Gesamtanlagen für die Roboter-Lackierung aus einer Hand

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Insgesamt wurden 44 Mitarbeiter des Anlagenbauers, der im März 2003 Insolvenz angemeldet hatte, direkt in den Anlagenbau von b+m überführt. Sabine Mewis: „Für uns war diese Möglichkeit zur Verstärkung unseres Anlagenbaus eine ideale Gelegenheit, da sich mit dem hinzugewonnenen Know-how das Potenzial dieses Geschäftsfelds sowohl in Hinblick auf das Projektvolumen als auch auf das Angebotsspektrum kurzfristig steigern ließ“. Der Anlagenbau wird seit Januar 2004 als selbstständiges Geschäftsfeld von Thomas Barmbold geleitet. „Obwohl der Anlagenbau innerhalb unseres Hauses ein eigener Bereich ist, legen wir großen Wert auf die Feststel- lung, dass wir mit diesem Konzept in der Lage sind, das gesamte Lieferspek- trum einer Lackieranlage durch eigene Produkte abdecken zu können. Auf Basis dieser Strategie wird das zukünf- tige Wachstum unseres Unternehmens aufgebaut“ betont Sabine Mewis. Dies gilt zum einen für Bereiche, in denen b+m in der Applikationstechnik D ie b+m surface systems GmbH in Eiterfeld hat sich seit der Fir- mengründung 1992 als Hersteller von Roboter-Applikationstechnik sowie von Dosier- und Lackführungssyste- men einen Namen gemacht. Der Wunsch, um die Applikation her- um auch Gesamt- anlagen zu ent- wickeln und zu bauen, ist nicht neu. Dazu die Geschäftsführerin Sabine Mewis: „Uns ist es vor allem wichtig, für den Kunden die Anzahl der Schnittstellen beim Bau einer Lackieranlage möglichst zu minimie- ren und die Belange der Roboter- Lackiertechnik schon während der Planungs- und Konstruktionsphase optimal zu berücksichtigen“. Das Unternehmen hat in der Ver- gangenheit schon einige Erfahrungen beim Bau von Gesamtanlagen sam- meln können. Dabei reichte das Spek- trum von kleineren Kleberanlagen über Softlackanlagen bis hin zu großen Anlagen für Lkw-Anbauteile und Pkw-Stoßfänger. Im Zuge dieser Akti- vitäten hat sich das Unternehmen zum Marktführer im Bereich der Fahrzeu- ginnenteile mit Roboterapplikation entwickelt. Um jedoch den wachsen- den Anforderungen der Kunden nach Lösungen aus einer Hand gerecht wer- den zu können, benötigte man einen starken, kompetenten Partner für den Anlagenbau. Eigenes Know-how für große Projekte Die Möglichkeit der Geschäftsfeld- erweiterung bot sich im Juni 2003 durch die Integration von Mitarbeitern der Firma Widmer + Ernst aus Bad Hersfeld. Wesentliche Bereiche von Engineering, Konstruktion, Vertrieb, Service, Montage und Ersatzteilge- schäft des Anlagenbaus konnten auf diese Weise deutlich verstärkt werden. JOT 5 | 2004 8 Gesamtanlagen für die Roboter- Lackierung aus einer Hand ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSENTWICKLUNG Die 1992 von Walter Mendelin und Partner gegründete b&m Verfahrenstech- nik GmbH hat sich innerhalb weniger Jahre als Anbieter automatisierter Lackiertechnik im In- und Ausland einen guten Ruf erworben. Aufgrund der guten Zukunftsperspektiven konnte im Jahr 2001 mit der Westenhorst & Cie. ein Investor gewonnen werden, der für das weitere Wachstum die solide finan- zielle Basis bildet. b+m erwirtschaftete im Jahr 2003 ohne den jetzt verstärkten Bereich Anlagenbau einen Umsatz von etwa 20 Mio. Euro. Das Unternehmen beschäftigt heute über 130 Mitarbeiter an den Standorten Eiterfeld (Applikati- onstechnik und Roboter) und Bad Hersfeld (Anlagenbau). Beide Standorte bie- ten gute Möglichkeiten zur weiteren Expansion. So ist bereits der Neubau eines Technikums geplant. Im Rahmen des neuen Konzepts wurde das Unter- nehmen Anfang 2004 in b+m surface systems GmbH umbenannt. Geschäfts- führer sind: Walter Mendelin (Technik und Entwicklung), Sabine Mewis (Ver- trieb), Dr. Thomas Janssens (Finanzen) und Dr.-Ing. Thomas Barmbold (Anla- genbau). MARKT & KONJUNKTUR Im vergangenen Jahr konnte der Spezialist für Roboter und Dosier- systeme, die b+m surface systems GmbH, durch die Integration von Teilen der Firma Widmer + Ernst seinen Geschäftsbereich Anlagen- bau erheblich vergrößern und wird damit zum Anbieter für Gesamtlackieranlagen.

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Insgesamt wurden 44 Mitarbeiter desAnlagenbauers, der im März 2003Insolvenz angemeldet hatte, direkt inden Anlagenbau von b+m überführt.

Sabine Mewis: „Für uns war dieseMöglichkeit zur Verstärkung unseresAnlagenbaus eine ideale Gelegenheit,da sich mit dem hinzugewonnenenKnow-how das Potenzial diesesGeschäftsfelds sowohl in Hinblick aufdas Projektvolumen als auch auf dasAngebotsspektrum kurzfristig steigernließ“.

Der Anlagenbau wird seit Januar2004 als selbstständiges Geschäftsfeldvon Thomas Barmbold geleitet.„Obwohl der Anlagenbau innerhalbunseres Hauses ein eigener Bereich ist,legen wir großen Wert auf die Feststel-lung, dass wir mit diesem Konzept inder Lage sind, das gesamte Lieferspek-trum einer Lackieranlage durch eigeneProdukte abdecken zu können. AufBasis dieser Strategie wird das zukünf-tige Wachstum unseres Unternehmensaufgebaut“ betont Sabine Mewis.

Dies gilt zum einen für Bereiche, indenen b+m in der Applikationstechnik

Die b+m surface systems GmbH inEiterfeld hat sich seit der Fir-

mengründung 1992 als Hersteller vonRoboter-Applikationstechnik sowievon Dosier- und Lackführungssyste-men einen Namengemacht. DerWunsch, um dieApplikation her-um auch Gesamt-anlagen zu ent-wickeln und zubauen, ist nichtneu. Dazu dieGeschäftsführerinSabine Mewis: „Uns ist es vor allemwichtig, für den Kunden die Anzahlder Schnittstellen beim Bau einerLackieranlage möglichst zu minimie-ren und die Belange der Roboter-Lackiertechnik schon während derPlanungs- und Konstruktionsphaseoptimal zu berücksichtigen“.

Das Unternehmen hat in der Ver-gangenheit schon einige Erfahrungenbeim Bau von Gesamtanlagen sam-meln können. Dabei reichte das Spek-trum von kleineren Kleberanlagenüber Softlackanlagen bis hin zu großenAnlagen für Lkw-Anbauteile undPkw-Stoßfänger. Im Zuge dieser Akti-vitäten hat sich das Unternehmen zumMarktführer im Bereich der Fahrzeu-ginnenteile mit Roboterapplikationentwickelt. Um jedoch den wachsen-den Anforderungen der Kunden nach

Lösungen aus einer Hand gerecht wer-den zu können, benötigte man einenstarken, kompetenten Partner für denAnlagenbau.

Eigenes Know-how für große Projekte

Die Möglichkeit der Geschäftsfeld-erweiterung bot sich im Juni 2003durch die Integration von Mitarbeiternder Firma Widmer + Ernst aus BadHersfeld. Wesentliche Bereiche vonEngineering, Konstruktion, Vertrieb,Service, Montage und Ersatzteilge-schäft des Anlagenbaus konnten aufdiese Weise deutlich verstärkt werden.

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Gesamtanlagen für die Roboter-Lackierung aus einer Hand

E R F O L G R E I C H E U N T E R N E H M E N S E N T W I C K L U N G

Die 1992 von Walter Mendelin und Partner gegründete b&m Verfahrenstech-nik GmbH hat sich innerhalb weniger Jahre als Anbieter automatisierterLackiertechnik im In- und Ausland einen guten Ruf erworben. Aufgrund der guten Zukunftsperspektiven konnte im Jahr 2001 mit der Westenhorst & Cie.ein Investor gewonnen werden, der für das weitere Wachstum die solide finan-zielle Basis bildet. b+m erwirtschaftete im Jahr 2003 ohne den jetzt verstärktenBereich Anlagenbau einen Umsatz von etwa 20 Mio. Euro. Das Unternehmenbeschäftigt heute über 130 Mitarbeiter an den Standorten Eiterfeld (Applikati-onstechnik und Roboter) und Bad Hersfeld (Anlagenbau). Beide Standorte bie-ten gute Möglichkeiten zur weiteren Expansion. So ist bereits der Neubaueines Technikums geplant. Im Rahmen des neuen Konzepts wurde das Unter-nehmen Anfang 2004 in b+m surface systems GmbH umbenannt. Geschäfts-führer sind: Walter Mendelin (Technik und Entwicklung), Sabine Mewis (Ver-trieb), Dr. Thomas Janssens (Finanzen) und Dr.-Ing. Thomas Barmbold (Anla-genbau).

M A R K T & K O N J U N K T U R

Im vergangenen Jahr konnte derSpezialist für Roboter und Dosier-systeme, die b+m surface systemsGmbH, durch die Integration vonTeilen der Firma Widmer + Ernstseinen Geschäftsbereich Anlagen-bau erheblich vergrößern undwird damit zum Anbieter fürGesamtlackieranlagen.

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stark vertreten war,aber wenig zum Anla-genbau beisteuernkonnte, wie zum Bei-spiel in der Kunst-stofflackierung. Zumanderen sollen erklär-termaßen die bislangklassischen Geschäfts-felder von Widmer +Ernst, wie zum Bei-spiel die Tauchlackier-anlagen weiter ausge-baut werden. „Dieaktuellen Anfragensowie die eingegange-nen Aufträge zeigen,dass der Markt diesesKonzept annimmt. DieStrategie ist schlüssigund die schon heuteerreichten Erfolge be-weisen, dass das Kon-zept aufgeht“ sagtWolfgang Fleck, Pro-jektierungs- und Ver-triebsleiter im Anla-genbau.

Individuelle Kun-denbedürfnisse sollenauch in Zukunft erfülltwerden. „Unsere Anla-gen werden weiterhinso projektiert, geplantund angeboten, wie esder Kunde wünscht.Wir werden unserenKunden individuelleLösungen anbietenund nicht versuchen unsere eigenenUnternehmensstandards durchzuset-zen“ bestätigt Wolfgang Fleck. DieApplikations- und Robotertechnik ausEiterfeld wird also auch weiterhin fürandere Anlagenbauer beziehungswei-se Endkunden zur Verfügung stehen.

Anlagenrealisierung mit wenigenSchnittstellen

In Zukunft versteht sich b+m alsGeneralunternehmer, der Projekte miteigenen, selbst entwickelten Produk-ten bestückt. „Wir sind damit in derLage, die Anzahl der Schnittstellenzwischen einzelnen Gewerken für

unsere Kunden deutlich zu minimie-ren und so Personalressourcen optimaleinzusetzen“ argumentiert SabineMewis. „Dies kann bei Bedarf auch dieKoordination von Gebäudeumfängenbeinhalten“ ergänzt Wolfgang Fleck.Ungeachtet dessen bleiben auch wei-terhin kleinere Lieferumfänge, bis hinzu einzelnen Dosieranlagen, im Ange-botsspektrum enthalten .

Ein weiteres wichtiges Ziel imAnlagenbau ist die Internationalisie-rung. Dazu Wolfgang Fleck: „In derneuen Konstellation wollen wir unserebisherigen Auslandsaktivitäten weiterausbauen und neue Wachstumsmärktein Osteuropa, Asien, Südamerika undden USA hinzugewinnen“. Die Vor-

aussetzungen dafürsind hervorragend,denn der Anlagenbaukann auf ein bestehen-des Netz an internatio-nalen Vertretungen zu-rückgreifen.

Mit Optimismusblickt man bei b+m aufdie weitere Entwick-lung des bisherigenStammgeschäfts Robo-tersysteme. Durch dieimmer höhere Flexibi-lisierung und Automa-tisierung sieht das Un-ternehmen nach wievor einen starkenTrend zur Roboter-lackierung. Auf Basisdes bisher eingesetz-ten Lackierroboters(Kobelco), an derenEntwicklung die Eiter-felder maßgeblich be-teiligt waren, konnteein eigener, völlig neukonzipierter Lackier-roboter zur Marktreifegebracht werden. Derseit einem Jahr verfüg-bare Roboter wird inKürze durch eine klei-nere Ausführung er-gänzt. Dabei war es ein erklärtes Entwick-lungsziel, diese Robo-ter auch verstärkt imBereich der Pulverbe-

schichtung einsetzen zu können.Seine bisherigen Stärken will das

Unternehmen auch in der neuen Kon-stellation bewahren. Das sind nachAnsicht von Sabine Mewis vor allemdie Flexibilität eines mittelständi-schen Unternehmens, das unabhängigvon Konzernzwängen agieren kann,sowie ein umfangreicher und kunden-orientierter Service. Nur wenigeMonate nach dem Start als Gesamtan-lagenbauer stellt sich das Unterneh-men in einem stark umkämpftenMarktsegment selbstbewusst demWettbewerb. Sabine Mewis: „Wir ken-nen unsere Stärken und wir werdendiese in Zukunft konsequent weiterausbauen“. (Ke)

Sabine Mewis, Geschäfts-führerin: „Für uns war dieseMöglichkeit zur Verstärkung

unseres Anlagenbaus eineideale Gelegenheit, umSchnittstellen für unsere Kunden zu reduzieren.“

Wolfgang Fleck, Leiter Projektierung und Vertrieb imAnlagenbau bei b+m: „Die Strategie ist schlüssigund die schon heute erreichten Erfolge beweisen,dass das Konzept aufgeht.“

Dr. Thomas Barmbold leitet seit Januar 2004 den

Anlagenbau als selbstständiges Geschäftsfeld von b+m.