Handout Romantik

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 1 Quellen: www.wikipedia.de; Arbeitsmaterial aus dem Ordner; www.ursula-kohaupt.suite101.de Romantik (1793 1830) Heute wird das Wort Romantik mit dem Adjektiv romantisch verbunden. Dieses beschreibt oft die Liebe zwischen Menschen oder die Eigenschaft einer Sache oder eines Ereignisses und betont damit Gefühle und die Phantasie. Ursprünglich kommt dieses Wort aber von in lingua romana (in romanischer Sprache) und weißt somit auf Schriften, die in romanischen Ländern verfasst wurden, hin. Später entstand aus diesen Wörtern der Ausdruck Roman. In der Romantik geht es hauptsächlich um Gefühle, Leidenschaft, Individualität und individuelles Erleben sowie Seele. Sie umfasst die bildende Kunst, die Malerei, die Musik und die Literatur (zw. 1790 und 1850). In ganz Europa verbreitete sich die Romantik, jedoch kann man den Beginn der romantischen Literaturepoche in Deutschland mit der Wanderung Ludwig Tiecks und Wilhelm Heinrich Wackenroders festlegen. Nachwirkungen hat sie trotzdem, diese reichen bis in unsere Zeit. Die Romantik kann in folgende Unterepochen eingeteilt werden: Frühromantik: ca. 1795 1804 Hochromantik: ca. 1804 1815 (diese wird nochmal in den Heidelberger und den Berliner Kreis geteilt) Spätromantik: ca. 1815 1848 Durch das Nationalgefühl, das damals mit der Herrschaft Napoleons entstand, wurde jede Fremdherrschaft von der Gesellschaft abgelehnt. In den Bef reiungsk riegen (1813) wurden Napoleons Truppen von der Bevölkerung geschlagen. Trotzdem wurde auf dem Wiener Kongress (1814/1815), nachdem viele Freiwilligenbände für eine freie Selbstbestimmung gekämpft hatten, die alte Ordnung wieder hergestellt und somit der Deutsche Bund gegründet. Da Österreich den Vorsitz hatte, konnte der Staatskanzler Fürst Metterni ch eine restaurative Politik betreiben und somit die liberalen und nationalen Bewegungen zurückhalten. Da einige Teile des Bürgertums sich wegen der eigenen Machtlosigkeit nach einer alten, vorabsolutischen Ordnung sehnten, glaubten sie diese Ordnung in der Königsherrschaft zu finden (weshalb das Mittelalter 1815 zum Fluchtpunkt der Sehnsüchte der Bürger wurde).

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Romantik (1793 1830)

Heute wird das Wort Romantik mit dem Adjektiv romantisch verbunden. Dieses

beschreibt oft die Liebe zwischen Menschen oder die Eigenschaft einer Sache oder eines

Ereignisses und betont damit Gefühle und die Phantasie.

Ursprünglich kommt dieses Wort aber von in lingua romana (in romanischer Sprache)

und weißt somit auf Schriften, die in romanischen Ländern verfasst wurden, hin. Später

entstand aus diesen Wörtern der Ausdruck Roman.

In der Romantik geht es hauptsächlich um Gefühle, Leidenschaft, Individualität und

individuelles Erleben sowie Seele. Sie umfasst die bildende Kunst, die Malerei, die Musik und

die Literatur (zw. 1790 und 1850). In ganz Europa verbreitete sich die Romantik, jedoch kann

man den Beginn der romantischen Literaturepoche in Deutschland mit der Wanderung

Ludwig Tiecks und Wilhelm Heinrich Wackenroders festlegen. Nachwirkungen hat sie

trotzdem, diese reichen bis in unsere Zeit.

Die Romantik kann in folgende Unterepochen eingeteilt werden:

Frühromantik: ca. 1795 1804

Hochromantik: ca. 1804 1815

(diese wird nochmal in den Heidelberger und den Berliner Kreis geteilt)

Spätromantik: ca. 1815 1848

Durch das Nationalgefühl, das damals mit der Herrschaft Napoleons entstand, wurde jede

Fremdherrschaft von der Gesellschaft abgelehnt. In den Bef reiungskriegen (1813) wurden

Napoleons Truppen von der Bevölkerung geschlagen. Trotzdem wurde auf dem Wiener 

Kongress (1814/1815), nachdem viele Freiwilligenbände für eine freie Selbstbestimmung

gekämpft hatten, die alte Ordnung wieder hergestellt und somit der Deutsche Bund 

gegründet. Da Österreich den Vorsitz hatte, konnte der Staatskanzler Fürst Metternich eine

restaurative Politik betreiben und somit die liberalen und nationalen Bewegungen

zurückhalten. Da einige Teile des Bürgertums sich wegen der eigenen Machtlosigkeit nach

einer alten, vorabsolutischen Ordnung sehnten, glaubten sie diese Ordnung in der

Königsherrschaft zu finden (weshalb das Mittelalter 1815 zum Fluchtpunkt der Sehnsüchte

der Bürger wurde).

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Jenaer Romantik: Damals unternahmen Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig

Tieck eine Wanderung durch die Fränkische Schweiz und entdeckten in Nürnberg das

Mittelalter. Sie waren von der Kunst, der Religion und vor allem vom fränkischen Barock so

beeindruckt, dass sie das Mittelalter als ideale Epoche bezeichneten (das goldene

Zeitalter) und dieses versuchten sie wiederherzustellen.

Die ältere Romantik griff die Anregungen aus der Epoche des Sturm und Drangs (die

Volkspoesie und das Genie) auf und vertiefte diese.

Da Johann Gottlieb Fichte (,der an der Universität Jena lehrte) eine persönliche Beziehung

zu dem Klassiker Schiller und dem Frühromantiker Friedrich Schlegel hegte, war hier deutlich

zu erkennen, dass die Romantik von der Klassik beeinflusst wurde.

Friedrich Schlegel formulierte die Theorie von der romanistischen Ironie. Er hob die Grenzen 

zwischen Ideal und Realität, zwischen Phantasie und Erfahrung und zwischen begrenzter

Wirklichkeit und imaginierter Unendlichkeit auf, indem er Zeiten, Bewusstseinsebenen und

literarische Formen miteinander verwebte oder ganz aufhob.

Jena war zum Zentrum der f rühromantischen Literatur geworden und zu Fichte gesellten

sich Schleiermacher, Schelling,  Friedrich von Hardenberg, August Wilhelm Schlegel und 

Ludwig Tieck.

Heidelberger Romantik (Hochromantik): Als im Jahre 1802 Achim von Arnim und Clemens

Brentano eine Rheinfahrt machten begannen sie über die politische Situation Frankreichs

und Deutschlands nachzudenken. Davon angeregt sammelten sie Volkslieder um den

deutschen Nationalgeist zu veranschaulichen.

Ab 1805 bildete sich in Heidelberg eine romantische Bewegung mit Achim v. Arnim, Clemens

Brentano, Joseph v. Eichendorff und Anderen. Diese Bewegung war aber weniger

theoretisch- philosophisch als die Jenaer Romantik, denn diesmal wurde das volkstümliche

Element in den Vordergrund gerückt. Hierbei wandten sich die Dichter gegen französische

Einflüsse, Aufklärung und Klassizismus. Ihnen war die Pflege des Volksguts wichtig, sie

sammelten Volkslieder, volksliedhafte Dichtungen, Volksmärchen, Sagen und entdeckten die

Volksbücher neu.

Hierbei waren die beiden Professoren an der Universität Göttingen, nämlich die Brüder 

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Grimm, wichtig. Sie unterzeichneten mit anderen Lehrern das Protestschreiben gegen die

willkürliche Aufhebung des Staatsgrundgesetzes von 1833 und wurden daraufhin ihres

Amtes enthoben und aus dem Land verwiesen. In Dresden und Berlin wirkten Adam Müller 

und Heinrich v. Kleist.

Schwäbische Romantik: Hierbei handelt es sich um Vertreter, die eher historisch

interessiert waren. Orientierung fanden sie an der Geschichte und Kultur der Staufer.

Folgende Dichter gehören zur schwäbischen Romantik:

Wilhelm Hauff , der vor allem Märchen wie Der kleine Muck oder Zwerg Nase schrieb.

Johann Peter Hebel, der mit seinem Werk Das Schatzkästlein des Rheinischen

Hausfreundes die deutschen Anekdoten und Novellen prägte.

Eduard Mörike, der auch das Dämonische mit in seine Darstellung einbezieht und sich damit

schon an der Schwelle zum Realismus befindet.

Gustav Schwab, der alte deutsche Sagen und Volksbücher sammelte und nacherzählte.

Ludwig Uhland, der nicht nur Professor für Germanistik, sondern auch politisch sehr aktiv

war, wählte die Grundlagen für seine Dichtung vorwiegend aus dem Bereich der deutschen,

romanischen und nordischen Sagen.

Im Mittelpunkt des literarischen Schaffens der Romantiker stand jedoch der Roman. Dieser

wurde von den Autoren bevorzugt, da sie dachten, im Roman das romantische

Literaturprogramm am besten verwirklichen zu können und da sie von Goethe beeinflusst

wurden.

Durch den Versuch der Romantisierung des Lebens löste sich die typische Romanform auf 

und märchenhafte oder lyrische Elemente wurden nun in den epischen Textenaufgenommen.

Dadurch entstand die Novelle, die durch ihre unerhörte Begebenheit zum Thema der

romantischen Bewegung sehr nahe kommt.

Märchen und Anekdoten wurden für die Romantiker zu einer sehr wichtigen Gattung, da sie

nichts erzählen wollten, was der Wirklichkeit entspricht, sondern nur mit der Imagination

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des Lesers spielten.

Das Drama konnte sich deshalb nicht so gut durchsetzen, da ihm der strenge Formwille

fehlte.

Die Lyrik setzte sich aus gleichförmiger Strophik und Reimen zusammen, was dazu führte,

dass die Gedichte der Romantik etwas volkstümlicher und dadurch sehr beliebt waren.

Bekannte Werke:

 

Auf dem Gemälde kann man einen Mann mit Wanderstoc

und Mantel erkennen, der mit dem Rücken zum Betrachte

auf einem Felsen mit Blick auf ein Nebelmeer steh

Bei dem Felsen, auf dem der Wanderer steht, handelt es sic

um einen Felsblock an der Kaiserkrone

Durch die romantische Landschaft erkennt man den typische

Stil C.D.Friedrichs. Mittels der Figur wird der Betrachter direk

mit in Bild hineingezogen. Hier ist die Identifikation mit de

Rückenfigur sehr wichtig. Auch die Natur, die durch de

kleiner erscheinenden Wanderer eine riesige Kulisse darstel

und somit eine atemberaubende Wirkung erzielt, soll dem

Betrachter helfen sich besser in die Situation der Figur un

seine Empfindungen hineinzuversetzen.Der Wanderer über dem Nebelmeer

von Caspar David Friedrich