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SIGNALE Noch vor Kurzem warteten viele Börsianer ständig ge- bannt auf Tweets. Nicht auf irgendwelche, son- dern Kurznachrichten, die US-Präsident Donald Trump zum Handels- streit mit China absetzte. Etliche seiner Tweets bewegten Kurse, die Bank JPMorgan legte einen Index auf, der die Auswirkungen von Trumps Tweets wider- spiegelt. Heute sind es Meldungen aus der Pharmabranche, die Notierungen bewegen. Steigen die Hoffnungen auf ein Corona-Medi- kament oder einen Impf- stoff und somit auf normale Zeiten, gibt das der Börse Schwung. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei Ihren Investments! INNOVATION – Der Lockdown wegen der Corona-Pandemie hat die Wirtschaft schwer belas- tet und fast alle Branchen ge- troffen. Doch es gibt auch Un- ternehmen, die in der Krise sogar stärker wurden: Anbieter von Videokonferenzen, Strea- mingdienste, Online-Händler oder Biotech-Konzerne, die auf der Suche nach dem sehnlichst erwarteten Impfstoff gegen das Virus sind. Sie setzen die Trends der Zukunft. Diese werden an der Börse gehandelt, wo die Kurse in Erwartung eines Schubs von Investitionen in Digitalisierung und neue Technologien bereits wieder angezogen haben. Bei welchen Unternehmen sich diese Entwicklung fortsetzen könnte und wie Anleger davon profitieren können, lesen Sie in der Top-Story ab Seite 5. CHANCEN DURCH DIE KRISE Wartung im Serverraum: Viele Internetunternehmen wachsen auch in Corona-Zeiten 04 FONDS IM FOKUS Teilhaben am medizinischen Fortschritt kön- nen Investoren mit dem BB Adamant Healthcare Strategy 05 TOP-STORY Wie die Corona- Pandemie Innovationen anschiebt und Anleger davon profitieren können 09 TOP-STORY II Warum die Corona-Krise den Trend zur nachhaltigen Geldanlage nicht allzusehr ausbremsen sollte 13 FONDS-TIPP Immobilienfonds setzen derzeit verstärkt auf Invest- ments in Wohnimmobilien 09 TOP-STORY II 1 EDITORIAL Frank Pöpsel Chefredakteur FOCUS-MONEY FONDS- UND FINANZ-BERATER Juni 2020 Fonds- und Finanz-Berater INHALT

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SIGNALE Noch vor Kurzem warteten viele Börsianer ständig ge-bannt auf Tweets. Nicht auf irgendwelche, son-dern Kurznachrichten, die US-Präsident Donald Trump zum Handels-streit mit China absetzte. Etliche seiner Tweets bewegten Kurse, die Bank JPMorgan legte einen Index auf, der die Auswirkungen von Trumps Tweets wider-spiegelt. Heute sind es Meldungen aus der Pharma branche, die Notierungen bewegen. Steigen die Hoffnungen auf ein Corona-Medi-kament oder einen Impf-stoff und somit auf normale Zeiten, gibt das der Börse Schwung. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei Ihren Investments!

INNOVATION – Der Lockdown wegen der Corona-Pandemie hat die Wirtschaft schwer belas-tet und fast alle Branchen ge-troffen. Doch es gibt auch Un-ternehmen, die in der Krise sogar stärker wurden: Anbieter von Videokonferenzen, Strea-mingdienste, Online-Händler oder Biotech-Konzerne, die auf der Suche nach dem sehnlichst erwarteten Impfstoff gegen das

Virus sind. Sie setzen die Trends der Zukunft. Diese werden an der Börse gehandelt, wo die Kurse in Erwartung eines Schubs von Investitionen in Digitalisierung und neue Technologien bereits wieder angezogen haben. Bei welchen Unternehmen sich diese Entwicklung fortsetzen könnte und wie Anleger davon profitieren können, lesen Sie in der Top-Story ab Seite 5.

CHANCEN DURCH DIE KRISE

Wartung im Serverraum: Viele Internetunternehmen

wachsen auch in Corona-Zeiten

04 FONDS IM FOKUS Teilhaben am medizinischen Fortschritt kön-nen Investoren mit dem BB Adamant Healthcare Strategy

05 TOP-STORY Wie die Corona-Pandemie Innovationen anschiebt und Anleger davon profitieren können

09 TOP-STORY II Warum die Corona-Krise den Trend zur nachhaltigen Geldanlage nicht allzusehr ausbremsen sollte

13 FONDS-TIPP Immobilienfonds setzen derzeit verstärkt auf Invest-ments in Wohnimmobilien

09 TOP-STORY II

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EDITORIAL

Frank PöpselChefredakteur FOCUS-MONEY

F ONDS- UND F IN A N Z-BER AT ERJuni 2020Fonds- und Finanz-Berater

INHALT

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STEUERRECHT Ob für den Führerschein, das erste Mofa oder Auto, die Starthilfe für den Ein-stieg in Studium oder Beruf: Viele Eltern und Großeltern legen für die Zukunft ihre Kinder und Enkel Geld zurück. In Zeiten andauernder Niedrigst- oder gar Negativzinsen ist dafür das klassische Sparbuch allerdings „out“ – es wirft schlicht und einfach zu wenig Ren dite ab, warnt der Deutsche Fondsverband BVI. Als rentier-lichere Alternative empfehlen sich Sparpläne, über die jeden Monat eine gewisse – auch klei-nere – Summe angespart wird, deren Wert sich auf Dauer mehrt. Wer sich für diesen rentableren Weg entscheidet, sollte laut BVI aber rechtliche As-pekte auf keinen Fall außer Acht lassen, damit auch der Nachwuchs in den Genuss steuerlicher Freibeträ-ge kommt. Daher müssten die Erziehungsberech-tigten das Depot für den Sparplan nicht nur „auf den Namen des Kindes“ eröffnen, sondern das dort angesammelte Kapital auch wie fremdes Vermögen verwalten. Denn Verträge zwischen Eltern und Kindern würden nur dann von den

Finanzbehörden anerkannt, wenn sie auch tatsächlich durchgeführt werden. Dazu sollte am besten schon bei der Ein-richtung des Spar-plans klargestellt werden, dass die Ver fü gungs befug nis der Eltern über das Depot einzig und al-lein auf deren Sorge-recht beruhe und sie ge-mäß diesem verfahren würden. Im Zweifel sollten Betrof-fene einen Steuerberater konsultieren, rät der BVI. Der Fondsverband weist zudem darauf hin, dass die Steueridentifikations nummern sowohl der Eltern als auch der Kinder anzugeben sind. Denn dies lasse einen Verdacht auf Geldwäsche gar nicht erst aufkommen.www.bvi.de

EDELMETALL GESUCHT Das Coronavirus hat der Weltwirtschaft einen herben Einbruch beschert. Doch nun sind viele Maßnahmen zur Eindäm-mung der Epidemie aufgehoben. Eine Konjunk-turerholung sollte dank Hilfen von Noten-banken und Regierungen in Gang kommen. Doch wie schnell kommt der Aufschwung – und was bedeutet er für Gold? Das hat jetzt der World Gold Council (WGC) anhand von vier Szenari-en durchgespielt. Ergebnis: 2020 sollte die hohe Nachfrage durch die Suche nach „sicheren Häfen“ den geringeren Bedarf an Schmuckgold in jedem Fall mehr als wettmachen, sodass der Preis des Edelme-talls steigen dürfte. Käme es zu einer US-Unter-nehmenskrise, dürfte dieser Trend aber schon 2021 enden. Bei einer raschen Konjunktur-erholung oder einem Abschwung in den Schwellenländern sollte er dagegen bis 2022 anhalten. Im Fall einer schweren Depression rechnet der WGC indes damit, dass der Preis-auftrieb sogar bis 2023 andauern könnte.www.gold.org

A LT E R N AT I V E Z U M S PA R B U C H

Sparplan fürs Kind: Steueralarm!

„SICHERER HAFEN“

Covid-Pandemie treibt Goldpreis

Gold glänzt: Das Edelmetallwird begehrter

Starthilfe: Viele

Groß elternsparen fürdie Enkel

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Juni 2020Fonds- und Finanz-Berater M E L D U N G E N

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F ür Investoren sind die Aussichten für das Jahr 2020 ungewiss: niedrige

Zinsen, schwankende Aktien-kurse und kaum Aussicht auf Ertrag. Als antizyklischer In-vestor hat StarCapital Erfah-rung mit Krisensituationen. Deshalb hinterfragen die In-vestmentexperten permanent Marktmeinungen und über-denken bestehende Konzepte.

So haben Manfred Schlumber-ger, der das Portfoliomanage-ment leitet, sowie Simon Wes-tendorf und Johan nes Alschwee den klassischen Ansatz der Portfoliotheorie zur Diversifikation und damit zu geringerem Risiko und hö-herer Rendite weitergedacht. Herausgekommen ist der Fonds StarCapital Long/Short Allocator.

MI T S T REUUNG DURCH SCHWIERIGE ZEITEN Der Fonds vereint die Multi-Asset- mit der Long/Short-Strategie. Konkret bedeutet das: Der Fonds nutzt die gesamte Bandbreite der Anlageklassen – und das welt-weit. Er investiert das Vermö-gen unter anderem in Aktien, Anleihen, Geldmarktinstru-mente, Zertifikate und Edel-metalle. Diese Strategie hat das Managementteam nun um ei-nen Long/Short-Ansatz erwei-tert – somit kann der Fonds zusätzlich von steigenden und fallenden Aktienkursen profi-tieren. Mit dieser Risikostreu-

ung stellt der Fonds eine echte Innovation dar – und spielt in der aktuellen Börsenphase, die von hohen Schwankungen und damit Unsicherheit geprägt ist, seine Vorteile aus.

DIE STRATEGIE: AKTIV, ANTI-ZYKLISCH, AUSSICHTSREICH Durch sein aktiv gemanagtes Aktienportfolio profitiert der Fonds von steigenden Kursen auf der Aktienseite, also den Long-Positionen. Der Aus-wahlprozess für Aktien erfolgt aktiv: Das Fondsmanagement sucht nach qualitativ hochwer-tigen und zugleich unterbe-werteten Titeln an den inter-nationalen Märkten. Diese sorgfältige Aktienselektion steigert die Renditeaussichten, genau wie das antizyklische

Investieren, das sich besonders auszahlt, wenn an den Märk-ten in Rückschlagsphasen Chancen entstehen. Zudem hat der Fonds bei sinkenden Kursen die Möglichkeit, durch den Verkauf von Future-Kon-trakten auf Indizes – also Short-Positionen – Gewinne zu erwirtschaften. Der StarCapi-tal Long/Short Allocator nutzt also zahlreiche Chancen für eine attraktive Rendite und reduziert zugleich die Risiken. Dank dieser Strategie entwi-ckelte sich der Multi-Asset-Fonds deutlich besser als ver-gleichbare Produkte aus der Kategorie flexible Mischfonds und befindet sich im aktuellen Ranking unter den besten zehn Prozent seiner Ver-gleichsgruppe.

Managen den Long/Short Allocator:Simon Westendorf, Manfred Schlumbergerund Johannes Alschwee (v. l.)

StarCapital hat das Long/Short-Konzept erweitert: Es verbindet die Absicherung des Aktienportfolios durch den Verkauf von Futures auf Indizes mit dem

Multi-Asset-Ansatz. Die neue Strategie heißt StarCapital Long/Short Allocator

MODELL MIT ZUKUNFT

EINE SONDERVERÖFFENTLICHUNG VON STARCAPITAL

Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind der Verkaufsprospek t , das Verwaltungsreglement , die wesent l ichen Anleger in format ionen ( K IID ) sowie die Ber ichte des Fonds. Diese Dokumente sind kostenlos in deutscher Sprache bei der Verwaltungsgesellschaf t , der IP Concept ( Luxemburg ) S.A., 4, rue Thomas Edison, L-1455 St rassen, Luxembourg, sowie bei der Ver t r iebsstelle, der StarCapi tal AG, Kronberger St raße 45, D-61440 Oberursel erhäl t l ich. Hinweis : Die wicht igs ten Begr i f fe sind im Glossar unter www.starcapi tal.de /glossar er läuter t .

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Juni 2020Fonds- und Finanz-Berater

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Biotechnologielabor: Die Branche erwartet hoheUmsatz s teigerungenE s gibt drei Megatrends, die untrennbar

miteinander verwoben sind: die steigende Lebenserwartung, die Verwestlichung der

Lebensstile rund um den Globus und die tech-nologischen Innovationen in der Medizin. Die-se drei Trends bestimmen den Gesundheits-sektor – und der stellt das Anlageuniversum des Fonds BB Adamant Healthcare Strategy dar. Portfoliomanager Dr. Cyrill Zimmermann, der den Fonds gemeinsam mit Samuel Stursberg und Zahide Donat betreut, unterstreicht die Bedeutung der Gesundheitsindustrie: „Im Healthcare-Sektor rechnen wir mit einem Wachstum, das doppelt so hoch liegt wie das der gesamten Wirtschaft.“

LUKRATIVER HEALTHCARE-SEKTOR Wer bei Healthcare-Unternehmen ausschließlich und an erster Stelle an die US-Pharmaindustrie denkt, liegt falsch. Zimmermann: „Zu den Gesundheitsunternehmen gehören auch chi-nesische Apothekenketten, indische Generika-anbieter oder japanische Hersteller von Soft-ware für Ärzte.“ Im Pharmabereich, der weltweit ein Volumen von 650 Milliarden Dollar umfasst, erwartet der Portfoliomanager ein jährliches Umsatzwachstum zwischen drei und vier Prozent. Im Bereich Biotechnologie, der mit einem Gesamtvolumen von 150 Milliarden Dol-lar bislang lediglich ein Viertel dessen ausmacht, schätzt er das Wachstum sogar auf zehn Prozent. Am gewichtigsten ist der Dienst-leistungssektor im Healthcare-Bereich, der ein Umsatzvolumen von 7000 Milliarden Dollar aufweist – bei einem jährlichen Wachstum zwischen zwei und zehn Prozent.

MIT SYSTEM Der Fonds BB Adamant Health-care Strategy setzt diese Erwartungen mit sei-nem Portfolio systematisch um. Er investiert in die 40 attraktivsten Healthcare-Aktien, die nach einem festen Schema ausgewählt werden. Das Anlageunivesum umfasst 4000 weltweit gelistete Gesundheitsaktien, die allesamt einen engmaschigen Filter durchlaufen und nach qualitativen und quantitativen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Die strengen Bewertungen sowie regelmäßige Firmenbesuche und die

Der Aktienfonds BB Adamant Healthcare Strategy investiert in 40 Unternehmen der Gesundheitsbranche. Die größte Wachstumsdynamik bieten Biotechfirmen

GESUNDES WACHSTUM

Teilnahme an Fachkonferenzen erlauben dem Portfolioteam, die jeweils zehn stärksten Titel aus den Regionen Nordamerika, Westeuropa, Japan/Australien und den Schwellenländern zu identifizieren. Keine Region stellt mehr als 35 Prozent, und US-Pharmawerte sind dabei im Portfolio untergewichtet. Alle sechs Monate überprüft das Team das Portfolio und schichtet gegebenenfalls um. Im Vergleich zum Branchenindex MSCI World Healthcare Index hat sich das Portfolio deutlich besser entwickelt. Seit Auflegung im Oktober 2016 legte der Fonds um 56,4 Prozent zu und überflügelte damit seinen Vergleichs index um mehr als vier Prozentpunkte (Stand: 30.04.2020).

Der Fonds auf einen BlickFondsname: BB Adamant Healthcare Strategy

ISIN: LU1477743386

Typ: Aktienfonds

Ertragsverwendung: thesaurierend

Investmentgesellschaft: Bellevue Asset Management

Auflagedatum: 31.10.2016

Fondsvolumen: 280,7 Millionen Euro (Stand: 30.04.2020)

Ausgabeaufschlag/Gesamtkosten p. a.: bis zu 5 %/1,6 %

F ONDS IM F OK US

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Juni 2020Fonds- und Finanz-Berater

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D er Rückschritt in die Steinzeit fiel glück-licherweise auf einen Sonntag. Puh, einmal durchatmen. Vermutlich wären

die internationalen Börsenindizes andernfalls noch einmal um ein Drittel in die Tiefe ge-rauscht. Als neue Steinzeit könnte jene Epoche vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in die Geschichtsbücher eingehen. Von der Post-Corona-Phase werden die Menschen in fer-nerer Zukunft nur noch als „Moderne“ spre-chen. Was an diesem Sonntag im Mai passiert ist? Zoom ist ausgefallen. Zoom ist ein Dienst-leister, der Videotelefonie via Internet-

Verbindung ermöglicht. Momentan läuft ge-fühlt jegliche Kommunikation über die Software des gleichnamigen Anbieters aus den Vereinigten Staaten.

WAHRE KURSRAKETE Und Kommunikation ist der Schlüssel zu allem. Vor allem zu sprudeln-den Gewinnen. War die Aktie vor den interna-tionalen Pandemie-Shutdowns so interessant wie ein vermisstes Fahrrad in China, hatte sich der Kurs seit Ende Januar bis zuletzt mehr als verzweieinhalbfacht. Und Zoom ist nur ein Bei-spiel von vielen. Es zeigt eindrucksvoll, wel-

Tech treibt Kurse: Mächtige Trendsbestimmen die Entwicklungin den nächsten Jahren

T O P - S T O R Y

Ein „Weiter so“ wird es nach Corona nicht mehr geben – zum Glück. Die Pandemie löst einen Innovationsschub aus und beflügelt die Börse

M E G A -T R E N D S I

ZUKUNFT IST HANDELBAR

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chen Einfluss die Digitalisierung auf alle Be-reiche des täglichen Lebens hat oder haben wird. Egal ob Kommunikation, Konsum, Medien, Produktion oder Medizin – die Zu-kunft dürfte noch weitaus digitaler und effi-zienter werden als die Gegenwart.

KRISE ALS CHANCE Eine Krise birgt also Chan-cen. Wann, wenn nicht jetzt sollte die Chance zu den unausweichlichen Veränderungen er-griffen werden? Natürlich, Corona wird zu massiven Gewinneinbrüchen der Unterneh-men, zu einer globalen Rezession und zu wei-teren, tiefgreifenden Maßnahmen der Noten-banken führen. Doch während zahlreiche vermeintliche Meinungsführer und Kommen-tatoren noch diskutieren, sind Unternehmer längst drei Schritte weiter.Jeder kann sich davon überzeugen, ein Blick auf die Börsen-Leitindizes genügt. Obwohl die Auguren vor allem mit einem hässlichen zwei-ten Quartal 2020 bei den Unternehmensge-winnen rechnen, fehlten beim US-Index S&P 500 zuletzt gerade einmal zehn Prozent, um das Vorkrisenniveau zu erreichen. Dort ist die US-Technologiebörse Nasdaq bereits in etwa wieder angekommen. Kein Wunder: Netflix produziert wieder Filme und Serien. Der Streaming-Konzern hat für dieses Jahr ein Budget für neue Inhalte von 17 Milliarden US-Dollar bereitgestellt. Zahlungsdienstleister PayPal gewann allein im Monat April mehr als sieben Millionen Neukunden hinzu – etwa die doppelte Einwohnerzahl von Berlin. Im selben Monat erreichte Facebook einen weiteren Mei-lenstein, indem die Dienste des sozialen Netz-werks von mehr als 40 Prozent der Weltbevöl-kerung genutzt werden. Amazon sah die Gunst der Stunde gekommen und investierte meh-rere Milliarden in den Ausbau des Versand-

geschäfts. Fonds, die auf solche Unternehmen setzen, können mit herausragenden Ergebnis-sen aufwarten (s. Tabelle unten).„Die Zukunft lässt sich nicht mehr handeln“, schrieb eine überregionale Wochenzeitung im Wirtschaftsteil Ende April. Warum? Die Zu-kunft ließ sich noch nie besser handeln als jetzt. Wachstumstrends scheinen durch den Corona-Shutdown wie im Zeitraffer um eini-ge Jahre vorgezogen zu werden.

BEREICH BIOTECH UND MEDIZINTECHNIK Wenn die derzeitige Situation eins zeigt, dann si-cherlich, dass ein über Jahre unterfinanzierter Gesundheitssektor nicht die Lösung ist. In den nächsten Jahren dürfte es wohl nicht nur zu einem Kapazitätsausbau und einem hö-heren Personalbestand kommen. Ebenso wird der Innovationsschub greifen. Zwar ist Deutschland als Industrieland an der Einfüh-rung einer Corona-App zunächst gescheitert, dennoch sind die Chancen von Technologie im Medizinbereich riesig. Insbesondere der Telemedizin kommt eine hohe Bedeutung zu. Sie ist nicht nur das Versprechen auf eine viel flächendeckende re und zeitsparendere Ver-sorgung, besonders in Gegenden mit nicht ausreichendem Hausarzt-Netz, sondern re-duziert zugleich Kosten. Durch zeitgemäße Fern- und Telediagnosen können Notarztein-sätze und Krankenhausauf enthalte reduziert werden. Das spart Mittel, die beispielsweise in der Forschung benötigt werden. Dort gibt es bereits Ansätze, Big Data großflächig ein-zusetzen – beispielsweise, um Forschungser-gebnisse zu vernetzen und zu konzentrieren. Gleichzeitig könnten verstärkt Roboter in der Pflege eingesetzt werden, um das mensch-liche Personal zu entlasten. Pluspunkt: Die Roboterkollegen können sich nicht mit

T O P - S T O R Y

Fonds/ETF Thema/Branche ISIN aktueller Fondspreis

in Euro

1-Jahres-Performance in Prozent*

5-Jahres-Performance in Prozent*

Franklin Technology Fund A Digitalisierung LU0260870158 24,49 29,2 132,1

Medical Biohealth Biotechnologie LU0119891520 661,45 28,8 71,3

iShares Digitalisation ETF Digitalisierung IE00BYZK4883 6,51 7,3 –

L&G Cyber Security ETF Cybersecurity IE00BYPLS672 15,80 14,9 –

Variopartner MIV Global Medtech Fund Medizintechnik LU0329630130 1.989,56 10,4 70,4

* kumulier t , gerundet , Stand : 29.05.2020, Quel le : Targobank

An Biotechnologie, Medizintechnik und Digitalisierung partizipierenDie durch die Corona-Pandemie zuletzt deutlich verstärkten Trends wie etwa die Digitalisierung der gesamten Wirtschaft und auch des Gesundheitssektors können sich Anleger breit gestreut mit spezialisierten, aktiv gemanagten Fonds sowie

börsengehandelten Indexfonds (ETFs) erschließen. Aus einer Kombination kann ein Zukunftsportfolio entstehen.

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Juni 2020Fonds- und Finanz-Berater

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Viren infizieren, auch nicht wenn sie (mit-)operieren.Ebenso wird die Biotechnologie-Branche von der Corona-Krise nochmals beflügelt, da sie als Entwickler von Therapien und Impfstoffen zur Eindämmung von Corona ins Rampenlicht rückt. Das Virus allein sei allerdings noch kein Anlass zu investieren, dämpfen Experten der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech zu große Erwartungen der Börse. Mögliche wichtige Medikamente gegen Covid-19 seien die eine Seite, darauf aber nachhaltige und vor allem rentable Geschäftsmodelle aufzubauen die andere. Der Druck aus der Politik, Corona- Medikamente nahe Herstellungskosten abge-ben zu müssen, könnte groß werden, lautet zudem eine Befürchtung im Markt.Aber auch abseits der Corona-Pandemie sollten vielfältige Chancen für aussichtsreiche Invest-ments bestehen. Auf zahlreichen anderen Gebieten wie der Krebsmedizin gibt es weiter-hin klinische Meilensteine, Zulassungen, Kooperationen, Lizenzabkommen oder Über-nahmen, welche die Umsätze wie auch die Börse und die Kurse in Bewegung bringen (siehe Grafik links oben).

VORMARSCH DER CYBERSECURITY Viele Tech-Sektoren erhalten derzeit einen Zusatzschub, so etwa Videokonferenzen (siehe Grafik links Mitte). Dort gibt es nur wenige spezialisierte Anbieter – „pure plays“ – wie etwa Zoom, auf die Fonds und ETFs setzen können. Immerhin kam gerade die norwegische Pexip hinzu, und auch der Branchenriese Microsoft erlebt mit der Anwendung „Teams“ ein Zusatzgeschäft.Bei allem digitalen Fortschritt muss die Sicher-heit gewährleistet bleiben, zumal die Schäden durch Cyberangriffe riesig sind (siehe Grafik links unten). Die Security-Branche ist gefragt. Anbieter von Sicherheitssoft- und -hardware erleben momentan eine riesige Nachfrage. Dabei geht es längst nicht mehr um Viren-schutz oder Firewalls allein. Moderne Systeme mit biometrischen Daten sind die Zukunft. Apple macht das bereits seit 2013 mit der Möglichkeit vor, das iPhone per Daumen-abdruck zu entsperren. Denkbar ist nun, Zahlungen per Daumenabdruck zu tätigen. Oder sogar mit dem Pulsschlag.Dies sind nur zwei Bereiche, die von der Digitalisierung profitieren und deren Geschäftsmodell sich verändern wird. Fonds-gesellschaften und ETF-Anbieter finden reiche Auswahl für ihre Portfolios.

T O P - S T O R Y

Neue Medikamente geben Schwung

Videokonferenzen boomen

Netzattacken abwehren

Umsatz der Biotech-Branche weltweitin Milliarden US-Dollar, ab 2020 Prognose

2012

65,7

13

73,7

14

98,5

15

115,8

16

127,7

17

137,5

18

141,4

19

154,4

2022

228,0

20

175,7

21

202,5

Globaler VideokonferenzmarktVolumen in Milliarden US-Dollar, 2027 Prognose2018

3,712027

jährlichesWachstum:

11,2 %

9,65

753Hightech

642Biowissenschaften

505Automobilindustrie

385Konsumgüter/Dienstleistungen

305Versicherungen

340Einzelhandel

347Banking

Durch Cyberangriffe entgangene Umsätze weltweitSchätzung für 2019 bis 2023, in Milliarden US-Dollar

BEDROHLICHES POTENZIAL Cyberkriminalität ist auf dem Vormarsch. Besonders in

Zeiten von Corona nehmen die Angriffe auf Unternehmen zu. Allein für den Hightech-Sektor gehen Experten deshalb von einem entgangenen Umsatz von 753 Milliarden US-Dollar im

Zeitraum von 2019 bis 2023 aus.

Quelle : Accenture

VOR UMSATZSCHUB Die intensiven Forschungen der Biotech-Branche sollen

sich künftig in harten Verkaufszahlen zeigen. Bis 2022 wird gegenüber 2019 ein Plus von fast 50 Prozent prognostiziert: eine gute Vorlage für die Aktien – und Fonds, die sie kaufen.

DER TREND IST DEIN FREUND Homeoffice in Corona-Zeiten

beschleunigt den Videokonferenz-Trend deutlich. Das Marktvolumen

soll nach neuesten Rechnungen jährlich im Schnitt um über

elf Prozent wachsen.

Quelle : BB Biotech

Quelle : Researchandmarkets

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Blockchain: Die neue Technologie

dürfte für kräftigesWachstum sorgen

S chaufeln sind langweilig. Aber in Zeiten des Goldrausches waren sie extrem gefragt. Datenbanksysteme sind auch

langweilig – doch in Zeiten, in denen Unternehmen weltweit an ihrer Effizienz feilen, ein Muss. Die Blockchain als Datenbanksystem 4.0 hilft dabei. Und ist für den Fondsberater Axel Daffner und seinen ein Jahr jungen ART Transformer Equities so etwas wie die Schaufel des 21. Jahrhunderts: eine Technologie, die jedes Unternehmen haben muss, um voran-zukommen.

DIE BALANCE HALTEN Die Blockchain ist eine Art Datenbank, die Informationen, etwa über Transaktionen, fälschungssicher und anonym verwahrt. Die Technologie eröffnet viele Möglichkeiten. Kryptowährungen sind eine davon, aber für Daffner von

Die Blockchain hat einiges Potenzial. Mit global anlegenden Aktienfonds wie dem ART Transformer Equities können Anleger vom Erfolg der Technologie profitieren

ERHEBLICHER MEHRWERT

untergeordneter Bedeutung. Ihn interessieren Anwendungs fälle: Entwicklungen, die in der Wirtschaft unmittelbar genutzt werden können. „Das sind teilweise ganz einfache Dinge“, sagt er. „Walmart beispielsweise hat seine Lieferketten auf die Blockchain umgestellt. Deshalb können sie jetzt binnen einer halben Stunde nachverfolgen, woher zum Beispiel eine bestimmte Salatlieferung kommt. Früher vergingen Tage darüber.“ Kein Selbstzweck, wenn man etwa an verdorbene Nahrungsmittel denkt und welche wirtschaftlichen Folgen diese für ein Unter nehmen bedeuten können. Außerdem kann die Blockchain-Technologie helfen, Zeit und Geld zu sparen, urteilen die Analysten von BearingPoint in einer Studie.

LOHNENDER AUFWAND Nur – wie jene Unter-nehmen finden, die sich mit der Blockchain auseinandersetzen? Durch genaues Hinsehen. Das Team um Daffner trifft daher zuerst eine Vorauswahl aus dem Aktienuniversum. Daffner wiederum prüft sie auf wirtschaftliche Nach-haltigkeit. Aus einer Basis von mehr als 300 Unternehmen werden so rund 80 Aktien im Fonds zusammengestellt. Das können die Gro-ßen der Welt sein, aber auch kleine Firmen. „Wir versuchen, die Balance zu halten“, so Daffner. Denn ein reines Tech-Investment soll sein von AGATHON vertriebener Aktienfonds nicht sein, sondern breit streuen. Er kann jedoch nicht alle Unternehmen aufnehmen, die er spannend findet. „Manche sind noch gar nicht an der Börse gelistet, jedoch bereits heute auf unserem Radar. Im Falle eines IPOs oder Li-stings werden diese Unternehmen dann für uns investierbar.“ Der Aufwand dürfte sich rechnen: Laut den Marktforschern von Gartner soll die Blockchain-Technologie bis 2030 einen Mehr-wert von 3,1 Billionen Dollar schaffen. Und das sollte sich dann auch in der Kursentwicklung niederschlagen.

F ONDS-P OR T R ÄT

AGATHON Capital ist der Partner im Vertrieb des ART Transformer Equities. Mit innovativen Anlagestrategien wie dem zukunftsträch-tigen Blockchain-Fonds zeigt AGATHON Möglichkeiten auf, die Kapitalanlage zu diversifizieren. www.agathon-capital.de

Der Fonds auf einen BlickFondsname: ART Transformer Equities

ISIN: DE000A2PB6R4

Typ: Aktienfonds

Auflagedatum: 02.05.2019

Performance seit Auflage: 6,81 % (Stand 25.05.2020)

Fondsvolumen: 12,8 Millionen Euro (Stand: 25.05.2020)

Ausgabeaufschlag/Gesamtkosten p. a.: bis zu 5,00 %/2,00 %

www.art-transformer-equities.com

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S o fern und doch so nah! Noch 2019 machte das Schlagwort „Flugscham“ die Runde: Angesichts der allgegenwärtigen

Debatte um Klimawandel und Nachhaltigkeit dachten viele Reisende über Alternativen zum Flugzeug nach. Dann kam Corona. Und damit Einschränkungen in vielen Bereichen, auch Urlaubsreisen. Die Pandemie ändert eben alles. Oder vielleicht doch nicht?

NACHHALTIGKEIT TROTZT CORONA Nachhal-tiges Investieren dürfte als Megatrend das Virus überdauern. Denn abgesagte Flüge haben den Himmel so geleert wie Home office und Kontaktbeschränkungen die Straßen – und zu deutlich weniger CO2-Ausstoß geführt. Doch die meisten Fachleute erwarten, dass spätestens mit einem Impfstoff das frühere Le-ben weitgehend zurückkehren wird. Und mit

T O P - S T O R Y I I

Unternehmen, die auf Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung achten, florieren. Der Trend zur nachhaltigen Geldanlage dürfte daher andauern

M E G AT R E N D N A C HH A LT IGK E I T

GEWINNE MIT MORAL

Windkraft: Grüne Anlagensorgen für frischenWind im Depot

Fondsname Investmentgesellschaft ISINEntwicklung in %* Max. Verlust

3 Monate 5 Jahre über 5 JahreAllianz Global Sustainability AGI LU0158827948 -6,8 +33,4 -31,1

DWS SDG Global Equities DWS DE0005152466 -8,8 +15,2 -30,5

Nordea 1 Global Climate & Environment Nordea LU0348926287 -12,7 +40,6 -32,6

JPMorgan Global Socially Responsible JPMorgan LU0210534813 -6,0 +40,5 -30,8

Pictet Global Environmental Opportunities Pictet LU0503631805 -10,7 +34,0 -29,2

* kumulier t , gerundet , Stand : 26.05.2020, Quel le : Targobank

Nachhaltige Fonds: Grünes WachstumDie Corona-Krise geht auch an ESG-Fonds nicht spurlos vorüber. Im Schnitt sind die Verluste bei nachhaltig ausgerichteten Fonds allerdings geringer als im Gesamtmarkt – und langfristig ist die Performance stark.

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D er Fonds Commodity

Capital Global Mining inves-tiert ausschließ-lich in Aktien nachhaltig wirt-schaftender Mi-nenbetreiber. Co-Gründerin

Dana Kallasch erläutert ihre Phi-losophie.Minen und Nachhaltigkeit passen nicht so recht zusammen. Wie gehen Sie mit dem Thema um? Dana Kallasch: Von den drei ESG-Kriterien Umweltschutz, soziale Standards und gute Unterneh-mensführung hat für uns der letz-te Punkt die größte Bedeutung. Da die Menschen bestimmte Roh-stoffe benötigen, ist es besser, sie

im Einklang mit der lokalen Be-völkerung und so umweltscho-nend wie möglich abzubauen. Was genau heißt das? Kallasch: Zum einen investieren wir nicht in Unternehmen mit Kin-derarbeit. Wir wählen Betreiber aus, die lokale Kräfte einstellen, für deren Arbeitsschutz sorgen und sich etwa für die Bildung der Bevölkerung und den Ausbau der Infrastruktur einsetzen. Wenn etwa eine Wasserleitung für die Mine gebraucht wird, kostet es oft nicht viel, diese auch bis ins nächs-te Dorf weiterzubauen. Vielleicht kann dadurch sogar die Ernte ver-bessert werden. Inwiefern rentiert sich das? Kallasch: Die lokale Bevölkerung ist grundsätzlich positiv gegen-über Minenbetreibern eingestellt,

weil sie sich Arbeitsplätze erhofft. Wenn das eintritt und die Arbeiter motiviert sind, kommt es kaum zu Streiks oder Sabotageakten. Im Gegenteil, die Förderergebnisse sind oft besser. Wo finden Sie diese nachhaltig wirt-schaftenden Minenfirmen? Kallasch: In Afrika oder den asia-tischen Staaten gibt es viele Mi-nen, in denen es mit dem Arbeits- und Umweltschutz nicht so genau genommen wird. Deshalb haben wir uns weitgehend dagegen ent-schieden, auf diesen Kontinenten zu investieren. In Amerika oder Australien, wo wir vor allem aktiv sind, gleichen die Minen großen Industrieanlagen. Sauber und auf-geräumt, arbeiten sie in Koopera-tion mit der örtlichen Bevölkerung.www.commodity-capital.de

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GUTE INFRASTRUKTUR UND ARBEITSBEDINGUNGENNachhaltigkeit ist für Commodity-Capital-Gründerin Dana Kallasch weit mehr als

Umweltschutz. Die gute Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung zahlt sich aus

Dana Kallasch, Co-Gründerin der Fondsgesellschaft Commodity Capital

ihm die Umweltbelastung durch den Verkehr. Die Pandemie überdeckt die Klimakrise, sie löst sie nicht. Daher dürfte das Thema Nach-haltigkeit wieder oben auf der Agenda stehen.Von dieser ist es nie ganz verschwunden. Wer-den doch bereits Rufe laut, die staatlichen Konjunkturhilfen nicht nur, aber auch nach-haltig einzusetzen. Exemplarisch dafür ist die Debatte um mögliche Pkw-Abwrackprämien: Sie dreht sich um die Frage, ob nur klima-freundliche Elektroantriebe gefördert werden sollten oder auch herkömmliche Verbrenner.

ESG-FONDS PUNKTEN Auch in der Fonds-branche bleibt das Thema ESG – die englische Abkürzung steht für die Beachtung der Aspekte Umwelt, Soziales und gute Unternehmensfüh-rung – bedeutend. Schließlich setzen immer mehr Anleger ihr Kapital nachhaltig ein. Solche Investitionen haben nach jüngsten Zahlen der Global Sustainable Investment Alliance auf den fünf weltweit wichtigsten Märkten in nur zwei Jahren um 34 Prozent zugelegt (vgl. Grafik).Diese Anleger haben nicht einfach ihr grünes

Herz entdeckt. Bei ihrer Suche nach Rendite handeln sie rational. So hat eine Untersuchung des Indexanbieters MSCI ergeben, dass stärker an ESG-Kriterien orientierte Unternehmen über zehn Jahre tendenziell eine höhere Profita-

T O P - S T O R Y I I

Boom bei nachhaltigen Investments

ANLEGERGELDER FLIESSEN IN ESG-FONDS Sehr gefragt: In nur zwei Jahren ist die Summe des weltweit in nachhaltige Investments geflossenen

Kapitals um gut ein Drittel gestiegen.

Quelle : gsi-all iance.org

in Mrd. US-Dollar 2016 2018 Gesamt

Europa USA Japan Kanada Australien/ Neuseeland

Gesamt

12.0

40

8.72

3

474

1.08

6

516

22.8

90

14.0

75

11.9

95

2.18

0

1.69

9

734

30.6

83

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N ach dem rapiden Absturz der Aktien-

märkte weltweit stiegen die Kurse seit Mitte März wieder – und da-mit die Hoffnung auf eine V-förmige Erho-lung. Doch so schnell scheint es nicht zu ge-hen. Zwar haben die Notenbanken massive Ausgabeprogramme mit billionenschweren Stüt-zungsmaßnahmen ge-startet. REZESSION ERWARTET Den-noch rechnet die EU-Kommission mit einem Einbruch der Wirt-schaftsleistung um 7,7 Prozent. In Deutschland ist die Arbeitslosen-quote zwar nur um einen Punkt

auf 5,8 Prozent gestiegen – was jedoch dem Instrument des Kurz-arbeitergeldes zu verdanken ist. In den USA, wo es diese Maßnah-me nicht gibt, liegt die Arbeitslo-senquote mittlerweile auf ihrem höchsten Stand seit Ende des Zweiten Weltkriegs – bei 15 Pro-

zent. Der Stimmungsin-dikator, der Einkaufs-managerindex ISM, fiel im April von 49,1 Punk-ten im Vormonat auf 41,5 Punkte. Dies weist auf schlechte Aussichten hin. Die Erholung lässt auf sich warten und da-mit der Anstieg der Bluechip-Indizes. Mit folgenden Papieren kön-nen mutige Anleger mit Geduld jetzt güns tig

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ZEIT FÜR HAMSTERKÄUFE?Eine Folge der Corona-Pandemie ist der Einbruch an den weltweiten

Aktienmärkten. Vorteil für Anleger: Der Einstieg erscheint günstig

Einkaufswagen: Langfristige Investitionen könntensich möglicherweise lohnen

T O P - S T O R Y I I

Auswirkungen der Corona-Krise auf rund 2000 weltweit anlegende Aktienfonds, die in Deutschland zugelassen sind. Fazit: Außer Fonds mit Fokus auf Schwellenländer sind nachhaltig orientierte Aktienfonds per Ende März durchweg besser durch die Börsen-turbulenzen gekommen als ihre Vergleichsin-dizes. Das gilt auch hinsichtlich des maximalen Kursverlusts. Interessant: „Bei konventionellen Aktienfonds dagegen fiel der maximale Verlust in allen Regionen höher aus als der des jewei-ligen Marktindex“, schreiben die Experten.

MEHR RENDITE Nachhaltige Fonds präsentieren sich also insgesamt krisenfester als der Gesamt-markt. Unwahrscheinlich, dass dieser Vorteil nach dem Ende der Pandemie aus dem Ge-dächtnis entschwindet. Zumal ESG-orientierte Anlagen auch aus Renditesicht gut aufgestellt sind: Wer auf sie setzt, kann auf ein Mehr an Performance hoffen. Dieses reicht ja vielleicht sogar zur Finanzierung des nächsten Urlaubs. Der natürlich gerne nachhaltig organisiert werden darf.

bilität vorweisen und mehr Dividende zahlen – was eine bessere Kursentwicklung widerspiegelt. Plus: Unternehmen mit gutem ESG-Rating sind demnach weniger markt-spezifischen Risiken ausgesetzt, sodass die Wahrscheinlichkeit von Kurseinbrüchen für sie geringer ist.Die Ergebnisse bestätigt eine aktuelle Studie des Analysehauses Scope. Sie vergleicht die

Grüne Investments: Anleger entdecken ihr

Herz für die Umwelt

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Bürogebäude: Der UBS (D) Euroinvest

setzt auf nachhaltige Immobilien

G ut 15 Monate ist es her, dass die UBS Real Estate den offenen Immobilienfonds UBS (D) Euroinvest Immobilien für Privatan-

leger geöffnet hat. Wer im März 2019 eingestie-gen ist, kann sich heute bereits über eine Jah-resrendite von sieben Prozent freuen, während sich die Börsen weltweit von dem Corona-Ein-bruch noch nicht erholt haben.

ATTRAKTIVES INVESTMENT Grundlage für den Erfolg: Zum einen erweisen sich Immobilien-fonds aktuell einmal mehr als eine robuste Geldanlage. Zum anderen lässt sich die stabi-le Wertentwicklung speziell des UBS Euroin-vest darauf zurückführen, dass er die risiko-ärmste Strategie verfolgt, die es bei Immobilienfonds geben kann: Er setzt über-wiegend auf Büroimmobilien in Core-Lagen, also attraktive Innenstadtlagen mit guter Ver-kehrsanbindung. Während Hotel- und Einzel-handelsimmobilien, in die der Fonds nicht investiert, stark unter der aktuellen Krise lei-den, können sich Büroimmobilien noch gut behaupten. Erst recht, wenn sie solventen In-stitutionen überlassen werden. Fondsmanager Alexander Isak: „Die typischen Mieter des UBS

Der Fonds UBS (D) Euroinvest Immobilien setzt auf Büroimmobilien an attraktiven Standorten. Damit erwirtschaftet er auch während der Krise gute Renditen

DIE BESTEN LAGEN

Euroinvest sind bonitätsstarke internationale Konzerne, wie der öffentliche Sektor und Dienstleister.“

KNAPPER BÜRORAUM Leerstand muss Fonds-manager Isak kaum fürchten: „Büroflächen in guten Lagen bleiben auch in Zeiten von Coro-na knapp. Es kommt deshalb nur selten vor, dass Mietverträge nicht verlängert werden.“ Knapp seien sie, weil in den letzten Jahren – anders als vor der Finanzmarktkrise 2008 – nicht mehr spekulativ gebaut, sondern sich nur direkt am bestehenden Bedarf orientiert wird. Dass einzelne Mieter ihre Fläche reduzieren, weil sie nun verstärkt auf Homeoffice setzen, sieht Isak für seinen Fonds nicht als Gefahr. Dies sei laut dem Fondsmanager eher in den Randlagen der Metropolregionen zu erwarten, nicht an den repräsentativen Stand orten in den Innenstädten. Isak: „Die Nachfrage nach Bü-roraum in guten Lagen dürfte auf lange Sicht hoch bleiben, sodass freiwerdende Flächen sofort neue Interessenten finden.“ Insgesamt liege die Leerstandsquote von Büroimmobilien im europäischen Markt unter fünf Prozent, bei den Objekten des UBS Euroinvest sogar nur bei drei Prozent.

Neben der sicherheitsorientierten Strategie zeichnet den Fonds die Nachhaltigkeit der Immobilien aus. Dafür wurde er bereits fünf Mal in Folge als führender „Green Star“-Fonds des Branchen-Ratings GRESB ausgezeichnet. Und nachhaltig ist auch die Ausschüttung: Anders als zurzeit etwa Aktiendividenden fließen die Mieteinnahmen bei Immobilien-fonds weiter.

Der Fonds auf einen BlickFondsname: UBS (D) Euroinvest Immobilien

ISIN: DE000A111Z29

Typ: Immobilienfonds

Ertragsverwendung: ausschüttend

Investmentgesellschaft: UBS Real Estate GmbH

Auflagedatum: 01.03.2019

Fondsvolumen: 605,0 Millionen Euro (Stand: 12.05.2020)

Ausgabeaufschlag/Gesamtkosten p. a.: 5 %/5,26 %

F ONDS-P OR T R ÄT

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O ffene Immobilienfonds sind bisher kaum von der Corona-Pandemie betroffen. Die Mieteinnahmen fließen weiter und sind

über Jahre oder sogar Jahrzehnte vertraglich ausgehandelt. Zudem hat die Branche aus der Finanzmarktkrise gelernt und den Verkauf von Fondsanteilen an eine einjährige Kündigungs-frist geknüpft. Diese führt dazu, dass Anleger ihre Anteile kurzfristig nur über den Zweit-markt verkaufen können – was offenbar durch-

aus geschieht. So sind die Kurse der zurzeit 16 bestehenden Immobilienfonds im Vergleich zu Jahresbeginn gefallen, während der Nettoin-ventarwert – also die Immobilienwerte im Port-folio – gleich geblieben ist. Das zeigt eine Un-tersuchung von Scope Analysis.

WEITERHIN POSITIV Laut dieser Untersuchung erzielten offene Immobilienfonds im ersten Quartal immerhin eine positive Rendite von

Offene Immobilienfonds stehen für weitgehend verlässliche Einnahmen und Stabiliät. Doch die Corona-Krise wird auch an ihnen nicht spurlos vorüberziehen

CO-WORKING IST DERZEIT OUT

Bürolandschaft: Möglicherweise geht dieNachfage leicht zurück

Fondsname Investmentgesellschaft ISINEntwicklung in %* Max. Verlust

1 Jahr 3 Jahre über 1 JahrGrundbesitz Global (Büro 50 %, Handel 30 %) DWS Grundbesitz DE0009807057 2,8 7,7 -0,4

Hausinvest (Büro 40 %, Handel/Gastro 38 %) Commerz real DE0009807016 2,5 6,9 -0,4

Leading Cities Invest (Büro 80 %) KanAm KAG. DE0006791825 2,8 10,1 0,0

Living & Working (Büro 30 %, Handel 40 %) Swiss Life DE000A2ATC31 2,3 8,8 -0,1

Wertgrund Wohnselect (Wohnen 80 %) TMW Pramerica Property Invest DE000A1CUAY0 4,4 40,2 0,0

* kumulier t , gerundet , Stand : 29.05.2020, Quel le : Targobank

Offene Immobilienfonds: Wohngebäude gelten als weitgehend konjunkturunabhängig, werden aber erst allmählich von Immobilienfonds

erschlossen. Die meisten investieren in Bürogebäude, doch die Nachfrage könnte stagnieren.

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IMPRESSUM

F O N D S -T I P P

0,3 Prozent, während die meisten Aktienfonds stark eingebrochen sind. Über das gesamte Jahr erwarten die Scope-Analysten indes eine durchschnittliche Rendite von 1,5 bis zwei Pro-zent – während 2019 noch ein Plus von gut drei Prozent erzielt wurde.

UNTERSCHIEDLICHE AUSRICHTUNG Der klas-sische offene Immobilienfonds hat seinen Schwerpunkt bei Bürogebäuden. Mittlerweile hat sich dieser Sektor stark ausdifferenziert. Von 16 Immobilienfonds sind lediglich neun mit mehr als 50 Prozent ihres Volumens in Bü-ros investiert. Auch Handel und Gastronomie, Hotels sowie Lagerhallen sind stark vertreten. Drei Fonds sind nahezu ausschließlich in Woh-nungen investiert.Sonja Knorr, Immobilienexpertin bei Scope Analysis, sagt: „Wohnen zählt zu den eher kon-junkturunabhängigen Segmenten.“ Zumindest wenn es um das sogenannte bezahlbare Woh-nen geht, wobei „bezahlbar“ nicht klar definiert ist. Die drei Wohn immobilienfonds entwickelten laut Knorr „zum Teil auch Immobilien im Rah-men des geförderten Wohnungsbaus.“

VIEL NACHFRAGE Wohnungen sind zusammen mit Lager- und Logistikunternehmen nach der jüngsten Scope-Analyse das stabilste Segment unter den offenen Immobilienfonds. Dagegen am schwersten von der Corona-Pandemie be-troffen seien Restaurants und Hotels sowie der Non-Food-Einzelhandel. Büroimmobilien bewegten sich im Mittelfeld.

Knorr: „Durch die aktuellen Risiken rechnen wir mit sinkenden Büromieten und vor allem mit einem Nachfragerückgang bei dienstlichen Hotelübernachtungen – Letzteres auch nach einer Rückkehr zum sogenannten Normalzu-stand nach Corona.“ Der Grund: Dienstreisen würden zum Teil dank des digitalen Fortschritts durch virtuelle Meetings ersetzt. Die Erfah-rung, dass sich viel Zeit und Kosten sparen lassen, haben nun viele Entscheider in den Un-

ternehmen gemacht. Technik wurde ange-schafft und werde auch künftig vermehrt ge-nutzt. Knorr sieht aufgrund von Entlassungen in Unternehmen und dem verstärkten Arbeiten im Homeoffice insgesamt einen Rückgang der Büroflächen voraus. Ein weiterer problema-tischer Punkt bei Büroimmobilien: „Im Büro-markt sind die Anbieter von Co-Working-Flä-chen wie WeWork unmittelbar von der Corona-Krise betroffen.“ Ein Zusammensitzen wie bei dem noch jungen Modell ist zurzeit nicht möglich, sowohl Unternehmen als auch Solo-selbstständige kündigen die Mietarbeitsplätze.

SOLVENTE MIETER GESUCHT Doch selbst wenn ein Immobilienfonds die Mietzahlungen stun-det, heißt das nur, dass sie später gezahlt wer-den. Es obliegt den Fonds, sich um solvente Mieter zu kümmern – die es auch für Hotels und im Einzelhandel geben wird.

Der Schwerpunkt liegt auf Büroflächen

BÜROBAUTEN WEITER VORNE Die häufigste Nutzungsart der Fondsimmobilien ist das Büro. Ein Drittel der Fondsimmobilien wird von Handel,

Gastronomie und Hotels genutzt.

Quelle : BVI, Stand : 31.12.2019

in Prozent Anteil am Gesamtvolumen

Büro/Praxis

Freizeit

Handel/Gastronomie

Hotel

Lager/Hallen

Stellplätze

Wohnen

Sonstiges

53,9

25,9

4,1

2,1

0,7

8,4

3,8

1,3

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