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Das Magazin der Tobler-Gruppe mit tobler dossier Nr. 1, März 2011 Eine Koryphäe tritt ab Nach 39 Tobler-Jahren geht Edgar Ballmer in den Ruhestand Energieträger im Vergleich Grosses Interview mit den Repräsentanten der wichtigsten Heizenergien Auslegung der Solaranlage Praktische Tipps vom Experten Haustechnik aus einer Hand Tobler als Komplettanbieter für einen AMAG-Neubau

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haustechnik.ch: Das Magazin der Tobler-Gruppe haustechnik.ch, das Magazin der Tobler-Gruppe, richtet sich primär an interessierte Architekten, Haustechnik-Planer und Installateure. Aber auch Bauherren finden in diesem Magazin interessante Informationen.

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Das Magazin der Tobler-Gruppe mit tobler dossierNr. 1, März 2011

Eine Koryphäe tritt abNach 39 Tobler-Jahren geht Edgar Ballmer in den Ruhestand

Energieträger im VergleichGrosses Interview mit den Repräsentanten der wichtigsten Heizenergien

Auslegung der SolaranlagePraktische Tipps vom Experten

Haustechnik aus einer HandTobler als Komplettanbieter für einen AMAG-Neubau

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2 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Impressumhaustechnik.ch ist eine Publikation der Tobler Haustechnik AG.

Abdruck nur mit Erlaubnis des Herausgebers.

Gestaltung/Text: TBS Identity, Zürich

Druck: DieStar AG, Seon, Gesamtaufl age: 20 000 Ex.

3 EditorialMit verjüngtem Outfi t im Dienst der Branche

4 NewsNeuigkeiten und Kurzinformationen aus dem Hause Tobler

6 Energieträger im WettstreitWelches sind die Ressourcen der Zukunft? Die Repräsentanten der wichtigsten Energie-träger im Interview.

12 Solaranlage via iPad überwachenDie neue App von Resol

13 Praktische Online-SolardachplanungKostenlose Software für Verbraucher und Installateure

14 FachbeitragDas Ausdehnungsgefäss in der Solaranlage

16 Aus der PraxisTobler liefert Haustechnik-Komponenten für AMAG-Neubau

19 Tobler E-BusinessTechnische Doku Wärmeerzeugung neu als Blätterkatalog

20 PorträtEdgar Ballmer, die graue Eminenz der Schweizer Haustechnik

25 WerkführungenZentrallager Däniken öffnet seine Türen für Besucher

26 Wärmekomfort im Palazzo MantegazzaASCO SWISS Unterfl urkonvektoren

Inhalt

28

Aus der Praxis

Haba und Otto Fischer setzen auf Orion-Geräte

32 Aus der PraxisWärmen und kühlen mit Veltheimer Grund wasser

40

Die Letzte

«Vorhang auf !» für die Tobler-Events 2011

35Neue Sixmadun Sanierungswärmepumpe SMLI-XP-15TEPlatzsparend und effi zient

36 Sixmadun Luft/Wasser-Wärmepumpe SMLA-XP-11TAS/16TASNeues Design ohne Zusatzverschalung

37 Neue Sixmadun ArmaturengruppenKurze Montagezeit dank fl exiblen Standard grössen

38 OrionDer einfache Weg zu gutem Klima

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3haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Tradition, eine Kundenzeitung im Stil eines Branchenmagazins

herauszugeben, nahm 1995 mit der «Tobler Gazette» ihren Anfang.

10 Jahre später, im April 2005, erschien erstmals «haustechnik.ch».

Weil wir am Puls der Zeit bleiben wollen, haben wir unser Magazin

einer Verjüngungskur unterzogen. Unverändert ist unser Wille, Ih-

nen ein interessantes und vielfältiges Heft zu bieten, das wichtige

Themen unserer Branche behandelt. In dieser Nummer zum Bei-

spiel geben wir fünf Vertretern der wichtigsten Heizenergien

(Heizöl, Erdgas, Wärmepumpen, Holz und Solarenergie) die Ge-

legenheit, die Vorzüge ihrer Energieträger herauszustreichen.

In der neuen Rubrik Porträt verabschieden wir unser Gruppenlei-

tungsmitglied Edgar Ballmer, der die Geschicke der Tobler-Gruppe

massgeblich prägte und dem ich dafür an dieser Stelle herzlich

danke. Edgar, deine Leistungen für unser Unternehmen sind her-

ausragend!

Neu eingeführt haben wir die Rubrik «Fachbeitrag», in dem unsere

System-Spezialisten wertvolles technisches Hintergrundwissen ver -

mitteln.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und hoffe, dass Ihnen

unser aufgefrischtes Magazin ebenso gefällt wie mir!

Heinz Wiedmer

CEO Tobler-Gruppe

Editorial

Mit verjüngtem Outfi t im Dienst der Branche

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4 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Am 8. Februar hat die Schlüsselüber-gabe für die neuen Show- und Ausstel-lungsräume an den Regionalcenter-Lei-ter Stephan Stöckli in Oberentfelden stattgefunden. Auf über 220 m2 betreten die Besucherinnen und Besucher eine Haustechnik-Erlebniswelt, erfahren al-les über die verschiedenen Arten der Wär meerzeugung, sehen, wie eine kon-trollierte Wohnungslüftung funktio niert, entdecken die neusten Modelle der Orion Luftheizapparate, die angesag-testen Badheizkörper und die Vorzüge von Regenwassernutzung und Sanitär-produkten. Die Exponate wechseln re-gelmässig und sämtliche Geräte sind – so weit dies möglich ist – in Betrieb.

Ivan Widmer, Leiter Marketing Ser -vices der Tobler-Gruppe, sieht in der neu eröffneten Ausstellung eine Ver bes -serung der Dienstleistungen, die Tob ler den Installateuren, Planern, Architek -ten oder anderen Interessierten bietet: «Mit unserem neuen Showroom wollen wir die Kunden zu uns holen und ihnen unsere Produkte, Dienstleistungen und natürlich auch Tobler als Gesamtanbie-ter von Haustechnikprodukten von Na-hem präsentieren. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, durch diese Art der Wis-sensvermittlung einen echten Mehr-wert zu bringen. So führen wir bei-spielsweise Schulungen zu bestimmten

Themen mit internen und externen Fa-chexperten durch. Im Anschluss an die Theorie kann das Produkt gleich be-sichtigt werden und am Objekt fi nden Live-Demonstrationen statt.»

Die neuen Räumlichkeiten von Tob-ler bieten aber noch einiges mehr: Es gibt nämlich einen Schulungsbereich mit Be-amer und PC, einen Computer-Arbeits-platz mit Drucker und Netzzugang sowie einen Gastronomiebereich. Ivan Widmer: «Oberentfelden steht unseren Kunden auch für ihre Veranstaltungen offen, seien dies Schulungen, Podiumsdiskussionen oder sonstige Events. Wir haben eine ei-

gene Küche, in der sich pro blemlos kleine Häppchen zubereiten lassen.»

Für die dreiköpfi ge Tobler-Crew vor Ort ist mit der Betreuung der Besuche-rinnen und Besucher eine spannende neue Aufgabe dazugekommen. Sie sind nämlich für die Organisation aller klei-neren regionalen Anlässe verantwort-lich (Telefon 062 737 60 60). Wer einen grösseren Anlass plant, wendet sich direkt an das Marketing der Tobler-Gruppe, Telefon 044 735 50 00 oder E-Mail [email protected].

Tobler-Showroom Oberentfelden: Die Haustechnik auf 225 m2 erleben

News

Das Wissenschaftsmagazin «Ein-stein» auf SF1 berichtete in der Sendung vom 3. Februar 2011 über aufsehenerregende For-schungsresultate im Labor für Atmosphärenchemie des renom-mierten Forschungsinstituts PSI.

Die Wissenschaftler widmeten sich

der Entstehung von Feinstaub. Die

mikroskopischen Partikel mit einem

Durchmesser von weniger als 10 Tau-

sendstel-Millimeter stellen bekanntlich

ein ernstzunehmendes gesundheitli-

ches Problem dar. Woher stammt die-

ser Feinstaub? Die wichtigsten Quel-

len sind der motorisierte Verkehr mit

einem Anteil von rund 25% und die

Holzfeuerung. Bisher bezifferte man

deren Anteil mit 10%. Das PSI konnte

nachweisen, dass die aus Holzfeue-

rungen stammenden Feinstaubemissi-

onen grösser sind als bisher ange-

nommen. Denn neben Russpartikeln

emittieren vor allem schlecht einge-

stellte oder offene Kleinfeuerungen

(alte Holzöfen und offene Cheminées)

verschiedene Gase, die in der Atmos-

phäre mit andern Molekülen chemi-

sche Reaktionen eingehen und zu Fein-

staub werden. Das PSI zeigte, dass

aus einer Konzentration von ursprüng -

lich 50μg/m3 Feinstaub 150μg/m3

werden können. Die Holzfeuerungen

und der motorisierte Verkehr haben

damit vermutlich einen etwa gleichen

Anteil am Problem. Ist damit die Holz-

feuerung abzulehnen? Natürlich nicht.

Und hier zeigte der Einstein-Beitrag

journalistische Schwächen. Er ver-

schwieg, dass moderne, zertifi zierte

und richtig betriebene Holzfeuerungen

gegenüber alten und unzertifi zierten

Anlagen nur einen winzigen Feinstau-

banteil aufweisen (es können Unter-

schiede im Faktor 1 zu 1000 vorkom-

men). Die Schlussfolgerungen der

PSI-Forscher richten sich somit nicht

gegen die Holzfeuerungen an sich.

Die Resultate müssten vielmehr An-

lass sein, Altanlagen durch moderne

Holzfeuerungen zu ersetzen. So ge-

sehen sind die Einsichten des PSI

keine Bedrohung für die Holzenergie-

branche, sondern eine veritable

Chance. Diesen Zusammenhang ver-

schwieg die Sendung – leider.

TV-Kritik

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5haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

2005 hat Tobler die Tätigkeiten der ehe-maligen Niklaus Energie- und Gebäu-detechnik AG und der Stramax AG in der Tobler System AG vereinigt. Etwas später kam der Geschäftsbereich Orion dazu. Im neuen Unternehmen entwi-ckelte sich seither eine breite System-kompetenz, die von unseren Kunden geschätzt wird.

Um die unternehmerischen Struk-turen möglichst einfach und effi zient zu gestalten, wurde Ende Januar die Tobler System AG mit der Tobler Haus-technik AG fusioniert. Es verschwindet allein der Name Tobler System AG, der durch den Namen Tobler Haustechnik AG ersetzt wird. Die Installateur-Kund-schaft wird dank der Integration des

Systemgeschäftes in die Tobler Haus-technik AG noch besser und breiter betreut. Denn die Systemkompetenz der Tobler-Aussendienstmitarbeiter im Bereich Haustechnik wird durch den Zusammenschluss gestärkt. Unsere Kun -den erhalten eine ganzheitliche Be ra -t ung aus einer Hand. Dies ist umso wichtiger, als die einzelnen Bereiche des Haustechnikmarkts immer näher zusammenwachsen.

An jedem Arbeitstag macht Thomas

Pauli eine ordentliche Wanderung.

Doch statt durch Wiesen und Wälder

zu strei fen, legt der Logistiker im

Zentral lager Däniken 12 bis 15 km

zwischen den Regalen des Kleinteil-

lagers zurück. «Mit Wanderschuhen

wärs bequemer, doch weil die Pro-

dukte zum Teil schwer sind, müssen

wir Stahlkappenschuhe tragen.»

Rüsten heisst der Fachbegriff für das

Bereitmachen der Kundenbestell-

ungen und ist die Hauptaufgabe des

41-Jährigen. Am liebsten rüstet er

im Multipick-System: Bestellungen

von bis zu 100 Kunden kommen da in

einem Durchgang zusammen – um

nichts zu verpassen, ist höchste Kon-

zentration gefordert. «Es ist ein biss-

chen Trainingssache, aber wenn mans

raus hat, ist das ziemlich effi zient»,

sagt Pauli. Rund 320 Produkte stellt

Thomas Pauli jeden Tag bereit, in

Spitzenzeiten sind es mehr, da grenzt

die Arbeit fast an Leistungssport.

Um das Versprechen «gestern be-

stellt, heute geliefert» einzuhalten,

ist das Team in drei Schichten einge-

teilt. Die Frühschicht beginnt um

fünf, die Spätschicht endet normaler-

weise um halb zehn abends. «Der

Tag ist aber erst dann abgeschlossen,

wenn die letzte Bestellung verarbei tet

ist, da kann es auch mal später wer-

den.»

Sportlich gehts auch privat zu und

her. Als leidenschaftlicher Fussballer

steht Pauli ein-, zweimal pro Woche mit

seinen acht- bis zehnjährigen Kids

auf dem Spielfeld und trainiert sie. Sein

persönliches Ziel: ihnen möglichst

viel beibringen und sie für die nächst

höhere Stufe vorbereiten.

Thomas Pauli, Logistiker Tobler Zentrallager Däniken

Persönlich

An folgenden Messen ist Tobler mit

einem eigenen Stand vertreten:

Minergie Expo, LuzernAllmend Luzern

Do, 10.3. – So, 13.3.2011

Halle 2, Stand A 32

www.minergie.ch

Habitat & Jardin, LausanneBeaulieu

Sa, 12.3. – So, 20.3.2011

Halle 1, Stand 122

www.habitat-jardin.ch

Energissima, FribourgForum Fribourg

Mi, 13.4. – Sa, 16.4.2011

Halle 1

www.energissima.ch

Bauen & Wohnen, WettingenTägerhard

Do, 14.4. – So, 17.4.2011

Halle 3, Stand 302

www.habitat-jardin.ch

BEA, BernExpogelände

Fr, 29.4. – So, 8.5.2011

Halle 3.0, Stand A005

www.beaexpo.ch

Orion ab Zentral lagerHeute bestellt, morgen geliefert: Das gilt ab sofort auch für die Luftheizap-parate der Tobler-Marke Orion. Sie ge-hören zum Sortiment von Tobler, das jederzeit ab dem Zentrallager Däniken lieferbar ist. Es handelt sich konkret um die Luftheizapparate der Typen In-dustrie N, Komfort A, Komfort B und Design H. Den detaillierten Produkte-beschrieb fi nden Sie nun auch online im Blätterkatalog der Sonderpreisliste «Neuheiten und Mutationen».

Tobler System AG fusioniert mit Tobler Haustechnik AG

Messe Corner

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Ressourcen sinnvoll nutzen

Energieträger im WettstreitMancher Hauseigentümer plagt sich mit der Frage herum: Heizöl oder Holzenergie? Erdgas oder Wärmepumpe? Und für das Warmwasser Solarenergie? Ein breiter Energie-mix beim Heizen ist von Vorteil, bereitet aber die Qual der Wahl. Auf den folgenden Seiten geben wir den Repräsentanten der wichtigsten Energieträger Raum, um für ihr Produkt zu werben.

Hört man sich in der Branche he-rum, so macht sich am Heiz-energiemarkt einige Verunsi-

cherung breit. Hinsichtlich der ener-getischen Zukunft herrscht Meinungs-vielfalt und Fragen stehen im Raum, die Antworten heischen: Wie ist das nun genau mit den weltweiten Erdöl-vorräten? Ist der Pelletpreis in Zukunft stabil? Was ist mit den Wärmepumpen, wenn die ominöse Stromlücke einmal da ist? Sind wir beim Erdgas auf den Goodwill Russlands angewiesen? Wann ist der Punkt erreicht, an dem die Schweizer Wälder übernutzt sind? Und ist die Tiefen-Geothermie nach dem Erdbeben in Basel am Boden?

Schwarzmaler am DrückerIn unserer Mediengesellschaft sind Ka-tastrophenszenarien hoch im Kurs und in der Sonntagspresse sind die Schwarz-maler und Pessimisten am Drücker. In der Realität jedoch wird die Suppe zum

Glück nie so heiss ausgelöffelt, wie sie uns die Propheten anrichten. Jeder Energieträger hat seine typischen Stär-ken und Schwächen. Im harten Kon-kurrenzkampf wird darüber täglich ge-stritten: Lobt jemand den Preisvorteil des Heizöls, spricht ein anderer gleich von Deepwater Horizon. Thematisiert jener die grosse Zukunft der Holzener-gie, ruft dieser laut: «Feinstaub!» Wird hier das saubere Erdgas ins Spiel ge-bracht, folgt dort der Einwurf von der Auslandabhängigkeit und der Gefahr geopolitischer Krisen. Und selbst bei der unschuldigen Solarenergie weisen einige mitleidig auf die klimatische Si-tuation im Mittelland mit seinen ewi-gen Nebeltagen hin. Effi zientes Gesamtsystem Konsens herrscht zwischen den ver-schiedenen Heizsystemanbietern in ei-ner Frage: Energieeffi zienz ist gefragt. Die eingesetzte Energie soll möglichst

verlustlos zu Raumwärme werden. Die Entwicklung von Gas- und Heizkesseln, Wärmepumpen, Holz- und Pelletskes-seln sowie von Solarkollektoren zielt immer auch auf Energieeffi zienz ab.

Beim Effi zienzthema erkennen wir aber auch bald, dass wir aus der Pers-pektive des Gesamtsystems denken müssen: Für die Energieeffi zienz ist nämlich nicht allein der Wärmeerzeu-ger, sondern das ganze Gebäude ver-antwortlich. Der energieeffi zienteste Wärmeerzeuger nützt nichts, wenn die Wärme gleich wieder durch undichte Fenster oder unisolierte Böden und Decken oder beim konventionellen Lüften entweicht. Aber auch das Ver-halten ist wesentlich: wenn man weiss, dass der Energiebedarf an Wintertagen für ein Grad mehr Raumwärme um 6 % steigt, kann man sich vorstellen, wa-rum es angesagt ist, erst mal einen Pulli über das T-Shirt zu streifen, bevor man den Thermostaten raufdreht! Solche

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Aspekte sind in der Schlussabrechnung oft wichtiger als der Entscheid für den einen oder anderen Energieträger.

Die fossile FrageMan muss kein Prophet sein, um zu er-kennen, dass die Tage von Heizöl und Erdgas irgendeinmal gezählt sind. Die Frage ist allein: wann wird dies gesche-hen? Hier zeigt sich, dass dieser Termin immer von neuem hinausgeschoben wird. Der Horizont ist mittlerweile so weit, dass die Frage hinsichtlich eines Investitionsentscheids irrelevant ist: Über die Lebensdauer eines heute ge-bauten Gebäudes werden die Vorräte noch weit hinaus reichen. Entschei-dender ist die Frage nach dem CO2-Ausstoss. Hier verbuchen die erneuer-baren Energien tatsächlich einen deutlichen Vorteil. Nur müssen wir diese Frage immer im grossen System-zusammenhang sehen: Gerade im Sa-nierungsbereich kann es tatsächlich sinnvoller sein, eine Öl- oder Gashei-zung kostengünstig zu sanieren, um das eingesparte Geld in die Gebäudesa-nierung zu stecken. Im Neubaubereich dagegen geht der Trend klar in Rich-tung der erneuerbaren Energie. Auf dem Hintergrund der CO2-Reduktions-

ziele der Eidgenossenschaft wird die-ser Trend heute denn auch mehr oder weniger effektiv gefördert.

Energetische VielfaltDer Tag ist noch nicht gekommen, an dem wir beim Heizen auf Heizöl und Erdgas verzichten können. Beim Hei-zen ist es übrigens ein Vorteil, einen bunten Energiemix zu haben. Damit können Risiken abgefedert werden. Heute ist also kein Gegeneinander, son-dern ein gleichzeitiges Miteinander der verschiedenen Heiztechniken ange-sagt. Im Sinne einer möglichst breiten Standortbestimmung stellen wir hier den Repräsentanten der fünf wichtigs-ten Technologien zur Erzeugung von Raumwärme je vier kritische Fragen und geben ihnen damit die Möglich-keit, ihre Interessen auf einen knappen und bündigen Nenner zu bringen: nicht im Sinne eines unfruchtbaren Streits, sondern eines gesunden Wettstreits in einem vielfältigen und lebendigen Haustechnikmarkt.

Die Notwendigkeit einer CO2-Reduktion und die Risiken bei der Erdölförderung werden heute breit diskutiert. Mit wel-chen Argumenten können Sie einem Bauherrn dennoch Heizöl als Heizenergie empfehlen?Heizöl ist trotz gestiegener Preise im-mer noch günstig (auch und vor allem im Vergleich zu anderen Energieträ-gern), im Handling einfach, lagerfähig, unkompliziert in der Technik, gut kom-binierbar mit anderen Energieträgern, und vor allem: Die Ölheizung hat in den letzten Jahren dank der Brennwert-technik und dem neuen Ökoheizöl schwefelarm punkto Energieeffi zienz/-verbrauch und Emissionen gegenüber der Konkurrenz massiv aufgeholt. Es gibt heute keinen Grund mehr, Heizöl und Ölheizung auf die ökologische Strafbank zu setzen. Im Übrigen gilt: Jede Art der Energieerzeugung ist mit Risiken behaftet, kein Energieträger kann einen irgendwie gearteten Heili-genschein für sich beanspruchen.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Bedeutung des Heizöls im Sanie-rungsbereich und bei der Neu-bautätigkeit?Mit rund 840 000 Apparaten verfügt die Ölheizung im Schweizer Wärmemarkt über einen Marktanteil von über 50 %.

Die pro Jahr rund 20 000 verkauften Kessel und Brenner stellen die Zuver-lässigkeit und die Akzeptanz der Ölhei-zung in breiten Kreisen unter Beweis, vor allem im Sanierungs- und Erneue-rungsfall. Ein Energieträgerwechsel in einer bestehenden Liegenschaft lohnt sich meistens nicht. Im Neubaubereich wird der Wettbewerb durch direkte oder indirekte staatliche Vorgaben ver-zerrt, die gegen das Heizöl und die Öl-

Heizöl

Rolf HartlGeschäftsführer Erdöl-Vereinigung (EV)

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heizung gerichtet sind. Eine unbefan-gene Gegenüberstellung bzw. eine ganz-heitliche Betrachtungsweise der ein-zelnen Energiesysteme müsste auch in der Politik zu einer positiveren Bewer-tung der Ölheizung führen.

Können Sie das wahrscheinlichste Szenario hinsichtlich Verfügbar-keit und Preis von Heizöl in den nächsten 10 Jahren skizzieren?Wer heute eine Ölheizung neu instal-liert, kann mit 100 %iger Sicherheit da-von ausgehen, dass mindestens für die Lebensdauer seiner Anlage mehr als genug Heizöl zur Verfügung steht. Dank der Lagerbarkeit des Öls und der diver-sifi zierten Beschaffungswege können Versorgungsstörungen relativ einfach

überbrückt werden. Die nachgewiese-nen Ölreserven nehmen von Jahr zu Jahr zu, und dies trotz steigenden Ver-brauchs. Man muss sich auch verge-genwärtigen, dass das Heizöl nicht nur aus dem Rohöl, sondern auch mit Bio-Elementen versetzt oder auch aus Kohle oder Erdgas synthetisiert ge-wonnen werden kann. Preisprognosen sind demgegenüber schwieriger. In einem Szenarium eines nach wie vor steigenden Ölbedarfs er-scheint eine nachhaltige Preisbaisse als eher unwahrscheinlich. Allerdings

dürften auch andere Energieträger nicht von Preiserhöhungen gefeit sein, insbesondere der Strom. Aber gerade bei Preisprognosen gilt: Es kommt meistens anders als man denkt.

Wohin entwickelt sich die Tech-nologie bei den Wärmeerzeugern mit Ölbrenner?Ähnlich wie bei den Automotoren wer-den auch die Öl-Aggregate weiter mini-aturisiert werden. Für den Leistungs-bereich unter 10 kW kommen neue Ver-brennungstechniken auf den Markt. Hybridlösungen, die Heizöl mit ande-ren Energieträgern kombinieren, zeich-nen sich ab. Kurzfristig wird sich die Öl-Brennwerttechnik weiter durchset-zen, und das Ökoheizöl schwefelarm

wird die Euro-Qualität (mit einem Schwefelge-halt von max. 0,1 %) nach und nach ablösen. Vor allem in Deutsch-

land laufen die Bestrebungen dahin, das klassische Heizöl mit biogenen Komponenten anzureichern. Ob dieser Druck zugunsten von Bio-Brennstoffen auch in der Schweiz aktuell werden wird, ist zwar aus heutiger Sicht zu bezweifeln, weil biogene Brenn- und Treibstoffe hier in (politische) Ungnade gefallen sind. Immerhin zeigt das Bei-spiel, dass auch beim Brennstoff Inno-vationen weiterhin möglich sind.

Die Notwendigkeit einer CO2-Reduktion und die Verfügbarkeits -risiken aufgrund geopolitischer Krisen werden heute breit disku-tiert. Mit welchen Argumenten können Sie einem Bauherrn den-noch Erdgas als Heizenergie empfehlen?Warum dennoch? Ein Heizsystem muss gemäss drei K-Kriterien ausgewählt werden: Klima, Kosten und Komfort. Unter diesen Aspekten ist Erdgas erste Wahl. Vorausgesetzt, es ist ein An-schluss ans Erdgas-Netz möglich. Da lohnt es sich, allenfalls mit dem nächs-ten Versorger Kontakt aufzunehmen.

Für Klima und Umwelt bietet Erd-gas grosse Vorteile: Durch seine einfa-che chemische Struktur (CH4) und die geringen Emissionen leistet es einen aktiven Beitrag zur Schonung der Um-welt. Erdgas-Heizungen können mit er-neuerbaren Energien hervorragend kom -biniert werden. Verschiedene Versorger bieten heute auch Biogas an. Der Kunde kann wählen, ob er 5, 20 oder sogar 100 Prozent Biogas beziehen will. Damit wird die Umweltbilanz noch weiter ver-bessert, denn diese Energie aus bioge-nen Rest- und Abfallstoffen ist erneuer-bar und CO2-neutral. Dieses Biogas wird zu Erdgas-Qualität aufbereitet ins Netz eingespeist. Deshalb sind an den Erdgas-Geräten auch keinerlei Anpas-sungen notwendig. In Kombination mit Solar-Anlagen liefert die Erdgas-Hei-zung die noch notwendige Wärme, wenn dies notwendig ist.

Wer Kosten vergleicht, muss dies für das ganze Heizsystem tun und sau-ber rechnen. Hier liefert unser Heiz-kostenvergleich unter www.erdgas.ch wertvolle Informationen. In den meis-ten Fällen ist die Erdgas-Heizung das günstigste Heizsystem.

Es gibt heute keinen Grund mehr,

Heizöl und Ölheizung auf die

ökologische Strafbank zu setzen.

Erdgas

Jean-Marc Hensch Direktor Verband der Schweizerischen Gasindustrie

Kondensierende Ölkessel sind heute topaktuell: zum Beispiel der Sixmadun TG 12 EK

mit Abgaswärmerückgewinnung.

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Erdgas ist komfortabel. Es kommt zu-verlässig aus der Leitung, man braucht keinen Platz für einen Tank und füllt ihn auch nicht im sicher falschen Zeit-punkt. Erdgas-Heizungen laufen zuver-lässig, sind kompakt und sehr energie-effi zient, denn sie nutzen eine Pri mär -energie, die aus dem Boden gefördert und über Leitungsnetze transportiert wird. Erdgas-Heizungen sind modulie-rend. Das heisst, dass sie die Flammen-

grösse dem effektiven Wärmebedarf anpassen und nicht immer wieder ein- und ausschalten, was Energie ver-schwendet.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Bedeutung von Erdgas im Sanie-rungsbereich und bei der Neu-bautätigkeit?Erdgas-Heizungen eignen sich für beide Bereiche bestens. Die Geräte-Palette reicht vom kleinen kondensierenden Gaswandkessel bis zur grossen Anlage. Zudem gibt es heute auch Anlagen in verschiedenen Leistungsklassen, die gleichzeitig Strom und Wärme produ-zieren. Wer bei der Sanierung auf Erd-gas umsteigt, steht meist auch vor der Frage, wie er den bisherigen Tankraum am sinnvollsten nutzen will.

Können Sie das wahrscheinlichste Szenario hinsichtlich Verfügbar-keit und Preis von Erdgas in den nächsten 10 Jahren skizzieren? Bleibt der Erdgaspreis direkt an den Ölpreis gekoppelt?Rund zwei Drittel des Schweizer Erd-gas-Bedarfs werden in Westeuropa ge-fördert, vor allem in Norwegen und EU-Staaten wie etwa die Niederlande. Durch ein geografi sch breit diversifi zier-tes Beschaffungsportfolio und Verträge mit grossen Lieferanten in EU-Ländern hat sich die Schweiz breit abgesichert. Die Lieferanten haben sich verpfl ichtet, die vereinbarten Mengen zu liefern und gegebenenfalls auch Ausgleichsmengen aus ihren grossen Untertagspeichern bereitzustellen. Mit Russland bestehen keine Lieferverträge.

In der Schweiz gibt es keine direkte Koppelung an den Heizölpreis. Erdgas-Förderfi rmen und Lieferanten im Aus-land indexieren in Langfrist-Verträgen die Preise für die Ware Erdgas. Meist erfolgt dies mit Bezug auf Heizöl. Diese

Indexierung bewirkt, dass Swissgas und Regionalgesellschaften teurer (oder billiger) im Ausland einkaufen. Diese Veränderungen fl iessen in die Preiskalkulation für die verschiedenen Kundensegmente ein. Die Schweizer Erdgas-Wirtschaft ist im ständigen Spa-gat, Versorgungssicherheit und güns-tige Beschaffung im Gleichgewicht zu halten. So kommt es nicht in Frage, sich exklusiv über Spotmärkte zu ver-

sorgen, da dies starke Preisschwankungen zur Folge hätte. Des-halb spielen Lang-

fristverträge eine wichtige Rolle für ein ausbalanciertes Portfolio. Zudem steht Erdgas immer in Konkurrenz zu ande-ren Energieträgern.

Wohin entwickelt sich die Tech-nologie bei den Wärmeerzeugern mit Gasbrenner?Mit neuen Technologien wie etwa Gas-wärmepumpen, Wärmekraft-Kopplungs-anlagen und Brennstoffzellen wird der bereits heute hohe Grad an Energieeffi -zienz von Erdgas noch weiter steigen. Erdgas-Heizungen werden neben Wär-me gleichzeitig auch Strom produzie-ren. Erdgas wird noch mehr multifunk-tional genutzt werden: zum heizen, Wasser erwärmen, kochen, grillieren, kühlen, Strom produzieren und Auto fahren.

Die drohende Stromlücke wird heute breit diskutiert. Mit wel-chen Argumenten können Sie einem Bauherrn dennoch eine Wärmepumpe empfehlen?Das Stichwort Stromlücke hat nicht nur mit Wärmepumpen zu tun, sondern mit allen elektrischen Geräten und Ein-richtungen des Haushaltes, der Indust-rie und der Infrastruktureinrichtungen. Ein Ölbrenner zum Beispiel wird mit Strom angetrieben (Ölpumpe, Ölvor-wärmung, Luftzufuhr). Ohne Strom funktionieren auch Gasgeräte und Holzheizkessel nicht. Keine Regulie-rung, keine Heizungspumpe, keine Lüf-tungs- und Klimaanlage funktioniert ohne Strom. Da die bestehenden 180 000 Wärmepumpenanlagen nur ca. 1,8 % des Jahresstromverbrauches der Schweiz (und bei 400 000 Wärmepum-pen im Markt im Jahr 2020 nur ca. 4 %) verbrauchen, wird die Frage der Strom-versorgung nicht über die Wärme-pumpen beeinfl usst. Also kann man Wärmepumpen bedenkenlos empfeh-len. Wärmepumpen sind hocheffi zient, betriebssicher, zuverlässig und langle-big – eine sichere Investition. Öl, Gas und Holz verbrennt beim Verbren-nungsvorgang bei ca. 1400 °C Flam-mentemperatur. Mit diesem Prozess wird 20-grädige Raumlufttemperatur erzeugt. Das ist nicht mehr Stand der Technik. Die Gesellschaft ist in der Lage, aus den genannten Rohstoffen viel intelligentere Dinge zu produzie-ren. Das weiss auch die Politik. Sie wird mit ihren Instrumenten früher oder später die Weichen stellen: Dann hat die Wärmepumpe noch mehr Vor-teile.

In den meisten Fällen ist die Erdgas-

Heizung das günstigste Heizsystem.

Wärmepumpen

Stephan PeterhansGeschäftsführer der Fachvereinigung

Wärmepumpen Schweiz FWS

Ob Eigentumswohnung oder Grossobjekt:

die Gasheizungen von Junkers decken einen

Bedarf von 3 bis 360 kW ab!

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Wie beurteilen Sie die aktuelle Bedeutung der Wärmepumpe im Sanierungsbereich und bei der Neubautätigkeit?Im Sanierungsmarkt hat der Verkauf von Wärmepumpen noch sehr grosse Zuwachspotenziale. Zudem sind Sanie-rungen mit Wärmepumpen für die Hei-zungsinstallateure ein interessantes Ge-schäft, da das Umsatzvolumen pro Auftrag (Umnutzung Tankraum, Stille-gung Kamin, Demontage Ölversor-gungsleitung etc.) ca. 3 bis 4 Mal grö-

sser ist, als wenn ein Ölkessel gegen einen neuen Ölkessel ersetzt wird. Der Installateur muss weniger akquirieren und macht trotzdem mehr Umsatz. Im-mer mehr Gebäude haben eine gute Hülle. In diesen Gebäuden sollte bei der Sanierung der Heizung kein Ver-brennungsgerät mehr eingesetzt wer-den. Gebäude mit Ölheizungen haben im Immobilienmarkt gegenüber Häu-sern mit Wärmepumpenanlagen schlech-tere Karten. Daher werden Wärmepum-pen auch bei Sanierungen mehr und mehr eingesetzt.

Können Sie das wahrscheinlich-ste Szenario hinsichtlich Ver-fügbarkeit und Preis des für die Wärmepumpe nötigen Stroms in den nächsten 10 Jahren skiz-zieren?Eine zunehmende Elektrifi zierung un-serer Gesellschaft, der Freizeit und der Wirtschaft ist im Gang. Die Nutzung von erneuerbaren Energien wird wei-ter zunehmen, was sinnvoll ist. Öl- und Gasheizkessel wird es in nächster Zeit auch noch geben, weil wir in der Zeit der Multienergieanwendungen leben. Demnach müssen wir uns mit dem Energiemix befassen. Die Preise für die Primärenergien werden um durch-schnittlich 5 bis 10 % pro Jahr steigen. Fossile Energieträger werden aufgrund der CO2-Abgabe (Regulativ der Regie-rung bei Klimafragen) eine grössere Teuerung erleben. Die Bevölkerung hat anderseits die Möglichkeit, bei den Strompreisen mitzureden, weil die Stromlieferanten zu grossen Teilen im Besitz der Kantone und damit des Vol-kes sind. Mit der fortschreitenden Libe-ralisierung des Strommarktes wird der

Strompreis nicht willkürlich steigen können. Zudem sind die Strompreise weniger vom geopolitischen oder geo-wirtschaftlichen Kontext abhängig und daher weniger volatil.

Wohin entwickelt sich die Wärmepumpentechnologie?Wärmepumpen werden noch effi zien-ter, kleiner, geräuschärmer, vielseiti-ger, bedienungsfreundlicher und der Verbrauch wird noch besser kontrol-lierbar. Splitgeräte, Invertermaschinen und Wärmepumpenboiler werden sich

etablieren. Die gesam-ten Systeme werden ebenfalls effi zienter. Die Weiterentwicklung der Wärmepumpen fi ndet

auf hohem Niveau statt. Eine Investi-tion in eine Wärmepumpe ist schon heute sinnvoll!

Die Feinstaubproblematik wird heute breit diskutiert. Mit wel-chen Argumenten können Sie einem Bauherrn dennoch Stück-holz, Holzschnitzel oder Pellets als Heizenergie empfehlen?Die Entwicklung der Technik für Holz-feuerungen hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt. Dabei wur-den die Feinstaubemissionen massgeb-lich reduziert. Neuanlagen sind also ge-genüber dem Anlagenbestand ziemlich weit voraus. Und genau hier liegt der Hund begraben: Der grössere Teil der bestehenden Anlagen, 700 000 an der Zahl, hat noch Emissionswerte, die meilenweit vom heutigen Stand der Technik entfernt sind. Deshalb ist es von grosser Wichtigkeit, dass diese sauber betrieben werden. Hier wird ganz klar der Anlagenbetreiber in die Pfl icht genommen. Verschiedenste Mass nahmen, vom richtigen Anfeuern bis zum richtigen Brennstoff, können hier zu einer erheblichen Reduktion der Feinstaubemissionen führen, auch ohne modernste Technik. Durch die Sa-nierung älterer Anlagen, z. B. die Nach-rüstung mit einem Partikelabscheider, kann die Problematik weiter entschärft werden.

Durch die richtige Wahl des Brenn-stoffs (mit besonderer Beachtung einer geringen Feuchte) können viele der Gegenargumente entschärft werden. Hier wird der Vollzug, welcher gemäss Luftreinhalteverordnung Sache der Kantone ist, ebenfalls zu einer Besse-rung beitragen. Durch die visuelle Kon-trolle des Brennstoffl agers eines Anla-genbetreibers kann, falls notwendig, dieser direkt auf ein Fehlverhalten hin-gewiesen werden. Reicht diese Bera-tung nicht, kann es zu einer Verzeigung und zur Busse kommen. Die meisten

Wärmepumpen sind hoch effizient,

betriebssicher, zuverlässig und

langlebig – eine sichere Investition.

Holz

Christoph AeschbacherGeschäftsführer Holzenergie Schweiz

Die Wärmepumpe nutzt Umweltenergie: im

Bild die neue Sanierungswärmepumpe Sixma-

dun SMLI-XP-15TE.

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11haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Kantone regeln diese Kontrolle über die Arbeiten der Kaminfeger. Diese nehmen auch Ascheproben, um eine allfällige missbräuchliche Verwendung der Holzheizung aufzuzeigen.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Bedeutung des Energieträgers Holz im Sanierungsbereich und bei der Neubautätigkeit?Holz hat viele Stärken. Dazu gehört auch, dass der Brennstoff Holz prak-tisch universell einsetzbar ist. Ob es sich um die Sanierung einer alten Öl-heizung in einer Schulhausanlage oder um den Neubau eines Einfamilienhau-ses handelt: Holz ist immer eine Op-tion, die es zu prüfen gilt. Gerade im Bereich von gemeindeeigenen Bauten

können die betroffenen Gemeinden Holz aus ihren Wäldern sinnvoll nutzen und damit einen Beitrag gegen die Kli-maerwärmung und für die lokale Wert-schöpfung leisten.

Können Sie das wahrscheinlichste Szenario hinsichtlich Verfügbar-keit und Preis der verfügbaren Holzsortimente in den nächsten 10 Jahren skizzieren? Wenn wir die Vergangenheit der Holz-energie, resp. die letzten 20 Jahre, be-trachten, so fällt folgendes auf: Holz-energie hat ganz klar eine Preis-entwicklung mitgemacht, aber erreichte nie die Preisvolatilität von fossilen Energieträgern. Zudem gibt es sehr viele Anbieter auf dem Markt. Prak-tisch jede Gemeinde mit eigenem Wald verkauft Energieholz, sei dies in der Form von Waldhackschnitzel oder Stückholz. Das führt zu einer ausgegli-chenen Marktsituation mit relativ sta-bilen Preisen. Man muss sich aber der Problematik der allgemein steigenden Energiepreise bewusst sein und sich auch im Klaren sein, dass dieser zuneh-mende Druck seine Wirkung auf die Energieholzpreise entfalten wird. Es ist deshalb schwierig, diesen Preis-druck auf eine Prozentzahl zu reduzie-ren, um eine jährliche Preissteigerung darzustellen. Es gilt auch zu berück-sichtigen, dass Holz nicht in endlosen Mengen zur Verfügung steht. Die Wäl-der der Schweiz sind zwar immer noch unternutzt und es besteht noch eine

Steigerungsmöglichkeit von 50 – 60 % im Energieholzbereich. Aber danach ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Wird dann zusätzlich Holz genutzt, schadet dies unseren Wäldern massiv. Das Schweizerische Waldgesetz regelt diesbezüglich die Holznutzung ziem-lich rigoros: Es darf nur diejenige Menge Holz genutzt werden, welche im Betrachtungszeitraum wieder nach-wächst.

Wohin entwickelt sich die Tech-nologie bei den verschiedenen Formen der Holzheizung?Die Technologie entwickelt sich klar in Richtung noch emissionsärmere und effi zientere Anlagen. Das heisst, dass über die nächsten Jahre Anlagen auf

den Markt kommen, de-ren Feinstaubemissionen noch tiefer sind als heu-te. Zusätzlich wird die Wärmerückgewinnung

aus den Abgasen an Bedeutung gewin-nen. Dies vor allem im Bereich von grös -seren Anlagen: durch die Verbrennung von feuchtem Brennstoff enthalten die Abgase, bzw. deren Feuchtigkeit, gros -se Energiemengen, die mittels geeigne-ten Anlagen wieder in den Kreislauf zu-rückgespeist werden können. Dadurch kann annähernd die gesamte Energie aus dem Energieholz gewonnen wer-den.

Das Mittelland ist bekannt für seine endlos nebligen Tage. Mit welchen Argumenten können Sie einem Bauherrn dennoch Solarenergie für die Brauchwas-sererwärmung und Heizungs-unterstützung empfehlen?Die heute angebotenen Sonnenkollek-toren sind so effi zient, dass sie auch bei geringer Sonneneinstrahlung Wärme produzieren. Eine gut ausgelegte An-lage zur Brauchwassererwärmung lie-fert deshalb rund 70 Prozent des jähr-lichen Warmwasserbedarfs, eine hei -z ungsunterstützende Anlage deckt im Minergie-Haus mindestens die Hälfte des Wärmebedarfs ab, und das wäh-rend über 20 Jahren. Das bedeutet ein-gespartes Geld und verminderte Ab-hängigkeit von knappen Ressourcen! Wenn die Solaranlage in Kombination mit einer Öl-, Gas- oder Holzheizung betrieben wird, so lässt sich ein ineffi -zienter und schadstoffi ntensiver som-merlicher Teillastbetrieb des Brenners vermeiden – die Sonne liefert dann die ganze Wärme. Auch die Kombination mit einer Wärmepumpe ist sehr zu emp-fehlen, weil dadurch Strom eingespart wird – ein Energieträger, der gemäss übereinstimmenden Prognosen in den nächsten Jahren massiv teurer wird.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Bedeutung der thermischen So-larenergie im Sanierungsbereich und bei der Neubautätigkeit?Jährlich werden in der Schweiz rund 16 000 neue thermische Solaranlagen installiert, davon etwa 14 000 auf Einfa-milienhäusern. Die Aufteilung auf Neu-bauten und Sanierungen wird leider nicht erfasst; wir schätzen jedoch, dass heute mindestens jedes vierte neue

Holz ist immer eine Option, die es

zu prüfen gilt.

Solarenergie

David StickelbergerGeschäftsleiter Swissolar, Schweizerischer

Fachverband für Sonnenenergie

Mit Holz-Pellets wird die Holzheizung voll-

automatisch. Im Bild: Pelletkessel Fröling P4

aus dem Sortiment von Tobler.

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12 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Mobiles Überwachen der Solaranlage: mit VBus ® Touch für das iPad VBus ® Touch ist die neue Resol-Applikation für das iPad, mit wel-cher der Ertrag solarthermischer Anlagen visualisiert werden kann.Grösse und Qualität des iPad-Displays bieten sich für detaillierte Darstellungen geradezu an. Neben dem Anlageschema und einem Temperaturverlaufs-Dia-gramm wird auch die gewonnene Son-nenwärme in einem Balkendiagramm veranschaulicht. Die neue Software ist intuitiv bedienbar. Features wie die An-zeige einer per Fingerzeig verschiebba-ren Zeitlinie, die im Verlaufsdiagramm die Einzeltemperaturen an einem belie-bigen Zeitpunkt darstellt, sind auf der grossen aktiven Fläche komfortabel nutzbar. VBus ® Touch funktioniert mit-tels eines Sixmadun Solarreglers mit VBus ®-Schnittstelle und eines Datalog-gers, die beide im Tobler-Sortiment er-hältlich sind.

Für die weltweite Nutzung muss der Datalogger mit dem Internet ver-bunden sein. Zugangsdaten für zwei Resol-Testanlagen sind hinterlegt, so-dass VBus®Touch sofort ausprobiert werden kann. Die Basisversion der neuen VBus®Touch-Applikation ist kos-tenlos im App Store erhältlich. Weitere Features sollen als Add-ons hinzukom-men, die der Benutzer sich nach dem Baukastenprinzip individuell zusam-menstellen und über die integrierte Update-Funktion mit wenig Aufwand installieren kann. Die Applikation funk-tioniert auch auf dem iPhone und dem iPod touch von Apple.

Jährlich werden in der Schweiz rund

16 000 neue thermische Solaranlagen

installiert.

Einfamilienhaus mit Sonnenkollektoren ausgestattet wird, oft kombiniert mit ei-ner Wärmepumpe. Auch bei etwa jeder vierten Heizungssanierung im EFH kommt Solarwärme zum Einsatz. Bei Minergie- und Minergie-P-Bauten sind Solaranlagen praktisch selbstverständ-lich. Wesentlich kleinere Anteile sind

bislang bei Mehrfamilienhäusern zu ver-zeichnen, obwohl gerade hier die Solar-wärme besonders wirtschaftlich ist.

Ein Blick nach Österreich zeigt, dass das Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft ist: Dort werden nämlich Jahr für Jahr pro Einwohner etwa dop-pelt so viele thermische Solaranlagen als hierzulande installiert.

Können Sie das wahrscheinlichste Szenario hinsichtlich der Inves-titionskosten für eine thermische Solaranlage skizzieren?Neue Produktionsverfahren führen zu Kostensenkungen bei gleichzeitig hö-heren Erträgen. Höhere Rohstoffpreise (z. B. Kupfer) machen diese Fort-schritte leider teilweise wieder wett. Wir erwarten deshalb unter dem Strich in den nächsten Jahren keine massive Absenkung der Investitionskosten.

Nach Abzug von Förderbeiträgen und Steuerabzügen liegen die Netto-kosten für eine Anlage zur Brauchwas-sererwärmung im Einfamilienhaus bei unter 10 000 Franken – angesichts der Lebensdauer von über 20 Jahren eine erschwingliche Investition!

Wohin entwickelt sich die Tech-nologie zur thermischen Nutzung der Solarenergie?An verschiedenen Forschungsinstitu-ten werden derzeit neue Materialien er-probt, um die Abhängigkeit von Kupfer im Kollektorbau zu reduzieren. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis

Kunststoffabsorber in verglasten Kollektoren zum Einsatz kommen. Intensiv geforscht wird zudem an der solaren Kühlung: Die sommerli-

che Wärmeproduktion der Kollektoren wird dabei mit einer Absorptionsma-schine oder anderen Verfahren zur Ge-bäudekühlung eingesetzt, während der Winterertrag wie üblich für die Hei-zung eingesetzt wird. Damit ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten von Sonnenkollektoren in Bürogebäuden.

Ein Dauerbrenner bleibt die Wärme-Langzeitspeicherung, womit die som-merlichen Wärmeüberschüsse im Win-ter nutzbar gemacht werden könnten. Die Branche ist gespannt auf die Er-fahrungen mit den von ETH-Professor Hansjörg Leibundgut entwickelten Lang -zeit-Erdspeichern. Wenn diese funktio-nieren, so gewinnen auch die neuarti-gen Hybridkollektoren (Photovoltaik in Kombination mit thermischen Kol-lektoren) an Bedeutung, weil damit die sonst überschüssige sommerliche Ab-wärme der Photovoltaik-Module einge-lagert werden könnte.

Vom Dach bis in den Heizungskeller: Bei Tobler erhalten Sie komplette Solarsysteme.

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13haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Kostenlose Software für Verbraucher und InstallateureWas früher während langen Stunden mühsam errechnet werden musste, serviert der Solardachplaner auf www.haustechnik.ch oder direkt unter www.solardachplaner.ch nun in Sekundenschnelle: Auf der Website von Tobler lässt sich die gewünschte Kollektor-anlage nach Eingabe einfacher Parameter kostenlos planen und visualisieren.

Installateuren bietet das neue Tool die präzisen Daten und Optimie-rungspotenziale einer Anlage und

eine Sofort-Dokumentation für den Kunden. Dem Endverbraucher verhilft es zu einer transparenten Übersicht über die erforderlichen Komponenten und ihren Dimensionen. Einige wenige Daten muss man bereithalten: Die Post-leitzahl der Ortschaft, in der die Anlage zu stehen käme, ob es sich um ein Ein- oder Mehrfamilienhaus handelt und

wie gut es ungefähr gedämmt ist; die Anzahl Personen, die auf wie viel Wohn-fl äche leben, ob auch geheizt oder nur das Warmwasser aufbereitet werden soll, Neigungswinkel und Ausrichtung des Daches sowie bestehendes Heiz-verfahren. Das ist alles. Kennt man den Neigungswinkel seines Daches nicht, so hilft eine 3-D-Simulation dabei, ihn möglichst realistisch einzuschätzen, wenn man nicht mit dem Winkelmesser aufs Dach steigen will.

Praktische Online-Solardachplanung

Thermische Anlage mit allen Komponenten und PDF-ReportPer Mausklick berechnet das Pro-gramm in Sekundenschnelle die Grös-se des erforderlichen Kollektorfeldes und jene des Solarspeichers automa-tisch, simuliert die gesamte Anlage und stellt in einer übersichtlichen Grafi k Energieverbrauch- und CO2-Einsparun-gen, den solaren Deckungsgrad, die maximale tägliche Kollektortempera-tur und die Solarspeicher-Temperatu-ren dar. Über den anklickbaren Exper-tenmodus lassen sich Kollektorfl äche und Speichergrösse variieren und die voraus gesetzten 1,3 m2 Kollektorfl äche pro Person für die Warmwasserberei-tung bzw. die 2,3 m2 für zusätzliche Hei-zungsunterstützung modifi zieren.

Neuste SimulationstechnologieDie Software basiert auf der Tachion-Integraltechnologie, mittels der innert Sekunden eine ganze Jahressimulation erstellt wird. Das Tool wurde von der Solar Campus entwickelt, einem Spin-off des Instituts für Solartechnik SPF, das der Hochschule für Technik Rap-perswil HSR angegliedert ist. Solar Campus wurde 2006 von Dr. Stephan Mathez, Informatiker und Physiker ETH, gegründet.

www.solardachplaner.ch

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Fachbeitrag

14 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Von Patrik Bertschinger *

Das Expansionsgefäss (auch Membran-Ausdehnungsgefäss MAG)Da sich Flüssigkeiten bei Temperaturzunahme ausdehnen

bzw. bei Temperaturabnahme zusammenziehen, benötigt

jedes geschlossene, fl üssigkeitsgefüllte Rohr- und Behälter-

system ein Expansionsgefäss, kurz auch MAG genannt. Wäre

kein MAG vorhanden, würde der Druck im System so stark

ansteigen, bis das Sicherheitsventil anspricht. Die Folge wäre

ein Druckabfall im System, der zum Anlagenstillstand führen

kann. Die Dimensionierung des MAG für einen Kollektorkreis

unterscheidet sich von der Dimensionierung für konventio-

nelle Hydraulikkreise, in denen dampfförmiger Zustand des

Wärmeträgermediums nicht vorkommt.

Flüssigkeitsvorlage im MAGIm MAG muss bei allen Betriebszuständen ein gewisser

Flüssigkeitsinhalt vorhanden sein. Beim Befüllen der Anlage

ist darauf zu achten, dass der Anlagenbetriebsdruck 0,3 bar

höher ist als der Vordruck des MAG. Wichtig ist unter ande-

rem auch, dass diese Einstellung möglichst bei kalter Anlage

und abgeschalteter Pumpe vorgenommen wird. Somit wird

die beschriebene notwendige Flüssigkeitsvorlage gebildet.

Beim Ausdampfen der Kollektoren muss die Flüssigkeitsvor-

lage auch die aus dem Kollektor verdrängte heisse Flüssigkeit

auf die maximal zulässige Temperatur des MAG abkühlen.

Gegebenenfalls ist ein Vorschaltgefäss vor dem MAG einzu-

setzen.

Vordruck im MAGDer Vordruck im MAG hat die Aufgabe, das expandierte So-

larfl uid beim Abkühlen in die Anlage zurückzudrücken. Er

muss so hoch sein, dass der Anlagendruck auch im oberen

Bereich des Kollektors noch ausreichend ist. So kann, wenn

sich das Solarfl uid abkühlt, keine Luft in die Anlage gesogen

respektive gedrückt werden. Ist der Vordruck im MAG zu ge-

ring, so nimmt das MAG bereits beim Befüllen der Anlage so

viel Solarfl uid auf, dass in der Aufheizphase das Ausdeh-

nungsvolumen nicht mehr kompensiert werden kann.

Das Ausdehnungsgefäss in der SolaranlageDimensionierung, Bestimmung des Vordrucks, Montage und Wartung

MAG-MembranausdehnungsgefässAnlage- und Vordruckbestimmung

� Systemüberdruck an höchster Stelle 0,7 bar

� Zuschlag pro Meter statische Höhe +0,1 bar/m

� Betriebsdruck (Manometer) bar

� Zuschlag pro Meter statische Höhe +0,1 bar/m

Zuschlag für Mediumsvorlage +0,4 bar

� Zuschlag pro Meter Δh Manometer-MAG +0,1 bar/m

� Vordruck MAG bar

� Betriebsdruck (Manometer) bar

Füllreserven für die Entlüftung +0,1 bar

Fülldruck bar

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15haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

StagnationBei einem geschlossenen Solarsystem dampft bei Stillstand

ein Teil des Kollektorinhalts aus. Das MAG muss in der Lage

sein, dieses Ausdehnungsvolumen aufzunehmen. Andernfalls

würde die Anlage Flüssigkeit über das Sicherheitsventil verlie-

ren. In der anschliessenden Abkühlphase kann die Anlage

nicht mehr korrekt befüllt werden und das fehlende Solarfl uid

wird mit Luft kompensiert.

Der Vordruck im MAG entspricht der statischen Anlagen-

höhe + 0,4 bar. Eine korrekte Abstimmung zwischen dem Vor-

druck des MAG und des Anlagendrucks ist zwingend not-

wendig!

Vereinfachte Formel für MAG mit Sicherheitsventil auf der gleichen statischen Höhe:

VMAG = ( VANL / 10 + 1,3 × VKOL) × ( (PEND + 1) / (PEND – PVOR) )

VMAG = Gesamtvolumen des MAG in Litern

VANL = Gesamtvolumen Solarkreis inkl. Kollektoren in Litern

VKOL = Gesamtinhalt aller Kollektoren in Litern

PEND = Enddruck MAG = Ansprechdruck Sicherheitsventil – 0,5 bar

PVOR = Vordruck MAG = statische Anlagenhöhe + 0,4 bar

MontageDas MAG sollte, sofern vom Hersteller nicht anders vorgese-

hen, hängend montiert werden. Bei einer stehenden Montage

kann das vorbeiströmende heisse Solarfl uid in das MAG auf-

steigen, da es leichter ist als das im MAG befi ndliche kältere

Solarfl uid. Da das MAG in der Regel nicht wärmegedämmt ist,

kann darüber viel Energie verloren gehen. Die Membranen

sind nicht auf hohe Temperaturen ausgerichtet und das MAG

kann deshalb durch eine permanente Erwärmung Schäden

davontragen.

Ein zusätzlicher Vorteil der hängenden Montage ist die

selbstständige Entlüftung. Eine Absperrarmatur zwischen

dem Solarkreislauf und dem MAG ist sinnvoll, diese muss je-

doch gegen ein unbeabsichtigtes Schliessen gesichert sein.

richtig falsch

80 ̊ C 80 ̊ C

70 ̊ C

70 ̊ C

20 ̊C

70 ̊C

WartungsarbeitenDie Wartung des MAG sollte alle 2– 4 Jahre erfolgen. Sinkt der

Anlagendruck, ist immer zuerst der Membrandruck zu kon-

trollieren und gegebenenfalls zu erhöhen. Für die Druckkon-

trolle wird das MAG fl uidseitig drucklos gemacht. Mit einem

Reifendruckprüfer kann dann der aktuelle Vordruck des Ge-

fässes geprüft und bei Bedarf ergänzt werden. Das Ventil am

MAG sollte auf Undichtheit überprüft werden (z. B. mit Seifen-

wasser).

In unserem nächsten Fachbeitrag erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Stagnation in der Solar-anlage.

* Patrik Bertschinger ist seit

September 2010 Spartenleiter

Product Management Wärme-

erzeugung bei der Tobler Haus-

technik AG. Zuvor war er wäh-

rend zwei Jahren als Product

Manager Wärmeerzeugung in

den Bereichen Solar, Gas und

Abgassysteme tätig.

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16 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Tobler liefert Haustechnik-Komponenten für AMAG-NeubauFür den Neubau des jüngsten der insgesamt 82 AMAG-eigenen Retail-Betriebe in Oftringen hat Tobler die Komponenten für die gesamte Haustechnik geliefert. Für die Bauherrschaft war die Leistung als Komplettanbieter einer der ausschlag-gebenden Punkte, weshalb sie Tobler mit dem Auftrag betraute.

Elegante Orion-Geräte aus der «Design»-Linie bringen im Sommer die gewünschte Abkühlung im Showroom.

Aus der Praxis

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17haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Das Bewusstsein, dass fossile Res-sourcen nur begrenzt verfüg-bar sind, hat in der Automo-

bilbranche in den vergangenen Jahren einiges in Bewegung gebracht. Nicht nur die Autos werden sauberer, auch Garagen und Showrooms enthalten im-mer effi zientere Haustechnik. Die AMAG-Gruppe bekennt sich in ihrem Leitbild zu umweltgerechtem Verhal-ten und setzt dies gleich beim Neubau ihrer Retail-Garage in Oftringen, die im September 2010 eröffnet wurde, um. Das moderne Gebäude, das in Erdge-schoss Showroom, Garage, Waschkabi-nen, Büros und im Untergeschoss ein Pneu- und Ersatzteillager beherbergt, wird mit Umweltenergie geheizt und gekühlt. Eine Wasser/Wasser-Wärme-pumpe Natura WWH 240 von SATAG

(Leistung 56 kW) steht im Heizungskel-ler neben einem 1400 Liter fassenden Sixmadun Kombispeicher des Typs WP. Dank dem darin integrierten 270-Liter-Boiler kann Warm- und Heizwasser in einem einzigen Speicher aufbereitet werden. Der Kombispeicher Sixmadun WP eignet sich für alle Arten von Anla-gen (Umweltwärme, Festbrennstoffe, Gas, Öl) und kann in der WPS-Ausfüh-rung auch mit einem Solar-Wärmetau-scher ausgestattet werden.

Effi ziente WärmegewinnungDie Wärmegewinnung über das Grund-wasser ist eine der effi zientesten Arten, Umweltwärme für Heizzwecke zu ver-wenden und auch eine der zuverläs-sigsten: Das Grundwasser weist Som-mer wie Winter konstant 10 Grad auf,

wodurch auch bei Kälte eine perma-nent hohe Leistungszahl erreicht wird. Um zu heizen, werden ihm 3 bis 4 Grad Wärme entzogen und das abgekühlte Wasser ins Grundwasser zurückge-führt. Der COP liegt bei 4.83. Nach dem-selben Prinzip lässt sich im Sommer das Grundwasser zum Kühlen anwenden. Im Heizungsraum stehen dafür zwei «wegen dem Schwitzwasser», so Instal-lateur Walo Kocher, gut in schwarzes Isolationsmaterial eingepackte Platten-tauscher bereit – einer als Trennung zwischen Grundwasser und Wärme-pumpe, der andere für Kühl zwecke.

Ideale Bedingungen für Grund-wassernutzungDer Kanton Aargau schreibt vor, dass bei Neubauten 20 % des zulässigen Wär-

Das Herz der Heizung respektive Kühlung: die kompakte Wasser/Wasser-Wärmepumpe WWH

aus der Natura-Linie von SATAG.

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18 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Damit die Mechaniker auch im Winter nicht mit klammen Fingern arbeiten müssen, sind in der Werkstatt

über den Arbeitsplätzen Orion-Luftheizapparate installiert.

mebedarfs für Heizung und Warmwas-ser mit erneuerbaren Energien abge-deckt werden müssen. Übers Internet hat die Abteilung für Umwelt eine Grundwasserkarte aufgeschaltet, auf der die Grundwasservorkommen ein-gezeichnet sind. Am AMAG-Standort Oftringen sind die Voraussetzungen ideal. Lediglich 19 Meter tief musste gebohrt werden, um an die Wärme- re-spektive Kältequelle zu gelangen. Rech-net man die Erstellung der beiden Schluckbrunnen mit, ist das ein ver-hältnismässig geringer fi nanzieller Auf-wand. Im Vergleich: Für eine Sole-Wär-mepumpe mit gleicher Leistung hätten an diesem Standort fünf Löcher mit ei-ner Tiefe von je 190 Metern gebohrt werden müssen – was erhebliche Mehr-kosten verursacht hätte.

Die Wärmeverteilung erfolgt in je-dem der Arbeitsbereiche auf andere Art. Im Showroom, wo zahlreiche Neu-wagen ausgestellt sind, ist eine Boden-heizung eingebracht. Gekühlt wird diese Halle mit Orion-Geräten aus der «Design»-Linie. In der Werkstatt sind sechs Luftheizapparate von Orion mon-tiert. Ähnliche Geräte sind auch in den Auto-Waschplätzen installiert, diese sind aber wegen des hohen Korrosions-risikos aufgrund der Feuchtigkeit aus Edelstahl. In den Garderoben, den Gän-gen, im WC und im Materiallager sind Radiatoren installiert, die über densel-ben Verteilkreis laufen wie die Boden-heizung. Die kompakte SATAG-Wärme-pumpe eignet sich allerdings nicht nur für Neubauten: Mit Vorlauftemperatu-ren bis 65 °C kann sie problemlos auch bei Sanierungen eingesetzt werden.

Enge Kooperation«Tobler war nicht nur Lieferant der vie-len Geräte, sondern stand während der ganzen Ausführung immer in engem Kontakt mit dem Installateur», erklärt Rolf Joachim von Tobler. René Senn, Heizungstechniker bei Kocher Heizun-gen in Brugg, weiss die Zusammenar-beit mit Tobler zu schätzen. «Seit über 20 Jahren pfl egen wir eine gute Zusam-menarbeit. Bei der anspruchsvollen Ar-beit für die AMAG, bei der es nicht ein-fach eine Standardlösung gab, war es für uns natürlich ein grosser Vorteil, dass wir sämtliche Produkte bei Tobler beziehen konnten – von der Bodenhei-zung über die Wärmepumpe, den Spei-cher, die Luftheizapparate bis hin zu den Armaturen und den verschiedenen Kleinteilen für die Montage.»

Seit rund 20 Jahren in Zusammenarbeit: Rene Senn und Walo Kocher von Kocher Heizungen in Brugg, Roman

Huber und Rolf Joachim von Tobler (v.l.n.r.). Nicht vertreten: Planungsbüro Kalt + Halbeisen, Kleindöttingen.

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19haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Technische Doku Wärmeerzeu-gung neu als BlätterkatalogIm Sauseschritt geht’s weiter mit der E-Strategie von Tobler: Neu ist die gesamte technische Dokumentation Wärmeerzeuger im Kundenportal als Blätterkatalog online geschaltet. In der Pipeline eine Lösung für sämtliche Tabletts.

S ich durch zwei dicke Ordner, fünfzehn Produktegruppen, 1238 Seiten kämpfen: das war einmal.

Mit dem ausgebauten Blätterkatalog im Kundenportal von Tobler wird nun auch das Auffi nden technischer Do-kumentationen zum Kinderspiel. Die Dokumentationen sämtlicher Wärme-erzeuger sind online hinterlegt. Damit man sich schnell zurechtfi ndet, ent-sprechen Layout und Aufbau jenen der Hardcopy. Über das Inhaltsverzeichnis kann man sich direkt in die Produkte-gruppe einklicken, auch über das graue Suchfenster daneben lässt sich die gewünschte Dokumentation sofort auf-rufen.

Finden, speichern, drucken in WindeseileWie das auch in den anderen Online-Blätterkatalogen von Tobler der Fall

Tobler E-Business

nung. Den Zeitpunkt des Release kön -nen wir noch nicht festlegen.»

Dank Account im e-shop bestel-len und Lager beschriftenKunden, die einen Account im e-shop von Tobler besitzen, haben automa-tisch Zugang zu den Online-Dokumen-tationen. Sie profi tieren von einem breiten Angebot, das ihnen ihre Admi-nistration erheblich erleichtert. Bestel-lungen können schnell und unkompli-ziert über eigene Bestellvorlagen oder direkt aus dem Onlinekatalog erfolgen, per Mausklick lassen sich Kalkulatio-nen und Offerten für die Kunden erstel-len. Über die Software e-billing (nur in Deutsch erhältlich) kann der Kontoin-haber seine Tobler-Rechnungen auf einfache Weise effi zient verwalten und systematisch archivieren.

Profi tieren auch Sievom e-shop!

Bestellen Sie Ihren e-shop-Account

direkt bei [email protected]

oder wenden Sie sich für Informati-

onen zu e-billing, e-ordering oder

e-shop an Ihren Tobler-Aussendienst -

mitarbeiter, der Sie gerne über

unser Online-Angebot informiert.

ist, kann man die aktuelle Seite der Do-kumentation mit einem einzigen Maus-klick heranzoomen, ausdrucken, ab-speichern oder zu den eigenen Le-sezeichen hinzufügen. Die Icons, die man dazu anwählt, sind intuitiv ver-ständlich und auf der ersten Seite in der Übersicht aufgelistet. «Wir sind glücklich, die technische Dokumenta-tion aufgeschaltet zu haben. Damit sind jetzt all unsere Nachschlagewerke on-line. Ein wichtiger Schritt in der E-Stra-tegie von Tobler», so der Leiter E-Pub-lishing Reto Keller. «Der Kunden spart beim Nachschlagen, Bestellen und Ver-walten Zeit und Kosten, und durch die automatisierten Informationswege re-duzieren sich die Fehlerquellen.» Reto Keller hat noch mehr Pfeile im Köcher: «Für alle Blätterkataloge samt techni-schen Dokumentationen ist eine HTML-Lösung für sämtliche Tabletts in Pla-

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20 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Die graue Eminenz der Schweizer HaustechnikAm 2. 2. 2011, auf den Tag genau 39 Jahre nach seinem Stellenantritt, zog sich Edgar Ballmer aus der Leitung der Tobler-Gruppe zurück. haustechnik.ch hat den ehemaligen technischen Leiter, der massgeblich zu Toblers Unternehmensgeschichte beitrug, zum Abschied getroffen.

Sein Stellenantritt am Escher-Wyss-Platz im Jahr 1972 beginnt gleich mit einer tollen Pointe:

Kurt Tobler, der bereits ein erfolgrei-ches Geschäft für Installationsbedarf führt, erhält die Vertretung des Ein-rohr-Normheizkörpers AGA Thermo-panel. Er erkennt, dass er beim Thema

Einrohrheizung in der Branche Aufklä-rungsarbeit leisten muss und sucht ei-nen Techniker, der hinaus an die Front geht und Schulungen für Technische Büros und Installateure durchführt. Als sich Edgar Ballmer für den Job be-wirbt, ist dieser leider seit einem Tag vergeben. Doch als der neue Stellenin-

haber auch nach 10 Tagen immer noch ausschliesslich in seinem Büro sitzt und ihn Kurt hinaus an die Front gebie-tet, kommt es ans Tageslicht: Der Kan-didat verheimlichte, dass er keinen Fahrausweis besitzt! Eine Kündigung und ein Telefon genügen und Edgar Ballmer ist zur Stelle.

Porträt

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21haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Unterwegs für die EinrohrheizungWelchen Glücksgriff Kurt Tobler da tat, konnte damals noch niemand abschät-zen. Doch Edgar Ballmer, tatkräftig, neugierig und zu gleichen Teilen mit kaufmännischen und geselligen Fähig-keiten begabt, wirbelt durch die ganze Schweiz und zeigt Toblers Kundschaft, wie man eine Einrohrheizung korrekt berechnet. Nicht ganz ohne Stolz skiz-ziert er seine Grundsätze: «Mit dem Vorgehen bei der Einführung des AGA Thermopanels konnte ich einen Weg weisen, dem man bei Tobler treu blieb. Die Einrohrheizung war für die Bran-che ein Buch mit sieben Siegeln. Man war auf Gedeih und Verderb auf das Know-how der Lieferanten und Händ-ler angewiesen. Mir war sofort klar, dass wir die Technik entmystifi zieren mussten, um sie der gesamten Branche zugänglich zu machen. Also konzipierte ich eine umfassende technische Doku-mentation, hielt Dutzende von Schu-lungskursen quer durch die ganze Schweiz und befähigte so unsere Kun-den, die neue Technik zu beherrschen – notabene alles als Gratis-Dienstleis-tung. Damit wurde die Kundschaft vom Lieferanten unabhängig, und sie ver-dankte es uns durch Treue.»

Der Triumphzug der FussbodenheizungDass der Thermopanel zur Erfolgsstory wurde, hing natürlich auch mit der da-maligen Baukonjunktur zusammen: Im 1973 wurden in der Schweiz in einem Jahr 83 000 Wohnungen gebaut und die schweizerischen Heizkörperhersteller liefen am Limit. Da kam der Normheiz-körper aus Schweden mit der kosten-günstigen Einrohrtechnologie gerade recht. Kaum hatte Edgar Ballmer der Einrohrheizung im grossen Stil zum Durchbruch verholfen, nahm er die nächste Herkulesarbeit in Angriff: 1973 wurden erste Verhandlungen mit Stra-max geführt und es gelang, für die Schweiz die Alleinvertretung zu über-nehmen. Was für die Einrohrheizung galt, galt mehr noch für die Fussboden-heizung, die sehr berechnungsintensiv ist. Auch hier wurden technische Do-kumentationen aufgelegt, Kurse in der ganzen Schweiz angeboten und ein willkommenes Dienstleistungspaket rund um das Zeichnen von korrekten Verlege-Plänen geschnürt. Edgar Ball-mer übernahm nun auch Funktionen bei der Stramax AG, trieb die Entwick-lung voran und arbeitete eng mit der

Technischen Universität Braunschweig zusammen. Auch hier war der Erfolg durchschlagend und die Stramax-Fuss-bodenheizung setzte sich am hiesigen Haustechnikmarkt durch.

Der direkte WegEdgar Ballmer ist nicht die Person, die sich auf Lorbeeren ausruht. In den frü-hen achtziger Jahren entstanden in immer mehr Kantonen Energiespar-verordnungen, welche die Vorlauf-temperaturen auf 60 ºC beschränkten. Damit ging es der Einrohrheizung, die hohe Betriebstemperaturen braucht,

allmählich an der Kragen. Hiess das zu-rück in die Vor-Einrohrzeit? Natürlich nicht. Edgar Ballmer kannte aus Italien das dort wild angewendete Prinzip der «Spaghettiheizung»: Auf dem kürzes-ten Weg vom zentralen Stockwerkver-teiler mit zwei Rohren zu jedem Heiz-körper hiess die Devise. Ballmer nahm die Idee auf und entwickelte sich zu ei-nem technisch ausgereiften System: Die Zweirohrheizung in Sternform war geboren. Da man mittlerweile auch die TKM-Vertretung – einst der grosse Kon-kurrent zu AGA Thermopanel – über-nehmen konnte, verpfl ichtete Edgar

Edgar Ballmer mit Sytemberatern und Filialleitern am Hilsa-Stand 1985.

Ballmer als Referent: Technische Schulung zur Stramax-Fussbodenheizung im Jahr 1974.

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Ballmer den Lieferanten im Alleingang zur Entwicklung eines Zweirohrven-tils, das auf die Normheizkörper passte. Und ein weiteres Mal setzte sich die Idee durch. Auch hier mit Dokumenta-tionen, Schulungen und der Vervoll-ständigung des Liefersortiments zum kompletten System.

PioniertatenParallel dazu war Edgar Ballmer der Promotor weiterer Stramax-Entwick-lungen – zum Beispiel in Sachen Ein-zelraumregulierung. In den späten 80er-

Jahren wurde der Grundstein zur heu -t igen Fussbodenheizung R25 gelegt. «Eigen tlich waren wir mit dieser Ent-wicklung fast zu früh. Es hat relativ lange gedauert, bis sich diese Fussbo-denheizung, die ja eigentlich ein kom-plettes Bodensanierungsprodukt ist, am Markt etablieren konnte. Doch wir gaben nicht auf. Oft sind eine langfris-tige Planung und die dazu nötige Ge-duld erforderlich, wenn man techni-sche Entwicklungsarbeit leistet. Heute gilt R25 weitherum als zwar teures, aber mit Abstand bestes Fussbodenhei-

zungssystem. Wenn man die Bodensa-nierungskosten mitrechnet, ist R25 üb-rigens gerade nicht teuer.»

Erfolg und EnttäuschungWir fragen Edgar Ballmer, ob es in sei-ner Tätigkeit denn keine Flops gab? «Doch, die gab es natürlich. Mit Wirsbo Quick & Easy zum Beispiel versuchten wir, eine verblüffend einfache, zeitspa-rende Rohrverbindung, die in ganz Eu-ropa Anklang fand, auch in den Schwei-zer Markt zu bringen. Das hat zu meiner Enttäuschung nicht funktioniert. Das Produkt vermochte rundum zu über-zeugen. Vielleicht war die Idee fast zu bestechend und zu einfach: Die Schwei-zer Kundschaft blieb skeptisch und lehnte das Produkt ab.»

Die Informatik hält EinzugEdgar Ballmer war bei Tobler an vielen Fronten tätig. Zum Beispiel verantwor-tete er lange Zeit auch den Einsatz von Computern für heiztechnische Berech-nungen. «An unseren Kursen verwen-deten wir ab 1978 den HP97, der 224 Programmierschritte speichern konnte. Als erste Übung liess ich die Techniker immer den Pythagoras programmieren. Später erschienen dann die ersten PCs. Als Präsident der Tobler Computer Workshop AG konnte ich die Einfüh-rung des PC im schweizerischen Haus-technikmarkt begleiten. Unglaublich, wie rasant sich der technologische Fort-schritt in diesem Bereich vollzog.»Einer der technischen Meilensteine, die Edgar Ballmer begleitete: die Zweirohrheizung in Sternform.

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Aus dem Archiv: Prospekte zu Themen, denen Edgar Ballmer zum Durchbruch verhalf.

Der begabte ReiseleiterWenn man nun denkt, man hätte das er-füllte Berufsleben Ballmers abgeschrit-ten, täuscht sich. Zwischendurch und ganz nebenher war Edgar Ballmer näm-lich auch als Reiseveranstalter und Rei-seleiter tätig. Als ein namhafter Reise-anbieter im Jahr 1973 eine Kundenreise

nach Schweden zur Besichtigung der AGA-Werke lausig organisierte, meinte Edgar Ballmer kurzerhand zu Kurt Tob-ler: «Was die können, können wir auch!» Tatsächlich hat Edgar Ballmer – immer mit der Unterstützung seiner langjähri-gen Sekretärin Trix Küttel (siehe Kas-ten) manche Reise gestemmt. Und das

waren keine «Reisli», sondern logisti-sche Parforceleistungen. Unvergessen bleiben zum Beispiel die Schwedenreise 1990 und die Spanienreise 1997, wo man die Kundschaft etappenweise in 12 Flug-zeuge verfrachtete. 1800 Installateure und Techniker erlebten so ein gemein-sames Erlebnis der Extraklasse.

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24 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Der Dank an Trix KüttelMit Trix Küttel zieht sich fast zeit-

gleich mit Edgar Ballmer auch

dessen langjährige Sekretärin zu-

rück. Sie trat im Jahr 1988 als

Unterstützung von Marianne Adda,

der damaligen Sekretärin Ballmers,

ins Unternehmen ein. Unvergess -

lich sind ihr vor allem die hektischen

Zeiten, in denen es neben dem

Tagesgeschäft die grossen Kunden-

reisen zu organisieren galt. Da

sich ihr Mann teilpensionieren lässt,

ergreift sie die Gelegenheit, mit

ihm einen langen Sommer auf einer

Kanalfahrt zu verbringen, um an-

schliessend in einem Teilzeitjob für

ein paar Jahre noch etwas kürzer

zu treten. Wir danken Trix Küttel her -

zlich für die geleistete Arbeit und

wünschen ihr für ihre Zukunft Glück,

Erfolg und Gesundheit!

Der Reiseleiter: Edgar Ballmer auf der legendären Spanienreise im Jahr 1997.

Vom technischen Leiter zum TotalunternehmerSchon früh interessierte sich Edgar Ballmer für Toblers Bautätigkeit und betreute als Bauherrenvertreter ab dem Neubau in Littau im Jahr 1985 sämtliche Bauvorhaben der Tobler-Gruppe. Seit der Entlastung durch Wal-ter Mantsch, der die Funktion des tech-nischen Leiters übernahm, konnte sich Ballmer schwergewichtig diesem im-mer bedeutenderen Aufgabenkreis widmen. Mit dem Managementbuyout begann ab 2001 nämlich der Bau oder Umbau von sage und schreibe 40 Mar-ché-Standorten. War Ballmer zuvor Bauherrenvertreter, fungierte er hier nun als Generalunternehmer. Die Meis-terprüfung bestand er mit dem giganti-schen Umbau des ehemaligen Postver-teilzentrums Däniken zum zentralen Logistikzentrum der Tobler-Gruppe. In Rekordzeit wurde diese Aufgabe ge-meistert. Schmunzelnd zeigt Edgar Ballmer auf ein Zitat von Mark Twain an der Wand, das zufälligerweise just am Tag der Bauübergabe am 17. Dezem-ber 2009 auf Ballmers Abreisskalender stand: «Gäbe es nicht die letzte Minute, so würde nie etwas fertig.»

Das nachdenkliche SchlusswortNun zieht sich Edgar Ballmer also zu-rück. Und es wird kein Ruhestand sein:

Denn Edgar Ballmer hat nebenher eine kleine Immobiliengesellschaft aufge-baut, um die er sich nun kümmern will. «Als Hobby, als neuer Beruf, als Lei-denschaft – Sie können daraus wählen, was Ihnen beliebt.» Und zum Schluss wird Edgar Ballmer fast etwas nach-denklich: «In meinem Berufsleben bei Tobler habe ich eigentlich drei Phasen erlebt: Die Familie, das Management-Buyout, den Konzern. Die erste Phase war wohl die glücklichste: Hier waren die Entscheidungen kurz, das Ver-trauen gross. Max, Kurt und Peter Tob-ler gaben mir viel Kredit, waren auch bereit, für den Erfolg manch ein Wag-nis einzugehen. Die zweite Phase war die anstrengendste. Hochinteressant und fordernd zugleich. Wir durften in kurzer Zeit sehr viel bewegen. Die dritte Phase entsprach wohl am we-nigsten meinem Naturell. Denn in ei-nem Konzern sind die Entscheidungs-wege naturgemäss etwas lang. Hier erfüllten mich namentlich die bauli-chen Aufgaben, bei denen der unmittel-bare Erfolg des eigenen Handelns greif-bar bleibt. Ich wünschte mir für unsere Wirtschaft, dass wieder vermehrt lang-fristig gedacht und wagemutig gehan-delt wird. Dann kommt es gut.»

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Werkführungen

Zentrallager Däniken öffnet seine Türen für BesucherIm vergangenen Jahr hat das neue Logistikcenter von Tobler in Däniken seinen Betrieb aufgenommen. Im Juli folgte die feierliche Eröffnung: Am Tag der offenen Tür strömten zahlreiche Besucherinnen und Besucher ins ehemalige Postcenter und nahmen vor Ort einen Augenschein.

Das breite Interesse am neuen To-bler Logistikcenter ist nicht ab-gebrochen. Verschiedene Grup-

pen, hauptsächlich Installateure und langjährige Tobler-Kunden, hat Tobler Logistikleiter Chris Gotter bisher durch die riesigen Lagerhallen geführt und ih-nen bei einem rund zweistündigen Rund-gang die logistischen Abläufe – von der Bestellung bis zur Auslieferung des ent-sprechenden Produktes beim Kunden oder auf der Baustelle – erklärt.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Besucher von der kurzen Umbau-zeit von gerade mal sechs Monaten und den immensen Ausmassen des Lagers: auf 256 x 100 Metern Fläche werden über 21 000 Produkte aus dem Tobler-Sortiment gelagert. Rund 55 Last-wagenladungen machen sich von Däni-ken aus täglich auf den Weg zu den Kunden in der gesamten Schweiz. Für Chris Gotter ist der direkte Kontakt zur Kundschaft, der durch die angebote-nen Führungen noch enger wird, enorm wichtig: «Mit einer Werkführung in Däniken erhalten wir die einmalige Ge-legenheit, unserer Installateurkund-schaft und interessierten Planern oder Generalunternehmern die Kapazität unserer Logistikorganisation sowie die Kompetenz unseres Unternehmens auf-zuzeigen. Erst wenn man vor Ort einen Augenschein nimmt, wird einem be-wusst, was alles dahintersteckt, dass ein Produkt, das heute bestellt wird, morgen schon beim Kunden ist.»

Ihr KontaktWer sich für eine Werkführung in

Däniken interessiert, erhält beim

Marketing der Tobler Haustechnik

AG weitere Informationen,

Telefon 044 735 50 00.

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26 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Aus der Praxis

Wärmekomfort im Palazzo Mantegazza«Palazzo» heisst auf Deutsch «Palast». Und in einen Palast gehört bekanntlich nur das Beste. ASCO SWISS Unterfl urkonvektoren von Arbonia sorgen für bestes Raumklima im 2010 eröffneten Luxus-Gebäudekomplex in Lugano Paradiso.

Das kombinierte Wohn- und Ge-schäftshaus mit einem Volu-men von fast 128 000 m3 liegt an

bester Stadtlage direkt am See. Cha-rakteristisch für das majestätische Bauwerk sind seine grossfl ächigen Glasfronten und Flügeltüren sowie an Segel erinnernde Fassaden- und Dach-

elemente. Elf Stockwerke beherbergen Geschäfts- und Büroräumlichkeiten, drei exklusive Duplex-Villen mit Dach-garten und zwei Penthouse-Wohnun-gen. Zur Infrastruktur gehört nebst einem voll ausgestatteten Multime dia-Konferenzraum ein 900 m2 grosses Fit ness- und Wellness-Center mit

Schwimmbad. In den fünf Unterge-schossen befi ndet sich die Autoein-stellhalle mit Platz für 200 Fahrzeuge. Das Gebäude wurde von den Bauher-ren Geo und Sergio Mantegazza in Auf-trag gegeben und im Zeitraum von 2001 bis 2010 vom Tessiner Architekten Giampiero Camponovo verwirklicht.

ASCO SWISS Unterfl urkonvektoren

Futuristische Architektur an bester Lage in Lugano Paradiso

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27haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Höchste Anforderungen an Funk-tion und ÄsthetikAlle Räume sind voll klimatisiert. Für angenehmen Wärmekomfort mit gleich-mässiger Luftverteilung entschieden sich die Ingenieure und Planer für ASCO-SWISS-UFK-Elemente. Insbeson-dere für die grossfl ächigen Glasfronten drängte sich die Lösung mit Unterfl ur-konvektoren auf. Dank ihrer kurzen Reaktionszeit und der ausgezeichneten Wärmeübertragung lassen sich auch grosse und hohe Räume innert kürzes-ter Zeit beheizen. Elementar für das Komfortempfi nden: Unangenehme Luft-

ströme (Zugluft) werden bei der Raum-temperierung mit Unterfl urkonvekto-ren vermieden.

Die Architektur des Palazzo Mante-gazza erforderte spezielle Formen der UFK-Elemente, etwa Bögen, Ellipsen oder S-förmige Segmente in Längen von 3 bis 16,5 Meter. Hier kam die indi-viduelle Herstellungsmöglichkeit der ASCO-SWISS-UFKs voll zum Tragen. Das heisst, die einzelnen UFK-Ele-mente konnten im Schweizer ASCO-SWISS-Werk in Arbon exakt auf Wunsch des Architekten produziert werden.

Unsichtbarer KlimakomfortNebst schneller Reaktionszeit haben UFKs einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie sind weitgehend unsicht-bar, da sie mit niedriger Einbautiefe im Boden installiert werden – gerade in ei-nem prestigeträchtigen Objekt wie dem Palazzo Mantegazza, bei dem der Ar-chitekt in Sachen Ästhetik keine Kom-promisse eingeht, ein wesentlicher Faktor.

Eine Traumsicht – auch dank ASCO SWISS Unterfl urkonvektoren, homogen an die Linie der

Fensterfront angepasst.

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28 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Haba und Otto Fischer setzen auf Orion-GeräteGleich zwei weitere Male durfte haustechnik.ch für Orion einen Blick hinter die Kulissen werfen. In der Lagerhalle der Otto Fischer AG in Zürich sorgen seit Anfang Jahr 20 Luft-heizgeräte «Design» und zwei Türluftschleier für ein angenehmes Raumklima. Und im neuen Ausbau der Produktionshalle der Haba AG im zürcherischen Pfäffi kon erbringt ein interessant angeordnetes Heizsystem von Orion die gewünschten Temperaturen.

Niedrige Bauhöhe, fl exibel und laufruhig: das Luftheizgerät «Design» von Orion ist ideal für die Lagerhalle der Otto Fischer AG.

«Das war genau, was wir brauchten.» Roger Frey vom technischen Dienst

der Otto Fischer AG zeigt sich zufrie-den, als wir in der riesigen Lagerhalle direkt unter einem der neuen Geräte stehen und ihn nach den Vorzügen be-fragen. «Es hat eine niedrige Bauhöhe, mit den Hochregalen und Hubstaplern bei regem Lagerbetrieb ist das zentral. Zudem lässt es sich komfortabel steu-ern und überwachen.» Was ihm beim Entscheid auch wichtig war: die Lauf-ruhe. Obwohl wir angestrengt lau-

schen, ist nur ein leises Blasen zu hö-ren. «Wir arbeiten den ganzen Tag hier, und da ist man froh, wenn die Geräte leise und nicht ständig in Betrieb sind.»

Dynamisch dank Feinregulierung, energieffi zient durch KälteschutzDavon kann nun nicht mehr die Rede sein. Jedes der 20 Luftheizgeräte des Typs Design ist dank ausgeklügelter Anordnung und stufenloser Feinregu-lierung nur genau dann im Einsatz, wenn es sie braucht. Und das ist selte-

Manuel Serschön, Systemberater Tobler AG; Dieter

Reiff, GL-Mitglied Otto Fischer; André Durussel,

Installateur Selag; Roger Frey, technischer Dienst

Otto Fischer.

Aus der Praxis

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29haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Otto Fischer AGDie Otto Fischer AG ist ein führen-

des Grosshandelsunternehmen

für Elektrotechnik mit Sitz in Zürich.

Sie ist schweizweit im Verkauf von

Produkten und Dienstleistungen für

die Bereiche Gebäudeautomation,

Multimedia-, Licht-, Netzwerk-, Elek-

tro- und Solartechnik tätig. Zu

ihren Kunden gehören öffentliche

Betriebe und KMUs aus Elektro-

installationsgewerbe, Industrie und

Fachhandel. Die Otto Fischer AG

beschäftigt rund 280 Mitarbeitende.

Anlagedaten– Gebäudetyp: Lagerhalle

– Geräteanordnung: 20 Luftheiz-

geräte Typ «Design» in 6 Zonen

mit je: 3 – 4 Geräten, 2 Tempera-

turfühlern zur Mittelwertberech-

nung, 1 Regelung TMC

– Umgewälzte Gesamtluftmenge pro

Gerät: max. 2850 m3/h im stufen-

losen Betrieb

– Heizleistung pro Gerät: max.

10,6 kW bei 45/35 °C

– Anordnung Türluftschleier:

2 Tore mit Typ «Standesse», Aus-

führung RAL 9010, Heizmedium

Warmwassererhitzer, Dimension

je 3 x 2 m, übertürig montiert,

gekoppelt

– Gesamtleistung Türluftschleier

pro Tor: 13 800 m3/h

ner der Fall als früher. Denn die beiden grossen nicht abgeschirmten Lieferein-gänge erhielten im Zuge der Sanierung Türluftschleier, wodurch keine Kälte eindringt und sich der Heizbedarf be-trächtlich reduziert. «Aufgrund des sorgfältig errechneten Systems wird nun das Entstehen von unangenehmer Zugluft verringert», erklärt der System-berater Manuel Serschön von Orion/Tobler. Er weist auf das Laufband hin, das die Lagergüter in die obere Halle befördert, und früher starke Bewegung in den Temperaturschichten verursacht

hat. Wir blicken schräg hinauf und ent-decken gleich noch mehr Design-Ge-räte. Sie machen sich gut in den Lager-hallen der Otto Fischer AG, fi nden wir. Verständlich, dass er auch in Verkaufs- und Ausstellungsräumen zum Einsatz kommt. «Der ‹Design› ist nicht nur we-gen seines Aussehens beliebt», so Ma-nuel Serschön über das gute Stück, «mit der höchsten Brandschutzklasse V-O ist er selbstverlöschend und erfüllt die höchsten Sicherheitsstandards.» Aber dem noch nicht genug: mit sei-nem fl exiblen Ausblas kann seine Volu-

Der Türluftschleier «Standesse» in niederer Bauweise an den Toren der Otto Fischer AG.

Pro Zone brauchts eine Regelung TMC.

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30 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Die Luftheizgeräte an den Seiten der Säule in der Hallenmitte.

menstromrichtung den räumlichen Ge-gebenheiten angepasst werden. Dank der Jumper-Position kann er seitlich oder nach unten in wahlweise drei ver-schiedene Richtungen blasen.

Einstieg in nachhaltiges Energie-konzept«Wesentlich beim Entscheid für die Ge-räte ‹Design› war auch, dass sie sich unkompliziert auf Kühlbetrieb nachrüs-ten lassen, ohne dass man sie demon-tieren muss. Auch die hohe Energieeffi -zienz des gesamten Systems hat uns überzeugt», stellt Dieter Reiff, Mitglied der Geschäftsleitung der Otto Fischer AG, fest. «Denn wir sind dabei, Gebäu de und Betrieb auf ein nachhaltiges Ener-giekonzept auszurichten. Für eine all-fällige Nutzung von Fernwärme haben wir in der Halle nun die erforderlichen niedrigen Vorlauftemperaturen.» Und was meint der Installateur? «Für uns war es ein spannender Auftrag», meint André Durussel, Bereichsleiter Heizung der Selag AG. «Es wurde schnell und pünktlich das Richtige geliefert. Ich hatte ein wunderbares Team, und die Zusammenarbeit mit Orion und Otto Fi-scher war ebenfalls sehr gut. Vor allem dank der zuvorkommenden Art des technischen Dienstes konnten wir trotz laufendem Betrieb innert sagenhaft kur-zer Zeit die neue Anlage samt Türluft-schleiern montieren.»

Originelle Heizanlage bei der Haba AGDer zweite Termin führt haustechnik .ch an die Gestade des Pfäffi kersees, auf das Gelände des Zürcher Herstellers von Präzisionsplatten, der Haba AG. «Wir mussten die Produktionsfl äche für die Aluminiumbearbeitung vergrö-ssern», beginnt Markus Nägeli, Leiter Technik, nach dem freundlichen Emp-fang seine Ausführungen. «Dazu haben wir das Freiluftlager aufgehoben und die bestehende Produktionshalle F er-weitert.» Weil sich das Heizsystem von Orion darin bestens bewährt hat, wurde es für den Anbau übernommen. «Ein Konzept, das sich perfekt übertragen liess», kommentiert Systemberater Ma-nuel Serschön von Orion/Tobler. Der imposante Kuppelbau mit mehreren Liefereingängen drängt sich für das kombinierte System Deckenlüfter-Luft-heizgeräte-Türluftschleier geradezu auf. «In den Kuppeln sammelt sich die Stau-wärme, bestehend aus Heizluft und Ab-wärme aus den Maschinen. Bei über

24 °C setzt sich der Deckenlüfter in Gang, der die Warmluft wieder nach unten führt, wo sie sich mit den unte-ren Temperaturschichten mischt und ins System zurückfi ndet. Der Wärme-verlust wird reduziert und die Luft-heizgeräte sind nicht unnötig in Be-trieb.» Damit möglichst wenig Kalt -luft von aussen eindringt, wurden bei den Liefereingängen auch hier Tür-luftschleier verbaut.

Konstruktion ohne RingleitungDie Anlage ist deswegen besonders, weil die vier Heizluftgeräte auf der tragenden Säule in der Mitte der Halle angebracht sind, je eines pro Seite. Dadurch erübrigte sich das Verlegen einer aufwändigen Ringlei-tung durch den Installateur. «Ein durch und durch interessanter Auf-trag», bestätigt Erich Freuler, Inha-

ber der Freuler Heizungen Sanitär GmbH. «Und alles lief glatt.» Nur die Montagehöhe war etwas ungewohnt. «Aber auch damit kamen meine Leute schnell zurecht. Hubstapler mussten wir auch nicht organisieren, die waren schon da.» Bruno Baumann vom tech-nischen Dienst der Haba AG nickt. Er ist unter anderem für die Wartung des Heizungssystems verantwortlich und meint augenzwinkernd: «Die Anlage ist einfach zu bedienen und stufenlos re-gulierbar, es sind keine Luftbewegun-gen zu spüren, und auf Arbeitshöhe ists 20 °C warm – was will ich mehr!»

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Die Industrieluftschleier «Indesse» schützen vor der Aussenluft.

Die Deckenlüfter in den Kuppeln führen die angesammelte Stauwärme zurück.

Haba AGDie Haba AG ist ein führender Her-

steller von Präzisionsplatten aus

Stahl, Aluminium und anderen Werk-

stoffen zur Verwendung als Halb-

oder Fertigfabrikate im Maschinen-,

Apparate-, Spezialgeräte-, Vorrich-

tungs-, Werkzeug- und Formenbau.

Zu ihren Kunden gehören KMUs

und Grosskonzerne der Maschinen-

industrie in ganz Europa. Die Haba

AG mit Sitz in Pfäffi kon/ZH verfügt

über Verkaufsbüros in Cham, Italien,

Deut schland, Österreich und Tsche-

chien und beschäftigt rund 150 Mit-

arbeitende.

Anlagedaten– Gebäudetyp: Produktionshalle

– Geräteanordnung: 4 Luftheiz-

geräte Typ «Industrie», in 2 Zonen

an zentraler Gebäudesäule mit

2 Temperaturfühlern zur Mittel-

wertberechnung, 1 Regelung TMC

– Anordnung Deckenlüfter: 4 Typ

«Energie» in Kuppeln angeordnet

– Umgewälzte Gesamtluftmenge

pro Gerät: «Industrie» max.

4100 m3/h im stufenlosen Betrieb;

«Energie» max. 5500 m3/h im

stufenlosen Betrieb

– Heizleistung pro Gerät: max.

20 kW bei 50/40 °C

– Anordnung Türluftschleier:

1 Türluftschleier Typ «Indesse»,

Heizmedium Warmwasserer hitzer,

Dimension gesamt 5,5 x 4,5 m,

bestehend aus 2 x 2 m und

1 x 1,5 m, übertürig montiert,

gekoppelt

– Gesamtleistung Türluftschleier:

13 500 m3/h

Manuel Serschön, Systemberater Tobler AG;

Bruno Baumann und Markus Nägeli vom techni-

schen Dienst Haba AG; Erich Freuler, Freuler

Heizungen Sanitär GmbH.

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Wärmen und kühlen mit Veltheimer GrundwasserDas fl orierende Fensterbauunternehmen Beglinger & Lüscher in Veltheim am west-lichen Aareufer brauchte eine neue Produktionshalle. Mit dem Ausbau wurde das alte Heizsystem ersetzt und ein Kühlsystem integriert. Kernstück der neuen Anlage ist die potenteste aller Wasser/Wasser-Wärmepumpen von Sixmadun.

Es gibt einige Veltheims in der Schweiz, wie wir Zürcher bei der Anfahrt erfahren mussten.

Drei Kilometer südlich von Schinz-nach-Bad liegt das idyllische Aargauer Veltheim – am Ausgang des Schenken-bergertals, fl ankiert vom Schloss Wil-denstein auf dem Veltheimerberg, in-mitten des grössten Riesling-Sylvaner-Anbaugebiets im Kanton. Aber nicht nur Wein gibt es hier in rauen Mengen. Auf Gemeindegebiet befi nden sich drei grosse Steinbrüche und riesige Grund-wasservorkommen.

Siebzehn Meter für 90 kW«Der Ölheizkessel war eigentlich noch funktionstüchtig», meint Stephan Wül-ser, AVOR Metallbau bei der Beglin-ger & Lüscher AG. Als gelernter Hei-zungsmonteur war er Projektleiter der neuen Heizungsanlage. «Für die Behei-zung der zusätzlichen Firmengebäude reichte der Kessel aber nicht aus.» Und

da in Aargauer Neubauten mindestens 20 % des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser mit erneuerbarer Energie aufgebracht werden müssen, musste das Heizkonzept sowieso ange-passt werden. «Wir stehen hier auf Grundwasser. Wie für andere Unter-nehmen der Gegend lag darum auch für uns der Einsatz einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe auf der Hand.» Ein Glück! Denn die Wasser/Wasser-Wärme-pumpe ist sowohl energie- als auch kos-teneffi zient. Das Verhältnis zwischen kostenloser Umweltenergie und einge-setzter elektrischer Energie ist sehr günstig, der bauliche Aufwand nach dem Genehmigungsverfahren ver-gleichsweise gering. Zudem entspricht der Neubau dem Minergie-Standard.

Um mit einer Sole/Wasser-Wärme-pumpe den gleichen Ertrag erzielen zu können, hätte man mindestens eine 1500-Meter-Erdsonde benötigt. Hier aber war man schon nach 17 Metern

Aus der Praxis

Beglinger & LüscherDas Unternehmen Beglinger &

Lüscher AG ist in der Produktion

und Montage von Fenster-, Türen-,

Hebeschiebewände- und Ver-

glasungssystemen in Holz/Metall

und Kunststoff für Neubau und

Sanierungen tätig und beschäftigt

rund 30 Mitarbeitende. Die Pro-

duktionskapazität beträgt 80 Ein-

heiten pro Tag. Zu den Kunden

gehören Generalunternehmer und

Architekturbüros aus der ganzen

Schweiz. Die ehemalige Einzelfi rma

wurde 1992 in die Aktiengesell-

schaft Beglinger & Lüscher über-

führt, die sich u. a. mit dem Winter-

gartenbau in Holz/Metall einen

Namen machte. Seit 2002 Auswei-

tung des Geschäftsfeldes auf

Kunststofffenster für den energie-

effi zienten Bau. Die Beglinger &

Lüscher AG ist schweizweit die ein-

zige Anbieterin der hochgedämm-

ten energeto ®-Fenster ohne Stahl-

einlagen.

www.bl-ag.ch

Heiz- und Kühlregler, Wärmepumpe, Speicher und Expansionsgefäss (v.l.n.r.).

Rolf Joachim, Systemberater Tobler AG, Stephan

Wülser, AVOR Metallbau der Beglinger & Lüscher

AG, und Roman Huber, Systemberater Tobler AG.

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Anlagedaten– Entnahmebrunnen (17 m) mit

Pumpe, Schluckbrunnen

– Wärme-/Kälteerzeuger: Sixmadun

Wärmepumpe SMW-XP-90S

(90 kW)

– Wärmespeicher: PU 8 –10,

1000 Liter

– Kühlung: passiv durch 2 Statio-

nen PKS 25 inkl. Kühlregler

– Wärmeverteilung: Fussboden-

heizung (Bürokomplex; Kühlung

im Sommer) und 24 Elemente

Deckenheizung/-kühlung

(Produktionshallen)

– Heizfl äche: 2-mal 8 m x 45 m

(Bürokomplex), 2-mal

15 m x 48 m (Produktionshallen)

– Zieltemperatur: Büro 23 °C,

Produktionshallen 18 °C

beim gewünschten Ertrag. «Eine Luft/Wasser-Wärmepumpe kam auch nicht in Frage», erklärt der zuständige Sys-temberater Roman Huber von Tobler, «denn diese kommt nicht auf die erfor-derliche Leistung. Die enorm hohen 90 kW Leistung der Sixmadun SMW-XP-90S, die übrigens die grösste Wasser/Wasser-Wärmepumpe im Tobler-Sorti-ment ist, sind für diese Ausgangslage ideal.» So war denn auch ihre Grösse eine der Besonderheiten dieses Auf-trags.

Zusammenarbeit gut, alles gutDie Zusammenarbeit mit Beglinger & Lüscher war sehr gut. «Sie war intensiv und immer sehr angenehm», sagt Ro-man Huber. Ist auch der Kunde zufrie-den? Stephan Wülser nickt. «Mit Tobler hatten wir stets einen kompetenten Partner an der Seite. Die Zusammenar-beit hat sehr dazu beigetragen, eine kosteneffi ziente Lösung zu entwickeln.» Für geringe Heizkosten sorgen heute und in Zukunft nicht nur die kosten -lose Energiequelle Grundwasser, son-dern auch die hochgedämmten Hallen-fenster aus der eigenen Produktion.

Die Verteilung im oberen Stock der neuen Halle funktioniert wie im unteren über eine Deckenheizung/-kühlung.

Die Zentrale der Heiz- und Kühltechnik im Bürokomplex der Beglinger & Lüscher AG.

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35haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Platzsparend und effi zient:Sixmadun Sanierungswärmepumpe SMLI-XP-15TE

Mit der neuen Luft/Wasser-Wärmepumpe Sixmadun SMLI-

XP-15TE kommt erstmals eine Wärmepumpe auf den Markt,

die speziell für Sanierungen konzipiert wurde. Durch das

fl exible Design ist es möglich, die Installation genau auf die

bestehende Einbausituation abzustimmen. Die Ausblas-

richtung kann rechts, links oder oben gewählt werden. Da

keine Ansaugkanäle erforderlich sind, lässt sie sich direkt

an die Wand montieren und kommt damit mit einer geringen

Stellfl äche aus. Die integrierte Luftführung ermöglicht die

Eck- oder Wandaufstellung. Im Lieferumfang enthalten ist

auch eine integrierte Regelung WPM 2007 plus. Ein elek-

tronischer Sanftanlasser für Anlaufströme bis maximal 30 A

ist ebenfalls serienmässig integriert.

Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

– Ausblasrichtung rechts, links oder oben

– Keine Ansaugkanäle erforderlich, dadurch direkte

Wandmontage möglich und geringe Stellfl äche

– Hydraulische Anschlüsse rechts oder links

– Leiser Radiallüfter mit hoher Pressung

– Schwingungsentkoppelter Verdichter

– Integrierte Regelung

– Kältemittel R 404A

– Vorlauftemperatur 58 °C

Technische Daten

Heizwasser-Vorlauf/-Rücklauf bis 58 ± 2/ab 18 °C

Luft (Wärmequelle) – 25 bis +35 °C

Wärmeleistung kW/Leistungszahl COP bei A2/W35 12.0/3.2

Schall-Leistungspegel Gerät innen/aussen 52/58 dB(A)

Länge/Breite/Höhe in mm 1565/990/780

Geräteanschlüsse für Heizung in Zoll R 11/4" fl achdichtend

Gewicht in kg (inkl. Verpackung) 270

Eine Wärmepumpe, die speziell auf die Bedürfnisse bei Sanierungen ausgerichtet ist – das ist die neue Sixmadun Luft/Wasser-Wärmepumpe SMLI-XP-15TE. Dank geringem Platzbedarf, fl exiblen Anschlüssen und Vorlauftemperatur von 58 °C kann sie praktisch bei jedem Sanierungsobjekt eingesetzt werden.

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36 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Ohne die sogenannten Elefantenohren kommen die neuen aussenaufgestellten Sixmadun Wärmepumpen SMLA-XP-11TAS daher. Dank Eulenfl ügel-Ventilatoren sind sie besonders geräuscharm. Zudem sind sie aufgrund der reduzierten Verschalung auch kostengünstiger.

Sixmadun Luft/Wasser-Wärmepumpen im neuen Design:SMLA-XP-11TAS und -16TAS ohne Zusatzverschalung

Das Sortiment der Sixmadun Wärmepumpen wurde kom-

plett überarbeitet. Auch die Reihe der aussenaufgestell -

ten Luft/Wasser-Wärmepumpen Sixmadun SMLA-XP hat

Zuwachs erhalten. Die Modelle SMLA-XP-11S und -16S

sind ab sofort auch als SMLA-XP-11TAS und -16TAS ohne

zusätzliche Verschalung der Ausblas- und Ansaugseite,

also ohne die typischen «Elefantenohren», erhältlich. Durch

den Einsatz von Eulenfl ügel-Ventilatoren mit leisem Luftge-

räusch sind die neuen Wärmepumpen besonders geräusch-

arm. Die Einsatzgrenzen liegen bei Lufttemperaturen von

–25 °C bis 35 °C und die maximale Vorlauftemperatur beträgt

58 °C. Ein weiterer Vorteil: Die neuen Varianten sind kosten-

günstiger als ihre Entsprechungen mit zusätzlicher Verscha-

lung des Ventilators.

Technische Daten

Typ- und Verkaufsbezeichnug LA 11TAS LA 16TAS

Heizwasser-Vorlauf/-Rücklauf °C bis 58 ± 2/ab 18 bis 58 ± 2/ab 18

Luft (Wärmequelle) °C –25 bis +35 –25 bis +35

Wärmeleistung/Leistungszahl1 nach EN 14511 bei A2/W35 kW 8,5/3,4 11,7/3,2

Schall-Leistungspegel dB(A) 60 62

Schall-Druckpegel in 10 m Entfernung (Ausblasseite)2 dB(A) 31 32

Geräteabmessungen ohne Anschlüsse H x B x L mm 1340 x 852 x 1050 1550 x 852 x 1074

1 Diese Angaben charakterisieren die Grösse und die Leistungsfähigkeit der Anlage nach EN 14511 (5K bei A7) bzw. (10K bei A2) ohne Wetterschutzhaube. Für wirtschaftliche

undenergetische Betrachtungen sind weitere Einfl ussgrössen, insbesondere Abtauverhalten, Bivalenzpunkt und Regelung zu berücksichtigen. Dabei bedeuten z. B. A7/W35:

Aussenlufttemperatur 7 °C und Heizwasser-Vorlauf temperatur 35 °C.2 Der angegebene Schalldruckpegel entspricht dem Betriebsgeräusch der Wärmepumpe im Heizbetrieb bei 35 °C Vorlauftemperatur.

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37haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Kurze Montagezeit dank fl exiblen Standardgrössen:die neuen, innovativen Sixmadun Armaturengruppen

Gemischte und ungemischte Kreise

Von der Auslegung bis hin zum Abgleich der Anlage muss

eine heutige Armaturengruppe einfach im Handling und ohne

Einschränkungen erweiterbar sein. Sie sollte sich in jedes

System integrieren lassen und angepasst an das Heizsystem

mitwirken. Hier bietet Tobler mit der neuen Sixmadun Arma-

turengruppe mit gemischten und ungemischten Kreisen in

den Grössen von DN 25 – 40 ein Sortiment an, das alle Wün-

sche erfüllt. Der Vorlauf ist rechts oder links wählbar, die

Mischer sind mit einem Bypass-System bestückt und die

Pumpen sind frei wählbar (im Package integriert ist eine

Grundfos-Pumpe). Ein Differenzdruckventil kann auch nach-

träglich eingebaut werden – ohne die Anlage zu entleeren.

Mit im Angebot sind gemischte oder ungemischte Gruppen

mit Zählereinbaustrecken in der Dimension DN25, die ein-

fach auszulegen und mit fi x montierten Passstücken

versehen sind.

Langlebiger beständiger Werkstoff

Die Armaturengruppen sind aus hochqualitativem Messing

und Stahl gefertigt, mit einer robusten EPP-Isolierung. Die

Armaturengruppen sind 100 % dichtheitsgeprüft und sofort

einsetzbar.

Verteilung und Kesselanbindungen

Die Anbindungen sind standardisiert für sämtliche Kessel der

Sixmadun TG- und SK-Serie (1"–1 ½"), die Verteiler kön -nen

hinter dem Kessel oder oberhalb des Kessels montiert wer-

den. Die Verteiler sind in den zwei Varianten geschlos -sen

oder differenzdruckarm erhältlich. Ab der DN40-Version kön-

nen sie mittels internem Stopfen nachträglich umgebaut

werden.

Ab April 2011 verfügbar.

Die Anbindung an das Heizsystem muss heute einfach und schnell erfolgen. Um eine maximale Effi zienz bei der Montage der Armaturengruppen zu erreichen, braucht es fl exible Standardlösungen. Tobler hat all dies ins neue, innovative Armaturen-Sortiment gepackt, das ab April 2011 verfügbar ist.

Kompakt verpackt, schnell montiert: die neuen

Sixmadun-Armaturengruppen sind ab April im Tobler-

Sortiment erhältlich.

Die Verteiler sind in den Ausführungen geschlossen

oder differenzdruckarm erhältlich.

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38 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Orion :der einfache Weg zu gutem Klima

Alle Komponenten sind unter dem Aspekt der Wirtschaftlich-

keit optimiert: Die strömungsgünstige Anordnung der Kom-

ponenten in Verbindung mit niedrigen luftseitigen Druckver-

lusten und die Ventilatoren mit moderner EC-Antriebstechnik

ermöglichen einen äusserst energiesparenden Betrieb. Die

neuen EASYAIR-Lüftungsgeräte erfüllen sämtliche Voraus-

setzungen für eine Reduktion der CO2-Emissionen sowie für

eine deutliche Reduzierung der Betriebskosten im Geräte-

Lebenszyklus. Durch den Einsatz hochwertiger Komponen-

ten und die erstklassige Gerätehülle wird die Schallemission

stark reduziert. Mit seiner intelligenten Regelung lässt sich

das EASYAIR ® einfach bedienen. Die Regelung übernimmt

das energieoptimierte Zusammenspiel aller Komponenten.

Für Flächen von 100 bis 1100 m2

Was die EASYAIR ® Lüftungsgeräte für den Installateur inter-

essant macht: Dank dem «Plug and Play»-Prinzip und der

steckfertigen Lieferung ist das Montieren der einzelnen Ge-

räte ein Kinderspiel. Das gesamte Gerät ist steckerfertig

verdrahtet – und braucht nur noch an den Strom (und optio-

nal an ein Kühl-/Heizmedium) angeschlossen zu werden.

Im Luftmengenbereich zwischen 650 bis 13 000 m3/h fi ndet

sich hier immer das richtige Lüftungsgerät für alle An wen-

dungsgebiete für eine Fläche von 100 bis 1100 m2.

Mit dem «Plus X Award» ausgezeichnet

Kaum auf dem Markt, steht das Kompakt-Lüftungsgerät

auch schon auf der Siegertreppe: Die jüngste Entwicklung

aus dem Hause Orion hat sich auf Anhieb den «Plus X

Award» in den Kategorien Innovation, High Quality und Öko-

logie gesichert und dadurch auch den Titel «Bestes Produkt

des Jahres».

Die neuen EASYAIR ®-Lüftungsgeräte zeichnen sich durch eine äusserst energieeffi ziente Wärmerückgewinnung (WRG) und eine kompakte Bauform aus. Sowohl die Lüftungs-geräte mit Rotationswärmetauscher als auch die Geräte mit Plattenwärmetauscher er-reichen Wirkungsgrade von 80 bis 90 % gemäss DIN EN 308 (trocken). Damit werden etwa 90 bis 95 % der Heizenergiekosten für die thermische Luftaufbereitung eingespart.

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39haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

EASYAIR ® mit Rotationswärmetauscher– höchste Wärmerückgewinnung

– besonders geeignet für variable Volumenströme

– kompakte Bauweise

Einsatzbereiche:– Schulen, Büros, Verwaltungsgebäude

– Vereinsheime, Veranstaltungsräume

– Verkaufsstätten

– Sporthallen

EASYAIR ® mit Plattenwärmetauscher– vollständige Trennung von Zu- und Abluft

– Betrieb ohne Geruchsübertragung

– hohe Wärmerückgewinnung

– besonders wartungsarm

Einsatzbereiche:– Umkleide-, Waschräume

– Arztpraxen, Gesundheitszentren

– Seniorenheime

Hinweis: Durch die vollständige Trennung von Zu- und

Abluft ist der Einsatz von Plattenwärmetauschern im

Hygienebereich uneingeschränkt möglich (VDI 6022).

EASYAIR ® mit Ventilator mit EC-Motor– höchster Motorwirkungsgrad

– kompakte Bauweise

– integrierte Schwingungsentkopplung

– energieeffi zienter Betrieb

– lange Lebensdauer

– wartungsarm

Einsatzbereiche:– Die moderne Motortechnologie der EASYAIR ®-

Lüftungsgeräte ermöglicht einen leisen und energie-

effi zienten Betrieb in allen Anwendungsbereichen.

Systemkomponenten und Einsatzbereiche

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40 haustechnik.ch Nr. 1 März 2011

Tobler knüpft an die Tradition der legendären Zirkusbesuche an und lädt seine engsten Part-

ner zu einem aussergewöhnlichen Abend im Kreis der Tobler-Family in Das Zelt ein. Das Zelt ist ein sogenann-tes Tourneetheater und mit über 20 ver-schiedenen Programmen in der Schweiz unterwegs. Dem Wunsch unserer Kun-den entsprechend, fi ndet der Event die-

ses Jahr nicht in Zürich statt, sondern an verschiedenen Orten in allen Landesteilen. Rund 1250 Plätze konnte Tobler für die insgesamt 23 Vorstellun-gen, die während dem ganzen Jahr stattfi nden, für seine Kunden sichern. Den Auftakt machte der Anlass Mitte Januar in Sion mit zahlreichen begeis-terten Tobler-Gästen. Nach dem exklu-siven Diner unterhielt der Comedy-Star

Yann Lambiel das Publikum mit seinem Programm «Aux suivants!». Die Einla-dungen zu den jeweiligen Events erfol-gen zu gegebener Zeit durch die Aus -sendienstmitarbeiter.

Das Tobler-Team freut sich darauf, Ihnen mit einem unvergesslichen Abend im Das Zelt Danke zu sagen für die er-folgreiche Zusammenarbeit!

Das Zelt: «Vorhang auf!» für die Tobler-Events 2011

Tobler Haustechnik AG8902 UrdorfSteinackerstrasse 10

Telefon 044 735 50 00

Telefax 044 735 50 10

Regionalcenter3053 MünchenbuchseeMoosrainweg 15

Telefon 031 868 56 00

Telefax 031 868 56 10

Regionalcenter5036 OberentfeldenIndustriestrasse 23

Telefon 062 737 60 60

Telefax 062 737 60 61

Regionalcenter7000 ChurSchönbühlstrasse 8

Telefon 081 720 41 41

Telefax 081 720 41 68

Regionalcenter8404 WinterthurHarzach-Strasse 1

Telefon 052 235 88 70

Telefax 052 235 88 89

Centre Régional1023 CrissierCh. de la Gottrause

Téléphone 021 637 30 30

Téléfax 021 637 30 31

Centro regionale6814 LamoneOstarietta - via Serta 8

Telefono 091 935 42 42

Telefax 091 935 42 43

Logistikcenter4658 DänikenHauptstrasse 1

Tobler-Marchés in:Bachen bülach, Basel, Bern,

Bern-Liebefeld, Biberist,

Birmenstorf, Brügg, Carouge,

Castione, Chur, Crissier,

Dübendorf, Givisiez, Jona,

Kriens, Lamone, Lausanne,

Littau, Marin-Epagnier,

Martigny, Niederurnen,

Ober ent felden, Oensingen,

Pratteln, Samedan, Schaffhausen,

Sion, St. Gallen, St. Margrethen,

Sursee, Thun, Urdorf,

Villeneuve, Visp, Trübbach,

Wil, Winterthur, Zug,

Zürich, Zürich-Leimbach

Der Heizungsservice der

Tobler-Gruppe mit 20

Service-Stützpunkten und

140 Servicestellen.

Sixmadun AG4450 SissachBahnhofstrasse 25

Telefon 061 975 57 11

Telefax 061 971 54 88

Service-Hotline:

0842 840 840

www.haustechnik.chwww.sixmadun.ch

Das ZeltDas grösste Schweizer Tournee-

theater bringt die Stars der Schwei-

zer Musik- und Comedy-Szene

direkt vor die Haustüre. Das Zelt

tourt als mobile Theaterplattform

durch die ganze Schweiz. Auf der

Bühne stehen die bekanntesten

Schweizer Comedy-Stars – etwa

Massimo Rocchi, das Duo Fisch-

bach, Simon Enzler und viele mehr.

Das Zelt schlug seine Planen erst-

mals an der Expo.02 auf und hat

seither über 1,5 Millionen Besuche-

rinnen und Besucher beherbergt.

Die Letzte