Einführung in die Internationalen Beziehungen
description
Transcript of Einführung in die Internationalen Beziehungen
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 1
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Systemische Ansätze (Third Image): Outside-In
Subsystemische/liberale Ansätze (Second image): Inside-Out
Ordnungsprinzip des internationalen Systems
Anarchie, asymmetrische Machtverteilung (regulierte) Selbsthilfe
Anarchie, asymmetrische Machtverteilung (regulierte) Selbsthilfe
Wichtige Handlungsträger internationaler Politik
Staaten als einheitliche Akteure, deren Präferenzen sich aus der Struktur des internationalen Systems ableiten
Staaten als Akteure, deren Präferenzen sich aus dem gesellschaftlichen Umfeld ableiten Individuen und gesellschaftliche Gruppen
Akteurshandeln Exogene, fixe Interessen Individuelle Nutzenmaximierung aufgrund strategischer Kosten-Nutzen-Kalküle
Eigeninteressen, die gesellschaftliche Akteure aufgrund strategischer Kosten-Nutzen-Kalküle zu maximieren suchen rationalistische Ansätze dominieren, aber: Präferenzen können auch Ideen und Werte enthalten!
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 2
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Liberalismus
• Ausgangspunkt: in sozialen Gruppen organisierte Individuen
• Perspektivwechsel „von innen nach außen“
• Innenpolitik Außenpolitik: Internationale Politik = Politik auf zwei Ebenen
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 3
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Innenpolitische Determinanten der Außenpolitik
• politisch-gesellschaftliche Institutionen und
Strukturen (domestic structures)
„republikanischer Liberalismus“
• gemeinsam geteilte Normen und Werte und
internationale Politik „ideeller Liberalismus“
• ökonomische Strukturen und internationale Politik
„ökonomischer Liberalismus“
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 4
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Zentrale Themen des Liberalismus1) Frieden durch Demokratie? Der Demokratische Frieden
Empirischer Befund:
- Demokratien führen genauso viele Kriege
wie Nicht-Demokratien
- (Stabile) Demokratien führen (fast) keine
Kriege gegeneinander
Doppelbefund
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 5
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Erklärungsansätze:
• rationales Kalkül:
Krieg schadet ökonomischen Interessen der Bürger und gefährdet ihre Sicherheit
Demokratien führen Kriege!
• institutionelles Argument:
Komplexität demokratischer Entscheidungsstrukturen; Gewaltenteilung ("checks and balances")
Demokratien führen Kriege!
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 6
Einführung in die Internationalen Beziehungen
• normativ-kulturelles Argument : Externalisierung interner
Verhaltensnormen, die auf friedliche Konfliktregelung, Toleranz, Respektierung von Minderheiten zielen und in der politischen Kultur verankert sind
Demokratien führen Kriege!
Wanted: eine Theorie, die den Doppelbefund erklärt
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 7
Einführung in die Internationalen Beziehungen
• Perzeption und Interaktion:
- interne Gewalthaltigkeit der Herrschaftsstruktur
Außenpolitik der Staaten
- Demokratien nehmen andere Demokratien wg. ihrer internen
gewaltarmen Konfliktlösungsmodi als friedlich wahr
Sicherheitsdilemma aufgehoben
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 8
Einführung in die Internationalen Beziehungen
- Demokratien nehmen Nicht-Demokratien wg. ihrer Herrschaftsstruktur als potentiell bedrohlich wahr
Sicherheitsdilemma
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 9
Einführung in die Internationalen Beziehungen
2) Gesellschaftswelt und Interdependenz
- transnationale Beziehungen
regelmäßige grenzüberschreitende
Interaktionen, an denen mindestens ein
gesellschaftlicher (nicht-staatlicher) Akteur
beteiligt ist
- komplexe Interdependenz
wechselseitige (ökonomische)
Verflechtung mit Kostenwirkungen
IB mit t&t Wintersemester 2003/04 10
Einführung in die Internationalen Beziehungen
- Global Governance
weltwirtschaftliche Verflechtung und
staatliche Autonomieverluste
„governance without government“
Trennung zwischen Staaten- und
Gesellschaftswelt wird zunehmend
aufgeweicht