EIN FILM VON / A FILM BY STEFAN · PDF fileBill Frisell, dem Kronos Quarett und Laurie...

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  • EIN FILM VON / A FILM BY

    STEFAN SCHWIETERT

    MIT / WITH GUY KLUCEVSEK LARS HOLLMER MARIA KALANIEMI BRATKO BIBIC OTTO LECHNER BUCH + REGIE / SCRIPT + DIRECTOR STEFANSCHWIETERT KAMERA / CINEMATOGRAPHY WOLFGANG LEHNER TON / SOUND RECORDING DIETER MEYER MONTAGE / EDITING STEPHAN KRUMBIEGELMISCHUNG / RE-RECORDING MIXER HANS KNZI UND JRG VON ALLMEN PRODUZENTINNEN / PRODUCERS CORNELIA SEITLER BRIGITTE HOFERKOPRODUZENT / COPRODUCER MARKUS FISCHER PRODUZIERT VON / PRODUCED BY MAXIMAGE IN KOPRODUKTION MIT / IN COPRODUCTIONWITH FISCHER FILM SF DRS ORF MIT FINANZIELLER UNTERSTTZUNG VON / WITH FINANCIAL SUPPORTS OF BUNDESAMT FR KULTUR STADTUND KANTON ZRICH STERREICHISCHES FILMINSTITUT FILM-FONDS WIEN SUISSIMAGE 2004 MAXIMAGE FISCHER FILM

    VENTURA FILM

  • EIN FILM VON

    STEFAN SCHWIETERT

    eine MAXIMAGE PRODUKTION mit FISCHER FILM, SF DRS, ORF

    Ventura Film Boxhagener Str. 18 10245 Berlin Tel. +49. 30. 283 65 30 Fax +49. 30. 283 65 33 [email protected] www.ventura-film.de

    in Hof mobil +49. 170. 866 60 65

    Pressebetreuung D: Arne Hhne Presse + ffentlickeit Boxhagener Str. 18 10245 Berlin

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    in Hof mobil +49. 177. 624 24 01

    Mit GUY KLUCEVSEK LARS HOLLMER MARIA KALANIEMI BRATKO BIBIC OTTO LECHNER Kamera WOLFGANG LEHNERTon DIETER MEYER Montage STEPHAN KRUMBIEGEL Mischung HANS KNZI JRG VON ALLMEN C.A.S. ProduzentinnenCORNELIA SEITLER BRIGITTE HOFER Koproduzent MARKUS FISCHER Schweiz/sterreich 2004 35mm 87 min. FarbeIm Verleih von LOOK NOW! (CH) POLY FILM (A) VENTURA FILM (D)

  • Ohne die Initiative von Guy Klucevsek, der sich mit der Grn-dung des Accordion Tribe einen lang gehegten Wunsch erfllthat, htte sich dieses hochkartige Ensemble in der heutigenForm wohl nie gefunden. Er hat durch seine Erfahrungen imDunstkreis des New Yorker Improvisations-Gurus John Zorn

    gelernt, dass die Zusammenfhrung der richtigen Leute zurrichtigen Zeit schon eine knstlerische Tat bedeuten kann undim geglckten Falle Energien freisetzt, die sich jedem vorausei-lenden Kalkl entziehen.

    ein Film von Stefan Schwietert

    Fnf hchst eigenwillige Musiker aus verschiedenen Lndern formieren sich zum Accordion Tribe und vollbringen das Kunststck,ihr lange Zeit verschmhtes Instrument wieder in jenes Kraftwerk der Gefhle zu verwandeln, als das es einst in aller Welt Verbrei-tung fand.

    Seit ihrer ersten Tournee als Accordion Tribe im Jahre 1996 gilt diese Formation der Superlative als Garant fr musikalische Verveund Melodienseligkeit, fr verhangene Melancholie wie fr forschende, suchende Klnge.

    Der Film folgt diesen erregenden Klanglandschaften von trancehafter Intensitt und deren charismatischen Schpfern auf ihrer Rei-se durch ein Europa, dessen reiches musikalisches Erbe fr die Bodenhaftung bei den gewagten Hhenflgen im Stamm der virtuo-sen Handorgler sorgt. Spurensuche und Neuschpfung, Tradition und unbedingte Zeitgenossenschaft, Fragment und Gleichzeitigkeit:verkrpert in einem spannenden und emotional mitreissenden musikalischen Projekt ber die transformierende Kraft von Musik.

    WIE ALLES ANFING

  • Guy Klucevsek:

    Mit 8 begann ich Akkordeon-Unterricht zu nehmen. Damalsgab es ganze Musikschulen, die nur Akkordeon unterrichteten.Dort gab es immer Ensembles von Schlern, die in Duos, Triosund sogar ganzen Orchestern spielten. Im Nachhinein scheineneinige der Adaptionen, die sie da spielten, ziemlich bizarr.

    Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein nationales Akkor-deonfestival, auf dem es Versionen von Beethovens Fnfter undBartoks Concerto fr Orchester zu hren gab. Trotzdem hat michder Klang der Akkordeon-Orchester immer fasziniert und ange-zogen.

    Ende der 70er Jahre schlug ich einem Veranstalter in Philadel-phia ein Solo-Konzert vor. Nur Akkordeon wer will denn dashren?, fragte er. Nach einem Wortwechsel ber Kunst gegenUnterhaltung, Risiko gegen Althergebrachtes merkte ich, dassich ihn so nicht berzeugen konnte. So sagte ich: Sieh mal, icharbeite seit einiger Zeit mit der Akkordeonistin Pauline Oliveroszusammen. Sie ist bekannter als ich und vielleicht bekommenwir so ein grsseres Publikum? Zwei Akkordeons, antworteteer verblfft, das ist ja noch schlimmer!

    Es war eine Zeit, in der es schwierig war, mit Akkordeonmusikirgendwo zu landen. Doch die Idee, mit mehreren Akkordeonsaufzutreten, liess mich nicht mehr los. Und 1996 war die Zeitdann reif fr ein solches Projekt. Die Grsse der Formation sollteberschaubar und musikalisch sinnvoll bleiben. Fnf Musikererschien mir die richtige Zahl. Ich wollte Akkordeonisten, dieauch selber Musik fr das Akkordeon komponieren. Es gibt zwarheute Akkordeon-Spieler in allen musikalischen Sparten, aberimmer noch sehr wenige, die Musik fr das Akkordeon selbstkomponieren.

    Lars Hollmers Musik kannte ich schon lange. Er ist einermeiner drei, fnf Lieblingskomponisten. Als ich sein StckBoeves Psalm zum ersten Mal hrte, kamen mir die Trnen.Das ist eine der schnsten Melodien, die je geschrieben wurden,und sie wurde inzwischen ja auch in hunderten von Versionenaufgenommen.

    Von Maria Kalaniemi hrte ich zum ersten Mal in einem Platten-laden in Portland, Maine. Ich wusste sofort, dass ich hier aufeine Knstlerin von ungewhnlichem Talent gestossen war. IhrAkkordeon-Spiel ist so virtuos und ihre stilistische Bandbreite,die expressive Art zu spielen, hatte ich so vorher noch nie ge-hrt. Und, als wrde das nicht gengen, war da noch ihr wun-derschner Gesang.

    Bratko Bibic und ich spielten vor ein paar Jahren am gleichenAbend auf einem Akkordeon-Festival in Brssel. Ich war von dermanischen, obsessiven Kraft angetan, die Bratkos Spiel undseine Stcke ausmachten. Er hat eine eigenwillige Art zu spie-len, die sich nirgends einreihen lsst und zu der nur Menschengelangen, die keine Angst davor haben, tief aus ihrem Unterbe-wusstsein heraus zu schpfen.

    Otto Lechner war der einzige, den ich vorher nicht kannte. Erwurde mir von meinem Agenten Lutz Engelhardt vorgestellt undwar die grsste berraschung!

    Was ich in der Musik von allen vieren hrte, war Originalitt,Humor und Einflsse, die sie nicht nur aus der eigenen Volks-musik, sondern aus den Musiken der ganzen Welt schpften. Ichdachte, diese drei Dinge knnten ein Aufhnger fr uns sein,um etwas Gemeinsames zu schaffen, auch wenn wir aus sounterschiedlichen Welten kamen.(...)

    Das verrckteste fr mich in meiner ber 40 Jahre dauerndenKarriere als Akkordeonist sind die dramatischen Imagewechsel,die das Instrument seither In der ffentlichkeit durchgemachthat. Als ich 1952 anfing zu spielen, war das Akkordeon daspopulrste Instrument in Amerika. Ende der 50er Jahre hatte dieGitarre das Akkordeon abgelst. In den 60er und 70er Jahrenwar das Akkordeon vllig aus der Mode. Nicht nur dass wenigeLeute es spielten, auch seine Zukunftsperspektive schien aufKitsch und Nostalgie reduziert. Aber die Explosion in derWorld-Music hat das Akkordeon wieder in Mode gebracht. Estauchte nicht nur in den Bands aus Texas, Louisana, Brasilien,Argentinien, der Domenikanischen Republik oder Sd-Afrika auf,sondern auch in der westlichen Pop-Kultur. Paul Simon, LosLobos, Ry Cooder und Tom Waits, sogar die Rolling Stonesbenutzten das Akkordeon.

  • Der New Yorker Guy Klucevesek (56), gilt als der Rebell mitdem Akkordeon und hat sich mit zahlreichen Kompositionenund Soloauftritten einen Namen gemacht. Legendr gewordenals Erneuerer der amerikanischen Polka-Tradition, ist er in denvergangenen Jahren vermehrt als Komponist fr Tanztheater-Projekte im Umkreis der renommierten Kitchen in New Yorkhervorgetreten. Zusammenarbeit u. a. mit John Zorn, Fred Frith,Bill Frisell, dem Kronos Quarett und Laurie Anderson. Er ist derSprecher und Huptling des Accordion Tribe.

    Biographie Guy Klucevesek

    Guy Klucevsek wurde 1947 als Sohn slowenischer Einwanderergeboren und wuchs in einer kleinen Kohlenbergwerkstadt inWest Pennsylvania auf, einer Hochburg der slowenisch-amerika-nischen Polka-Musik. Mit 14 spielte er bereits mit seiner eige-nen Band The Fascinations auf den Tanzveranstaltungen derslowenischen Gemeinde.

    Guy verliess seine Heimatstadt, um an verschiedenen Musik-hochschulen klassisches Akkordeon und Komposition zu studie-ren. Beeinflusst von den Werken Xenakis, Ligetis, Feldmans undSteve Reichs, beginnt er Ende der 60er Jahre Minimal Music frdas Akkordeon zu komponieren.

    Durch Mitarbeit in John Zorns Cobra Big Band lernt er die Musi-ker Elliott Sharp, Bill Frisell, Fred Frith, Arto Lindsay und weitereVertreter der New Yorker Avantgarde kennen.

    Mit dem Projekt Polka from the Fringe kehrt er zu seinenmusikalischen Wurzeln zurck und arrangiert zwei CDs mitPolka-Stcken, die er sich von seinen New Yorker Avantgarde-Freunden komponieren lsst. Mit seiner Band Aint Nothin ButA Polka Band stellt er die Kollektion auf Konzerten in derganzen Welt vor.

    Guy Klucevsek hat mit seinen Kompositionen ein einmaligesRepertoire fr Akkordeon geschaffen. Er hat ausserdem ber 20Musiken fr Tanzstcke zeitgenssischer amerikanischerChoreographen komponiert. Soloauftritte auf dem Berliner JazzFestival, New Music America, dem Lincoln Center, Bang on aCan und in der Fernsehshow Mr. Rogers Neighbourhood.

    Guy: Ich fhle mich von der Volksmusik angezogen. Ich binkein Volksmusiker, aber ich liebe sie und arbeite mit ihr. Schonbei der klassischen Musik waren mir immer die Komponistenam liebsten, die ihre Wurzeln in der Folklore ihres Landes hat-ten: Ich liebe Bartok, Strawinsky, Schostakowitschs Pianoprelu-dien, Janacek. Der Unterschied ist nur, dass die Einflsse heutevon berall kommen.

    Noch als ich aufwuchs, lebte ich, wie die meisten Menschendamals, recht eingebettet in die Kultur, von der man unmittel-bar umgeben war. Das ganze Viertel bestand aus slowenischenEinwanderern. Heute leben in meiner