ES_ET-05-Bonjour_1

2
HS 2009 Universität Zürich | Philosophisches Seminar Seminar Zeitgenössische Erkenntnistheorie Sitzung 5: Bonjour, „Externalist Theories...“ Dominique Kuenzle HS 2009 Seite 2 HS 2009 Dominique Kuenzle | Universität Zürich | [email protected] ! Ausgangslage: JTB, Gettier (1) Wie blockiert Goldmans erste, kausale Analyse Gegenbeispiele im Stil von Gettiers? (2) Wie blockiert Goldmans zweite, Zuverlässigkeits-Analyse Gegenbeispiele im Stil von Gettier? ! Tipp: Arbeitet direkt mit Gegenbeispielen! 1. Recap letzte Sitzungen Seite 3 HS 2009 Dominique Kuenzle | Universität Zürich | [email protected] Timeline ! 1963 Gettier ! 1967 Goldmans kausale Analyse ! 1973 Armstrongs Belief, Truth and Knowledge ! 1976 Goldmans „Discrimination“ ! 1980 BonJours „Externalist Theories“ ! Laurence BonJour, *1946, University of Washington ! The Structure of Empirical Knowledge. (Cambridge, MA: Harvard University Press, 1985). ! In Defense of Pure Reason. (London: Cambridge University Press, 1998). ! Epistemology: Classic Problems and Contemporary Responses. (Lanham, MD: Rowman & Littlefield, 2002). ! Epistemic Justification: Internalism vs. Externalism, Foundations vs. Virtues (jointly with Ernest Sosa). (Oxford: Blackwell, 2003). ! Philosophical Problems: An Annotated Anthology (jointly edited with Ann Baker). (New York: Longman, 2005). 2. Bonjour, „Externalist Theories...“ Seite 4 HS 2009 Dominique Kuenzle | Universität Zürich | [email protected] L. BonJours Absicht ist es, der epistemischen Position des Externalismus zu widersprechen, indem er einen internalistischen Zugang postuliert. Er tut dies, indem er die Verlässlichkeitsthese von D.M. Armstrong durch Gegenbeispiele zuerst ergänzend modifiziert, um sie durch ein weiteres Gedankenexperiment schliesslich zu verwerfen. Die Grundlage der Diskussion liefert die Problematik, dass empirisches Wissen der Gefahr unterliegt, einen infiniten Regress zu bilden. Denn Wissen muss durch Überzeugungen zustande kommen, die erkenntnistheoretisch gerechtfertigt sind. Diese Rechtfertigungen sind nichts anderes als Überzeugungen, die ihrerseits ebenfalls gerechtfertigt sein müssen. Den so entstehenden Regress will der fundamentalistische Ansatz, von welchem der Externalismus eine Ausprägung darstellt, vermeiden, indem er eine bestimmte Art empirischer Überzeugungen (basic beliefs, Fundamentüberzeugungen) annimmt, deren Rechtfertigung nicht von anderen empirischen Rechtfertigungen abhängen. […] 3. Zusammenfassung von Franziska (Anfang)

Transcript of ES_ET-05-Bonjour_1

  • HS 2009Universitt Zrich | Philosophisches Seminar

    Seminar Zeitgenssische Erkenntnistheorie

    Sitzung 5: Bonjour, Externalist Theories...

    Dominique Kuenzle

    HS 2009

    Seite 2HS 2009 Dominique Kuenzle | Universitt Zrich | [email protected]

    ! Ausgangslage: JTB, Gettier

    (1) Wie blockiert Goldmans erste, kausale Analyse Gegenbeispiele imStil von Gettiers?

    (2) Wie blockiert Goldmans zweite, Zuverlssigkeits-AnalyseGegenbeispiele im Stil von Gettier?

    ! Tipp: Arbeitet direkt mit Gegenbeispielen!

    1. Recap letzte Sitzungen

    Seite 3HS 2009 Dominique Kuenzle | Universitt Zrich | [email protected]

    Timeline

    ! 1963 Gettier! 1967 Goldmans kausale Analyse! 1973 Armstrongs Belief, Truth and Knowledge! 1976 Goldmans Discrimination! 1980 BonJours Externalist Theories

    ! Laurence BonJour, *1946, University of Washington! The Structure of Empirical Knowledge. (Cambridge, MA: Harvard

    University Press, 1985).! In Defense of Pure Reason. (London: Cambridge University Press,

    1998).! Epistemology: Classic Problems and Contemporary Responses.

    (Lanham, MD: Rowman & Littlefield, 2002).! Epistemic Justification: Internalism vs. Externalism, Foundations vs.

    Virtues (jointly with Ernest Sosa). (Oxford: Blackwell, 2003).! Philosophical Problems: An Annotated Anthology (jointly edited with Ann

    Baker). (New York: Longman, 2005).

    2. Bonjour, Externalist Theories...

    Seite 4HS 2009 Dominique Kuenzle | Universitt Zrich | [email protected]

    L. BonJours Absicht ist es, der epistemischen Position des Externalismus zuwidersprechen, indem er einen internalistischen Zugang postuliert. Er tut dies,indem er die Verlsslichkeitsthese von D.M. Armstrong durch Gegenbeispielezuerst ergnzend modifiziert, um sie durch ein weiteres Gedankenexperimentschliesslich zu verwerfen.

    Die Grundlage der Diskussion liefert die Problematik, dass empirisches Wissender Gefahr unterliegt, einen infiniten Regress zu bilden. Denn Wissen mussdurch berzeugungen zustande kommen, die erkenntnistheoretischgerechtfertigt sind. Diese Rechtfertigungen sind nichts anderes alsberzeugungen, die ihrerseits ebenfalls gerechtfertigt sein mssen. Den soentstehenden Regress will der fundamentalistische Ansatz, von welchem derExternalismus eine Ausprgung darstellt, vermeiden, indem er eine bestimmteArt empirischer berzeugungen (basic beliefs, Fundamentberzeugungen)annimmt, deren Rechtfertigung nicht von anderen empirischenRechtfertigungen abhngen. []

    3. Zusammenfassung von Franziska (Anfang)

  • Seite 5HS 2009 Dominique Kuenzle | Universitt Zrich | [email protected]

    ! Goldmans Charakterisierung in Discrimination and Perceptual

    Knowledge 1976, 61:

    ! A few words are in order about the intended significance of my analysis.One of its purposes is to provide an alternative to the traditional Cartesianperspective in epistemology. The Cartesian view combines a theory ofknowledge with a theory of justification. Its theory of knowledge asserts thatS knows that p at t only if S is (fully, adequately, etc.) justified at t inbelieving that p. Its theory of justification says that S is justified at t inbelieving that p only if either (A) p is self-warranting for S at t or (B) p is(strongly, adequately, etc.) supported or confirmed by propositions each ofwhich is self-warranting for S at t. Now propositions about the state of theexternal world at t are not self-warranting. Hence, if S knows any suchproposition p at t, there must be some other propositions which stronglysupport p and which are self-warranting for S at t. These must bepropositions about Ss mental state at t and perhaps some obviousnecessary truths. A major task of Cartesian epistemology is to show thatthere is some such set of self-warranting propositions, propositions thatsupport external-world propositions with sufficient strength.

    4. traditionelle, Cartesische Erkenntnistheorie

    Seite 6HS 2009 Dominique Kuenzle | Universitt Zrich | [email protected]

    Relevante Textstellen

    ! In 13 charakterisiert BonJour diejenigen Faktoren, welcheerkenntnistheoretische Positionen als externalistisch kategorisieren;

    ! in Teil II ( 14-20) skizziert er Armstrongs Theorie.

    Auftrge

    ! a) Rekonstruiert, so gut es aufgrund von BonJours Darstellung geht,Armstrongs Thermometer-Modell des Wissens.

    ! b) Vergegenwrtigt euch Goldmans Zuverlssigkeits-Analyse aus der letztenSitzung.

    ! c) Fallen beide unter BonJours Label erkenntnistheoretischerExternalismus? - Antworten in beiden Fllen begrnden!

    5. Armstrong & Goldman als Externalisten

    Seite 7HS 2009 Dominique Kuenzle | Universitt Zrich | [email protected]

    Abgabe: Sonntag, 25.10.2009, per E-Mail an Deborah

    Besprechung: Dienstag, 27.10.2009

    ! Texte:

    ! Goldman, Discrimination & Perceptual Knowledge

    ! Bonjour, Externalist Theories of Empirical Knowledge

    ! Erstellt ein Thesenpapier zu Goldman und/oder Bonjours Aufstzen mit ca.2-3 Thesen, welche durchaus Stellung beziehen drfen.

    ! Format: zuerst przise, kurze Formulierung der Thesen (1-2 Stze), dannetwas ausfhrlichere Erluterungen/Begrndungen; total < 2 Seiten!

    ! Mgliche Strategien:

    ! Goldman oder Bonjour in gewissen Weisen interpretieren

    ! Goldman oder Bonjour strken/kritisieren

    ! Goldman und Bonjour aufeinander beziehen, vergleichen...

    ! Abweichendes Format im Tutorat: Alle AutorInnen eines Thesenpapierstreffen sich um 16 Uhr, so dass wir die Thesen gemeinsam diskutierenknnen.

    6. Schreibauftrag 5

    Seite 8HS 2009 Dominique Kuenzle | Universitt Zrich | [email protected]

    Zustzliche Angaben zum Thesenpapier

    ! Brun/Malin Dokument: macht zwar einige Angaben zur TextgattungThesenpapier, versteht dieses aber leicht anders, nmlich als eine Formvon Zusammenfassung

    ! Unsere Thesen drfen durchaus interpretatorisch/exegetischer Natur sein(z.B. bei schwierigen Texten wie Goldmans!) - aber wir beziehen mit denThesen Stellung

    ! Die Thesen werden im Tutorat prsentiert (max. 5 Min), dann diskutiert.

    ! Bsp:

    ! Goldmans Vorschlag der Analyse von Wahrnehmungswissenfunktioniert nicht, weil...

    ! Bonjours Kritik an externalistischen Theorien trifft Goldmans Versionnicht, denn...

    ! Bonjours Beispiele zeigen gar nicht das, was Bonjour meint, weil sie...

    7. Zustzliche Angaben zum Thesenpapier