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Europäische Banken: EZB-Übernahme der Bankenaufsicht Ertragsentwicklung 1.-3.Vj. 2014 Januar 2015

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Europäische Banken: EZB-Übernahme der Bankenaufsicht Ertragsentwicklung 1.-3.Vj. 2014

Januar 2015

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Banken in Europa 1.-3.Vj. 2014: Im Umfeld der EZB-Prüfungen

Die Jahresabschlüsse der großen deutschen und europäischen Banken waren geprägt von den umfangreichen EZB-Prüfungen – Asset Quality

Review und Stresstest – bevor die EZB im November 2014 die Aufsicht über die 130 als systemrelevant erachteten Banken in der Eurozone

übernahm. Nach Berechnungen der EBA haben die großen Banken in den letzten zweieinhalb Jahren ihr Eigenkapital um 30% erhöht und

gleichzeitig die Risikoaktiva um 20% zurückgefahren. Ihre harte Kernkapitalquote lag Ende 2013 bei durchschnittlich 12%. Bei vollständiger

Umsetzung von Basel III – die Übergangsfristen laufen bis 2022 – müssten sie bei mindesten 10% liegen.

Die von der EU inzwischen ergriffenen Regulierungsmaßnahmen sind breit gefächert und zeigen zunehmend Wirkung. Ob allerdings die

Bankenunion, wie zuweilen suggeriert, zur Lösung der Staatsschuldenkrise sowie zum „Too big to fail“-Problem beiträgt, darf bezweifelt werden.

Die Eurokrise schwelt weiter. Nach der leichten Erholung seit dem Frühjahr 2013 ist die Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone im Frühjahr

2014 wieder ins Stocken geraten. Frankreich stagniert seit einem Jahr und in Italien ist die Rezession ungebrochen. Die Staatsschulden in den

großen Ländern steigen weiter, nur in Deutschland führten die Überschüsse in den Sozialsystemen zu einer Stabilisierung. Zur Gesundung der

Volkswirtschaften sind Reformen sowie die Beschneidung der Staatsausgaben unabdingbar. Umsetzungen, bis sich Erfolge zeigen, benötigen

aber Jahre, wie die Erfahrung in Deutschland lehrt. Wenn aber alle gleichzeitig stark sparen, dann zieht das alle gemeinsam nach unten.

Während in Deutschland die gewerblichen Unternehmen seit längerem mehr einbehaltene Gewinne und Abschreibungen generieren als sie im

Inland investieren, bestehen in den übrigen Euroländer Finanzierungsengpässe, insbesondere bei den kleineren Unternehmen. Dort sinkt auch

die Kreditvergabe ungebrochen, zumal es für Banken nach wie vor attraktiver ist, „risikolose“ Staatsschulden zu finanzieren als Kredite zu

vergeben, bei denen die Kapitalanforderungen am höchsten sind.

In den ersten drei Quartalen 2014 lagen die harten Kernkapitalquoten gemäß Basel III ( Übergangsregeln ) in Deutschland im Durchschnitt der

großen Banken bei über 13%, bei den europäischen bei knapp 12%. Angesichts der Niedrigzinspolitik gingen die Bruttoerträge der Banken auf

breiter Front zurück. Die Banken konnten aber zumeist auch ihre Verwaltungsaufwendungen spürbar senken. Wegen der besseren Verfassung

der Kreditnehmer konnte auch die Risikovorsorge europaweit kräftig gesenkt werden. Eine Reihe von Banken mit beachtlichem Geschäft in den

USA haben schon seit längerem mit erheblichen Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten, Schadenersatzansprüchen und Strafen der US-

Behörden zu kämpfen. Bisher in 2014 waren vor allem die BNP,die Credit Suisse sowie die Deutsche Bank stark betroffen.. Nach wie vor sind

die Gewinne unter den europäischen Banken stark gespreizt. Deutsche Banken verdienen dabei zumeist deutlich weniger als die europäischen

Wettbewerber. Die HSH Nordbank schrieb wegen Forderungsverzichts wieder deutliche Gewinne. Deutliche Verluste erlitten die BayernLB

durch den Verkauf der ungarischen MKB sowie die österreichische Erste Bank durch hohe Sonderabschreibungen auf osteuropäische Töchter.

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Weiter schwelende Eurokrise

Quelle: Eurostat

Nach der leichten Erholung des Sozialproduktes seit dem

Frühjahr 2013 ist die Entwicklung in der Eurozone ohne

Deutschland 2014 wieder ins Stocken geraten. In Frankreich

stagniert die gesamtwirtschaftliche Produktion seit einem Jahr

und in Italien kommt die seit 2011 andauernde Rezession nicht

zum Stillstand. Lediglich Spanien als große Volkswirtschaft

wächst seit Anfang 2013 kontinuierlich.

Von den kleineren Krisenländern expandiert nur Irland an-

haltend, vor allem die Industrieproduktion legt kräftig zu. In

Griechenland wurde allenfalls der Tiefpunkt erreicht. Auch die

leichte Erholung in Portugal geriet wieder ins Stocken. Selbst in

den Niederlanden sowie in Finnland stehen die Zeichen eher auf

Stagnation. Deutschland spürt zunehmend die Schwäche im

übrigen Euroraum..Auch hier stagnieren Sozialprodukt und

Industrieproduktion nach dem äußerst milden Winter.

So richtig und wichtig Wirtschaftsreformen ( Arbeitsmarkt,

Sozialsysteme, Staatsverwaltung ) sowie die Beschneidung der

Staatsausgaben für die nachhaltige Gesundung der Volkswirt-

schaften sind, so wenig sind rasche Erfolge erwartbar. Auch in

Deutschland dauerte es Jahre bis die Umsteuerung Früchte trug.

Dabei war das internationale Umfeld bei der Umsetzung der

Agenda 2010 recht günstig. Wenn aber alle - wie in der Euro-

zone – sparen, dann zieht dies gemeinsam nach unten.

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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Bruttoinlandsprodukt real 2007 = 100

Deutschland Frankreich Italien Spanien

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Quelle: Zentralbanken, EZB, in der Spitze lagen die Zinsen für griechische Staatsanleihen Anfang 2012 bei rund 30%

Staatsanleihezinsen: Zunehmende Nervosität bei griechischen Anleihen

Nach Irland und Spanien verließ auch Portugal den EU-

Rettungsschirm. Selbst Griechenland war an den Kapitalmarkt

zurückgekehrt und die erste Anleihe wurde massiv über-

zeichnet. Die EU feiert dies als Erfolg der Reformen. Zwar sind

die Leistungsbilanzsalden der Krisenländer wieder positiv, die

Staatschulden steigen aber nach wie vor.

Entscheidend für die nachgebenden Anleihezinsen war die An-

kündigung der EZB im Juni 2012, alles zu tun um den Euro zu

verteidigen und sei es mit entsprechenden Anleihekäufen. Diese

erstickte die Spekulation gegen den Euro. Nunmehr sind

Anleihezinsen von 2-4% im Umfeld extremer Niedrigzinsen eine

attraktive Anlage, zumal Staatsanleihen unabhängig vom Emit-

tentenland für Regulatoren als risikolos gelten und somit keine

Kapitalunterlegung erfordern. Die Furcht der Investoren vor

Schuldenschnitt und Ausfall besteht derzeit offenbar kaum noch.

Es ist aber kein Signal, dass die Krise überwunden ist. Im

Vorfeld der inzwischen gescheiterten Präsidentenwahl in

Griechenland und einem möglichen Sieg der linken Opposition

bei Neuwahlen ließen die Zinsen für griechische Anleihen am

Sekundärmarkt bereits wieder spürbar steigen.

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Jan'09 Jan'10 Jan'11 Jan'12 Jan'13 Jan'14 Jan´15

Zinsen in %10-jährige Staatsanleihen im Vergleich

Griechenland Spanien Italien

Portugal Irland Deutschland

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Weiter steigende Staatsschulden

Die Staatsschulden in der Eurozone stiegen bis zuletzt

kontinuierlich an. Ende 2014 lagen sie mit 9,5 Billionen € um

knapp 300 Mio. € höher als ein Jahr zuvor., zur gleichen Zeit

betrug das Sozialprodukt rund 10,1 Billionen €. Allein auf die vier

großen Euroländer Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien

entfallen rund 7,4 Billionen €.

Inzwischen sind die Schulden von Italien genauso hoch wie die

von Deutschland, dessen Sozialprodukt ist aber fast doppelt so

groß wie das von Italien. In Deutschland stiegen die Schulden

seit 2012 nicht mehr. Dies ist aber nicht Zeichen einer erfolg-

reichen Konsolidierung der Kernhaushalte sondern resultiert aus

beachtlichen Überschüssen der Sozialsysteme. Auch die jüngst

beschlossenen Vergünstigungen für Rentner und Mütter werden

aus den Reserven der Sozialkasse bezahlt. Eigentliche mögliche

im System vorgesehenen Beitragssenkungen unterblieben zu-

lasten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Mit Blick auf die

öffentlichen Investitionen wird für den anvisierten ausge-

glichenen Haushalt im Bund 2015 ein hoher Preis zulasten der

Infrastruktur gezahlt. Der größte Teil der öffentlichen

Investitionen gehen in Baumaßnahmen. Deren Niveau lag 2013

in konstanten Preisen auf dem der frühen siebziger Jahre in

Westdeutschland.. Die Staatsausgaben von Frankreich und

nahmen bis zuletzt kontinuierlich zu. In den Krisenländern

Griechenland, Irland und Portugal zeichnet sich hingegen eine

Stabilisierung ab.

In der übrigen EU belaufen sich die Staatsschulden auf rund 2,7

Billionen €. Davon entfallen 70 % auf Großbritannien. Seit

Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 haben sich die

Schulden Großbritanniens mehr als verdoppelt.

Quelle: EZB

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EZB-Übernahme der Bankenaufsicht für SIB in der Eurozone

Um den Teufelskreis zwischen Staatsschulden- und Bankenkrise zu

durchbrechen, wurden verschärfte Kapital- und Liquiditätsanforder-

ung nach Basel III in der Kapitaldirektive CRD IV umgesetzt; um

Krisen abzuwehren wurde der Rettungsschirm ESM aufgespannt;

zudem die Bankenunion etabliert. Für sogenannte systemrelevante

Banken ( SIB = systemically important banks ) wurde die Banken-

aufsicht im Novémber 2014 auf die EZB übertragen . Ebenso wurde

ein Abwicklungsmechanismus festgelegt, mit dem gewährleistet

werden soll, dass gescheiterte Banken nicht mehr zulasten des

Steuerzahlers stabilisiert werden sollen (bail-out), sondern dies von

den Gläubigern bis hin zu den Einlegern geschultert werden soll

(bail-in). Der erste Praxistest des bail-in in Zypern erwies sich nicht

als sehr überzeugend, denn nicht nur bei Russen sondern auch bei

vielen zyprischen Haushalten und kleinen Firmen wurden Einlagen

jenseits von 100.000 € in erheblichen Umfang konfisziert.

Im Vorfeld der Übernahme der Bankenaufsicht wurden die 130 SIBs

– davon 25 deutsche Banken - einem sehr aufwendigen Prüfungs-

verfahren unterworfen, dem Asset Quality Review für die Daten

Ende 2013. Dadurch wurden zusätzliche Risken von 48 Mrd. €

aufgedeckt. In einem anschließenden Stresstest wurde eine Re-

zession für 2014/15 unterstellt mit einem kumulierten Rückgang des

Sozialprodukts der Eurozone um 2,1% und Stagnation in 2016. Das

notwendige Kapital durfte 2016 nicht 5,5% der Risikoaktiva

unterschreiten. 25 zumeist kleine Banken verfehlten diese Unter-

grenze, vor allem italienische, griechische und zyprische Banken..

So fehlten insgesamt 25 Mrd. € Kapital, davon wurden bereits 6

Mrd. € durch erfolgte Kapitalerhöhungen in 2014 abgedeckt.

Quelle: EZB

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Große SIBs mit solidem Eigenkapitalpuffer

Die 130 Banken, die die EZB direkt beaufsichtigt, vereinigen auf

sich 22 Billionen € oder rund 82% der Bankaktiva in der Eurozone.

Allein auf die 26 größten Banken mit Risikoaktiva von über 75 Mrd.

€ entfällt ein Bilanzvolumen von knapp 17 Billionen €, dies

entspricht damit rund 60%. Für die Bankenaufsicht spielen die

Bilanzsummen eine untergeordnete Rolle, sie stellt auf die

Risikoaktiva ab. Sie liegen im Durchschnitt der einbezogenen

Banken bei etwa 40% der Bilanzsummen. Die Spannbreite ist aber

sehr groß und reicht von 25% bei der deutschen DZ auf über 50%

bei den beiden italienischen Großbanken und 62% bei der

österreichischen RZB. Ein Extremfall ist die VW Financial Services

mit über 90%. Je bedeutender das Kredit- und Retailgeschäft umso

höher liegt die Quote. Hat die Staatsfinanzierung eine große

Bedeutung - Risikogewicht = null – wird die Quote gedrückt.

Die großen Banken schneiden beim Stresstest im Krisenszenario

im Sinne der Aufsicht sehr zufriedenstellend ab. Im Durchschnitt

erzielen sie eine harte Kernkapitalquote von über 8% und liegen

damit deutlich über der Mindestquote von 5,5%. In der unterstellten

Krise büßten die Banken knapp 3%-Punkte ihres Eigenkapital-

puffers gegenüber der Ausgangsbasis Ende 2013 ein. Nur eine

größere Bank schnitt im Krisenszenario ganz schlecht ab. Sie würde

alles Kapital verlieren. Es ist die älteste weltweit noch operierende

Bank, die italienische Monte die Paschi di Sienna.

In ihren Finanzberichten stellen viele Banken ihr solides und gutes

Ergebnis stolz dar. Dabei wird dann gerne auch auf die relevanten

Daten ohne Berücksichtigung der durchaus langen Übergangs-

fristen verwiesen ( fully loaded statt phase-in ), um so ihre eigene

Finanzstabilität im Wettbewerb zu unterstreichen.

Quelle: EZB, EBA, Finanzberichte; RWA = Risk Weigted Assets ( Risikoaktive ); CET1 = Common Equity Tier1 ( Hartes Kernkapital )

Common Equity Tier1-Ratio Stresstest EWUin % Bilanzsumme RWA CET1

G-SIB 11.264 3.867 411

1 BNP, F 1.907 622 66

2 Credit Agricole, F 1.706 545 59

3 Deutsche Bank, D 1.611 353 47

4 Société Générale 1.235 343 37

5 BPCE, F 1.124 411 41

6 Santander, E 1.116 540 56

7 ING, NL 1.081 299 30

8 Unicredit, I 846 409 39

9 BBVA, E 638 345 36

RWA > 75 Mrd. € 5.541 2.238 252

1 Rabobank, NL 674 210 25

2 Intesa Sanpaolo 626 285 33

3 Credit Mutuel, F 601 237 33

4 Commerzbank, D 550 217 24

5 DZ, D 387 100 9

6 ABN AMRO, NL 372 116 14

7 La Caixa, E 340 171 18

8 LBBW, D 274 89 12

9 BayernLB, D 256 94 12

10 Bankia, E 251 105 11

11 KBC, B 241 93 12

12 Monte die Paschi di Siena, I 219 81 6

13 Erste Bank, A 200 102 10

14 Sabadell, E 163 80 8

15 Banco Populare, E 148 84 8

16 RZB, A 147 92 9

17 VW Financial Services, D 91 83 8

RWA 25 -75 Mrd. € 831 287 32

1 NordLB, D 201 71 7

2 Helaba, D 178 57 7

3 Unione Di Banche, I 124 64 8

4 DekaBank, D 116 26 4

5 HSH Nordbank, D 109 38 4

6 LB Berlin, D 102 31 3

2013 in Mrd. €

8,1

8,8

8,8

8,1

7,0

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7,6

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7,6

7,8

7,0

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8,2

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3,0

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3,8

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4,4

7,1

2,4

2,0

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3,1

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Krisenszenario 2016 Dif ferenz zur Ausgangsbasis 2013 AQR angepasst

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EZB-Stresstest deutscher Banken mit guten Resultaten

In Deutschland waren in die EZB-Prüfungen 25 Banken einbezogen;

von der kleinen Wüstenrot Bank über die größte deutsche

Sparkasse, die HASPA bis hin zur global operierende Deutschen

Bank, die als einzige als globally systemically important bank (G-

SIB) eingestuft wurde.

Auch die deutschen Banken schnitten durchgehend im

Krisenszenario sehr zufriedenstellend ab. Im Durchschnitt lag die

Quote bei 8,6%, lammert man die NRW.Bank mit ihrem sehr hohen

Eigenkapital als Förderbank aus. Lediglich die kleine Münchener

Hypothekenbank riss die Mindestquote von 5,5%. Allerdings wurde

noch vor Abschluss des Stresstests im Herbst 2014 das Kapital im

notwendigen Umfang aufgestockt. Das gute Abschneiden der

deutschen Banken ist umso bemerkenswerter als Schiffbau-

engagements im EZB-Prüfverfahren besonders kritisch gewertet

wurden. Dies traf die HSH Nordbank, die NordLB, die Commerz-

bank ( Schiffsbank ) sowie die DZ ( DVB ).

Unter den neun G-SIB in der Eurozone rangierte die Deutsche Bank

mit einer Quote im Krisenszenario von 8,8% in der Spitzengruppe.

Die Commerzbank schneidet mit 8% ebenfalls recht positv ab. Die

großen Landesbanken bewegen sich zwischen 7,4 und 9,4%. Die

kleinere HSH Nordbank erzielte lediglich 6,1%, allerdings abgestützt

duch den Kapitalerhaltungspuffer der Eigentümer. Die LB Berlin

Holding lag bei 6,8%.

Die Bundesbank wertet die die Bankenunion als wichtigen Schritt

zur Integratition der Finanzmärkte in der Eurozone sowie den darin

integrierten Abwicklungsmechanismus als Lösungsansatz zum

„Too big to fail“-Problem Derzeit sind die Märkte alles andere als

integriert, Konzentration hat seit der Finanzkrise stark zuge-

nommen und die Ratingagenturen bewerten die impliziten

Staatsgarantien für SIBs nach wie vor als sehr hoch ein, wie auch

der IWF anmerkt.

Quelle: EZB, EBA, Finanzberichte; RWA = Risk Weigted Assets ( Risikoaktive ); CET1 = Common Equity Tier1 ( Hartes Kernkapital )

Common Equity Tier1-Ratio Stresstest Deutschlandin % Bilanzsumme RWA CET1

G-SIB, RWA > 75 Mrd. € 3.708 1.053 140

1 Deutsche Bank 1.611 353 47

2 Commerzbank 550 217 24

3 DZ 387 100 9

4 LBBW 274 89 12

RWA 25 -75 Mrd. €

1 BayernLB 256 94 12

2 NordLB 201 71 7

3 Helaba 162 57 7

4 NRW.Bank 145 48 18

5 Hypo Real Estate 122 24 4

6 DekaBank 116 26 4

7 HSH Nordbank 109 38 4

8 LB Berlin 102 31 3

9 VW Financial Services 91 83 8

RWA < 25Mrd. €

1 WGZ 91 22 2

2 Rentenbank 82 17 3

3 L-Bank 71 22 3

4 Aareal 43 13 2

5 Haspa 41 32 4

6 Münchener Hypobank 35 8 1

7 Apobank 35 11 2

8 SEB Deutschland 32 12 2

9 IKB 24 14 1

10 KfW IPEX 23 19 2

11 Wüstenrot Bausparkasse 23 7 1

12 Wüstenrot Bank 13 5 0

2013 in Mrd. €

8,8

8,0

6,0

7,4

9,4

8,8

8,2

31,5

10,8

8,0

6,1

6,8

7,0

7,3

12,9

11,2

11,8

10,7

2,9

14,7

12,8

6,5

9,4

6,9

6,5

4,6

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2,7

4,0

2,3

4,5

1,7

3,9

1,8

4,1

2,5

3,4

3,7

2,1

-3,0 0,0 3,0 6,0 9,0 12,0 15,0 18,0

Krisenszenario 2016 Dif ferenz zur Ausgangsbasis 2013 AQR angepasst

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Kreditvergabe an Unternehmen: Im übrigen Euroraum anhaltend rückläufig

Quelle: EZB

Die verschärfte Regulierung der Banken blieb nicht ohne

Nebenwirkungen für deren Aktivgeschäft. Jedenfalls sind die

Kredite an Unternehmen in der übrigen EWU spürbar gesunken,

immerhin um rund 13% innerhalb von zwei Jahren. Natürlich

spielte dabei auch der erhebliche Rückgang der Investitionen

gerade in den Krisenländern eine wichtige Rolle. Aber dort klagen

Unternehmen auch darüber, dass der Zugang zu Krediten

erschwert oder gar nicht mehr gegeben ist. Nach einer

Untersuchung der Bundesbank haben sich die Kreditstandards in

der EWU insgesamt nach 2010 weiter spürbar verschärft,

während sie in Deutschland seitdem unverändert blieben.

Dazu beigetragen hat auch, dass die Banken nicht nur ihr Kapital

aufstockten, um den Anforderungen gerecht zu werden, sondern

auch ihre Risikoaktiva und Bilanzsummen zurückfuhren. Kredite

an Unternehmen erfordern die höchste Unterlegung mit Kapital

ganz im Gegenteil zur Staatsfinanzierung, die im Regelwerk nach

wie vor als risikolos gilt unabhängig davon, ob der Schuldner der

italienische, deutsche oder gar der griechische Staat ist.

Durch die Notwendigkeit der fristenkongruenten Refinanzierung

wird die Finanzierung gerade auch längerfristiger Investitionen

schwieriger. Dies räumt auch die EU-Kommission ein. Als

Lösungsansatz schwebt ihr die stärkere Nutzung des

Kapitalmarktes vor, obwohl kleinen und selbst mittelgroßen

Unternehmen der Zugang zum Kapitalmarkt nach bisheriger

Erfahrungen weitgehend verschlossen ist.

3.000

3.200

3.400

3.600

3.800

4.000

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800

850

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950

1.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Kredite an UnternehmenMrd. €

Deutschland linke Skala übrige EWU rechte Skala

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Europäische Banken : EZB-Übernahme der Bankenaufsicht

Ertragsentwicklung 1. -3. Vj. 2014

Empirische Wirtschaftsanalyse

Bruno Kesseler

Tel.: 0208 / 668796 Fax: 0208 / 630824 Email: [email protected]

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Harte Kernkapitalquote: Deutlich über den Mindestanforderungen

Quelle: Finanzberichte , DekaBank nur operatives Ergebnis angegeben, DZ veröffentlicht nur halbjährlich, französische Banken, ebenso wie Barclays veröffentlich nur halbjährlich detailliert

Gerade in Deutschland wurde die Quote harten

Kernkapitals letztes Jahr stark erhöht. Allerdings wurden

hier auch mit am stärksten Riskoaktiva abgebaut. Die

Quoten liegen deutlich über dem Mindeststandard, Die

beste Kapitalausstattung weist die HVB aus, die „cash-

cow“ der Unicredit. Sehr solide Kernkapitalquoten weisen

auch Deutsche Bank und LBBW aus.

Bei den großen Banken in Europa lagen die Kern-

kapitalquoten Ende September 2014 im Umfeld von 12%

nach den nunmehr geltenden Basel III – Regeln unter

Berücksichtigung der vorgesehenen Übergangsbestim-

mungen.

Die Banken haben auch nach dem Asset Quality Review

der EZB erhebliche Bewertungsspielräume bei der Be-

stimmung ihrer Risikoaktiva. Sie verwenden oftmals sehr

komplexe interne und von den Aufsichtsbehörden geneh-

migte Modelle, die aber deutlich von den volativen

Märkten beeinflusst werden. Durch den EZB-Prüfungs-

prozess wurde für die Aufsicht und die Institute gleicher-

maßen die Bewertung der Risiken verbessert und

transparenter.

Core Tier1 Ratio 30.09.2014in % 30.09.

2012 2013 2014

Deutschland Ø 12,8 Ø 15,3 Ø 13,4

Commerzbank 12,0 13,1 11,8

Deutsche Bank 15,1 16,9 14,7

HVB 17,4 21,1 21,2

BayernLB 12,9 15,8 11,7

DekaBank 14,0 15,6

Helaba 9,7 11,3 13,1

HSH 11,5 15,7 12,5

LBBW 15,3 18,5 14,8

NordLB 10,9 11,8 10,6

DZ Bank 13,6 16,4

Europa Ø 11,5 Ø 12,5 Ø 11,9

Erste Bank, A 11,6 11,8 10,8

Credit Suisse, CH 14,2 15,7 14,3

UBS, CH 16,6 18,5 19,1

BBVA, E 10,8 11,6 11,7

La Caixa; E 11,0 12,9 13,1

Santander, E 10,3 11,7 11,4

BNP Paribas, F 10,7 11,4 10,1

Credit Agricole, F 11,4 12,6 12,9

Société Générale, F 9,9 11,3 11,1

Barclays, GB 10,8 13,2 10,2

HSBC, GB 12,3 13,6 11,2

Lloyds TSB, GB 12,0 14,0 12,0

RBS, GB 10,3 10,9 10,8

Intesa San Paolo, I 11,2 11,3 13,3

Unicredit, I 10,8 9,6 10,6

ING, NL 12,0 11,7 11,1

Nordea, S 10,2 11,1 15,6

Basel III

phase in

Basel 2,5

11,8

14,7

21,2

11,7

13,1

12,5

14,8

10,6

10,8

14,3

19,1

11,7

13,1

11,4

10,1

12,9

11,1

10,2

11,2

12,0

10,8

13,3

10,6

11,1

15,6

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0

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Zinsüberschuss: In Deutschland rückläufig, in Europa eher steigend

In Deutschland erzielten die meisten Banken sinkende

Zinsüberschüsse. Zwar stiegen die Bilanzsummen im Vergleich

zum Jahresende 2013, hierbei spielten aber das

Interbankengeschäft sowie die Veränderung der Handels-

bestände die zentrale Rolle. Das Kreditgeschäft mit inländischen

Unternehmen stieg kaum, private Haushalte stockten vor allem

Wohnungsbaukredite auf und die öffentliche Hand baute sogar

Bankkredite ab. Bei Deutscher Bank und Hypovereinsbank

spielten auch geringere Erträge aus handelsinduzierten Zinsen

eine wichtige Rolle. Deutliche Zuwächse im Zinsüberschuss

erzielten hingegen Helaba und LBBW. Die Helaba konnte ihr

Kundenneugeschäft binnen Jahresfrist um 9% steigern,

wohingegen die LBBW vornehmlich von der Reduzierung des

Hybridkapitals und der Verbesserung der Refinanzierungstruktur

profitierte.

Die europäischen Banken weisen überwiegend steigende

Zinsüberschüsse aus. Sie profitierten vor allem von deutlich

günstigeren Fundingkosten, insbesondere bei Kundeneinlagen.

Bei den schweizer Banken wurden Margenverbesserungen

insbesondere im Asset Management erzielt, hier sind Credit

Suisse und UBS weltweit führend. In Spanien konnten die drei

Spitzenbanken von ihren teilweise angeschlagenen inländischen

Wettbewerbern fühlbar Marktanteile im Einlagengeschäft

gewinnen, gleichzeitig verminderten sie die Kundenkredite. Auch

Lloyds TSB sowie die Royal Bank of Scotland konnten den

Zinsüberschuss deutlich steigern, zumal die Bank of England die

Kreditvergabe an private Haushalte und KMUs unterstützte. Die

Intesa San Paolo entwickelte sich deutlich besser als andere

italienische Wettbewerber. Die Erste Bank in Österreich musste

hingegen mit sinkenden Margen sowie Wechselkurseffekten

kämpfen.

Zinsüberschuss 1.-3.Vj. 2014gegen Vorjahr in % 1.-3. Vj.

2012 2013 2014

Deutschland 38.265 35.216 22.555

Commerzbank 6.487 6.148 4.231

Deutsche Bank 15.975 14.833 10.454

HVB 3.611 3.029 2.062

BayernLB 1.907 1.919 1.251

DekaBank 334 303 254

Helaba 1.155 1.205 978

HSH 1.520 936 400

LBBW 2.057 1.794 1.433

NordLB 1.959 1.931 1.492

DZ Bank 3.260 3.118

Europa 232.931 216.593 118.856

Erste Bank, A 5.219 4.836 3.433

Credit Suisse, CH 5.926 6.592 5.671

UBS, CH 4.960 4.700 3.849

BBVA, E 15.649 14.978 11.280

La Caixa; E 4.099 4.062 3.178

Santander, E 30.346 26.313 22.157

BNP Paribas, F 21.745 20.596

Credit Agricole, F 22.984 21.500

Société Générale, F 11.626 10.557

Barclays, GB 14.372 13.659

HSBC, GB 29.493 27.002 19.513

Lloyds TSB, GB 9.518 8.640 9.961

RBS, GB 14.061 12.930 10.288

Intesa San Paolo, I 11.789 10.135 6.378

Unicredit, I 13.695 12.867 9.925

ING, NL 11.884 11.701 9.098

Nordea, S 5.563 5.525 4.126

Mio. €

-5,5

-4,4

-8,8

0,6

-8,3

9,5

8,8

1,1

-4,2

9,7

11,8

1,6

4,5

1,8

-4,2

6,7

5,8

-0,1

3,7

-0,2

-20,0 -15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0 10,0 15,0

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Provisionsüberschuss: Überwiegend spürbare Zuwächse

Provisionszuwächse werden derzeit weniger im

Wertpapiergeschäft erzielt, sonder im Zahlungsverkehr und

in Verbindung mit dem Kreditgeschäft.

Die Deutsche Bank konnte in allen Segmenten den

Provisionsüberschuss lediglich halten. Die Commerzbank

erlitt vorübergehend Einbußen, weil sie die Gebühren im

Wertpapiergeschäft von der Transaktions- auf die Bestands-

orientierung umgestellt hat. Die Hypovereinsbank spürt die

Schwäche im Wertpapiergeschäft mit Privatkunden und bei

Vorsorgeprodukten. Die Landesbanken erzielen mit Aus-

nahme der NordLB deutliche Zuwächse. Bei der LBBW und

der HSH Nordbank spielen auch die geringeren

Provisionsaufwendungen für öffentliche Garantien eine Rolle

Auch die meisten europäischen Banken erzielten spürbare

Zuwächse, nicht jedoch die britischen Institute. Die

französischen Banken legen nur zum Halbjahr detailliertere

Daten vor.

Provisionsüberschuss 1.-3.Vj. 2014gegen Vorjahr in % 1.-3. Vj.

2012 2013 2014

Deutschland 18.849 19.392 13.598

Commerzbank 3.249 3.215 2.396

Deutsche Bank 11.809 12.308 9.240

HVB 1.108 1.166 800

BayernLB 260 289 168

DekaBank 946 935 719

Helaba 259 300 229

HSH -183 -310 -287

LBBW 209 222 209

NordLB 168 163 124

DZ Bank 1.024 1.104

Europa 114.377 113.025 60.378

Erste Bank, A 1.721 1.810 1.373

Credit Suisse, CH 9.145 9.331 7.142

UBS, CH 12.774 13.230 10.410

BBVA, E 4.353 4.431 3.198

La Caixa; E 1.701 1.760 1.374

Santander, E 10.261 9.761 7.172

BNP Paribas, F 7.532 7.178

Credit Agricole, F 8.729 8.893

Société Générale, F 6.977 6.507

Barclays, GB 10.527 10.281

HSBC, GB 12.788 12.374 9.030

Lloyds TSB, GB 3.954 3.219 2.258

RBS, GB 6.012 5.320 3.955

Intesa San Paolo, I 5.130 5.829 4.960

Unicredit, I 7.623 7.594 5.690

ING, NL 2.683 2.865 1.738

Nordea, S 2.468 2.642 2.079

Mio. €

-1,5

0,1

-2,6

9,8

2,8

6,5

16,8

0,0

2,2

4,1

5,2

-2,9

4,1

-1,4

-4,4

-11,9

-0,7

9,9

3,3

4,5

7,2

-15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0

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Bruttoerträge: Zumeist rückläufig

Die Bruttoerträge der deutschen und europäischen Banken

waren in den ersten neun Monaten 2014 in der Grund-

tendenz deutlich rückläufig. Obwohl trotz der Niedrigzins-

politik der europäischen Zentralbanken eine Reihe von

Banken steigende Zinsüberschüsse aufwiesen – sie

profitierten zumeist von niedrigeren Fundingkosten - und

auch das Provisionsgeschäft überwiegend florierte, gingen

die Handelsüberschüsse massiv zurück. Lediglich die

Commerzbank, die Dekabank sowie die spanische La Caixa

legten hier zu.

Quelle: Finanzberichte, Unternehmensangaben

Bruttoerträge 1.-3.Vj. 2014gegen Vorjahr in % 1.-3. Vj.

2012 2013 2014

Deutschland 65.844 63.067 41.393

Commerzbank 9.732 9.192 6.847

Deutsche Bank 32.858 30.691 23.236

HVB 6.050 5.640 3.331

BayernLB 2.837 2.490 1.626

DekaBank 1.570 1.479 1.145

Helaba 2.068 2.080 1.527

HSH 1.296 846 300

LBBW 2.212 2.465 1.743

NordLB 2.078 2.364 1.638

DZ Bank 5.143 5.820

Europa 396.612 390.932 298.453

Erste Bank, A 6.787 6.468 5.106

Credit Suisse, CH 18.177 19.591 15.378

UBS, CH 21.191 22.568 17.485

BBVA, E 21.851 21.324 15.560

La Caixa; E 6.122 6.020 4.981

Santander, E 42.147 37.670 31.392

BNP Paribas, F 37.448 37.137 29.018

Credit Agricole, F 30.649 28.883 22.896

Société Générale, F 23.110 22.831 17.438

Barclays, GB 29.801 32.093 24.953

HSBC, GB 46.791 47.160 32.547

Lloyds TSB, GB 25.302 21.758 14.968

RBS, GB 21.566 23.058 17.843

Intesa San Paolo, I 16.594 15.543 12.771

Unicredit, I 23.375 23.089 16.863

ING, NL 15.795 15.928 11.563

Nordea, S 9.905 9.812 7.692

Mio. €

-2,0

-5,1

-4,4

2,3

-2,5

-2,0

0,3

-2,6

3,1

0,3

-3,1

3,5

-1,0

0,3

1,0

4,2

-0,6

-9,4

-10,2

-1,8

3,7

-3,9

2,9

4,5

-15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0 10,0

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Verwaltungsaufwand: Rückgänge überwiegen, Strafen belasten

Die meisten Banken senkten ihren Verwaltungsaufwand

weiter, da auch der Personalbestand anhaltend reduziert

wurde. In Deutschland stockten lediglich die DekaBank den

Personalbestand merklich auf. Bei der HVB schlug die

Erstkonsolidierung der BARD, einem Windparkhersteller, auf

die Verwaltungskosten durch. Die LBBW verweist bei ihren

deutlichen Kostensteigerungen bei den Verwaltungskosten auf

die Tarifsteigerungen, erhöhte Altersversorgung vor allem

aber auf IT-Aufwendungen zur Erfüllung der regulatorischen

Anforderung. Diese Effekte hatten aber auch die Wettbe-

werber zu verkraften.

Führende europäische Banken haben mit erheblichen Kosten

für Rechtsstreitigkeiten und Strafen zumeist mit US-Behörden

zu kämpfen. Diese werden aber unterschiedlich verbucht. Die

Credit Suisse verbuchte Strafen von 2,6 Mrd. US-$ im

Verwaltungsaufwand, die französische BNP Strafen von fast 9

Mrd. US-$ als außerordentlicher Aufwand. Auch die Deutsche

Bank wies allein in den Jahren 2012/13 Kosten für Rechts-

streitigkeiten von 5,6 Mrd. € aus., in den ersten neun Monaten

2014 kamen 1,4 Mrd. €. hinzu. So berechtigt Strafen und

Schadenersatz für das Geschäftsgebaren in den wilden Zeiten

vor der Finanzkrise sein mögen, die Banken haben kaum

Chancen gegenüber der US-Justiz, denn immer drohen nicht

kalkulierbare Reputationsschäden, vor allem aber droht auch

ein Lizensentzug für den so bedeutenden US-Markt.

Die niederländische ING musste seine Pensionsrück-

stellungen um rund 1 Mrd. € aufstocken und die Nordea richtet

ihre IT-Systeme grundsätzlich neu aus.

Quelle: Finanzberichte, Unternehmensangaben

Verwaltungsaufwand 1.-3.Vj. 2014gegen Vorjahr in % 1.-3. Vj.

2012 2013 2014

Deutschland -49.471 -48.147 -33.068

Commerzbank -7.029 -6.797 -5.147

Deutsche Bank -28.507 -27.455 -20.154

HVB -3.516 -3.587 -2.701

BayernLB -1.639 -1.533 -825

DekaBank -905 -895 -645

Helaba -1.181 -1.271 -912

HSH -821 -732 -498

LBBW -1.860 -1.774 -1.357

NordLB -1.158 -1.166 -829

DZ Bank -2.855 -2.937

Europa -270.158 -264.486 -193.602

Erste Bank, A -3.757 -3.653 -2.784

Credit Suisse, CH -16.219 -16.128 -13.041

UBS, CH -19.978 -19.802 -15.733

BBVA, E -10.786 -11.201 -8.045

La Caixa; E -3.566 -4.786 -2.824

Santander, E -19.984 -19.843 -14.823

BNP Paribas, F -26.543 -26.138 -19.522

Credit Agricole, F -20.007 -19.694 -14.275

Société Générale, F -16.418 -16.399 -11.753

Barclays, GB -22.355 -22.859 -17.971

HSBC, GB -32.657 -28.330 -21.660

Lloyds TSB, GB -14.551 -13.973 -9.452

RBS, GB -21.970 -21.389 -13.433

Intesa San Paolo, I -9.343 -8.823 -6.198

Unicredit, I -15.274 -15.716 -10.332

ING, NL -11.687 -10.713 -7.617

Nordea, S -5.064 -5.040 -4.139

Mio. €

0,7

0,0

4,9

-6,0

2,6

-0,3

-11,1

8,5

-2,7

-4,8

16,2

4,5

-3,6

-6,1

-1,8

2,2

0,3

1,0

-5,2

1,9

-9,4

-1,6

1,4

-1,7

18,3

10,2

-15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0

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Cost / Income Ratio: In Deutschland deutlich gestiegen

Als Reflex auf die sinkenden Bruttoerträge ist die Cost /

Income Ratio in Deutschland zumeist gestiegen.

Traditionell sehr hoch ist die Cost / Income Ratio bei der

Deutschen Bank. Bei der HVB ist dies ein Konsoli-

dierungseffekt eines Windparkherstellers. Bei der HSH

Nordbank übersteigen erneut die operativen Kosten die

Erträge. Die LBBW verzeichnete auch einen hohen Anstieg.

Die BayernLB konnte ihre Cost / Income Ratio weiter

absenken. Sie baut spürbar Personal ab und hat ihr

Kostenmanagement erheblich verbessert. Auf relativ

niedrigem Niveau bewegt sich die Cost / Income Ratio

tradiert bei der DekaBank sowie der NordLB.

In Europa ist die Cost/ Income Ratio bei den retail starken

Banken recht niedrig, dies gilt für die beiden führenden

spanischen Banken Santander und BBVA ebenso wie für

die italienische Intesa San Paolo und die schwedische

Nordea. Bei den beiiden schweizer Banken sind die Kosten

traditionell recht hoch, auch wenn das Engagement im

Investment Banking zurückgefahren wurde. Französischen

und britische Banken bewegen sich etwa im Mittelfeld.

Quelle: Finanzberichte, Unternehmensangaben

Cost / Income Ratio 1.-3.Vj. 2014 in % 1.-3. Vj.

2012 2013 2014

Deutschland Ø 64,8 Ø 66,9 Ø 78,2

Commerzbank 72,2 73,9 75,2

Deutsche Bank 86,8 89,5 86,7

HVB 58,1 63,6 81,1

BayernLB 57,8 61,6 50,7

DekaBank 57,6 60,5 56,3

Helaba 57,1 61,1 59,7

HSH 63,3 86,5 166,0

LBBW 84,1 72,0 77,9

NordLB 55,7 49,3 50,6

DZ Bank 55,5 50,5

Europa Ø 67,1 Ø 67,7 Ø 63,9

Erste Bank, A 55,3 56,5 54,5

Credit Suisse, CH 89,2 82,3 84,8

UBS, CH 80,0 80,0 90,0

BBVA, E 49,4 52,5 51,7

La Caixa; E 58,2 79,5 56,7

Santander, E 47,4 52,7 47,2

BNP Paribas, F 70,9 70,4 67,3

Credit Agricole, F 65,3 68,2 62,3

Société Générale, F 71,0 71,8 67,4

Barclays, GB 75,0 71,2 72,0

Lloyds TSB, GB 57,5 64,2 63,1

RBS, GB 101,9 92,8 75,3

Intesa San Paolo, I 56,3 56,8 48,5

Unicredit, I 65,3 68,1 61,3

ING, NL 74,0 67,3 65,9

Nordea, S 51,1 51,4 53,8

75,2

86,7

81,1

50,7

56,3

59,7

77,9

50,6

54,5

84,8

90,0

51,7

56,7

47,2

67,3

62,3

67,4

72,0

63,1

75,3

48,5

61,3

65,9

53,8

40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

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Ertragsentwicklung 1. -3. Vj. 2014

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Risikovorsorge: Auf breiter Front stark rückläufig

Die Risikovorsorge in Deutschland nahm in den ersten neun

Monaten 2014 trotz der inzwischen stagnierenden Wirtschaft

stark ab. Die HVB löste sogar Risikopositionen auf, ebenso

die Dekabank, bei der allerdings das Kreditgeschäft kaum eine

Rolle spielt. Trotz der hohen Belastungen im Schiffbau ging

die Risikovorsorge auch bei der NordLB deutlich zurück.

Seit mehreren Jahren praktiziert die HSH Nordbank ein

kompliziertes Verfahren der Zweitverlustgarantie einschließ-

lich einer Kapitalschutzklausel, die eine harte Kernkapitalquote

von langfristig 10% gewährleisten soll. So lag die Bruttorisiko-

vorsorge in 2013 bei 1.626 Mio. € nach Kompensation durch

die obigen Garantien betrug sie in der GuV nur noch 882 Mio.

€.; für die Garantien zahlte die HSH zwar 414 Mio. € Ge-

bühren, per Saldo war es aber eine Besserstellung um 330

Mio. €. In den ersten neun Monaten 2014 fiel die Brutto-

kreditrisikovorsorge zwar von 735 Mio. € (1.-3.Vj 2013) auf

503 Mio. €, durch einen vorübergehenden Forderungsverzicht

der Eigentümer wurde netto ein Plus von 387 Mio. €. verbucht.

Durch diese komplexen Regelungen wird die GuV der HSH

Nordbank in 2014 wahrscheinlich um etwa 1,1 Mrd. € ent-

lastet. Deshalb wird die HSH in 2014 insgesamt einen beacht-

lichen Gewinn ausweisen

In Europa geht die Risikovorsorge ebenfalls deutlich zurück.

Sehr hoch sind die Rückgänge bei den britischen Banken,

allerdings steigen in Großbritannien auch die Immobilienpreise

wieder kräftig. Die österreichischen Erste Bank nahm hohe

Sonderabschreibungen in Ungarn und Rumänien vor, umso

dauerhaft „Altlasten“ zu bereinigen. Quelle: Finanzberichte, Unternehmensangaben

Risikovorsorge 1.-3.Vj. 2014gegen Vorjahr in % 1.-3. Vj.

2012 2013 2014

Deutschland -6.924 -7.565 -1.913

Commerzbank -1.660 -1.747 -836

Deutsche Bank -1.721 -2.065 -765

HVB -727 -214 5

BayernLB -459 -653 -84

DekaBank -195 -27 1

Helaba -238 -281 -62

HSH -656 -882 387

LBBW -143 -310 -95

NordLB -598 -846 -464

DZ Bank -527 -540

Europa -84.460 -79.380 -34.085

Erste Bank, A -1.980 -1.763 -1.675

Credit Suisse, CH -141 -136 -91

UBS, CH -98 -41 -15

BBVA, E -7.936 -5.776 -3.318

La Caixa; E -3.835 -3.974 -1.799

Santander, E -18.523 -10.986 -8.110

BNP Paribas, F -3.941 -4.054 -2.693

Credit Agricole, F -4.609 -4.006 -2.331

Société Générale, F -3.935 -4.052 -2.061

Barclays, GB -4.119 -3.616 -1.964

HSBC, GB -6.469 -4.404 -1.919

Lloyds TSB, GB -6.350 -3.228 -1.066

RBS, GB -6.510 -9.929 655

Intesa San Paolo, I -4.308 -6.597 -3.504

Unicredit, I -8.686 -13.795 -2.595

ING, NL -2.125 -2.289 -1.194

Nordea, S -895 -735 -405

Mio. €

-35,5

-42,9

-27,0

-69,3

-62,5

-27,7

34,5

-1,6

-48,0

-27,3

-47,8

-15,2

-3,3

-20,6

-31,4

-28,9

-46,3

-60,4

-12,7

-38,0

-38,0

-27,0

-75,0 -50,0 -25,0 0,0 25,0 50,0

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Starke Gewinnspreizung in Europa

Quelle: Finanzberichte

Die Vorsteuergewinne der großen europäischen Banken waren

auch in den ersten neun Monaten 2014 stark gespreizt. Die

weltweit operierende HSBC erzielte Gewinne von fast 13 Mrd. €,

während die französische BNP nur noch reichlich 1 Mrd. €

auswies, weil sie US-Strafen von 6 Mrd. € verkraften musste.

Die österreichische Erste Bank geriet wegen erheblicher

Abschreibungen auf osteuropäische Töchter deutlich in die

Verlustzone und bei der ING kam der Teilverkauf und

Dekonsolidierung zweier amerikanischer Versicherungen zum

Tragen.

Deutsche Banken verdienen tendenziell deutlich weniger als ihre

bedeutenden europäischen Wettbewerber. Spitzenreiter war in

den ersten drei Quartalen wieder die Deutsche Bank, allerdings

erlitt sie im dritten Quartal wegen der Verbuchung von Strafen

einen leichten Verlust. Die Commerzbank konnte ihre Gewinne

vornehmlich dadurch stark verbessern, dass keine Restruk-

turierungsaufwendungen mehr anfielen. Die ansonsten

ertragsstarke HVB musste vor allem Einbußen im Investment

Banking hinnehmen. Die HSH verzeichnete beachtliche

Gewinne durch Auflösung von Risikopositionen durch die

komplexe Zweitverlust- und Kapitalerhaltungsgarantie der

Eigentümer. Die NordLB konnte ihre Gewinne merklich steigern,

da sie trotz der Belastungen bei der Schiffsfinanzierung die

Risikovorsorge deutlich senken konnte. Die BayernLB erlitt hohe

Verluste durch den Verkauf der ungarischen MKB; dies belastete

die GuV mit 1,1 Mrd. €.

Einige europäische Banken kehrten in die Gewinnzone zurück,

nachdem sie im Vorjahr deutliche Verluste verbucht hatten.

Selbst die sehr verlustträchtige RBS zeigte wieder schwarze

Zahlen. Auch die führenden beiden italienischen Banken erzielen

wieder hohe Gewinne.

Jahresüberschuss vor Ertragsteuern 1.-3.Vj. 2014in Mio. € 1.-3. Vj.

2012 2013 2014

Deutschland 5.968 4.919 5.675

Deutsche Bank 814 1.456 2.864

Commerzbank 859 232 924

HVB 2.058 1.458 738

Helaba 392 470 507

HSH -185 -563 460

NordLB 78 161 364

LBBW 399 471 328

BayernLB 642 253 -510

Europa 38.679 30.723 58.654

HSBC, GB 16.072 16.990 12.505

Santander, E 3.653 7.637 7.134

Credit Agricole, F -1.396 3.377 5.857

RBS, GB -6.720 -9.532 4.876

Barclays, GB 983 3.377 4.583

Unicredit, I -528 -15.961 3.461

Société Générale, F 1.565 3.058 3.433

Nordea, S 4.096 4.125 3.167

BBVA, E 2.051 3.574 3.085

Intesa San Paolo, I 2.967 -4.816 2.851

Credit Suisse, CH 1.784 3.445 2.337

Lloyds TSB, GB -747 489 1.987

UBS, CH -1.488 2.657 1.689

BNP Paribas, F 10.379 8.189 1.255

ING, NL 5.271 4.452 925

La Caixa; E -62 -713 465

Erste Bank, A 801 374 -955

Mio. €

2.864

924

738

507

460

364

328

-510

12.505

7.134

5.857

4.876

4.583

3.461

3.433

3.167

3.085

2.851

2.337

1.987

1.689

1.255

925

465

-955

-2.000 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000

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Eigenkapitalrentabilität: Überwiegend im einstelligen Bereich

Aufgrund der deutlich erhöhten Kapitalanforderungen

gehört eine hohe zweistellige Rentabilität wohl der

Vergangenheit an.

Bei den großen europäischen Banken scheinen lediglich

die HSBC sowie die Nordea nachhaltig Rentabilitäten

merklich über 10% zu erreichen.

Eigenkapitalrentabilität vor Steuern 1.-3.Vj. 2014in % 1.-3. Vj.

2012 2013 2014

Deutschland Ø 5,2 Ø 4,5 Ø 5,3

Commerzbank 3,4 0,9 4,5

Deutsche Bank 1,5 2,7 6,1

HVB 9,5 7,1 4,9

BayernLB 4,4 1,7 -7,0

DekaBank 11,5 12,9

Helaba 8,3 7,3 13,9

HSH -3,5 -10,5 11,4

LBBW 4,1 4,1 2,6

NordLB 1,2 2,3 6,3

DZ Bank 11,4 16,8

Europa Ø 4,5 Ø 3,2 Ø 8,6

Erste Bank, A 5,1 2,4 -12,8

Credit Suisse, CH 5,2 9,4 8,2

UBS, CH 9,9 9,9 5,3

BBVA, E 4,9 8,1 13,2

La Caixa; E -0,3 -3,0 3,5

Santander, E 4,6 9,8 11,9

BNP Paribas, F 12,0 8,8 1,8

Credit Agricole, F -1,8 9,8 14,1

Société Générale, F 3,1 5,8 8,4

Barclays, GB 1,3 4,5 11,3

HSBC, GB 12,2 12,3 17,0

Lloyds TSB, GB -1,4 1,0 7,1

RBS, GB -7,6 -12,1 11,4

Intesa San Paolo, I 5,7 -9,8 12,2

Unicredit, I -0,8 -24,8 7,9

ING, NL 10,0 8,2 3,4

Nordea, S 15,1 14,4 21,5

4,5

6,1

4,9

-7,0

13,9

11,4

2,6

6,3

-12,8

8,2

5,3

13,2

3,5

11,9

1,8

14,1

8,4

11,3

17,0

7,1

11,4

12,2

7,9

3,4

21,5

-15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0

Quelle: Finanzberichte , DekaBank nur operatives Ergebnis angegeben, DZ veröffentlicht nur halbjährlich, französische Banken, ebenso wie Barclays veröffentlich nur halbjährlich detailliert

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Bilanzsumme: 1.-3.Vj. 2014 wieder merkliche Zunahme

Aufgrund der verschärften Regulierungen fuhren die

Banken ihre Bilanzsummen bis 2013 deutlich zurück.

Das Deleveraging beeinträchtigt insbesondere in den

Krisenländern das Kreditgeschäft. In den ersten drei

Quartalen 2014 wurde bei vielen Banken die

Bilanzsumme wieder gesteigert, hierbei spielen

Bewertungen der Handelsbestände sowie das Inter-

bankengeschäfts eine Rolle und ist kein Trendwechsel.

Zu den europäischen Megabanken mit Bilanzsummen

von über eine Billion € zählen britische, französische

und spanische Banken. Lediglich die Deutsche Bank

zählt zu dieser Liga.

Die sonstigen deutschen Banken sind weit kleiner und

rangieren am unteren Ende der größeren europäischen

Banken.

Quelle: Finanzberichte, Unternehmensangaben

Bilanzsumme 30.09.2014Veränderungen gegen 31.12.2013 in % 30.09.

2012 2013 2014

Deutschland 4.721 3.971 3.652

Commerzbank 636 550 596

Deutsche Bank 2.022 1.611 1.709

HVB 347 290 316

BayernLB 287 256 245

DekaBank 130 116

Helaba 199 178 179

HSH 131 109 111

LBBW 336 274 299

NordLB 226 201 197

DZ Bank 407 387

Europa 19.272 17.619 18.557

Erste Bank, A 214 200 200

Credit Suisse, CH 766 711 790

UBS, CH 1.044 823 869

BBVA, E 638 638 638

La Caixa; E 348 340 334

Santander, E 1.270 1.116 1.241

BNP Paribas, F 1.907 1.907 2.069

Credit Agricole, F 1.783 1.706 1.732

Société Générale, F 1.251 1.235 1.292

Barclays, GB 1.824 1.574 1.726

HSBC, GB 2.041 1.937 2.111

Lloyds TSB, GB 1.145 1.016 1.082

RBS, GB 1.608 1.233 1.322

Intesa San Paolo, I 674 626 634

Unicredit, I 927 846 858

ING, NL 1.166 1.081 991

Nordea, S 668 630 669

Mrd. €

8,5

6,1

8,9

-4,2

0,3

1,5

8,9

-1,8

-1,9

11,2

5,6

6,4

-5,0

9,4

14,3

-2,0

6,4

5,4

9,0

0,3

7,3

1,2

3,7

6,1

-10,0 -5,0 0,0 5,0 10,0 15,0

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Anhang Seiten 18 bis 24

EZB-Stresstest: Zusätzlicher Kapitalbedarf und erfolgte Kapitalbeschaffung

EZB-Stresstest: 25 Banken verfehlen die Mindestanforderungen und erfolgte

EZB-Stresstest: Ergebnisse für alle einbezogenen deutschen Banken

Ertragsperformance deutscher Banken 1.-3. Vj. 2014

Ertragsperformance europäischer Banken 1.-3. Vj. 2014

Ertragsperformance amerikanischer Banken 1.-3 Vj. 2014

Methodische Erläuterungen GuV-Komponenten sowie Kennzahlen entsprechend der Systematik der Bundesbank

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EZB-Stresstest: Zusätzlicher Kapitalbedarf und erfolgte Kapitalbeschaffung

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EZB-Stresstest: 25 Banken verfehlen die Mindestanforderungen

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EZB-Stresstest: Ergebnisse für alle einbezogenen deutschen Banken

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Seite 24

Ertragsperformance deutscher Banken 1.-3. Vj. 2014

Quelle: Finanzberichte

Anhang

Ertragsperformance

deutscher Banken

1.-3.Vj. 2014

BayernLB DekaBank Helaba HSH LBBW NordLB Commerz- Deutsche HVB Postbank HSBC PBB

Mio. € Nordbank bank Bank Trinkhaus

Bruttoerträge 1.626 1.145 1.527 300 1.743 1.638 6.847 23.236 3.331 2.440 515 292gegen Vorjahr in % -4,4 2,3 -2,5 -57,5 -2,0 0,3 -2,0 -5,1 -20,0 -9,0 -4,0 10,6

Verwaltungsaufwendungen -825 -645 -912 -498 -1.357 -829 -5.147 -20.154 -2.701 -2.053 -380 -188

gegen Vorjahr in % -6,0 2,6 -0,3 -11,1 8,5 -2,7 0,7 0,0 4,9 -13,9 -0,4 -21,7

Betriebsergebnis vor Risiko 801 500 615 -198 386 809 1.700 3.082 630 387 135 104gegen Vorjahr in % -2,7 2,0 -5,5 Vzw (-) -26,8 3,6 -9,4 -29,0 -60,4 30,7 -13,0 333,3

Kreditrisiko -84 1 -62 387 -95 -464 -836 -765 5 -192 -3 -1gegen Vorjahr in % -27,0 Vzw (+) -69,3 Vzw (+) -62,5 -27,7 -35,5 -42,9 Vzw (+) -16,5 -33,3 -87,5

Betriebsergebnis nach Kreditrisiko 717 502 553 189 291 345 864 2.317 635 195 132 103gegen Vorjahr in % 1,3 6,7 30,5 Vzw (+) 6,2 148,2 48,7 -22,7 -56,2 195,5 -12,3 543,8

sonstige Erträge und Aufwendungen -1.227 24 271 37 19 60 547 103 425 21 24gegen Vorjahr in % Vzw (-) Vzw (+) 25,5 -26,0 Vzw (+) Vzw (+) 142,0 -8,8 54,5 56,4 -77,4

Jahresüberschuss vor Ertragsteuern -510 507 460 328 364 924 2.864 738 620 153 127gegen Vorjahr in % Vzw (-) 14,7 Vzw (+) 1,2 237,0 524,3 -11,2 -52,8 81,8 -6,7 4,1

Steuern -51 -167 -127 -94 -113 -320 -1.614 -290 -188 -50gegen Vorjahr in % -69,1 - 11,3 Vzw (-) -4,1 Vzw (-) 442,4 37,0 -40,6 Vzw (-) 9,8 -

Jahresüberschuss nach Ertragsteuern -561 340 333 234 251 604 1.250 448 432 102 127

gegen Vorjahr in % Vzw (-) 16,4 Vzw (+) 3,5 124,1 578,7 -38,9 -58,4 20,7 -13,2 4,1

nachrichtlich:

Cost / Income Ratio in % 50,7 59,7 166,0 77,9 50,6 75,2 86,7 81,1 84,1 73,7 64,4

Eigenkapitalrentabilität in % -7,0 13,9 11,4 2,6 6,3 4,5 6,1 4,9 13,8 23,4 7,3

Steuerquote in % -10,0 32,9 27,6 28,7 31,0 34,6 56,4 39,3 30,3 33,0

Mitarbeiter in 1.000 5,6 2,6 11,0 52,3 97,8 18,7 14,9 2,6

gegen 31.12. Vorjahr in % -34,3 -8,0 -2,7 -1,3 -0,5 -2,3 -20,1 3,5

Bilanzsumme in Mrd. € 245 179 111 299 197 596 1.709 316 156 24 76

gegen 31.12. Vorjahr in % -4,2 0,3 1,5 8,9 -1,8 8,5 6,1 8,9 -3,6 21,1 2,9

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Ertragsperformance europäischer Banken 1.-3. Vj. 2014

Quelle: Finanzberichte

Anhang

Ertragsperformance

europäische Banken

1.-3.Vj. 2014

Erste BBVA La Caixa Santander BNP Credit Société Intesa Unicredit ING Nordea Credit UBS Barclays HSBC Lloyds RBS

Mio. € Bank Paribas Agricole Générale San Paolo Suisse TSB

Bruttoerträge 5.106 15.560 4.981 31.392 29.018 22.896 17.438 12.771 16.863 11.563 7.692 15.378 17.485 24.953 32.547 14.968 17.843gegen Vorjahr in % -2,6 -3,1 3,5 -1,0 0,3 1,0 4,2 3,7 -3,9 2,9 4,5 3,1 0,3 -0,6 -9,4 -10,2 -1,8

Verwaltungsaufwendungen -2.784 -8.045 -2.824 -14.823 -19.522 -14.275 -11.753 -6.198 -10.332 -7.617 -4.139 -13.041 -15.733 -17.971 -21.660 -9.452 -13.433gegen Vorjahr in % -4,8 -3,6 -6,1 -1,8 2,2 0,3 1,0 1,4 -1,7 18,3 10,2 16,2 4,5 -5,2 1,9 -9,4 -1,6

Betriebsergebnis vor Risiko 2.322 7.515 2.157 16.569 9.496 8.621 5.685 6.573 6.531 3.946 3.553 2.336 1.752 6.982 10.886 5.516 4.410gegen Vorjahr in % 0,1 -2,5 19,6 -0,2 -3,5 2,2 11,6 5,9 -7,2 -17,7 -1,5 -36,7 -26,1 13,4 -25,9 -11,5 -2,6

Kreditrisiko -1.675 -3.318 -1.799 -8.110 -2.693 -2.331 -2.061 -3.504 -2.595 -1.194 -405 -91 -15 -1.964 -1.919 -1.066 655

gegen Vorjahr in % 34,5 -27,3 -47,8 -15,2 -3,3 -20,6 -31,4 -12,7 -38,0 -30,9 -27,0 -1,6 -48,0 -28,9 -46,3 -60,4 Vzw (+)

Betriebsergebnis nach Kreditrisiko 647 4.197 358 8.459 6.803 6.290 3.624 3.069 3.936 2.752 3.148 2.245 1.737 5.018 8.967 4.450 5.065gegen Vorjahr in % -39,7 33,7 Vzw (+) 20,2 -3,5 14,3 73,4 39,9 38,0 -10,3 3,1 -37,6 -25,8 47,7 -19,3 25,6 705,2

sonstige Erträge und Aufwendungen -1.603 -1.112 107 -1.325 -5.548 -433 -191 -218 -475 -1.827 19 92 -48 -436 3.538 -2.462 -190gegen Vorjahr in % 236,6 Vzw (-) -93,8 6,8 Vzw (-) Vzw (-) Vzw (-) -65,3 -40,1 Vzw (-) -67,2 -23,0 -3,8 763,6 17,4 58,3 Vzw (-)

Jahresüberschuss vor Ertragsteuern -955 3.085 465 7.134 1.255 5.857 3.433 2.851 3.461 925 3.167 2.337 1.689 4.583 12.505 1.987 4.876gegen Vorjahr in % Vzw (-) -25,4 488,6 23,1 -83,2 -0,5 28,5 82,2 68,0 -76,1 1,8 -37,1 -26,3 36,9 -11,5 -0,1 375,8

Steuern -434 -808 1 -1.882 -2.129 -1.999 -1.025 -1.598 -1.340 -791 -673 -998 546 -1.842 -2.220 -273 -1.312

gegen Vorjahr in % 1.297,9 68,7 -99,7 21,6 -2,9 11,7 101 77,8 77,5 -95,6 -11,8 -8,2 Vzw (+) 50,9 -22,5 -84 47,3

Jahresüberschuss nach Ertragsteuern -1.389 2.277 466 5.252 -874 3.858 2.408 1.253 2.121 134 2.494 1.339 2.235 2.741 10.285 1.714 3.563gegen Vorjahr in % Vzw (-) -37,7 3,1 23,7 Vzw (-) -5,8 11,4 88,1 62,5 -95,6 6,3 -49,1 11,8 28,9 -8,7 421,5 2.563,0

nachrichtlich:

Cost / Income Ratio in % 54,5 51,7 56,7 47,2 67,3 62,3 67,4 48,5 61,3 65,9 53,8 84,8 90,0 72,0 66,6 63,1 75,3

Eigenkapitalrentabilität in % -12,8 13,2 3,5 11,9 1,8 14,1 8,4 12,2 7,9 3,4 21,5 8,2 5,3 11,3 17,0 7,1 11,4

Steuerquote in % -45,4 26,2 -0,2 26,4 169,6 34,1 29,9 56,1 38,7 85,5 21,3 42,7 -32,3 40,2 17,8 13,8 26,9

Mitarbeiter in 1.000 46,0 108,9 31,5 183,5 94,0 130,0 52,7 29,5 45,5 60,3

gegen 31.12. Vorjahr in % 0,8 -0,4 -1,3 -1,6 4,2 -1,6 -19,0 0,3 -1,1 -7,0

Bilanzsumme in Mrd. € 200 638 334 1.241 2.069 1.732 1.292 634 858 991 669 790 869 1.726 2.111 1.082 1.322

gegen 31.12. Vorjahr in % -1,9 6,4 -5,0 9,4 14,3 -2,0 6,4 1,2 3,7 -16,1 6,1 11,2 5,6 5,4 9,0 0,3 7,3

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Europäische Banken : EZB-Übernahme der Bankenaufsicht

Ertragsentwicklung 1. -3. Vj. 2014

Empirische Wirtschaftsanalyse

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Ertragsperformance amerikanischer Banken 1. Hj. 2014

Quelle: Finanzberichte

Anhang

Ertragsperformance

amerikanische Banken

1.-3.Vj. 2014

Bank of Citigroup Goldman JP Morgan Morgan Wells

Mio. € America Sachs Chase Stanley Fargo

Bruttoerträge 48.343 43.129 19.803 52.896 18.990 38.455gegen Vorjahr in % -5,6 -1,6 2,6 -5,2 7,0 -5,9

Verwaltungsaufwendungen -44.653 -29.531 -13.054 -33.608 -14.723 -19.098gegen Vorjahr in % 13,3 7,7 -0,3 -18,8 -2,4 -4,7

Betriebsergebnis vor Risiko 3.690 13.598 6.749 19.288 4.267 19.357gegen Vorjahr in % -68,7 -17,1 8,6 33,8 60,2 -7,1

Kreditrisiko -1.517 -3.650 -1.696 -671gegen Vorjahr in % -38,0 -15,6 1.746,0 -54,6

Betriebsergebnis nach Kreditrisiko 2.173 9.948 6.749 17.592 4.267 18.685gegen Vorjahr in % -76,8 -17,6 8,6 22,8 60,2 -3,5

sonstige Erträge und Aufwendungen 79 -232 559 206gegen Vorjahr in % - -62,5 -31,3 -39,8 Vzw (+)

Jahresüberschuss vor Ertragsteuern 2.173 10.027 6.749 17.360 4.825 18.891gegen Vorjahr in % -76,8 -18,4 8,6 24,1 34,4 1,9

Steuern -562 -4.333 -2.092 -4.942 -935 -5.746gegen Vorjahr in % -82,9 19,4 11,2 12,8 -4,4 -4,2

Jahresüberschuss nach Ertragsteuern 1.611 5.694 4.656 12.418 3.891 13.145gegen Vorjahr in % -73,5 -34,2 7,4 29,3 48,9 4,8

nachrichtlich:

Cost / Income Ratio in % 92,4 68,5 65,9 63,5 77,5 49,7

Eigenkapitalrentabilität in % 1,7 8,5 14,9 13,9 12,5 22,5

Steuerquote in % 25,9 43,2 31,0 28,5 19,4 30,4

Mitarbeiter in 1.000 229,5 243,0 33,5 242,4 56,0 263,9

gegen 31.12. Vorjahr in % -5,2 -3,2 1,8 -3,5 0,3 -0,4

Bilanzsumme in Mrd. € 1.646 1.459 674 1.959 631 1.269

gegen 31.12. Vorjahr in % 8,0 7,0 1,9 11,8 11,4 14,6

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Europäische Banken : EZB-Übernahme der Bankenaufsicht

Ertragsentwicklung 1. -3. Vj. 2014

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Methodische Erläuterungen

GuV-Komponenten sowie Kennzahlen entsprechen der Systematik der Bundesbank

Bruttoerträge Zinsüberschuss

Provisionsüberschuss abzüglich der Provisionen für öffentliche Garantien ( HSH, LBBW )

Handelsüberschuss

sonstiger betrieblicher Überschuss

einschl. Saldo von Versicherungsleistungen,

Leasingleistungen sowie den sonstigen Steuern und der Bankenabgabe

Verwaltungsaufwand Personalaufwand

sonstiger Verwaltungsaufwand

Abschreibungen auf die Betriebsausstattung

Risikovorsorge nur Kreditrisikovorsorge;

Finanzanlageergebnis Teil des a.o.-Ergebnisses, ebenso wie Erträge at equity

Cost / Income Ratio Verwaltungsaufwand in % der Bruttoerträge

Eigenkapitalrentabilität Jahresüberschuss (vor oder nach Ertragsteuern) in % des

jahresdurchschnittlichen Kernkapitals

Kernkapital Kernkapital ermittelt aus den bilanziellen Komponenten: Stammkapital, Gewinnrücklagen

dem Fonds für allgemeine Bankrisiken sowie Minderheitsanteilen

Anhang