermeister von Erkner Henryk Pilz (l.) und dem langjährigen Amtsvorgänger Henner Haferkorn.

Am Wasserwerk 1 � 15344 Strausberg � www.w-s-e.de Zentrale: Tel. 03341 343-0 � Bereitschaft: Tel. 03341 343-111

E-Mail: [email protected]

Sprechzeiten:

KURZER DRAHT

Montag, Mittwoch, Donnerstag: 9.00 –12.00 und 13.00 –15.30 Uhr Dienstag: 9.00 –12.00 und 13.00 –18.00 Uhr Freitag: 9.00 –12.00 Uhr

Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Kundenzentrum nur telefonisch oder per Mail erreichbar, bitte informieren Sie sich vorab, ob persönliche Besuche möglich sind.

Zukunft beim WSE – die richtige Entscheidung!

Für die Gewässerbenutzung ist eine wasserrechtliche Erlaubnis oder eine wasserrechtliche Bewilligung erforderlich.

Wasserrechtliche Erlaubnis:

Eine wasserrechtliche Erlaubnis gewährt die Befugnis zur Durchführung der Gewässerbenutzung (§ 10 Abs. 1 WHG). Die Erlaubnis ist widerruflich

(§ 18 Abs. 1 WHG).

Wasserrechtliche Bewilligung:

Mit einer wasserrechtlichen Bewilligung wird das Recht zur Gewässerbe-nutzung eingeräumt (§ 10 Abs. 1 WHG). Die Bewilligung gewährt im Verhält-nis zur Erlaubnis eine weitergehende Rechtsposition. Sie kann nur unter

bestimmten Voraussetzungen widerrufen werden (§ 18 Abs. 2 WHG).

Ein Zeichen der KontinuitätHenner Haferkorn übergab Verbandsführung des Wasserverbandes Strausberg-Erkner an André Bähler

Als Verbandsvorsteher und Tech-nischer Leiter waren Henner Ha-ferkorn, Diplom-Ingenieur für Siedlungswasserwirtschaft, und André Bähler, Diplomingenieur für Umwelttechnik, seit 2014 ein eingespieltes Team. Maßgeb-liche Entscheidungen für einen ebenso wirtschaftlich soliden wie jederzeit zuverlässigen Was-server- und Abwasserentsorger fällten sie – im Auftrag der Ver-bandsgemeinden – gemeinsam. Nun hat Henner Haferkorn Ende März 2020 nach 25 Jahren als Verbandsvorsteher den Was-serverband Strausberg-Erkner (WSE) verlassen. Und er über-gibt die Führung des WSE an ein Mitglied seines starken Teams. Beide Herren bat die WASSER ZEITUNG zum Gespräch.

SWZ: Herr Haferkorn, Sie verlas-sen den Verband in – sagen wir mal – bewegten Zeiten. Gerade die öffentliche Auseinanderset-zung um die Wasserversorgung für das Tesla-Werk in Grünheide hat Schwachstellen im Verhält-nis der Wasserversorger und der Wasserbehörden aufgezeigt, Was bleibt aus ihrer Sicht für die Zukunft noch zu tun? Die zeitnahe und bedarfsgerechte Be-arbeitung unserer Anträge ist für uns das A und O. Nur so können wir auch in Zukunft eine sichere Trinkwasser-versorgung gewährleisten. Das hat in der Vergangenheit nicht gut funkti-oniert, teilweise mussten wir meh-rere Jahre auf Genehmigungen war-ten. Gerade der Druck durch konkur-rierende Abnehmer, wie Landwirt-schaft und Industrie, wird es zukünf-tig noch dringender notwendig ma-chen, die Trinkwasserversorgung an die erste Stelle zu setzen. In Zeiten

Beim Jahresauftakt am 8. Januar löste Henryk Pilz, Bürgermeister der Stadt Erkner, Karsten Knobbe als Vorsitzenden der Verbandsversammlung ab. Zudem wählte das sogenannte „Wasserparla-ment“ Ralf Steinbrück, Bürgermeister der Gemeinde Schöneiche bei Berlin, in den Vorstand der Verbandsversammlung.

Die Zusammenkünfte am 5. Februar und 16. März waren geprägt von den Schlagzeilen über die Tesla-Ansiedlung

Nachdem er im Internet nach Ausbil-dungsbetrieben gesucht hatte, schickte Max Stolze (19) seine Bewerbung zum WSE. Ein Praktikum vor Lehrbeginn mit Einblicken in die Bereiche Trink- und Schmutzwasser bestärkte ihn. „Ich fand es gut, dass mir die Geschäfts-führung von Anfang an klar gesagt hat, was von mir erwartet wird. Und sie hat genauso klar gesagt, was ich vom WSE bekomme!“ Etwa ein bezahltes Inter-nat, was dem jungen Mann im ersten Jahr viel Lehrgeld spart.

Natürlich mussten auch wir in letzter Zeit eine bis dahin unge-wohnte Erfahrung machen: Die für Toilettenpapier vorgesehenen Regale im Supermarkt atmen oft gähnende Leere. Gut, wenn man in der Not erfinderisch wird, aber ...

Einen flammenden Appell an die Klopapier-Hamsterer werden wir an dieser Stelle nicht veröffentlichen. Bei ihrer überdimensionierten Be-vorratung haben diese sicher nicht

sichtbarer Auswirkungen des Klima-wandels und am Beispiel der Tesla-An-siedlung wird deutlich, dass es in der Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden Nachholbedarf gibt.

Worin sehen Sie Ihr Vermächtnis, Ihr Erbe? Zunächst einmal bin ich stolz darauf, dass wir seit mittlerweile 1994 (!) den Trinkwasserpreis beim WSE bei 1,04 3/ m³ stabil halten können. Durch die gute Arbeit des Verbandes konn-ten wir zudem die Schmutzwasserge-bühr in den vergangenen Jahren be-reits sechs Mal senken. Damit liegen wir weit unter dem Bundesdurch-schnitt und auf dem dritten Platz im Vergleich zu anderen Wasserverbän-den in Brandenburg. Meine Zeit beim

Verband war vor allem geprägt durch die strategische Planung und den ste-tigen Netzausbau. In den Anfängen, 1991, waren zum Beispiel nur 32 % ans Schmutzwassernetz angeschlos-sen, mittlerweile sind wir bei 98 %.

Der Generationswechsel ist auch beim WSE bereits seit Jahren ein Thema und ich freue mich, dass ich ein gut aufgestelltes Team an meinen Nachfolger übergeben kann. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei der gesamten WSE-Belegschaft für die geleistete Arbeit bedanken, ohne eine so tolle Mannschaft wäre das al-les nicht möglich.

Wasserzweckverbände sind demo-kratisch organisierte Strukturen, dafür stehen die Mitgliedskommu-

nen in der Verbandsversammlung. Wie ist die Entscheidung für Ihren Nachfolger gefallen? Die Suche erfolgte extern, über ei-nen unabhängigen Personaldienst-leister, der eine öffentliche Ausschrei-bung sowie das Auswahlverfahren an-hand verschiedener Kriterien durchge-führt hat. Von fünf Bewerbern konnte die Anforderungen lediglich ein Kandi-dat erfüllen. Daraufhin beschloss der Vorstand, diesen verbleibenden Be-werber der Verbandsversammlung zur Wahl vorzuschlagen. In der Sitzung am 16. 03. 2020 im Kulturhaus Rüdersdorf wurde mein Nachfolger André Bähler dann in geheimer Wahl von den an- wesenden Mitgliedsvertretern mit 11-mal Ja, 2-mal Nein und einer Ent-haltung gewählt.

Herr Bähler, zu Ihrer Wahl herzli-chen Glückwunsch, die mit brei-ter Mehrheit in der Verbandsver-sammlung zu Ihren Gunsten gefal-len ist. Was wird sich an ihrer Ar-beit – außer der Menge sicherlich – jetzt überhaupt ändern? Vielen Dank, das Ergebnis ist für mich natürlich in erster Linie ein großer Ver-trauensbeweis und zeigt, dass meine Arbeit der letzten Jahre bei den Kom-munen anerkannt wird. Es ist zudem ein Zeichen dafür, dass weiterhin eine kompetente und kontinuierliche Füh-rung des Verbandes gewünscht ist. Mir ist klar, dass sich meine Aufga-ben als Verbandsvorsteher deutlich von meiner bisherigen Tätigkeit un-terscheiden, deshalb wird die Suche nach einem neuen Technischen Leiter nun eine meiner ersten Aufgaben sein, um die enormen Herausforderungen im technischen Bereich auch in Zukunft zu meistern.

Nachdem der WSE über höchste Anschlussgrade in der Trinkwas-server- und Abwasserentsorgung verfügt und ein permanentes Be-völkerungswachstum bewältigt – worin sehen Sie weitere Heraus-forderungen der Zukunft? An oberster Stelle steht das Wachs-tum der siedlungswasserwirtschaft-lichen Infrastrukturen in Abstimmung mit den kommunalen Entwicklungszie-len. Der WSE steht zuverlässig für die bedarfsgerechte Versorgung mit Trink-wasser- und umweltgerechte Abwas-serentsorgung sowie für Unterstüt-zung beim flächendeckenden Nieder-schlagswassermanagement für alle Mitgliedskommunen, ohne Ansehen der Größe, der Wirtschaftskraft und der politischen Ausrichtung. Dafür braucht es eine permanente strate-gische Weiterentwicklung des Was-serverbandes und Investitionen in die

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Strukturen sowie das weitere Vo-rantreiben der Digitalisierung. Bei all dem ist und bleibt unser Ziel: Die Beiträge und Gebühren für unsere Kunden stabil zu halten. Ein weite-rer wichtiger Punkt ist für mich die Außenwirkung des Verbandes. Vor allem die Positionierung als attrak-tiver und krisensicherer Arbeitge-ber sowie die Information der Be-völkerung soll zukünftig durch Stär-kung der medialen Präsenz erreicht werden.

Das vergangene Jahrzehnt war das wärmste seit Aufzeichnung von Wetterdaten. Das bekam nicht zuletzt die Siedlungswass-erwirtschaft zu spüren. Wie kön-nen Sie unter diesen Bedingun-gen den Bedürfnissen der Kom-munen und deren Einwohner weiter gerecht werden? Wichtig ist, dass wir alle an einem Strang ziehen und sowohl die Behör-den, Landkreise und Land als auch unsere Mitgliedsgemeinden mit uns zielgerichtet zusammenarbeiten. Die Aufgaben der Zukunft werden daraus bestehen, den Bedarf genauestens zu prüfen und das vorhandene Dar-gebot auszuschöpfen. Das bedeutet zum einen weiterhin an der Aufklä-rung und dem Bewusstsein der Be-völkerung zu arbeiten, um zum Bei-spiel den Bedarf an Brauchwasser für den Garten zu reduzieren. Ande-rerseits müssen wir sämtliche Mög-lichkeiten nutzen, um das verfüg-bare Dargebot zu erweitern und auch mögliche Fusionen mit anderen Auf-gabenträgern in der Region prüfen.

an die Abwasserwirtschaft gedacht. Kanalisation und Klärtechnik neh-men nämlich – in der Konsequenz dieses Verhaltens – teils erhebli-chen Schaden.

Denn was tun, wenn der Spen-der neben dem Klo leer bleibt? Der Mensch nutzt Alternativen! Bei de-ren Zweckmäßigkeit gilt es jedoch sauber zu unterscheiden – für die Reinlichkeit des Toilettengängers und das Schmutzwassersystem. Über ersteres decken wir den Man-

tel der Intimität. Zweiteres geht uns als Abwasserentsorger sehr viel an.

Synthetische Feuchttücher, die sich in der Kanal-Fracht nicht zer-

setzen, Küchenkreppknäuel, Reste mehrlagiger Servietten und selbst Illustriertenseitenfetzen und reiß-feste Lappen blieben jüngst am Rechen kleben. Das sind ziemlich klare Fälle von „Hat im Abwas-ser gar nichts zu suchen!“ Dafür sind unsere Pumpen nicht ausge-legt. Und schlimmer noch, dieses gedankenlose Handeln führt zu schweren Schäden. Teuren Schä-den. Und bitte bedenken Sie: Exor-bitant steigende Ausgaben für

Wartung oder gar Austausch von Anlagen müssen in die Gebühren-kalkulation einfließen und könnten als Kosten auch auf jeden Bad- Täter zurückfallen.

So ungewohnt und wenig kom- fortabel es sein mag – bitte ent- sorgen Sie alle „Hilfsmittel“, die NICHT normales Toilettenpapier sind, im Hausmüll. Wie wäre es mit einem kleinen Extra-Mülleimer neben dem Klo, wie im Hotel für Hygieneartikel üblich.

in Grünheide sowie die damit verbunde-nen Schwierigkeiten. Denn neben der damals noch offenen Frage einer Entsor-gung der anfallenden Abwässer in der Kläranlage der Berliner Wasserbetriebe in Münchehofe waren auch die von dem US-amerikanischen E-Autobauer benö-tigten Trinkwassermengen ein Problem. Zwischen den verfügbaren Grundwas-ser-Entnahmemengen und dem Bedarf aller Abnehmer im Verbandsgebiet – in-klusive Tesla ab 2021 – klaffte eine ge-hörige Lücke.

Die theoretisch verfügbaren Kapazitä-ten für den WSE können in einigen Was-serfassungen wegen Schadstoffbelastun-gen nicht voll ausgeschöpft werden. Der

Bereits dreimal kamen die Mitglieder der WSE-Verbandsversammlung in den ersten Monaten dieses Jahres zusammen. Dabei fielen wichtige Entscheidungen für die Zukunft des kommunalen Verbandes.

Verband stand damit vor einer großen Herausforderung und zudem unter erheb-lichem politischen und medialem Druck.

Mittlerweile haben die zuständigen Behörden für die Fassung Petersha-gen/Eggersdorf eine Erhöhung der För-dermengen bewilligt und eine wasser-rechtliche Erlaubnis für die Fassung Ho-henbinde erteilt. Das verringert die Dif-ferenz zwischen dem im Verbandsge-biet vorhandenen Bedarf in Höhe von

ca. 18 Mio. m³/Jahr und den verfügbaren Entnahmemengen von rund 15 auf „nur“ noch 3 Mio. m³/Jahr.

Zwar ist die Versorgung der im Bau befindlichen Tesla-Fabrik jetzt sicher-gestellt, aber nur unter einer Voraus-setzung: unveränderte Rahmenbedin-gungen im Verbandsgebiet! Das bedeu-tet, dass weiteres Bevölkerungswachs-tum oder neue Industrieansiedlungen mit den derzeit verfügbaren Entnahme-mengen nicht möglich sind. Die verblei-bende Deckungslücke zu schließen, ist nun die gemeinsame Aufgabe des WSE, seiner Mitgliedskommunen, der Land-kreise MOL & LOS und der Landesregie-rung Brandenburg.

Wasserverband Strausberg-Erkner

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Die Corona-Krise verschafft den Auszubildenden des WSE einen unge-planten Praxiseinsatz. Da auch die Berufsschulen geschlossen wurden, sammeln die Nachwuchskräfte ihre ersten Vor-Ort-Erfahrungen nicht erst – wie es laut Plan anstünde – im 3. Lehrjahr. Für die Ausbildungs- Beauftragten beim WSE kommt die „spontane“ Verstärkung willkommen.

Norvin Billhardt, 3. Lehrjahr

Auch für Rick Kupke (17) führte vor zwei Jahren ein Praktikum zur Lehre, allerdings in einem anderen Unter-nehmen. Der Vergleich war hilfreich. „Ja, ich bin sehr froh über meine Ent-scheidung. Die Arbeit macht mir gro-ßen Spaß!“ In der Lehrwerkstatt hat er sich bisher vor allem mit Grundla-gen der Metallbearbeitung, Schwei-ßen und Elektrotechnik beschäftigt. „Jetzt mache ich etwas für mich kom-plett Neues – das ist spannend.“

Nachdem Norvin Billhardt (19) auf einer Ausbildungsmesse in Strausberg auf den WSE aufmerksam wurde, trat er zum Praktikum an. „Weil es so gut passte, bot mir der Verband einen Aus-bildungsplatz an. Ich habe zugegriffen und würde es wieder tun!“ Längst kann er sein Wissen anwenden und findet den Job, für den er im gesamten Ver-bandsgebiet unterwegs ist, super. „Er ist sehr abwechslungsreich, das Ar-beitsklima ist top, und es ist für mich nicht weit entfernt.“

WASSER ZEITUNGSEITE 6 WASSER-GESCHICHTEN LAND UND LEUTE SEITE 7APRIL 2020

Das Lösungswort senden Sie bitte bis 29. Mai 2020 per Post an: SPREE-PR Märkisches Ufer 34 10179 Berlinper E-Mail an: [email protected]: »Wasserrätsel«

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Ob Sie beim Winter-Wasser-Rätsel richtig lagen, erfahren Sie in der Multi-Media-Spalte auf Seite 2.

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Geldpreise:… sie sprießen, treiben, knallen, springen oder brechen auf …

1 männliches Pferd 2 Vorrichtung zum Wasserfördern 3 mobiles Gerät für Erd-Aushub 4 Auflistung von Theater-Vorstellungen 5 bald Standort für Autoproduktion 6 Rasenpflege 7 Schiffshebewerk in … 8 Ostertradition im Spreewald 9 gelbblühender Strauch 10 Waldfrucht 11 Regen-Ableitung am Haus 12 Stadt an der Dosse 13 Eingangsbereich 14 Fest im Frühling 15 Sängerstadt 16 Hobby am Wasser 17 Beginn des Lebens 18 sehr großer Stein 19 Erinnerungsstätte 20 Einfädel-Aussparung

Hinweis: Die Umlaute ä, ö und ü behalten ihre übliche Schreibweise.

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Foto: „Lange Kerls“ e.V.

LÖSUNGSWORT

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Ich trinke „Wasser pur“ –

was denn sonst?

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Einfach unverwässerlichWarum Filter und Heilsteine Ihr Trinkwasser nicht verbessern – ein Beitrag von Projektleiter Klaus Arbeit

Da war sie wieder in meiner Twit- ter-Timeline – die drängende Auf- forderung eines Labors, unbe-dingt mein Trinkwasser analysie-ren zu lassen. In der Anzeige wird suggeriert, dass Leitungswasser Reste von Schadstoffen enthalten könnte. Das sollte ich dringend prüfen – zum Wohle der Gesund-heit meiner Familie! Dieser Appell ist gleichermaßen undifferenziert wie irreführend.

Ja, der Glaube kann Berge verset-zen. Und nicht nur das. Er öffnet vor allem Brieftaschen. Das weiß der Werbe-Fachmann und setzt auf Zu-spitzung. Erstaunlicherweise funk-tioniert das auch bei dem Produkt, das so streng wie kein anderes in Deutschland kontrolliert wird: Trink-wasser! Dass die Qualitäts-Verant-wortung der Versorger am Hausan-schluss endet, bleibt in knackigen Botschaften außen vor.„Die Hausinstallation, d. h., der Weg der Leitungen vom Hauswasseran-schluss bis zum Kundenwasserhahn, obliegt der Verantwortung des Eigen-tümers“, erinnert Heike Hanisch, Lei-terin des Labors AKS Aqua-Kommu-nal-Service GmbH in Frankfurt (Oder), und ergänzt: „Dazu gehört im Allge-meinen auch der in bestimmten Ab-ständen rückspülbare Hauseingangs-

filter.“ Die Wasser-Expertin sieht aus ge-sundheitlich-hygienischen Gründen keine Notwendigkeit einer zusätzlichen Be-handlung des Trinkwassers, solange die allgemein anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden. „Unter bestimmten Bedingungen kann zum Schutz der Trinkwasserinstallation oder für spezielle Anwendungen, zum Beispiel Zahnarztpraxen mit fein verdüsenden Anlagen, eine Trinkwasserbehandlung, etwa eine Wasserent-härtung, sinnvoll sein.“

„Heilsteine“ fürs Wasser?Und dennoch bie-ten Geschäfte und Internet eine unge-heure Zahl von Wasseraufberei-tungsanlagen – mit unterschied-lichen Zielen und Versprechen

der Anbieter. Beispiel Tischfilter. Sie sollen das Trinkwasser enthärten und sind wegen des re-

gelmäßigen Kartuschen-Tauschs recht teuer im Unterhalt. Und wie ein Test der Stiftung Warentest zeigte: absolut unnötig! Nur ein einziges Modell – und das lediglich am Anfang der Nutzungsdauer – konnte das harte Prüfwasser in den weichen

Bereich filtern.Doch Tischfilter verführen die Verbrau-

cher noch am harmlosesten. An-dere Geräte versprechen das

„Beleben“ des Wassers mit Hilfe von Edelsteinen. Die behaupteten Wirkungen werden jedoch nicht nach-gewiesen, wie sogar ein Gericht urteilte. „Dennoch

verkauft diese Firma weiter-hin ihre Geräte“, erzählt uns der Buchautor und promo-vierte Chemiker Helge Berg-mann („Trübes Wasser: Der

esoterische Wassermarkt“; „Wasser, das Wunderelement?“): „Die Richter untersagten die Bezeichnung ‚Heil-steine‘ für Kristalle und Mineralien mit angeblich heilender Wirkung. Wenn aber die Heilsteine selbst nicht heilen, kann auch damit herge-stelltes ‚Edelsteinwasser‘ keine thera-peutische Wirkung haben.“ In fast je-der größeren Stadt sei aber trotzdem noch ein Laden zu finden, der diese ju-ristische Grenze missachtet und wei-terhin „Heilsteine“ verkauft.

Behauptungen hinterfragen! Damit wir uns nicht falsch verstehen: Selbstverständlich darf jeder mit sei-nem Trinkwasser das tun, was er für richtig und angemessen hält. Das wollen und haben wir gar nicht zu bewerten! Autor Bergmann meint: „Jede erwachsene Person ist frei, alle Dinge zu kaufen, die legal auf dem Markt sind. Zur individuellen Freiheit gehört aber auch, sich vor dem Kauf über solche Angebote eingehend zu informieren oder nicht.“ Seien Sie versichert, dass Ihnen die Brandenburger Trinkwasser-Versor-ger ein erstklassiges Produkt an die Haustür liefern. Behauptet jemand etwa, das Trinkwasser sei nicht mehr lebendig, bitten Sie um nachprüfbare Beweise. Diese wird Ihnen der Ver-käufer sicher schuldig bleiben.

An Jubiläen mangelt es diesem Jahr nicht im Land Bran- denburg. Über allen schwebt natürlich die deutsche Wieder- vereinigung vor 30 Jahren, auch an die Währungsunion 1990 – die Einführung der D-Mark in Ostdeutschland – dürf- te erinnert werden. Darüber hinaus gibt es einen wahren

Schwall an runden Geburtstagen für Königs Wusterhau-sen: 700 Jahre seit urkundlicher Ersterwähnung, 100 Jah-re Rundfunk und dazu noch 20 Jahre Wiedereröffnung Schloss! Während des großen Stadtfestes am 5. Septem-ber zwischen Schloss und Funkerberg feiert „KW“ sogar

noch einen weiteren Geburtstag: den 30. des Potsdamer Vereins „Riesengarde Lange Kerls“, der in einem eigenen Biwak seine Bewunderer erwarten wird. Das reicht Ihnen nicht? Dann bedienen Sie sich doch an mehr Highlights in den rund drei Dutzend Regionen der WASSER ZEITUNG.

Zwei Länder – ein Fest

Frühling an der Neiße15.–17. Mai, Guben/Gubin

Promenade am Dreieck

Live-Musik, Festumzug, Feuerwerk

Heimatfest Erkner05.– 07. Juni, Festgelände

Händlermeile & Vergnügungspark

Frühlingsfest Doberlug-Kirchhain

8.–10. Mai, Markt Kirchhain

Rummel, Bummel, Live-Musik

29. Cottbuser Stadtfest

19.–21. Juni, u. a. Altmarkt,Spremberger Straße,

Puschkinpark

Festumzug mit Langen Kerls 600 Jahre Hosena

(Senftenberg)19.–21. Juni,

Ortskern

Live-Musik für jeden Geschmack

10. BLANKIT Festival 2020

17.–19. Juli, NatursportparkBlankenfelde

Spezialitäten von Bauern und Handwerkern

25. Seelower Stadt- und Schützenfest04.–06. September, Kreiskulturhaus

Edle Hengste und rassige Stuten

Neustädter Hengstparade12. September,

Haupt- und LandgestütNeustadt (Dosse)

150 Künstler spielen LIVE

Helene Beach Festival23.–26. Juli,

Frankfurt (Oder)

„Maritimer“ Spaß in der Lausitz

8. Senftenberger Hafenfest

15.+16. August, StadthafenBürgerfest

für 100 Jahre „Kleinmachnower Jubiläumsnächte“

15. August, 16:00–23:00 Uhr,Rathausmarkt

Aktionen und AttraktionenFürstenwalder

Stadtfest15. Mai,

Innenstadt

Die Potsdamer Riesengarde „Lange Kerls“

sucht übrigens Nachwuchs. Gefordert wird ein

Körpermaß von mindestens 188 cm sowie ein

gewisses Interesse an den Anliegen des Vereins.

Mehr Infos und Kontakt über: www.lange-kerls.de

Aus gegebenem Anlass weist die Redaktion der Wasser Zeitung darauf hin,

dass zurzeit Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden können.

Bei Fragen informieren Sie sich bitte direkt beim Veranstalter oder Veranstaltungsort.

SEITE 8SWZ • 1 / 2020 BAUSTELLENREPORT

Grafik: SPREE-PR/G. H.Schulze

2. Bauabschnitt: April 2019 bis März 2020

im Straßenbereich: 900 m Trans-portleitung in offener Bauweise im Zuge des Straßenbaus neu verlegt

3. Bauabschnitt: September 2019 bis März 2020

im Gehwegbereich: 630 m Trinkwasserversorgungs-leitung im unterirdischen Rohrvortrieb neu verlegt und 40 Hausanschlüsse ausgewechselt / umgebunden

4. Bauabschnitt: geplant Mai bis August 2020

im Straßenbereich: ca. 670 m Transportleitung in of-fener Bauweise im Zuge des Straßenbaus neu verlegt und 10 Hausanschlüsse ausgewechselt / umgebunden

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Schöneicher StraßeDameswegDamesweg

Lübecker Straße

Schöneiche

Brandenburgische Straße

Brandenburgische Straße

1. Bauabschnitt: August 2018 bis März 2019

im Gehwegbereich: 900 m Trinkwasserversorgungs-leitung im unterirdischen Rohrvortrieb neu verlegt und 45 Hausanschlüsse ausgewechselt / umgebunden

Legte man alle Leitungen des WSE hinterein-ander – also sowohl Trinkwasserleitungen als auch Schmutzwasserleitungen –, so ergäbe dies eine Strecke von etwa 2.700 km Länge. Das entspricht der Luftlinie von Strausberg ins marokkanische Casablanca. Permanent werden Abschnitte ergänzt oder erneuert, wie derzeit in Schöneiche. Nur wie wird so eine Maßnahme eigentlich umgesetzt? Das weiß WSE-Projektingenieurin Anne-Katrin Dommaschk aus der Investitionsabteilung.

SWZ: Frau Dommaschk, wenn Ihnen so ein Projekt wie in der Brandenburgischen Straße in Schöneiche auf den Tisch flattert – wie geht‘s dann los?Bei mir landen diese Projekte erst nachdem hausintern einige Fragen beantwortet wurden. Die Gemeinden informieren uns in der Regel frühzeitig über geplante Straßenbaumaßnah-men. Wir prüfen dann in unseren Bereichen Trinkwasser und Schmutzwasser, ob es Be-darf für Erneuerung oder Erweiterung gibt. Erst wenn diese Fragen geklärt sind, kommen wir als Investitionsabteilung ins Spiel. Meine erste Aufgabe ist es dann, ein Ingenieurbüro mit der Erstellung einer Entwurfsplanung zu beauftragen. Im Fall der Brandenburgischen Straße haben wir sowohl die Trinkwasserlei-tungen und Hausanschlüsse der Anlieger er-neuert und zusätzlich eine sogenannte Trink-wasser-Transportleitung verlegt, die für die Versorgung weiter entfernter Abnehmer dient.

Wer legt eigentlich fest, dass eine Leitung ausgewechselt werden soll und wie wird die Dimensionierung der zu verlegenden Leitungen festgelegt?Wie schon gesagt, prüfen wir als Erstes hau-sintern, ob ein Bedarf für das Trink- oder Schmutzwassernetz besteht. Wir müssen bei solchen Arbeiten immer die Gunst der Stunde nutzen und langfristig planen, damit die Stra-ßendecke nicht innerhalb kurzer Zeit für un-seren Leitungsbau erneut abgetragen werden muss. Das wollen wir bei planbaren Maßnah-men selbstverständlich nach Möglichkeit ver-meiden. Für Bedarf und Dimensionierung der Trinkwasserleitungen dient uns unsere Planung zum „Zielnetz 2045“ und beim Schmutzwasser orientieren wir uns am aktuellen Generalent-wässerungsplan (GEP). Bereits in den ersten Planungsschritten wird die Größe der entspre-

chenden Leitung (Dimension) festgelegt und daraufhin dann detailliert geplant. Dazu gehört auch ein gemeinsamer Bauzeitenplan, um die einzelnen Arbeitsschritte zu koordinieren. Mit den fertig abgestimmten Unterlagen konnte

Leitungsbau – wie läuft das ab – das Bauprojekt Brandenburgische Straße in Schöneiche

„Organisation ist das A und O!“

Der Bauplan – ein verlässlicher Freund für Diplom-Ingenieurin Anne-Katrin Dommaschk.

Baubeginn 2. Bauabschnitt: Aufbruch- arbeiten zur Vorbereitung für den Bau der Tinkwasser-Transportleitung

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Brandenburgische Str. Ecke Berliner Straße: Baufeld zu Beginn der Bauarbeiten im 2. Bauabschnitt

Hier sieht man die in offener Bauweise in der Straße verlegte Trinkwasser-Transportleitung

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schließlich unser Projekt für den Tiefbau bzw. Rohrleitungsbau ausgeschrieben werden.

Sie befinden sich ja bereits im dritten Bau-abschnitt. Aber wie ging es vor Ort los?

Bei der Brandenburgischen Straße handelt es sich um ein Vorhaben, bei dem die Gemeinde den Straßenausbau in mehreren Bauabschnitten vor-gesehen hat. Der abgestimmte Bauzeitenplan sah vor, dass wir im 1. und 3. Bauabschnitt noch vor dem Einsetzen der Straßenausbauarbeiten die Trinkwasserversorgungsleitung im unterir-dischen Rohrvortrieb unter dem Gehweg verle-gen. Zudem wurden auch alle Hausanschlüsse im betroffenen Straßenbereich erneuert. Diese Arbeiten konnten noch mit geringeren Beein-trächtigungen für den Straßenverkehr durch-geführt werden. Dies entspricht der gängigen Praxis bei Erneuerungen im Zuge von Straßen-bauvorhaben, bei denen wir auf Grund der Tie-fenlage unserer Leitungen oftmals die Vorhut vor allen anderen Beteiligten bilden. Im 2. Bau-abschnitt wurde eine Trinkwasser-Transport- leitung im Straßenrandbereich verlegt. Dafür war eine abschnittsweise Vollsperrung nötig – das wird im 4. Bauabschnitt ab Mai 2020 wie-der so sein.

Wie behalten Sie überhaupt bei so ei-nem umfangreichen Vorhaben mit all den Bau-Akteuren, Terminen und Detailinforma-tionen jederzeit den Überblick?Es ist von großem Vorteil, dass die WSE-Mann-schaft in allen Abteilungen auf große Erfah-rungswerte zurückgreifen kann. Eine gute Or-ganisation und Kommunikation sind dabei das A und O. Bei der Maßnahme in Schöneiche wer-den auftretende Probleme in gemeinsamen Bau-beratungen vor Ort mit den Planungsbüros, der Gemeinde Schöneiche, den Baufirmen und uns, dem WSE, kurzfristig geklärt.

Kommen die Baumaßnahmen in Schöneiche planmäßig voran?Absolut. Denn trotz der Auflagen einer archäo-logischen und ökologischen Baubegleitung, die mit Funden zu einer Verzögerung hätte führen können und einen zeitlichen Mehraufwand bei der Ausführung der Tiefbauarbeiten bedeuteten, liegen wir in der abgestimmten Terminkette. Der 3. Bauabschnitt wurde im März abgeschlossen und der 4. beginnt im Mai 2020 in Abstimmung mit der Straßenbaumaßnahme. Im Herbst soll das gesamte Projekt abgeschlossen werden. Wenn der Straßenbau dann noch weiter gehen sollte, was auch von Fördermittel-Bescheiden abhängt, werden wir selbstverständlich auch „an Bord“ des Baugeschehens bleiben.