Freundeskreis 38

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Niemand rechnete damit, dass die seit März angefangenen Unruhen in der Ukraine zu einem bewaffneten Konflikt in der Ost-Uk- raine führen würden. Heute haben über 300.000 Menschen (Angabe der UNO) ihre Häuser verlassen und sind aus der Konfliktre- gion geflohen. Die Lage vieler Flüchtlinge ist dramasch. Unter diesen Flüchtlingen sind auch viele unserer Glaubensgeschwis- ter, kinderreiche Familien und Witwen. Hier wollen wir über die Lage der Glaubensgeschwister in der Ost-Ukraine berichten. Familie Dimitriev - Ukraine Krieg in der Ost-Ukraine P avel und Dascha Dimitriev freuten sich sehr über den Nachwuchs in ihrer Fami- lie. Als die Kämpfe in der Stadt Lugansk anfingen, konnten sie noch rechtzeig fliehen. Kurz danach traf eine Rake- te das Haus. Noch vor einem Monat konnten sie sich so einen Albtraum nicht vorstellen. Alles was sie besa- ßen, wurde zerstört: das Haus, der komplee Hausrat und das Vieh. 1 IV. 2014 (38)

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Freundeskreis - Hilfe in der Not

Transcript of Freundeskreis 38

Niemand rechnete damit, dass die seit März angefangenen Unruhen in der Ukraine zu einem bewaffneten Konflikt in der Ost-Uk-raine führen würden. Heute haben über 300.000 Menschen (Angabe der UNO) ihre Häuser verlassen und sind aus der Konfliktre-gion geflohen. Die Lage vieler Flüchtlinge ist dramatisch. Unter diesen Flüchtlingen sind auch viele unserer Glaubensgeschwis-ter, kinderreiche Familien und Witwen. Hier wollen wir über die Lage der Glaubensgeschwister in der Ost-Ukraine berichten.

Familie Dimitriev - Ukraine

Krieg in derOst-Ukraine

Pavel und Dascha Dimitriev freuten sich sehr über den Nachwuchs in ihrer Fami-

lie. Als die Kämpfe in der Stadt Lugansk anfingen, konnten sie noch rechtzeitig

fliehen. Kurz danach traf eine Rake-te das Haus. Noch vor einem Monat

konnten sie sich so einen Albtraum nicht vorstellen. Alles was sie besa-ßen, wurde zerstört: das Haus, der komplette Hausrat und das Vieh.

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IV. 2014 (38)

"Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!" Jesaja 58,7

Die 7-köpfige Familie Antonov aus der Stadt Lugansk fand ihre Zuflucht

im Dorf Priwolnoe, Gebiet Saporochje. Als sie am nächsten Tag aufwachten, lief die 10-jährige Angela auf den Hof und rief voller Freude: „Mama hier ist es so ruhig, hier kann man wieder lachen!“ Die Mutter erzählte uns, wie sie von lau-ten Schüssen der Kanonen und den tief fliegenden Flugzeugen nicht mehr schla-fen konnten. Menschen in der Nachbar-schaft werden depressiv: Sie können das ständige laute Knallen nicht mehr aushalten und haben furchtbare Angst um ihr Leben. Besonders für die Kinder sind dies traumatische Erfahrungen.

Vor zwei Jahren traf Bruder Timofej Di-mitriev ein schweres Los: mit seinen vier Kindern stand er am Grabe seiner geliebten Ehefrau Vera (27 J.) und muss-te Abschied von ihr nehmen. Die Kinder konnten es nicht begreifen, dass ihre Mutter nicht mehr da war und riefen immer wieder „Mama, Mama!“ Es war schwer, die Familie in dieser Zeit zu trös-ten. Die Kinder Werner (7 J.), Mark (6 J.), Alevtina (4 J.) und Awigea (3 J.) beteten jeden Tag, dass Gott ihnen wieder eine Mutter schenken sollte. Ihre kindlichen Gebete wurden erhört: Bruder Timofej heiratete Lisa, die Tochter einer Witwe. Die Freude der Kinder über ihre neue Mama war unbeschreiblich und kann-te keine Grenzen. Auch diese Familie musste nach dem Beschuss eilends ihr Haus verlassen. Die Fensterscheiben des Hauses zerbrachen und das Auto wurde stark beschädigt. Nur durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Die Kinder weinten laut vor Angst, doch die schützende Hand Gottes führte die

Familie aus diesem Schrecken heraus.

Am darauffolgenden Morgen fiel das Nachbarhaus dem Raketenbeschuss zum Opfer, in dem noch vor zwei Wo-chen Timofej´s Bruder Pavel mit sei-ner Familie (4 Kinder) wohnte. Die Rakete schlug in das Dach des Hauses ein, und sofort fing es lichterloh an zu brennen. Weil die Kämpfe in der Stadt unaufhörlich weitergehen, wagte sich niemand aus der Nachbarschaft das Feuer zu löschen. Das Vieh, eine Kuh mit ihrem Kalb, wurden von der Wucht der Rakete getötet. Die Familie hat ihre Zuflucht in Russland in der Stadt Schachti, Gebiet Rostov gefunden.

Der Älteste der Gemeinde aus Lugan-sk berichtet, dass in der Stadt zurzeit eine Ausgangssperre verhängt ist, d.h. keiner darf sich ohne Genehmigung frei in der Stadt bewegen. Als er die alten Geschwister nach dem Gottes-dienst nach Hause fuhr, wollten ihm die selbsternannten Volkswehren mit Gewalt sein Auto (Lada) wegnehmen. Den nächsten Gottesdienst konnten die Geschwister nicht im Bethaus ab-halten, sondern mussten sich in den Kellern versammeln. Da in der Stadt harte Kämpfe stattfinden, ist es sehr gefährlich, sich draußen frei zu bewe-gen. Von der großen Gemeinde (über 200 Gemeindeglieder) haben schon fast alle die Stadt verlassen. Die Lage in der Stadt gleicht einer Katastrohe: Kein Strom, kein Gas, kein Wasser, kein Brot. Von 464.000 Einwohnern sind nur etwa 250.000 in der Stadt Lugansk zu-rückgeblieben. Diese Menschen leiden sehr unter den schwierigen Umständen.

Stadt Lugansk

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Die kleine Gemeinde von 15 Mitglie-dern und 26 Kindern in der Stadt

Druchkovka, Gebiet Donezk, wurde auch zur Zielscheibe der Provokation. Während des Gottesdienstes kamen schwerbewaffnete maskierte Männer ins Bethaus. Die Geschwister gingen so-fort auf die Knie und beteten in Gegen-wart dieser rauen Männer. Die kleinen Kinder fingen an zu weinen. Das alles ärgerte die ungewöhnlichen Besucher, sie unterbrachen das Gebet mit den Aussagen: „Ihr betet falsch! Ihr müsst anders beten - so wie wir Orthodoxen!“ Einer von ihnen riss den Spendekasten

von der Wand und nahm ihn mit. Den verantwortlichen Bruder Viktor Lichen-ko drängten sie mit Maschinengeweh-ren sofort mitzugehen. Auch sein Auto nahmen sie mit. Der Bruder wurde bis zum Abend in einem Kerker einge-sperrt. Während dieser ganzen Zeit be-tete die Gemeinde und seine Ehefrau ging mit ihren fünf kleinen Kindern zu diesen Männern, um sie zu bitten, den Vater zu entlassen. Gott erhörte das Flehen seiner Kinder und Bruder Vik-tor konnte nach Hause gehen. Es ist ein Wunder, dass die Familie nach et-lichen Tagen ihr Auto zurückbekam.

Stadt Druchkovka

Fam. Dimitriev Timofej - Lugansk

Fam. Antonov - Lugansk

Fam. Petruschin - Lugansk

Fam. Cherkasov - Donezk

Flüchtlinge

Witwe Ludmilla Sukacheva - Gorlovka

Mit diesem Wort muss sich Fa-milie Komarnizki (15 Kinder)

aus der Stadt Donezk heute trösten. Unter schweren Bedingungen muss-ten auch sie wie viele andere aus der Stadt fliehen. Ihre 15-jährige Tochter Ljuba leidet schon fast 1,5 Jahre an einem Tumor im Kopf. Sie hat schon zwei komplizierte Operationen hinter

sich und konnte bis vor kurzem noch singen, spielen und auf ihre kleinen Geschwister aufpassen. Bruder Pavel leitete die Gemeinde in Donezk. Heu-te haben fast alle Geschwister aus der Gemeinde (115 Mitglieder) die Stadt verlassen. Für die Eltern ist es sehr schwer, zu sehen wie ihre Tochter unter den starken Schmerzen leidet.

Stadt Donezk

"Ich liege gefangen und kann nicht heraus, mein Auge sehnt sich aus dem Elend. HERR, ich rufe zu dir täglich; ich breite meine Hände aus zu dir." Psalm 88,9-10

Am 03.08.2014 wollte die Gemeinde in Charzisk das geplante Tauffest

durchführen. Wegen den Unruhen in der gesamten Region, wo die heftigen Kämpfe der Stadt immer näher kamen, schien es fast unmöglich, das Tauffest durchzuführen. Es war Gottes Gnade und eine große Gebetserhörung, dass es an diesem Sonntagmorgen ganz ru-hig war. Trotz dieser gefährlichen Lage, hatten 10 Seelen den Wunsch, sich tau-fen zu lassen. Unter Beobachtung von selbsternannten Kämpfern wurde das Tauffest durchgeführt. Danach fand das

Abendmahl im Bethaus statt. Dies war der letzte gemeinsame Gottesdienst, bei dem die Geschwister Abschied von-einander nahmen. Der Abschied fiel al-len sehr schwer - es wurde viel geweint. Ein Teil der Gemeinde (84 Seelen - die meisten davon sind Kinder) flüchte-te in Richtung Westen. Bei der Flucht mussten sie einen großen Umweg von mehreren hundert Kilometern machen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Über ihre neue Unterkunft, in einem ehemali-gen Krankenhaus nicht weit von Kiew, sind die Geschwister sehr dankbar.

Stadt Charzisk

Fam. Ischenko - Charzisk

Fam. Kamischin - Donezk

"Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich." Psalm 23,4

Krebskranke 15-jährige Ljuba Komarnizki Fam. Komarnizki - Donezk

Als der Vater von 8 Kindern, Igor Do-renski, mit dem Fahrrad unterwegs

war, wurde er bei einer Straßensperre von bewaffneten Männern aufgehalten und ohne jeglichen Vorwand verhaf-tet. Ihm wurde ein Sack über den Kopf gezogen und die Hände verbunden. Mit verbundenen Augen und gefessel-ten Händen musste er mit 6 weiteren Männern über 30 Stunden in einem Loch sitzen. Diese Zeit nutzte er, den Mitgefangenen von Jesus zu erzählen.

Sein Aufenthaltsort wurde geheim ge-halten, niemand wusste wo er versteckt war. Seine arme Frau machte sich große Sorgen um ihn, die ganze Zeit fastete und betete sie mit den Kindern um ih-ren Vater. Diese Gebete wurden erhört: Die bewaffneten Männer ließen ihn frei, er wurde am Feldrand ausgesetzt und durfte jetzt erst sein Augenverband wieder abnehmen. Die Freude der Kin-der und der lieben Frau über die Rück-kehr des Vaters kannte keine Grenzen.

Stadt Krasni Limman

„Denn es haben mich umgeben Leiden ohne Zahl und mein Herz ist verzagt.“ Ps. 40,13

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Fam. Schmerkov - Donezk

Flüchtlinge

Fam. Dorenski - Krasni Limman

Fam. Stepa - Donezk

Das noch von Sowjetzeiten leerste-hende Sommercamp (Pionierlager)

ist heute für viele Flüchtlinge aus dem Gebiet Donezk ein Zufluchtsort gewor-den. Als die Mitarbeiter des Hilfsko-mitees diesen Ort besuchten, waren sie über die Lage der dort lebenden Flüchtlinge zutiefst erschüttert. Zur-zeit sind dort mehr als 200 Menschen untergebracht. Der größte Teil davon sind Kinder. In der Blockbaracke, die aus mehreren großen Räumen besteht, gibt es keine Toilette und kein Wasch-becken. Um die Anlage bewohnbar zu machen, haben die Brüder sofort eine Strom- und Wasserleitung gelegt, drau-ßen mehrere Waschbecken angebracht und das Gelände aufgeräumt. Weil fast täglich noch mehr Flüchtlinge da-zukommen, müssen sich zwei bis drei Familien einen Raum teilen. Außer der Kleidung, die sie trugen, konnten die Flüchtlinge kaum etwas mitnehmen. Da es keine Waschmaschinen gibt, sind die Mütter gezwungen, die Wäsche für

ihre Kinder, wie zu alten Zeiten, per Hand zu waschen. Der Speisesaal und die Küche wurden flüchtig instand ge-setzt. Kühlschrank und Ofen sind ka-putt. Das durch die vorübergehende Wasserleitung zugeführte Wasser war nicht mehr zum Trinken geeignet und führte bei vielen Kindern zu Durchfall. Seit einigen Tagen müssen sie für den täglichen Gebrauch 1000 Liter Trink-wasser kaufen, was jedoch längst nicht ausreichend für alle ist und zum Kau-fen keine Mittel vorhanden sind. Trotz allem werden auf dem freien Gelände täglich Gottesdienste abgehalten, wo Kinder samt den Erwachsenen den allmächtigen Gott loben und preisen, was für alle Bewohner des Flüchtlings-lagers (hier wurden auch Ungläubige aufgenommen) in dieser schweren Zeit ein lebendiges Zeugnis ist. Die Geschwister gehen ständig auf die Knie und beten zu Gott um den Frie-den im Lande und dass dieser wahn-sinnige Krieg endlich zu Ende geht.

Onkel bitte nicht schießen, Onkel bitte nicht schießen!“, - schrie der kleine

3-jährige Bogdan Rudenko voller Angst und rannte zu seiner Mutter, als er sah, wie einer der Bauarbeiter die Bohrma-schine aus der Tasche holte, um seine Arbeit weiterfortzusetzen. Dieses Ereig-nis spielte sich in einer Notunterkunft

für Flüchtlinge in der Nähe der Stadt Dnepropetrovsk ab. Familie Rudenko (5 Kinder) hat auch wie viele andere Men-schen ihren Heimatort (Stadt Snechnoe - in der Nähe des Unglücksortes der Flugzeugkatastrophe am 17.07.2014) verlassen und ihren Zufluchtsort in ei-ner Entfernung von 300 km gefunden.

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Dorf Jurjevka

Stadt Snechnoe

"Denn er wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht ewig verloren sein." Psalm 9,19

Fam. Rudenko - Snechnoe

Fam. Kalinovski - Krasnodon

Schwester L. Tschekal - Charzisk

Flüchtlinge

Projekt 445 Fluechtlinge in der Ukraine

Als die Witwe Anna S. abends aus dem

Haus ging um ihr Vieh zu füttern, explodier-te es plötzlich in ihrer Nähe. Durch die Wucht der Explosion flog die Hälfte des Hausdaches weg, sie wurde zu Bo-den gedrückt und un-ter der Kuh begraben. Nur durch ein Wunder blieb die Schwester am Leben, die Kuh wurde auf der Stelle getötet. Sie erlitt eine Gehirner-schütterung und wurde von den Splittern der

Mörsergranate schwer am Bein verletzt. Ihr Sohn befreite sie sofort und fuhr sie schnell aus dem bekämpften Gebiet zu einer medizinischen Station raus, wo ihr ge-holfen wurde. Heute geht es der Witwe Anna wieder besser. Sie fand Zuflucht bei ihrer Toch-ter Alla (in einem Dorf in der Gegend von Lugan-sk), die auch eine Witwe ist und selbst 3 Kinder zuhause hat. In diesem Gebiet ist es momen-tan noch relativ ruhig.

Stadt Sewersk

Trotz des ständigen Beschusses der Stadt, wagten sich die Geschwister

der kleinen Gemeinde von 22 Mitglie-dern, (früher waren es über 100 Mit-glieder - die meisten von ihnen haben die Stadt verlassen) unter den zurück-gebliebenen Mitbewohnern der Stadt zu evangelisieren. Als die Geschwis-ter bei einem dieser Einsätze draußen standen, wurde die Gegend mit Mör-sergranaten beschossen. Die Men-schen rannten auf die Gläubigen zu, anstatt sich im Keller des Hochhauses zu verstecken. Sie waren der Überzeu-

gung, dass es hier für sie sicherer ist, anstatt in den Bunker zu laufen, da Gott sie bewahren würde, weil die Gläubi-gen zu IHM beten. Zum nächsten Got-tesdienst kamen mehrere ungläubige Besucher und 6 Menschen von ihnen bekehrten sich. Der Bruder Pavel Pe-truschev (5 Kinder) ist der Meinung, dass die Menschen gerade in dieser schweren Zeit dazu geneigt sind, die rettende Botschaft von Jesus Christus anzunehmen. Zurzeit ist seine Familie aus der Stadt geflohen und befindet sich in einem Dorf im Gebiet Charkov.

Stadt Krasnodon

Die verletzte Witwe Anna

Fam. Gorbatük - Donezk

Die armen Kinder haben kein Spielzeug

Jeden Tag versammeln sich die Flüchtlinge aus Donezk zum Gottesdienst unter freiem Himmel

Stadt Krasnodon

In den letzten zwei Monaten fiel es dem Vater der 13-köpfigen Familie

Kalinovski schwer, die Familie zu er-nähren. Mehrere Jahre war er im Berg-bau tätig, wo er, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage, für wenig Geld sein Brot verdienen konnte. Doch das ist jetzt nicht mehr möglich, da das Bergwerk zerstört wurde. Seitdem gibt es für die 800 Beschäftigten keine Arbeit mehr. Eine Zeit lang ernährte sich die Familie von ihrem Gartener-trag, doch weil der Bezirk in dem sie lebten, immer wieder als Zielscheibe des gegenseitigen Konflikts wurde,

war es sogar zu gefährlich, sich im ei-genen Garten frei zu bewegen. Viele Nachbarhäuser wurden teilweise be-schädigt oder zerstört. Eilend hat sich die große Familie in ihr kleines Fahr-zeug gequetscht (sie besitzen einen russischen Lada) und sind in Richtung Süden gefahren. Natürlich konnten sie kaum etwas mitnehmen, doch der wichtigste Schatz, ihre Kinder, waren alle mit. In einem Dorf im Gebiet Me-litopol fanden sie in einem Häuschen ihren Zufluchtsort. Trotz des großen Verlustes ist die Familie dankbar, dass Gott sie bis hierher bewahret hat.

Witwe Smikova - Krasnodon

Fam. Melichenko - Donezk

Flüchtlinge

Fam. Petruschev - Krasnodon

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PS: Die dramatische Lage in der Ost-Ukraine zwingt viele Menschen ihre Städte zu verlassen und zu fliehen – viele von ihnen sind unsere Glaubensgeschwister mit ihren kinderreichen Familien. Die Zahl der Flüchtlinge steigt von Tag zu Tag - heute sind es schon über 600 unserer Geschwister, die ihre Zuflucht in Russland oder ande-ren Gebieten der Ukraine gefunden haben. Die Lage verschlechtert sich täglich und das Ende des Konflikts ist noch nicht in Sicht. Vor drei Wochen wurden zwei Brüder aus der Gemeinde Lugansk, Juri Zurüpa (2 Kinder) und Andrej Sachnev (3 Kinder), entführt und misshandelt. Dank vieler Gebete wurden sie nach 17 Tagen freigelas-sen. Bitte betet für unsere Glaubensgeschwister und für den Frieden in der Ukraine!

"Aber den Elenden wird er durch sein Elend erretten und ihm das Ohr öffnen durch Trübsal." Hiob 36,15

Der Älteste der Gemeinde, Bruder Vi-tali Jurkin (8 Kinder), erzählte uns,

dass die Lage in der Stadt dramatisch ist. Tag und Nacht hört man ständig, wie hier und dort geschossen wird. In dieser Zeit innere Ruhe zu bewahren und noch andere zu trösten, ist die Aufgabe eines Ältesten. Sechs Tage verbrachte Bruder Vitali mit Fasten und Beten, um dieser schweren Aufgabe nachzukommen. Die unschuldigen Kinderherzen, die miter-lebten wie Menschen sterben müssen, waren nach so einer Explosion sogar in der Lage zu unterscheiden, um welche Waffen es sich handelt. Trotz allem lehrt der Vater seine Kinder jeden Tag zu be-ten, zu singen und auf Gott zu hoffen.

Sofort nach der Befreiung der Stadt Slawjansk durch die Regierungstrup-

pen, konnten die Mitarbeiter des Hilfs-komitees die teilweise zerstörte Stadt aufsuchen. Die Bilder der Zerstörung kann man kaum beschreiben: Überall zerbombte und abgebrannte Häuser, zerstörte Brücken und Straßen. In der Stadt gibt es seitdem noch kein Was-ser. Die Stadt zählte früher 117.000 Einwohner - heute sind dort nur noch knapp 30.000 Menschen. Dank Gottes Gnade ist niemand unserer Glaubens-geschwister verletzt oder zu Tode ge-kommen. Die Straßensperren werden aufgeräumt, Strom und Gasleitungen repariert. Die Familien Schumenkov (16 Kinder), Jurko (7 Kinder), Marko (7 Kin-der), Kramarenko (4 Kinder) (von denen wir in der Freundeskreisausgabe №37 berichteten) kehrten wieder in ihre ver-lassenen Häuser zurück. Dort durften wir den ersten Gottesdienst mit der Ge-meinde feiern. Viele Dankesgebete stie-gen zu Gott empor - eine Witwe betete: „HERR ich danke dir für deine Gnade zu

uns. Du hast mein Ge-bet erhört und mein Haus ist verschont geblieben. Sogar die ganze Straße blieb verschont. Ich habe zu meinen Nachbarn immer wieder gesagt: ´Betet! Gott wird uns von den Bomben be-wahren.´ Jetzt haben sie gesehen, dass DU Gott allmächtig bist.“

Als die große Fami-lie Schumenkov nach zwei Monaten Abwe-senheit wieder nach Hause zurückkehrte, lief ihnen auf dem Hof eine Henne entgegen. Als die Kinder der Henne folgten, entdeckten sie voller Freu-de einen Haufen Eier in ei-ner Ecke liegen, die sie so-fort glücklich verzehrten.

Stadt Slawjansk

Fam. Eroschenko - Donezk

Flüchtlinge

Fam. Jurkin Vitali - Krasni Limman

Witwe N. Tarabanova mit ihrer Mutter, die auch eine Witwe ist - Lugansk

Fam. Lichatski - Donezk

F r e u n d e s k r e i sH i l f e i n d e r N o t

Internationales Hilfskomitee gegründet zur Hilfe den Notleidenden. Die gesamte Arbeit wird hauptsächlich auf freiwilliger Basis ehren-amtlich ausgeführt.

Impressum:Freundeskreis ∙ Hilfe in der NotEberstädter Weg 20D-35415 PohlheimTelefon: 06404-6580566 Telefax: 06404-928704

Für Spendenbestätigungen Tel: 02264-7240

Spendekonto:Volksbank im Märkischen KreisKto.-Nr.: 153 503 5300BLZ: 447 615 34

IBAN: DE 32 447 615 341 535 035 300BIC: GENODEM1NRD

Ihre Spende ist steuerlich Absetzbar.Wir sind durch Bescheinigung des Finanzamtes Gießen (Steuer-Nr. 2025066700) als gemeinnützig anerkannt.

Steuerrecht: Der Spendenabzug beträgt 20 % der Einkünfte.

Weitere Kontakte:in Kanada, USA, Belgien, Russland, Ukraine und Republik Moldau

Stadt Krasni Limman

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