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einBLICK vom 13.Mai 2014, Seite 1 einBLICK Das Online-Magazin der Universität Würzburg 13. Mai 2014 Erfolgreiche Hochschulgründer Zwei der drei Sieger des diesjährigen Hochschul-Gründer-Preises kommen aus der Universität Würzburg. Mit vielseitig einsetzbaren Transplantaten für die regenerative Medizin sowie mit Entwicklungen, die Landwirten Kosten und Zeit sparen, konnten sie die Jury überzeugen. Die Gewinner des Hochschul-Gründer-Preises 2014 aus Würzburg (v.l.): Clemens Delatrée, Sebastian Fritsch, Gunther Schorcht, Oliver Pullig und Torsten Blunk. (Foto: Netzwerk Nordbayern; Fotografin: Karen Köhler, masterspot.de) Green Spin und BioVaSc heißen die Gewinner des Hochschul-Gründer-Preises 2014, den die Gründer- und Unternehmerinitiative Netzwerk Nordbayern soeben vergeben hat. Beide Teams haben ihre Wurzeln in der Universität Würzburg; mit ihren Geschäftsideen haben sie sich gegen 20 Konkurrenten durchgesetzt. Die Siegerteams Auf dem 1. Platz gelandet ist das Team Green Spin, bestehend aus Clemens Delatrée, Dr. Sebastian Fritsch und Gunther Schorcht. Die Wissenschaftler entwickeln Lösungen, mit deren Hilfe landwirtschaftliche Betriebe Kosten und Zeit einsparen können. Green Spin liefert dafür Echtzeit- Informationen über das Wachstum von Nutzpflanzen für große Regionen oder ganze Länder. Für ihr Geschäftsmodell wurde das Team mit einem Preisgeld in Höhe von 2000 Euro ausgezeichnet. Zur Homepage von Green Spin (http://www.greenspin.com/ ) 1000 Euro gab es für den Zweitplatzierten. BioVaSc arbeitet an vielseitig einsetzbaren Transplantaten für die regenerative Medizin. Hauptprodukt der beiden Gründer Dr. Oliver Pullig und Professor Torsten Blunk ist ein gezüchtetes menschliches Fettgewebe für die rekonstruktive Chirurgie, das auf einer patentierten Plattformtechnologie entsteht. Auf Platz 3 landete ein Team der Universität Regensburg: Die siTools Biotech GmbH entwickelt neuartige Reagenzien für die Genfunktionsanalyse.

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einBLICK vom 13.Mai 2014, Seite 1

einBLICK Das Online-Magazin der Universität Würzburg

13. Mai 2014

Erfolgreiche Hochschulgründer Zwei der drei Sieger des diesjährigen Hochschul-Gründer-Preises kommen aus der Universität Würzburg. Mit vielseitig einsetzbaren Transplantaten für die regenerative Medizin sowie mit Entwicklungen, die Landwirten Kosten und Zeit sparen, konnten sie die Jury überzeugen.

Die Gewinner des Hochschul-Gründer-Preises 2014 aus Würzburg (v.l.): Clemens Delatrée, Sebastian Fritsch, Gunther

Schorcht, Oliver Pullig und Torsten Blunk. (Foto: Netzwerk Nordbayern; Fotografin: Karen Köhler, masterspot.de)

Green Spin und BioVaSc heißen die Gewinner des Hochschul-Gründer-Preises 2014, den die Gründer- und Unternehmerinitiative Netzwerk Nordbayern soeben vergeben hat. Beide Teams haben ihre Wurzeln in der Universität Würzburg; mit ihren Geschäftsideen haben sie sich gegen 20 Konkurrenten durchgesetzt.

Die Siegerteams

Auf dem 1. Platz gelandet ist das Team Green Spin, bestehend aus Clemens Delatrée, Dr. Sebastian Fritsch und Gunther Schorcht. Die Wissenschaftler entwickeln Lösungen, mit deren Hilfe landwirtschaftliche Betriebe Kosten und Zeit einsparen können. Green Spin liefert dafür Echtzeit-Informationen über das Wachstum von Nutzpflanzen für große Regionen oder ganze Länder. Für ihr Geschäftsmodell wurde das Team mit einem Preisgeld in Höhe von 2000 Euro ausgezeichnet.

Zur Homepage von Green Spin (http://www.greenspin.com/ )

1000 Euro gab es für den Zweitplatzierten. BioVaSc arbeitet an vielseitig einsetzbaren Transplantaten für die regenerative Medizin. Hauptprodukt der beiden Gründer Dr. Oliver Pullig und Professor Torsten Blunk ist ein gezüchtetes menschliches Fettgewebe für die rekonstruktive Chirurgie, das auf einer patentierten Plattformtechnologie entsteht.

Auf Platz 3 landete ein Team der Universität Regensburg: Die siTools Biotech GmbH entwickelt neuartige Reagenzien für die Genfunktionsanalyse.

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Der Hochschul-Gründer-Preis

Der Hochschul-Gründer-Preis stand in diesem Jahr unter dem Motto „Neue Ideen zünden!“. Er wurde als Sonderpreis in der Phase 2 des Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern an die besten Geschäftskonzepte aus dem Hochschulumfeld verliehen. Preisverleihung war am 6. Mai im Maybach-Museum in Neumarkt.

Der Wettbewerb richtet sich an Angehörige nordbayerischer Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen, die ein Unternehmen gründen möchten. „Die Geschäftsideen der jungen Unternehmen in Nordbayern sind sehr beeindruckend und werden auch international Aufmerksamkeit erfahren“, sagte Dr. Otto Beierl, als Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern Sponsor des Netzwerks Nordbayern, bei der Prämierungsfeier. „Sie zeichnen sich durch hohe Innovationskraft und Technologieorientierung aus, beides sind wichtige Pluspunkte für einen erfolgreichen Markteintritt.“ Insgesamt hatten 22 Teams am Hochschul-Gründer-Preis 2014 aus elf nordbayerischen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen teilgenommen.

Die nächsten Schritte

Auf ihren Erfolgen ausruhen können sich die angehenden Firmengründer nun allerdings nicht. Jetzt steht die dritte Phase des Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern an. Bis zum 2. Juni müssen alle Teilnehmer ihr umfassendes Geschäftskonzept eingereicht haben. Dieses soll neben einer ausführlichen Finanzplanung eine schlüssige Finanzierungsstrategie enthalten. Eine Teilnahme ist auch für Gründer und Unternehmer möglich, die in den früheren Phasen des Businessplan-Wettbewerb Nordbayern noch nicht mitgemacht haben.

Weitere Informationen auf www.netzwerk-nordbayern.de

Unterstützung an der Uni

Bei ihren Gründungsprojekten werden die Teams vom Servicezentrum Forschung und Technologietransfer der Uni Würzburg unterstützt. Starthilfe bekamen sie auch im Würzburger Innovations- und Gründerzentrum. Beide Stellen beraten und unterstützen potenzielle Firmengründer aus der Universität.

Ein ausführlicher Bericht über das Projekt Green Spin steht hier (http://www.presse.uni-wuerzburg.de/einblick/single/artikel/ernteprogn/)

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NEU AN DER UNI

Der Traum vom selbst-bewussten Computer Software-Systeme, die drohende Probleme frühzeitig erkennen und ohne menschliches Eingreifen selbstständig die erforderlichen Maßnahmen ergreifen: Diese Vision verfolgt Samuel Kounev. Der

Professor leitet seit Kurzem den Lehrstuhl für Informatik II an der Universität Würzburg.

Ein Verkehrsüberwachungssystem ist eine anspruchsvolle Angelegenheit: Sensoren und Kameras messen beispielsweise die Verkehrsströme, lesen Nummernschilder und analysieren die Schadstoffbelastung der Luft. Bei Unfällen, Staus oder Smog kann das System Umleitungen empfehlen und Ampelphasen verändern. Zusätzlich berechnet es für jedes Fahrzeug individuell die Maut, misst dessen Geschwindigkeit und versendet automatisch Bußgeldbescheide, wenn ein Fahrer zu schnell unterwegs war.

Systeme, die all das leisten, gibt es bereits. An ihre Entwickler stellen sie hohe Anforderungen,

sollen sie doch dazu in der Lage sein, Prozesse von hoher Dynamik und Komplexität zu verarbeiten. Wie solche Systeme aussehen müssen, damit sie möglichst effizient und zuverlässig arbeiten: Damit beschäftigt sich Professor Samuel Kounev. Der Mathematiker und Informatiker hat seit diesem Sommersemester den Lehrstuhl für Informatik II an der Universität Würzburg inne, Software Engineering ist einer seiner Schwerpunkte.

Der Traum vom Self-Aware Computing

„Was die Entwicklung solcher Systeme so anspruchsvoll macht, ist die hohe Dynamik der Prozesse, die sie verarbeiten“, sagt Kounev. Morgens fließen die Verkehrsströme anders als am Mittag, montags anders als sonntags, bei Regen anders als bei Sonnenschein. Zusätzlich sollte das System ohne großen Aufwand neue Dienste integrieren können – beispielsweise wenn Busspuren plötzlich für Fahrgemeinschaften freigegeben werden. Und wenn Sensoren mal den Ort wechseln, sollte es deshalb auch nicht gleich falsche Ergebnisse liefern.

Wenn diese Anpassungen auch noch ohne menschliches Eingreifen zustandekommen, dann ist Samuel Kounev’s Vision verwirklicht. Self-Aware Computing: Unter diesem Stichwort steht die Zukunftsvision des Informatikers. „Gemeint sind damit Systeme, die wissen, woraus sie bestehen und was ihr Ziel ist; die wissen, wie sich Änderungen auswirken und die von alleine auf diese Veränderungen reagieren und sich so ihrer Umwelt anpassen können“, erklärt Kounev. Oder, kurz gesagt: Sie sind selbstreflektiv, -prädiktiv und –adaptiv.

Rechenzentren arbeiten ineffizient

Solche Systeme werden in Zukunft immer häufiger gefragt sein – dank Cloud Computing und dem gemeinsamen Nutzen technischer Ressourcen. Eine Bestellung bei Amazon, eine Anfrage bei Google, ein neues Titelbild für das eigene Facebook-Profil: Weltweit stehen gewaltige Rechenzentrum, die

Samuel Kounev forscht an Software-Systemen, die wissen, woraus sie bestehen und welches Ziel sie haben. (Foto: Gunnar Bartsch)

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bisweilen mehr als 100.000 Quadratmeter groß sind, um solche Anfragen bearbeiten zu können. Ihr Energieverbrauch ist enorm. „Alle Rechenzentren Westeuropas verbrauchen so viel Energie wie die gesamte Niederlande“, sagt Kounev. Dabei seien sie nur zu etwa zehn Prozent ausgelastet, arbeiten also höchst ineffizient.

Der Informatiker interessiert sich allerdings nicht allein aus energetischen Gesichtspunkten für die Effizienz von Rechenzentren. Ihn beschäftigt viel stärker die Frage, wie diese Systeme es beispielsweise schaffen, so rechtzeitig auf eine steigende Zahl von Anfragen zu reagieren, indem sie zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen, dass es nicht zu einem Stau kommt. „Häufig ist es so, dass steigende Anfragen zwar steigende Ressourcen auslösen. Meistens passiert das aber erst, wenn es zu spät ist“, so Kounev.

Ein System reagiert von alleine

Wann ist der ideale Zeitpunkt, mehr Ressourcen zur Verfügung zu stellen? Wie muss der passende Auslöser aussehen? Wann muss neue Hardware bestellt werden? Wann ist es Zeit, neue Rechenzentren zu bauen? Das sind die Fragen, auf die Kounev und seine Mitarbeiter nach Antworten suchen. Ihr Ziel ist eine „proaktive autonome System-Adaption“ – also ein System, das Fehler und Probleme vorhersagen und frühzeitig selbstständig Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Und das im Idealfall ohne ein Eingreifen von Menschen. Dabei versteht sich Kounev nicht als Wissenschaftler, der im Elfenbeinturm forscht. „Wir arbeiten mit vielen Partnern aus der Industrie zusammen für die Probleme der realen Welt“, sagt er.

Benchmarking ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt an Kounev’s Lehrstuhl. Dabei geht es darum, die Verlässlichkeit und Effizienz von Software-Systemen zu messen. Das klingt für den Laien möglicherweise trivial, ist es aber nicht: „Die Frage, wen ich miteinander vergleiche, beeinflusst die Ergebnisse extrem stark. Mit den passenden Methoden kann man alles beweisen – auch das Gegenteil“, sagt Kounev. Der Informatiker sucht deshalb ihm Rahmen der Standard Performance Evaluation Corporation (SPEC) nach solchen Methoden, die verlässliche Aussagen über die Qualität solcher Systeme liefern.

Zur Person

Samuel Kounev (Jahrgang 1976) studierte Mathematik und Informatik an der Universität Sofia (Bulgarien). Im Jahr 2001 kam er nach Deutschland und promovierte im Jahr 2005 zum Dr.-Ing an der Technischen Universität Darmstadt. Danach wechselte er an die University of Cambridge, wo er, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, ein zweijähriges Postdoktorat absolvierte.

Mit einem Rückkehrstipendium der DFG ausgestattet, ging Kounev an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). 2009 wurde er in das Emmy-Noether-Programm der DFG aufgenommen und leitete bis März 2014 die Nachwuchsgruppe „Descartes“ am KIT. Seit dem 1. April 2014 hat Samuel Kounev die Leitung des Lehrstuhls für Informatik II (Software Engineering) an der Universität Würzburg inne.

Kontakt

Prof. Dr. Samuel Kounev, T: (0931) 31-82452, [email protected]

Zur Homepage des Lehrstuhls (http://se.informatik.uni-wuerzburg.de/)

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AUSZEICHNUNG

Chemiker im Preisregen Der Würzburger Chemieprofessor Holger Braunschweig bekam 2009 einen der angesehensten deutschen Wissenschaftspreise verliehen. Seitdem sind weitere hochrangige Auszeichnungen dazugekommen, die jüngste davon stammt aus England.

Holger Braunschweig (52), Professor für Anorganische Chemie an der Universität Würzburg, ist ein Experte für das Element Bor. Als wegweisend gelten seine Arbeiten, mit denen er dieses im Labor schwer zu handhabende Element durch die Verbindung mit Metallen gewissermaßen „gezähmt“ hat. Dafür bekam er 2009 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Diese Auszeichnung ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert und gilt als eine Art „deutscher Nobelpreis“.

Preis der Royal Society of Chemistry

Vor wenigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass Braunschweig eine weitere hohe Auszeichnung erhält, den „Royal Society of Chemistry Main Group Award“ für 2014. Damit werden seine Arbeiten zur Chemie der Einfach- und Mehrfachbindungen zwischen Bor- und anderen Metall-Atomen ebenso gewürdigt wie die Realisierung von Bor-Bor- und Bor-Sauerstoff-Dreifachbindungen. Solche Bindungen wurden in seinem Labor weltweit erstmals realisiert.

Der Preis der britischen Königlichen Gesellschaft für Chemie ist mit 2.000 Pfund dotiert (rund 2.400 Euro). Dazu gibt es eine Medaille; außerdem wird Professor Braunschweig zu einer Vortragsreise nach England eingeladen.

Zur Würdigung des Preisträgers durch die Royal Society of Chemistry (http://www.rsc.org/ScienceAndTechnology/Awards/MainGroupChemistryAward/2014-Winner.asp)

Weitere neue Auszeichnungen

Holger Braunschweig hat in jüngster Zeit weitere Auszeichnungen bekommen. Dazu gehört die “Inaugural 2014 ScotCHEM Lectureship”, die für herausragende Wissenschaftler bestimmt ist. Sie beinhaltet eine Vortragsreihe in allen fünf schottischen Chemie-Departments (an den Universitäten Glasgow, Edinburgh, Heriot-Watt, Strathclyde und St. Andrews). Auch aus Kanada kommt eine Anerkennung für Braunschweig, und zwar die „2014 Bruker Lectureship“ der Universität Toronto. Zudem wurde der Würzburger Professor für 2015/16 als Redner der Reihe “Frontiers in Chemical Research lecture series” an der Texas A&M University (USA) eingeladen.

Preisgekrönter Würzburger Chemieprofessor: Holger Braunschweig (Foto: privat)

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VERANSTALTUNGEN

Minister Spaenle beim Stiftungsfest Ihr Stiftungsfest feiert die Universität am Freitag, 16. Mai, in der Neubaukirche. Als Festredner kommt Ludwig Spaenle, Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Die Lehrveranstaltungen entfallen an diesem Tag.

Mit dem Stiftungsfest erinnert die Universität Würzburg alljährlich an ihre lange Tradition: an ihre Erstgründung durch Fürstbischof Johann von Egloffstein im Jahr 1402 sowie an ihre zweite Gründung 1582 durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Das Fest findet am Freitag, 16. Mai, ab 14 Uhr in der Neubaukirche statt.

Dissertationspreise und Röntgenpreis

Auf die Eröffnung des Stiftungsfestes durch Universitätspräsident Alfred Forchel folgt ein besonderer Programmpunkt: Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken, und Thomas Habermann, Vorsitzender des Bayerischen Landkreistags, übergeben neue Zustiftungen der unterfränkischen Landkreise, kreisfreien Städte und Sparkassen an die Unterfränkische Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft. Danach verleihen Forchel und Beinhofer die gemeinsamen Promotionspreise der Gedenkjahrstiftung und der Universität für 20 Doktorarbeiten.

Der mit 5.000 Euro dotierte Röntgenpreis der Universität ist für herausragende Nachwuchswissenschaftler bestimmt. Er geht in diesem Jahr an die Chemikerin Viktoria Däschlein-Geßner. Sie bekommt die Auszeichnung von David Brandstätter überreicht, dem Vorsitzenden des Universitätsbundes.

Festrede und Ehrungen

Die Festrede hält Ludwig Spaenle, Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Er will darin auf Herausforderungen und Perspektiven der Wissenschaftspolitik in Bayern eingehen.

Nach der Rede des Ministers werden Verdienstmedaillen vergeben und Ehrungen ausgesprochen:

Professor Helmut Pfotenhauer (Literaturwissenschaft) bekommt die Röntgenmedaille als Wissenschaftspreis verliehen. Mit den Verdienstmedaillen „Bene merenti“ in Gold werden mehrere verdiente Professoren und eine Professorin ausgezeichnet: Eva-Bettina Bröcker (Medizin), Ulrich Heber (Botanik), Heinrich Hettrich (Vergleichende Sprachwissenschaft), Otto L. Lange (Botanik), Karl Eduard Linsenmair (Tierökologie und Tropenbiologie), Hans Konrad Müller-Hermelink (Medizin).

Die Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in Silber geht an Professor Jürgen Kreft (Mikrobiologie), die bronzene Medaille an Roland Ringelmann (Universitätsklinikum).

Musik und Moderation

Die musikalische Begleitung der Feier übernehmen das Akademische Orchester der Universität unter der Leitung von Markus Popp und Universitätscarilloneur Jürgen Buchner an der Orgel. Moderiert wird das Fest von Nina Liewald, Referentin des Universitätspräsidenten.

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VERANSTALTUNGEN

Buchvorstellung: Ideen für den Matheunterricht Aktuelle Trends, Ideen und Entwicklungen für den Mathematikunterricht der Zukunft sind das Thema eines neuen Buchs, das der Würzburger Didaktiker Jan Wörler und der Lehrer Markus Ruppert herausgegeben haben. Am 21. Mai stellen sie es in der Schöningh-Buchhandlung am Hubland vor.

Whiteboards, e-Learning, Software zum Konstruieren im Raum und in der Ebene: Für den modernen Mathematikunterricht steht eine Vielzahl von Technologien zur Verfügung. Doch wie können diese neuen Möglichkeiten gewinnbringend für den Mathematikunterricht eingesetzt werden? Welche weiteren Entwicklungen darf man für die nahe Zukunft erwarten?

Der Sammelband

Fragen wie diese greift der vor kurzem erschienene Sammelband „Technologien im Mathematikunterricht – Eine Sammlung von Trends und Ideen“ auf. Der Band versammelt konkrete Beispiele und gibt durch Bezüge zur Unterrichtspraxis Antworten. Die Herausgeber sind Markus Ruppert, Seminarlehrer für Mathematik am Siebold-Gymnasium Würzburg und bis November 2013 Assistent am Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik der Uni Würzburg, und Jan Wörler, ebenfalls Assistent am Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik.

Die Vorstellung

Am Mittwoch, den 21. Mai, wird Jan Wörler das Buch in der Buchhandlung Schöningh am Hubland der Öffentlichkeit vorstellen. Die Veranstaltung findet in der Reihe „Schöningh lädt ein“ zusammen mit dem Institut für Mathematik statt; Beginn ist um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

AUSZEICHNUNG

IBM-Preis für herausragenden Doktoranden Der Würzburger Nachwuchswissenschaftler Nikolas Herbst hat für seine Doktorarbeit den IBM PhD Fellowship Award 2014 erhalten. Herbst forscht am Lehrstuhl für Informatik II; er beschäftigt sich mit der Entwicklung von Software-Systemen, die autonom auf veränderte Bedingungen reagieren können.

Kooperationen mit deutschen Universitäten pflegen, um relevante technologische Zukunftsthemen gemeinsam voranzutreiben: Das ist eines der Ziele, die IBM, eines der weltweit führenden Unternehmen für Hardware, Software und Dienstleistungen im IT-Bereich, mit der Vergabe des IBM PhD Fellowship Award verfolgt.

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In diesem Jahr zählt der Informatiker Nikolas Herbst zu den Preisträgern. Ausgezeichnet wurde er für seine Arbeit zu dem Thema: „Self-Adaptive Load Intensity Forecasting at Run Time“ – ein „anspruchsvolles und für die Zukunft extrem wichtiges Thema“, wie Erich Amrehn, Distinguished Engineer IBM Research and Development, bei der Preisverleihung sagte. Herbst sei ein „hervorragender junger Wissenschaftler und ein würdiger Empfänger dieses begehrten Preises“, seine Forschung verspreche „neue und spannende Erkenntnisse für die Industrie und die Wissenschaft“, so Amrehn in seiner Laudatio.

Woran Nikolas Herbst forscht

Im Rahmen seiner Promotion arbeitet Nikolas Herbst an intelligenten Mechanismen für die Vorhersage von Lastveränderungen zur Laufzeit eines Computersystems. Insbesondere im Kontext von Cloud-basierten Systemen können physikalische Rechenressourcen dynamisch an einen aktuellen Bedarf angepasst werden. In der Praxis werden derartige Anpassungen jedoch erst vorgenommen, wenn für den Benutzer bereits Geschwindigkeitseinbußen feststellbar sind oder die zugeordneten Ressourcen über einen gewissen Zeitraum ineffizient verwendet werden.

Dieses reaktive Verhalten von elastischen Cloud-Systemen kann durch automatische Vorhersagen deutlich verbessert werden. Dazu werden Zeitpunkte für Re-Konfigurationen zusammen mit den geschätzten Ressourcenverbräuchen bereits vor Eintreten des Engpasses ermittelt. In der Zusammenarbeit mit IBM will Herbst zeigen, wie durch Einsatz der erarbeiteten proaktiven Mechanismen in realen Szenarien die Antwortzeit für Systembenutzer trotz variierender Lastprofile konstant und die Auslastung der Rechenressourcen in einem effizienten Bereich gehalten werden können.

Zur Person

Nikolas Herbst (Jahrgang 1986) wurde in Konstanz geboren. Von 2006 bis 2012 studierte er Informatik auf Diplom am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). 2013 nahm er eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem KIT-nahen Forschungszentrum für Informatik (FZI) an in der Gruppe von Professor Ralf Reussner. Zum April 2014 wechselte Nikolas Herbst von dort an die Universität Würzburg, um am neu gegründeten Lehrstuhl für Informatik II (Software Engineering) unter der Betreuung von Professor Samuel Kounev seine Promotion fortzusetzen. Ein zentraler Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls liegt im Bereich intelligenter und selbst-regulierender Computersysteme.

Der IBM PhD Fellowship Award

IBM PhD Fellowship Award wurde erstmals im Jahr 1951 vergeben. Seitdem werden alljährlich rund 70 besonders talentierte Nachwuchswissenschaftler aus der ganzen Welt damit ausgezeichnet. Die 70 Gewinner des diesjährigen Preises stammen aus 18 Ländern, davon sieben in Europa, fünf in Deutschland. Sie konnten sich gegen rund 400 Bewerber durchsetzen.

Preisverleihung im Turing-Hörsaal (v.l.): Erich Amrehn, Nikolas Herbst und Samuel Kounev. (Foto: Gunnar Bartsch)

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Mit dem Stipendium fördert IBM weltweit Forschungsprojekte herausragender Doktoranden für die Dauer von zwei Semestern. Neben einer finanziellen Unterstützung steht im Rahmen des Stipendiums aber vor allem die fachliche Unterstützung durch IBM Experten im Vordergrund. Zu diesem Zweck verbringen die Stipendiaten auch einige Zeit vor Ort bei IBM im deutschen Forschungs- und Entwicklungszentrum bei Stuttgart.

Kontakt

Nikolas Herbst, T: (0931) 31-83059, [email protected]

IN EIGENER SACHE

Das Land der Fußball-WM im Blick Bald fängt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien an. Zu diesem Anlass hat sich die Pressestelle in der Universität umgesehen – und viele Menschen und Themen mit Bezug zu Brasilien ausfindig gemacht. In einer Serie stellen wir sie ab heute vor.

An der Universität arbeiten und studieren mehr Brasilianer als man denkt. Auch forschen viele Wissenschaftler der Universität Würzburg in Bereichen, die Bezug zu Brasilien oder zum Fußball haben: Wie kann ein Fußballer auch bei großer Hitze maximale Leistung abrufen? Spielt in dem weltweiten „Geschäft Fußball“ Doping tatsächlich keine Rolle? Wie wirkten die Franziskaner im kolonialen Brasilien? Wie zeigte sich Rassismus in der Geschichte des brasilianischen Fußballs?

Zu solchen und anderen Themen hat die Pressestelle eine Serie von Artikeln zusammengestellt. Sie erscheinen ab heute in loser Folge im Uni-Newsletter einBLICK als „WM-Spezial“.

Zum Auftakt stellen wir eine Info-Veranstaltung des International Office in den Mittelpunkt, die perfekt zu unserer Serie passt: Sie wendet sich an Studierende und dreht sich ums Thema „Auslandsstudium in Brasilien“. Für Musik bei der Veranstaltung sorgt übrigens ein Musikprofessor aus Brasilien.

STUDIUM & LEHRE

In Brasilien studieren Studierende der Uni Würzburg können ihre Auslandsaufenthalte auch an verschiedenen Universitäten in Brasilien absolvieren. Wer mehr darüber erfahren will: Am Montag, 19. Mai, gibt’s einen Info-Abend. Er ist kombiniert mit einem Gitarrenkonzert des Brasilianers Flávio Apro.

Wer an der Uni Würzburg studiert, kann für einen Auslandsaufenthalt unter anderem nach Brasilien gehen. Die Uni pflegt dort mit mehreren Universitäten Partnerschaften, die auch einen Austausch von Studierenden vorsehen. Zu den brasilianischen Partnern gehören zum Beispiel Universitäten in Rio de Janeiro, São Paulo und Maringá.

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einBLICK vom 13.Mai 2014, Seite 10

Einen Info-Abend über die Studienmöglichkeiten in Brasilien veranstaltet die Uni am Montag, 19. Mai, von 18:30 bis 20:30 Uhr im Toscanasaal der Residenz. Immanuel Petermeier vom International Office und Peter Mainka vom Institut für Geschichte stellen die brasilianischen Partneruniversitäten vor. Außerdem berichtet Philipp Gerhard, der Geschichte und Politik studiert und ein halbes Jahr an der Universität Maringá verbracht hat, über seinen Aufenthalt dort.

Eingeleitet und beendet wird der Abend mit kurzen Gratis-Konzerten (20 Minuten) mit klassischer Gitarrenmusik aus Lateinamerika. Es spielt der Brasilianer Flávio Apro. Der Professor für Musikwissenschaften an der Universität Maringá ist öfter in Deutschland, weil er hier regelmäßig als Lehrer am Internationalen Gitarrenworkshop einer Gitarrenbaufirma in Reisbach teilnimmt.

Infos über Flávio Apro und sein Musikprogramm (pdf): http://www.uni-wuerzburg.de/fileadmin/uniwue/Presse/EinBLICK/2014/19brasilien-programm.pdf

Kostprobe auf Youtube: Flávio Apro spielt mit Virginia Luque (http://www.youtube.com/watch?v=XEHNoOre8a0)

Kontakt

Immanuel Petermeier und Peter Mainka, [email protected], [email protected]

FORSCHUNG

Goldene Zeiten für den Mädchenfußball in Unterfranken Fünf Vereine aus Stadt und Landkreis starten gemeinsam mit dem Sportzentrum der Universität Würzburg die Fußballtalentförderung nur für Mädchen und schaffen damit eine echte Innovation in Bayern. Ziel ist es, das besondere Potenzial der jungen Spielerinnen besser auszuschöpfen.

Die deutschen Fußballerinnen sind mit acht Europa- und zwei Weltmeistertiteln sowie regelmäßigen Champions League-Siegen international sehr erfolgreich. Da stellt sich die Frage, ob die Talentförderung junger Spielerinnen noch weiter optimiert werden kann und – wenn ja – an welcher Stelle dies geschehen sollte.

Fünf Vereine aus Würzburg und Umgebung sind gemeinsam mit dem Sportzentrum der Universität Würzburg der Auffassung, dass noch an einigen Stellen Verbesserungsbedarf besteht. Sie haben deshalb in einem bayernweit einzigartigen Projekt das Nachwuchsförderzentrum (NFZ) Unterfranken für den Juniorinnen-Fußball gegründet, in dem junge Talente unter wissenschaftlicher Anleitung von Bundesliga-Spielerinnen gefördert werden.

Der brasilianische Gitarrist Flavio Apro. (Foto: privat)

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Neue Erkenntnisse zur Förderung von Mädchen

„Wir wissen, dass sich Mädchen und Jungen in vielen leistungsrelevanten Aspekten stark unterscheiden. Das führt im Leistungssport häufig dazu, dass Mädchen und Jungen getrennt gefördert werden“, erläutert Dr. Olaf Hoos, wissenschaftlicher Leiter des Sportzentrums, die Gründungsidee. Da bei der üblichen Talentförderung durch den Fußballverband aber beide Geschlechter gemeinsam trainiert werden und die Zahl an Mädchen in den Verbandsstützpunkten eher gering sei, wolle man hier gegensteuern, ergänzt der Trainingswissenschaftler. Hoos freut sich auf dieses wissenschaftliche Projekt sichtlich: „Wir können auf diese Weise Langzeit-Erkenntnisse zur Mädchenförderung gewinnen, die ohne dieses Zentrum gar nicht denkbar wären“.

Das Konzept sieht vor, die von den Mitgliedsvereinen vorgeschlagenen, talentierten Mädchen einmal wöchentlich durch ein besonderes Training zu fördern. Dann soll neben Fußball auch die sportartübergreifende und koordinative Förderung im Mittelpunkt steht. So werden die Mädchen neben Fußball auch durch Methoden aus anderen Sportarten in ihren Bewegungsabläufen und ihrem Spielverständnis geschult.

Langjährige Erfahrung aus der Praxis

„Wir sind der Auffassung und werden dies durch unsere wissenschaftliche Begleitung untersuchen, dass eine Talentförderung nur für Mädchen das besondere Potenzial der jungen Spielerinnen besser ausschöpft als eine gemeinsame Förderung mit Jungen“, erläutert der Sportliche Leiter des NFZ Unterfranken, Gernot Haubenthal, den Ansatz. Das Leistungsprofil kennt Haubenthal aus der eigenen Praxis als Bundesliga-Coach und in der Arbeit mit dem Fußball-Leistungsteam der Universität. Dessen Spielerinnen, die selbst Bundesliga-Erfahrung mitbringen, bilden den Kern des Trainerinnen-Teams und werden ergänzt durch Leistungssportlerinnen aus den Bereichen Leichtathletik, Handball oder auch Judo.

Dabei spielt die enge Zusammenarbeit mit den Vereinen und der Fördergemeinschaft Leistungssport Mainfranken (FLM) eine entscheidende Rolle. Die Vereine sind ebenfalls Träger des NFZ und die Trainerinnen und Trainer der Mitgliedsvereine TSV Gerbrunn, SC Heuchelhof, TSV Lengfeld, SV Veitshöchheim sowie ETSV Würzburg werden regelmäßig durch die Wissenschaftler des Sportzentrums fortgebildet. Die Trainingsphilosophie des NFZ wird durch diesen Ansatz in den Vereinen fortgeführt und bei den Spielerinnen besser gefestigt. Auch beraten sich das NFZ und die Vereinstrainer regelmäßig über die sportliche und soziale Entwicklung der Mädchen, um einen ganzheitlichen Förderansatz umsetzen zu können. Das FLM wird den Spielerinnen ein Umfeld für die soziale Betreuung bieten und durch seine Netzwerkpartner die Talentkarriere der Mädchen begleiten.

Wenn Mädchen beim Fußballtraining unter sich bleiben, können sie ihr Potenzial besser ausschöpfen. (Foto:

Sportzentrum)

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Ein Modell für Bayern

An einem Punkt profitiert das NFZ bereits durch die vielfältige Erfahrung, die die Vereine im Mädchenfußball gesammelt haben. „Die Akzeptanz für Fußball und die Motivation der Mädchen ist deutlich höher, wenn die Mädchen unter sich trainieren, aber gegen Jungen im Spielbetrieb antreten“, erläutert Heinz Reinders die Erfahrungen. Der Jugendleiter beim SC Heuchelhof und Bildungsforscher an der Universität Würzburg hat gemeinsam mit seiner Frau die Initiative zum NFZ gestartet und beruft sich dabei auch auf internationale Studien. In Deutschland gebe es bereits einige Fußballverbände, die den Ansatz der reinen Mädchenförderung verfolgten. „Daher sind wir sehr zuversichtlich, auch für Bayern ein Modell entwickeln zu können, das eine noch bessere Möglichkeit bietet, im Breitensport Talente für die Spitzenförderung zu identifizieren“, ist sich Reinders sicher. Schließlich schlafe die internationale Konkurrenz nicht. Außerdem, so der Bildungsforscher, fehle der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ja noch Olympisches Gold. Es gibt demnach noch Ziele, für die sich eine Optimierung der Mädchenförderung lohnt.

Kontakt

Wissenschaftliche Leitung: PD Dr. Olaf Hoos, [email protected]

Sportliche Leitung: Gernot Haubenthal, [email protected]

Presse: Prof. Dr. Heinz Reinders, [email protected]

Internet

http://www.nfz-unterfranken.de

VERANSTALTUNGEN

„Sammler können viele Geschichten erzählen“ Am kommenden Sonntag ist Internationaler Museumstag. Im Mineralogischen Museum der Universität Würzburg am Hubland dreht sich an diesem Tag alles um das Thema „Sammeln“. Das Museum stellt dann die verschiedenen Sammler vor, die dort ihre Schätze präsentieren, und natürlich deren Sammlungen.

Nein, die zahlreichen Fundstücke im Mineralogischen Museum der Universität Würzburg wurden nicht von den Geologen der Uni eigenhändig ausgegraben. Viele stammen aus Sammlungen von Privatleuten. So zeigen beispielsweise die Sammlungen von Albert Schröder und Familie Wachter Minerale in allen Farben und Formen. Das Ehepaar Kunz war hauptsächlich in Steinbrüchen in Franken unterwegs und hat viele Fossilien aus dem Muschelkalk für die Ausstellung mitgebracht.

Der Sammler konkreter Kunst Peter C. Ruppert ist auch begeisterter Sammler von Mineralen und Erzen aus der Bergbauregion Harz. Das Mineralogische Museum präsentiert seit Januar 2014

Seltene Minerale aus privaten Sammlungen zeigt das Mineralogische Museum. Hier im

Bild Krokoitkristalle aus Dundas (Tasmanien) aus der Sammlung Schröder. (Foto: Klaus-

Peter Kelber)

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außergewöhnlich große Exponate aus dieser Sammlung, wie zum Beispiel schöne Bänder- und Kokardenerze aus Bad Grund sowie verschiedene Silberminerale oder formenreiche Calcit-Kristalle aus der edlen Kalkspat-Formation der berühmten Silbererz-Bergstadt St. Andreasberg.

Familiensonntag im Museum

Die Sammler und ihre Sammlungen stehen im Mittelpunkt beim Familiensonntag am 18. Mai. In der Zeit von 14 bis 17 Uhr lädt das Museumsteam alle interessierten Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, auf Entdeckungsreise durch das Museum zu gehen und die Welt der Sammler kennen zu lernen. Führungen finden um 14.15 Uhr und 15.45 Uhr statt und kosten einen Euro pro Person.

Zwischen den Führungen haben große und kleine Besucher Gelegenheit von Sammlern aus der Region zu erfahren wie und wo man sammelt, wie die Fundstücke bestimmt, beschriftet und aufbewahrt werden.

Kontakt

Mineralogisches Museum, T: (0931) 31-85407

www.mineralogisches-museum.uni-wuerzburg.de

VERANSTALTUNG

Genovefas Welt Die Künstlerin Steffi Mayer hat das Aufwachsen ihrer Tochter facettenreich mit Radierungen festgehalten. Rund 70 davon sind ab Donnerstag, 15. Mai, im Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg zu sehen.

Ein Mädchen, seine Spiele und seine Umgebung, die Menschen, die es beim Aufwachsen begleiten: Die Würzburger Malerin Steffi Mayer wirft in der neuen Ausstellung „Genovefas Welt“ einen künstlerischen Blick auf ihre eigene Tochter. Das tut sie mit rund 70 klein- bis großformatigen Radierungen, die das Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg von Mitte Mai bis Mitte Juli zeigt.

Steffi Mayer stammt aus Erlabrunn im Landkreis Würzburg. Bereits 2005/06 hatte sie eine große und sehr gut besuchte Ausstellung („Amerikanischer Traum“) im universitätseigenen Museum in der Würzburger Residenz. Anlass für die damalige Schau: Im Jahr davor war die Künstlerin mit dem Debütantenpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet worden.

Eröffnung im Toscanasaal der Residenz

Steffi Mayers neue Ausstellung „Genovefas Welt“ wird am Donnerstag, 15. Mai, um 18:30 Uhr im Toscanasaal der Residenz eröffnet. Gäste sind willkommen. Nach der Begrüßung durch Professor

„La vida es sueño“ von Steffi Mayer

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Damian Dombrowski, Direktor der Neueren Abteilung des Museums, führt Konservator Markus Maier in die Ausstellung ein. Für Musik sorgt die Pianistin Elisabeth Grünert.

Fakten zur Ausstellung

„Genovefas Welt“, 15. Mai – 12. Juli 2014, Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg, Residenzplatz 2a, Gemäldegalerie. Dienstag bis Samstag 10 bis 13:30 Uhr sowie an folgenden Sonntagen, ebenfalls von 10 bis 13:30 Uhr: 25. Mai, 8. und 22. Juni, 6. Juli. An Christi Himmelfahrt (29. Mai) geöffnet, an Fronleichnam (19. Juni) geschlossen. Eintritt frei.

VERANSTALTUNG

Georg Josef Vogler: Konzert und Tagung Werke von Georg Joseph Vogler und Carl Maria von Weber stehen auf dem Programm eines Kammerkonzerts am 16. Mai im Toscanasaal der Residenz. Es musiziert das Klaviertrio Würzburg. Das Konzert bildet den Auftakt zu einer Tagung anlässlich des 200. Todestages von Georg Joseph Vogler.

Das Institut für Musikforschung der Universität Würzburg veranstaltet in Kooperation mit der Internationalen Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft am Samstag, 17. Mai, von 14 bis 18 Uhr ein Symposium zum Thema „Georg Joseph Vogler (1749 – 1814) – Aspekte zu Biographie, Überlieferung und Werk“.

Am Freitag, 16. Mai, um 20.00 Uhr wird die Tagung mit einem Kammerkonzert mit Werken von Georg Joseph Vogler und Carl Maria von Weber eröffnet. Im Toscanasaal der Residenz spielt das Klaviertrio Würzburg mit Katharina Cording (Violine), Peer-Christoph Pulc (Violoncello) und Karla-Maria Cording (Klavier). Der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen.

Am Sonntag, 18. Mai, findet als Abschluss der Tagung um 10.00 Uhr im Dom ein Pontifikalamt anlässlich des 200. Todestages von Georg Joseph Vogler statt. Aufgeführt wird die Missa pastoritia von Vogler.

Zur Person: Georg Joseph Vogler

Georg Joseph Vogler, auch Abbé Vogler oder Abt Vogler genannt, wurde am 15. Juni 1749 in Würzburg geboren; er starb am 6. Mai 1814 in Darmstadt. Vogler betätigte sich als Komponist, Musiktheoretiker, Instrumentenbauer, Orgelvirtuose, Kapellmeister und Geistlicher und zählt als Mitglied der Mannheimer Hofkapelle mit seinem kompositorischen Werk zu den Vertretern der weltberühmten „Mannheimer Schule“. Zu seinen Kompositionen gehören Werke aller Gattungen, die sowohl französische als auch italienische Einflüsse erkennen lassen.

Mehr Informationen zur Tagung gibt es hier (http://www.musikwissenschaft.uni-wuerzburg.de/startseite/tagungen/vogler/)

Kontakt

Institut für Musikforschung, T: (0931) 31-82828

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VERANSTALTUNG

Pflanzenbörse im Botanischen Garten Garten- und Pflanzenfreunde aufgepasst: Am Sonntag, 18. Mai, können im Botanischen Garten der Uni Würzburg viele Raritäten erworben werden. Außerdem gibt es Führungen und Beratungen zu Gartenfragen.

Wenn der Botanische Garten der Uni Würzburg seine Pflanzenbörse veranstaltet, ist der Andrang stets groß. Kein Wunder, denn an diesem Tag gibt es unterschiedlichste Pflanzen und auch Raritäten zu kaufen.

Das Angebot reicht von alpinen Gewächsen bis hin zu tropischen und heimischen Orchideen. Es gibt außerdem Kakteen und andere Sukkulenten, fleischfressende Pflanzen sowie seltene Stauden, Gehölze, Kräuter und viele weitere Pflanzengruppen zu kaufen.

Eintrittsgeld für den Botanischen Garten

Bei Führungen durch den Botanischen Garten können sich die Besucher ebenfalls informieren und inspirieren lassen. Essen und Getränke gibt es an Verkaufsständen. Der Eintritt kostet drei Euro; Kinder bis 16 Jahre sind frei. Das Eintrittsgeld wird für Projekte des Botanischen Gartens verwendet, der ansonsten täglich bei freiem Eintritt zu besuchen ist.

Die Pflanzenbörse findet am Sonntag, 18. Mai, von 10 bis 18 Uhr statt. Vertreten sind Spezialitätengärtnereien und Gesellschaften aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Liste der Aussteller steht auf der Homepage des Botanischen Gartens unter www.bgw.uni-wuerzburg.de

Parken am Dallenbergbad

Die Organisatoren weisen darauf hin, dass die Besucher ihre Autos unbedingt auf dem großen Parkplatz am Dallenbergbad abstellen sollen. Von dort führt ein kurzer Fußweg zum Botanischen Garten.

CAMPUS

Teddyklinik öffnet ihre Pforten Vom 20. bis 22. Mai geben Medizin- und Pharmaziestudierende der Universität Würzburg Kindern die Möglichkeit, spielerisch den Umgang von Arzt und Patient zu erleben: Auf dem Gelände des Uniklinikums richten sie die 13. Teddyklink aus.

Aufnahme, Wartezimmer, Röntgenabteilung, Operationssaal, Behandlungsraum und Apotheke: In der Teddyklinik können Kinder mit ihren Plüschtieren den Weg des Patienten in der medizinischen Betreuung nacherleben. Für die "Teddy-Sprechstunde" steht ein Zelt zur Verfügung. Die meisten Kinder kommen über eine Einladung an die Kindergärten zu einem Termin bei den Teddy-Doktoren.

Ohne Termin am Mittwoch vorbeischauen

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Aber auch für andere interessierte Eltern und Kinder ist Platz. "Wir haben den Mittwochnachmittag, 21. Mai, von 14 bis 16 Uhr frei gehalten. Doch auch an den anderen Tagen schicken wir keine Patienten weg", sagt Organisatorin Christina Pfann und ergänzt: "Es könnten sich aber für einzelne Kinder Wartezeiten ergeben." Positiv betrachtet bedeutet das: Die Kinder können schon einmal Erfahrungen mit Wartezeiten beim Arztbesuch machen.

Die Schüler aus den Kindergärten kommen gut vorbereitet zum Arzt: Dort wird das Thema Krankheit einige Tage vor dem eigentlichen Besuchstermin in kleinen Gruppen erarbeitet. Die Kinder sollen Krankheiten für ihre Stofftiere erfinden, die dann in der Teddyklinik von Teddyärzten – Medizinstudenten – behandelt und versorgt werden. So erleben die Kinder den Kontakt mit Ärzten auf spielerische Art und Weise, ohne selbst als Patient betroffen zu sein.

Kindern die Angst nehmen

Ziel ist es, den Kindern die Angst vor Ärzten in weißen Kitteln, vor Instrumenten und dem Krankenhaus zu nehmen. Zu Beginn einer Behandlung erfragen die Teddydoktoren die Krankengeschichte der kleinen Kuscheltier-Patienten. Wichtig ist dabei, dass gesundheitliche Probleme der Kinder selbst unberührt bleiben. Je nachdem welcher Befund vorliegt, wird dann zusammen mit dem Kind untersucht, erklärt und verarztet.

Die Behandlung der Kuscheltiere umfasst Abhören und Abtasten, Ohren spiegeln, Fieber messen, Röntgen, Ultraschall und schließlich so gut wie immer das Anlegen bunter Verbände und Pflaster. Im Notfall kann auch ein operativer Eingriff im OP-Bereich die einzige Möglichkeit sein, das Kuscheltier wieder gesund zu machen. Hier dürfen sich selbstverständlich die Kinder als Operateure versuchen und die verrücktesten Gegenstände – von Glasmurmeln bis Strohweihnachtssternen – aus den Bäuchen der kleinen Patienten entfernen.

Teil der Teddy-Sprechstunde ist auch das Impfen mit Eintrag in den Kuscheltierimpfpass. Am Ende des Teddyklinik-Besuches steht für jedes Duo von Kind und Spieltier der Gang zur Apotheke an, in der die Kinder Obst, Tapferkeits-Gummibärchen, Pflaster, Spritzen und andere Kleinigkeiten zur Versorgung ihrer Patienten mit nach Hause bekommen. Dank der Zusammenarbeit mit den Pharmaziestudierenden erhalten die Kinder somit auch spielerischen Einblick in die Welt der Kräuter und Salben.

Zahnpflege nimmt große Rolle ein

Die Themen Zahngesundheit und richtiges Zähneputzen haben auch ihren Platz in der Teddyklinik. In den Räumen der Kinderkrankenpflegeschule wartet auf die Kinder eine altersgerechte Vorführung durch einen erfahrenen Zahnarzt. Ein weiteres Highlight des Besuches der Teddyklinik ist der

Trotz einiger Verbände und Pflaster: Der große Teddy lässt es sich nicht nehmen, am Eingang der

Kinderkrankenpflegeschule auf dem Gelände des Universitätsklinikums die kleinen Patienten persönlich zu

begrüßen. (Foto: Marco Bosch)

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Rettungswagen, der zur Erkundung und zum Anfassen offen steht. Sanitäter berichten zudem über den Alltag im Rettungsdienst und führen die Ausstattung des Krankenwagens vor.

Fakten zur Würzburger Teddyklinik

Die Teddyklinik findet im Innenhof der Kinderkrankenpflegeschule auf dem Gelände des Universitätsklinikums statt, Gebäude D22. Ihre Kapazitäten reichen für etwa 400 Kinder pro Tag. Die Sprechstunde für Kindergärten dauert von Dienstag, 20. Mai, bis Donnerstag, 22. Mai, jeweils von 9 bis 14 Uhr. Mittwochs gibt es nachmittags zusätzlich eine Sprechstunde von 14 bis 16 Uhr.

Eingeladen sind alle Kindergärten der Umgebung (Zielgruppe drei bis sechs Jahre) sowie Eltern und Kinder, die gerne privat mit ihren kuscheligen Patienten vorbeikommen möchten.

Teddyklinik als Erfolgskonzept

Das Konzept Teddyklinik wird in zahlreichen deutschen und europäischen Städten auf ähnliche Weise umgesetzt und findet überall viel Anklang und Begeisterung. In Würzburg findet 2014 die 13. Auflage statt.

Kontakt

Christina Pfann, Mobil (0176) 5541 2724, [email protected]

Zur Homepage der Teddyklinik: www.teddyklinik-wuerzburg.de

UNI & SCHULE

Hobos-Studie bei Fachbetreuertagung vorgestellt Zum ersten Mal hat die Fachgruppe Didaktik der Biologie der Universität Würzburg die Fachbetreuertagung Biologie der unterfränkischen Gymnasien ausgerichtet. Nach der gelungenen Veranstaltung wollen die Teilnehmer auch in Zukunft zusammenarbeiten.

„Wir wünschen uns eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und Didaktik. So können zum einen Probleme und Anregungen aus den Schulen direkt in den fachdidaktischen Forschungsprozess integriert werden, zum anderen können Ideen aus der Forschung als Impulse an die Lehrkräfte weitergegeben werden.“ Mit diesen Worten begrüßte der Leiter der Fachgruppe Didaktik der Biologie der Universität Würzburg, Dr. Thomas Heyne, die Teilnehmer der Fachbetreuertagung.

Einmal im Jahr treffen sich auf dieser Tagung alle Fachbetreuer für das Fach Biologie der unterfränkischen Gymnasien und tauschen sich dort über neueste Entwicklungen und Trends rund um den Biologieunterricht aus. In diesem Jahr die Fachgruppe der Didaktik der Biologie der Uni Würzburg das Treffen organisiert. Neben allerhand Informationen rund um die Didaktik der Biologie an der Universität steuerte die Fachgruppe auch praktische Programmpunkte bei.

Drosophila-Konditionierung als Schülerexperiment

Hierbei schlüpften die Teilnehmer in die Rolle von Schülern und versuchten die Frage „Können Larven lernen?“ anhand eines Konditionierungsexperiments an Drosophila zur ergründen. Das Experiment ist Teil des von der Fachgruppe initiierten Drosophila-Projekts, bei dem Schüler den naturwissenschaftlichen Forschungsprozess kennen lernen. Die Schulen können dazu das Lehr-Lern-Labor an der Universität besuchen oder einen Experimentierkoffer an der Didaktik ausleihen.

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„Das Experiment kommt direkt aus dem Forschungsalltag der Neurobiologie und hat sich als bestens geeignet erwiesen, den Schülern neben den fachlichen Aspekten den wissenschaftlichen Erkenntnisweg von Hypothese, Experiment und Auswertung näher zu bringen. Es ist daher sehr gut für W-Seminare geeignet“, erläutert der Betreuer des Projektes und Doktorand der Fachgruppe Roland Biernacki.

Bildungsstudie „Hobos – das fliegende Klassenzimmer“ gestartet

Anschließend stellte Biernacki den Teilnehmern sein Promotionsprojekt vor: die Bildungsstudie „Hobos – das fliegende Klassenzimmer“. HOBOS steht für HOneyBee Online Studies. Professor Jürgen Tautz vom Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie der Uni Würzburg hat das digitale Schülerlabor vor etlichen Jahren ins Leben gerufen. Es bietet Schülern weltweit Zugriff auf Live-Daten aus einem Bienenstock. Per Webcam und über diverse Sensoren erhalten sie so Einblick in das Leben von Honigbienen.

In der nun vorgestellten Studie „HOBOS – das fliegende Klassenzimmer“ wird HOBOS empirisch untersucht, um die Angebote für Schüler weiterzuentwickeln und zu verbessern. Das Projekt von Roland Biernacki soll mit dazu beitragen, eine internationale Plattform mit Unterrichtsmaterialien für den fächerübergreifenden, naturwissenschaftlichen Unterricht bereitzustellen, auf die Lehrkräfte jederzeit zugreifen können. Gleichzeitig soll der für die Studie entwickelte Bienen-Experimentiertag über die Lehr-Lern-Labore des MIND-Centers der Universität Würzburg in die Lehramtsausbildung integriert werden. Darüber hinaus erhofft sich die Fachgruppe neue Erkenntnisse zur Konstruktion kompetenzorientierten Unterrichts.

Weitere Zusammenarbeit geplant

Nach der Tagung zogen alle Beteiligten ein überaus positives Resümee. Studiendirektor Michael Hunger aus der Dienststelle der Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Unterfranken begrüßte die Zusammenarbeit sehr und regte, gerade im Zusammenhang mit der Hobos-Studie, weitere Veranstaltungen an, die insbesondere neue fachdidaktische Erkenntnisse in die Schulen tragen könnten. Auch der Fachreferent Biologie Stephan Oberkampf kommentierte abschließend: „ Wir kommen wieder, ganz bestimmt!“

Teilnehmer der Tagung beim Drosophila-Experiment (Foto Ruth Freudinger)

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STUDIUM & LEHRE

Menschliches Gewebe aus dem 3D-Drucker Anfang Mai ist der offizielle Startschuss für den weltweit ersten internationalen Master-Studiengang „Biofabrikation“ erfolgt. An dem Programm beteiligt sind Universitäten aus Australien, den Niederlanden und Deutschland. Deutscher Vertreter ist die Universität Würzburg.

Es hört sich ein wenig wie Science Fiction an: Unfallopfer bekommen Ersatz für ihre zerstörten Knochen, der exakt an die defekte Stelle passt. Das Material stammt aus dem 3D-Drucker und wurde dort schichtweise mit Hilfe spezieller Biomaterialien aufgebaut, in denen sich anschließend Zellen des Patienten ansiedeln konnten. Aber nicht nur Knochen, auch Muskeln, Nerven und Haut kann der Drucker für jeden Patienten passgenau herstellen. Weil das Implantat aus körpereigenen Zellen aufgebaut wurde, kommt es zu keiner Abstoßungsreaktion; das Immunsystem muss nicht medikamentös unterdrückt werden.

Tatsächlich ist dieses Szenario schon seit einiger Zeit Realität – zumindest, wenn es darum geht, Knochendefekte zu heilen. Doch die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass sie in wenigen Jahren in der Lage sein werden, mit Hilfe der 3D-Technik beispielsweise Frauen nach einer Brustkrebs-OP das Brustgewebe wieder aufbauen zu können oder gleich ganze Organe zu produzieren.

Im kommenden Wintersemester geht ein neuer, internationaler Masterstudiengang an den Start, in dessen Mittelpunkt exakt dieses Forschungsgebiet steht: BIOFAB oder ausgeschrieben Biofabrication Training for Future Manufacturing. Beteiligt an diesem weltweit ersten Angebot sind:

• Queensland University of Technology (Australien)

• University of Woollongong (Australien)

• University Medical Center Utrecht (Niederlande)

• Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Deutschland)

Finanziell unterstützt wird der Studiengang von der Europäischen Union und der Regierung von Australien.

„Die Universität Würzburg verfügt seit einiger Zeit über eine hervorragende Expertise im Bereich des 3D-Drucks menschlicher Gewebe und im Tissue Engineering“, sagt Professor Jürgen Groll. Groll leitet seit August 2010 den Würzburger Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe in der Medizin und der Zahnheilkunde. Eines seiner Spezialgebiete ist es, aus biokompatiblen Polymeren feinste Fäden zu produzieren und damit Netze zu spinnen, die als Implantate Verwendung finden. Mit einer bislang in Europa einzigartigen Technik, dem sogenannten Melt Electrospinning Writing, kann Groll in einer Art

Bis erste funktionstüchtige Organe aus dem 3D-Drucker beim Menschen zum Einsatz kommen, werden noch einige

Jahre vergehen. Die Entwickler dieser Technik finden jetzt in Würzburg den passenden Studiengang. (Foto: Gunnar

Bartsch)

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Tintenstrahldrucker eine Polymerschmelze durch eine Düse auf einem Träger verteilen und dabei jede gewünschte Struktur erzeugen.

Professor Paul Dalton, der das Programm maßgeblich organisiert, ist einer der führenden Pioniere auf dem Gebiet des Melt Electrospinning Writings. In seinem Labor am Institute of Health and Biomedical Innovation der Queensland University of Technology hat er diese Technik entwickelt und vorangetrieben. Er wird den neuen Masterstudiengang auch für die Universität Würzburg mitbetreuen.

Der neue Masterstudiengang

Jeweils zehn Studierende werden die vier beteiligten Universitäten in das Masterprogramm aufnehmen. Etwa die Hälfte des Studiums werden sie in Australien und in Europa absolvieren. Am Ende erhalten sie einen internationalen Master sowohl in Australien wie in Europa.

„Biofabrikation ist ein Forschungsgebiet, das viele Disziplinen einschließt“, sagt Paul Dalton. Wer auf diesem Gebiet arbeiten möchte, sollte sich unter anderem mit Chemie, Physik, Biologie, Medizin, Robotik und Informatik auskennen. Dementsprechend können sich Absolventen aus diesen Fächern um einen Studienplatz in dem neuen Studiengang bewerben. Sie erwartet ein Studium, das stark forschungsorientiert ist mit einem hohen Anteil an Laborarbeit. In den vier Semestern werden sie in Europa und Australien in den besten Labors im Bereich der Biofabrikation forschen, mit den führenden Experten zusammen arbeiten und dabei internationale Kontakte knüpfen.

„Die Biofabrikation braucht Forscher mit einem breit gefächerten Wissen und bietet eine Karriereoption für generell Wissenschaftsinteressierte. Die Absolventen dieses Studiengangs werden international gesuchte Spezialisten sein“, verspricht Dalton. Dank ihrer Ausbildung werden sie in der Lage sein, „diese aufregende Revolution in der Medizin anzuführen – eine Revolution, die für eine immer älter werdende Gesellschaft von zunehmender Bedeutung sein wird.“

Weitere Informationen: www.biofabdegree.net

Kontakt

Prof. Dr. Jürgen Groll, T: +49 (0) 931 - 201 73610; [email protected]

Prof. Dr. Paul Dalton, [email protected]

UNIKLINIK

Geprüfte Exzellenz in der Koloproktologie Eine aktuelle Zertifizierung bestätigt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Würzburg, dass ihre chirurgischen Leistungen in diesem Behandlungsschwerpunkt von höchster Qualität sind.

Für bestimmte chirurgische Erkrankungen hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) Qualitätsstandards entwickelt. Wenn eine chirurgische Klinik diese Kriterien erfüllt, ist davon auszugehen, dass sie Chirurgie auf hohem Niveau betreibt. Wie zum Beispiel die Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Würzburg. Seit

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April darf sie sich mit dem DGAV-Zertifikat „Exzellenzzentrum für chirurgische Koloproktologie“ schmücken.

Einziges unabhängiges Exzellenzzentrum für Koloproktologie

Die Koloproktologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Enddarms (Proktologie) und des Dickdarms (Kolon). Der entsprechende Behandlungsschwerpunkt am Würzburger Uniklinikum wird seit fünf Jahren von Professor Christoph Isbert geleitet. „Ein zusätzliche Bestätigung für uns und unsere Arbeit ist, dass wir mit diesem Zertifikat das deutschlandweit bislang einzige unabhängige Exzellenzzentrum für Koloproktologie sind“, unterstreicht der Mediziner.

Bei den Zertifizierungen unterscheidet die DGAV drei Stufen: Kompetenz-, Referenz- und Exzellenzzentrum. „Um die höchste Stufe zu erzielen, mussten wir in einem viermonatigen Zertifizierungsprozess inklusive externer Vorort-Begutachtung besondere Leistungen auf vielen Gebieten nachweisen“, berichtet Isbert. Bereits seit dem Jahr 2008 ist die Klinik zusätzlich von der Deutschen Krebsgesellschaft als Darmkrebszentrum zertifiziert. „Mit der neuen Zertifizierung haben wir nunmehr die am Universitätsklinikum gebotene, herausragende Behandlungsqualität sowohl in der Therapie von bösartigen als auch von gutartigen Erkrankungen des Darms nachvollziehbar belegt“, freut sich Klinikdirektor Professor Christoph-Thomas Germer.

Morbus Crohn und funktionelle Darmerkrankungen

Diagnostisch und therapeutisch umfasst das Angebot der Koloproktologie alle relevanten Verfahren. Ein Schwerpunkt ist die Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen allgemein und im Speziellen auch bei Kindern. Derzeit führen Isbert und sein Team jährlich im Schnitt etwa 80 Morbus Crohn-Operationen durch, Tendenz steigend. Eine hohe Expertise besteht weiterhin bei der operativen Therapie von funktionellen Darmerkrankungen. So finden pro Jahr beispielsweise knapp 40 Eingriffe statt, die auf die Behebung von Stuhlinkontinenz abzielen.

Kontinenz ohne Schließmuskel

„Ein besonders herausforderndes, aber auch lohnendes Ziel ist die ‚Neo-Kontinenz‘“, schildert Professor Isbert und erläutert: „Vereinfacht gesagt, geht es darum, wie man trotz der Entfernung des Schließmuskels – zum Beispiel als Folge einer Tumorerkrankung – auf einen künstlichen Darmausgang auf der Bauchdecke verzichten kann.“ Unter dem Namen „Neurostimulierte Levatorenaugmentation“ haben er und sein Team ein Verfahren entwickelt, das unter anderem mit Hilfe eines vom Oberschenkel des Patienten gewonnenen Muskelstrangs und eines Schrittmachers ein gezieltes Schließen und Öffnen des Mastdarms ermöglicht. „Für dieses spezielle Therapieangebot kommen unsere Patienten nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus entfernten Regionen der Welt zu uns ans Würzburger Uniklinikum“, berichtet der Schwerpunktleiter. So reiste als einer der bislang letzten Patienten, bei dem erfolgreich eine Neo-Kontinenz-Lösung geschaffen wurde, aus Saudi-Arabien an.

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UNI & WIRTSCHAFT

Seminar: Praxisorientiertes Marketing für junge Unternehmen Eine Geschäftsidee alleine reicht nicht; potenzielle Kunden müssen auch auf das neue Angebot aufmerksam gemacht werden. Wie das geht, vermittelt ein Seminar am 22. Mai im Innovations- und Gründerzentrum Würzburg (IGZ).

Woher kommen die Kunden, wie kann man sie gewinnen und langfristig halten? Diese Fragen stellen sich für viele junge Unternehmen am Anfang ihrer Karriere. Und manch Jungunternehmer fühlt sich einfach überfordert von der Vielzahl der Möglichkeiten, mit denen er Werbung für sich und sein Angebot machen kann. Die Frage, ob zum Beispiel eine Anzeigenschaltung, Mitgliedsbeiträge für Empfehlungsmarketing oder doch lieber ein umfangreicher Flyer sinnvoll sind, sollte gründlich überlegt und geplant werden. Empfehlenswert ist hierzu ein Marketingplan.

In diesem Seminar wird der Grundstein gelegt für einen solchen praxisorientierten und individuellen Marketingplan. Aufgrund ihrer langjährigen beruflichen Erfahrung wird die Referentin Petra Maria Schneider, Unternehmensberaterin, Diplom-Betriebswirtin und Business-Coach, die verschiedenen Aspekte immer wieder mit Beispielen aus der täglichen Praxis ergänzen und abrunden.

Das Seminar findet statt am Donnerstag, 22. Mai, von 9.30 bis 16.30 Uhr. Veranstaltungsort: Innovations- und Gründerzentrum Würzburg, Friedrich-Bergius-Ring 15, 97076 Würzburg

Anmeldung: Baldmöglichst verbindlich unter [email protected]

Mehr Informationen (Flyer, PDF): http://www.uni-wuerzburg.de/fileadmin/uniwue/Presse/EinBLICK/2014/PDFs/19Marketing.pdf

Personalia Prof. Dr. Ralf Brinktrine, Juristische Fakultät, wurde zum Ansprechpartner für Korruptionsvorsorge an der Universität Würzburg bestellt.

Prof. Dr. Dr. Gerhard Droesser, Lehrstuhl für Christliche Sozialwissenschaft, Katholisch-Theologische Fakultät, bekommt bis 31.03.2015, längstens aber bis zur endgültigen Wiederbesetzung der Stelle, weiterhin die kommissarische Leitung des Lehrstuhls übertragen.

Auf einer Sondersitzung Ende April hat der Studentische Konvent neue Vorsitzende gewählt. Neuer Vorsitzender ist Andreas Rosenberger (Fakultät für Mathematik und Informatik); zu seiner Stellvertreterin haben die Konventsmitglieder Karin Geffert (Medizinische Fakultät) gewählt. Die Neuwahlen waren notwendig geworden, da die bisherige Vorsitzende Kristina Kindl am 23. April von ihrem Amt zurückgetreten war. Ihre bisherige Stellvertreterin Julia Lombardia Walter war nach der Wahl von Andreas Rosenberger zurückgetreten.