Florian Beck - Die Elfe

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Leseprobe: Florian Beck: Die Elfe, Taschenbuch, 60 Seiten, 8,90 Euro. Ein Mordanschlag auf ihn verändert Lukas ganzes Leben. Als er dann auch noch ein ganz besonderes Geheimnis erfährt, beginnt eine gefährliche Reise durch die magische sowie die nichtmagische Welt.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Titelbild: © Sushi - Fotolia.com

Lektorat: Hedda Esselborn

1. Auflage 2012ISBN: 978-3-86196-184-0

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge-schützt.

Copyright (©) 2012 by Papierfresserchens MTM-Verlag Heimholzer Straße 2, 88138 Sigmarszell, Deutschland

www.papierfresserchen.de [email protected]

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Die ElfeEin Abenteuerbuch

vonFlorian Beck

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Ich widme dieses Buchmeiner Mutter, die Julia aus

dem Sattel fallen ließ – und damit ein neues Kapitel in meiner

Geschichte aufschlug,und meiner Oma,

die es leider nicht mehrfertig in die Hand nehmen konnte.

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Lukas ging zur Theke der Schulkantine, dort stand eine lange Schlange. Er stellte sich hinten an. Als er an der Rei-he war, nahm er sich einen Teller und schaute nach einem freien Platz. Endlich fand er einen. Er setzte sich auf einen Stuhl und begann zu essen.

Plötzlich fiel ein Schatten auf ihn, er schaute auf. Dort stand Herr Meinster. „Komm morgen in mein Büro!“ Er hatte Lukas so laut angebrüllt, dass alle Umstehenden zu ihnen schauten, dann ging Herr Meinster weiter.

Lukas räumte seinen Teller auf und verließ schleunigst die Kantine.

Als er um eine Ecke bog, stand er mit einem Mal Julia gegenüber. Sie war zwar in seiner Parallelklasse, doch er kannte sie nur flüchtig. „Warum rennst du denn so?“, fragte sie.

„Ich soll morgen zu Herrn Meinster kommen, er hat so laut geschrien, dass es alle hören mussten!“ Lukas merkte erst jetzt, dass er völlig außer Atem war.

„Oh nein!“, rief sie. „Ich wusste es doch! Geh morgen auf keinen Fall alleine!“ Dann fügte sie etwas leiser hinzu: „Er denkt, du hast sein Geheimnis entdeckt!“

„Welches Geheimnis?“, fragte er, doch sie antwortete nicht.

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Am nächsten Tag, nach der Schule, ging Lukas zu Herrn Meinster. Als er vor der Tür stand, zögerte er kurz. Was hatte Julia gemeint? Warum hatte sie ihn gewarnt? Dann klopfte er vorsichtig an.

„Herein!“, ertönte Herr Meinsters Stimme. Lukas öffnete die Tür und trat vor Herrn Meinster. „Hier

bin ich“, sagte er. „Hier bist du also - geh an die Wand!“, sagte dieser mit

ruhiger, sanfter Stimme. Lukas stutzte erst, er hatte nach Julias Warnung Schlim-

meres erwartet. Julia hatte ihn also umsonst gewarnt. Dann ging er zu der Wand hinüber. Herr Meinster beugte sich über eine große schwarze Tasche.

Plötzlich richtete er sich auf, in einer Hand hielt er eine große Axt. Julia hatte also doch recht gehabt. Dann hol-te Herr Meinster aus, Lukas sah die Axt auf sich zurasen, plötzlich hörte er einen lauten Knall, wie von einer Explo-sion, dann wurde ihm schwarz vor den Augen …

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Lukas wachte langsam auf. Wo war er? War er tot? Dann hörte er eine sanfte Stimme: „Er ist wach!“ Es war

Julias Stimme, er war also nicht tot. Als er die Augen aufschlug, sah er in Julias Gesicht. „Wo

bin ich?“, wollte Lukas wissen. „Im Krankenhaus“, sagte sie. „Wieso? Was ist passiert?“ „Als wir dich fanden, lagst du in einem völlig zerstörten

Klassenzimmer. Herr Meinster lag auch dort und zwischen euch schwebte eine Axt in der Luft!“

So langsam begann Lukas sich zu erinnern. „Wo ist Herr Meinster jetzt?“, fragte er.

„Dort drüben. Er ist schwer verletzt, da hast du noch einmal Glück gehabt.“ Sie zeigte auf ein Bett, das ein Stück entfernt stand.

„Er war es, er hat die Axt geworfen!“, rief Lukas auf-geregt. „Aber wieso ist sie in der Luft stehen geblieben?“

„Das kann ich dir erklären“, sagte Julia. „Also, weshalb?“, fragte Lukas noch einmal nach. „Nicht hier, wo es alle Patienten und auch unsere Eltern

hören können. Wenn du wieder gesund bist, sage ich es dir“, erwiderte Julia, dann ging sie.

Am Nachmittag nach seiner Entlassung aus dem Kran-kenhaus traf Lukas sich mit Julia. Nachdem sie sich begrüßt

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hatten, fragte er: „Weshalb ist die Axt denn nun in der Luft stehen geblieben?“

„Durch Magie!“, sagte sie. „Und wer hat diese Magie ausgeübt?“, fragte er skep-

tisch. Diese Julia kam ihm irgendwie etwas sonderbar vor. „Du!“, antwortete Julia. Lukas begann zu zittern, er hatte Angst, das konnte

nicht sein! „Woher weißt du das?“, rief er. „Weil ich eine Elfe bin“, erwiderte Julia. Sie berührte mit

einer Fingerspitze ihre Ohren, diese wurden langsam spitz. „Oh!“, rief Lukas nur. Julia trat auf ihn zu. „Und du bist ein Elf!“ Sie berührte

auch seine Ohren. Es war, als ob man ihn an den Ohren ziehen würde, er spürte, wie seine Ohren immer spitzer wurden.

Das war zu viel für Lukas, er spürte, wie er noch mehr zitterte. Oh nein! Jetzt würde er auch noch vor einem Mäd-chen in Ohnmacht fallen!

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Immer noch zitternd stand Lukas auf. „Tut mir leid, ich hätte wissen müssen, dass das passieren würde“, sagte Julia. Plötzlich hörte Lukas Stimmen, sehr viele Stimmen, aber woher kamen sie?

„Das sind die Vögel!“, sagte Julia lachend auf seinen fragenden Blick hin. „Du musst noch viel lernen, denn die Magie der Elfen ist schwieriger als die der Zauberer. Die El-fen haben keine helfenden Zauberwörter, sondern nur ihre Gedanken, um ihre Magie einzusetzen. Außerdem musst du lernen, dass du mehr Dinge wahrnehmen wirst als bis-her. Hättest du das gewusst, hättest du gleich gespürt, wie böse Herr Meinster ist.“

„Was machen wir, wenn Herr Meinster aus dem Kran-kenhaus entlassen wird?“, fragte Lukas. „Er wird uns be-stimmt nicht einfach in Ruhe lassen.“

„Wir fliehen!“, erwiderte Julia.

In den folgenden Tagen trafen sie sich nach der Schu-le oft in einem kleinen Wäldchen, das nicht weit entfernt lag, und Julia unterrichtete Lukas in der Magie der Elfen und lehrte ihn deren Wissen. So ging das ein paar Wochen, doch dann wurden diese friedlichen Tage jäh beendet. Und das kam so: Eines Tages lief Lukas nach Schulschluss zum Vertretungsplan. Oh nein! Herr Meinster kam wieder in die Schule!

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