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Die von Benevol Baselland organisierte Schnupperwoche für Freiwilligenarbeit fand bei den Gymnasiastinnen aus Mut- tenz grossen Anklang. Die Idee, in der Projektwoche etwas mit Freiwilligenarbeit zu organisieren, hatte die Lehrerin Monika Heiniger vom Gymnasium Muttenz. Sie wandte sich an die Institution Benevol Basel- land mit Sitz in Liestal, die ihr ein inte- ressantes Wochenprogramm für die jungen Leute zusammenstellte. Karin Fäh, Geschäftsführerin von Benevol Ba- selland, konnte noch andere Institutio- nen fürs Mitmachen gewinnen. Das Ro- te Kreuz Baselland, Tandem 50 plus, Mentoring für Jugendliche BL/BS, die römisch-katholische Kirchgemeinde St. Stephan in Therwil, der Verein Coli- bri und die Grünspecht GmbH. Acht Schülerinnen im Alter von 16 bis 19 Jahren nahmen teil. Der erste Einsatz war in der «Langen Er- len». Da haben die Schülerinnen invasi- ve Neophyten, ein gefährliches Un- kraut, ausgezerrt. In der römisch-ka- tholischen Kirchgemeinde in Therwil arbeiteten die jungen Frauen in der Kü- che. Sie halfen bei der Essenszuberei- tung für ca. 100 Personen am Mittags- tisch. Mit Kochen, Tischdecken, Schöp- fen, Aufräumen. Einige Schülerinnen halfen beim Sprachtreff für Migrantin- nen beim Roten Kreuz mit. Diverse Vorträge und Projektvorstel- lungen der verschiedenen Institutionen und Gruppengespräche füllten die in- tensive Woche. Bei einem gemeinsamen Gespräch zum Abschluss der Arbeitswoche lies- sen die jungen Frauen ihre Gedanken über die Freiwilligenarbeit Revue pas- sieren. Was ist Benevol? Benevol Baselland ist die Fach- und Ver- mittlungsstelle für Freiwilligenarbeit im Kanton. Benevol-Fachstellen gibt es in der ganzen Schweiz. Ob jemand eine Freiwilligenarbeit sucht, oder Hilfe braucht, für beides ist Benevol besorgt. Das Angebot ist enorm vielfältig. Unter www.benevol-basel- land.ch ist alles Wissenswerte zu fin- den. In den Räumen von Benevol an der Rathausstrasse in Liestal dokumentier- ten die jungen Frauen das Erlebte. Lehrerin Monika Heiniger war sicht- lich stolz, wie ihre Gruppe diese intensi- ve Woche gemeistert hatte. Karin Fäh von Benevol bestätigte ebenfalls den Er- folg. Im Abschlussgespräch haben die Jugendlichen viele positive Impulse ab- gegeben. Sie sind offen in ihrem späte- ren Leben Freiwilligenarbeit zu leisten. Teilweise machen sie das heute schon mit Leiten von Jugend- oder Turngrup- pen. Eine Aussage, die alle bejahten: «Es war schön zu spüren, dass wir will- kommen waren und unsere Arbeit ge- schätzt wurde.» Gymnasiastinnen schnuppern «Freiwilligenarbeit» Liestal Eine gemeinsame Woche mit viel Einblick für Schülerinnen vom Gymnasium Muttenz URSULA ROTH Die Gymnasiastinnen am Ende ihrer Projektwoche mit dem Thema «Freiwilligenar- beit». Links Lehrerin Monika Heiniger vom Gymnasium Muttenz, rechts die Ge- schäftsführerin von Benevol Baselland, Karin Fäh. FOTO: U. ROTH

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Page 1: Gymnasiastinnen schnuppern «Freiwilligenarbeit» › fileadmin › images › global › ObZ_4.7... · 2019-07-04 · Unten hauste mein Bruder an mehre-ren Wochenenden, um zu heizen

Wieder einmal inFrankreich. ImWinterhalbjahr er-oberten sich dieSpinnen das Hauszurück. Sie wohn-ten mietfrei und al-leine – zumindestim oberen Stock.

Unten hauste mein Bruder an mehre-ren Wochenenden, um zu heizen undnach dem Rechten zu sehen. Obenwar ein halbes Jahr sturmfreie Budefür alles, was da «kreucht undfleucht.» Da hatte ich doch letztenSommer alles sauber «gewedelt», «ge-saugt» und» «gewischt.» Nun kommtes mir so vor, als erobere sich die Na-tur alles wieder zurück. Dornröschenlässt grüssen. Es sind bei uns die asia-tischen Marienkäfer, die zu tausendenim alten Gemäuer gestorben sind undnun überall herumliegen. Die Spinnenklettern unaufhaltsam über alles undbedecken die Zimmer mit ihren feinenSpinnweben. Ich kann sie nicht sehen,aber spüren, wenn ich durch sie hin-durch gehe, wäh! Neulich bekam icheine SMS von meiner Freundin, sie seimit ihrer Schwester am nächsten Wo-chenende im Elsass unterwegs und siewürden gerne einen Abstecher zu unsmachen, nur so zum Kaffee ... In mei-ner Euphorie lud ich die beiden gleichzum Übernachten ein. Ohä, jetztmusste ich den oberen Stock wiederbewohnbar machen. Also alles zurückzum Anfang und wieder fleissig gewe-delt, gesaugt und gewischt. Ich putztebis zum Umfallen, es war schliesslichauch dringend notwendig. Die zweiSchwestern bestaunten das alte Bau-ernhaus und waren begeistert. Nachtsschliefen sie unter einem Sternenhim-mel aus Klebesternchen, die im Dun-keln leuchten. Dass ich eine Wochevorher noch etliche Spinnen und Käferwegräumen musste und dass ich einevertrocknete Maus aus ihrem Zimmerentsorgte, davon erzählte ich natür-lich nichts. Die Freundin meinte noch,ich habe aber nicht extra für sie nochschnell aufgeräumt und geputzt. Ichverneinte vehement! URSULA MORAND

Vo drGschichtehäx

ObZRegion Liestal

RedaktionMarc SchaffnerTel. 061 927 29 01Fax 061 927 29 30E-Mail [email protected]

4. Juli 2019 8

Wenn man die Website des Theater Pa-lazzo in Liestal momentan aufruft, stehtda simpel und einfach: Sommerpause,im September geht es wieder los. EinePause ist eine Zäsur und diese ist fürdieses Theater von grosser Bedeutung.Karin Gensetter, Gründerin und Leite-rin und ihr Team sind abgetreten. Nach20 Jahren sei die Zeit gekommen, sichneu zu orientieren, sagte Gensetter imGespräch mit dieser Zeitung.

Das Team wollte aber nicht einfachgehen und verschwinden. Es lud alleFreunde und Bekannte, die sich demTheater verbunden fühlten, zu einemFest ein. Es bot die Gelegenheit, sich an-gemessen von den Menschen zu verab-schieden und sich für die Unterstüt-zung, die Freundschaft und das Beglei-ten zu bedanken. Auch konnte einewirkliche Schlüsselübergabe an daskünftige interimistische Team getätigtwerden und damit die eine Ära beendetund in die nächste überführt werden.

Langsam an diesem sehr heissen Frei-tagabend trafen die Menschen ein. DieStimmung war locker, und doch hörteman im Stimmengewirr auch wehmüti-ge Töne. Dann wurde das Fest durch einFantasiewesen eröffnet: Unter einerWolldecke spielten zwei Frauen Signal-horn und Örgeli. Karin Gensetter gabdas Programm des Abends durch: zu-erst die Ansprachen, dann die Ver-dankungen und das erste Büffet. ZurÜberraschung waren auch noch Künst-lerinnen und Künstler eingeladen, diesich mit ihren Produktionen beim Teambedanken und sich von ihm verabschie-den wollten.

Esther Roth, Leiterin kulturelles.bl,war die erste «Offizielle». Sie zeigte inihrer Dankesrede, wie stark das Theaterin die Kulturszene des Baselbietes hin-eingewachsen ist, und wie viele Men-schen es mitgetragen haben. Alex Tru-niger, der Präsident des alten Träger-vereins, blickte auf die Zusammenarbeitzurück. Er rekapitulierte den gemeinsa-men Weg und die gegenseitige Wert-schätzung.

Dann kam es zu den Verdankungen –

viel zu viele, um sie hier namentlich alleaufführen zu können. Anfänglich fiel esKarin Gensetter hörbar nicht leicht, sichbei all den Menschen, mit denen sie zu-sammengearbeitet hat, zu verabschie-den. Sie liess es sich aber nicht nehmen,den interimistischen Nachfolgern, demEhepaar Eric und Yvonne Rütsche, denSchlüssel für alle Türen im Palazzo, derbisher ihr eigener war, zu überreichen.

Nach dem kleinen Essen folgten die

Aufführungen von befreundeten Duos,die alle im Palazzo begonnen hattenoder hier ihren Heimathafen haben. Zu-erst nahmen «Touche ma Bouche» dieGemütslage der beiden Halbkantoneauf die Schippe. Balthasar Streiff undDavid Studer spielten mit Büchel, Eu-phonium und Trümpi ihre Naturtöne.Streiff überraschte zudem mit einerWortkaskade, die sich in horrender Ge-schwindigkeit um das Wort Büchel

drehte. Vor dem zweiten Speisegangentführte das Duo Michael Giertz undEva Gruner ins Berlin der 1920er-Jahre.

Dem Fest, dem kein Endpunkt gesetztwurde, ging es mit dem süssen Gangweiter und entwickelte sich in die Nachthinein. Karin Gensetter und ihr Teamhaben sich mit ihrem Fest eindrücklichverabschiedet und bedankt. Die Weh-mut wollte nicht ganz weichen, aberdas ist auch gut so.

Fröhlicher Abschied mit etwas WehmutLiestal Das Theater Palazzo Liestal feierte mit einem kleinen Abschiedsfest seine Leiterin Karin Gensetter und ihr TeamALEXANDER JEGGE

Esther Roth, Leiterin kulturelles.bl, wur-de bei ihrer Rede von ihrem Sohn unter-stützt. FOTOS: A. JEGGE

Balthasar Streiff am Büchel und DavidStuder am Trümpi.

Karin Gensetter (r.) bedankte sich bei einer langen Reihe von Personen.

Das vom Guggenheim gekochte Essen schmeckte den Besuchern sichtlich.

Die von Benevol Baselland organisierteSchnupperwoche für Freiwilligenarbeitfand bei den Gymnasiastinnen aus Mut-tenz grossen Anklang.

Die Idee, in der Projektwoche etwasmit Freiwilligenarbeit zu organisieren,hatte die Lehrerin Monika Heinigervom Gymnasium Muttenz. Sie wandtesich an die Institution Benevol Basel-land mit Sitz in Liestal, die ihr ein inte-ressantes Wochenprogramm für diejungen Leute zusammenstellte. KarinFäh, Geschäftsführerin von Benevol Ba-selland, konnte noch andere Institutio-nen fürs Mitmachen gewinnen. Das Ro-te Kreuz Baselland, Tandem 50 plus,Mentoring für Jugendliche BL/BS, dierömisch-katholische KirchgemeindeSt. Stephan in Therwil, der Verein Coli-bri und die Grünspecht GmbH. AchtSchülerinnen im Alter von 16 bis 19Jahren nahmen teil.Der erste Einsatz war in der «Langen Er-len». Da haben die Schülerinnen invasi-ve Neophyten, ein gefährliches Un-kraut, ausgezerrt. In der römisch-ka-tholischen Kirchgemeinde in Therwilarbeiteten die jungen Frauen in der Kü-che. Sie halfen bei der Essenszuberei-tung für ca. 100 Personen am Mittags-

tisch. Mit Kochen, Tischdecken, Schöp-fen, Aufräumen. Einige Schülerinnenhalfen beim Sprachtreff für Migrantin-nen beim Roten Kreuz mit.

Diverse Vorträge und Projektvorstel-lungen der verschiedenen Institutionenund Gruppengespräche füllten die in-tensive Woche.

Bei einem gemeinsamen Gesprächzum Abschluss der Arbeitswoche lies-sen die jungen Frauen ihre Gedankenüber die Freiwilligenarbeit Revue pas-sieren.

Was ist Benevol?Benevol Baselland ist die Fach- und Ver-mittlungsstelle für Freiwilligenarbeit imKanton. Benevol-Fachstellen gibt es inder ganzen Schweiz.

Ob jemand eine Freiwilligenarbeitsucht, oder Hilfe braucht, für beides istBenevol besorgt. Das Angebot ist enormvielfältig. Unter www.benevol-basel-land.ch ist alles Wissenswerte zu fin-den.

In den Räumen von Benevol an derRathausstrasse in Liestal dokumentier-ten die jungen Frauen das Erlebte.

Lehrerin Monika Heiniger war sicht-lich stolz, wie ihre Gruppe diese intensi-ve Woche gemeistert hatte. Karin Fähvon Benevol bestätigte ebenfalls den Er-

folg. Im Abschlussgespräch haben dieJugendlichen viele positive Impulse ab-gegeben. Sie sind offen in ihrem späte-ren Leben Freiwilligenarbeit zu leisten.Teilweise machen sie das heute schon

mit Leiten von Jugend- oder Turngrup-pen. Eine Aussage, die alle bejahten:«Es war schön zu spüren, dass wir will-kommen waren und unsere Arbeit ge-schätzt wurde.»

Gymnasiastinnen schnuppern «Freiwilligenarbeit»Liestal Eine gemeinsame Woche mit viel Einblick für Schülerinnen vom Gymnasium MuttenzURSULA ROTH

Die Gymnasiastinnen am Ende ihrer Projektwoche mit dem Thema «Freiwilligenar-beit». Links Lehrerin Monika Heiniger vom Gymnasium Muttenz, rechts die Ge-schäftsführerin von Benevol Baselland, Karin Fäh. FOTO: U. ROTH