Familienpolitik in Nordeuropa Am Beispiel Schweden Veranstaltung: Familienpolitik in Europa Dozent:...

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Familienpolitik in Nordeuropa Am Beispiel Schweden Veranstaltung: Familienpolitik in Europa Dozent: Dr. Manfred Heßler Referentin: Andrea Heckmann; Matrikelnr.: 7078383 Quelle: http://www.sweden.se/eng/Home/Society/Child-care/Facts/Child

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Familienpolitik in Nordeuropa

Am Beispiel Schweden

Veranstaltung: Familienpolitik in EuropaDozent: Dr. Manfred HeßlerReferentin: Andrea Heckmann; Matrikelnr.: 7078383

Quelle: http://www.sweden.se/eng/Home/Society/Child-care/Facts/Children-in-Sweden/

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Übersicht• Zahlen – Daten – Fakten • Prinzipien der schwedischen

Politik• Schwedische Familienpolitik

3 Säulen der Familienpolitik Öffentliche Ausgaben Doppelverdiener-Modell

• Diskussion

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Zahlen – Daten - Fakten• Einwohner: 9.2 Mio.

0 – 14 Jahre: 16,8 % 15 – 24 Jahre: 13,0 % 25 – 64 Jahre: 52,6 % über 65 Jahre: 17,5 %

• Kinder/ Frau: 1,88 • nicht eheliche Geburten: 55 %

Quelle: Eurostat Europäisch Union Europa in Zahlen, Jahrbuch 2010

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Vergleich mit Deutschland

Alter Schweden Deutschland

0 – 14 Jahre 16, 8 % 13, 7 %15 – 24 Jahre 13, 0 % 11, 6 %25 – 64 Jahre 52, 6 % 54, 6 %Ab 65 Jahre 17,5 % 19,9 %

Quelle: Eurostat Europäisch Union Europa in Zahlen, Jahrbuch 2010

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Zahlen – Daten - Fakten

arbeiten außer Haus

76,6 % der Frauen 80,7 % der Männer

20,8 % der Frauen8,5 % der Männer

80 % der Mütter90% der Väter

sind erwerbstätig

sind teilzeiterwerbstätig

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Vergleich mit Deutschland

Schweden Deutschland

Erwerbstätig Frauen 76 ,6 % 66,1 % Männer 80,7 % 75,3 %Teilzeiterwerbstätig Frauen 20,8 % 37,0 % Männer 8,5 % 6,3 %

Quelle: Eurostat Europäisch Union Europa in Zahlen, Jahrbuch 2010

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Prinzipien der schwedischen Politik

Gleichstellung und Chancengleichheit

Jede erwachsene Person soll für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen (können)

Universalität – jeder hat Anspruch auf ein Mindestmaß an sozialer Sicherung

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3 Säulen der Familienpolitik

Mon

etär

e Le

istu

ngen

„das Recht der Kinder, versorgt zu werden und das Recht der Eltern auf berufliche Freistellung.“ (Veil, 2003)

Infr

ast

ruk

tur

Ze

itp

oli

tik

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ZeitpolitikElternzeit

beträgt 36 Monate bei Kindern unter 8 Jahren Kündigungsschutz pro Jahr 60 Tage „frei“ bei Krankheit

eines Kindes unter 8 Jahren

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Zeitpolitik 36,2 % der Väter nehmen Elternzeit

in Anspruch jedoch durchschnittlich nur 11 %

der gesamt zur Verfügung stehenden Zeit

Mutterschutzregelungen 18 Wochen vor bzw. nach der

Geburt des Kindes

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Monetäre LeistungenElterngeld

insgesamt 16 Monate 13 Monate: 80 % des vorherigen

Einkommens 3 Monate 6,30 € pro Tag (= 189 €/ Monat) 2 Monate verpflichtend für jedes Elternteil ergänzt durch Vaterschaftsurlaub (10 Tage nach Geburt des Kindes)

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Monetäre LeistungenKindergeld

113 € pro Monat (für das 1. Kind)

225 € für zwei Kinder 338 € für 3 Kinder wird nicht auf andere

Sozialleistungen angerechnet

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Monetäre LeistungenBonus für

Geschlechtergleichstellung bis zu 275 € werden bei

Gleichverteilung der Elternzeit gezahlt

WohnzuschüsseAbhängig von den Wohnkosten

und der Anzahl der Kinder

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Monetäre LeistungenIndividualbesteuerung

jeder Ehepartner wird individuell besteuert

häufig reicht das Einkommen eines Partners daher nicht aus

beide müssen zum Lebensunterhalt beitragen

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InfrastrukturKindertagesstätten bis 6 Jahre

halb- oder Personal: ausgebildete Erzieher und

Kinderpfleger Eltern zahlen Gebühr: abhängig von

Betreuungsdauer, Einkommen, Anzahl der Kinder

Außerdem Tagesmütterangebot (etwa 10% der Kinder werden so betreut)

ganztägig, ganzjährig

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Infrastruktur – Kinder in der Kita

1 bis 3-jährige 4 bis 6-jährige0%

20%

40%

60%

80%

100%

120%

77

97

23

3

in Kitanicht in Kita

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Vergleich mit Deutschland

unter 3 Jahre 3 bis 6 Jahre0%

20%

40%

60%

80%

100%

120%

77

97

20

92

SchwedenDeutschland

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InfrastrukturVorschule

von 6 bis 7Jahrennicht verpflichtend, 80% der Kinder

besuchen sie trotzdemganzjährig geöffnetRechtsanspruch erwerbstätiger Eltern

Offene Vorschule für Kinder nicht erwerbstätiger Eltern

gegen Gebühr

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Infrastrukturgemeinsame Beschulung bis zur

9. Klasse

nach der Schulzeit: Betreuung durch Freizeiteinrichtungen

Gebührenpflichtig!

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Infrastrukturerst seit 2002 haben auch Kinder

vonArbeitslosenNichterwerbstätigenEltern in Elternzeit

Anspruch auf eine 3-stündige öffentliche Betreuung!

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Öffentliche Ausgaben für die Familienpolitik

Schweden Deutschland0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

3.5

1.631.93

1.68

0.8

3.31

2.73

monteäre Leis-tungenDienstleistungenInsgesamt

als Prozent vom BSP (1998)

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Doppelverdiener-ModellAblösung des männlichen

Ernährer-Modells durch das Doppelverdiener-Modell

24,9 % der Mütter leben nur vorübergehend als Hausfrau

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Doppelverdiener-Modell

„Hausfrauen gelten als ‚überholt‘ und müssen sich die Frage gefallen lassen, womit sie sich eigentlich den ganzen Tag lang beschäftigen.“

(Ingrid Jönsson, 2002)

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Doppelverdiener-Modell

51.10%

13.30%

24.90%

10.70%

Erwerbsmuster von Eltern mit Kindern unter 6 Jahren

beide VollzeitMann Vollzeit/ Frau TeilzeitMann Vollzeit/ Frau nicht erwerbstätigandere Konstella-tion

Quelle: Veil, M. Kinderbetreuungskulturen in Europa: Schweden, Frankreich, Deutschland. 2003

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Vergleich mit Deutschland

15.70%

23.10%52.30%

8.90%

Erwerbsmuster von Eltern mit Kindern unter 6 Jahren

beide VollzeitMann Vollzeit/ Frau TeilzeitMann Vollzeit/ Frau nicht erwerbstätigandere Konstella-tion

Quelle: Veil, M. Kinderbetreuungskulturen in Europa: Schweden, Frankreich, Deutschland. 2003

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Doppelverdiener-ModellGründe:

Individuelle Besteuerung Ausgeprägtes

Kinderbetreuungssystem Einkommensabhängiges

Elterngeld

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Doppelverdiener-ModellKinderbetreuung:

ganztägige, ganzjährige z.T. flexible Arbeitszeiten für Mütter

und Väter

Elterngeld: Wer vorher arbeiten war, bekommt

weiterhin 80 % Lohnersatzleistungen vom ehemaligen Einkommen

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Diskussion Welche Elemente der

schwedischen Familienpolitik sind besonders?

Welche Elemente sind kritisch zu betrachten?

Welche Elemente wären in Deutschland wünschenswert, welche realisierbar?

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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

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Quellen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

7. Familienbericht. 2006 Leipert, Christian (Hrsg.): Aufwertung der

Erziehungsarbeit.1999 Martinek, Hanne: Schweden: Vorbild für die Förderung

individueller Existenzsicherung von Frauen. 2006 Ministery of Health and Social Affairs: Familienpolitik heute.

2003 Oppacher, Andreas: Deutschland und das Skandinavische

Modell. 2010 Veil, Mechtild: Kinderbetreuungskulturen in Europa: Schweden,

Frankreich, Deutschland. In: Politik und Zeitgeschichte, 2003 www.sweden.se https://www.familienhandbuch.de/familienpolitik/

familienpolitik-international/vorbildliche-familienpolitik-das-schwedische-doppelverdiener-modell