Rundbrief 1/2013 - ELAN-RLP · 2015. 11. 23. · 2015. 11. 23. · ELAN-Rundbrief 1/2013 Sozial-...

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Editorial Scheckübergabe für entwicklungspolitische Projekte durch Lotto RLP in Anwesenheit von Minister Roger Lewentz (1. v. r.)(Fotos: Peter Seydel, im Auftrag Lotto Rheinland-Pfalz) Rundbrief Sozial- und Umweltstandards 2-3 Studien zu Handys und Fairem Handel, Fairspielt befragt Firmen Entwicklungspolitik 4 Konflikt-Rohstoffe Globales Lernen 5 Myanmar, Kunst aus Burkina Faso, !ebasa-Bildungsprojekt Kleine Dinge mit großer Wirkung 1/ 2013 Entwicklungspolitik bundesweit 6 Deutscher Entwicklungstag, Hauptstadt des Fairen Handels, Neues Webportal zur Entwicklungspolitik, Banafair, VENRO-Stand- punkt zur Bundestagswahl ELAN-Netzwerk 7 FaiRegio – Weltladen Andernach Kurz notiert 8 Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk (ELAN) profitiert seit einigen Jahren von der Lotterie BINGO Wir sprachen darüber mit Fi- nanz-Staatssekretär Dr Salvatore Barbaro, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates von Lotto Rheinland-Pfalz Herr Dr Barbaro, warum unterstützt die Lotte- rie BINGO Projekte in der Entwicklungszusam- menarbeit? Dr Barbaro: ELAN leistet eine enorm wichtige Ar- beit in vielen Projekten. Wir konnten dies vor ei- nigen Wochen bei einer Veranstaltung bei Lotto Rheinland-Pfalz feststellen. Dort wurden fünf beispielhafte Projekte vorgestellt, die aus Mit- teln der Lotterie BINGO gefördert wurden. Ob eine mobile Klinik in den Armenvierteln von Kenia, ein Frauenfußballprojekt in Kenia oder diverse unterstützenswerte Initiativen von Welt- läden in Koblenz, Neuwied oder Bad Kreuznach. Dies beweist, wie wirkungsvoll die Arbeit von ELAN ist – sei es in Form von Soforthilfe vor Ort oder mit Maßnahmen bei uns, die sensibel machen und ein Bewusstsein schaffen. Als Unternehmen, das dem Gemeinwohl in al- len Facetten verpflichtet ist, möchten wir mit den BINGO-Mitteln insbesondere die kleinen Projekte in diesen Bereichen fördern, denn oft sind es die kleinen Dinge, die eine sehr große Wirkung erzielen. Wer profitiert sonst noch von BINGO? Dr Barbaro: Neben der Entwicklungshilfe ist auch der Natur- und Umweltschutz Destinatär von BINGO. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz kann mit den BINGO-Mitteln zahlreiche Umwelt-Projekte unterstützen. Die beiden großen Umweltverbände NABU Rhein- land-Pfalz und BUND Rheinland-Pfalz waren von Anfang an aktive Partner der BINGO-Lot- terie und wählen gemeinsam mit der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und wei- teren Umweltverbänden die Projekte zur För- derung aus. So können durch BINGO für die Umwelt vielfältige Maßnahmen in ganz Rhein- land-Pfalz ermöglicht werden. Tiere und Pflan- zen werden gezielt geschützt und ihre Lebens- räume bewahrt. Wie kann man an BINGO teilnehmen? Dr Barbaro: Das ist ganz einfach. BINGO kann man in jeder Annahmestelle von Lotto Rhein- land-Pfalz spielen. Ein Schein kostet 3 Euro plus 50 Cent Bearbeitungsgebühr. Annahme- schluss für BINGO ist immer samstags um 20 Uhr. Die Ziehung der Gewinnzahlen wird je- den Sonntag von 17 bis 18 Uhr in der BIN- GO-Fernsehsendung im NDR Fernsehen über- tragen. Die Gewinnzahlen und Quoten gibt es jeden Montag aktuell in den Annahmestellen, jeden Dienstag in der Kundenzeitschrift glüX- magazin und natürlich auch im Internet unter der Adresse www.lotto-rlp.de. Liebe KollegInnen, liebe Interessierte und Engagierte in der Entwicklungspolitik, gemeinsam mit Ihnen und Euch haben wir uns viel fürs vorangeschrittene Jahr 2013 vorge- nommen. Allem voran möchte ELAN das Beratungs-, Bil- dungs-, und Fortbildungsangebot aufrechter- halten. Die Landesregierung setzt ein Zeichen und ermöglicht durch eine Teilfinanzierung die Teilnahme am bundesweiten Promotorenpro- gramm, das in den Startlöchern steckt. Voraus- gesetzt das Bundesministerium für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwicklung finan- ziert das Vorhaben mit, können zum 1. April zwei PromotorInnen in Rheinland-Pfalz ent- wicklungspolitische Themen koordinieren und im Land weitertragen. Personelle Verstärkung gibt es auch für eine Veggieday-Initiative. Gemeinsam mit dem NABU Rheinland-Pfalz und der Stiftung Natur und Umwelt RLP möchte ELAN für eine nach- haltige Ernährung werben und Bildungsarbeit zu Hintergründen leisten. Vorangehen soll es auch im Arbeitsbereich „Globales Lernen“. Eine neue Fachkraft wird ab Mitte des Jahres zentrale Anliegen der ELAN-Mitglieder begleiten, koordinieren und im Land verankern. Zuversichtlich sind wir, auch in diesem Jahr mit Hilfe von Lotto-Mitteln eine Vielzahl Ihrer entwicklungspolitischen Vorhaben finanzieren zu können! Die Vorstellung einzelner Projek- te auf einer Pressekonferenz von Lotto RLP im Januar hat auf beeindruckende Weise gezeigt, wie viel Energie und Herzblut hinter jedem Vor- haben steckt! Das ELAN-Geschäftsstellenteam freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen und Euch in diesem Jahr! Bis bald! Ihre Barbara Mittler

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Editorial

Scheckübergabe für entwicklungspolitische Projekte durch Lotto RLP in Anwesenheit von Minister Roger Lewentz (1. v. r.)(Fotos: Peter Seydel, im Auftrag Lotto Rheinland-Pfalz)

RundbriefSozial- und Umweltstandards . . 2-3Studien zu Handys und Fairem Handel, Fairspielt befragt Firmen

Entwicklungspolitik . . . . . . . . . .4Konflikt-RohstoffeGlobales Lernen . . . . . . . . . . . .5Myanmar, Kunst aus Burkina Faso,!ebasa-Bildungsprojekt

Kleine Dinge mit großer Wirkung

1/2013Entwicklungspolitik bundesweit 6Deutscher Entwicklungstag, Hauptstadt des Fairen Handels, Neues Webportal zur Entwicklungspolitik, Banafair, VENRO-Stand-punkt zur Bundestagswahl

ELAN-Netzwerk . . . . . . . . . . . . .7FaiRegio – Weltladen AndernachKurz notiert . . . . . . . . . . . . . . . .8

Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk (ELAN) profitiert seit einigen Jahren von der Lotterie BINGO . Wir sprachen darüber mit Fi-nanz-Staatssekretär Dr . Salvatore Barbaro, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates von Lotto Rheinland-Pfalz .

Herr Dr . Barbaro, warum unterstützt die Lotte-rie BINGO Projekte in der Entwicklungszusam-

menarbeit?Dr . Barbaro: ELAN leistet eine enorm wichtige Ar-beit in vielen Projekten. Wir konnten dies vor ei-

nigen Wochen bei einer Veranstaltung bei Lotto Rheinland-Pfalz feststellen. Dort wurden fünf beispielhafte Projekte vorgestellt, die aus Mit-teln der Lotterie BINGO gefördert wurden. Ob eine mobile Klinik in den Armenvierteln von Kenia, ein Frauenfußballprojekt in Kenia oder diverse unterstützenswerte Initiativen von Welt-läden in Koblenz, Neuwied oder Bad Kreuznach. Dies beweist, wie wirkungsvoll die Arbeit von ELAN ist – sei es in Form von Soforthilfe vor Ort oder mit Maßnahmen bei uns, die sensibel machen und ein Bewusstsein schaffen.Als Unternehmen, das dem Gemeinwohl in al-len Facetten verpflichtet ist, möchten wir mit den BINGO-Mitteln insbesondere die kleinen Projekte in diesen Bereichen fördern, denn oft sind es die kleinen Dinge, die eine sehr große Wirkung erzielen.

Wer profitiert sonst noch von BINGO?Dr . Barbaro: Neben der Entwicklungshilfe ist auch der Natur- und Umweltschutz Destinatär von BINGO. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz kann mit den BINGO-Mitteln zahlreiche Umwelt-Projekte unterstützen. Die beiden großen Umweltverbände NABU Rhein-land-Pfalz und BUND Rheinland-Pfalz waren von Anfang an aktive Partner der BINGO-Lot-terie und wählen gemeinsam mit der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und wei-teren Umweltverbänden die Projekte zur För-derung aus. So können durch BINGO für die Umwelt vielfältige Maßnahmen in ganz Rhein-land-Pfalz ermöglicht werden. Tiere und Pflan-zen werden gezielt geschützt und ihre Lebens-räume bewahrt.

Wie kann man an BINGO teilnehmen?Dr . Barbaro: Das ist ganz einfach. BINGO kann man in jeder Annahmestelle von Lotto Rhein-land-Pfalz spielen. Ein Schein kostet 3 Euro plus 50 Cent Bearbeitungsgebühr. Annahme-schluss für BINGO ist immer samstags um 20 Uhr. Die Ziehung der Gewinnzahlen wird je-den Sonntag von 17 bis 18 Uhr in der BIN-GO-Fernsehsendung im NDR Fernsehen über-tragen. Die Gewinnzahlen und Quoten gibt es jeden Montag aktuell in den Annahmestellen, jeden Dienstag in der Kundenzeitschrift glüX-magazin und natürlich auch im Internet unter der Adresse www.lotto-rlp.de. •

Liebe KollegInnen, liebe Interessierte

und Engagierte in der Entwicklungspolitik,

gemeinsam mit Ihnen und Euch haben wir uns

viel fürs vorangeschrittene Jahr 2013 vorge-

nommen.

Allem voran möchte ELAN das Beratungs-, Bil-

dungs-, und Fortbildungsangebot aufrechter-

halten. Die Landesregierung setzt ein Zeichen

und ermöglicht durch eine Teilfinanzierung die

Teilnahme am bundesweiten Promotorenpro-

gramm, das in den Startlöchern steckt. Voraus-

gesetzt das Bundesministerium für wirtschaft-

liche Zusammenarbeit und Entwicklung finan-

ziert das Vorhaben mit, können zum 1. April

zwei PromotorInnen in Rheinland-Pfalz ent-

wicklungspolitische Themen koordinieren und

im Land weitertragen.

Personelle Verstärkung gibt es auch für eine

Veggieday-Initiative. Gemeinsam mit dem

NABU Rheinland-Pfalz und der Stiftung Natur

und Umwelt RLP möchte ELAN für eine nach-

haltige Ernährung werben und Bildungsarbeit

zu Hintergründen leisten.

Vorangehen soll es auch im Arbeitsbereich

„Globales Lernen“. Eine neue Fachkraft wird

ab Mitte des Jahres zentrale Anliegen der

ELAN-Mitglieder begleiten, koordinieren und

im Land verankern.

Zuversichtlich sind wir, auch in diesem Jahr

mit Hilfe von Lotto-Mitteln eine Vielzahl Ihrer

entwicklungspolitischen Vorhaben finanzieren

zu können! Die Vorstellung einzelner Projek-

te auf einer Pressekonferenz von Lotto RLP im

Januar hat auf beeindruckende Weise gezeigt,

wie viel Energie und Herzblut hinter jedem Vor-

haben steckt!

Das ELAN-Geschäftsstellenteam freut sich auf

eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen und

Euch in diesem Jahr!

Bis bald!

Ihre Barbara Mittler

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ELAN-Rundbrief 1/2013 Sozial- und Umweltstandards

Im Dezember 2012 veröffentliche SÜDWIND e .V ., Institut für Ökonomie und Ökumene, eine Studie, in der die Produktion von Handys, Smartphones und Co . unter die Lupe genom-men wird . Die Studie zeigt, dass es bei der Her-stellung von Mobiltelefonen große Missstände gibt: Menschenrechte werden verletzt und die Umwelt geschädigt .

Ein Mobiltelefon besteht aus bis zu 60 Stoffen, der größte Teil davon sind Metalle. Diese stam-men aus weltweit gewonnen Erzen. Beispiels-weise stammt Tantal, ein Metall das in jedem Mobiltelefon zu finden ist, aus der Demokrati-schen Republik Kongo. Dort finanzieren sich mehrere Rebellenarmeen unter anderem aus dem Tantal-Verkauf. Somit unterstützen die westlichen Abnehmer des kostbaren Rohstoffs indirekt den Krieg. Auch die Arbeitsbedingun-gen, unter denen viele Kleinschürfer die Metal-le abbauen, sind oft verheerend. Die Vorwürfe

TransFair e .V ., Fairtrade Deutschland, belegte mit der Max Havelaar-Stiftung, Schweiz, in ei-ner wissenschaftlichen Studie, dass Fairer Han-del die Lebensverhältnisse von Kleinbauern und Landarbeitern verbessert . Das Centrum für Evaluation (CEval) in Saarbrü-cken führte die Sektor- und Kontinent über-greifende Studie durch und prüfte, wie sich Fairtrade-Kooperationen auf ländliche Entwick-lung auswirken und ob sie dazu beitragen, die Armut zu reduzieren. Dies untersuchte CEval anhand unterschiedlicher Regionen und ver-schiedener Produkte. Die Studie zeigt, dass Kleinbauern, die durch Fairtrade zertifiziert sind, in allen untersuchten Bereichen über höhere und stabilere Einkommen verfügen, als nicht-zertifizierte Bauern. Zudem waren ihre Erträge meist höher als derjenigen,

missio ruft im Rahmen der Aktion Schutzen-gel alle Handynutzer dazu auf, mit der Unter-schriftenkampagne „Aktion Saubere Handys“ an führende Mobilfunkunternehmen zu appel-lieren . Nokia, Apple, Samsung und RIM (BlackBer-ry) sollen zukünftig garantieren, dass ihre Handys wirklich sauber sind und die Unter-nehmen kein illegales Coltan aus der Kon-fliktregion verwenden, mit dem der Krieg finanziert wird. • www.missio-hilft.de/de/aktion/schutzengel/fuer-familien-in-not-weltweit/petition/

reichen von niedrigen Löhnen, über wochen-lange Arbeitsphasen ohne freie Tage und Ge-sundheitsgefahren am Arbeitsplatz, bis hin zur Schikane durch Vorgesetzte. Zudem wer-den beim Abbau von Metallen wie Kupfer, Alu-minium oder Eisen große Flächen zerstört und tausende Menschen umgesiedelt. Die großen, namenhaften Hersteller von Handys

und Smartphones verweisen bei Gesetzesverstö-ßen und Missständen häufig auf die Verantwor-tung der Lieferanten und lokalen Regierungen. Notwendig sind deshalb bindende Gesetze, wie etwa der im Jahr 2010 in den USA beschlos-sene Dodd-Frank-Act, ein Gesetz, welches vor-schreibt, dass beim Einkauf von Gold, Zinn, Tantal und Wolfram nachweislich keine Milizen finanziert werden dürfen.Aber auch das Verhalten der KäuferInnen von Mobiltelefonen muss sich ändern. Zum einen

können KundInnen bereits beim Einkauf nach-fragen, unter welchen Bedingungen die Geräte hergestellt wurden. Zum anderen verringern sie den Ressourcenverbrauch, indem sie ihr Tele-fon länger nutzen. •Weitere Informationen und die vollständige Studie: www.suedwind-institut.de

Innovation aus den Niederlanden: Faires Smartphone?Unter dem Namen FairPhone entwickeln nie-derländische Designer derzeit ein Smartphone, welches unter fairen Arbeitsbedingungen ent-stehen und ohne Rohstoffe aus Bürgerkriegs-regionen gefertigt sein soll. Die Entwickler wollen das Gerät, welches mit dem Betriebs-system Android laufen soll, noch 2013 auf den Markt bringen. •www.fairphone.com

die nicht zertifiziert sind. Auch die Arbeitsbe-dingungen auf Plantagen sind besser, wenn die Besitzer mit Fairtrade zusammenarbeiten. Zudem fand CEval heraus, dass Fairtrade-Prämi-engelder oftmals für Projekte in den Gemeinden verwendet werden, welche über die Mitglieder beziehungsweise Angestellten der zertifizierten Organisationen hinaus wirken. Der Verein TransFair e.V. hat sich zum Ziel ge-setzt, benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Die un-abhängige Organisation handelt nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte und fördert das Be-wusstsein für einen nachhaltigen Konsum. •Die englischsprachige Studie und eine deut-sche Zusammenfassung unter www.fairtrade-deutschland.de

Studie zur Wirkung des Fairen Handels „Kongo, Krieg und unsere Handys“ Online-Unterschriftenak-tion von missio

Südwindstudie: Von der Mine bis zum Konsumenten – die Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen

Fotos: mit freundlicher Genehmigung durch FairPhone

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ELAN-Rundbrief 1/2013Sozial- und Umweltstandards

Das Aktionsbündnis fair spielt hat 111 deut-sche Spielzeugfirmen zu deren Arbeitsbedin-gungen in der Produktion befragt . Nur 48 von ihnen wiesen nach, dass sie und ihre Liefe-ranten sich um faire Arbeitsbedingungen in der Produktion bemühen .

Mittels eines freiwilligen Verhaltenskodexes versucht der Weltverband der Spielzeugindu-strie, International Council of Toy Industries (ICTI), die Einhaltung elementarer Mindest-standards in den Fabriken zu gewährleisten. Durch das Programm ICTI CARE sollen welt-weit in den Spielzeugfabriken menschen-würdige Arbeitsbedingungen durchge-setzt werden. Begonnen hat der Verband mit der Kon-trolle der Betriebe in China: Von dort kommen mehr als drei Viertel der auf dem Weltmarkt gehandelten Spiel-sachen. Gleichzeitig erreichen die Öffentlichkeit immer wieder Be-richte über Verstöße gegen nati-onales Recht und internationale Arbeitsstandards in China.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs am 21 . Ja-nuar 2013 würdigte der Wormser Oberbürger-meister Michael Kissel das Engagement des ELAN-Mitglieds Wolfgang Kollig mit der Ver-dienstmedaille der Stadt . Der langjährige Vorsitzende des Wormser Welt-ladens sei nicht nur Initiator vielfältiger Un-ternehmungen, sondern führe sie mit organi-

satorischem Geschick und Akribie auch stets zum Erfolg, hieß es in der Erklärung der Stadt. Seit der Gründung des Eine-Weltladens Worms beteiligten er und seine Frau sich dort aktiv. 1994 wählten ihn die Mitglieder erstmals zum Ersten Vorsitzenden des Vereins. 18 Jahre lang baute er als Vorsitzender den Weltladen Worms und den Trägerverein stetig aus. Dabei zeigte er Ideenreichtum und großes Engagement.

Weltladenarbeit wird gesellschaftlich wahrge-nommen und gewürdigt – dies zeigten gleich drei Preisverleihungen an Weltladen-Engagier-te zum Jahresbeginn:In Bad Dürkheim ehrte der kommissarische Landrat Erhard Freuscht die Arbeitsgemein-schaft Dritte Welt e.V. mit dem 2. Platz des Bürgerpreises. Er würdigte damit die ehren-amtliche Arbeit, die der Verein seit 30 Jahren als Träger des Weltladens Bad Dürkheim leistet. Durch den Verkauf fair gehandelter Produkte und durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in ihrer Stadt engagieren sich die Vereinsmit-glieder für bessere Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern. Beim Neujahrsempfang in Worms verlieh Ober-bürgermeister Michael Kissel die Verdienstme-daille der Stadt an Maria Kaltenthaler und Wolf-gang Kollig, die sich beide seit vielen Jahren für den Fairen Handel stark machen. Maria Kal-tenthaler wurde für ihre vielseitige und lang-jährige ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet. Sie ist eines der 18 Gründungsmitglieder des Weltladens Worms und seit 20 Jahren ehren-amtlich im Vereinsvorstand tätig. •

Faires Spielzeug: Aktion fair spielt veröffentlicht Firmenliste

Gemeinsam mit Partnerorganisationen in Europa und in Asien setzt sich die Aktion fair spielt für die Beachtung der Menschen-rechte und grundlegender Arbeitsnormen in

Herzlichen Glückwunsch, Wolfgang Kollig!Von guten Ideen und seinem Einsatz profi-tierten auch die Mitglieder im Landesnetzwerk ELAN. Wolfgang bereichert bis heute viele ge-meinsame Aktionen und setzt eine besondere Note. Als das ELAN-Schiff „Die Rheinische Af-faire“ zur Werbung für den Fairen Handel 2004 in Worms Station machte, marschierte der fair gehandelte Worms-Kaffee in Lebensgröße zur

Begrüßung der Schiffsteilnehmer an den An-leger und stellte klar – Worms trinkt fair. Es folgten viele erfolgreiche Projekte. Die nach-haltige Beschaffung liegt ihm sehr am Herzen. Daher setzt er sich für die Einhaltung von So-zialkriterien auch in seiner Stadt Worms ein.Der ELAN-Vorstand und die Geschäftsstelle gra-tulieren sehr herzlich zur Auszeichnung und freuen sich auf weitere Kooperationen! •

Weltladen-Engagement gewürdigt – ELAN gratu-liert

der Spielzeugindustrie ein. Dazu be-fragt fair spielt Spielzeughersteller zur Einhaltung des ICTI Kodexes, sucht den Dialog mit dem Deut-schen Verband der Spielwaren-In-dustrie (DVSI) und ruft Verbrauche-rInnen auf, sich an verschiedenen Aktionen zu beteiligen. •Die Firmenliste zum Download fin-den Sie unter www.fair-spielt.de

Oben: Logo von www.fair-spielt.de Links: Fotomontage Ch. Bauer

Wolfgang Kollig ELAN-Schiff der „Rheinischen Affaire“ (Fotos: ELAN)

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ELAN-Rundbrief 1/2013 Entwicklungspolitik

Von Christine Schardt/Dominic Kloos

Der Kampf um die immer knapper werdenden Rohstoffe ist ein zentrales soziales, ökolo-gisches und friedenspolitisches Thema . Men-schenrechte werden missachtet und Kriege ge-führt, unsere Welt und die Lebensbedingungen nachhaltig zerstört . Einzelne Staaten haben sich den Zugang zu den Abbaugebieten und den Handels-wegen der Rohstoffe gesichert und bestim-men längst weltweites politisches, militä-risches und wirtschaftliches Handeln. Vom 11. bis 19. Mai 2013 findet an der Univer-sität Mainz daher die dritte Aktionswoche der Projektgruppe „Global bewegt“ Rhein-Main zum Thema Rohstoffe statt.Aufmerksam machen auf die Veranstaltungen sollen ein Aktionstheater am 11. Mai in der Mainzer Innenstadt und ein Ökumenischer Studierendengottesdienst der beiden Hoch-schulgemeinden am 12. Mai. Die Aktionswoche startet am 13. Mai um 18.00 Uhr mit einer Vernissage zu den Ausstellungen „Rohstoffe für eine gerechte Welt“ (BICC), „Öko-soziale Beschaffung“ (ELAN) und „Öl-biographien“ der AG Tschad im Kirchenraum der KHG. Das Improvisationstheater „Kurzfri-stig Eingesprungen“ und der Singer-/Song-writer-Kombo „Bender & Schillinger“ wir-ken mit. Am 14. Mai kann der Film „Blutige Handys“ im Mainzer Café awake angeschaut und diskutiert werden. Am 15. Mai, disku-tieren an der Johannes Gutenberg-Univer-sität Andreas Zumach (Journalist), Dr. Tibor Müller (IHK Rheinland-Pfalz) und Dominic Kloos (Ökumenisches Netz Rhein-Mosel-Saar) zum Thema „Kriege für Rohstoffe?“ Moderiert wird von Dr. Daniela Engelhardt (SWR). Am 16. Mai ist ein alternativer Stadtrundgang durch Mainz geplant. Während der ganzen Woche werden Führungen durch die Ausstel-lungen angeboten. Am Pfingstwochenende, beteiligt sich die Aktionsgruppe an einem Stand auf dem Mainzer „open ohr“-Festival. Träger der Aktionswoche und Projektgruppe

sind: ASTA UNI Mainz, attac Mainz, DFG-VK Mainz, ESG Mainz, Hochschulgruppe „Global bewegt“, KHG Mainz, MATI e.V. – Selbstbe-stimmte Dorfentwicklung in Bangladesch, Ökumenisches Netz Rhein-Mosel-Saar, pax christi in den Bistümern Mainz und Lim-burg, Weltladen der KHG Mainz. •In Kooperation mit: ELAN (Entwicklungspoli-tisches Landesnetzwerk Rheinland Pfalz), Zen-trum für Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, mitfinanziert vom Katholischen Fonds und dem Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz.Kontakt und weitere Informationen in Kürze unter www.pax-christi.de, www.khg-mainz.de, www.esg-mainz.de und www.oekumenisches-netz.de

Konflikt-Rohstoffe: Woher nehmen, wenn nicht . . . ?

Rohstoffe3 . Aktionswoche der Projektgruppe „Global bewegt“ RheinMain11 . bis 19 . Mai 2013 •••••••••••••••••••••••••••••••11 . Mai Mainzer InnenstadtAktionstheater12 . Mai KHG und ESGÖkumenischer Studierendengottesdienst13 . Mai, 18 .00 h KHGEröffnung der Ausstellungen „Rohstoffe für eine gerechte Welt“ (BICC), „Öko-soziale Beschaffung“ (ELAN) und „Ölbiographien“ der AG Tschad,Kurzfristig Eingesprungen (Improvisa-tionstheater)Bender & Schillinger (Singer-Songwriter)14 . Mai Café awake, MainzFilm „Blutige Handys“15 . Mai Johannes Gutenberg-Universität „Kriege für Rohstoffe?“Podiums-Diskussion mitAndreas Zumach (Journalist), Dr . Tibor Müller (IHK Rheinland-Pfalz) Dominic Kloos (Ökumenisches Netz Rhein-Mosel-Saar)Moderation: Dr . Daniela Engelhardt (SWR)16 . MaiAlternativer Stadtrundgang durch MainzAm PfingstwochenendeStand auf dem „open ohr“-Festival•••••••••••••••••••••••••••••••

Goldabbau in Peru (Foto: Hermann Herf)

Gesundheitsstation in Zigira/Kinondo, Kenia (Foto: Manfred Lackmann)

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Die Zigira Gesundheitshilfe Kenia e .V . plant, die Abteilung „Betreuung werdender Mütter, Entbindung, Baby-Versorgung“ in ihrer Ge-sundheitsstation in Zigira/Kinondo, Kenia, spätestens im April 2013 zu eröffnen . Die Station, in der rund 2000 Menschen im Jahr eine ambulante Basisversorgung erhalten, war 2010 dank BMZ-Fördermittel eröffnet worden. 2011 richtete der Verein mit Hilfe der durch ELAN vermittelten Fördergelder der Lotto Rhein-land-Pfalz GmbH bereits ein Labor in der Station

Neues von der Zigira Gesundheitshilfe in Kenia e .V .ein. Mit der Fertigstellung der neu eingerichte-ten Abteilung für Schwangere erreicht die Ge-sundheitsstation ihr volles Leistungsspektrum. In der Region werden monatlich circa 20 Ba-bys geboren und die Säuglingssterblichkeit ist sehr hoch. Die Abteilung entsteht mit Unter-stützung durch Fördergelder des Ministeriums des Innern für Sport und Infrastruktur Rhein-land-Pfalz (ISIM). •

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ELAN-Rundbrief 1/2013 Globales Lernen

In diesem Jahr setzt der Verein !ebasa ein Bildungsprojekt um, bei dem der Begriff „Kultur“ im Mittelpunkt steht . Der Verein plant mehrere Veranstaltungen, in denen er-örtert werden soll, mit welchen Kulturkon-zepten in den Materialien und Methoden des Globalen Lernens gearbeitet wird und wel-che Folgen daraus entstehen . Ab Juni 2013 startet eine dreiteilige Fort-bildungsreihe: Im ersten Modul „Lernen und Kultur“ (7. bis 8. Juni 2013) geht es um Kultur und interkulturelles Lernen. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven auf Kultur vorgestellt. Im zweiten Modul „Eurozentrismus, Ras-sismus, Kultur“ (6. bis 7. September 2013) wird der Zusammenhang von Kulturkonzep-ten mit Rassismus, Stereotypen und Euro-zentrismus behandelt.

Fairer Handel meets Kunst: Moogoo – Kunst aus Burkina Faso

Das Motto des Weltladens Speyer lautet im Jahr 2013: Welt-fair-bunden . Gemäß diesem Motto zeigt der Weltladen zum Weltladentag am 11 . Mai ab 11 Uhr eine Ausstellung junger afrika-nischer Künstler aus Burkina Faso . Das Binnenland Westafrikas ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Kunstwerke wie Skulpturen, Bilder und Accessoires ent-standen aus dem fairen, nachhaltigen Han-del von lokal hergestellten Produkten, aus wiederverwerteten Materialien und afrika-nischen Ressourcen. Zudem haben sie ein modernes und ästhetisches Design. Die lo-kal hergestellten Möbel sind handgefertigte Unikate, die Altes und Neues verbinden. Die verschiedenen Materialien verschmelzen und schaffen gänzlich neue Formen und Zwecke. Das Unternehmen Moogoo bringt diese junge

Im dritten Modul „Kultur im Globalen Ler-nen“ (11. bis 12. Oktober 2013) werden die zuvor behandelten Inhalte miteinander verknüpft: Wie können rassismus-kritische und eurozentrismus-sensible Kulturkonzep-te im Globalen Lernen umgesetzt werden? Welche Kulturkonzepte passen generell zu den Zielen des Globalen Lernens und wel-che eignen sich weniger oder auch über-haupt nicht? Im Herbst finden weitere Workshops zur Ge-staltung von Bildungsmaterialien statt. Ein-geladen sind Aktive in der Bildungsarbeit, MitarbeiterInnen von entwicklungspoliti-schen Organisationen und Interessierte. •Nähere Informationen und Anmeldung: Anna Schick, 06136/994 42 [email protected]

und frische afrikanische Kunst nach Europa und verbindet damit Welten. In der Sprache der Mossi, der größten Volksgruppe Burkina Fasos heißt Moogoo Land, Universum, Land aller Menschen. Leitmotiv des Unternehmens ist es, den interkulturellen Austausch zwi-schen Afrika und Europa zu fördern.

Neujahrsempfang der Eine-Welt-Gruppe Altenkirchen: Infos über MyanmarNeben den über 30 Aktiven des Weltladen-teams und den Frauen und Männern, die in ihren Kirchengemeinden regelmäßig Stand-arbeit mit Produkten des Fairen Handels or-ganisieren, waren in diesem Jahr Koope-rationspartner und „Großabnehmer“ zum Neujahrsempfang der Eine-Welt-Gruppe Al-tenkirchen am 28 . Januar gekommen . Dazu gehörten VertreterInnen der Verbands-gemeinde, des Evangelischen Kirchenkreises, der Landfrauen und des Naturschutzbundes (NABU). Die Eine-Welt-Gruppe Altenkirchen unter-stützt ein Dorfentwicklungsprojekt in der Thankaai-Region im Westen Myanmars. Auf dem Empfang berichtete Ulrich Seim, Mitglied der Myanmar Initiative, von der Eigeninitia-tive der Bewohner in der Region Thankaai. Diese hatten schrittweise die Wasserversor-gung für ihre Dörfer installiert, auf eigene Kosten Lehrkräfte für eine von der Regie-rung vernachlässigte Distriktschule einge-stellt und das Gebäude für eine Klinik er-stellt. Finanziell unterstützt wurden sie von der „Myanmar Initiative e.V. Berlin“ bei ih-ren Projekten. Trotz ihrer Armut steuerten sie ein Viertel des benötigten Geldes selbst bei. Die Eine-Welt-Gruppe unterstützte die Bewohner im letzten Jahr erstmalig mit ei-ner Spende. •

Eliott Martin, Gründer des Unternehmens, ist Gast bei der Speyerer Kult(o)urnacht am 24. Mai 2013. Hier werden zudem afrikanisches Finger-

food und andere Köstlichkeiten aus Fairem Handel angeboten.Die Band Project Promise mit Worldmusic, Acustic Pop und Percussion lädt ein zum Tanz durch die Nacht. •Weitere Informationen finden Sie unter www.weltladen-speyer.de

Showroom des Unternehmens Moogoo (Fotos: Elliot Martin)

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Vom Umgang mit Kulturen im Globalen Lernen: Das !ebasa Bildungsprojekt 2013

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ELAN-Rundbrief 1/2013 Entwicklungspolitik bundesweit

Die Engagement Global gGmbH plant im Auf-trag des Bundesministeriums für wirtschaft-liche Zusammenarbeit und Entwicklung für den 25 . Mai 2013 den Tag der deutschen Ent-wicklungszusammenarbeit . Durch deutschlandweite Veranstaltungen soll bürgerschaftliches und kommunales Engage-ment in der deutschen Entwicklungspolitik vorgestellt werden. In Rheinland-Pfalz plant die Stadt Mainz mit der Engagement Global die zentrale Veran-staltung auf dem Mainzer Gutenberg-Platz. ELAN-Mitglieder werden an diesem Tag mit Ständen und Aktionen vertreten sein. Die

Die von Bund, Ländern, Kommunen und Nichtre-gierungsorganisationen getragene Servicestelle Kommunen in der Einen Welt bei der Engagement Global gGmbH ruft zum sechsten Mal auf, Akti-vitäten und innovative Maßnahmen zur Stärkung des Fairen Han-dels einzureichen. Aufgerufen sind alle Städ-te und Gemeinden in Deutschland, die durch eigene Aktivitäten vor Ort die Thematik des Fairen Handel(n)s mit anderen Akteuren zu-sammen unterstützen. •Servicestelle Kommunen in der Einen Welt Michael Marwede, Tel.: 0228/[email protected]

Seit mehr als 50 Jahren beteiligen sich die deutschen Bundesländer mit eigenständigen Beiträgen an der Ausgestaltung der deutschen Entwicklungspolitik . Sie pflegen Partnerschaften, leisten entwick-lungspolitische Informations- und Bildungsar-beit und fördern das vielseitige bürgerschaft-liche Engagement für die „Eine Welt“. Die Programme und inhaltlichen Schwerpunkte der 16 deutschen Länder sind nun gebün-delt auf dem gemeinsamen Internetportal „Deutsche Länder in der Entwicklungspoli-tik“ dargestellt. Das Portal, das redaktionell vom World University Service (WUS) betreut wird, soll schrittweise ausgebaut werden. •www.entwicklungspolitik-deutsche-laender.de

Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung am 12. Dezember 2012 verabschiedete der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) ein Positionspapier zur Bundestagswahl 2013.Darin nennt der Dachverband konkrete Po-litikansätze und Reformen, die nötig sind, um gemeinsam globale Gerechtigkeit her-zustellen. • Der VENRO-Standpunkt „Die Welt von morgen – gerecht, global, gemeinsam“ zur Bundestagswahl 2013

Tag der deutschen Entwicklungszusammenarbeit am 25 . Mai 2013

Wettberwerb: Hauptstadt des Fairen Handels

Internetportal der Länder zur Entwicklungspolitik

VENRO-Standpunkt zur Bundestagswahl 2013

Geschäftsstelle wird ihr Bildungsangebot vorstellen. Zu weiteren dezentralen Veranstaltungen hat der Arbeitskreis Millenniumsziele in Rheinland-Pfalz aufgerufen, bei dem ELAN mitarbeitet. Entwicklungspolitisch enga-gierte BürgerInnen, VertreterInnen von Po-litik und Wirtschaft sind eingeladen, den Tag zu gestalten und ihre entwicklungs-politischen Angebote vor Ort vorzustellen. Mit dem Entwicklungstag soll entwick-lungspolitisches Engagement öffentlich wirksam präsentiert und beworben wer-den. Engagierten Menschen soll eine Platt-

Die Welt von morgen – gerecht, global, gemeinsam

form für ihre Aktivitäten geboten und so ein positives, partnerschaftliches und mo-dernes Bild der Entwicklungspolitik ver-mittelt werden.•Koordination des Dt. Entwicklungstages in Rheinland-Pfalz:Anna Rianti [email protected]

Aktionskreis Millenniumziele Rheinland-Pfalzwww.millenniumziele-rlp.de

Im Sommer 2012 fiel bei Untersuchungen auf, dass ein weltweit zugelassenes Pflanzenstär-kungsmittel für Bananen durch ein illegales Desinfektionsmittel verschmutzt wurde . Meh-rere tausend Kisten BanaFair-Bio-Bananen konnten nicht mehr vermarktet und mussten entsorgt werden .Weder BanaFair, noch die Bauernfamilien tragen dafür die Verantwortung. Um Letz-tere nicht auf dem erheblichen Schaden sit-

Spenden erwünscht: BanaFair-Rettungs-schirm für Bananen-Bauern

zen zu lassen, sammelte BanaFair innerhalb weniger Wochen Spenden und Darlehen.Dadurch konnten alle wichtigen Zahlungs-verpflichtungen bedient werden. Da einige Darlehen kurzfristig zurückgezahlt werden müssen, ist BanaFair für jede weitere finan-zielle Unterstützung dankbar. •Weitere Informationen: [email protected]. 06051-8366-22

kann heruntergela-den werden:www.venro.org/venro-stellungnah-men

Foto: BanaFair

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Page 7: Rundbrief 1/2013 - ELAN-RLP · 2015. 11. 23. · 2015. 11. 23. · ELAN-Rundbrief 1/2013 Sozial- und Umweltstandards Im Dezember 2012 veröffentliche SÜDWIND e .V ., Institut für

ELAN-Rundbrief 1/2013 ELAN-Netzwerk

Mitglieder von Kirchengemeinden und poli-tisch verantwortliche Leute aus Andernach gründeten 1992 den Verein „Aktion Eine Welt Andernach e . V .“ Mit dem Verein wollen seine Mitglieder Gegensätze zwischen Arm und Reich aufzeigen und abbauen . Verschie-dene Aktivitäten und Angebote des Vereins tragen dazu bei, dieses Ziel zu erreichen . Der Verein ist Träger des ersten 1993 gegrün-deten Weltladens in Andernach. Dieser ver-kauft nicht nur Produkte aus Fairem Han-del, sondern ist Treffpunkt für Menschen, die einen aufmerksamen Blick auf die „Eine Welt“ haben. Die „Aktion Eine Welt Andernach e.V.“ lädt zu Veranstaltungen ein, die das Lernen für die "Eine Welt" fördern. Hierzu zählen auch Begegnungen zwischen Menschen aus den Erzeugerländern der Produkte, die der Welt-laden verkauft, und den Verbrauchern. Auch für den Schuldenerlass für die ärmsten Län-der und die Umsetzung der acht UN-Millen-niumziele setzen sich seine Mitglieder ein.Im August 2010 vergrößerte sich der Welt-laden um den Regiomarkt der Beschäfti-gungsgesellschaft Perspektive gGmbH zum "FaiRegio".Das so entstandene Fachgeschäft "FaiRegio" bietet nun neben den Produkten des Welt-ladens auch Erzeugnisse aus der Region an. Fair und Regio ergänzen sich harmonisch. Mit dem Verkauf von fair gehandelten Pro-

Milena Fusaro Mein Name ist Milena Fusaro, ich bin 21 Jahre alt und studiere im fünften Seme-ster Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Ich interessiere mich für entwicklungspoli-tische Themen. Besonders spannend finde ich die Öffentlichkeitsarbeit von Nichtregie-rungsorganisationen. Durch das Ethnologie-Studium wurde dieses Interesse verstärkt und ich freue mich während meinem Prak-tikum bei ELAN bis Anfang April tiefere Einblicke zu erlangen. •

dukten sichert FaiRegio die Existenz von Menschen in benachteiligten Ländern des Südens. Gleichzeitig bietet die Perspektive gGmbH Arbeits- und Beschäftigungsmöglich-keiten für langzeitarbeitslose Menschen in der Region: denn Gemüse, Obst und Fleisch stammen aus der Andernacher Permakultur, weitere regionale Naturprodukte von Klein-bauern, Imkern und Winzern. Der überwiegende Teil der fair gehandelten

Produkte trägt bereits das Bio-Gütesiegel und bei den heimischen Produkten verfolgt der Verein ebenfalls den Trend zur Bio-Ware. •

Weitergehende Informationen vermittelt Ihnen die Vereinsvorsitzende Frau Doris Jonas, Telefon: 02632-31198 und die Homepage www.eineweltladen-andernach.de

FaiRegio – Weltladen Andernach

Simone TriebelGuten Tag, mein Name ist Simone Trie-bel und ich arbeite seit Dezember 2012 im ELAN-Büro. Hier bearbeite ich die laufen-de Finanzbuchhaltung und unterstütze so-wohl die Finanzverwaltung als auch die Ab-rechnung von Projekten. Die Arbeit in der Buchhaltung begleitet mich seit meiner Aus-bildung bereits seit 25 Jahren immer in ver-

Neue Verstärkung für die ELAN-Geschäftsstelle

Foto: privat

Foto: privat

schiedenen Bereichen. Der entwicklungspo-litische Aspekt ist Neuland für mich. Da ich jedoch privat sozial engagiert bin und mich stets eine Grundneugier begleitet, wird mein Interesse für entwicklungspolitische Zusam-menhänge täglich mehr geweckt. Nach dem herzlichen Empfang im Büro, freue ich mich sehr, dass ich das ELAN-Team zukünftig un-terstützen darf. •

Das Angebot: Fair gehandelte und regional erzeugte Produkte unter einem Dach (Foto: Reinhard Jakob)

Foto: BanaFair

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Page 8: Rundbrief 1/2013 - ELAN-RLP · 2015. 11. 23. · 2015. 11. 23. · ELAN-Rundbrief 1/2013 Sozial- und Umweltstandards Im Dezember 2012 veröffentliche SÜDWIND e .V ., Institut für

ELAN-Rundbrief 1/2013 Krieg im Irak verhindern ELAN-Rundbrief 1/201388 Kurz notiert

Herausgeber: Entwicklungspolitisches

Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz ELAN e.V.

Frauenlobstr. 15–19, 55118 Mainz

Telefon (0 61 31)972 08 -67 Fax - 69

[email protected], www.elan-rlp.de

Redaktion: Barbara Mittler, Julia Valentin,

Milena Fusaro

Layout: studiofuergestaltung.net

Druck: Knotenpunkt, Buch

Auflage: 1500 Stück

Gefördert von der Landesregierung

Rheinland-Pfalz und den Kirchen im Land

Kurz notiert

17 . Forum Umwelt: Global denken – Lokal handeln Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und As-pekte ökosozialer Beschaffung sind die The-men der diesjährigen Veranstaltungsreihe „Forum Umwelt“ der Kreisverwaltung Mainz-Bingen . Schirmherr der Veranstaltung ist Landrat Claus Schick. Die Veranstaltung findet am 15. März 2013 von 9 bis 16 Uhr in der Kreis-verwaltung in Ingelheim statt. •Anmeldung und Information: Kreisverwaltung Mainz-Bingen, Umwelt- und Energieberatungs-zentrum: [email protected]

Broschüre: Wenig Geld und viel zu sagenDie neue Broschüre „Wenig Geld und viel zu sagen“ des Eine Welt Netzwerks Hamburg lie-fert Grundbausteine der Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit für entwicklungspolitische Ver-eine mit kleinem Budget .

Sie gibt Orientierung für EinsteigerInnen und vermittelt hilfreiche Kniffe aus der Praxis.Das 36-seitige Heft kostet vier Euro (plus Ver-sandkosten) und kann hier bestellt werden:www.ewnw.de/broschueren

Seminar: Mediennutzung 3 .0 – neue Ideen für ÖffentlichkeitsarbeitIm letzten Seminar der Reihe „Digitale Medien nutzen: Moderne Öffentlichkeitsarbeit in der Entwicklungspolitik“ geht es um die Zukunft des Internet, das so genannte Web 3 .0 .Was sich genau hinter dem Begriff verbirgt und was er für bestehende Konzepte der Öf-fentlichkeitsarbeit bedeutet, wird in diesem Seminar anhand praktischer Beispiele erläu-tert. Das Seminar wird von ELAN in Kooperati-on mit der Staatskanzlei RLP und der Fridtjof-Nansen-Akademie Ingelheim veranstaltet. •Anmeldung und Information: [email protected]

GLOBOSPIEL: Die Welt in der Hosentasche Was wäre wenn,… die Welt ein Dorf mit 50 Menschen wäre? Wo würden die Menschen leben? Wie würden sie wohnen? Wie hoch wäre Ihre Lebenser-wartung? Hätten sie gute Bildungschancen? Wie groß wäre der ökologische Fußabdruck? Und wären sie bewaffnet? Das Spiel ist für Kinder ab neun Jahren gut geeignet (und na-türlich auch für Erwachsene) und kann von 1 bis 50 Personen gespielt werden. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Buches „Unser kleines Dorf“, welches im Rahmen einer Arbeitsgemein-schaft an der Leo-pold-Franzens-Uni-versität Innsbruck entstanden ist. •Bestellung und Information: www.unserkleines-dorf.com

Fördertopf für entwicklungspoli-tische BildungsarbeitMit Förderzuschüssen von bis zu 2.000 Euro unterstützt das Aktionsgruppenpro-gramm (AGP) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung Engagierte in Schulen und Initi-ativen, die ihr Wissen über die Zusammen-hänge der Einen Welt vertiefen und weiter vermitteln. •Anträge und Information: www.engagement-global.de/agp-aktionsgruppenprogramm.html

Termin: 20 . und 21 . 11 . 2013Mitgliederversammlung und JahrestagungDie Mitgliederversammlung von ELAN fin-det in diesem Jahr am 20. November 2013 in Mainz, Erbacher Hof statt. Die entwick-lungspolitische Tagung schließt sich ganz-tägig am 21. November an. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich diesen Termin schon jetzt vormerken würden. •

Mali-Hilfe e .V . 25 Jahre Hilfe für MaliSeit 1988 realisiert der Verein Mali-Hilfe e.V. Selbsthilfeprojekte in dem westafrikanischen Land Mali. Anlässlich des Jubiläumsjahres finden folgende Veranstaltungen statt: 10 . bis 25 . März: Hungersmarschab 10 Juni: „Eine Hilfe, die ankommt!“ Ausstellung im Kreishaus in Wittlich zur Ar-beit der Mali-Hilfe e.V.21 . September: „Ein Lied für Afrika“. Informationen: www.mali-hilfe.de

Zum Ausleihen: Fotoausstellung „Reflections – Simbabwe hat die Wahl“Die Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika in Heidelberg (KASA) verleiht die von der Menschenrechtsorganisation „ZimRights“ er-stellte und von Brot für die Welt finanzierte Fotoausstellung „Reflections – Simbabwe hat die Wahl“. Die Ausstellung zeigt 23 eindrück-liche Bilder, die vor, während und nach der Wahl in Simbabwe von 2008 sind. • Ausleihmodalitäten und Information: www.reflections-simbabwe.de

Neuer Ratgeber: Fair einkaufen aber wie?Fair einkaufen – aber wie? Der Ratgeber für Fairen Handel, für Mode, Geld, Reisen und Genuss von Martina Hahn und Frank Herrmann, bietet In-formationen zum fairnessbewussten und öko-sozialen Konsum. Die LeserInnen bekommen einen Überblick welche Unternehmen mit wel-chen Produkten Fairen Handel fördern und er-halten Tipps, wie sie den Fairen Handel un-terstützen können. •Hahn, Martina; Herrmann, Frank: Fair einkaufen – aber wie? Der Ratgeber für Fairen Handel, für Mode, Geld, Reisen und Genuss. Frankfurt am Main 2012. 4. Auflage. 24,90 Euro. ISBN: 978-3860996102

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