f79 - Schuelermagazin 12.10.

44

description

f79 - das Schuelermagazin fuer Freiburg und die Region. No. 6 - 12.10.

Transcript of f79 - Schuelermagazin 12.10.

Page 1: f79 - Schuelermagazin 12.10.

DAS

SCHÜ

LERM

AGAZ

INfü

r Fr

eibu

rg u

nd R

egio

nfü

r 14

- bi

s 20

-Jäh

rige

No. 6

// 1

2.10

// w

ww.

f79.

de

PAUSENGESPRÄCH // LEBEN IM BAUWAGEN

TEST // IN WELCHE ZEIT GEHÖRST DU?

BIOLOGIE // SCHWANGER IN DER SCHULE

HAUPTFACH // SPORTF79 ZU BESUCH BEI REAL MADRID

ASTROLOGIE // FINGERBOARDEN // LEHRER-SCHÜLER-DUELL // BERUFE VORGESTELLT // SCHÜLER-FILMFESTIVAL

Page 2: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Wir sagen

Das Bildungsprojekt f79 hat sein

erstes Schuljahr gemeistert. Bis

dato hatten 140 Schulen und 50

Jugendeinrichtungen in Freiburg und

der Region die Möglichkeit, sich an

verschiedenen Bildungs-, Berufs- und

Medienangeboten beim f79 Schüler-

magazin zu beteiligen.

Jetzt geht es in die zweite Runde!

Seit dem Schuljahr 2010/2011 ist

das Schülermagazin auch in der

Ortenau vertreten. Somit sind jetzt

insgesamt 230 Schulen aller

Schularten und 70 Jugend-

einrichtungen an das Projekt

angebunden.

Nur mit Hilfe von Förderern der

öffentlichen Hand und der Privatwirt-

schaft, Stiftungen, dem Land Baden-

Württemberg und der EU konnte

diese Projektarbeit umgesetzt werden.

Dafür möchten wir uns auch im

Namen aller Schülerinnen und Schüler

bedanken.

DANKE!

Wir suchen weitere Kooperations-

partner. Interessiert?

Infos unter [email protected]

www.f79.de

Page 3: f79 - Schuelermagazin 12.10.

3

Impressum

f79 // Das Schülermagazin für Freiburg und Region

Redaktionsbüro // Lörracher Straße 5a // 79100 Freiburgfon // Redaktion 0761-285 22 22fon // Anzeigen 0761-292 70 60fax 0761-292 70 61E-Mail [email protected] www.f79.de

Herausgeber // chilli Freiburg GmbH

Trägerverein // Kinderstadt Freiburg e. V.

Geschäftsführerin (ViSdP) & Projektleitung // Michaela Moser // [email protected]

Redaktion // Felix Holm // [email protected]

Koordination Schulen // Erika Weisser // [email protected]

Referat Umweltbildung // Ute Vasen // [email protected]

Pressearbeit // Alexandra Huber // [email protected]

Projektassistenz // Andreas Aschenbrenner // [email protected]

Publizistischer Berater // Lars Bargmann

Schülerredaktion dieser Ausgabe // Isabel Köck, Alexander Pillo, Annette Cesar, Christina Strohm, Alex Strecker, Torben Riese, Jonathan Külz, Mara Kitiratschky, Carolin Sobiera, Luisa Bathe, Jenny Grömminger, Jennifer Brotz, Melanie Hirt, Mona Kern, Julia Merz, Noah Baumann, Marie Dressel, Marina Meindl, Wiebke Müller, Vanessa Stephan, Cora Kunkler, Svenja Lampe, Rocío Bargon Sànchez, Felix Pacholleck, Linus Vogelmann

Gastautoren // Georg Giesebrecht, Marion Klötzer, Sebastian Klaus

Fotografen // Felix Holm und die Schülerredakteure

Bildagenturen // fotolia, istockphoto, ddp, pixelio, bilderbox

Grafik & Layout // Claudia Fakler, Andreas Aschenbrenner, Johanna Klausmann

Lektorat // Beate Vogt

Anzeigenberatung // [email protected]

Druck & Belichtung // Freiburger Druck GmbH & Co. KG

Auflage // 35.000 Exemplare

Auslagestellen // an 230 HS, RS, Gymnasien und beruflichen Schulen in Freiburg und dem Umland, Agentur für Arbeit Freiburg und Offenburg, BZ-Pressehaus,BZ-Geschäftsstellen Freiburg, Emmendingen, Waldkirch,Neustadt, Breisach, Bad Krozingen, Müllheim, über70 Jugendeinrichtungen in Freiburg und dem Umland

Druckunterlagenschluss für Nr. 7 // 1. Februar 2011. Es gilt die Preisliste Nr. 2.

f79 wird gefördert // vom Land Baden-Württemberg unddem Europäischen Sozialfonds

„KommLern!“ und „Jugendbegleiter“ sind Projekteder Jugendstiftung Baden-Württemberg

f79 ist Mitglied der Jugendpresse Baden-Württemberg

erste stunde

Ob es daran liegt, dass wir in den Räumen

der Badischen Zeitung (BZ) unsere Work-

shops machen dürfen? Jedenfalls hat das

kleine f79 auch der großen BZ mal ein Thema

aufgezwungen: Am 12. Oktober – sechs Wochen

nach unserer Septemberausgabe – erschien bei

den Kollegen vom Pressehaus der Artikel „Klassen-

zimmer: Türknaufe statt Klinken für mehr Sicher-

heit“. Aufgemacht wurde mit der Information, dass

an Freiburger Schulen die Türknäufe ausgetauscht

werden, damit sich Schüler und Lehrer im Falle

eines Amoklaufs im jeweiligen Klassenzimmer

verschanzen können. Sämtliche Printmedien

Freiburgs griffen diese Information in der Folgewo-

che auf. Warum ist klar: die Nachricht war gut –

aber nicht neu. Und f79-Leser wussten das längst,

denn im Leitartikel „Beklemmende Bedrohung“ von

unseren Autoren Behnam Firozian und Vera

Siebnich aus der Nummer fünf war genau das zu

lesen. Damit zeigen sie, dass Schüler als Journa-

listen durchaus ernst zu nehmen sind und auch für

Nachrichten auf Profi-Niveau sorgen können.

Aber nicht nur die Kollegen in unserem

südbadischen Ländle haben mittlerweile

unsere Qualitäten erkannt. Das f79 sorgt weiter

bundesweit für Aufsehen: Nach den Kielern, die

fleißig an ihrem „k24“ arbeiten, haben nun auch

die Hamburger Wind von unserem tatkräf-

tigen Treiben bekommen und

kreieren gerade ihr „h20“. Anfang

November hatten wir Besuch

aus dem hohen Norden. Die

zukünftigen Herausgeber des

Hamburger Schülermagazins waren

bei uns im Redaktionsworkshop in

den Herbstferien, um etwas über

unseren Redaktionsalltag zu

erfahren. Wir freuen uns natürlich

über so viel nationales Interesse und

warten mit Spannung auf die ersten

Ausgaben der regional übergreifenden

Schülermagazine à la f79.

An der Erstellung dieser Ausgabe war ein

Rekord-Redaktionsteam beteiligt. Insgesamt 25

Schülerinnen und Schüler haben fleißig recher-

chiert, fotografiert und formuliert – so viele wie

nie zuvor. Darunter sind bereits bekannte

Gesichter aus allen bisher erschienenen

Ausgaben, aber auch viele Neuzugänge – ein

Zeichen, wie sehr unsere Redaktion lebt.

Alle Mitwirkenden haben an einer packenden

Ausgabe geschliffen: Hier lest ihr über königlichen

Fußball, schwierige Schwangerschaften, zweifel-

hafte Astrologie, lesende Buchautoren, alternative

Lebensformen, außergewöhnliche Berufe und

vieles mehr.

Viel Spaß beim Schmökern wünschen

Michaela Moser, Felix Holm,

das Maskottchen Berta und das f79-Team!

f79 // 12.10

f79 macht Schule Interesse an un

serem Bildungskonzept

erreicht die nationale ebene

Page 4: f79 - Schuelermagazin 12.10.

inhaltsangabe

f79 // 12.10

4HauptfacH:

f79 bei real madrid

Seit etwas mehr als 100 Tagen kicken Mesut Ö

zil und Sami Khedira

jetzt bei Real M

adrid. Zu Beginn ihrer Amtszeit hat f7

9-Reporterin Rocío

Bargon-Sànchez sie im

Tempel des Weltfußballs besucht. S

eite 8 bis 11

pausengespräcH:

Leben im bauwagen

Viele freuen sich in den kalten Wintermonaten

auf kuschlige Stunden zwischen Heizung und

warmer Dusche. Der 28-jährige Bauwagen-

bewohner „Joe“ aus Freiburg nicht. Auf den

Seiten 12 und 13 zeigt er den f79-Lesern

seine Alternative zu vier festen Wänden.

Mit 14 Jahren schwanger zu werden, ist vor allem nicht leicht. Dennoch teilen jährlich tausende Mädchen deutschlandweit dieses Schicksal – darunter auch Freiburger Schülerinnen. Die f79-Autorinnen Melanie Hirt und Jennifer Brotz haben auf den Seiten 20 und 21 wichtige Informationen zum Thema gesammelt.

biOlOgieSchwanger in der SchuLe

Page 5: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Seite 6-7 // KlassenfotoWir sind f79! Die Blattmacher dieser Ausgabe

Seite 8-11 // HauptfachFußball // Özil und Khedira bei ihrem ersten Heimspiel

Seite 12-13 // Pausengespräch Leben im Bauwagen // Joe braucht keinen festen Wohnsitz

Seite 14-15 // AstrologieHoroskope // Was ist dran an den Vorhersagen?

Seite 16-19 // TestSteinzeit oder Zukunft? // In welche Zeit gehörst du?

Seite 20-21 // BiologieSchwanger in der Schule // Kein Grund zur Freude?

Seite 22-25 // Job-StarterBewerbungen // Berufsmessen // Fakten zum Arbeitsmarkt

Seite 26-31 // Berufe vorgestelltVersicherungsmakler // Berufskraftfahrerin

Seite 32 // SportFingerboarden // Trendsportart im Flohzirkusformat

Seite 33 // Lehrer vs. SchülerWas tun bei Langeweile? // Wer gibt die besseren Antworten?

Seite 34-35 // MedienraumFreiburger Schülerfilmforum // Filmwettbewerb vom RVF

Seite 36-37 // DeutschstundeAutor Kai Meyer im Interview // Bücherverlosung

Seite 38-39 // MusikstundeDer SWR will dich // CDs vorgestellt

Seite 40-41 // Parallelklassef79-Partner „fudder“ // Spaß in Schulbus und Bahn

Seite 42-53 // FreistundeDer f79-Kalender // Wo geht was?

Seite 54 // DenksportSudoku // Wissen, das die Welt nicht braucht

Dein Thema nicht dabei?Nächster f79-Workshop // 4. März bis 8. März 2011

An dieser Stelle begrüßen prominente Mitbürger unsere f79-Leser

mit Erinnerungen und Anekdoten aus ihrer Schulzeit. In dieser

Ausgabe hat sich der der Freiburger Rapper JAW unseren Fragen

gestellt. Jonas E. aka JAW sorgt mit seiner Musik seit einiger Zeit

auch über die Grenzen des Breisgau hinaus für Aufsehen: Sein Vi-

deo zum Song „Meine Fans“ wurde deutschlandweit auf MTV aus-

gestrahlt und erreichte im Zuschauer-Voting der Show „Urban“ im-

merhin Platz sieben. Sein aktuelles Album „Täter-Opfer-Ausgleich“

wurde in der Fachpresse (Juice, laut.de, rap.de) hochgelobt.

Name // Jonas E. aka JAW

Alter // 26

Beruf // ver(w)irrter Student

Schule // Kreisgymnasium Titisee-Neustadt

Schulabschluss (Jahr) // 2003

Notenschnitt // 2,3

f79 // Deine schrecklichste Erinnerung aus Schultagen?

Jonas // Schreckliche Erinnerungen sind mir jetzt kaum welche

bekannt. Ich war auf jeden Fall oft da, wo ich grade nicht sein sollte

und oft nicht da, wo ich sein sollte. Schule an sich ist auch irgend-

wie ne schreckliche Erinnerung!

f79 // Was haben deine Lehrer versäumt, dir beizubringen?

Jonas // Ordnung! Ihnen zuzuhören! Mich für irgendwelche tro-

ckenen Fakten und Allgemeinwissens-Bereiche zu interessieren!

f79 // Und was hast du gelernt?

Jonas // Gelernt hab ich vor allem, halbwegs alles nachzuholen,

was im Unterricht an mir vorbeigegangen ist, und mich mit dem

nervtötendsten Mist stundenlang auseinanderzusetzen. Das hab

ich dann ziemlich schnell wieder verlernt …

Info: www.weissescheisse.de

Inhalt f79//12.10promi-ecke

Foto: © wikipedia

Page 6: f79 - Schuelermagazin 12.10.

f79 // 12.10

6

Klassenfoto Die ReDak tion DieseR ausgabe

ChRistina stRohm

Schule // Abi 2010, Goethe-Gymnasium, FreiburgAlter // 20 Jahre Beiträge // Bus-Story, Online-RedaktionÜBer mich // „Abwarten und Tee trinken“

RoCío baRgon sànChez

Schule // Freie Waldorfschule,Freiburg-Wiehre, Klasse 10Alter // 15 Jahre BeitrAg // HauptfachÜBer mich // „Lebe jeden Tag,als wäre es der letzte!“

Vanessa stephan

Schule // Hansjakob-Realschule Freiburg, Klasse 9Alter // 17 Jahre BeitrAg // JobstarterÜBer mich // „Das Leben ist wie eine Achterbahn, ständig geht es rauf und runter.“

toRben Riese

Schule // Rotteck-Gymnasium, Freiburg, K1

Alter // 16 Jahre

BeitrAg // Berufe vorgestellt

ÜBer mich // „Mehr als die Vergangenheit interessiert

mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“

Schule // Martin Schongauer Gymnasium,

Breisach, Klasse 10

Alter // 15 Jahre

BeitrAg // Jobstarter

ÜBer mich // „Die wahre Lebensweisheit besteht

darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.”

maRa kitiRatsC

hky

Jonathan külz

Schule // Theodor-Heuss Gymnasium,Freiburg, Klasse 10Alter // 15 Jahre BeitrAg // JobstarterÜBer mich // „Hallo Parkuhr. Hallooo!“

annette CesaR

Schule // Wentzinger-Gymnasium, Freiburg, 10. KlasseAlter // 15 Jahre BeitrAg // TestÜBer mich // „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt!“

Schule // Marie-Curie-Gymnasium, Kirchzarten, Klasse 8Alter // 14 Jahre Beiträge // Lehrer vs. Schüler, MedienraumÜBer mich // „Wird schon!“

luisa bathe mona keRn

Schule // St. Ursula-Gymnasium, Freiburg, Klasse 11Alter // 18 Jahre BeitrAg // AstrologieÜBer mich // „Das Leben ist immer genauso, wie man es sieht.“

linus Vogelmann

Schule // Walter-Eucken-Gymnasium,Freiburg, Klasse 12Alter // 17 Jahre BeitrAg // Musik-ReziÜBer mich // „Keep on rockin‘!“

isabel köCk

Schule // Wentzinger-Gymnasium,

Freiburg, 10. Klasse

Alter // 15 Jahre

BeitrAg // Test

ÜBer mich // „Wer bis zum Hals

in der Scheiße steht, sollte den Kopf

nicht hängen lassen.“

alexanDeR pillo

Schule // Wentzinger-Gymnasium, Freiburg, 10. KlasseAlter // 15 Jahre BeitrAg // TestÜBer mich // „Menschen, an denen nix auszusetzen ist, haben nur einen Fehler: Sie sind uninteressant.”

Felix paCholleCkSchule // Kreisgymnasium Hochschwarzwald, Neustadt, Kursstufe 2

Alter // 19 Jahre BeitrAg // Musik-ReziÜBer mich // „I am the lizard king –I can do anything!“

Page 7: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Klassenfoto

7f79 // 12.10

Die ReDak tion DieseR ausgabe

Wiebke mülleR

Schule // Martin Schongauer Gymnasium, Breisach, Klasse 11Alter // 17 Jahre BeitrAg // Online-RedaktionÜBer mich // „Das wächstschon wieder!“

noah baumann

Schule // Max-Planck Realschule,

Bad Krozingen, Klasse 7

Alter // 13 Jahre

BeitrAg // Sport

ÜBer mich // „No risk, no fun!“

Schule // Staudinger Gesamtschule, Freiburg, Klasse 9Alter // 15 Jahre BeitrAg // Musik-ReziÜBer mich // „Wenn ich drei Wünsche frei hätte, würde ich mir immer Sommer, keine Nazis und eine Chance für jeden wünschen!“

sVenJa lampe

JenniFeR bRotz

Schule // Realschule Herbolzheim, Klasse 9Alter // 14 JahreBeitrAg // BiologieÜBer mich // „Das Leben ist wie ein Marmor-kuchen: Es hat dunkle und helle Seiten.“

Schule // St. Ursula Schulen,

Freiburg, Klasse 12Alter // 18 Jahre BeitrAg // Pausengespräch I

ÜBer mich // „No matter what

the others say!“

maRina meinDl

Schule // Rotteck-Gymnasium, Freiburg, K1Alter // 16 Jahre BeitrAg // Berufe vorgestelltÜBer mich // „Genieße jeden Tag, als wäre es dein letzter!“

alex stReCkeRmelanie hiRt

Schule // Emil-Dörle-Werkrealschule,Herbolzheim, Klasse 8Alter // 14 Jahre BeitrAg // BiologieÜBer mich // „Stark sein heißt nicht, nie hin-zufallen, sondern immer wieder aufzustehen!“

Julia meRz

Schule // Wentzinger-Gymnasium,Freiburg, 9. KlasseAlter // 14 Jahre BeitrAg // AstrologieÜBer mich // „Der Klügere gibt nach. Das begründet die Vielherrschaft der Dummen“

maRie DRessel

Schule // Emil-Thoma-Realschule,

Freiburg, Klasse 9

Alter // 15 Jahre

BeitrAg // Pausengespräch I

ÜBer mich // „If you see someone

without a smile – give him yours!“

CaRolin sobieRa

Schule // Marie-Curie-Gymnasium,Kirchzarten, Klasse 8Alter // 13 Jahre Beiträge // Lehrer vs. Schüler, MedienraumÜBer mich // „Immer positiv denken!“

Jenny gRömmingeR

Schule // Hansjakob-Realschule, Freiburg, Klasse 10

Alter // 15 Jahre

Beiträge // Lehrer vs. Schüler, Medienraum

ÜBer mich // „Nach jedem Regen kommt die Sonne.“

CoRa kunkleR

Schule // Realschule am Mauracher Berg, Denzlingen, Klasse 9Alter // 14 Jahre BeitrAg // Berufe vorgestelltÜBer mich // „Aller Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.“ (Hesse)

Schule // Wentzinger-Gymnasium, Freiburg, 10. KlasseAlter // 15 Jahre BeitrAg // TestÜBer mich // „Menschen, an denen nix auszusetzen ist, haben nur einen Fehler: Sie sind uninteressant.”

Page 8: f79 - Schuelermagazin 12.10.

HAUPTFACH

f79 // 12.10

8

Zu Besuch im

WELTFUS

Am Samstag den 24. August gaben die beiden deutschen Fußballstars Sami Khedira und

Mesut Özil ihr gemeinsames Debüt im Madrider Estadio Santiago Bernabéu. Das Spiel von

Real Madrid gegen Club Atlético Peñarol de Montevideo war eine Neuaufl age des Weltpo-

kalfi nales von 1960 – aber das interessierte an diesem Abend die wenigsten. Viel spannender

war die Frage, wie sich Khedira und Özil beim ersten Spiel vor 80.000 Real-Fans im eigenen

Stadion anstellen würden. Unter ihnen war auch f79-Reporterin RocÍo Bargon Sánchez, die

mit ihrem Jugendpresseausweis alles live von der Reporter-Tribüne aus verfolgen durfte.

f79 zu Gast beim Real-Heim

Text // Rocío Bargon SànchezFotos // Sebastian Bargon, Pedroalcaina – Wikipedia, ddp,

picture alliance / Pressefoto Ulmer, picture alliance / dpa

Page 9: f79 - Schuelermagazin 12.10.

9 f79 // 12.10

HAUPTFACH

Tempel des

SSBALLS

Die Metro ist vollgestopft mit Kindern, Jugend-

lichen und Erwachsenen. Die meisten tragen

ein weißes Trikot mit dem königlichen Wappen von

Real Madrid und haben dasselbe Ziel: Das Stadion

Santiago Bernabéu – von Fans auch als „Tempel des

Weltfußballs“ bezeichnet. Als sich die Türen öffnen,

drängt die Menge hinaus und wird eins mit dem

weißen Meer aus Fahnen und erwartungsvollen Fans.

Obwohl der Termin des traditionellen Clubturniers

mitten in die Sommerferien fällt, ist es erstaunlich,

wie viele Menschen sich zum heutigen Spiel gegen

CA Peñarol de Montevideo eingefunden haben.

Vor 50 Jahren hatte Real Madrid gegen den Club

aus Montevideo seinen ersten Weltpokal gewonnen.

ebüt von Özil und Khedira

Page 10: f79 - Schuelermagazin 12.10.

f79 // 12.10

10

HAUPTFACH

Während sich die sogenannten „Peñas“ in

den nahen Bars euphorisch bei Bier und Tapas

austauschen, kaufen die Real-Fans, darunter

viele Touristen aus aller Welt, im offi ziellen

Fanshop, aber auch an den zahlreichen Ständen

rund um das Stadion fl eißig ein. Die spanische

Polizei patrouilliert hoch zu Ross durch die

erwartungsvolle Menge, eine gelb-schwarz

gekleidete Fangruppe von Peñarol sorgt mit

Gejohle, Sprechgesängen, Fahnen und Trom-

meln für Stimmung – süd-

ländische Fußball-

atmosphäre pur. Ich dränge mich durch die

Masse zur „Puerta 55“ und werde vorbei an der

wartenden Menge durch den Presse-Eingang ins

Innere des Stadions gelotst. Obwohl ich

schriftlich um eine Akkreditierung gebeten hatte,

kommen mir plötzlich Zweifel, ob mir tatsächlich

Einlass in eine der größten und berühmtesten

Fußballarenen weltweit gewährt wird. An einem

Schalter zeige ich meinen Jugend-Presseaus-

weis vor und tatsächlich: Die f79-Reporterin steht

auf der Liste! Ein Liftboy fährt mich und andere

Journalisten nach oben in den Pressebereich.

Der ganz in königlichem Weiß gehaltene

Eingangsbereich ist mit einer stattlichen Bar

ausgestattet und bietet Zugang zur Pressetribü-

ne. Als ich die Türe öffne, stockt mir der Atem

und ich kann mir ein freudiges Grinsen nicht

verkneifen. Das Santiago Bernabéu ist wie ein

riesiger Kessel gebaut, auf dessen steilen

Tribünen 80.354 Fans Platz fi nden. Die Pressetri-

büne liegt im dritten Rang direkt auf Höhe der

Mittellinie, knapp 30 Meter vom Spielfeld entfernt.

Hier oben sind lange Sitzreihen mit Tischen, und

an jedem zweiten Platz ist ein Bildschirm

angebracht, damit die Medienvertreter in aller

Ruhe strittige Spielszenen und Tore noch einmal

anschauen können.

Heute werden die sechs Neuzugänge von

Real – Ricardo Carvalho, Sergio Canales, Pedro

León und Angel Di Maria sowie die deutschen

Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira

– offi ziell den Fans vorgestellt. Von tosendem

Applaus begleitet, betreten die frisch gebacke-

nen Madridistas im weißen Trikot den Rasen.

Dann ist Anpfi ff: Peñarol will das Spiel

auf keinen Fall verlieren und

gibt gleich eine harte

Gangart vor. Nach wenigen Minuten humpelt

Madrids Argentinier Fernando Gago verletzt vom

Platz. Madrid hat mehrere Großchancen durch

Xabi Alonso und Christiano Ronaldo, aber zur

Pause steht es immer noch 0:0.

In der Halbzeit hacken die Online-Journalisten

gnadenlos in die Tastatur ihrer McBooks, und

selbst auf der Damentoilette kann die italienische

Kollegin ihr BlackBerry nicht aus der Hand legen.

Während an ihrem Arm die überfüllte Gucci-

Tasche baumelt und das Gewicht ihres Mantels

sie nach unten zieht, versucht sie, sich mit

zwischen Schulter und Ohr eingeklemmtem

Handy die Hände zu waschen – Business as

usual. Vor der Bar drängelt sich inzwischen

eine gestresste Journalisten-Horde, die

versucht, sich ein Erfrischungsgetränk zu

schnappen. Andere lassen sich in allen

erdenklichen Sprachen durch ihre

Smartphones letzte Anweisungen ihrer

Redaktions-Chefs durchgeben.

Per Lift zum

PRESSE-BEREICH

Arbeitsalltag einer Reporterin: Handy rechts, Laptop-anschluss vorne, Stift in der Hand – aufschreiben, was 80.000 Menschen live verfolgen.

Die königlichen Drei: Sami Khedira, Mesut Özil und der Portugiese Cristiano Ronaldo verkörpern derzeit die erfolgreiche Kreativ-Achse bei Real Madrid.

Page 11: f79 - Schuelermagazin 12.10.

11 f79 // 12.10

HAUPTFACH

In der zweiten Halbzeit zeigt Di Maria

dann seine Klasse: Nach einem Slalom im

Strafraum, bei dem er mehrere Verteidiger

aussteigen lässt, erzielt er mit der Pieke das 1:0

ins kurze Eck. Kurz vor Schluss schießt Van der

Vart per Elfmeter sein letztes Tor für Madrid – we-

nige Tage später wird er zu den Totthenham

Hotspurs nach London verkauft.

Nach der Siegerehrung fahre ich wieder mit

dem Aufzug ins Erdgeschoss. Nachdem ich

mich erneut ausgewiesen habe, gehe ich in die

Mixed-Zone, doch die Spieler sind noch beim

Duschen, also folge ich den anderen Reportern

zur Pressekonferenz. In dem mit hellem Holz

ausgelegten Saal warten Medienvertreter aus

Spanien, England, Italien, Frankreich und Asien

in gepolsterten Sitzen auf die Trainer. Als Reals

neuer Star-Couch José Mourinho den Raum

betritt, hagelt ein Blitzlichtgewitter auf ihn nieder.

Wer eine Frage stellen möchte, meldet sich.

Wenn der Pressechef den blonden Helferinnen

ein Zeichen gibt, reichen sie dem jeweiligen

Journalisten ein Mikrofon. Mourinho ist nicht

unzufrieden, obwohl es kein großes Spiel war.

„Dafür aber ein gutes Training“, sagt er, „denn so

defensiv wie die Südamerikaner werden viele

Mannschaften gegen uns spielen.“

Nach 15 Minuten ist die Pressekonferenz

beendet. Inzwischen ist es kurz vor ein Uhr

nachts. In der Mixed-Zone kann ich gerade noch

ein paar Sätze vom brasilianischen Linksverteidi-

ger Marcelo aufschnappen, der allerdings an

diesem Abend bereits der letzte Spieler von Real

Madrid ist, der vor die Medien tritt.

Meine Hoffnung, Özil und Khedira nach ihrem

Debüt zu befragen, wird enttäuscht. Offensicht-

lich haben sich die beiden Deutschen genau wie

Christiano Ronaldo, Iker Casillas, Sergio Ramos

und Co. durch einen Hinterausgang zu ihren

Luxuskarossen begeben. Das ist schade, aber

das nächste Mal werden sie um ein paar Fragen

fürs f79 wohl nicht herumkommen. //////

Özil fl ieht durch den

HINTERAUSGANG

Nicht nur in der Deutschen Nationalelf und bei Real Madrid ein gefeierter Star: Im Oktober erhielt der 22-jährige Mesut Özil in Potsdam sogar den Medienpreis Bambi in der Kategorie „Integration“.

REAL MADRIDDie größten Erfolge

INTERNATIONAL9 x UEFA Champions League //1955/56, 1956/57, 1957/58, 1958/59, 1959/60,

1965/66, 1997/98, 1999/2000, 2001/02;

als einzige Mannschaft hat Real Madrid den

Europapokal der Landesmeister(die heutige UEFA Champions League) 5 x

nacheinander gewonnen2 x UEFA Cup // 1984/85, 1985/86

1 x UEFA Super Cup // 2002NATIONAL31 x Spanische Meisterschaft (Rekord) //

zuletzt 2000/01, 2002/03, 2006/07, 2007/08

17 x Spanischer Pokal // zuletzt 1992/93

8 x Spanischer Supercup //1988, 1989, 1990, 1993, 1997, 2001

Page 12: f79 - Schuelermagazin 12.10.

PausengesPräch

Joe, geschätzte 28, war mit seinem ur-

sprünglichen Leben nicht zufrieden. Schon

seine Kindheit verbrachte er gerne drau-

ßen. Als er vom „Kommando Rhino“ hörte,

schnupperte er zwei Tage lang bei den

Wagenburglern rein, kaufte anschließend

einem Kumpel für 20 Euro einen Wohnwa-

gen ab und zog auf den besetzten Platz im

Freiburger Stadtteil Vauban. Mittlerweile

lebt er seit 13 Monaten dort. Die f79-Repor-

terinnen Marina Meindl und Marie Dressel

haben ihn in seinem Wagen besucht.

Text & Fotos // Marina Meindl und Marie Dressel

Text & Fotos // Marina Meindl und Marie Dressel

f79 // 12.10

12

Die Wagenburg Kommando Rhino: Ein

kleiner Lebensraum, der wie eine Insel aus

dem Stadtteil Vauban heraussticht. Durch die

Türe gelangt man in das Innere der „Burg“.

Joe empfängt den Besuch in seinem Wohn-

wagen, der ihn einmalig 20 Euro gekostet hat

– nicht viel für ein Zuhause. Aber was kann

man für diesen Preis erwarten?

Versifft, schimmelig und im Winter viel

zu kalt. Doch „selbst ist der Mann“, Joe ließ

nach dem Kauf des Wagens nicht viel Zeit

verstreichen und sammelte verschiedenste

Holzteile zusammen, um sein neu gewon-

nenes Zuhause heimelig zu machen – so kam

er auch zum größten Bett in der gesamten

Wagenburg, das er seit kurzem allerdings mit

einem Mitbewohner teilt. Wenn er noch einen

Wunsch für seinen Wohnwagen frei hätte,

wäre das eine Dachterrasse. So eine, wie es

auf der Wagenburgkneipe gibt.

„Setzt euch hin wo ihr wollt, mit oder

ohne Schuhe“, mit diesen selbstverständlichen

Worten weist er den Besuch auf sein Bett.

So gemütlich wie heute ist es da allerdings

nicht immer, Joe berichtet vom vergangenen

Winter: „Ich wachte morgens auf, von warmen

Decken umhüllt, und die Oberfläche meines

Schlafsacks war von einer dünnen Eisschicht

bedeckt.“ Das wird ihm nicht mehr passieren:

Jetzt hat er einen Ofen. Jedoch ist klar, dass

eine Badewanne, Küche oder andere Be-

quemlichkeiten keinen Platz haben.

Klopf-klopf – mitten im Gespräch steckt ein

Mann den Kopf durch die Eingangstüre von Joes

Wohnwagen und fragt: „Habt ihr Hunger? Ich hab

grad etwas gekocht.“ Im Gegensatz zum „norma-

len“ Leben sieht man seine Nachbarn hier jeden

Tag mehrmals. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist

etwas, das Joe besonders an der Wagenburg

gefällt: „Und falls mich meine Nachbarn mal

nerven, kann ich meinen Wagen einfach umstel-

len.“ Einen gemeldeten Wohnsitz hat er noch bei

seiner Mutter, welcher aber nur zum Empfangen

der Post dient, dort hat er nicht mal ein Bett.

Joe gestaltet seinen Alltag selbst, er macht das,

wonach ihm der Sinn steht. Zu seinen Hobbys

gehören Jonglieren und Tätowieren. Wenn er Lust

hat, räumt er Gemeinschaftsplätze auf, spült ab

und verbringt viel Zeit mit seinen Mitmenschen.

Die Devise lautet: Jeder räumt seinen eigenen

Dreck weg. „Aber wenn sich einer für das Spülen

verantwortlich fühlt, kann er das ruhig machen“,

so der Wagenbewohner. Wohin sein Müll kommt,

möchte er allerdings nicht verraten.

„Mein Beruf lautet: ,Vollzeitarbeitslos‘“

Hartz IV bezieht er nach eigenen Angaben aber

dennoch schon seit drei Jahren nicht mehr. Auf

Ein-Euro-Jobs hat er keinen Bock. Er und die

anderen Wagenburgler bekommen von einem

Freund, der bei der Tafel arbeitet, regelmäßig

abgelaufene Lebensmittel, die selbst die Tafel

nicht mehr verkaufen darf.

Manche Passanten schauen neugierig

durch die Tore in das Innenleben der „Burg“,

andere bezeichnen die Wagen und die kreativ

selbst gebauten Gemeinschaftsräume als

„Sperrmüllansammlung“. Besucht Joe seine

Schwester in ihrer Wohnung, wird er schnell

müde und fühlt sich eingeengt. Er akzeptiert

das Leben der Hausbewohner und fände es

schön, wenn auch sein Lebensstil toleriert wird.

Ein ZuhausE Für 20 EuroJoes Leben in der Freiburger Wagenburg

Page 13: f79 - Schuelermagazin 12.10.

13f79 // 12.10

In Wohnungen wird Joe schnell müde und fühlt sich eingeengt, wenn ihn in der Wagenburg die Nachbarn nerven, stellt er sein Zuhause (unten links) einfach um.

PausengesPräch

Page 14: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Text // Mona Kern, Julia MerzFotos // fotolia, istock.com

f79 // 12.10

14

Das wahrscheinlich von Jugendlichen

meistgelesene Horoskop ist das der Bravo. „Die

Seite soll nicht nur Nutzwert bieten, sondern

auch unterhalten“, erklärt Bravo-PR-Referentin

Katrin Hienzsch. Bei den Bravo-Horoskopen

steht also der Spaß-Charakter im Vordergrund.

Wert legt die Jugendzeitschrift dabei auf die

speziell für junge Leser attraktiven Inhalte.

„Wichtig ist eine seriöse und zielgruppenge-

rechte Aufbereitung“, so die Referentin weiter,

„Rubriken, Sprache und Textmenge sind speziell

auf junge Leser abgestimmt.“ Wie bei vielen

anderen Zeitungen und Zeitschriften – etwa

auch beim Freiburger Wochenbericht – wird das

Horoskop bei der Bravo nicht von hauseigenen

Redakteuren, sondern von einem externen Autor

geschrieben. „Unsere Horoskop-Autorin ist

definitiv keine Astrologin“, gesteht PR-Referentin

Hienzsch ein – der „wissenschaftliche“ Wert der

Seite ist also zumindest fragwürdig.

Unbestritten sind die Horoskope unge-

heuer beliebt. Laut einer Studie des Instituts für

Demoskopie Allensbach lesen etwa 75 Prozent

regelmäßig ihr Horoskop in Zeitungen oder

Zeitschriften. Die Shell-Studie aus dem Jahr 2003

stellt jedoch fest, dass nur knapp 22 Prozent der

Befragten zwischen 12 und 25 Jahren wirklich

daran glauben, was ihnen in ihrem Horoskop

prophezeit wird. Und vermutlich liegen sie damit

goldrichtig.

Besonders bei Horoskopen in Zeitungen

und Magazinen fällt auf, dass die Aussagen

schwammig und ungenau sind. „Die Texte sind

so konstruiert, dass sie sowohl für die breite

Masse als auch für jeden Einzelnen gelten“, erklärt

Sprachwissenschaftlerin Katja Furthmann. „Die

‚Vulgär-Astrologie‘ mit den Sternzeichen-Texten,

die man in Zeitschriften finden kann, das ist

einfach Unterhaltung und wird völlig zu Recht von

wissenschaftlich denkenden Menschen kritisiert“,

findet auch Berufsastrologin Andrea Rust. Ein

„echtes“ Horoskop wird ganz individuell erstellt

und berücksichtigt Geburtsdatum, -zeit und -ort.

Aber lassen sich daraus dann Rückschlüsse auf

den Charakter herstellen? Gibt es Verbindungen

zwischen den Bewegungen der Sterne und dem

Lebenslauf des Einzelnen?

Astronomen, die sich wissenschaftlich mit

dem Lauf der Sterne befassen, halten das für

Hokuspokus. In ihren Augen ist die Astrologie

reine Geldmacherei. Allerdings ist die Feindschaft

zwischen Astronomen und Astrologen gar nicht so

alt. Bis zur Aufklärung galt sowohl die Erforschung

der Sterne als auch die Frage nach dem Sinn, den

die Bewegung der Sterne hat, als „wissenschaft-

lich“. Viel jünger als der Streit der Sterngucker ist

allerdings die Erfindung der Zeitungshoroskope.

Die gibt es erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts

und – da sind sich Astrologen und Astronomen

ausnahmsweise einmal einig – sie sind völlig

unsinnig. Ebenso einig sind sich aber Millionen

von Lesern und Leserinnen, die finden, dass

die tägliche oder wöchentliche Lektüre dieses

Sterngucker-Nonsens schlichtweg Spaß macht!

Jeder kennt sie, viele lieben sie und nicht

jeder glaubt an sie! Floskeln wie „Venus for-

dert dich auf, mehr aus dir herauszugehen“

oder „Du neigst dazu, deine Kräfte zu

überschätzen“ hat wohl jeder schon mal

gelesen. Doch was steckt wirklich dahinter?

Sind Horoskope ein ernstzunehmender

Ratgeber, um Entscheidungen zu treffen

oder doch nur eine spaßige Pseudo-Pro-

phezeiung? Was steckt wirklich hinter dem

„Hokuspokus Horoskop“?

astrologie

HokuspokusHoroskop sterndeuterei: WissenschaftlicheVision oder Geldmacherei?sterndeuterei: WissenschaftlicheVision oder Geldmacherei?

Page 15: f79 - Schuelermagazin 12.10.

15f79 // 12.10

astrologie

Page 16: f79 - Schuelermagazin 12.10.

TesT

f79 // 12.10

16

Jedi-Ritter? Der f79-Test: In welche Zeit gehörst du?

1. Was unTernimmsT du miT deinen Freunden am Wochenende?

a) Mal schauen, was so im Kino läuft. R

b) Wir grillen. S

c) Ich gehe mit Freunden den SC anfeuern. A

d) Wir überlegen uns ein Projekt für „Jugend forscht“. Z

e) Meine Freunde und ich gehen auf eine Party. N

2. du hasT verschlaFen und dadurch deinen Bus verpassT. Was machsT du?

a) Ich ruf mir ein Taxi. Ist zwar teuer, aber dafür bin ich nicht im Stress. A

b) Ich nehme mein E-Bike und geb’ Gas ... ähh, Strom! Z

c) Das ist nicht schlimm. Ich bin kreativ und lasse mir eine gute Ausrede einfallen, während ich zur Schule schlendere. R

d) Ich renne zur Schule. S

e) Ich warte auf den nächsten Bus. Kann ja mal vorkommen. N

3. auF Welchen inTerneTseiTen BisT du am häuFigsTen?

a) facebook.com/schueler-vz.de N

b) google.de Z

c) youtube.com R

d) wikipedia.org A

e) Ich hänge nicht so viel am PC. S

Bin ich etwa im falschen Film?!

Oder wohl eher, im falschen Zeitalter?

Wenn du dir diese Frage schon öfter

gestellt hast, dann ist der aktuelle

f79-Test genau das Richtige für dich.

Finde heraus, ob du in die Gladiato-

renarena neben Caesar oder in eine

Rakete auf dem Weg zu einem

Paralleluniversum gehörst. Lass dich

überraschen, was deine Eigenschaften

über dich aussagen. Vielleicht bist

du deinen Helden aus der Vergangen-

heit oder der Zukunft viel ähnlicher

als du denkst.

Schnapp dir einen Stift, beantworte

die zehn Fragen, zähle die Buch-

staben und du wirst sehen, in welche

Epoche du gehörst.

Text // Alexander Pillo, Isabel Köck, Annette CesarFotos // istockphoto.com, fotolia.com, ddp

Page 17: f79 - Schuelermagazin 12.10.

TesT

17f79 // 12.10

4. Was issT du gerne?

a) Trauben, Süßigkeiten, was für zwischendurch A

b) Etwas Exquisites für den Gaumen R

c) Pommes, Pizza, Spaghetti, aber auch gern mal Salat N

d) Sauerbraten oder Schnitzel, am liebsten Fleisch S

e) Tofu und Gemüse Z

5. du zoFFsT dich miT deinem Kumpel/einer Freundin. er/sie BringT einen ‚deine-muTTer’-spruch. Wie reagiersT du?

a) Ich bin sauer und rede kein Wort mehr mit ihm. A

b) Das regele ich mit den Fäusten S

c) Ich kontere mit einem besseren Spruch. R

d) Wie albern, das tangiert mich überhaupt nicht. Z

e) Ich lache mit. Ist doch nur ein blöder Spruch. N

6. Was WillsT du späTer mal Werden?

a) Ich will was für die Gesellschaft tun. Politiker oder Jurist find ich nicht schlecht. A

b) Weiß ich noch nicht. Vielleicht studiere ich Betriebswirtschaftslehre. N

c) Künstler, Sänger, Designer – ich will meiner Kreativität freien Lauf lassen können. R

d) Sportler, Förster, Bergarbeiter – Bewegung und Natur sind wichtig. S

e) Forscher, Wissenschaftler, Astronaut. Z

7. Was Können andere an dir nichT aussTehen?

a) Dass ich nicht still sitzen kann. S

b) Meine Sturheit, ich muss immer Recht haben. A

c) Ich mache mir zu viele Gedanken. Das nervt sie manchmal. Z

d) Dass ich mich in den Mittelpunkt dränge und immer auffallen will. R

e) Ich bin viel zu anhänglich. Ohne meine Freunde bin ich aufgeschmissen. N

Page 18: f79 - Schuelermagazin 12.10.

TesT

f79 // 12.10

18

Der Neandertaler Technik: Nein, danke. Alles

was einfach und simpel ist, passt

zu dir. Kleidung ist dir nicht sehr

wichtig, Hauptsache praktisch und

bequem. Für dich spielt Ausse-

hen keine Rolle. Im Notfall reicht

auch mal ein Efeublatt. Götter und

Mythen findest du uninteressant,

für dich ist wichtig, dass abends

was auf deinem Teller liegt. Die

Natur ist dein zweites Zuhause,

wahrscheinlich könntest du drei

Tage in der Wildnis überleben.

Dein Körper liegt dir sehr am

Herzen, Sport hat für dich oberste

Priorität. Du bist froh über jede

sportliche Herausforderung, die

sich dir bietet, denn dir ist wichtig,

dass dein Körper Top durchtrai-

niert ist. Das merkt man auch

an deinen Diskussionen, du bist

kein Freund der großen Worte

und lässt lieber Taten sprechen.

Außerdem bist du sehr auf dich

beschränkt. Dein Freundeskreis

besteht vielleicht aus fünf Leuten,

deine Geschwister inklusive.

Misch dich doch mal unters Volk,

Leben besteht nicht nur aus

Fressen und Gefressen werden.

Du solltest mal probieren, mit

deinen Mitmenschen zu kom-

munizieren. Wenn du nun auch

noch mehr auf dein Aussehen

achtest, solltest du bald auf der

Beliebtheitsskala deiner Schule

mammutmäßig weit oben stehen.

sTeinzeiT s

8. Welches isT dein lieBlingsFach?

a) Latein, Geschichte A

b) Naturwissenschaften, Technik und Englisch Z

c) Sport S

d) Kunst, Französisch, Musik R

e) Deutsch N

9. Wie WürdesT du deinen musiKgeschmacK BeschreiBen?

a) Rap, Hip-Hop, R’n’B S

b) Songs zum Mitsingen – Die Atzen find ich cool. A

c) Klassische Klaviermusik. Auch gegen Beethoven und Co. hab ich nichts. R

d) David Guetta, Rihanna … Was gerade so im Radio läuft. N

e) Paul Kalkbrenner und Frittenbude. Techno und Elektro. Z

10. Wie WürdesT du dich selBsT BeschreiBen?

a) Verträumt, kreativ und spontan R

b) Was sagen denn die anderen? N

c) Engagiert, wissbegierig und ehrgeizig. A

d) Genial, innovativ und ideenreich. Z

e) Sportlich, sportlich und sportlich. S

Zähle die Buchstaben

hinter deinen Antworten

zusammen. Welcher

taucht am häufigsten auf?

Dies ist dein Zeitalter!

Die Auswertung findest

du rechts.

S

A

R

N

Z

Page 19: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Der FeldherrDu interessierst dich sehr für

Geschichte, bist politisch

engagiert und liebst es, aktiv

mitzuwirken. Wahrscheinlich planst

du schon wie ein Feldherr die

nächste Demo gegen hohe

Studiengebühren oder schreibst

gerade an einem Beschwerdebrief

an den Bürgermeister. Wenn du

die Gelegenheit hast, an deinem

Reich zu formen, ergreifst du sie.

Du bist begeistert von allem,

was deine Stadt macht und

feuerst den SC bei jedem Spiel

an wie einst ein echter Römer die

Gladiatoren. Du hast vermutlich

eine Dauerkarte und gehst nach

dem Spiel meist mit deinen

Freunden noch einen heben. Wie

Horaz einst sagte: Nunc vino

pellite curas! – Verscheucht

nunmehr mit dem Wein die

Sorgen! Jeder hängt gerne mit dir

ab, aber nur, bis es zu einer

Meinungsverschiedenheit kommt:

Dann wirst du zum Dickkopf. Du

kannst es nicht haben, wenn die

anderen Mal besser sind als du,

aber aufgeben ist gar nicht deine

Art. Du bekämpfst „Asterix und

Obelix“, bis wirklich „ganz Gallien

besetzt ist“.

Fang endlich an, auch mal

andere Meinungen zu akzeptie-

ren, bevor sich – wie einst bei

Caesar – eine Verschwörung

gegen dich erhebt.

Der SonnenkönigDu gehörst in die Renaissance,

denn du liebst Details und

Verschnörkelungen. Daher bist du

immer wieder fasziniert von Kunst

aller Art. Wahrscheinlich summst

du gerade ein Lied vor dich hin,

dessen Namen du noch nicht

einmal kennst. Außerdem liebst du

die Übertreibung. Das bringst du

oft in Form deiner Klamotten zum

Ausdruck. Dich stört es kein Stück,

dass dir in der Schule alle

hinterher schauen. Im Gegenteil:

Du magst es, beachtet zu werden

und im Mittelpunkt zu stehen. Aber

hör auf, dich auf Kosten deiner

Freunde dorthin zu drängen!

Du philosophierst gerne vor

dich hin und bist davon überzeugt,

dass der Mensch stolz auf sich

sein kann. Du bist wie die

Menschen der Renaissance der

Meinung, dass du dich nieman-

dem unterwerfen solltest und erho-

benen Hauptes durch die Welt

spazieren kannst. Achtung, das

wirkt jedoch schnell arrogant!

Du bist aber auch ein Träumer,

der glaubt, dass nichts unmöglich

ist. Du liebst es, frei zu sein und

willst tun und lassen können, was

du möchtest. Doch so ist das

Leben leider nicht. Pass auf, dass

du nicht wie einst der Sonnenkö-

nig Ludwig XIV. in deiner Traum-

welt versinkst und am Ende nur

mit Luftschlössern dastehst.

Der von Facebook„Schatz, kommst du zum

Abendessen?“ „Ja, gleich, muss

nur noch schnell posten, dass ich

kurz weg bin!“ Diese Situation

kennst du sicher. Den ganzen Tag

hängst du vor dem PC, dein

Leben spielt sich auf Facebook

ab, ohne die Apps auf deinem

iPad wärst du aufgeschmissen,

und wenn Mama nicht wäre,

würdest du dich nur von

McDonald’s ernähren.

Auf eine bestimmte Musikrich-

tung lässt du dich nicht ein, lieber

gehst du mit den Trends. Das Hier

und Jetzt ist deine Zeit, du würdest

dich anderswo überhaupt nicht

wohlfühlen. Du lebst vor dich hin

und machst dir keine Gedanken

über die Zukunft und die Probleme

von morgen. Dein Müll landet am

Straßenrand, und anstatt auf dem

Fahrrad Kalorien zu verbrennen,

verbrennst du lieber Treibstoff im

Auto deiner Mutter.

Mit deinen Freunden teilst du

deine Hobbies, ihr habt oft

dieselben Ansichten und deshalb

gibt es selten Streit. Pass auf, dass

du nicht zum Mitläufer wirst! Du

tust zwar so, als sei dir Individuali-

tät wichtig, aber in Wahrheit

unterscheidest du dich nicht allzu

sehr von den anderen. Versuche

doch mal etwas Eigenes

durchzuziehen und lass dich nicht

immer vom Mainstream mitreißen!

Der Jedi-RitterDie Macht ist mit dir, denn du

bist ein Technik-Freak. Der neue

Personalausweis ist für dich

bereits Schnee von gestern.

Während die anderen noch

begeistert mit einer Kreditkarte

durch die Stadt laufen, hast du

dir schon überlegt, einen unter

die Haut implantierten Chip zu

erfinden, der ein Portemonnaie

ersetzt.

Du denkst immer einen Schritt

weiter, zumindest so lange, bis

endlich ein Roboter erfunden

wurde, der dir das Denken

abnimmt. Du kämpfst für die

Welt von morgen, indem du auf

erneuerbare Energien setzt und

auf die Umwelt achtest.

Schließlich weißt du, dass es

so mit unserer Erde nicht

weitergehen kann. Das ist ja alles

schön und gut, aber wenn du

darüber nachdenkst, heimlich

deine kleine Schwester in einem

Reagenzglas zu klonen und zu

optimieren, nur weil dich die

echte nervt, geht das zu weit!

Deswegen – und wegen

deinem Laserschwert – halten

dich viele für einen Freak. Pass

auf, dass du hinter deinen

Zukunftsvisionen nicht deine

Freunde vergisst. Tipp: Versuche

auch in der heutigen Zeit zu

leben, so schlecht ist die

Gegenwart nicht.

anTiKe a renaissance r neuzeiT n zuKunFT z

Page 20: f79 - Schuelermagazin 12.10.

BIOLOGIE

Nicht uNüberlegt

haNdelNSchwanger in der Schule – was tun?

Jedes Jahr werden in Deutschland meh-

rere tausend Mädchen unter 18 Jahren

schwanger – die meisten unabsichtlich, viele

gehen noch zur Schule. Oftmals ist eine

Schwangerschaft erst einmal ein Schock für

die werdenden Mütter und sie fragen sich,

was sie jetzt tun sollen. Bei verschiedenen

Organisationen wie Pro-Familia oder dem

Sozialdienst Katholischer Frauen werden sie

auf die Geburt vorbereitet und während der

Schwangerschaft und in ihren ersten Mona-

ten als frischgebackene Mutter begleitet.

Text // Jennifer Brotz, Melanie Hirt Fotos // istock.com, Pixelio

f79 // 12.10

20

?„Manche freuen sich, aber

viele reagieren auch ge-

schockt“, erklärt Tiziana

Liguori von Pro-Familia,

und fügt an: „Nicht

wenige denken über

Abtreibung nach.“

Fest steht: Wer ein

Kind erwartet, trägt

eine große Verant-

wortung – erstmals im

Leben nicht nur für sich

selbst, sondern auch für einen

anderen Menschen, daher ist es wichtig, dass

man nicht unüberlegt handelt.

„Bevor man abtreibt, sollte man sich die

ganze Sache noch einmal durch den Kopf

gehen lassen und sich professionell helfen und

beraten lassen“, so Liguori, „vielleicht können

die Mädchen ja doch ein positives Gefühl

für das Kind aufbringen. Und sie sollten sich

erklären lassen, was es alles für Möglichkeiten

gibt.“

Wenn der Entschluss fällt, das Kind zu

behalten, sollte sich die werdende Mutter bei

Beratungsstellen informieren, das kann helfen,

für ein Kind bereit zu sein. Solche Beratungen

erhält man etwa bei Pro-Familia oder auch

dem Sozialdienst Katholischer Frauen SKF in

Freiburg.

Der SKF hat in der Freiburger Komturstra-

ße ein Mutter-Kind-Haus eingerichtet, in dem

junge Mütter rund um die Uhr Unterstützung

erfahren. Dort werden Schwangere und Mütter

ab 14 Jahren bei praktisch allem unterstützt

und begleitet. Sozialpädagogin Bianca Faller

vom SKF erklärt, wie sie schwan-

geren Mädchen hilft: „Die

Mädchen können hier je

nach Hilfeplan zwischen

anderthalb und drei

Jahren wohnen, sie

lernen in der Einrich-

tung, sich auf die Geburt

vorzubereiten, Pflege und

Erziehung des Kindes sowie

sich an den Bedürfnissen des

Kindes zu orientieren und bekom-

men Unterstützung bei Amtsgängen.“ Vor

allem bekommen die jungen Mädchen wichtige

Informationen, die sie zum Thema Schwanger-

schaft und Baby brauchen. Sie werden ärztlich

durch die auch für den Körper schwierige Zeit

begleitet. Kindesväter, Freunde und Verwandte

sind im Haus willkommen, solange das Ver-

hältnis gut ist und es der jungen Frau und dem

Baby nicht schadet.

„Die Schülerinnen gehen auf eine Regel-

oder berufsbildende Schule, wenn es ein Ziel

des Hilfeplanes ist, welcher mit dem finan-

zierenden Jugendamt erstellt wird. Eine enge

Kooperation mit der Schule ist dann nötig“,

erklärt die Sozialpädagogin.

Eine Schwangerschaft im Schüleralter

überrumpelt die meisten – allein auf sich

gestellt ist aber niemand. Das bedeutet nicht,

dass man das Thema auf die leichte Schulter

nehmen sollte, denn wer ein Kind großziehen

möchte, muss bereit sein, auch für den kleinen

Menschen sorgen zu können. Und solange die

einzige Einnahmequelle das Taschengeld der

Eltern ist, ist es dafür eigentlich zu früh.

Page 21: f79 - Schuelermagazin 12.10.

RuBRIk

21f79 // 12.10

BIOLOGIE

Schwanger als Schülerin: Für viele erst ein-mal ein Schock – obwohl es sich eigentlich um eine der schönsten Sachen der Welt handelt.

Fünf Fakten rund um

Schwangerschaften unter

18:

1. Laut Statistiken werden mehr Hauptschülerinnen als Gymnasiastinnen

schwanger.

2. 60 Prozent der jungen Frauen gaben im Rahmen einer im Nachrichten-

magazin Focus veröffentlichten Untersuchung der Bundeszentrale für gesund-

heitliche Aufklärung an, mit Pille oder Kondom verhütet zu haben und trotzdem

schwanger geworden zu sein. Immerhin ein Drittel hat gar nicht verhütet.

3. Kurz vor der Geburt stehen die Mädchen unter Mutterschutz. In dieser

Zeit während der Schwangerschaft und vier Monate nach der Entbindung

sind Schülerinnen von der Schulpflicht befreit.

4. Schülerinnen haben keinen Anspruch auf das Sorgerecht solange sie noch

minderjährig sind. Bis dahin sorgt der Vormund – zumeist die Eltern – für das Kind.

5. Wenn man schwanger ist und man kann sich nicht vorstellen, Mutter zu

werden, ist nicht nur ein Schwangerschaftsabbruch eine Lösung. Man kann

das Kind in eine Pflegefamilie oder zur Adoption freigeben.

beratungsstellen:

1. Pro Familia e. V.

Humboldtstr. 2

79098 Freiburg

www.profamilia-freiburg.de

2. Sozialdienst Katholischer

Frauen e. V., Kartäuserstr. 51

79102 Freiburg

www.skf-freiburg.de

Page 22: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Jobstarter

Roman Ringwald ist Ausbildungsleiter in der

Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau.

Er ist seit über 25 Jahren in diesem Beruf

tätig und erhält jährlich über 400 Bewer-

bungen. Somit kann man ihn auf diesem

Gebiet getrost als Experte bezeichnen. f79-

Reporterin Vanessa Stephan hat ihn in der

Sparkasse Freiburg zum Interview getroffen.

f79 // 12.10

22

f79 // Wie viele Bewerbungen bekommt die

Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau denn pro

Jahr – und wie viele davon lesen Sie persönlich?

Ringwald // Jährlich bekommen wir ungefähr

400 Bewerbungen für unsere etwa 35 Ausbildungs-

plätze, zudem bewerben sich rund 800 junge Leute

pro Jahr für ein Praktikum. Ich lese alle 1200

Bewerbungen durch. Als Ausbildungsleiter habe ich

diesen Anspruch an mich selbst, jedem Bewerber

die gleiche Chance zu geben.

f79 // Wie groß ist der Anteil der guten Bewer-

bungen?

Ringwald // 90 Prozent der Bewerbungen sind

hervorragend und 8 Prozent noch richtig gut.

f79 // Also sind zwei Prozent schlecht?

Ringwald // Naja, schlecht – einige wenige

könnte man noch verbessern.

f79 // Wie sieht eine gute Bewerbung aus?

Ringwald // In der Bewerbungsmappe sollten ein

Bewerbungsschreiben, ein tabellarischer Lebenslauf,

ein Lichtbild und Kopien der letzten zwei Schulzeug-

nisse enthalten sein. Wenn man sich hervorheben

möchte, kann man die erste Seite der Bewerbungs-

mappe individuell gestalten. Oder man kann

interessante Zertifikate beilegen und die Begründung

für den Ausbildungswunsch nicht irgendwo

abschreiben. Wenn der Bewerber schon sein

eigenes Geld mit kleinen Jobs verdient, wenn er

Praktika gemacht hat oder eine Jugendgruppe

organisiert, dann kann er auch dafür entsprechende

Nachweise reinlegen.

f79 // Und nach welchen Kriterien wählt die

Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau ihre

zukünftigen Azubis aus?

Ringwald // Nach einer Vorauswahl über die

Unterlagen laden wir etwa 250 junge Menschen zu

einem Eignungstest ein. Dabei geht es vor allem

darum, die theoretischen Fähigkeiten im kaufmän-

nischen Bereich zu testen. Etwa die Hälfte davon

erhält danach eine Einladung zu einem Bewerbertag,

an dem wir die jungen Menschen in verschiedenen

Übungen, Fallstudien und einem Interview kennenler-

nen. Dabei können die Bewerber und Bewerberinnen

richtig Gas geben und ihre Motivation für eine

Ausbildung bei uns unter Beweis stellen.

f79 // Welche Rolle spielen die Schulnoten und

welche der persönliche Eindruck?

Ringwald // Es müssen keine Einser im Zeugnis

stehen. Der persönliche Eindruck spielt schon eine

größere Rolle. In unserem Bereich muss man

motiviert sein, sich ausdrücken und sich präsentieren

können. Man muss offen und aufgeschlossen sein

und auch den Willen haben, diese Ausbildungsstelle

zu bekommen. Dabei kann man durchaus auch

etwas nervös sein, das gehört dazu – das war bei mir

damals auch so.

f79 // Gibt es denn Dinge, die gar nicht gehen?

Ringwald // Also Dinge wie Pünktlichkeit, gepflegtes

Auftreten und Höflichkeit sollten selbstverständlich

sein. Wer sich bei mehreren Betrieben bewirbt, sollte

darauf achten, dass das Anschreiben richtig ist, dass

die Bewerbung im richtigen Umschlag ist. Auch

Rechtschreibfehler müssen nicht sein.

f79 // Gibt es noch andere Möglichkeiten, sich

zu bewerben?

Ringwald // Wir bevorzugen die Online-Bewerbung.

Das hat viele Vorteile. Es ist auf jeden Fall schnel-

ler, einfacher und umweltfreundlicher als die

schriftliche Bewerbung.

Text // Vanessa StephanFotos // Felix Holm, fotolia.com

EigEnschaftEn wichtiger als noten

Sparkassen-Ausbildungsleiter Roman Ringwald zum Thema

Bewerbungen

Page 23: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Jobstarter

23f79 // 12.10

Am 18. und 19. März 2011 informieren in der Lahrer Sulzberghalle

regionale Unternehmen über die Themen Ausbildung, Beruf und Weiterbil-

dung – eine klassische Berufsinformationsmesse eben. Eben nicht! Das

Besondere an der „Beruf und Co.“ ist, dass Schüler hier nicht nur passiv als

Gäste, sondern auch aktiv als Organisatoren mit eingebunden werden.

Verschiedene Schulen aus der Region Lahr beteiligen sich seit November

2010 an dem Projekt, indem sie sogenannte „Schülerfirmen“ bereitstellen,

die sich um Teile der Organisation kümmern. Da gibt es etwa eine Catering-

Firma, eine Technik-Firma, eine Marketing-Firma oder eine Film-Firma. Jede

Firma wird von qualifizierten Fachkräften aus dem jeweiligen Bereich betreut

oder von Firmen und Hochschulen unterstützt.

Auch das f79 hilft mit: Redaktionsleiter Felix Holm berät die zehnköp-

fige Pressefirma vom Lahrer Scheffel-Gymnasium. Die Nachwuchs-Reporte-

rinnen werden in den kommenden Monaten bis zum Messestart über

Wissenswertes, Interessantes und Lustiges aus dem Messeumfeld berich-

ten. Verfolgen lässt sich das Ganze auch über die Homepage www.f79.de

INFos // www.beruf-co.de

Mehr als 3.000 Schülerinnen und

Schüler informierten sich im Januar 2010

auf der Freiburger Job-Start-Börse bei über

70 Ausstellern aus der Region über ihre

Möglichkeiten in der beruflichen Zukunft.

Am Mittwoch den 9. und am Donnerstag

den 10. Februar 2011 findet das Event in

Kooperation mit dem Tag der beruflichen

Bildung im Freiburger Konzerthaus erneut statt. Am Mittwochabend stehen

allen Interessierten von 18.30 bis 21 Uhr die Türen offen. Am Freitag geht es

dann um 9 Uhr los, Ende ist gegen 16.30 Uhr.

„Die Börse bietet jungen Menschen die Chance, in einem relativ

kurzen Zeitraum an einem Ort sehr viel Informationen über ihre berufliche

Zukunft zu erhalten“, erklärt Wolfgang Poppen, der die Badische Zeitung im

Lenkungsausschuss der Jobstartbörse vertritt, warum es sich lohnt,

hinzugehen. „Es sind Betriebe anwesend, oft mit deren Auszubildenden

oder Personalverantwortlichen. Außerdem erhalten die Schüler die Möglich-

keit, sich einzelne Fachreferate anzuhören.“ Zusätzlich zu den Betrieben

präsentieren auch die Freiburger beruflichen Schulen im Rahmen der

gemeinsamen Veranstaltung ihr berufsbildendes Angebot.

„Ich hoffe, dass wieder viele Schüler wertvolle Eindrücke von

möglichst vielen verschiedenen Berufen erhalten und sich ein Meinungsbild

machen können. Wir freuen uns über Schüler aus allen Schulen, gleich ob

Hauptschule, Realschule oder Gymnasium“, lädt Poppen alle Interessierten

zur Börse im Februar ein – der Eintritt ist kostenlos.

Auch für 2011 setzen sich die Kooperationspartner dafür ein, ein

möglichst breites Portfolio an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten durch

die Aussteller abzudecken. So sollen Schüler und angehende Auszubildende

bestmöglich bei der Berufswahl unterstützt werden.

INFos // www.jobstartboerse.de

Text // Felix Holm; Foto // fotolia.com

Schüler imChefSeSSelDie Messe „Beruf und Co.“ in Lahr wirdvon Schülern mitorganisiert – f79 hilft

Text // Felix Holm; Foto // istockphoto.com

Job-Start-börSefreiburg 2011Informationen zu Berufenund Ausbildungen kompakt

Page 24: f79 - Schuelermagazin 12.10.

JOBSTARTER

f79 // 12.10

24

Als Schüler denkt man oft darüber nach,

was nach dem Abschluss kommt. Ausbil-

dung? Weiterführende Schule? Studium?

Ende Oktober hatte die Bundesagentur

für Arbeit zu einer Pressekonferenz ein-

geladen, bei der Zahlen und Fakten zur

Situation auf dem regionalen Ausbildungs-

markt vorgestellt wurden. Die beiden

f79-Reporter Jonathan Külz und Mara

Kitiratschky waren vor Ort und haben die

wichtigsten Fakten für euch rausgefiltert.

Sieben Tipps und Fakten über den Ausbildungsmarkt

ES iST gEnug FürAllE dA!, ,

1Du bist nicht alleineDir sollte klar sein, dass du nicht nur auf dich selbst

gestellt bist. Bei der Agentur für Arbeit kannst du einen

Termin vereinbaren, die dort angestellten Berater haben

fachmännische Tipps für dich und helfen dir, herauszu-

finden, was genau du nach deinem Abschluss machen

willst. Außerdem gibt es mehrere Berufsorientierungs-

projekte, wie etwa Schulpraktika, die dir ein Kennenler-

nen der praktischen Berufswelt ermöglichen.

2 Ausland statt AusbildungWer nach seinem Schulabschluss nicht sofort ins Berufsleben

einsteigen will, hat auch noch andere Möglichkeiten. Alternativen

wären etwa ein Auslandsjahr in Form eines Au-pair-Aufenthalts

oder ein Jahr „Work and Travel“, das aus Reisen und Arbeiten

besteht. Und wer nicht ins Ausland möchte, kann immer noch ein

freiwilliges soziales Jahr machen. Lasst euch zu nichts überreden,

nur ihr selbst wisst, was das Richtige für euch ist.

3Voraussetzungen für gute Chancen Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agenturen

für Arbeit Freiburg und Offenburg Bärbel Höltzen-Schoh

nennt die wichtigsten Voraussetzungen für einen Platz als

Auszubildende/r. Neben Fachwissen sind das: „Pünktlichkeit,

Teamfähigkeit, Engagement, Spaß und Interesse an der Arbeit.“

Ein guter Schulabschluss ist dabei ebenfalls nützlich.

Text // Jonathan Külz, Mara KitiratschkyFotos // fotolia, ddp, Bilderbox

Page 25: f79 - Schuelermagazin 12.10.

JOBSTARTER

2012 geht dieWelt nicht unter

Auch wenn es die Mayas vorausgesagt

haben: Zumindest auf dem Ausbildungsmarkt

geht die Welt trotz Doppel-Abiturjahrgang nicht

unter. „Es wird zu keinem Crash kommen“, er-

klärt der Geschäftsführer der Arbeitsagentur Bo-

ris Gourdial. „Es wird große Kraftanstrengungen

kosten, doch durch

eine breite Kampa-

gne wird bis zum

Jahr 2012 die Zahl

der Ausbildungs-

und Studienplätze

erhöht.“

4 Es ist genugfür Alle da.

In Freiburg gab es

2009/2010 insgesamt

3.276 Bewerber und

3.489 Ausbildungsplätze.

Das heißt, mindestens

213 Stellen bleiben un-

besetzt. Darunter sind die

meisten freien Plätze im

Bereich Gastronomie und

Ernährung – insgesamt

37. Auch im Metall- und

Elektrogewerbe werden zu wenige Ausbil-

dungsplätze besetzt.

5 Entdeckt neueOrte

Wenn ihr keinen Platz in Freiburg findet,

zögert nicht, auch in eurer Umgebung zu

suchen. Seid nicht zu faul, euch andernorts

zu bewerben, oder wollt ihr für immer im sel-

ben Ort wohnen bleiben und arbeiten? Boris

Gourdial weiß: „In Freiburg gibt es einen

hohen Anteil an Jugendlichen, die keinen

Ausbildungsplatz

finden, und in

Landkreisen gibt

es unbesetzte

Ausbildungs-

stellen.“

6

7Es kann nicht nur einen gebenFixiert euch nicht nur auf einen speziellen Ausbildungswunsch, sondern seid flexibel und offen für Neues. Vielleicht findet

ihr ja einen Platz in einem Gebiet, das euch sogar mehr Spaß macht als das ursprünglich gewünschte. So habt ihr deutlich

erhöhte Chancen, einen Platz zu finden. „Jugendliche sollen sich nicht nur auf einen einzigen Wunschberuf festlegen, sondern aufgeschlossen für berufliche

Alternativen sein“, rät Bärbel Höltzen-Schoh, „je mobiler und flexibler Jugendliche sind, desto größer sind ihre Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten.“

Freiburg

Ausbildung

A N Z E I G E 5

Die Freiburger Gewerbeakademie richtet seit Mitte 2009

die sogenannten Job-Erkundungs-Tage „JET“ aus. Bei dem

vom Bundesinstitut für Berufsbildung und dem Stuttgarter

Wirtschaftsministerium co-finanzierten Projekt geht es darum,

dass Schüler aller Schularten eine vertiefte Berufsorientierung

in Ausbildungsberufe erhalten.

In zweiwöchigen Praktika besuchen 25 Schüler – zumeist

im Klassenverband – die Akademie und schnuppern in vier

verschiedene Berufe hinein. So haben seit Projektstart bereits

900 Schüler aus Freiburg und Umgebung praktische Erfah-

rungen sammeln können. Ab 2011 sollen es mehr werden:

Bis zu 1300 Schüler sollen pro Jahr an den JET teilnehmen.

Anmelden kann man

sich auf der Seite

www.hwk-freiburg.

de/jet. Dort sollen

demnächst auch

die Termine für

2011 freigeschaltet

werden.

fho

JET soll weitergehen1300 Schüler pro Jahr im Praktikum

Foto: © fho

Page 26: f79 - Schuelermagazin 12.10.

beruFe Vorgestellt

Wer Kartoffeln kauft, geht auf den Münster-

markt und sucht sich nach eigenem Ermes-

sen die schönsten aus. Bei Versicherungen

ist das nicht ganz so einfach: Es gibt keinen

„Münstermarkt“ und die „faulen“ Stücke sind

auch nicht auf den ersten Blick erkenntlich.

Daher gibt es Versicherungsmakler wie

die SÜDVERS-GRUPPE, die ihren Kunden

die bestmögliche Versicherung vermitteln

möchte. Als Makler tritt sie für die Interessen

des Kunden ein. Die SÜDVERS-GRUPPE

beschäftigt an ihren zwölf Standorten in

Deutschland und Österreich 290 Mitarbeiter,

darunter befinden sich zwölf Auszubilden-

de. Es gibt bei der SÜDVERS-GRUPPE zwei

Möglichkeiten, in die Versicherungsbranche

einzusteigen: eine Ausbildung zum Kauf-

mann für Versicherungen und Finanzen

oder einen dualen Studiengang mit einem

Bachelor of Arts (B.A.) in der Fachrichtung

Versicherungen/Versicherungsmakler als

Abschluss. Im Gespräch mit den f79-Autoren

Alexander Strecker und Torben Riese stellen

Gerald Staffar und Michael Eichner ihren Be-

ruf und den jeweiligen Ausbildungsweg vor.

f79 // 12.10

26

KundEnExistEnzEnVerantwortung für

f79 // Könnten Sie in aller Kürze ihre Tätigkeiten

beschreiben?

Eichner // Die SÜDVERS-GRUPPE ist der

Versicherungsmakler und ich bin dort als

Diplom-Betriebswirt aktiv, heute nennt man den

Studienabschluss Bachelor of Arts (B.A.). Meine

Arbeit spielt sich hauptsächlich im direkten

Kontakt mit den Kunden ab. Ich vermittle dabei

Versicherungen, die er bekommen möchte. Da

ich für jede Art von Versicherungen zuständig

bin, kann man mich als Generalist bezeichnen

– ich muss breiter aufgestellt sein als mein

Kollege. Der Unterschied zwischen unseren

Berufen ist, dass ich durch mein Studium in

einem größeren Tätigkeitsbereich ausgebildet bin

und er dafür der Beste in seinem Bereich ist.

Staffar // Als Kaufmann für Versicherungen und

Finanzen bin ich bei der SÜDVERS-GRUPPE

Spezialist im Bereich Haftpflicht mit internationa-

ler Ausrichtung. Im Gegensatz zum Generalisten

habe ich vor allem Kontakt mit unseren Partnern

im Ausland und arbeite fast ausschließlich im

Kontakt mit den Versicherungsgesellschaften

und eher selten direkt im Kontakt mit unseren

Kunden.

f79 // Welche Anforderungen sollte man für diese

Berufe mitbringen?

Eichner // Für meinen Beruf, der sich vorwie-

gend im Außendienst abspielt, sind einige

Kompetenzen essentiell. Wenn Sie ein Gespräch

mit einem Kunden führen, brauchen Sie vor allem

gedankliche Flexibilität und Einfühlungsvermö-

gen.

Staffar // Da ich häufig mit unseren Partnern im

Ausland zu tun habe, sollte man auch gute

Englischkenntnisse mitbringen, das ist unsere

Arbeitssprache. Ich selber habe während meiner

Ausbildung vier Wochen in einem Partnerbüro in

England gearbeitet, um mein Englisch aufzupo-

lieren.

Eichner // Also mit einer Fünf in Englisch kommt

man in unserer Branche nicht weit.

Staffar // Auch sollte man gut mit Zahlen

umgehen können, da etwa die Provisionen in

Promille angegeben werden. Im Kern muss man

aber vor allem kommunikativ sein.

f79 // Wie kamen Sie zu ihren Berufen?

Staffar // Ich bin eher über Umwege zur

SÜDVERS-GRUPPE gekommen. Nach meinem

abgebrochenen Bauingenieursstudium wollte ich

etwas im kaufmännischen Bereich machen und

habe mir die Stellenangebote durchgelesen,

dadurch kam ich hierher.

Eichner // Bei mir war es ähnlich, nur dass ich

zur Berufsberatung gegangen bin. Die haben mir

geraten, etwas im Bank- oder Versicherungswe-

sen zu machen.

f79 // Und warum macht der Beruf Spaß?

Staffar // Das Berufsbild Versicherungswesen

scheint im Vergleich zu anderen Berufen eher

unattraktiv. Aber ich mache einen sehr abwechs-

lungsreichen Job, der sehr interessant ist, und

man hat bei der SüdVers die Möglichkeit,

international zu arbeiten. Man wird hier auf jeden

Fall sehr gut gefördert, indem Weiterbildungs-

möglichkeiten vom Unternehmen unterstützt

werden. Ich selber mache gerade berufsbeglei-

tend meine Weiterbildung zum Versicherungs-

Fachwirt.

Eichner // Weiterbildung ist ganz wichtig für das

Unternehmen, weil wir von der Qualität der

Beratung leben. Ebenfalls haben wir hier ein sehr

gutes Arbeitsumfeld mit netten Kollegen. Was

mich besonders reizt ist die Herausforderung,

das bestmögliche Produkt zu bieten, denn wenn

wir einen Fehler machen, kann dies die Existenz

des Kunden bedeuten. Das Wissen, die ganze

Verantwortung über einen Kunden zu haben,

treibt mich zur bestmöglichsten Leistung an.

Ein Diplom-Betriebswirt (B.A.) und ein Kaufmann

für Versicherungen und Finanzen über ihren Job

Text // Alex Strecker, Torben RieseFotos // Felix Holm, fotolia.com

Page 27: f79 - Schuelermagazin 12.10.

beruFe Vorgestellt

Gerald Staffar und Michael Eichner, hier im Gespräch mit den beiden f79-Autoren Alex Strecker und Torben Riese, arbeiten für die SÜDVERS-Gruppe.

Info SüdverS-Gruppe

ausbildungKaufmann für Versicherung und Finanzen

Dauer // In der Regel drei Jahre, bei besonderer

Leistung ist bei der SÜDVERS-GRUPPE eine

Verkürzung auf zwei Jahre möglich.

Voraussetzung // Abitur, Weiterbildung zum

Versicherungsfachwirt möglich

StudiumDuales Studium mit Bachelor of Arts (B.A.)

als Abschluss, im Studium Spezialisierung

auf Versicherung/Versicherungsmakler

Dauer // drei Jahre

Voraussetzung // Abitur, Weiterbildung durch

Masterstudium möglich

verdienstBei beiden Möglichkeiten ist

der Verdienst derselbe

1. Jahr // € 778; 2. Jahr // € 853; 3. Jahr // € 927

Dazu werden monatlich 50 Euro in eine private

Altersvorsorge einbezahlt

KontaktPersonalleitung Jutta Kraft, fon 0761/4582-309

[email protected], www.suedvers.de 27f79 // 12.10

Page 28: f79 - Schuelermagazin 12.10.

beruFe Vorgestellt

Versicherungen – für die meisten Schü-

ler klingt das wie ein fremdes Land oder

ein Wort aus einer anderen Sprache. Das

ändert sich ganz schnell, wenn das Be-

rufsleben beginnt. „Dann ist das etwas

total Grundlegendes und Wichtiges“,

erklärt Tanja Jonke. Die 22-jährige Halb-

Französin macht derzeit eine Ausbildung

zur Sozialversicherungsfachangestellten

bei der „AOK – Die Gesundheitskasse“

Südlicher Oberrhein. Im f79 erzählt sie,

wie sie dazu kam und warum sie sich

keinen anderen Job mehr vorstellen kann.

f79 // 12.10

28

„ich fühle mich nicht als

„Meine französische Mutter hat in

Deutschland gearbeitet und war bei der AOK

versichert. Sie hat mir immer nur Gutes darüber

berichtet, ich wollte mehr wissen und habe mich

so schließlich über das Internet beworben. Es

ist einfach ein total vielseitiger Beruf mit viel

weniger Büroarbeit, als man vermutet. Zudem

ist die auch längst nicht so aufwendig, wie man

sich das vorstellt. Wir haben täglich Kundenkon-

takt und erhalten Einblick in Gesetze, alleine

das finde ich sehr interessant. Jetzt kenne ich

mich mit Sachen aus, mit denen sich die

meisten nicht auskennen, obwohl es etwas total

Grundlegendes ist.

Die wichtigsten Eigenschaften, die ein

Sozialversicherungsfachangestellter mitbringen

sollte, sind Zuverlässigkeit und Selbstständig-

keit. Und da wir eben auch viel mit Menschen

zu tun haben, sollte man auch nicht unbedingt

schüchtern sein.

Positiv an meiner Ausbildung ist, dass ich

mich hier nicht als Azubi fühle. Ich durfte gleich

richtig ins Berufsleben einsteigen. Dass ich in

Frankreich aufgewachsen bin und lebe, hat für

mich Vorteile: Zum einen spreche ich beide

Sprachen fließend und kann daher unsere

französisch sprechenden Kunden bestens

betreuen – es gibt sehr viele Franzosen, die in

Deutschland arbeiten und daher bei einer

deutschen Versicherung versichert sind. Zum

anderen durfte ich während meiner Ausbildung

ein Praktikum beim französischen Medizinischen

Krankenkassen-Dienst machen und habe dabei

Einblicke ins französische Gesundheitssystem

bekommen. Eines kann ich jetzt jedenfalls sagen:

Viele Deutsche denken, die Franzosen wären im

Vorteil, das stimmt aber nicht.

Aber auch innerhalb der Region bin ich

während der Ausbildung rumgekommen. Bei der

AOK durchlaufen die Azubis verschiedene

Abteilungen. Unsere Bezirksdirektion hat 22

Kundencenter, derzeit bin ich in Freiburg in der

Abteilung „Zahngesundheit und Krankenhaus“,

aber ich war auch schon in Lahr beim „Kranken-

geld“, in Achern beim Vertrieb und in Offenburg

bei der „Freiwilligen Krankenversicherung“. Es ist

gut, wenn man während der Ausbildung verschie-

dene Zweigstellen kennenlernt, so erfährt man

mehr über den Beruf, das Unternehmen und es

macht Spaß, immer wieder neue Luft zu schnup-

pern und andere Kollegen kennenzulernen.“

Text // Felix HolmFotos // Felix Holm, Bilderbox

azuBi“Tanja Jonke macht eine Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten bei der AOK

INFO

Ausbildung

Sozialversicheru

ngsfachangestell

te/r

Ausbildungsdauer // Drei Jahre oder zwei Jahre (mit Abitur)

Voraussetzung // Realschulabschluss

Verdienst (brutto) // 865 Euro im ersten Lehrjahr

938 Euro im zweiten Lehrjahr, 1012 Euro im dritten Lehrjahr

Zusätzlich gibt es Weihnachts- und Urlaubsgeld

Arbeitszeiten // 38,5-Stunden-Woche

Im Netz // www.aok-bw.de

Kontakt

AOK Südlicher Oberrhein, Rebecca Wild – Personal

und Organisation, Fahnenbergplatz 6, 79098 Freiburg

fon 0761/2103-274, [email protected]

Page 29: f79 - Schuelermagazin 12.10.

beruFe Vorgestellt

29f79 // 12.10

Kennt sich mit Dingen aus, mit denen sich die meisten nicht auskennen: Tanja Jonke weiß etwa, dass deutsche Versicherungsneh-mer besser dran sind als französische.

Page 30: f79 - Schuelermagazin 12.10.

beruFe Vorgestellt

Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Frei-

burg GmbH (ASF) ist in Freiburg für das Ein-

sammeln und den Transport der Abfälle, für

die Stadtsauberkeit und den Winterdienst ver-

antwortlich. Das Unternehmen beschäftigt 270

Mitarbeiter/innen und bietet Ausbildungsplät-

ze in verschiedenen Bereichen an, darunter

auch die Ausbildung zum Berufskraftfahrer.

Die 18-jährige Alisia Schmelzle aus Freiburg

ist die erste Frau überhaupt, die sich für

diesen Ausbildungsweg bei der städtischen

Gesellschaft entschieden hat. Mittlerweile be-

findet sie sich im zweiten Lehrjahr. f79-Repor-

terin Cora Kunkler hat sich mit ihr getroffen.

Ihr hat Alisia von ihren Erfahrungen in einem

Beruf erzählt, in dem sie bald einen 170.000

Euro teuren „Dienstwagen“ steuern darf

und in dem hauptsächlich Männer arbeiten.

f79 // 12.10

30

starke Männer, große autos

„Schon als kleines Mädchen war ich oft

mit meinem Vater in der Werkstatt. Ich habe ihm

beim Rumschrauben am Auto geholfen und

entdeckt, dass mir technisches Arbeiten viel

Spaß macht. Mein Vater arbeitet bei der ASF und

durch ihn bin ich schließlich auch dort gelandet.

Ich habe gleich gewusst, dass das der rich-

tige Beruf für mich ist: Hier zählen technisches

Verständnis, körperliche Fitness und Belastbar-

keit, genauso wie Flexibilität und die Fähigkeit,

Ruhe zu bewahren, wenn man im täglichen

Verkehr unterwegs ist. All das bringe ich mit.

In der Ausbildung arbeite ich in der

KFZ-Werkstatt und lerne vor allem, wie man

Fehler am Fahrzeug findet. Das ist wichtig,

damit ich schnell reagieren kann, wenn der

Wagen mal stehen bleibt oder etwas nicht

funktioniert. Ein Vorteil von dem Beruf ist, dass

man lernt, wie man Reifen und Öl wechselt und

das dann am eigenen Auto selbst durchführen

kann. Sonst bin ich auf dem Recyclinghof oder

auch im Büro, wo ich das Erstellen von Fahr-

aufträgen und Tourenplanungen kennenlerne.

Aber am meisten Spaß macht mir das

Fahren. Momentan darf ich allerdings noch

nicht die großen Müllwagen, Kehrmaschinen

oder Containerfahrzeuge lenken, dazu muss

ich erst meinen Führerschein in den Klassen C

und E fertig machen. Der wird mir übrigens vom

Betrieb bezahlt, das ist auch Teil der Ausbildung.

Ich bin jetzt im zweiten von drei Lehrjahren

und habe an nichts etwas auszusetzen. Die Ausbil-

dung macht mir Spaß, die Kollegen sind alle nett zu

mir, und selbst die Büroarbeiten, die man in meinem

Beruf eventuell nicht sofort erwartet, finde ich o.k. Sie

sind für mich eine Art Gehirn-Jogging und tun hin

und wieder gut. Genauso bringt der sechswöchige

Blockunterricht, der zum Dualen Ausbildungs-Sys-

tem dazugehört, Abwechslung in den Arbeitsalltag.

Auch wenn ich in diesem Bereich die

einzige Frau bin, haben mich die Kollegen sehr

schnell und zuvorkommend aufgenommen. Ich

wurde nie belächelt, weil ich den Beruf gewählt

habe. Ganz im Gegenteil: Ich habe immer nur

positive Reaktionen bekommen, und all meine

Freunde finden das, was ich mache, cool. Ich

hoffe, dass ich nach meiner Ausbildung übernom-

men werde und in der ASF meine Karriere starten

kann. Dafür stehen die Chancen aber sehr gut,

da es einen starken Bedarf an Kraftfahrern gibt.“

Text // Cora KunklerFoto // Felix Holm

und mittendrin

Berufskraftfahrer/in

Ausbildungsdauer // Drei Jahre

Voraussetzungen //

guter Hauptschulabschluss

Verdienst (brutto) //

696 Euro im ersten Lehrjahr

745 Euro im zweiten Lehrjahr

790 Euro im dritten Lehrjahr

Arbeitszeiten //

38,5-Stunden-Woche

Kontakt

Abfallwirtschaft und Stadtreinigung

Freiburg GmbH,

Hermann-Mitsch-Str. 26

79108 Freiburg

fon 0761/76707-21

(Bereich Personal)

www.abfallwirtschaft-freiburg.de

Lehrbeginn //

jeweils zum 1. September

aLisiaDie erste Berufskraftfahreri

n bei der ASF

INFO

Frauenpower auf dem Recyclinghof: Alisia Schmelzle am Steuer ihres 170.000 Euro teuren „Dienstwagens“.

Page 31: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Die Hotel- und Tourismusbranche boomt – und bietet spannende

Perspektiven. Beste Voraussetzung für eine Karriere in diesem Berufsfeld bietet

eine Ausbildung an der Europäischen Hotelfachschule Baden-Baden. Hoch-

qualifizierte Dozenten und die enge Zusammenarbeit mit der Hotellerie der

Bäder- und Kulturstadt Baden-Baden garantieren eine Top-Ausbildung.

Die Europäische Hotelfachschule bietet zwei staatlich anerkannte

Ausbildungsgänge, die innerhalb von drei Jahren fit für den Einstieg in die

Hotel- und Tourismusbranche machen: Abiturienten und Fachhochschüler

können sich zum Spezialisten für Internationales Hotelmanagement, Realschüler

zum Assistenten für Hotel- und Tourismusmanagement qualifizieren.

Theorie und Praxis wechseln sich ab. Auslandspraktika sind ebenso

Bestandteil des Lehrplans wie intensiver Sprachunterricht in Englisch, Franzö-

sisch und Spanisch sowie betriebswirtschaftlicher und fachbezogener Unterricht.

Die Hotelfachschule verfügt zudem über hochmoderne Räumlich-

keiten, in denen die Auszubildenden unter realistischen Bedingungen die

praktischen Aspekte ihres Berufes erlernen. Einen Einblick in das zukünftige

Berufsfeld ermöglichen bis zu zwölf Monate verpflichtende Praktika.

INFos // www.europaeische-hotelfachschule.de

Text // Felix Holm; Foto // fotolia.com

ausbildung in einer

boom-branCheKarriere machen im Hotelmanagement

FamilienpflegerInnen haben Freude an der Zusammenarbeit mit

Menschen, arbeiten selbstständig, eigenverantwortlich und sind mit dem

alltäglichen Leben einer Familie beschäftigt. Sie helfen den Kindern bei den

Hausaufgaben, kochen oder versorgen kranke Familienmitglieder. Sie sind

qualifizierte professionelle Kräfte in Mutter-Kind-Einrichtungen, Ganztagesschu-

len, Ganztageseinrichtungen für Kinder sowie im Bereich der Altenhilfe und der

Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Ein Beruf so bunt wie das Leben.

In Freiburg bietet die Familienpflegeschule die Möglichkeit zu einer

Ausbildung in diesem Bereich. Hier ist man mit jedem Schulabschluss

willkommen. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Zwei davon sind schulische

und praktische Ausbildung, ein einjähriges Berufspraktikum schließt sich an,

in dem man bereits erstes Geld verdient. Es besteht auch die Möglichkeit,

die Ausbildung bis zu einem Jahr zu verkürzen.

Die Familienpflegeschule Freiburg nimmt ab sofort Bewerbungen für

den Ausbildungsstart im September 2011 entgegen.

INFos // Familienpflegeschule Freiburg, Kartäuserstr.43,

79102 Freiburg,Tel. 0761 38543-0, www.familienpflegeschule.de

Jeder Schulabschluss willkommenFamilienpflege – ein Berufsfeld so bunt wie das Leben

Text // Felix Holm; Foto // istockphoto.com

beruFe Vorgestellt

31f79 // 12.10

Page 32: f79 - Schuelermagazin 12.10.

SPORT

Am Samstag, den 18. Dezember startet

im Freiburger Haus der Jugend (HDJ) die

7. Freiburger Meisterschaft im Finger-

boarding. Nie gehört? Der Sport, für den

man nicht einmal aufstehen muss, erobert

spätestens seit 2005 auch die Herzen der

Freiburger Schüler – seither werden die

kleinen Skateboards, die mit den Händen

bedient werden, nämlich im Boardshop in

der Innenstadt verkauft. Ein Überblick über

die heimische und überregionale Szene der

Extremsportler im Flohzirkusformat.

Text // Noah Baumann Fotos // wikipedia, Boardshop

Lass die Finger

spieLen!Fingerboards e

robern die Hände und Herzen

der Jugend

Fingerboards sind kleine Skateboards,

die man mit den Fingern fährt. Sie sind eine

gute Beschäftigung, nicht nur wenn es draußen

regnet. Das findet auch Florian Bechert vom

Boardshop, der die kleinen Rollbretter auch als

Ersatz zu Spielekonsolen sieht: „Es ist eine gute

Spiel-Idee, die eine Alternative zu Playstation

und Co. ist.“ Billiger als eine Playstation sind sie

allemal: Bereits für fünf Euro bekommt man ein

Einsteigermodell – Profibretter können aber auch

gerne mal über hundert Euro kosten.

Einer Legende nach stammen Fingerboards

ursprünglich aus Zeitschriften. In einem Cartoon

fuhr eine Hand Skateboard. Ein Händler wurde

darauf aufmerksam, witterte eine Geschäftsidee,

und so schlug die Geburtsstunde der heutigen

Mini-Trendsportart.

Ende der 90er entwickelte sich in Deutsch-

land dann eine echte Fingerboard-Szene. Seither

wird der Wettbewerb „Fast Fingers“ in Schwar-

zenbach an der Saale abgehalten – der vermut-

lich älteste deutsche Fingerboard-Contest. Seit

zwei Jahren ist das Event aufgrund der interna-

tionalen Konkurrenz sogar gleichzeitig zur

Weltmeisterschaft ernannt worden.

In Schwarzenbach gründeten

lokale Skater und Anhänger

des blackriver-Skateshops

das blackriver-Fingerboard-Team, das sich aus

einigen der weltbesten Fingerboarder zusam-

mensetzt.

Inzwischen sind die Boards weltberühmt, zahl-

reiche Firmen, darunter Nokia, Clerasil oder Gillette

haben sie bereits in ihre Werbefilme integriert – und

dabei blackriver-Fahrer für die Spots gebucht.

In Freiburg gibt es seit nunmehr sechs Jahren

eine Stadtmeisterschaft, dieses Jahr werden am 18.

Dezember aber auch erstmals Fahrer aus der Region

antreten dürfen. Der Boardshop stellt einen Teil der

Ramps zur Verfügung, andere wurden im Rahmen

von Workshops von den Fingerboardern im HDJ

selbst gebaut. Die Fahrer sind zwischen 8 und 25

Jahre alt und fast alle männlich. Zu gewinnen gibt es

neben Pokalen auch Sachpreise, wie Ramps oder

Boards.

Tilo Fierravanti, Leiter des Haus der Jugend,

fährt zwar nicht selbst, dennoch ist er begeistert,

auch von der altersübergreifenden Dynamik, die

der Sport mitbringt: „Es macht mir einfach Spaß,

zuzuschauen, wie junge Erwachsene zusammen

mit Jugendlichen und Heranwachsenden ein Hobby

teilen.“ Auch er wird wahrscheinlich kurz vor Weih-

nachten wieder an den Rampen im HDJ stehen und

den Boardern bei ihren Tricks zuschauen.

Infos //

www.blackriver-ramps.com

www.fast-fingers.com

Der Freiburger Boardshop und f79 verlosen 20 Fingerboards und ein cooles Regen-wald-Deck. Bilder und Infos im f79-Kalender auf Seite 47.

f79 // 12.10

32

Page 33: f79 - Schuelermagazin 12.10.

1 // Wie stellen sie sich einen guten

schüler BZW. lehrer vor?

2 // Womit nerven die schüler BZW.

lehrer sie?

3 // Was machen sie privat am lieBsten?

4 // die grösste panne War …

5 // sie sind ein totaler Fan von …

6 // Was Würden sie gerne an

ihrem leBen ändern?

7 // Was tun sie, Wenn ihnen langWeilig ist?

8 // Was ist ihre schlechteste

eigenschaFt?

9 // Was War die Beste schülerreaktion?

10 // aBsolutes no-go?

Jürgen hauss / 58 Jahre /emil-dörle-Werkrealschule

1 // ... Vielseitig interessiert, müssen aber

nicht immer gute Noten haben

2 // ... Zum einen nervt mich, dass sie

viele Dinge nicht mehr wissen wollen, und

dann nervt mich, wenn ihr Verhalten der

heutigen Zeit nicht mehr angepasst ist

3 // ... Radfahren, mit meinem Enkel

spielen

4 // ... So etwas hatte ich noch nicht

5 // ... Digitaler Fotographie

6 // ... Das weiß ich nicht, auf jeden Fall

würde ich wieder Lehrer werden

7 // ... Lesen

8 // ... Manchmal bin ich inkonsequent

9 // ... Wenn Schüler nach 20 Jahren sich

immer noch freuen, mich zu sehen

10 // ... Gewalt an Schulen!

Julia rohrer / 13 Jahre / marie-curie-gymnasium kirchZarten / klasse 8

1 // ... Freundlich und nicht so streng

2 // ... Mit abfragen, rumbrüllen, Hausauf-

gaben

3 // ... Chatten, in die Stadt gehen, Schlitt-

schuhlaufen

4 // ... als ich im H&M gegen den Spiegel

gerannt bin

5 // ... Culcha Candela

6 // ... Mehr lernen, um besser in der Schu-

le zu sein

7 // ... Skaten, PC

8 // ... Manchmal bin ich nervig

9 // ... Als zwölf Schüler in einer Vertre-

tungsstunde drei Minuten zu spät kamen

und Sozialdienst machen mussten

10 // ... Stinkende Toiletten

lehrer vs. schüler

Page 34: f79 - Schuelermagazin 12.10.

MEDIENRAUM

f79 // 12.10

34

Am 31. März 2011 startet zum elften Mal in

Folge das Freiburger SchülerFilmForum SFF.

Bei diesem Projekt haben Jugendliche die

Chance, selbst gedrehte Filme zu präsen-

tieren. Im Kommunalen Kino werden an den

drei Tagen knapp fünfzig Filme gezeigt und

von anderen Jugendlichen bewertet. Zum

vierten Mal haben junge Filmemacher die

Möglichkeit, beim Kurzfilmwettbewerb des

Regio-Verkehrsverbundes Freiburg (RVF)

teilzunehmen, bei dem ein Preisgeld in Höhe

von 1000 Euro ausgeschrieben ist. Die

f79-Reporter Carolin, Luisa und Jenny haben

im Vorfeld hinter die Kulissen geschaut.

Die Vorbereitungen für FreiburgsSchülerFilmForum laufen auf Hochtouren

Text // Carolin Sobiera, Jenny Grömminger und Luisa Bathe

Fotos // Pixelio, istock.com

Umgeben von alten Filmkassetten sitzt

Wolfgang Stickel in seiner Medienwerkstatt. Er ist

der Hauptorganisator und Leiter des SFF. „Nichts

ist schlimmer als einen Film zu drehen, der nicht

öffentlich gezeigt wird“, findet er. Beim SFF hat jeder

bis fünfundzwanzig Jahre die Chance, eigene Filme

zu zeigen und Kritik zu bekommen.

Laut Stickel sind die Teilnehmer vor allem eines:

„Alle verrückt nach Filmen.“ Besonders viel Wert legt

der Organisator auf ein ausführliches Feedback. Im

Gegensatz zu herkömmlichen Film-Festivals liegt der

Schwerpunkt hier auf dem Gespräch zwischen Teil-

nehmern und Publikum. Für die Jugendlichen ist es

ein Ereignis der ganz besonderen Art. Sie stehen auf

einer Bühne, auf der Leinwand wird ihr Film abgespielt

und sie finden Anerkennung beim Publikum.

„Vor gut zehn Jahren gab es an vielen Frei-

burger Schulen noch Video-AGs und Lehrer, die

Schnittplätze mit ihren Klassen besuchten“, erinnert

sich Stickel. Der neue Bildungsplan habe aber einiges

verändert, durch den Zeitdruck seien Schüler und

Lehrer gestresster. „Damals wollten wir den Schülern

eine Möglichkeit geben, ihre Filme zu zeigen – das

SFF entstand. Es schlug ein wie eine Bombe und ani-

mierte zum Weiterarbeiten, da es die Möglichkeit gab,

das Potenzial zu analysieren und die Filme publik zu

machen.“

Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, das

SFF attraktiver zu machen, konnten die Organisa-

toren den RVF dazu gewinnen, im Rahmen des

Forums einen Wettbewerb zu veranstalten: Dabei

können Filme mit einer Länge von sieben

Minuten zu einem vorgegebenen Thema eingereicht

werden. Für 2011 – die RegioKarte wird 20 Jahre alt

– ist der kreative Umgang mit dem Begriff „ZEITREI-

SE“ gefragt. Der Gewinnerfilm erhält ein Preisgeld

von 1000 Euro.

Vergangenes Jahr besuchte übrigens Maurice

Hübner das Forum. Er war von Anfang an beim SFF

dabei und studiert inzwischen an der Film-Akademie

in Ludwigsburg – aus Filmverrückten werden Profis.

Wolfgang Stickel ist Herz und Verstand der

Medienwerkstatt und weiß folglich, worauf es bei

einem guten Film ankommt. Für ihn werden sie

nicht einfach gemacht, sondern komponiert. „Am

besten sind Filme, die von etwas erzählen, über die

ich hinterher nachdenke“. Bei der Film-Auswahl fürs

Forum gibt es keine Einschränkungen. Wie offen

Wolfgang Stickel in dem Bereich ist, lässt sich an

seiner Antwort auf die Frage nach seinem Lieb-

lingsfilm erkennen: „100 Filme könnte ich aufzählen,

einen nicht.“

Lust auf Schülerfilme?

www.schuelerfilmforum.de

„Verrückt nacH Filmen“

Page 35: f79 - Schuelermagazin 12.10.

MEDIENRAUM

35f79 // 12.10

Klappe – die nächste: Im Rahmen des SFF können Schüler den mit 1000 Euro dotierten RVF-Wettbewerb gewinnen.

Page 36: f79 - Schuelermagazin 12.10.

f79 // In der Arkadien-Reihe geht es um Gestalt-

wandler und Mafiaclans. Wie kamst du auf diese

Thematik?

Kai Meyer // Ich mische gerne Genres. In dem Fall

wollte ich einen phantastischen Roman mit einer

Mafiageschichte verbinden, auch weil es das meines

Erachtens vorher noch nicht gab.

f79 // Wie viele Bücher sind geplant?

Kai Meyer // Ursprünglich war nicht klar, wie viele es

werden. Und auch wenn ich den Begriff Trilogie nicht

mehr so gut hören kann, schreibe ich gerade an

einem dritten Band, der das Ganze vorerst abrundet.

Aber es bleiben Fragen offen, so dass es durchaus

sein könnte, dass ich noch mal zu den Arkadien-

Büchern zurückkehre. Dazwischen werde ich aber

auf jeden Fall etwas anderes machen.

f79 // Wie kamst du dazu, Schriftsteller zu werden?

Kai Meyer // Ich habe immer darauf hingearbeitet,

Geschichten zu erzählen – und das hätte in jeder Art

von Medium sein können. Ich wollte mal Comiczeich-

ner werden, lange Zeit Filmdrehbücher schreiben

oder Regie führen. Ich habe auch mal angefangen,

Film und Theater zu studieren, ehe ich schließlich

Journalist wurde. Während meines Volontariats bei

der Zeitung habe ich meinen ersten Roman geschrie-

ben und habe mich dann mit 26 Jahren als Autor

selbstständig gemacht.

f79 // Seitdem hast du 50 Romane veröffentlicht. Freut

man sich da überhaupt noch über ein fertiges Buch?

Kai Meyer // Klar freue ich mich. Das fertige Buch

bekomme ich zwar erst, wenn ich schon lange am

nächsten arbeite, und natürlich ist es nicht mehr

wie am Anfang, als ich ein Jahr lang völlig nervös

war, bis das erste Buch endlich erschienen ist. Aber

spannend ist das schon immer noch.

f79 // Du schreibst sowohl Jugend- als auch Erwach-

senenliteratur – was macht mehr Spaß?

Kai Meyer // Spaß macht mir beides, sonst würde

ich etwas anderes schreiben. Mittlerweile mache ich

aber auch gar keinen Unterschied mehr zwischen

den beiden Kategorien. Bei meinen allerersten

Jugendbüchern, der „Sieben Siegel“-Reihe Ende der

Neunziger, habe ich noch versucht, den Stil ein we-

nig an das Alter der Leser anzugleichen, aber heute

schreibe ich Bücher wie die Arkadien-Reihe ganz

genauso wie meine Erwachsenenromane.

f79 // Auch thematisch?

Kai Meyer // „Arkadien erwacht“ und „Arkadien

brennt“ sind meines Erachtens ernster und düsterer

als manches, was ich im Erwachsenenbereich

geschrieben habe. Der einzige Unterschied ist der

Verlag, in dem das Buch erscheint. Offiziell sind die

Arkadien-Bücher ja auch All-Age-Literatur.

f79 // Die Tür zum Markt der All-Age-Literatur hat vor

einigen Jahren Joanne K. Rowling mit ihren Potter-

Werken weit aufgestoßen …

Kai Meyer // Ja, definitiv. Sie hat den Jugendbuch-

bereich sehr erfolgreich gemacht und vor allem die

Öffnung zu den Erwachsenen bewirkt. Aber auch

Sachen wie „Twilight“ tragen noch immer dazu bei.

Das sieht man an den Vampirbuchregalen in den

Buchläden heutzutage – ob man sie nun mag oder

nicht. Dort vermischt sich Jugendliteratur fröhlich

mit Romanen für Erwachsene, teilweise sogar mit

erotischer Literatur.

f79 // Was ist für dich wichtiger: Verkaufszahlen oder

Leser-Meinungen?

Kai Meyer // Die Verkaufszahlen sind natürlich das,

von dem ich lebe – und daher wichtig. Auf der ande-

ren Seite freue ich mich riesig über die Reaktionen

der Leser. Ich bin reger Facebook-Nutzer und habe

seit Ewigkeiten einen Blog und eine Homepage.

Da bekomme ich permanent Feedback, das mich

motiviert und antreibt.

Info // www.kaimeyer.com

deutschstunde

f79 // 12.10

36

Kai Meyer hat sich schon lange in der deut-

schen Literaturszene etabliert. Seit 1993 hat

der erst 41-Jährige bereits 50 Bücher veröf-

fentlicht, gleichzeitig ist er auch mit Hörspie-

len, Drehbüchern und Buchverfilmungen

äußerst erfolgreich. Anlässlich einer Lesung

zu seinem neuesten Werk „Arkadien brennt“

war Kai Meyer zu Besuch in Freiburg. f79-

Autor Felix Pacholleck hat ihn getroffen.

Text // Felix Pacholleck Fotos // Felix Holm

Autor Kai Meyer über Harry Potter,Vampirbuchregale und Verkaufszahlen

„IcH wollte coMIczeIcHner werden“

Page 37: f79 - Schuelermagazin 12.10.

37f79 // 12.10

Kai Meyer hat für die f79-

Leser zweimal Band 1 & 2

der Arkadien-Reihe signiert

– jetzt könnt ihr sie gewin-

nen. Schreibt eine Mail an:

[email protected]

Stichwort: Mafia trifft Phantastik

Gewinnspiel

deutschstunde

Page 38: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Den Auftakt macht am 12. Dezember die

Neuauflage des „GuggeFunkOrkestar“, das von

Äl-Jawala-Saxophonist Krischan Lukanow betreut

wird. Die Bläser und Trommler, die sich einmal im

Monat zum Proben treffen, rekrutieren derzeit neue

Jugendliche für ihre an eine „Marching-Band“ an-

gelehnte Combo. „Das ist kein leistungsorientiertes

Ensemble, sondern eine funktionierende Gruppe,

die musikalisch arbeitet und fähig ist, auf originelle

Art aufzutreten“, erklärt der beim SWR Sinfonieor-

chester für Jugendprojekte zuständige Wolfram

Lamparter. Ziel sei es, verschiedene Aufführungs-

ideen umzusetzen, möglich wären etwa „Walking-

Acts bei Fasnachtsumzügen oder Schulfesten“.

Am 19. Dezember startet das Rap-Projekt „Was

geht mich das an?“ Jeder, der Rap interessant findet,

ist beim ersten Treffen um 17 Uhr im Konzerthaus

willkommen. Am selben Abend wird die bis zu

15-köpfige Gruppe noch das Orchesterkonzert besu-

chen, bei dem das Werk des jüdischen Komponisten

Arnold Schönberg „Ein Überlebender aus Warschau“

als Inspirationsquelle für die Sprechgesangs-Crew

dienen soll. „Klassik ist uncool?“, fragt Lamparter pro-

vokant, „da möchte ich gerne einen Gegenbeweis

antreten.“ Rapper und Studiomusiker Alexander Wul-

lich wird das Projekt leiten und die Schüler auf einen

Auftritt im März 2011 im Freiburger

Jazzhaus vorbereiten.

Und dann ist da noch das

wohl skurrilste SWR-Projekt mit

dem spannenden Namen „Mäta-

likka“. Musiklehrer und Jazzmusiker

Werner Englert, der schon beim großen SWR-

Jugendprojekt „Der Schrei“ die künstlerische

Leitung innehatte, führt ab dem 15. Januar

2011 Jugendliche für einen Auftritt in

einer Fabrikhalle in Emmendingen

zusammen. Dort im Wehrle-Werk geht

am 25. Februar 2011 die „Suomi

Suite“, ein Orchesterkonzert

mit einem Programm finnischer

Komponisten, über die Bühne.

In diesem Rahmen werden die

Mätalikka-Jünger „eine Performance mit Percus-

sion erarbeiten“, wie Lamparter sagt. Dabei geht

es durchaus experimentierfreudig zur Sache: Alles,

was Krach macht, darf als Instrument eingesetzt

werden. In der kultigen Halle soll eine Art Installati-

on mit Klang und Rhythmus die Konzertbesucher

im Vorfeld „durch das Wehrle-Werk zum Konzer-

tauftritt hinführen“.

Alle drei Workshops sind auf der Homepage

des SWR-Jugendclubs genauer beschrieben, hier

kann man sich auch für das jeweilige Projekt anmel-

den. Die Workshoptreffen finden grundsätzlich an

Wochenendterminen statt, ein Teil der Arbeit soll aber

auch in kleineren Runden außerhalb der offiziellen

Zeiten erarbeitet werden. Am 5. Juni 2011 treffen die

drei unterschiedlichen Combos dann im Freiburger

E-Werk aufeinander: Dort treten sie – neben verschie-

denen anderen Programmpunkten – im Rahmen

des „SWR young CLASSIX days“ ein weiteres Mal

vor Publikum auf.

Infos und Anmeldung unter // www.so-youth.de

300 Jugendliche aus der Region sind bereits

mit dem SOyouth-Virus infiziert – und es sol-

len mehr werden: Der Jugendclub des SWR

Sinfonieorchesters SOyouth startet in den

kommenden Monaten drei facettenreiche

Projekte, bei denen professionelle Musik-

fachleute gemeinsam mit den Teilnehmern

eigene Musikperformances auf die Beine

stellen. Von Rap über Funk bis hin zu Per-

cussion ist alles dabei. Das f79 liefert einen

Überblick und verrät, wie man sich anmeldet.

SOyOuth will Dich!Ab Dezember startet der SwR-Jugendclubdrei Musikprojekte für Jugendliche

MUSIKSTUNDE

Text // Felix HolmFotos // SWR

Page 39: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Rezension // Linus Vogelmann

Rezension // Felix Pacholleck

Facettenreiche Debut-EPFünf Lieder haben sich schlussendlich

auf die erste EP von Midnight Trash verirrt. Die

fünfköpfige Freiburger Band präsentiert sich

auf ihrer ersten Veröffentlichung sehr ab-

wechslungsreich und es macht einfach Spaß,

zuzuhören. Als „Indie-Rock“ würden viele ihren

Musikstil beschreiben, doch bei genauem Hin-

hören fällt auf, dass es viel mehr ist als das.

Das erste Lied auf der EP „Insignificant“

beweist das schon. Mit sanfter Stimme gibt

Sänger Mac den Text wieder, Gitarren, Bass

und Schlagzeug passen sich dieser gechillten

Stimmung an. Abgerundet wird der Song mit

einem schönen Gitarrensolo. „Turn your lights

on“ schlägt da eine ganz andere Richtung

ein. Dieser Song wird von einem fetzigen Beat

geprägt, der zum Mitsingen anregt, ins Ohr

geht – und dort auch bleibt. Das Gitarrensolo,

welches das Stück passend enden lässt, wirkt

wie ein Feuerwerk.

In die vierte Nummer fließt sogar Ska mit

ein. „Sudden silence“ heißt sie und beweist

die große Fingerfertigkeit von Gitarrist Fabe,

der ein mitreißendes Riff spielt. Spätestens

bei diesem Lied fällt dem Hörer dann auch die

große Bandbreite auf, die die fünf in ihre Musik

einbauen und die den Hörer so begeistert.

Innere Dämonen„The Definition“ – das klingt äußerst (bedeu-

tungs-)schwer. Und das ist das neue Album der

Leipziger auch: Es klingt beklemmend epochal. Die

Musik von ZIN kann man durchaus in einem Atemzug

mit Joy Division, Placebo oder Muse nennen. Hier trifft

elektronischer Beat auf verzerrte Gitarren, New Wave

auf Rock – der Name des Labels „Brachialpop“ passt

da wie die Faust aufs Auge.

Bei diesem Streifzug durch die Genres kommt

eine recht eigenwillige Mischung heraus, was noch

durch die Stimme von Sänger Iven Cole verstärkt

wird. Schwermütig, fast emotionslos und stellenweise

manisch singt der Frontmann und sorgt so für eine

düstere Untergangsstimmung. Besonders in „2010“

klingt Cole, als ob er von seinen inneren Dämonen ge-

trieben würde. Das ist aber auch, was das Album auf

Dauer etwas anstrengend macht. Für Abwechslung

sorgt allerdings die düstere Ballade „Mondnacht“, ein

vertontes Gedicht von Joseph von Eichendorff, in dem

Cole nur von einem Klavier begleitet mit seiner Stimme

für Gänsehaut sorgt. Hervorgehoben werden muss

auch das gelungene surrealistische Cover, welches

die Musik der Leipziger sehr gut widerspiegelt, mit all

ihren Abgründen und ihrer Schwermütigkeit.

Nach hinten wird ZINs zweites Album „The

Definition“ etwas schwächer, es kommt einem der

Gedanke, dass man das alles schon mal gehört hat

– und zwar auf dem gleichen Album. Trotzdem ist die

Platte ein großer Entwicklungsschritt der jungen Band,

von der man bestimmt noch hören wird.

Aus Freiburg? Echt?Die meisten Sampler versammeln Stücke eines

Jahres oder eines Genres und werden dann – oft

zu unrecht – mit dem unvermeidlichen „Best of“

etikettiert. Es gibt aber auch Kompilations abseits

des großen Hypes und weit weg von den globalen

Musikmärkten, die sich anzuhören richtig lohnt. Wer

hier nach Perlen taucht, der wird auch fündig. Alle

zwei Jahre spült ein Wettbewerb in Freiburg solche

Schätze an Land, wenn die Bandinitiative Multicore

zur Teilnahme an den Freiburg Tapes aufgerufen und

eine Jury sich zwischen rund fünfzig Songs heiße

Ohren geholt hat.

Auch wenn der Breisgau keine Pop-Metropol-

region ist, bringen Stadt und Region doch immer

mehr und immer bessere Musiker hervor. So auch

auf der Volume 5, die 14 Stücke von alten Be-

kannten, von aufstrebenden Talenten und vielver-

sprechenden Noch-Nobodies versammelt. Da rockt

es mit Ohrwurmqualität, groovt zum souligen Rap,

treibt zu heißen Bläsern und am anderen Ende der

Empfindungsskala erklingen wunderbare melan-

cholische Stimmen und ganz feine Arrangements.

Namen wollen wir hier bewusst keine nennen.

39f79 // 12.10

RUbRIK

MIDNIghT TRaSh

MIDNIghT TRaSh (EP)Eigenvertrieb

Rezension // Georg Giesebrecht

ZIN

ThE DEfINITIoNBrachialpop/Rough Trade

fREIbURgTaPESVolUME 5

SoNgS aUS DEMCoNTEST 2010 Jazzhaus Records

MUSIKSTUNDE

Page 40: f79 - Schuelermagazin 12.10.

f79 // 12.10

40

An der Herbert-Hoover-Oberschule in Berlin

herrscht seit einigen Jahren Deutschpflicht

auf dem Schulhof. FDP-Generalsekretär

Christian Lindner (Foto) hat nun gefordert,

diese Deutschpflicht im ganzen Land einzu-

führen. Die Regelung soll zu einer besse-

ren Integration der Migranten führen. Wie

sinnvoll ist dieser Vorschlag? Eine Umfrage

unter Lehrern und Schülern in Südbaden.

Text // Sebastian KlausFotos // istock.com, ddp

Anne Becker, Lehrerin für Deutsch und

Englisch an der Vigeliusschule II, Haupt-

und Werkrealschule Freiburg: „Bei uns an

der Schule ermahnen wir die Kinder Deutsch

zu sprechen, auch auf dem Schulhof. Es ist

schließlich die einzige Sprache, in der sich alle

verständigen können. Eine strikte Regelung wie

an der Hoover-Schule in Berlin ist hier allerdings

unnötig.“

Ali (Libanon), 6. Klasse, Vigeliusschule

II, Haupt- und Werkrealschule Freiburg:

„Ich bin fast gezwungen, meine Muttersprache

Arabisch zu sprechen, weil hier viele meiner

Landsleute sind. Aber für die Deutschen ist das

natürlich blöd. Die wollen auch etwas verstehen.

Ich bin so gewohnt, Arabisch zu reden, dass es

mir schwerfällt, damit aufzuhören, auch wenn

die Lehrerin mich ermahnt. Ich kann meine

Zweisprachigkeit nicht einfach in der Schule

abstellen.“

Gertrud Falk-Stern, Lehrerin für Deutsch

und Sport an der Staudinger-Gesamtschule

Freiburg: „In meiner Klasse haben etwa

zwanzig Prozent der Schüler einen Migrations-

hintergrund. Im Moment ist die Einführung einer

Deutschpflicht an Schulen bei uns nicht nötig,

da die Ausländer gut integriert sind und meist

auch untereinander Deutsch sprechen. Das

klappt prima.“

Maria de Ieso (in Deutschland geboren,

italienische Eltern), 9. Klasse, Staudinger-

Gesamtschule Freiburg: „Eine Deutschpflicht

auf Schulhöfen halte ich für übertrieben, schließ-

lich kann man niemandem seine Muttersprache

verbieten. Aber wenn in der Gruppe Deutsche

dabei sind, sollte man auch Deutsch reden.“

Günter Ugi, Rektor der Friedrichschule

Lahr: „Eine Deutschpflicht an Schulhöfen ist

völliger Schwachsinn. Wir haben an unserer

Schule internationale Vorbereitungsklassen

und Sprachkurse. Das reicht aus. Die Schüler

dürfen sich selbstverständlich in den Pausen in

ihren Muttersprachen unterhalten. Aber in den

Klassen wird dann Deutsch gesprochen.“

Toklir Xhoxhay (Kosovo, seit 15 Monaten in

Deutschland), 9. Klasse, Friedrichschule

Lahr: „Auf dem Schulhof darf ich Albanisch

reden, mache das in der Regel aber nicht.

Schließlich bin ich in Deutschland. Mit einer

Deutschpflicht an Schulhöfen hätte ich deshalb

keine Probleme.“

Thomas Bührer, Rektor der Theodor-

Heuss-Schule Lahr (Grund- und Haupt-

schule): „Im Unterricht muss bei uns Deutsch

gesprochen werden. Aber auf dem Pausenhof

dürfen sich die Kinder selbstverständlich in

ihrer Muttersprache unterhalten. Bis Ende

der 90er Jahre wurde bei uns in den Pausen

fast nur Russisch geredet, aber das hat sich

normalisiert. Kinder können in ihrer Mutterspra-

che ihre Emotionen viel besser ausdrücken,

deshalb darf man es ihnen nicht verbieten.

Außerdem ist es gewinnbringend für die Kinder,

mehrere Sprachen zu sprechen. Strikte Sprach-

verbote, wie an der Hoover-Schule, sind mir zu

drakonisch.“

PARALLELKLASSE

„Völliger SchwachSinn“fudder-Umfrage: wie sinnvoll wäre eine Deutschpflicht auf Schulhöfen?

Page 41: f79 - Schuelermagazin 12.10.

Schlafmütze auf Reisen

Ich versuche in den Bus zu steigen. Müde und verschwitzt wie

ich bin, weil ich mal wieder verschlafen habe und wie jeden Morgen

zur Haltestelle rennen musste, habe ich echt schlechte Laune. Und

keine Lust auf die ganzen Menschen. Diese gedrängte Masse ist mir

schon entgegengequollen, bevor sich die Bustür überhaupt vollständig

geöffnet hatte. Ein kleiner Junge stürzt sich mit seinem vollgestopften

Schulranzen samt Sporttasche an mir vorbei in die Menge und nimmt

mir jegliche Hoffnung auf einen kostbaren Quadratmillimeter Stehplatz.

Aus den beschlagenen Fenstern des Busses glotzen teilnahmslose

Augen, vereinzelt schlägt ein Ellbogen dumpf gegen die Scheibe. Ich

renne zur Fahrertür. Jetzt bin ich zu allem bereit und gehe gewaltsam

gegen die Masse vor. Endlich: Im Inneren wird zusammengerückt und

sich meiner erbarmt. Der Busfahrer auf seinem unumkämpften Thron

amüsiert sich königlich und schiebt meinem Durchbruch ein „Bitte

Türen frei machen“ hinterher. Eingequetscht zwischen dem Träger einer

wilden Lockenmähne und der Haltestange kann ich schnaufend meinen

Triumph genießen. Der Bus fährt von Haltestelle zu Haltestelle. Endlich

steigen auch Menschen aus, das Gedränge im Inneren entspannt sich

langsam, und irgendwann kann ich mich sogar frei bewegen.

Plötzlich lacht ein dunkelhaariger Typ mit exakt gelegter Frisur

laut auf, rempelt seine Freunde an, die allesamt genauso aussehen wie

er, und deutet mit dem Finger aufgeregt auf mich. „Hey, ist das jetzt die

neueste Mode?“ Ich weiß nicht, was er meint. Oder sollte ich etwa …

Bitte nicht! Ich werde rot, die Jungs johlen. Ich schaue an mir hinunter.

Meine Beine werden nicht von der gewohnten Jeans bekleidet, sondern

von meiner gemütlichen Schlafanzughose mit den Bärchen und Ster-

nen. Die Jungs zücken ihre Handys. Glücklicherweise hält der Bus in

dem Moment an der nächsten Haltestelle und ich zwänge mich aus der

Tür, bevor sie ein peinliches Bild für die Ewigkeit schießen können. Nur

wie ich meinen Aufzug in der Schule erklären soll, weiß ich noch nicht.

Christina Strohm

Per Klickins KinoNeue Spiele mit

tollen Gewinnen aufunter25wegs.de

In gut durchdachten Zügen ans Ziel kommen – das ist nicht

mehr nur das Motto im Schienen-, sondern ab sofort auch im

Online-Netz der Freiburger Verkehrs AG. Auf der Jugendseite

unter25wegs.de läuft seit Neuestem monatlich das „Ver-rückte

Szenen“ Spiel. Dabei müssen die User in möglichst wenigen

Zügen ein sogenanntes Schiebepuzzle zu einem Motiv aus dem

Freiburger Nahverkehr zusammensetzen.

Per Mausklick können die jeweiligen Teile in das benachbarte

freie Feld befördert werden. Die benötigten Züge, um das acht-

teilige Puzzle zusammenzusetzen, werden gezählt, die Besten

dürfen sich anschließend in eine Rangliste eintragen. Am Ende

jeder Runde wird diese veröffentlicht und der jeweilige Monats-

Sieger gewinnt zwei Kino-Freikarten. 26 Züge hat f79-Redaktions-

leiter Felix Holm beim Spiel im November benötigt – und damit

zwischenzeitlich immerhin Rang drei belegt.

Im Übrigen hat die Jugendseite auch sonst noch einiges für

Nutzer jüngeren Kalibers zu bieten: Ein VAG-Mobilitätsrechner

verdeutlicht per Kostenvergleich von Auto zu den öffentlichen

Verkehrsmitteln, wie viel Geld man mit Bus und Bahn sparen

kann, eine Livewebcam ermöglicht 24 Stunden am Tag einen

schnellen Check, was gerade am Bertoldsbrunnen los ist, und die

Flirt-Station „Haltestelle Herzklopfen“ bringt verliebte Fahrgäste

zusammen. Wer bei der Fahrt in Linienbus und Straßenbahn auf

einen mysteriösen aber interessanten Unbekannten trifft, sich

aber nicht traut, ihn oder sie anzusprechen, kann hinterher im

Netz die Suche starten. Heute schon verliebt? Nein? Dann auf zu

Bus und Bahn!

Infos: www.unter25wegs.de

SchulBuS und Bahn

Die

Bus-Story

Hast du auch eine Bus-Story zu erzählen?

Dann schreibe uns eine E-Mail an

[email protected]

Betreff: Bus-Story

Mitmachen lohnt sich! Für die besten Geschichten gibt es

je zwei Kinogutscheine.

Mach mit!

fudder-Umfrage: Wie sinnvoll wäre eine Deutschpflicht auf Schulhöfen?

Page 42: f79 - Schuelermagazin 12.10.

DENKSPORT

Lösungswort:

BuntstaBensudoku

Die Gewinner der vorherigen Ausgabe:Maxim Vinokurov; Merzhausen / Niklas Hoppe; Oberkirch / Karla Sazinger; Freiburg / Raphael Heim; Ehrenkirchen / Mira Bastian; Freiburg / Marian Sartorius; Emmendingen / Felipe Bayer; Freiburg / Sirid Braun; Appenweier / Johannes Dorer; Teningen / Jonas Schmitz; Emmendingen / Ercan Zencirkiran; Offenburg / Stephan Hildenbrand; Oberkirch / Robin Thoma; Forchheim / Rebecca Gasper; Oberrimsingen

So geht’s: Löse das komplette Sudoku. Zähle die jeweils gleichfarbig hinterlegten Zahlen zusammen. Die Summe ergibt den Buchstaben des Alphabets, der in das dazu-gehörige Kästchen unten gehört. Lies das Lösungswort. Fertig. (Zum Beispiel: Zahlen in roten Kästchen: 5+7+5 = 17 = ‚Q’)

Schicke deine Lösung per E-Mail an:[email protected] vergessen:Name, Adresse und das Alter angeben.Einsendeschluss:15. Februar 2011

Jeder Mitspieler kann nur einmal beidiesem Gewinnspiel teilnehmen.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

1 x 1 Regenwald Deck im Wert von 35 Eurovon Boardshop

20 x 1 Fingerboard im Wert von je 6 Eurovon Boardshop

4 x 1 Hörbuch „Engels Nacht“ von Goya libre

10 x 1 Buchpaket von verschiedenen Verlagen

Und das gibt,s zu gewinnen:

1 x 1 Messengerbag XLim Wert von 75 euro

Wikipedia-Wissen: Wusstest du, dass …

von Cora Kunkler & Vanessa Stephan

… der Weltrekord im Hot-Dog-Essen bei 68 Stück in zehn Minuten liegt? Joey Chestnut hat ihn 2009 aufgestellt. Der Kalifornier hat die jüngsten vier Ausgaben des alljährlichen „Internationalen Hot-Dog-Essens“ in New York gewonnen, bei dem es jährlich 20.000 Dollar zu gewinnen gibt.

… die Fussballregel, dass nur der Torwart mit der Hand spielen darf, erst 1871 eingeführt wurde – also erst acht Jahre nach der Einführung der ersten Regeln durch die englische Football-Association FA im Jahr 1863? 1875 folgte dann die Regel, dass Tore eine Querlatte haben müssen.

… bereits Säuglinge stereotypisch attraktiven Gesichtern mehr Aufmerksamkeit widmen? Umfragen zeigen, dass Menschen attraktive Personen für erfolgreicher, glücklicher und kompetenter halten – jedoch nicht für ehrlicher oder hilfsbereiter.

… die deutschsprachige Version von Wikipedia die am dritthäufigsten aufgesuchte weltweit ist? Nach der englischen und der japanischen.

von Felix Holm

sponsored by www.sternjakob.de

Page 43: f79 - Schuelermagazin 12.10.
Page 44: f79 - Schuelermagazin 12.10.

GuggeFunkOrkestarfür Bläser und Trommler mit Krischan LukanowStart: 12.12.2010

Was geht mich das an?für Rapper mit Alex WullichStart: 19.12.2010

Mätalikkafür Perkussionisten mit Werner EnglertStart: 15.1.2011

Der Jugendclub des SWR Sinfonieorchestersvon14bis20

Musikworkshops 2010/11

SWR Young CLASSIX Day 5.6.2011 im E-Werk Freiburg

Kostenlose Clubmitgliedschaft Registrier’ dich unter www.so-youth.de

Neugierig?

Mehr Infos online

Als Clubmitglied erhältst du 6€-Tickets für die Konzerte des SWR Sinfonieorchesters

AZSOYouth.indd 1 22.11.10 11:58