Gorilla 04 13 low
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Überraschung im Wald
Kamerafallen in Bukit Tigapuluh entlarven
die scheuen Bewohner des Dschungels
Aus den Projekten
Lobbyarbeit gegen Elefantenwilderei in
Afrika und für Waldschutz auf Sumatra
MITGLIEDERMAGAZIN DER ZOOLOGISCHEN GESELLSCHAFT FRANKFURT VON 1858 E. V. ISSN 1863-1789
GORILLA
Naturwunder im Osten Afrikas
No 04 2013
DIE SERENGETI
28 AUS DEM ZOO FRANKFURT
24 Aktuelles
24 Veränderungen im Tierbestand
08 AUS DEN PROJEKTEN
08 Bukit Tigapuluh: Vorsicht Kamera!
Herausgeber
Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.
Bernhard-Grzimek-Allee 1, 60316 Frankfurt
T: (069) 94 34 46 0 Fax (069) 43 93 48
I: www.zgf.de
Redaktion
Dipl.-Biol. Dagmar Andres-Brümmer,
Zoologische Gesellschaft Frankfurt
T: (069) 94 34 46 11
F: (069) 43 93 48
Mit Beiträgen von
Dr. Christof Schenck, Dagmar Andres-Brümmer, Katharina Hensen,
Michael Brombacher, Sonia Steiger, Christine Kurrle sowie
namentlich gekennzeichneten Autorinnen und Autoren.
Fotos: alle Bilder ZGF, sofern nicht anders angegeben.
Fotos Umschlag: Marie-Anne & Thierry Camail (Titel),
Will Burrard-Lucas (Rückseite)
Gestaltung: atelier himmelbraun, Frankfurt am Main
Lektorat: Maria Ullmann, Peter Beyer
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Auflage: 5.500 Exemplare
Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG,
Frankfurt, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier
ISSN: 1863-1789
ZGF GORILLA ist die Mitgliederzeitschrift der Zoologischen
Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V. Der Bezugspreis ist
im Mitglieds beitrag enthalten.
© ZGF 2013, Nachdruck nur mit Genehmigung gestattet
IMPRESSUM DANKE
Wir danken unseren Freunden, Spendern und Sponsoren, ohne
die wir unsere Naturschutzarbeit nicht in dem Maße um setzen
könnten, wie wir es heute tun.
10
24 20
www.facebook.com/Frankfurt.Zoological.Society
WWW.ZGF.DE
03 EDITORIAL
10 SCHWERPUNKT:
SERENGETI
10 Serengeti – die endlose Ebene
14 Die Große Wanderung durch die Seregeti
16 Unterwegs mit Gnus und Zebras
19 Stolze Hirten – die Massai
20 Frankfurt – die ZGF in Afrika
24 Die Könige der Savanne
27 Die Serengeti meiner Träume
04 AKTUELLES WELTWEIT
Neues aus unseren Projekten, von unseren
Partnern und rund um die ZGF-Projektgebiete
30 ZGF DIALOG
30 Helfen Sie mit Ihrer Spende
31 SEPA-Umstellung 2014
führt, was wiederum eine beispiellose Welle der Wilderei in Afrika
ausgelöst hat. Die ZGF versucht nun mit aller Kraft und in enger
Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden in unseren Projekt-
gebieten die Schleusentore zu schließen. Neue Ranger-Fahrzeuge
mit GPS-Überwachung und Digitalfunk, Spezialtrainings, Aufbau
von Kommandozentralen, analytische Soft-
ware und der Einsatz eines Aufklärungs-
flugzeugs sind Teile der strategischen Pläne
zum Schutz der Serengeti und des Selous
Wildschutzgebietes in Tansania, des North-
Luangwa-Nationalparks in Sambia und des
Gonarezhou-Nationalparks in Simbabwe.
Dafür brauchen wir Millionen und deshalb
zählt wirklich jeder einzelne Spendeneuro!
Wichtige Unterstützung kommt zum Glück
auch von vermögenden Privatpersonen und
vom deutschen Ministerium für wirtschaft-
liche Zusammenarbeit und Entwicklung
sowie dessen Ausführungsorganisationen
KfW und GIZ. Gemeinsam haben wir eine
Chance, in einigen wenigen Gebieten echte
afrikanische Wildnis zu erhalten und durch
einen nachhaltigen Tourismus den Menschen vor Ort ein Auskom-
men zu ermöglichen.
Für die nahen Weihnachtstage wünsche ich Ihnen alles Gute.
Besten Dank für Ihre Unterstützung in diesem Jahr! Vertiefen Sie
sich in dieses Heft und reisen Sie damit in die Serengeti und andere
Projektgebiete der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt.
Herzlichst, Ihr
Es gab kein Weiterkommen. Die
Piste war blockiert und das beidseitige Buschland erlaubte selbst mit
dem Landrover kein Ausweichen. 17 Elefanten hatten sich an einer
Akazie inmitten der Serengeti zu einem späten Abendmahl ein-
gefunden. Der Mond beleuchtete eine Szenerie geradezu zeitlosen
Geschehens in der afrikanischen Savanne.
Das Schmatzen der grauen Riesen wurde nur
ab und zu vom Krachen und Splittern des
Holzes übertönt, wenn eine der großen Ele-
fantenkühe einen armdicken Ast mithilfe von
Rüssel und Stoßzähnen in Maulnähe bug-
sierte. Die Kleinen, inmitten einer Festung
aus gewaltigen Beinen zu dieser nächtlichen
Stunde gut geschützt, erlaubten sich mitunter
eine kurze Spieleinlage mit Rüsselhaken oder
Körperdrücken. Durch die offenen Seiten-
fenster konnten wir jeden ihrer Atemzüge
hören. Wir beobachteten und lauschten, ich
muss wirklich sagen – andächtig.
Vor wenigen Wochen hat sich diese Szene
ereignet, als ich zu Projektbesprechungen
und Regierungsverhandlungen in Tansania war. Doch auch vor
Millionen von Jahren wird sie sich – von uns Beobachtern einmal
abgesehen – genauso ereignet haben. So lange schon besiedeln Ele-
fanten die Wälder und Grasländer Afrikas. Doch jetzt ist ihre Zu-
kunft, wie auch die der Nashörner, unsicher geworden. Die enorme
Kaufkraft in Asien, besonders in China und Vietnam, hat zu einer
explosionsartigen Nachfrage nach Elfenbein und Nasenhorn ge-
Dr. Christof Schenck, Geschäft sführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder und Freunde,
Die enorme Kaufk raft
in Asien, besonders in
China und Vietnam, hat
zu einer explosionsartigen
Nachfrage nach Elfenbein
und Nasenhorn geführt,
was wiederum eine bei-
spiellose Welle der Wilderei
in Afrika bedingt.
2 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
INHALT 04 / 2013
3ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
EDITORIAL
FRANKFURT
Lobbyarbeit für den Wald auf SumatraDie Regenwälder von Bukit Tigapuluh in
Zentral sumatra sind letzte Rückzugsgebiete,
in denen Tiger, Elefanten und Orang-Utans ge-
meinsam vorkommen. Zudem haben dort noch
zwei indigene Völker ihre Heimat.
An den Süden des Bukit Tigapuluh Natio-
nalparks schließen sich mehrere Forstkon-
zessionen an, die seit zehn Jahren nicht mehr
genutzt werden, da die wertvollen Tropen-
hölzer dort bereits gefällt wurden. Damit der
Rest des Waldes erhalten bleibt und er nicht
in Plantagen umgewandelt wird, haben ZGF
und WWF beim Forstministerium eine so-
genannte Ecosystem Restoration Concession
(ERC) für das 45.000 Hektar große Gebiet be-
antragt. Gemeinsam mit den Menschen der
Region soll eine nachhaltige Landnutzungs-
strategie entwickelt und umgesetzt werden,
die möglichst viel Naturwald als Schutzzone
ausweist und bei der die Gemeindeflächen
umweltfreundlich bewirtschaftet werden.
Damit könnte einerseits weitere Entwaldung
vermieden und andererseits Einkommen für
die Bevölkerung geschaffen werden.
Das Vorhaben kann nur im engen Austausch
mit den Behörden des Verwaltungsdistrikts
Tebo erfolgreich sein, wo sich die beantragte
ERC befindet. Daher reiste im Septem-
ber eine kleine Delegation aus Tebo nach
Deutschland, um die Zusammenarbeit des
Distrikts mit den Projektpartnern ZGF und
WWF zu fördern. Distriktchef Sukandar
(vergleichbar einem Landrat), sein Forstchef
Prayitno und zwei weitere Mitarbeiterinnen
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MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2013
Die jährliche Mitgliederversammlung der
ZGF fand auch in diesem Jahr im Gesell-
schaftshaus des Zoo Frankfurt statt. Der
Nachmittag des 10. Oktober gehörte den
Mitgliedern unserer Gesellschaft, die im
Rahmen der Versammlung den Rechen-
schaftsbericht der ZGF für das vergangenen
Jahr vorgestellt bekamen und die Möglich-
keit zu Fragen und Anmerkungen hatten.
Das Protokoll der Versammlung sowie den
Geschäftsbericht, der inhaltlich wie finan-
NACHRUF
Karl Decruppe, langjähriges Mitglied
im Stiftungsrat der Stiftung Naturland-
schaften Brandenburg, ist im Alter von
58 Jahren nach schwerer Krankheit am
11.10.2013 verstorben. Mit ihm verliert
die Stiftung einen begeisterten Natur-
schützer, wertvollen Impulsgeber und
kompetenten Berater. Karl Decruppe
wirkte seit 2001 als ehrenamtliches Mit-
glied im Rat der Stiftung mit. Als Vor-
sitzender des Landschafts-Fördervereins
Besuch aus Tebo: Bupati Sukandar, Saniatul Lativa, Gading Vahrey Al Jurdan, Dr. Antje Müllner (ZGF),
Hardijati, Susanne Gotthardt (WWF), Prayitno, Dody Rukman (WWF Indonesien).
ziell das Jahr 2012 bei der ZGF beleuchtet,
finden Sie online unter www.zgf.de. Mit-
glieder können beides auch telefonisch bei
der ZGF anfordern unter 069 943 446-0.
Nuthe-Nieplitz-Niederung war er einer
der zentralen Naturschutz-Akteure in der
Region und initiierte erfolgreiche Pro-
jekte für Landschaftsentwicklung, Arten-
schutz und Umweltbildung. Er etablierte
den Landschafts-Förderverein als wich-
tigen Partner der Stiftung und förderte ihre
Arbeit maßgeblich durch das Einbringen
von Flächen, durch gemeinsame Projekte,
Kontakte und Kooperationen. Mit sei-
ner Fachkompetenz war er ein wichtiger
Berater für das Flächenmanagement der
Stiftung. Karl Decruppe hat Großes be-
wirkt und der Natur ein Geschenk für die
Zukunft gemacht, das weit über seinen
Tod hinausreicht.
Ú www.stiftung-nlb.de
FRANKFURT
Neuer Wind bei den NaturschutzbotschafternSeit September 2013 haben die Natur-
schutzbotschafter mit dem Diplom-Geolo-
gen Michael Kauer einen neuen Projektleiter.
Michael Kauer war fünf Jahre lang bei der
Welterbe Grube Messel gGmbH beschäftigt,
ehe er zur ZGF kam, um neuen Schwung in
das Ehrenamtsprojekt im Zoo zu bringen.
Am 22. September feierten die Natur-
schutzbotschafter dann auch gleich den
World Rhino Day im Zoo Frankfurt. Kleine
und große Besucher konnten an diesem Tag
Wissenswertes über Nashörner erfahren.
Die Projekte der ZGF in Sambia, Simbabwe
und Tansania sowie der Einsatz der ZGF
zur Bekämpfung der Wilderei auf Nashör-
ner und Elefanten wurden vorgestellt und
stießen auf reges Besucherinteresse. Für
kleine Nashornfreunde bestand sogar die
Möglichkeit, den Tieren mehr als üblich
nahezukommen: Sie durften für die Frank-
furter Nashörner Kekse aus Äpfeln, Hafer-
flocken und Möhren herstellen und diese
unter Aufsicht von Tierpfleger Karlheinz
Jahnel an die Zoo-Nashörner verfüttern.
Großer Beliebtheit erfreute sich auch der
Malwettbewerb. Mehr als 40 Nashornbilder
wurden an diesem Tag von den Kindern ge-
malt. Die besten drei Künstler bekamen ei-
nen Preis.
Michael Kauer (rotes T-Shirt) bei seinem ersten Einsatz anlässlich des World Rhino Day.
PHILIPPINEN
Taifun fegt über Forschungsstationsowie Dody Rukman vom WWF Indonesien
besuchten zunächst die ZGF-Geschäftsstelle
in Frankfurt. Nach einem Informations-
austausch mit der KfW-Entwicklungsbank
in Frankfurt, die das Management der ge-
planten ERC in Bukit Tigapuluh finanziell
unterstützen möchte, besuchte die Delega-
tion gemeinsam mit Mitarbeitern der ZGF
und des WWF einen Wald nahe Dieburg,
um sich beim Forstamt über nachhaltige Be-
wirtschaftung nach den Kriterien des Forest
Stewardship Council (FSC) zu informieren.
Von dort ging es in das Biosphärenreservat
Rhön, um das Konzept eines Biosphärenre-
servats, nachhaltiges Landschaftsmanage-
ment sowie die Herstellung und Vermarktung
regionaler Produkte kennenzulernen. Bei
einem Treffen mit dem Landrat von Fulda,
Bernd Woide, konnten allgemeine Ver-
waltungsfragen sowie die Bedeutung eines
Biosphärenreservats für die Regionalent-
wicklung erörtert werden. Anschließend
reiste die Delegation nach Berlin, wo ein
Austausch mit dem WWF sowie dem Bun-
destagsabgeordneten Dr. Christian Ruck auf
dem Programm stand, der sich stark für Bukit
Tigapuluh einsetzt. In die Planung und Aus-
gestaltung des Gemeinschaftsprojektes ERC
hat die Reise der indonesischen Delegation
neuen Schwung gebracht, zudem konnten
sich alle Projektpartner besser kennenzuler-
nen, der Grundstein für eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit.
Der Taifun Haiyan hat auf den Philippinen
auch eine von dem Bochumer Wissenschaft-
ler Professor Eberhard Curio gegründete For-
schungsstation schwer beschädigt.
Der Verhaltensforscher und Ökologe Eber-
hard Curio hat das Philippine Endemic Species
Conservation Project (PESCP) 1995 mithilfe
der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt im
Norden der philippinischen Insel Panay ge-
gründet. Gemeinsam mit seinem Team ver-
sucht Curio dort, die Flora und Fauna auf
Panay vor Wilderern und Waldrodung zu
bewahren und möglichst viele Arten zu er-
halten. Darüber hinaus bietet die PESCP-
Station jungen Forschern und insbesondere
Studierenden der Universität Bochum ei-
nen Ausgangspunkt für Arbeiten an einem
der wichtigsten Hotspots der Artenvielfalt.
Der Taifun Haiyan, der vor wenigen Wochen
Verwüstung und Unheil über die Philippinen
brachte, zerstörte nicht nur die Häuser der
Projektmitarbeiter, sondern vor allem eine
30 Meter lange Voliere. In dieser werden sel-
tene Adlerarten auf ihre Auswilderung vor-
bereitet.
Ú Infos über Spendenmöglichkeiten für
den Wiederaufbau der Station:
www.panaycon.org
54 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
AKTUELLES WELTWEIT AKTUELLES WELTWEIT
DAS FASS ROLLT WIEDER
Neuen Schwung erfährt die Sammelaktion
„Ein Handy für den Gorilla“: Die Frank-
furter Niederlassung der KIA Motors Eu-
rope GmbH übergab bei einem Besuch im
Zoo eine größere Menge alter Mobiltelefone
an Naturschutzbotschafter-Projektleiter Mi-
chael Kauer und auch das Handy-Sammelfass
ist wieder im Rhein-Main Gebiet auf Tour.
So konnten im Herbst Alt-Handys im Japan
Center, im Maintower bei der Helaba und bei
der Firma Fujitsu in Langen in das Fass einge-
worfen werden. Die Handys gehen an ein Re-
cyclingunternehmen, das für jedes einzelne
Handy 1,20 Euro an die ZGF überweist. Auf
diese Weise kamen im vergangenen Jahr mehr
als 8.000 Euro zusammen. Dieses Geld fließt
direkt zu 100 Prozent in das Gorillaschutzpro-
jekt im Virunga Nationalpark in der Demo-
kratischen Republik Kongo.
TANSANIA
Ein Tag für die MaraAm 15. September 2013 fanden zum zweiten
Mal die Feierlichkeiten zum Mara Day statt,
dieses Jahr in der Stadt Mugumu im Seren-
geti-Distrikt von Tansania.
Der Mara-Fluss fließt durch das Serengeti-
Ökosystem und mündet in den Viktoriasee.
Der Mara-Tag soll zeigen, wie wichtig Natur-
schutz für die Region ist. Die ZGF beteili-
gte sich mit einem Ausstellungszelt, in dem
die Gruppen der Community Conservation
Banks (CoCoBa) ihre umweltfreundlichen
Geschäftsideen vorstellten, an der Veranstal-
tung. Die CoCoBa-Gruppen bestehen oft
aus ehemaligen Wilderern, die jetzt Solar-
kocher bauen, Hühner züchten, Bienen hal-
ten oder Kunsthandwerk herstellen und sich
so ihren Lebensunterhalt verdienen. Wir
sind sehr stolz, dass das Zelt der ZGF bei
der Abschluss-Veranstaltung des Mara Day
vom tansanischen Premierminister Mizengo
Pinda mit dem Preis für „Best NGO Exhibit“
(beste Ausstellung einer Nichtregierungs-
organisation) ausgezeichnet wurde. Eine
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Alais Lendii und Kaneja Mangaru vom Community Outreach-Team der ZGF nahmen den Pokal als
Preis für beste Ausstellung einer Nichtregierungsorganisation entgegen.
Mitarbeiter von KIA Motors trugen mit einer
größeren Menge alter Handys zum Schutz der
Berggorillas bei.
ELEFANTENWILDEREI
Hillary Clinton nimmt Afrikas Regierungen in die Pflicht
Schon in ihrer Zeit als Außenministerin der
USA hat sich Hillary Clinton stark gegen den
illegalen Tierhandel eingesetzt. Mit der Clin-
ton Global Initiative (CGI), einer 2005 von
Präsident Bill Clinton ins Leben gerufenen
Initiative, brachten Hillary Clinton und ihre
Tochter Chelsea eine große Aktion gegen
Wilderei auf den Weg.
Die Clinton Global Initiative hat sich zum
Ziel gesetzt, Staatschefs und die führenden
Köpfe großer internationaler Unternehmen
und Organisationen zusammenzubringen,
um neue, innovative Lösungen für die drin-
genden Probleme unserer Welt anzustoßen.
Im Rahmen des CGI-Jahrestreffens in New
York wurde im September ein sogenann-
tes „Commitment to Action“ verabschiedet,
ein Aktionsplan mit dem Ziel, der massiven
Elefantenwilderei entgegenzuwirken, indem
Schutz, Handel und internationale Nachfrage
angegangen werden sollen. Verabschiedet
wurde das „Commitment to Action“ letztend-
lich von den Präsidenten der Länder Burkina
Faso, Elfenbeinküste, Gabun, Malawi, Tansa-
nia, Uganda sowie von Ministern aus Bots-
wana und Sambia gemeinsam mit den großen
Naturschutzorgnisationen Wildlife Conser-
vation Society, African Wildlife Foundation,
WWF, Conservation International und In-
ternational Fund for Animal Welfare. Insge-
samt haben die Organisationen im Rahmen
des Commitments eine Gesamtsumme von
80 Millionen US Dollar für den Elefanten-
schutz zugesagt. Eine Reihe von sogenannten
Commitment-Partnern – unter anderem die
ZGF – wird die Umsetzung der Schutzmaß-
nahmen vor Ort sicherstellen.
Mit den zugesagten Geldern werden in den
50 bedeutendsten Elefantengebieten die
Anti-Wilderei-Maßnahmen verstärkt, kon-
kret, 3.100 zusätzliche Ranger angestellt.
An den zehn wichtigsten Grenzübertritten,
wo Elfenbein vermeintlich geschmuggelt
wird oder werden kann, werden zusätzliche
Teams mit Spürhunden ausgebildet und
etabliert. Besseres Training der Beamten,
härtere Strafen und ein besseres Informati-
onsnetzwerk sollen zudem den Schmugglern
das Leben schwer machen. Darüber hinaus
wird es in den nächsten drei Jahren ver-
stärkte Bestrebungen geben, die zehn wich-
tigsten „Verbrauchermärkte“ für illegales
Elfenbein anzugehen.
Auch haben die beteiligten Staatschefs an-
dere afrikanische Länder dazu aufgerufen,
ein Moratorium auf jeglichen kommerziellen
Import und Export von Elfenbein zu ver-
hängen sowie den Handel in ihren Ländern
selbst zu unterbinden, und zwar so lange,
bis die afrikanischen Elefantenpopulationen
nicht mehr durch Wilderei bedroht sind.
Ú www.clintonglobalinitiative.org
Dr. Peyton West (2. v. r., vorne), die Geschäftsführerin von Help for Threatened Widlife, der US-Organisation der ZGF, beim Treffen der Clinton Global Initiative.
SALAMANCA
Mehr Wildnis in EuropaDie letzten in Europa noch verbliebenen Wild-
nisgebiete sollen besser geschützt werden.
Dies ist eine der Kernforderungen, die von
Naturschützern aus aller Welt auf dem 10.
Welt-Wildnis-Kongress Wild10 verabschiedet
wurden, der im Oktober im spanischen Sala-
manca stattfand.
In Europa soll es wieder mehr „Natur Na-
tur sein lassen“ geben. Flora und Fauna, na-
türliche Prozesse und Biodiversität sollen in
diesen Gebieten den Raum und die Freiheit
erhalten, ohne Eingriffe des Menschen un-
sere Landschaften zu prägen, wie sie es Mil-
lionen Jahre lang getan haben. So steht es in
einer „Vision für mehr Wildnis in Europa“,
die die ZGF mitentwickelt und unterzeich-
net hat, gemeinsam mit neun Organisationen
aus ganz Europa. Diese wollen damit unter
anderem auch auf große europäische Natur-
schutzerfolge aufmerksam machen – etwa
auf die Rückkehr charismatischer Wildtierar-
ten wie Wolf, Seeadler und Biber – die sie als
erste wichtige Schritte nach vorne betrachten.
In ihrem Europaprogramm setzt sich die
ZGF verstärkt für den Erhalt europäischer
Wildnisgebiete ein und arbeitet hier eng
mit nationalen Partnern zusammen, etwa
im weißrussischen Nationalpark Belovesh-
skaya Pushcha, in den Bergwäldern der ru-
mänischen Karpaten und in den Steppen
Kasachstans, mit ihren wandernden Saiga-
Antilopen. Aber auch auf ehemaligen Trup-
penübungsplätzen in Deutschland engagiert
sich die ZGF, um hier wieder natürliche und
vom Menschen unbeeinflusste Lebensräume
wie Wälder oder Moore entstehen zu lassen.
ZGF-Geschäftsführer Dr. Christof Schenck
wurde von der Wild10-Konferenz damit be-
auftragt, die „Vision für mehr Wildnis“ der
Öffentlichkeit vorzustellen und das Dokument
Vertretern der Europäischen Union zu überreichen.
großartige Anerkennung für unser Commu-
nity Outreach-Team und ein Beleg für die
positiven Auswirkungen der CoCoBas auf
die Serengeti.
Foto
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76 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
AKTUELLES WELTWEIT AKTUELLES WELTWEIT
hindert eine großflächige Eskalation der
Konflikte. Die Bewegungen der Elefanten
können dank hochmoderner GPS-Sender
verfolgt werden, die einige Tiere an einem
Halsband tragen. Mitarbeiter vor Ort helfen
den Bauern, ihre Felder zu sichern und be-
schützen die Tiere vor Wilderern und Gift.
Leider werden Elefanten von vielen Landbe-
sitzern trotzdem noch immer als Plage ange-
sehen, der es sich zu entledigen gilt.
EIN WEG IN DIE HERZEN
Die Bilder der Kamerafallen helfen uns da-
bei, lokale Politiker und die indonesische
Gesellschaft wachzurütteln. Über reine Fak-
ten hinaus liefern sie Bildmaterial, das uns
den Weg in die Herzen der Indonesier eb-
net. Denn ohne sie ist ein effektiver Natur-
schutz vor Ort weder möglich noch sinnvoll.
Verständnis zu wecken für Natur, Tiere und
deren Bedeutung für das gesamte Öko-
system und damit auch uns Menschen, ist
neben Schutzpatrouillen ein wichtiges Ziel
der Rangertruppe in Bukit Tigapuluh.
Der Wald von Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra beherbergt
Dutzende von faszinierenden Tierarten. Viele davon sind akut
vom Aussterben bedroht. Zum Glück ist das Team der ZGF mit
„Kamerafallen“ ausgerüstet. Deren Bilder helfen, Lokalpolitikern
und der indonesischen Gesellschaft die Schätze vor Augen zu
führen, die noch in ihren Wäldern leben.
Man kann Wochen im dichten
Dschungel Sumatras verbrin-
gen und kommt zwar mit tol-
len Eindrücken, aber meist ohne gute
Tierfotos zurück. Für Artenschützer
kann das zum Problem werden. Denn
Nachweise gefährdeter Tierarten sind
wichtig, wenn es darum geht, mit Po-
litik und Industrie über die Zukunft
der verbleibenden Tieflandregenwäl-
der zu verhandeln.
Zum Glück ist das Team der ZGF in
Bukit Tigapuluh mit „Kamerafallen“ ausge-
rüstet. Diese speziellen, mit temperatur- und
bewegungsempfindlichen Infrarotsendern
ausgestatteten Fotoapparate werden im
Wald aufgebaut. Läuft ein Tier vorbei, wird
automatisch ein Bild aufgenommen und ge-
speichert. Seit Anfang 2013 ist die ZGF da-
mit den Sumatra-Tigern auf der Spur. Dank
Dutzender Fotos konnten auf diese Weise
bereits sechs ausgewachsene Tiger identifi-
ziert werden. Das Fell jedes Tigers ist leicht
anders gezeichnet. Die kleinen Variationen
des Streifenmusters sind so unverwechsel-
bar wie der Fingerabdruck beim Menschen.
Mehr als 60 Kamerafallen sind dauerhaft im
Einsatz. Mit ihnen lässt sich innerhalb eines
Jahres die gesamte Pufferzone um den Na-
tionalpark überwachen. Das ist auch nötig,
denn Tiger haben riesige Streifgebiete und
sind ständig unterwegs.
TIERISCHER BEIFANG
Neben Tigern tappen natürlich auch eine
Menge anderer Tiere in die Kamerafallen
und dieser „Beifang“ ist oft genauso wert-
voll wie die Tigerbilder selbst. Per Zufall ge-
raten Arten vor die Linse, die aufgrund ihrer
heimlichen Lebensweise kaum jemand zu
Gesicht bekommt. Zum Beispiel Nebelpar-
der, Asiatische Wildhunde oder Otterzivet-
ten. Auch die sonst fast ausschließlich auf
den Bäumen lebenden Orang-Utans wurden
bereits abgelichtet – die Neugier auf die ko-
mischen Geräte war da wohl groß genug für
einen Abstecher auf den Waldboden.
Neben den Leicht- und Mit-
telgewichten unter den Wald-
bewohnern ist dem Team der
ZGF aber auch schon kapitale
Beute in die (Kamera)-Falle
getappt. Bei der Routinekon-
trolle der Kameras staunten die
Ranger der ZGF kürzlich nicht
schlecht: Die kleinen Regendä-
cher über den Kameras waren
abgerissen, ja ganze Bäume wa-
ren umgeknickt, die Kameras
hingen schief – das konnte nur
einer gewesen sein, ein Elefant.
FOTOSCHEUE ELEFANTEN
Sumatra-Elefanten sind extrem
scheue Tiere, die sehr selten foto-
grafiert werden, und wenn doch,
dann meist aus der Ferne. Umso
wertvoller sind die Bilder der Ka-
merafallen für die Naturschützer vor Ort.
Denn wenn wir mit Behörden und Einhei-
mischen über das Schicksal der Elefanten
und deren Lebensraum sprechen, ist ein
gutes Bild viel mehr wert als alle Zahlen und
Daten.
Ganz ähnlich wie Tiger und Orang-Utans
sind auch Elefanten auf Sumatra akut vom
Aussterben bedroht. Einst waren sie über-
all verbreitet, aber mittlerweile sind auf Su-
matra nur noch einzelne Flecken übrig, in
denen sich die meist kleinen und voneinan-
der isolierten Populationen durchschlagen.
Jedes Tier zählt, doch leider werden es jedes
Jahr weniger. Verantwortlich dafür sind vor
allem Konflikte mit Bauern und der Agrar-
industrie. Erst wird den Elefanten der Le-
bensraum genommen, aber wenn sie ihren
Hunger infolgedessen auf landwirtschaft-
lich genutzten Flächen stillen, werden sie
vergiftet oder erschossen. In Bukit Tiga-
puluh konnten die Ranger der ZGF bis-
her das Schlimmste verhindern. Doch auch
hier haben derlei Konflikte vor Kurzem zwei
Elefanten das Leben gekostet. Nur die stän-
dige Präsenz einer ZGF-Spezialeinheit ver-
VORSICHT KAMERA!Von Alexander Moßbrucker
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SUMATRA-TIGER
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9ZGF GORILLA | AUSGABE 4/20138 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
AUS DEN PROJEKTEN | BUKIT TIGAPULUH AUS DEN PROJEKTEN | BUKIT TIGAPULUH
W eit vor mir, so weit das Auge reicht, war eine endlose Reihe
von Gnus, eins langsam hinter dem anderen hertrottend, das
erste in der Ferne bereits im Flimmern der Hitze verschwom-
men. Wir waren nun seit zwei Stunden unterwegs und sahen die
ganze Zeit über dasselbe Bild: endlose Herden. Der Weg, auf dem
wir unterwegs waren, schlängelte sich am Rand der Serengeti-Ebene
entlang, einer weiten, baumlosen Savanne, die sich noch 100 Mei-
len östlich von uns bis hin zum Ngorongoro und dem Kraterhoch-
land erstreckte. Die Spitze des alten erloschenen Vulkans Lemagrut
erhob sich durch den Dunst hindurch ins Blau in 3.132 Meter Höhe.
Gelegentlich führte eine Gruppe Zebras den Gnu-Treck an oder das
schöne Braun einer Kuhantilope stach aus dem eintönigen Grau und
Schwarz der Herden hervor. Die Kuhantilopen wanderten nicht, sie
standen einfach da und schauten den vorbeiziehenden Herden nach.
Die große Wanderung zog Richtung Norden. Das Ende der Regen-
fälle war das Zeichen für sie, dass es Zeit war, aufzubrechen. Am
Rande der Waldgebiete konnten sie am ersten Fluss, dem Ngare
Nanyuki, ihren Durst stillen. Das Wasser ist zwar alkalisch, aber
die Gnus können das verkraften. Auch wir zogen weiter. Wir sa-
hen Süßwasserpfützen, in denen sich ein paar alte Büffel wälzten,
Grant-Gazellen, die an den Büschen knabberten, während ihre klei-
neren Verwandten, die Thomson-Gazellen, umherrannten, um dort
zu fressen, wo zuvor die Gnus gewesen waren. Die Grant-Gazellen
und die Kuhantilopen zogen nicht, die „Tommys“ aber waren Teil
der großen Migration.
Es war mein zweiter Tag in der Serengeti. Am Abend zuvor war ich
angekommen, am 1. Juli 1965. Ich hatte bereits viel von Ostafrika ge-
sehen, da ich dort aufgewachsen war und schon einige Parks besucht
Von Anthony R. E. Sinclair
Ich hatte bereits viel von Ost-afrika gesehen. Aber ich war in keinster Weise vorbereitet auf dieses Erlebnis von Wildtieren in rauen Mengen, der kaum zu beschreibenden Migration, der unendlichen Fülle und Vielfalt an Tieren und Pfl anzen und der spektakulären Landschaft .
THEMAS c h w e r p u n k t
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1110 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
hatte. Aber ich war in keinster Weise vorbereitet auf dieses Erlebnis
von Wildtieren in rauen Mengen, der kaum zu beschreibenden Mi-
gration, der unendlichen Fülle und Vielfalt an Tieren und Pflanzen
und der spektakulären Landschaft. Da beschloss ich, dass ich den
Rest meines Lebens damit verbringen wollte, dieses Ökosystem zu
studieren und herauszufinden, warum es so ist, wie es ist. Für mich
bestand kein Zweifel, dies war der wunderbarste Platz auf Erden.
LANGE WAR DIE GROSSE TIERWANDERUNG UNBEKANNT
Die Serengeti ist das Synonym für eins der größten Wildtierspekta-
kel auf unserem Planeten. Interessanterweise wissen wir aber noch
gar nicht so lange davon. In den 1920er-Jahren war die Serengeti der
Ort schlechthin, an den ausländische Großwildjäger fuhren, um Lö-
wen zu jagen. Die Serengeti war berühmt für ihre Löwen mit dunk-
len Mähnen. Die Gnu-Wanderung war damals gänzlich unbekannt.
Erst als Bernhard und Michael Grzimek in den späten 1950er-Jahren
mit ihrem Flugzeug die Migration aus der Luft beobachteten, nahm
die Welt davon Notiz.
Die große Wanderung der Gnus durch die Serengeti ist eine der letz-
ten intakten Wanderungen von Säugetieren. Solche Wanderungen
gab es auf den meisten Kontinenten, doch wir Menschen beanspru-
chen das Land für uns und versperren den Tieren ihre Zugrou-
ten. Von den wenigen Migrationen, die übrig geblieben sind, ist die
große Migration in der Serengeti diejenige, über die wir am meis-
ten wissen. Die Geografie der Serengeti ist einzigartig und im We-
sentlichen verantwortlich für die speziellen Umweltbedingungen,
ihr Klima, ihr Wasserregime und ihre Habitate. Das Zusammenspiel
dieser vier wiederum treibt die Migration an.
Die Gnu-Wanderung erstreckt sich über gut 26.000 Quadratkilome-
ter und sie zieht durch politisch unterschiedliche Hoheitsgebiete. In
Tansania sind das der Serengeti Nationalpark, die Ngorongoro Con-
servation Area und nördlich von Ngorongoro der Bezirk Loliondo. In
Kenia ist es die Maasai Mara National Reserve, wo die Gnuherden in
der Trockenzeit überlebenswichtige Nahrung sowie Wasser finden.
Südlich und westlich des Serengeti Nationalparks ziehen die Gnus
durch die kleinen Wildschutzgebiete Maswa, Grumeti und Ikorongo.
Der größte Teil des Serengeti-Ökosystems ist geprägt durch eine
flache, offene Landschaft, durchzogen von kleinen, nur saisonal was-
serführenden Flüsschen, die in ein paar wenige Hauptflüsse mün-
den. Das alles ist Teil des Hochplateaus, das vom Ostafrikanischen
Grabenbruch im Osten Tansanias zum Viktoriasee im Westen hin
sanft abfällt. Alle Flüsse fließen daher nach Westen. Es gibt drei
Hauptflüsse. Der wichtigste ist der Mara, der in den Mau-Bergwäl-
dern in Kenia entspringt und bis vor Kurzem das ganze Jahr über
Wasser führte. Er ist die wichtigste Wasserquelle für die Tiere in der
Trockenzeit. Darüber hinaus gibt es den Grumeti, der in den Bergen
im Nordosten der Serengeti entspringt sowie den Mbalageti. Beide
führen jedoch nicht das ganze Jahr über Wasser.
DIE UNTERSCHIEDLICHE VERTEILUNG DES REGENS TREIBT DIE MIGRATION AN
Es gibt zwei wichtige Faktoren, die das Serengeti-Ökosystem be-
stimmen: Zum einen ist das Kraterhochland im Südosten hoch ge-
nug, um als Regenfänger für die feuchte Luft vom Indischen Ozean
zu fungieren. Die in ihrem „Regenschatten“ liegenden südöstlichen
Ebenen der Serengeti sind daher halbtrocken (semiarid) und be-
kommen nur etwa 500 Millimeter Niederschlag pro Jahr ab. Zum
andern ist da der Viktoriasee im Westen. Der See ist so groß, dass er
sein eigenes Wettersystem hat. Gewitter und Regenfälle, die hier ent-
stehen, beeinflussen den Westen der Serengeti und bringen sogar in
der Trockenzeit Regen. Wir haben also einen feuchten Nordwesten
und einen trockenen Südosten. Dieser Niederschlagsgradient ist es,
der die Migration antreibt.
Es gibt drei Lebensraumtypen in der Serengeti und rein zufällig lie-
gen diese entlang des Niederschlagsgradienten. Im Südosten ist die
große Ebene. Auf den vulkanischen Böden gibt es keine Bäume, da-
her ist alles offenes Grasland. Die Gräser sind kurz und auch die
Kräutchen mit ihren Blüten wachsen dicht am Boden. Alles wird
stark abgeweidet. Der zweite Lebensraum ist die mit Akazien be-
wachsene Savanne. Sie fängt dort an, wo die Vulkanböden aufhören.
Als Drittes sind die Waldgebiete weit oben im Nordwesten zu nen-
nen. Die Böden hier bestehen aus verwitterten Granit und sind arm
an Nährstoffen. Die Gräser jedoch sind hoch.
ZWEI MILLIONEN TIERE MACHEN SICH AUF DEN WEG
Jedes Jahr begeben sich 1,3 Millionen Gnus gemeinsam mit 200.000
Zebras und einer halben Million Thomson-Gazellen auf Wander-
schaft – insgesamt rund zwei Millionen Tiere. In der Regenzeit sind
sie alle in der Ebene, denn da ist das Futter am besten. Die Gräser
hier haben den höchsten Proteingehalt in der gesamten Serengeti
und enthalten auch viel Kalzium und Phosphat. Die Tiere wandern
über die Ebene, immer dem Regen und dem Graswachstum fol-
gend. Allerdings bleiben die Arten meist unter sich, die Gruppen
vermischen sich nur wenig und jede nutzt die Gräser in ihrer lieb-
sten Höhe.
Sobald die Ebenen nach dem ersten Regen, üblicherweise im De-
zember, grün werden, kommen die Thomson-Gazellen und weiden
an den frischen, kurzen Gräsern. Sobald das Gras höher ist, erschei-
nen die Gnus, die Gazellen ziehen weiter. Und schließlich kommen
die Zebras, die sich mit den mittleren Gräsern zufriedengeben. So-
bald die Ebenen im Mai austrocknen, wandern alle in umgekehrter
Reihenfolge wieder ab.
Im Juni zieht die Migration wieder Richtung Westen und Norden.
Sie zieht langsam. Zum einen, um in dichten Gruppen besser vor
Räubern geschützt zu sein und zum anderen, weil es Zeit braucht,
die langen Gräser zu fressen. Die Gnus geben das Tempo vor und
weiden das hohe Gras ab, die Gazellen ziehen nach und fressen die
niedrigeren Gräser. Die Zebras mischen sich hier aus Sicherheits-
gründen gerne unter die Gnus, müssen jedoch darauf achten, in vor-
derster Linie zu sein, da sie mehr Futter benötigen.
Sobald die Migration die Waldgebiete erreicht, löst sich die Forma-
tion auf und einzelne Gruppen von Gnus und Zebras wandern Rich-
tung Westen und Norden. Die Gazellen bleiben im Wald zurück.
Und mit Einsetzen der ersten Regenfälle im November beginnen
alle wieder, Richtung Südosten zu ziehen. Doch erst wenn der Re-
gen in vollem Umfang einsetzt, formieren sich die Herden wieder,
die dann auf die Reise gehen.
Der Text ist ein Auszug aus Prof. Dr. Anthony Sinclairs Buch
„Serengeti Story“ (mit freundlicher Genehmigung des Autors).
Sinclair ist emeritierter Professor für Ökologie an der University
of British Columbia in Kanada.
Zebras und Kuhantilopen.
Anthony R. E. Sinclair
SERENGETI STORY LIFE AND SCIENCE IN THE WORLD’SGREATEST WILDLIFE REGION
Hardcover, in Englisch, 188 Seiten
Oxford University Press, 2012
ISBN 978-0-19-964552-7
Preis: 22 €, als E-Book 13,67 €
Kaum jemand weiß so viel über das Serengeti-Ökosystem wie
Tony Sinclair. Der inzwischen emeritierte Professor für Ökolo-
gie hat gut 50 Jahre lang in der und über die Serengeti geforscht
sowie unzählige Arbeiten und Studien junger Wissenschaftler
betreut. Über die Jahre entstanden die von Sinclair herausgege-
benen Standardwerke Serengeti I – III, ein vierter Band ist ge-
rade im Entstehen. Die vier wissenschaftlichen Bände umfassen
einen Großteil des Wissen über Tiere, Pflanzen, Geologie und
die Zusammenhänge in der Serengeti. Doch wie die unzähli-
gen wissenschaftlichen Publikationen, richten sich auch
diese eher an ein Fachpublikum. Daten, Fakten, trockene
Tabellen und Grafiken dominieren. Die persönlichen Ge-
schichten, die hinter dieser Forschung stecken, die Hochs
und Tiefs eines Wissenschaftlerlebens, die Abenteuer bei
der Feldforschung, all das findet hier keinen Platz.
Tony Sinclair wollte uns jedoch diese wunderbaren, aben-
teuerlichen und menschlichen Geschichte nicht vorenthal-
ten. Mit „Serengeti Story“ hat er eine für jedermann gut
lesbare, kurze und kompakte Version seines unerschöpf-
FORSCHERGLÜCK UND ABENTEUER
lichen Wissensschatzes vorgelegt, gepaart mit seinen persön-
lichen Erinnerungen. Mit Anekdoten aus fünf Jahrzehnten
Feldforschung lockert Sinclair die wissenschaftlich fundierten
Fakten auf und nimmt seine Leser mit auf eine Art private For-
schungsreise durch eines der spektakulärsten Naturgebiete
unserer Erde. Das Buch ist ein absolutes Muss für jeden Seren-
geti-Fan und, besonders als E-Book, die perfekte Reiselektüre
für eine Safari in der Savanne.
Dagmar Andres-Brümmer
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1312 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
0 50 km
Zebrawanderungen
Gnuwanderungen
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Dezember –
April
Mai –
Juli
August –
November
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DIE GROSSE WANDERUNG DURCH DIE SERENGETI
DAS WEISSBARTGNU (Connochaetes taurinus)
DAS STEPPENZEBRA (Equus quagga)
REGEN & BODEN NORDEN ODER SÜDEN?
~ 200.000 Die Zebras begleiten die Gnus zwar auf ihrer Wanderung, scheinen
jedoch einige Abkürzungen zu nehmen und machen die Ausfl üge
in den Westen und Norden nur bedingt mit.
Die Streifen der Zebras sind wie ein Fingerabdruck, kein einziges
Tier gleicht dem anderen.
Zebras sind keine Wiederkäuer und können sehr nährstoff arme
Gräser verkraft en. Sie fressen oft die etwas härteren Gräsern.
Die Serengeti ist ein semiarides Ökosystem mit einem klaren Nieder-
schlagsgradienten – der Südosten bekommt jährlich nur 400 mm Regen
ab, der Nordwesten hingegen mehr als 1.200 mm. Parallel dazu gibt es
einen starken Unterschied in der Fruchtbarkeit des Bodens – fruchtbare
Vulkanasche dominiert den Süden, während im Norden Granit ansteht,
der nur relativ arme, sandige Böden hervorbringt.
Diese Kombination aus graduellen Veränderungen von Regen und
Boden führt auch zu einem deutlichen Gradienten in der Grasqualität.
Der saisonale Regen im Süden lässt sehr nährstoff reiche Gräser sprießen
– aber nur für kurze Zeit. Im Norden, mit mehr Regen, wächst das Gras
höher und fester. Aber trotz mehr Masse sind hier weniger Nährstoff e
vorhanden. Kurz: Die Grasqualität steht in umgekehrtem Verhältnis
zum Regen.
Die Gnus und Zebras ziehen in der Trockenzeit nach Norden, weil es die
einzige Region mit genügend Futter und genügend Wasser in dieser Zeit
ist. Ihre körperliche Verfassung wird während des Aufenthalts dort aber
immer schlechter und so ziehen sie mit dem Regen wieder gen Süden zu
den besseren Weidegründen.
~ 1,3 Millionen Die Gnu-Population in der Serengeti ist seit den 1970er-Jahren auf
diesem Niveau stabil. Off enbar ist das also die Bestandsgröße, die das
System vertragen kann. Die Bestände großer Pfl anzenfresser (z. B. auch
Elefanten oder Büff el) werden nicht durch die Raubtiere kontrolliert,
sondern durch die Verfügbarkeit von Nahrung.
Ende des 19. Jahrhunderts waren die Gnu-Bestände aufgrund der
Rinderpest zusammengebrochen. Als die Grzimeks Ende der 50er-Jahre
über die Serengeti fl ogen, sahen sie nur ca. 200.000 Gnus, ein kümmer-
licher Restbestand. Trotzdem waren sie von den Herden beeindruckt
und zogen den richtigen Schluss aus ihren Beobachtungen: Dass den
wandernden Herden nicht der Weg abgeschnitten werden dürfe.
Ab den 1960er-Jahren, nachdem die Kühe der Massai umfassend gegen
Rinderpest geimpft worden waren, übertrug sich die Krankheit nicht
weiter auf die Wildtiere und der Gnubestand stieg wieder an.
Ein Gnu wandert im Laufe einer Rundreise ca. 2.000 Kilometer.
90 Prozent der Gnukälber werden innerhalb von drei Wochen im Febru-
ar geboren, mehrere Tausend Kälber jeden Tag. Damit reduziert sich das
Risiko für jedes einzelne Kalb, gefressen zu werden.
Bereits 15 Minuten nach der Geburt kann das Kalb rennen, nach 24
Stunden ist es so schnell wie seine Mutter. Da die Mütter die Geburt auf
den Vormittag terminieren können, wenn die Jäger schlafen, sind die
Kälber bis zur nächsten Nacht bereits fi t.
Die Wanderung der Gnus und Zebras, die „Great Migration“, ist eine immerwährende
Reise der Tiere auf der Suche nach Futter. Sie hat keinen Anfang und kein Ende, nur ein
paar Pausen auf dem langen Weg von den regenreicheren Gefilden im Norden zu den
nährstoffreichen Gräsern im Süden und wieder zurück.
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SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
„Wo sind die Gnus?“, lautet die erste Frage, die Besucher bei ihrer An-
kunft in der Serengeti stellen. Die Antwort darauf ist üblicherweise:
„Gestern waren sie noch hier!“ Tatsächlich sind Gnus und Zebras
immer unterwegs, stets auf der Suche nach frischen Gräsern, stets
auf der Hut vor Raubtieren wie Löwen, Hyänen und Krokodilen.
Würden die Gnus auf direktem Weg von ihren Weidegründen der
Trockenzeit in den Süden ziehen und zurück, wäre ihre Wanderung
etwa 600 Kilometer lang. Doch unsere Untersuchungen haben ge-
zeigt, dass manche Tiere mehr als 1.800 Kilometer im Jahr zurück-
legen, durchschnittlich fünf Kilometer am Tag. Die längste bisher
gemessene Tagesdistanz betrug sogar fast 40 Kilometer. In der Ol-
duvai-Schlucht im Norden Tansanias hat man Hinweise darauf ge-
funden, dass es die Migration der Gnus in der Serengeti bereits seit
mindestens 100.000 Jahren gibt. Lange bevor die frühen Menschen
die afrikanische „Wiege der Menschheit“ verließen, war die Gnu-
wanderung für sie von Bedeutung.
WARUM GIBT ES IMMER WENIGER GROSSE TIERWANDERUNGEN AUF DER ERDE?
Die Serengeti ist auch deshalb etwas so Besonderes, weil wir hier
eins der wenigen Migrationssysteme vorfinden, das in den letzten
Jahrzehnten nicht kleiner geworden oder gar völlig zum Stillstand
gekommen ist. Früher gab es mindestens 24 weitere derartig große
Wanderungen von Landsäugetieren durch Afrika, Asien, Europa
und Nordamerika. Warum aber gibt es die meisten nicht mehr?
Schaut man sich die Rahmenbedingungen und den aktuellen Zu-
stand der Migrationen an, wird klar, warum die meisten großen
Wanderungen nicht mehr oder nur noch in Teilen existieren. Die
entscheidenden Faktoren, die die Zugrouten der Tiere negativ be-
einflussen und den freien Zugang zu ausreichend Futter verhin-
dern, sind: Zäune, übermäßige Bejagung, veränderte Landnutzung,
blockierte Routen (z. B. durch Straßen oder Bahntrassen) und eine
Veränderung der Lebensräume, etwa durch künstliche angelegte
Wasserstellen.
Bei den wenigen großen Tierwanderungen, die es heute noch gibt,
ist einer der entscheidenden Faktoren für deren Fortbestand der ga-
rantierte Zugang zu den über den Jahresverlauf schwankenden Res-
sourcen sowie der ausreichende Schutz dieser Ressourcen. Darüber
hinaus ist eine politische und finanzielle Unterstützung derjenigen
Regionen wichtig, in denen die Wanderung stattfindet. Und natür-
lich die Garantie, dass die Route durch nichts blockiert wird. Überall
dort, wo eine dieser Komponenten gefehlt hat, sind die Migrationen
zusammengebrochen.
Jährlich kommen rund 140.000 Besucher in den Serengeti National-
park, um die spektakuläre Wanderung der Gnus, Zebras und Gazellen
mitzuerleben. Sie ist eine der letzten großen Tierwanderungen auf
Erden. Mithilfe moderner GPS-Empfänger können Wissenschaftler
die Gnus live verfolgen und beginnen so zu verstehen, was die Tiere
wirklich antreibt.
Von Grant Hopcraft
Durch ihre jährliche Wanderung von der Maasai Mara in die Seren-
geti-Ebenen stellen die Gnus und Zebras sicher, dass sie immer aus-
reichend nährstoffreiche Gräser zu fressen haben. Also auch in der
Trockenzeit, in der frisches Gras rar ist. Die Gnu-Population wäre
bei Weitem nicht so groß, wenn die Tiere nicht ziehen würden. Nach
unserem Kenntnisstand würde die Populationsgröße auf weniger als
ein Zehntel schrumpfen, wenn die Migration aufgrund von Straßen,
Zäunen, künstlichen Wasserstellen oder einer Verkleinerung des Le-
bensraums enden würde. Von bisher 1,3 Millionen Tieren blieben
dann nur etwa 100.000 übrig.
KANN MAN GNUS UND ZEBRAS EFFEKTIV SCHÜTZEN?
Nur wenn man Migrationen gezielt schützt, können sie langfristig
bestehen bleiben. Die Frage für uns ist aber: Hat ein einzelnes Tier
überhaupt etwas von den Naturschutzmaßnahmen? Um das zu be-
antworten, haben wir für ein Forschungsprojekt einzelne Gnus und
Zebras mit GPS-Halsbändern ausgerüstet. Dieses Projekt wird in
Zusammenarbeit mit dem Tanzania Wildlife Research Institute (TA-
WIRI) durchgeführt und von der ZGF unterstützt. So ein Halsband
ist ein relativ leichter, batteriebetriebener GPS-Empfänger, der mit-
hilfe satellitengestützter Navigationssysteme alle 12 Stunden die
exakte Position des besenderten Tieres per SMS an den Wissen-
schaftler sendet. Auf diese Weise sammeln wir übers Jahr Tausende
von Standorten unserer Gnus und können eine detaillierte Karte
Es gibt fünf Unterarten des Weißbartgnus. Im Serengeti Ökosystem
fi ndet man das Westliche Weißbartgnu (Connochaetes taurinus mearnsi).
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SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
anfertigen, die zeigt, wie sich die Tiere bewe-
gen. Gleichen wir diese Karten mit Daten zur
Grasqualität, zur Verfügbarkeit von Wasser
oder zur Bedrohung durch Raubtiere ab und
kombinieren das dann noch mit den Anti-
Wilderei-Maßnahmen von TANAPA (Tanza-
nia National Parks), dann stellt sich uns die
Frage: Wie genau wählen die Gnus eigent-
lich ihre Wanderrouten aus? Das Ganze ist
zwar komplex, doch es kristallisiert sich heraus, dass sowohl Gnus
als auch Zebras die sicherste Route wählen und Gegenden, in de-
nen häufig Wilderer anzutreffen sind, bewusst meiden. Das heißt
also, jedes Individuum profitiert in der Tat unmittelbar von den ge-
schützten Gebieten, die ihnen der Park bietet.
VIELES WISSEN WIR NOCH NICHT
Wie es scheint, haben wir erst an der Oberfläche gekratzt – wir wis-
sen zwar einiges über die Wanderung der Gnus, aber sehr vieles im
Leben dieser seltsamen und zugleich wunderbaren Tiere verstehen
wir noch nicht. Vor allem bei der Frage, wie genau die Gnus in das
Serengeti-Ökosystem eingeflochten sind und wie alles miteinander
zusammenhängt, dazu gibt es noch reichlich Fragezeichen.
In Zukunft wollen wir uns ihre Bewegungs-
muster noch sehr viel genauer anschauen, um
die „Motoren“ der gesamten Wanderung bes-
ser zu verstehen. Dafür korrelieren wir die je-
weilige Position eines Tiers mit Daten etwa
zum Nahrungsangebot an genau diesem Ort,
zum Fortpflanzungsstatus des Tieres zu just
jenem Zeitpunkt (z. B. war es schwanger,
hatte es ein Jungtier dabei?) oder Störfaktoren.
Dann messen wir hormonelle Veränderungen, indem wir Haarpro-
ben aus ihrem Schweif analysieren. Diese Daten erlauben uns Rück-
schlüsse darauf, wann die Tiere unter Nahrungsknappheit gelitten
haben und wann sie in Stress geraten sind.
Mithilfe dieses umfangreichen Forschungsprojekts werden wir hof-
fentlich entschlüsseln, wie die Bewegungsmuster der Tiere durch
einzelne Umweltparameter beeinflusst werden, sprich, wo genau
der Hebel sitzt, um gewisse Reaktionen bzw. Verhaltensmuster der
Tiere hervorzurufen. Solche Forschungsprojekte ermöglichen es uns,
mehr über die Bedeutung der Serengeti zu lernen und ihre ökolo-
gischen Zusammenhänge noch besser zu verstehen.
Dr. Grant Hopcraft vom Institute of Biodiversity, Animal Health,
and Comparative Medicine an der Universität von Glasgow
studiert die Wanderung der Gnus seit vielen Jahren.
Innerhalb von zehn Tagen haben Hopcraft und Kollegen neun Gnus mit
GPS-Halsbändern versehen. Alle Tiere waren Weibchen mit Kälbern, die bis
in den September 2013 hinein Milch hatten. Jetzt dürften sie alle erneut
trächtig sein. Die Daten der Halsbänder werden automatisch gesendet
und aufgezeichnet, so dass die Wissenschaftler auf einer Karte jeden Tag
online sehen können, wo die neun Gnus sich befi nden.
Für jedes einzelne Tier lässt sich das Bewegungsmuster tagesgenau nach-
vollziehen (hier die Route von Gnu 1860 zwischen dem 1. und 20. Oktober
2013, in denen es 56 Kilometer hin und her gewandert ist).
Diese Bewegungsdaten werden dann mit Daten anderer Parameter über-
lagert, etwa der Grasqualität, der Niederschläge, der Buschbrände, der
Touristenansammlungen, etc. So lassen sich Rückschlüsse ziehen, was
genau ein einzelnes Tier veranlasst, entweder eine große Strecke weiter-
zuwandern oder lieber in der Nähe zu bleiben.
LIVE-TRACKING VON GNUS PER GPS
„ Die Strategie der Gnus
scheint zu sein: schnell
hin, so viel fressen wie
möglich und dann
schnell wieder weg.“
Grant Hopcraft
STOLZE HIRTEN DIE MASSAI
Vor vier Millionen Jahren lebten in der Se-
rengeti Hominiden und vor ungefähr 60.000
Jahren die ersten modernen Menschen. Ar-
chäologische Studien zeigen, dass die Bewoh-
ner der Serengeti vor ca. 17.000 Jahren Jäger
und Sammler waren, genau wie heute noch
die Hadzabe, das indigene Volk der Serengeti.
Erstaunlicherweise wurde die für uns „para-
diesische“ Serengeti kaum von Menschen ge-
nutzt. Der Hauptgrund dafür, dass Menschen
und ihr Vieh hier nicht Fuß fassen konn-
ten, war die Tse Tse-Fliege. Sie überträgt
die afrikanische Trypanosomiasis, die
Schlafkrankheit oder Ngana-Seuche.
Da die Schlafkrankheit bei Menschen
wie Haustieren tödlich verlaufen
kann, haben sowohl Bauern wie Hir-
tenvölker die Serengeti gemieden.
Die Massai sind Niloten, die ur-
sprünglich aus dem unteren Niltal
kamen. Sie begannen im 17. und
18. Jahrhundert nach Süden zu
wandern und verdrängten bei ih-
rem Vormarsch bis ins zentrale
Tansania die dort heimischen
Stämme. Auch die Massai mie-
den wegen der Tse Tse-Fliege
die Serengeti. Vielmehr wan-
derten sie zunächst in der
Umgebung der Serengeti,
wo sie nicht nur die Hadz-
abe verdrängten, sondern
auch früher eingewan-
derte nilotische Stämme wie
die Barabaig und die kuschi-
tischen Iraqwi. In Ngorongoro
kamen die Massai um 1850
herum an, nur wenige Jahre
vor den deutschen Siedlern.
Die 1887 aus Europa nach Äthiopien einge-
schleppte Rinderpest hatte eine katastrophale
Wirkung in Ostafrika, nicht nur für Wildtiere
sondern vor allem für das Vieh der Massai.
Die Viehseuche breitete sich rasch aus und
erreichte 1890 die Serengeti. Über 90 Pro-
zent der Massai-Kühe starben an der Virus-
krankheit. Die Folgen, in Kombination mit
einer ausgedehnten Trockenzeit und einer
Pockenepidemie, waren für die Massai fürch-
terlich. Der Österreicher Oscar Baumann,
der 1891 durch Ngorongoro und die Seren-
geti reiste, fand tragische Zustände vor: bis
zum Skelett abgemagerte Gestalten, die so-
gar Leder, Knochen und Hörner aßen. Wahr-
scheinlich starben in dieser Zeit zwei Drittel
aller Massai.
Neben den Schilderungen von Oscar Bau-
mann haben wir Berichte von mehreren For-
schungs- und vor allem Jagdexpeditionen, die
alle bestätigen, dass die Seren-
geti Mitte/Ende des 19. Jahr-
hunderts unbesiedelt war.
Die Massai kamen wohl um
1870 herum in die Serengeti,
aber nutzten nie mehr als ei-
nen kleinen Teil der Serengeti-
Grasebenen. Permanente
Camps gab es nur west-
lich von Olduvai, einige
Clans ließen aber im
östlichen Teil der Se-
rengeti-Ebene bis zu
den Simba Kopjes
saisonal ihre Kühe
grasen.
J. Grant, der ko-
loniale „District
Officer“ in Lo-
liondo, führte
genau Buch
über seine
Einwohner.
Nach seinen Aufzeichnungen nutzten zwi-
schen 1940 und 1950 noch 442 Massai die
östlichen Serengeti-Ebenen saisonal. Nach
1950 nur noch 194. Diese wurden im Jahre
1959, als das Ngorongoro Schutzgebiet vom
Serengeti Nationalpark abgetrennt und des-
halb die Serengeti-Grenzen neu gezogen
wurden, im gegenseitigen Einverständnis
zwischen dem Staat und den zuständigen
„Laibons“, den lokalen Führern, permanent
umgesiedelt. Als vor mehr als 50 Jahren das
Ngorongoro Schutzgebiet gegründet wurde,
lebten dort weniger als 5.000 Massai mit
150.000 Kühen. Heute sind es 47.000 Men-
schen. Für ein Hirtenvolk, das ganz von sei-
nen Tieren abhängt, sind etwa sechs Kühe
pro Person nötig, um ausreichend Nahrung
zu liefern. Im Durchschnitt sind es heute
kaum drei Kühe pro Person bzw. noch weni-
ger, da einige reiche Massai sehr viel Vieh be-
sitzen. Das Resultat ist Unterernährung, vor
allem bei Kindern.
Eigentlich bräuchten die Massai nach der Ka-
tastrophe vor 150 Jahren noch viel Land, um
sich wieder auszubreiten. Auf der einen Seite
verhindert aber der Nationalpark mit sei-
nen Tse Tse-Fliegen eine Ausdehnung, auf
der anderen Seite entstehen immer mehr
Großfarmen und private Jagdgebiete, die
neue Weidegründe unmöglich machen und
die alten verschwinden lassen. Straßen, Be-
siedlung, Tourismus – leider erschwert oder
verhindert all das die Erhaltung der traditio-
nellen nomadischen Lebensweise der Hirten-
völker – im Massailand wie überall in Afrika.
Auch die meisten Massai wollen nicht mehr
unbedingt in einer Kuhfladenhütte wohnen,
mit verrauchten Lungen, mit wenig oder ganz
ohne Gesundheitsversorgung und Schulen.
Die Investition in ihre Ausbildung und Welt-
offenheit ist der beste Weg, ihnen im moder-
nen Tansania eine gute Chance zu geben.
Prof. Dr. Markus Borner leitete bis 2012 das
Afrikaprogramm der ZGF. Er ist Honorar-
professor der Universität Edinburgh und
widmet sich auch in seinem Ruhestand wei-
terhin der Forschung und dem Naturschutz
in der Serengeti.
Der Name der Serengeti entstammt der
Sprache der Massai und bedeutet „endlose
Ebene“. Doch die Massai sind nicht die
ursprünglichen Bewohner der Serengeti.
Sie kamen erst Ende des 19. Jahrhundert
dort an.
Von Markus Borner
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Sie überträgt
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schunggs- und vor allem Jagdexpeditionen, die
alle bestätigen, dass die Seren-
geti Mitte/Ende des 19. Jahr-
hunderts unbesiedelt war.
Die Massai kamen wohl um
1870 herum in die Serengeti,
aber nutzten nie mehr als ei-
nen kleinen Teil der Serengeti-
Grasebenen. Permanente
CCamps gabb es nur west-
lich von Olduvai, einige
Clans ließen aber im
östlichen Teil der Se-
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grasen.
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19ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013ZGF GORILLA | AUSGABE 4/201318
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
Wer in die Serengeti reist, der wird früher oder später einem Fahrzeug mit einem großen
Aufkleber des Gorilla-Logos der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt begegnen. In Tan-
sania und in vielen anderen Ländern, in denen die ZGF aktiv ist, wird sie nur „Frankfurt“
genannt. Was aber tut „Frankfurt“ hier draußen in der Savanne der Serengeti?
D er Serengeti Nationalpark in Tansania ist so etwas wie die
Keimzelle des heutigen Naturschutzengagements der ZGF.
Hier begann Anfang der 1980er-Jahre das, was gut 30 Jahre
später zu einem umfassenden Programm mit rund 45 Projekten und
Programmen zum Schutz herausragender Wildnisgebiete und Nati-
onalparks in 18 Ländern angewachsen ist.
Bereits 1978 hatte der junge Schweizer Biologe Markus Borner einen
ersten Vertrag bei der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt bekom-
men. Bernhard Grzimek, damals Zoodirektor in Frankfurt und Prä-
sident der ZGF, schickte ihn nach Rubondo, einer idyllischen Insel
im Viktoriasee. Borner sollte der tansanischen Nationalparkbehörde
TANAPA helfen, die Infrastruktur des Rubondo Nationalparks auf-
zubauen. Seit seinen ersten Reisen nach Afrika in den 1950er-Jah-
ren war Bernhard Grzimek davon überzeugt, dass die unberührten
Wildnisgebiete und ihre einzigartige Tierwelt nicht überleben wür-
den, wenn immer mehr Menschen unseren Planeten bevölkern und
immer mehr Raum für sich beanspruchen würden. Eine Vision, die
sich als nur allzu wahr herausstellen sollte. Grzimek unterstützte da-
her mit „seiner“ Zoologischen Gesellschaft afrikanische National-
parks mithilfe von Spendengeldern, die er in Deutschland vor allem
bei den Zuschauern seiner Fernsehsendung „Ein Platz für Tiere“
sammelte. Mit der Entsendung von Borner nach Rubondo ging Grzi-
mek einen Schritt weiter. Er wollte nicht mehr nur Geld an die afri-
kanischen Nationalparks geben, sondern ihnen einen Partner zur
Seite stellen, der mit Know-how die Entwicklung und den Schutz
des Parks vorantreiben würde.
Dies ist bis heute das Grundverständnis der ZGF in ihren Projekten
vor Ort: Sie versteht sich als Partner der jeweiligen Schutzgebietsbe-
hörden, der dort hilft, wo diesen selbst die Mittel und Kapazitäten
fehlen oder die Hände gebunden sind. Verantwortungsvoller und
transparenter Umgang mit den lokalen Partnern ist ein Grundprin-
zip unserer Arbeit und ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolges.
1983 wechselte Markus Borner mitsamt seiner jungen Familie von
der Insel im Viktoriasee in die benachbarte Serengeti. Seine Mission
war die gleiche, doch die Umstände schwierig, bisweilen sogar le-
Africa Regional Offi ce: Das Büro der ZGF in Seronera im Serengeti Nationalpark.
Wer in die Serengeti reist, der wird früher oder später einem Fahrzeug mit einem
großen Aufkleber des Gorilla-Logos der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt
begegnen. In Tansania und in vielen anderen Ländern, in denen die ZGF aktiv ist,
wird sie nur „Frankfurt“ genannt. Was aber tut „Frankfurt“ hier draußen in der
Savanne der Serengeti?
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Von Dagmar Andres-Brümmer
21ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013ZGF GORILLA | AUSGABE 4/201320
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
bensgefährlich. Die Serengeti erlebte damals eine Welle der Wilderei
und Gewalt. Bewaffnete Überfälle auf die Rangerposten waren keine
Seltenheit, erinnert sich Borner: „Es war
unfassbar. Auf meiner ersten Reise durch
die Serengeti habe ich mehr tote, gewil-
derte Nashörner gesehen als lebende.“ Das
Land war damals in einer schweren wirt-
schaftlichen Krise und die wichtigste Auf-
gabe der ZGF bestand darin, den Schutz
bestehender Parks (vornehmlich der Se-
rengeti) mit zu unterstützen.
„Bernhard Grzimek war einer der Pioniere
im afrikanischen Naturschutz. Er war an
der Gründung von wichtigen Institutionen
wie dem Mweka Wildlife College und der
Pasiansi Ranger Training School beteiligt“,
weiß Markus Borner, der selbst viele Jahre
im Vorstand von TANAPA (Tanzania Natio-
nal Parks) saß und stets ein enges Netzwerk im Land pflegte.
SEIT 30 JAHREN PARTNER DES PARKS
Heute sind Parkmanagement, Infrastruktur und Rangereinheiten
der Serengeti gut aufgestellt und es gibt mehr Tiere als zu Grzimeks
Zeiten. Seit drei Jahrzehnten ist die ZGF in der Serengeti aktiv –
getreu einem ihrer wichtigsten Grundsätze, nämlich ihren Part-
nern ein langfristiges Engagement zuzusichern. In der Serengeti hat
die ZGF in den drei Jahrzehnten unzählige Flugstunden mit ihrer
Cessna geleistet, um grundlegende Daten zu den Wildtierbestän-
den des Parks zu sammeln, sie hat Fahrzeuge für Ranger nicht nur
beschafft, sondern in einer eigenen Werkstatt gewartet und somit
deren Einsatzfähigkeit garantiert. Sie hat ein Besucherzentrum für
den Park errichtet, die Wiederansiedlung von Nashörnern durch-
geführt, Wissenschaftlern, Rangern und Veterinären eine Aus- und
Weiterbildung ermöglicht, den Park bei seinen Planungs- und Ma-
nagementprozessen unterstützt und durch
stetiges Fundraising Mittel eingeworben.
Aus Borners kleinem Häuschen, das der
Nationalpark zur Verfügung gestellt hatte,
ist heute das Afrikabüro der ZGF gewor-
den. Hier werden sämtliche Projektak-
tivitäten in den afrikanischen Ländern
koordiniert, hier schlägt das Herz von
„Frankfurt“ in Afrika. Doch nicht nur das
Büro ist in den letzten zehn Jahren gewach-
sen, auch die Aufgaben und die ZGF selbst
haben sich verändert. Deutsch wird im
Africa Regional Office der ZGF kaum noch
gesprochen, das Personal und das Pro-
gramm sind international geworden.
DIE MENSCHEN VOR ORT EINBINDEN
Während in den ersten Jahren auf akuten Bedarf reagiert wurde und
die ZGF den Park vor allem mit Ausrüstung und Ausbildung unter-
stützte, ist sie heute zum echten Partner geworden, der dem Park stra-
tegisch in allen Fragen des Naturschutzes und der Planung zur Seite
steht. Die gravierendste Änderung gegenüber den Naturschutzansät-
zen der 70er- oder 80er-Jahre ist jedoch die Einbindung der lokalen
Bevölkerung. Naturschutz kann heute nicht mehr gelingen, wenn die
Menschen der Region nicht aktiv einbezogen werden. Sogenannte
Community Conservation ist daher ein integraler Bestandteil aller Pro-
jekte der ZGF in Afrika. Besonders im Umfeld der Serengeti ist die
ZGF mit dem Projekt Serengeti Community Outreach in den Gemein-
den aktiv. Darüber hinaus wird im Rahmen des länderübergreifen-
den Forschungsprogramms CREATE (Conservation Research for East
Africa’s Threatened Ecosystems) untersucht, inwieweit Maßnahmen
zur Förderung kleiner lokaler Unternehmungen – etwa Honigproduk-
tion oder Hühnerzucht – mit den Naturschutzzielen im benachbarten
Nationalpark in Einklang zu bringen sind. Oder inwieweit sie die Na-
turschutzbemühungen sogar konterkarieren.
BERÜHMTHEIT ALLEIN REICHT NICHT
Die Serengeti ist eine der Ikonen unter den Nationalparks und eins
der wichtigsten Wildnisgebiete unserer Erde. Zehntausende von Be-
suchern aus aller Welt kommen jedes Jahr, um ihren Reichtum an
Wildtieren und die traumhafte Landschaft zu bestaunen. Der Park
generiert Millionen mit Eintrittsgeldern und Lizenzgebühren. Den-
noch ist die Serengeti nicht wie selbstverständlich geschützt und über
jedwede Bedrohung erhaben. Wie die Diskussion um die Fernstraße
2010 zeigte, tauchen stets neue Entwicklungen auf, die dem Ökosys-
tem dauerhaft zusetzen können. Rund 120 Safari Camps gibt es mitt-
lerweile im Park. Regionen, die noch vor wenigen Jahren einsame Ge-
heimtipps waren, sind heute touristische „Hotspots“. Die Serengeti
könnte Opfer ihrer eigenen Berühmtheit werden. Die ZGF sieht sich
daher heute mehr denn je als wichtiger Partner, der versucht, die Ent-
wicklung des Parks in Sachen Naturschutz mit zu beeinflussen.
MASSIVES ENGAGEMENT GEGEN WILDEREI
Auch von der Wilderei auf Elefanten und Nashörner, die überall auf
dem afrikanischen Kontinent besorgniserregend zugenommen hat,
blieb die Serengeti in den letzten Monaten nicht verschont. „Die
ZGF hat ihre Anstrengungen und vor allem ihr finanzielles Engage-
ment drastisch nach oben gefahren, um gemeinsam mit den staatli-
chen Behörden und anderen Institutionen die Serengeti und andere
Schutzgebiete im Kampf gegen Wilderer zu unterstützen“, sagt Ro-
bert Muir, seit 2012 Leiter des Afrikaprogramms der ZGF und Nach-
folger von Markus Borner.
Vor einem Jahr ist Robert Muir in das Programmleiter-Haus in der
Serengeti eingezogen. Doch noch immer stehen Kisten im Flur, sind
die Wände nicht fertig gestrichen. Denn seit seinem Amtsantritt ist
Muir unermüdlich unterwegs – Gespräche mit den Ministerien in
Daressalam, Überzeugungsarbeit bei Geldgebern in Amerika oder
Deutschland, Koordination mit internationalen Partnern. Der Um-
fang des ZGF-Engagements in Tansania ist deutlich gestiegen.
„Im Moment bauen wir ein neues Kontrollzentrum für den Seren-
geti Nationalpark. Dort werden die Ranger mit modernster Ausrü-
stung wesentlich besser und effektiver in der Lage sein, den Park
zu überwachen“, berichtet Muir. „Und in wenigen Tagen werden
wir elf neue Fahrzeuge, die gerade im Hafen von Daressalam ange-
kommen sind, an die Wildlife Division und TANAPA übergeben,
um deren Antiwilderei-Einheiten im Selous und in der Serengeti zu
stärken.“ Parallel dazu arbeitet die ZGF gemeinsam mit den Parks
an umfangreichen Sicherheitskonzepten, denn neben praktischer
Hilfe in Form von Ausrüstung ist und bleibt die fachliche Unter-
stützung die Stärke der ZGF.
Naturschutzarbeit praktisch: Kaneja Mangaru ist in den Dörfern rund um den Park im Einsatz.
Rangertraining: Seit Jahrzehnten unterstützt die ZGF den Nationalpark bei der Ausbildung und Ausrüstung seiner Rangerinnen und Ranger.
„Die ZGF hat vor allem ihr
fi nanzielles Engagement
drastisch nach oben gefahren,
um gemeinsam mit den staat-
lichen Behörden die Serengeti
und andere Schutzgebiete im
Kampf gegen Wilderer zu
unterstützen.“
Robert Muir
2322 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
Einen Großteil dessen, was wir über Löwen und
ihr Verhalten wissen, wurde an den Löwen der
Serengeti erforscht. Das Serengeti Lion Project
und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ha-
ben seit dessen Gründung 1966 mehr als ein-
hundert wissenschaftliche Publikationen über
Löwen veröffentlicht.
A ls George Schaller 1966 in der Seren-
geti ein Löwenprojekt ins Leben rief,
war noch sehr wenig über wild le-
bende Löwen bekannt. Fast alles, was man
wusste oder zu wissen glaubte, stammte
aus Beobachtungen in Zoos. Seitdem ha-
ben unzählige Studenten, Doktoranden
und Projektmitarbeiterinnen und -mitar-
beiter Hunderte von Studien durchgeführt
und unschätzbares Wissen über Löwen ge-
sammelt. Seit 1978 leitet Craig Packer das
Serengeti Lion Project, das wissenschaftlich
an der Universität von Minnesota (USA)
angesiedelt ist.
In der kleinen Wissenschaftlergemeinde in
der Serengeti sind die Löwenforscher und
die ZGF-Mitarbeiter seit jeher gut vernetzt
und die ZGF greift dem Projekt seit Langem
logistisch unter die Arme, wartet die Fahr-
zeuge der Forscher in ihrer Werkstatt und
steht mit ihrem Flugzeug bereit, wenn aus
der Luft nach Löwen mit Peilsender Aus-
schau gehalten werden muss.
Die Löwenforscher haben konstant 20 bis 25
Löwenrudel mit insgesamt etwa 380 Löwen
unter Beobachtung. Ein typisches Rudel be-
steht aus drei bis sechs Weibchen und ihrem
Nachwuchs sowie einer Koalition aus zwei
bis vier Männchen.
Die Löwenpopulation der Serengeti wird
auf 2.500 bis 3.000 Tiere geschätzt. Das
macht die Serengeti zu einer der letzten
Löwenhochburgen Afrikas. Tatsächlich hat
Tansania die größte Löwenpopulation der
Welt. Die demografischen Daten der Löwen,
die in der Serengeti gesammelt werden, sind
daher eine wertvolle Informationsquelle.
Dank der jahrzehntelangen kontinuier-
lichen Beobachtungen „ihrer“ Löwenrudel
haben die Forscher beispielsweise Einblicke
erhalten in das Sozialleben der Löwen oder
die evolutionäre Bedeutung der männlichen
Mähnen.
Die Löwen im Ngorongoro-Krater stehen
ebenfalls unter Beobachtung des Serengeti
Lion Project, denn nirgends auf der Welt gibt
es eine derartige Dichte an großen Fleisch-
fressern wie im Krater. Das Problem: Die Po-
pulation dort ist von Inzucht betroffen und
braucht dringend frische Gene. Doch das
Gebiet zwischen Krater und Serengeti wird
von Massai und ihren Viehherden bewohnt.
Deshalb arbeitet das Serengeti Lion Pro-
Fotos & Text von Daniel Rosengren
Signal körperlicher Stärke
Die Mähne der Löwenmännchen, so fanden
Projektmitarbeiter heraus, ist im heißen
Afrika ein Signal körperlicher Stärke – ab-
schreckend für Konkurrenten, anziehend für
Weibchen. Weitere Studien des Serengeti Lion Project ergaben, dass Löwen sich an
der Stimme erkennen, in der Lage sind
zu zählen und dass ihr Jagderfolg von der
Mondphase abhängt. In den dunklen Neu-
mondnächten sind sie in ihrem Element,
denn Löwen können nachts besser sehen
als jede andere Art.
i
ject an einer nachhaltigen Lösung sowohl
für die Massai als auch für die Löwen, die
eine „friedliche Koexistenz“ in diesem Ge-
biet zulässt. Wir hoffen, dass dieses Projekt
langfristig den Austausch von Löwengenen
zwischen Ngorongoro-Krater und Serengeti
ermöglichen wird.
Daniel Rosengren arbeitet als Feldforscher
für das Serengeti Lion Projekt und fotogra-
fiert mit Leidenschaft Wildtiere.
Ú Webseite des Löwenprojektes mit
einem großen Fundus an wissen-
schaftlicher Literatur:
cbs.umn.edu/lionresearch
Ú Begleiten Sie das Vumbi Rudel in
„Serengeti Lion“, einer sehenswerten
Sammlung von kurzen Filmen mit
Erläuterungen von Craig Packer:
ngm.nationalgeographic.com/serengeti-lion
LÖWEN ONLINE
DIE KÖNIGE DER SAVANNE
2524 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
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ZGF GORILLA | AUSGABE 4/201324
Sie fahren vorsichtig herum, um sich alles anzuschauen und achten
darauf, keine Tiere zu verletzen. Es gibt keine großen Lastwagen mehr,
die durch die Serengeti hindurchrauschen. Ihre Fahrer haben längst
bessere Routen gefunden, um ans Ziel zu gelangen.
In der Serengeti meiner Träume ist der Ökotourismus das Maß aller
Dinge. Die Fahrzeuge der Touristen sind abgasarm und leise. Wie ein
prächtiges stählernes Chamäleon verändert jedes Auto seine Farbe
und wird eins mit den Farben der Savanne im Wechsel der Jahres-
zeiten. Alle Unterkünfte sind ökologisch verträglich, große Beton-
bauten sind abgerissen worden. Nur kleine Camps für maximal zehn
Besucher liegen in der Landschaft verstreut. Der Lärm von Genera-
toren ist verklungen. Es herrschen Ruhe und Frieden.
Regen kommt und geht, wie er es jahrtausendelang getan hat. Die
Krokodile hören das Geklapper der Gnu-Hufe zur verabredeten Zeit
und wissen, dass jetzt ihr Festmahl bereitet ist.
In der Serengeti meiner Träume gibt es keine Probleme mit Vieh.
Die Menschen in den benachbarten Dorfgemeinden führen ein neues
Leben. Sie sind sesshaft geworfen, haben moderne Häuser und feste
Adressen. Ihre Kühe streunen nicht mehr herum, sondern grasen auf
ihnen zugedachten Weiden. Die Herden sind gesund und von über-
schaubarer Größe. So ist nun auch im kleinen Loliondo Platz für Vieh-
herden und Wildtiere. Extreme Dürren gibt es nicht mehr, die Herden
finden das ganze Jahr über genügend Futter.
Meine Serengeti ist nur ein Traum. Aber Träume, das wissen wir,
können wahr werden. Die ZGF, der Park und die Gemeinden teilen
diesen Traum. Wir arbeiten gemeinsam daran, ihn zu verwirklichen.
Vielleicht wird das nicht mehr zu meinen Lebzeiten geschehen. Aber
irgendwann wird es geschehen.
Gerald Bigurube arbeitet seit fünf Jahren als Programmleiter für die
ZGF im Afrika Regionalbüro (ARO) und lebt in der Serengeti. Davor
war er Direktor der tansanischen Nationalparkbehörde TANAPA.
In der Serengeti meiner Träume gibt es keine Wilderer mehr. Die
Wilderei wurde überwunden. Die Gemeinden, die um den Park
herum leben, wollen sie nicht, und Parkranger, Polizei und Be-
amte tolerieren sie nicht. Die ganze Nation Tansania verabscheut
Wilderei. Wilderer finden kein Versteck mehr und suchen sich an-
dere Betätigungsfelder. Die Wilderei hat endlich ihren Schrecken
verloren. Gnus und Zebras streifen umher, ziehen ihre Kreise, unge-
hindert von Schlingen und Speeren. Auch Pfeil und Bogen sind von
der Bildfläche verschwunden. Löwen brüllen, und Hyänen heulen.
Schakale und Füchse schwelgen im Überfluss. Es ist Platz für alle.
Die Nashörner vermehren sich
und unternehmen lange Wan-
derungen. Überall marschie-
ren sie herum, der ganze Park
ist ihr Zuhause. Sie müssen
nicht länger von Spezial-
einheiten beschützt werden.
In der Serengeti meiner
Träume gibt es keinen
Durchgangsverkehr. Es ist
ein heiliger Ort, an den Men-
schen zu Besuch kommen.
Ich sehe eine Serengeti,
in weiter Ferne.
Sie liegt nicht in der Vergangenheit, als Wilderer umherzogen und
Nashörner und Elefanten töteten.
Ich sehe weit entfernt, in der Zukunft , eine neue, eine lebendige
Serengeti, die in Schönheit und Pracht erstrahlt.
Mein Herz beginnt vor Freude zu rasen, wenn ich sie sehe,
weil sie so anders aussieht als die Serengeti von heute.
Sie verzaubert mich.
Schakale und Füchse schwelgen im Überfluss. Es ist Platz für alle.
Die Nashörner vermehren sich
und unternehmen lange Wan-
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schen zu Besuch kommen.
DIE SERENGETI
MEINER TRÄUME
Lückenloses Datensammeln
Derzeit werden 20 bis 25 Löwenrudel
überwacht, die über 2.500 Quadratkilometer
verstreut leben. Damit man diese Rudel
im Wochenrhythmus wiederfi ndet, haben
Mitarbeiter des Projekts eine Löwin pro Rudel
mit einem Sendehalsband ausgestattet.
Manchmal ist es dennoch sehr schwierig,
sie vom Boden aus aufzuspüren. Denn
Löwen unternehmen in der Regenzeit häufi g
weite Wanderungen über die Grenzen ihres
Territoriums und ihrer Streifgebiete hinaus.
Dann leistet die ZGF mit ihrem Flugzeug
unschätzbare Hilfe. Tracking-Flüge erlauben
es, riesige Gebiete in kurzer Zeit abzusuchen,
um die verlorenen Rudel wiederzufi nden. Die
Reichweite der Sender ist außerdem in der
Luft viel höher. Dank dieser Unterstützung
kann das Serengeti Lion Project fortwährend
und lückenlos Daten sammeln.
i
Effektive Evolutionsstrategie
Wann und warum begehen Löwen Infantizid,
töten also Nachkommen der eigenen Art?
Übernimmt ein neues dominantes Männ-
chen ein Rudel, braucht dieses so schnell
wie möglich eigenen Nachwuchs, da es
ansonsten seine Position nur selten lange
halten kann. Weil Löwenweibchen erst
paarungsbereit werden, wenn ihre Jungen
zwei Jahre alt sind, tötet der neue Chef des
Rudels die Nachkommen seines Vorgängers.
Kurz darauf sind die Weibchen bereit für
neuen Nachwuchs – eine grausam anmu-
tende, aber effektive Evolutionsstrategie für
männliche Löwen, ihre Gene zu verbreiten.
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Von Gerald Bigurube
Fot
Fot
Fot
Fott
FFo:o:oo
Dan
Dan
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Dana
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26 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 27ZGF GORILLA | AUSGABE 4/201326
SCHWERPUNKTTHEMA | PERUSCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
darüber hinwegtäuschen soll, dass diese
Fleischfresser mit Vorsicht und Respekt
behandelt werden müssen. Denn Komo-
dowarane sind äußerst effektive Raubtiere:
Erst vor kurzer Zeit fanden Wissenschaft-
ler heraus, dass sie über Giftdrüsen verfü-
EINGEZOGEN:
Die Drachen sind zurück!Ihre Namen: RINTJA und FLORES. Die bei-
den Schwestern sind Komodowarane und mit
ca. 135 cm Gesamtlänge noch einigermaßen
handlich. Aber es wird jetzt schon deutlich –
da kommt Großes auf den Zoo zu! Die Weib-
chen der seltenen Echsen, die auf einigen der
Kleinen Sunda-Inseln in Indonesien beheima-
tet sind, können über zwei Meter lang werden.
RINTJA und FLORES sind im August
2011 im Zoo von Los Angeles geschlüpft.
Ein Jahr später kamen sie nach Frankfurt.
Die letzten Monate verbrachten die beiden
hinter den Kulissen des Grzimekhauses,
wo sie umsorgt und trainiert wurden. „Das
Training ist notwendig, um die Tiere steu-
ern zu können, auch wenn sie erwachsen
und sehr groß und kräftig sind. So ist es
den Pflegerinnen und Pflegern beispiels-
weise möglich, die Tiere anzufassen oder
sie ohne Stress in ein anderes Gehege um-
zusetzen“, erläutert Zoodirektor Prof. Dr.
Manfred Niekisch.
In den letzten Wochen wurde das Schauge-
hege für die Warane umgebaut. Vor allem
war es notwendig, eine Fußbodenheizung
und Heizstrahler einzubauen, denn die
Tiere brauchen hohe Tagestemperaturen
von ca. 45° Celsius. Im Umgang mit den
Pflegern zeigen die beiden Komodowarane
keine Aggressionen und sind eher umgäng-
lich. Die Echsenart gilt als vergleichsweise
intelligent und kann eine enge Bindung zu
ihren Pflegern aufbauen. Was aber nicht
Foto
: Win
frie
d Fa
ust
Komodowaran RINTJA (Foto) und ihre Schwester FLORES bewohnen seit Anfang Oktober ein wohl-
temperiertes Gehege im Grzimekhaus.
ZOO FRANKFURT
VERÄNDERUNGEN IM TIERBESTAND (16.03.2013 BIS 15.10.2013)
Erläuterung
Mit den Zahlen vor den Artnamen bezeich-
nen Tiergärtner die Anzahl männlicher
(vor dem Komma) und weiblicher (nach
dem Komma) Individuen. Die dritte Zahl
gibt die Anzahl von Tieren unbekannten
Geschlechts an.
0,0,4 Ultramarinbischof; 0,0,2 Gelbfuß-Honigsau-
ger; 0,0,4 Quoll; 0,0,2 Zwerggleitbeutler; 0,0,3
Kurzohr-Rüsselspringer; 0,0,2 Braunborsten-Gürtel-
tier; 0,0,1 Zweifi nger-Faultier; 1,1 Katta; 0,0,2
Moholi-Galago; 0,0,2 Goldgelbes Löwenäffchen;
0,0,1 Gelbbrustkapuziner; 1,0 Weißkopfsaki; 0,0,1
Goldstirn-Klammeraffe; 0,0,1 Drill; 1,1,1
Mantelpavian; 2,0 Kikuyu-Guereza; 0,0,1 Westlicher
Flachlandgorilla; 0,1 Bonobo TIKALA; 0,0,2
Borstenhörnchen; 0,0,3 Wüstenschläfer; 0,0,9
Ägyptische Stachelmaus; 1,0,1 Nebelratte; 1,0
Greifstachler; 0,2 Gundi; 0,0,2 Brillenblattnase; 0,1
Sumatra-Tiger BERANI; 2,1 Südafrikanischer
Zwergseebär; 0,0,1 Seehund; 1,2 Alpaka; 1,0
Kleinkantschil; 0,1 Netzgiraffe; 0,0,1 Mhorrgazelle;
2,1 Zwergziege
ZUGÄNGE
1,1 Bänderlaufhühnchen (privat); 1,1 Socorrotaube
(Zoo Köln; Zoo Paignton/UK); 1,0 Blaukrönchen
(Zoo Ostrava/CZ); 1,0 Europäischer Bienenfresser
(privat); 3,0 Kolkrabe (GaiaZoo Kerkrade/NL); 2,0
Schafstelze (Vogelpark Olching); 2,2 Quoll (Zoo
Leipzig); 1,1 Tupaia (Zoo der Blumengärten,
Wien/A; Zoo Jihlava/CZ); 2,2 Eurasische
Zwergmaus (Zoo Karlsruhe); 2,1 Erdmännchen
TÜTE, YARIS & KIANO (Tiergarten Schönbrunn,
Wien/A; Zoo Szeged/HU); 1,1 Brillenbär NOBODY &
CASHU (Lisieux Zoo/F; Zoo Zürich/CH); 1,0 Okapi
AHADI (Zoo Basel/CH)
ABGÄNGE
0,1 Darwin-Nandu (Zoo Wuppertal); 1,0 Nördlicher
Streifenkiwi MANU (Thüringer Zoopark Erfurt);
0,0,12 Brandgans (Vogelpark Marlow); 1,0
Hammerkopf (Artis Zoo, Amsterdam/NL); 0,1,4
Australische Zwergscharbe (Zoo Prag/CZ); 1,0
Gaukler (Zoo Budapest/HU); 0,1 Senegaltrappe
(Plzen Zoo/CZ); 0,1 Sonnenralle (Zoo Leipzig); 2,0
Kea IKEA & BLACKY (Zoo Szeged/HU, Paradise Park
Hayle/UK); 1,0 Blaukrönchen (Zoo Ostrava/CZ), 0,1
Blauracke (Vogelpark Marlow); 0,1 Europäischer
Bienenfresser (privat); 1,2 Wiedehopf (Vogelpark
Olching; Tierpark Görlitz); 0,0,2 Furchenschnabel-
Bartvogel (Vogelpark Olching); 1,2 Blauohr-Honig-
fresser (Bursa Zoo/TR); 1,3 Gleichfarbkuskus (Zoo
Jihlava/CZ); 10,0 Zwerggleitbeutler (Thüringer
Zoopark Erfurt); 2,0 Kurzohr-Rüsselspringer (privat);
0,0,4 Klippschliefer (Africa Alive, Kessingland/UK);
1,0 Moholigalago (Zoo Kopenhagen/DK); 0,1
Kaiserschnurrbarttamarin NANNI (Zoo Kopenhagen/
DK); 2,3 Gundi (Aquazoo Düsseldorf); 0,1
Asiatischer Löwe KIRI (Parc des Felins, Nesles/F);
1,2 Südafrikanischer Zwergseebär CHICO, NABI &
ANTRA (Zoo Wroclaw/PL; Zoo am Meer, Bremerha-
ven); 0,1 Seehund (Zoo Szeged/HU), 4,0 Zwergotter
(Zoo Neunkirchen); 1,2 Alpaka (privat); 1,1
Kleinkantschil (Zoo Decin/CZ; Zoo Poznan/PL); 0,1
Netzgiraffe BAHATI (Tierpark Hellabrunn, München);
0,1 Okapi LOMELA (Zoo Wuppertal); 2,1 Zwergziege
(privat)
GESTORBEN
0,1 Nördlicher Streifenkiwi PINK; 0,1 Harlekinwachtel;
1.0 Kongopfau; 1,0 Rothalsgans; 0,1 Löffelente;
0,0,2 Krickente; 0,0,2 Brandgans; 0,1 Eselspinguin;
0,0,4 Chileflamingo; 0,0,1 Roter Ibis; 0,0,1
Südamerikanischer Kahnschnabel; 0,0,2 Australische
Zwergscharbe; 0,0,1 Senegaltrappe; 0,0,1
Sonnenralle; 0,0,1 Säbelschnäbler; 0,0,1 Bartlett-
Dolchstichtaube; 1,0,3 Europäischer Bienenfresser;
0,1 Furchenschnabel-Bartvogel; 0,0,4 Rotohrbülbül;
0,0,3 Siedelweber; 0,0,7 Textorweber; 1,0
Gouldamadine; 0,1 Gemalter Astrild; 0,1 Rebhuhnas-
trild; 0,0,2 Blaukopf-Schmetterlingsfink; 0,0,1
Ultramarinbischof; 0,0,2 Gelbfuß-Honigsauger; 1,0
Kowari; 1,0 Quoll; 0,2,3 Zwerggleitbeutler; 1,0
Igeltanrek; 0,1,1 Kurzohr-Rüsselspringer; 0,0,2
Braunborsten-Gürteltier; 0,0,1 Zweifinger-Faultier;
1,0 Fettschwanzmaki; 1,0 Katta; 0,1 Grauer
Schlanklori; 2,3,2 Moholigalago; 0,0,1 Goldgelbes
Löwenäffchen; 1,0 Kikuyu-Guereza; 1,0,2 Borsten-
hörnchen; 1.0 Afrikanischer Bilch; 1,1,2 Wüsten-
schläfer; 0,1 Kleine Wüstenspringmaus; 0,1
Goldstachelmaus; 1,2,2 Ägyptische Stachelmaus; 1,0
Australische Schwimmratte; 0,1 Magna-Wildmeer-
schweinchen; 0,1 Mara; 0,1 Gundi; 25,43,42
Brillenblattnase; 1,0 Afrikanischer Wildhund; 1,0
Südafrikanischer Zwergseebär; 0,1,1 Seehund; 0,1
Zwergotter; 0,1 Netzgiraffe; 0,2,1 Mhorrgazelle; 0,1
Mishmitakin VALJA; 0,3 Zwergziege
GEBOREN
0,0,2 Blauer Pfau; 0,0,3 Krickente; 0,0,14
Brandgans; 0,0,1 Eselspinguin; 0,0,7 Chilefl amingo;
0,0,3 Roter Ibis; 0,0,3 Südamerikanischer
Kahnschnabel; 0,0,2 Hammerkopf; 0,0,4
Australische Zwergscharbe; 0,0,1 Gaukler; 0,0,1
Senegaltrappe; 0,1,1 Sonnenralle; 2,0,1
Säbelschnäbler; 0,0,1 Bartlett-Dolchstichtaube;
0,0,2 Fischerturako; 3,2 Blauracke; 0,0,12
Europäischer Bienenfresser; 4,8 Wiedehopf; 0,0,3
Furchenschnabel-Bartvogel; 0,0,3 Rotohrbülbül; 1,0
Königsglanzstar; 0,0,3 Siedelweber; 0,0,21
Textorweber; 0,1,1 Blaukopf-Schmetterlingsfi nk;
Foto
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UMGEZOGEN:
Löwin KIRI ist nach Frankreich umgezogenEtwas mehr als zwölf Jahre lebte die Asi-
atische Löwin KIRI, die 1999 im Zoo von
London geboren wurde, in Frankfurt. Mitte
Oktober ist sie in den Parc des Félins nach
Frankreich umgezogen. Kater KASHI soll
aber nicht alleine bleiben. Im Frühjahr wird
er eine neue Partnerin bekommen.
Revierleiterin Claudia Löschmann, die KIRI
nach Frankreich begleitet hat, ist sehr an-
getan vom neuen Zuhause der Löwin, dem
Parc des Félins in Nesles. „Dort“, so erklärt
Zoodirektor Professor Dr. Manfred Nie-
kisch, „wird KIRI in einer neu aufgebauten
Gruppe Asiatischer Löwen ihren Lebens-
abend verbringen, denn mit 14 Jahren ist sie
schon eine Seniorin.“
Im Rahmen des Europäischen Erhaltungs-
zuchtprogramms EEP wird der Zucht-
buch-Koordinator eine neue Partnerin für
Löwenmann KASHI auswählen. Im Früh-
jahr 2014 soll das neue Weibchen dann nach
Frankfurt kommen.
Asiatische Löwen werden in der Roten Liste
der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ ein-
gestuft. Ihre Anzahl im Freiland wird auf 250
bis 300 Individuen geschätzt. Einst erstreckte
sich das Verbreitungsgebiet des Asiatischen
Löwen von Südeuropa über den Mittleren
bis in den Nahen Osten. Heute kommt er
nur noch im Gir-Nationalpark im indischen
Staat Gujarat vor.
„Es ist daher wichtig“, so Niekisch, „dass wir
uns mit KASHI weiterhin an der Zucht be-
teiligen. Denn es liegt schon 10 Jahre zurück,
dass unsere beiden Löwen Nachwuchs hat-
ten.“ 2003 hatte KIRI die Löwenbabys JUNA
und JOY zur Welt gebracht. In den letzten
Jahren haben sich die beiden Löwen aller-
dings nicht mehr so gut verstanden. Immer
wieder kam es zu Auseinandersetzungen.
Auch dies ein Grund, warum sich der Zoo für
die Trennung der beiden Tiere entschied.
Löwin KIRI lebt jetzt in Frankreich.
gen. Bislang ging man davon aus, dass der
Bakterien-Cocktail in ihrem Maul bei den
Beutetieren nach einem Biss eine tödliche
Blutvergiftung hervorruft. Es ist aber die
effektive Kombination von Bakterien und
Gift, in Verbindung mit der großen Beiß-
kraft, die es den Tieren ermöglicht, selbst
ausgewachsene Wasserbüffel zu erlegen.
Auf der Roten Liste der IUCN werden
Komodowarane als gefährdet eingestuft.
Hauptbedrohungsfaktoren sind der Le-
bensraumverlust sowie der Rückgang der
Beutetierbestände.
Im Frankfurter Zoo hat man bereits ei-
nige Erfahrungen mit der Haltung von Ko-
modowaranen: Im Mai 1928 wurde ein
Jungtier von der Insel Flores in den Zoo ge-
bracht. Dies war eine Sensation, denn die
Art war erst 1912 entdeckt worden. Zuletzt
verließ 1976 ein Komodowaran den Zoo
mit Ziel San Diego.
2928 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO
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WIR MÜSSEN JETZT HANDELN.HELFEN SIE MIT IHRER SPENDE!
Nashörner und Elefanten sind die größten Landsäugetiere der Erde. Doch schon bald könnten sie von unserem Planeten verschwunden sein. Sie sind akut vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Nasenhorn und Elfenbein gelten in Asien als Statussymbol und ein Luxusartikel, der mit steigendem Wohlstand immer stärker nachgefragt wird. Für Nashörner und Elefanten in Afrika bedeutet dies den sicheren Tod.
HELFEN SIE MIT IHRER SPENDE
Helfen Sie mit Ihrer Spende, Ranger
auszubilden und mit der notwendigen
Ausrüstung auszustatten.
Iso-Matte 25 €
Kompass 37 €
Verpflegung (25 Portionen) 50 €
Fernglas 73 €
Uniform 175 €
GPS 292 €
Zelt 365 €
Digitales Funkgerät 435 €
STICHWORT: WILDEREI
IN DER SCHWEIZ
Spendenkonto 40 - 2906
Die Post Basel
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SPENDENKONTO 800 02Frankfurter Sparkasse
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IN ÖSTERRRREICH
Spendedenkonto 0069 75 89 406
Banknk Austria Wien
BBLZ: 12 000
IBAN: AT40 1200 0006 9758 9406
BIC: BKAUATWW
SCHNELLES GELD BEI GERINGEM RISIKO
Bis zu 150.000 Euro bringt ein Nasenhorn und wird damit höher
gehandelt als Gold. Ein Kilo Elfenbein bringt rund 2.000 Euro. Für
Wilderer ist dies die Chance auf schnelles Geld. Und: Die Gefahr
erwischt zu werden, scheint derzeit nahezu verschwindend gering.
SCHLINGEN WAREN GESTERN, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT IST HEUTE
Die professionell organisierten Wilderei-Syndikate verfügen heute
über beste Netzwerke, internationale Handelswege und moderne
technische Ausrüstung. Nur gemeinsam, Hand in Hand, kann es Re-
gierungen, Institutionen und gemeinnützigen Organisationen gelin-
gen, dieses gut organisierte System zu durchbrechen.
Dazu müssen
1. der Schutz der Nashörner und Elefanten verbessert werden
2. Handelswege kontrolliert und
3. Konsumenten zum Umdenken gebracht werden.
Die ZGF hat dazu ein breit angelegtes Anti-Wildereiprogramm
entwickelt: von der Stärkung der Rangerpatrouillen über die Aus-
bildung von Spezialeinheiten bis hin zu ausgeklügelten Überwa-
chungssystemen mit modernster Technik.
DAS RISIKO, ERWISCHT ZU WERDEN, MUSS EXTREM HOCH SEIN
Langfristiges Ziel ist es, möglichst alle Wilderer ausfindig und dingfest
zu machen, noch bevor sie die Schutzgebiete erreichen. Denn ein hohes
Risiko, erwischt zu werden, ist viel abschreckender als jede harte Strafe!
Zur Umsetzung unserer geplanten Maßnahmen
brauchen wir Ihre Hilfe. Denn die Zukunft der
Nashörner und Elefanten liegt in Ihrer und unserer
Hand! Lassen Sie uns jetzt gemeinsam handeln.
Vielen Dank!
Ihr Robert Muir, Referatsleiter Afrika
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30 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
ZGF DIALOG
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Zoologischego g Gesellschafts h f Frankfurtr n f r
Referenznr.rr und Name p Spender/in
gBetrag: Euro, Cent
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Straße, PLZ und Ort des/der Sppender/in
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Begünstigter (max. 27 Stellen)
MBB G 4/2013/ 0 3SP
NEUER SEPA-ÜBERWEISUNGSTRÄGER
BITTE BEACHTEN SIE:
SEPA
KEIN KUMMER MIT DER NEUEN KONTONUMMER!
WAS IST SEPA EIGENTLICH?
SEPA ist die Abkürzung für „Single Euro Payment Area“.
Damit schafft die Europäische Union einen grenzüberschreitend
einheitlichen Zahlungsverkehr.
WEN BETRIFFT DIE UMSTELLUNG AUF SEPA?
Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen im ganzen Euro-
Zahlungsraum. Aber auch in Nicht-Euro-Ländern wie Island,
Liechtenstein, Norwegen, Monaco und der Schweiz ist SEPA nutzbar.
Alle, die bargeldlose Transaktionen tätigen wollen, also am
Lastschriftverfahren teilnehmen oder Überweisungen tätigen wollen.
WAS ÄNDERT SICH MIT SEPA?
Statt Kontonummer und Bankleitzahl gibt es IBAN und BIC.
Überweisungen bleiben unverändert bestehen, nur das Formular
ändert sich (s. links)
Das Lastschriftverfahren ändert sich. Die Frist zwischen
Ermächtigung zur Abbuchung und Einzug ist länger als bisher. Wir
informieren Sie daher schriftlich im Vorfeld über Abbuchungen.
WELCHE VORTEILE BRINGT SEPA?
Zahlungen aus dem europäischen Ausland können schnell, einfach
und bequem von jeder Bank aus ausgeführt werden. Dies gilt sowohl
für Überweisungen als auch für Lastschriften.
Für grenzüberschreitende Euro-Zahlungen dürfen keine höheren
Entgelte erhoben werden als für inländische Euro-Zahlungen.
Überweisungen dauern grenzüberschreitend nur noch einen Werktag.
AB WANN GILT SEPA?
SEPA wird europaweit am 1. Februar 2014 eingeführt.
Bis Februar 2016 gibt es eine Übergangsfrist. Die alte Kontonummer und
Bankleitzahl können weiter verwendet werden, wenn die eigene Bank die
Konvertierung in IBAN und BIC als Service anbietet.
Statt Kontonummer IBAN und statt Bankleitzahl BIC verwenden. Diese
Angaben fi nden Sie auf Ihren Kontoauszügen.
Daueraufträge bleiben bestehen. Banken bieten die automatische
Umstellung bestehender Daueraufträge auf IBAN und BIC häufi g als
Serviceleistung an.
In diesem Heft fi nden Sie zwei Überweisungsträger –
einen vertrauten und einen neuen SEPA-Zahlungsträger,
denn ab Februar 2014 geht es los mit SEPA.
Für Sie heißt das im Wesentlichen: aus der Kontonummer wird
IBAN (Internationale Kontonummer) und aus der Bankleitzahl
wird BIC (Internationale Bankleitzahl).
Im Verwendungszweck stehen nur noch 140 Stellen zur Verfügung
(Online Banking).
Bei grenzüberschreitenden Überweisungen sind Umlaute nicht zulässig.
IHR NEUER SEPA-
ÜBERWEISUNGSTRÄGER
ALTER ÜBERWEISUNGSTRÄGER
Vielen Dank
für Ihre Spende.
Ihre Daten werden in unserer Datenbank gespeichert,
wenn Sie z.B. Spenden leisten oder Informationsmaterial
anfordern. Dies ist notwendig, damit wir Kontakt zu Ihnen
halten und Zuwendungsbestätigungen ausstellen können.
Ihre Daten werden ausschließlich von uns genutzt und
nicht an Dritte zu Werbezwecken weitergegeben. Wir sind
gesetzlich verpfl ichtet, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie der
Speicherung, Verarbeitung und Nutzung Ihrer Daten wider-
sprechen können.
SPENDENKONTOIBAN: DE63 5005 0201 0000 0800 02
BIC: HELADEF1822
SPENDENKONTO 800 02
Frankfurter Sparkasse
BLZ: 500 502 01
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Dan
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sen
sen
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31ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013
ZGF DIALOG