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inundzwanzig e das dortmundmagazin „Wir sind Wortnomaden“ – Die »Vorleser« von LMBN • Eine bewegende Aufgabe – DRF Luftrettung am Dortmund Airport • Meisterlich wie das Spiel des BVB – Das Trainingszentrum auf Hohenbuschei Ausgabe 1/11 www.einundzwanzig.de

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Kundenmagazin von DSW21, Ausgabe 1/20111 - corporate mag from DSW21-Group, issue 1/20111

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„Wir sind Wortnomaden“ – Die »Vorleser« von LMBN • Eine bewegende Aufgabe – DRF Luftrettung am Dortmund Airport • Meisterlich wie das Spiel des BVB – Das Trainingszentrum auf Hohenbuschei

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www.einundzwanzig.de

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Inhalt

InhAlt

Geheimnisse von lMBn S. 4

Ein Jahrhundert-Winter S. 8

Drei Engel für Christoph S. 11

Rote Karte für Phosphate S. 14

Wie kommt das Kino ins Stadion? S. 16

Anpfiff zum Umzug S. 18

Der »Promoter« S. 21

Werber an der Wasserstraße S. 24

Dokus aus Kanollywood S. 26

Wir sind im Fernsehen? S. 29

Von A (Aloe Vera) bis Z (Zitrone) S. 30

Rose Redlight bittet zum tanz S. 33

Kulturbeutel S. 35

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Meisterlich

Auf dem Weg zum Titel …

… ist der BVB auch weiterhin. Nach einer grandiosen Hinrunde und einem tollen Start in die Rückrunde führt die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp nach wie vor die Tabelle der Fußball-Bundesliga an. Natürlich rührt jetzt mancher Gegner Beton an, um den Tordrang der Borussen zu stoppen. Doch ins-geheim haben viele Fans den 14. Mai 2011, wenn der BVB am letzten Spieltag vor heimischer Kulisse gegen Eintracht Frankfurt spielt, als Tag der Meisterfeier längst rot im Kalender angestrichen. Selbst wenn es am Ende nicht reichen sollte, steht auf jeden Fall fest: Eine solche Saison hat dem BVB nie-mand ernsthaft zugetraut. Doch wer ist der Garant des Erfolgs? Die Vereinsführung? Der Trainer? Die Mannschaft? Einzelne Spieler? Wir haben uns vor der Begegnung gegen den FC St. Pauli am 19. Febru-ar im Signal Iduna Park mal unter den Besuchern umgehört und Stimmen eingefangen. Lesen Sie in dieser Ausgabe der »einundzwanzig«, wer für die Fans der »Vater des Erfolgs« ist.

„Es stimmt einfach alles bei Borussia. Die Spieler sind jung und dynamisch.“

Kevin Hunkeler, Sabina Ristova, Adrian Stirnimann und Joao Cardoso, zu Gast aus der Schweiz

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Slam-Lesebühne in Dortmund

Geheimnisse von LMBNIm Sommer 2008 hatten vier Jungs und ein DJ eine Vision: Die beste lesebühne der Welt zu gründen. Seit Januar 2009 begeistert die Slam-Kabarett-Burlesk-Entertainment-Show lMBn monatlich das Publikum im Dortmunder Jazz-Club Domicil. Während Artur Fast die Show mit live-Illustrationen in Szene setzt, macht DJ nachtfalke alias Gerrit nicolas Rüter den passenden Sound dazu. Im Zentrum von lMBn stehen die texte von Sebastian 23, Sulaiman Masomi, Andy Strauß und Mischa-Sarim Vérollet – allesamt bekannte Größen der deutschen Poetry Slam Szene. Für »einundzwanzig« philosophierten die Slammer über ihre Show in Dortmund, tabus und lieblingswörter.

LMBN sind Sebastian 23, Mischa-Sarim Vérollet, Andy Strauß, Sulaiman Masomi (v.l.) sowie DJ Nachtfalke (ganz links). Artur Fast bebildert die

Show mit Live-Illustrationen.

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Wofür steht LMBN?Andy: Hahaha, das fragen viele.Sulaiman: Das wissen wir nicht.Mischa: Nein, das verraten wir anlässlich unseres fünfjährigen Bestehens. Dann werden wir uns das live tätowieren lassen.Mischa: Es ist tatsächlich ein Akronym. Man kann es herausfinden, wenn man sich uns vergegen-wärtigt, aber wir verraten es natürlich nicht und werden auch niemals eine offizielle Stellungnah-me abgeben, was es wirklich heißt.Andy: Es ist unser Marketing-Konzept, dass wir das nicht sagen.

Wie sind LMBN denn zusammengekommen?Sulaiman: Das ist auch so’n Geheimnis...Andy: Es war 2008, als wir zusammentrafen bei einem Glas Rotwein in Bielefeld. Da haben wir uns überlegt, wir müssen ’ne geile Party machen, weil in Bielefeld nichts los ist. Und da haben wir ge-sagt: Das machen wir unbedingt, aber in Dort-mund. Und wir wollten ins Domicil. Wenn man ir-gendwo was losmacht, dann da wo’s am schöns-ten ist. Also haben wir uns gedacht – entweder bei Katy Perry oder im Domicil.Sulaiman: Also eigentlich war es so: Wir haben uns in Hamburg getroffen. Da waren wir anläss-lich einer Vernissage, für die Andy Bilder gemalt hat, die wieder abgehängt wurden, weil sie nicht gut genug waren, und Ole von Beust hat gesagt, Mensch, wenn das mit dem Malen nicht klappt, dann sollten wir lieber ’ne Show machen im Do-micil. Und so hat das alles begonnen.Mischa: Sebastian, möchtest Du die Wahrheit sa-gen?Sebastian: Niemals! Ich bin Schriftsteller, ich sa-ge nie die Wahrheit.

Mischa: Wir hatten 2008 tatsächlich die Idee, zu viert eine Lesebühne zu gründen, weil wir uns alle vier ziemlich blöd finden...Sulaiman: Er sagt wirklich die Wahrheit...Mischa: Wir dachten, zu viert kommt wenigstens ein bisschen Gutes dabei raus. Damals lebten An-dy Strauß in Münster, Sulaiman in Paderborn, Se-bastian in Bochum und ich in Bielefeld. Dortmund war genau in der Mitte und in Dortmund war lese-bühnenmäßig nicht viel los. Aber im Prinzip steckt in allen Versionen ein Fünkchen Wahrheit. Wir wohnen auch alle zusammen...Sulaiman: Im Herzen...Mischa: Bei Nico, unserem DJ, dem einzigen Dort-munder unter uns. Also Nico ist Hugh Hefner und wir sind seine Bunnys. Wir müssen lesen, damit wir bei ihm leben dürfen.

Und wo habt ihr euch kennengelernt, bevor ihr zusammengezogen seid?Sulaiman: Wir kennen uns schon seit Jahren von Poetry Slam Bühnen. Mischa: Und treten seit Jahren gemeinsam bei Wettbewerben auf. Eigentlich mögen wir nur uns in der Szene. Und da dachten wir, mit wem kann man so etwas machen? Mit uns!

Und was ist mit den Gästen, die ihr zu jeder Show einladet?Sebastian 23: Die zahlen Geld, dass sie hier auf-treten dürfen, oder?Mischa: Also ich krieg immer Geld, ihr nicht?Sebastian 23: Ich auch.

Ironisch

„Die Bu-, die Bu-, die Buchpräsentatioooon“: Nach gesungenem Intro stellen LMBN bei jeder Show Bücher vor.

Lesebühne heißt bei LMBN nicht, dass nur gelesen wird… Mischa zeigt sein LMBN Tatto – selbstgebastelt vor der Show.

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Ironisch

Andy: Ich nicht...Sulaiman: Also die Gäste sind sehr geschätzte Kollegen aus der Poetry Slam Szene, die wir ein-laden – natürlich nach unserem Gutdünken.Andy: Wir finden viele Leute gut, können uns fi-nanziell aber immer nur einen Gast pro Show leisten. Sulaiman: Außerdem soll uns keiner die Show stehlen.Andy: Nein, ein Gast reicht einfach! Sonst wird der Abend zu lang und dann werden auch die Gesich-ter zu lang. Man muss was essen und man muss danach immer noch leicht hungrig sein, um wie-der was essen zu wollen.Sulaiman: Sonst überfrisst man sich...Andy: ...und dann platzt man!

Macht ihr nach der Show denn eigentlich noch ’was in Dortmund?Sulaiman: Kommt drauf an, was der Abend so an Groupies abwirft...Mischa: Also wir gehen sehr oft bei dem Ägypter um die Ecke essen – auch aus aktuellem Anlass!Andy: Aus aktuellem Anlass gehen wir seit zwei Jahren beim Ägypter essen... Also ich bin früher meist nach Hause gefahren, aber mittlerweile bleibe ich immer zur After-Show-Party, die wir neuerdings machen.

Was verbindet euch mit Dortmund?Sebastian 23: Ich wohne in Bochum, uns verbin-det die S1, die A40, das ganze Programm. Man kann auch über die A42 oben rum... Mischa: Um mal ernsthaft zu antworten: Uns ver-

bindet ’ne ganze Menge mit Dortmund, weil wir die Lesebühne hier gegründet haben. Dortmund ist die Heimat von LMBN. Und wir haben viele großartige Fans, die jeden Monat hierherkom-men. Deshalb wird LMBN immer mit Dortmund verbunden sein. Es ist unser Kind, aber es ist in Dortmund geboren.

In Frankfurt oder Berlin kennt man Lesebühnen ja, wie ist das Konzept denn in Dortmund ange-kommen?Sulaiman: Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Lesebühne hier einen so großen Zulauf haben wird. Bei unserer ersten Show waren 60 Leute. Damit waren wir zufrieden, weil Lesebühnen nor-malerweise nicht so stark besucht sind wie Poe-try Slams.

Aber seitdem seid ihr enorm gewachsen, der Saal im Domicil ist ausverkauft.Sulaiman: Ja, jetzt haben wir das Level erreicht, dass wir wahrscheinlich immer ausverkauft sein werden.

Wollt ihr noch größer werden?Mischa: Eigentlich sind 350 Zuschauer die richti-ge Größe für LMBN. Wir haben hier ein gutes Pub-likum, eine tolle Beziehung zum Domcil und wur-den hier immer unterstützt. Man kann da mittler-weile von Freundschaft sprechen. Insofern stellt sich auch die Frage, ob man überhaupt weiter wachsen will. Wir sind ja nicht Mario Barth, der unbedingt ins Olympiastadion möchte. Sulaiman: Man kann natürlich Specials machen

LMBN steht für Poetry Slam ohne Wettstreit, dafür aber mit Sound und Scratching von DJ Nachtfalke.

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Ironisch

Backstage bei LMBN im Domicil: Sulamain (l.) und Sebastian 23 stimmen sich auf die Show ein.

und außer der Reihe woanders auftreten. Also wenn der BVB uns möchte, würden wir auch beim BVB auftreten. Mischa: Ansonsten würden wir in Dortmund nicht in eine andere Location gehen.

Wie wird man denn eigentlich Poetry Slammer?Sulaiman: Man schreibt was, geht auf die Bühne und liest es vor.Mischa: Theoretisch kann jeder beim Poetry Slam auftreten und seinen Text vorlesen. Aber in Deutschland professionell Poetry Slam zu betrei-ben, das hat schon viel mit der eigenen Lebens-einstellung zu tun. Wir leben nicht unbedingt da-von, aber dafür. Sulaiman: Man kann sagen, dass wir Wortnoma-den sind. Wir sind rastlos und ziehen umher. Dass man mindestens zehn Tage im Monat unterwegs ist, macht einen professionellen Poetry Slammer aus.Andy: Also meiner Meinung nach zählt eher die soziale Ebene: Sagen wir mal, du bist beispiels-weise Anwalt, dir wird die Lizenz entzogen und du arbeitest plötzlich in einer Bäckerei als Hilfskraft. Dann verlierst du aber zu viele Haare, die sind dann in den Brötchen und du verlierst auch die-sen Job, bist arbeitslos und vielleicht Harz IV-Empfänger. Und wenn das auch nichts mehr ist, dann ist man Poetry Slammer.

Man braucht also einen stringenten Lebenslauf?Andy: Also so hab ich das erlebt. Ich war zuerst Diplom-Biologe und durfte dann nicht mehr ar-beiten, weil ich Vorschriften der Ethik-Kommissi-on missachtet habe.

Gibt es Tabu-Themen in euren Texten?Sulaiman: Eigentlich kann man alles sagen, aber man muss dafür auf der Bühne geradestehen.Mischa: Es gibt natürlich Tabu-Vorlieben. Wir wür-den niemals Rechtsradikalismus oder Faschis-mus auf der Lesebühne dulden.

Habt ihr Lieblingswörter oder -sätze?Sulaiman: Vielleicht »und« – das verwende ich sehr häufig.Andy: Also bei mir wechselt das immer. Im Mo-ment ist »Boliden« mein Lieblingswort. Und »Ar-me« – mit vielen Rs – Arrrrrme. Ich mag auch Worte, wo man Rs einbauen kann, obwohl es kei-ne gibt. Narrrse zum Beispiel oder Visarrrge. Mischa: Oder es rrrreicht.

Genau – vielen Dank!

lMBn – die nächsten termine

7. April 5. Mai 9. Juni immer 20.00 Uhr Domicil (Hansastraße 7-11), nach der Show: Bartime mit DJ Nachtfalke im Clubraum des Domicils.

Außerdem noch bis zum 1. Mai:LMBN in der Ausstellung „Schreibwelten – Er-schriebene Welten“, Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK), Hansastraße 3.

Interaktiver NetzplanSeit dem 10. Januar bietet der interaktive Netzplan einen bedienbaren Überblick über alle Bus- und Bahnlinien in Dortmund. Damit ergänzt die intelli-gente Linienübersicht das Angebot von DSW21 zum Nahverkehr, das im Web schon vorhanden ist. Über die Suche im interaktiven Netzplan kann der Kunde gezielt eine Haltestelle aufrufen, die dann im Plan deutlich angezeigt wird. Alle Informationen, die mit dieser Haltestelle zusammenhängen, können daraufhin bequem abgerufen werden, wie etwa der Aushangfahrplan, der Umgebungsplan oder der Linien plan. Die hier fahrenden Linien werden optisch hervorgehoben. Auch eine Fahrplanauskunft ist leicht einzuholen. Alle Informationen und Kartenaus-schnitte sind in normaler DIN A4-Größe und damit auch in lesbarer Form ausdruckbar.Den interaktiven Netzplan finden Sie auf www.bus-und-bahn.de/dortmund.

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Weihnachtsgrüße und -päckchen, die erst im neuen Jahr ankamen, Zeitungen, die mit Verspä-tung ihre Leser/-innen erreichten, Autos, die im Schnee stecken blieben, Reisende, die an Flughä-fen und/oder Bahnhöfen festsaßen, und Busse, die am frühen Abend in die Depots einfuhren: Insbe-sondere der Dezember hatte vieles im Gepäck, was nicht unbedingt auf dem Wunschzettel stand.

Ob Streudienste, Brief- und Paketzusteller, Zei-tungsboten, Flughäfen oder Bus- und Bahnun-ternehmen: So mancher ist bis an die Grenzen gegangen, doch es reichte nicht. Natürlich stellen sich dann Fragen wie diese: Hätte man sich nicht anders oder besser auf die Wetterlage vorberei-ten können? Sind die Reifen der DSW21-Busse wirklich wintertauglich? Sollte man nicht zusätz-lich Schneeketten aufziehen? Sind die Bus-fahrer/-innen ausreichend geschult? Musste der

Busbetrieb wirklich an vier Abenden eingestellt werden? Kann man den Informationsfluss nicht verbessern? Da der nächste Winter mit Sicherheit kommt, auch wenn wir uns von dem jetzigen nun gerne verabschieden, und da es auch zu anderen Jahreszeiten Ereignisse gibt, die zu außerplanmä-ßigen Einschränkungen führen können, möchte DSW21 Antworten auf einige dieser Fragen geben.

Keine vorsorgliche Betriebseinstellung

„Die Einstellung von Teilen oder gar des gesamten Betriebs kann immer nur das letzte Mittel sein“, betont Wilfried Becker, Leiter der Verkehrssteue-rung von DSW21. „Es gibt keine vorsorgliche Be-triebseinstellung, nur weil der Wetterbericht ei-nen Schneesturm, Blitzeis oder einen Orkan an-gekündigt hat. Erst wenn sich Fahrer/-innen in der Leitstelle melden, weil es punktuell kein Durch-

Schnee und Eis wirbelten vieles durcheinander

Ein Jahrhundert-WinterIn wenigen tagen ist Frühlingsanfang. Und selten wurde der »lenz« so herbeigesehnt wie nach den bald zurückliegenden Wintermonaten, als insbesondere im Dezember und Januar Schneeberge und Blitzeis einiges durcheinandergewirbelt und das öffentliche leben in teilen lahmgelegt haben. Bei aller Vorfreude auf die wärmere Jahreszeit werfen wir in diesen letzten tagen des kalendarischen Winters noch einmal einen Blick zurück.

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Ausnahmezustand

kommen mehr gibt, dann wird zunächst auch nur dort der Verkehr umgeleitet oder eingestellt. Wird die Situation flächen deckend kritisch, stimmen wir uns mit der Polizei und auch mit den benach-barten Verkehrsunternehmen ab, wie wir weiter verfahren.“

Busse fahren ganzjährig mit Winterreifen

Der Kritik, dass die Bereifung der Busse nicht win-tertauglich sei, hält Betriebsleiter Udo Griebsch entgegen: „Wir rechnen in jedem Jahr damit, dass uns der Winter kalt erwischt. Im Herbst machen wir die Busse winterfest und schauen uns dabei gerade auch das Profil der Reifen an, die in der Regel eine Lebensdauer von einem Jahr oder 80.000 km haben. Nähert sich das Profil dem Grenzbereich, wird der Reifen vorsorglich ausge-wechselt. Unsere Busse fahren ganzjährig mit Winterreifen, die Bereifung geht sogar noch weit über das hinaus, was der Gesetzgeber fordert. Danach müssen Winterreifen bei Bussen nur auf der angetriebenen Achse aufgezogen werden. Al-le Busse von DSW21 haben jedoch »M+S Reifen« auf sämtlichen Achsen.“ Auch Schneeketten sind für den Betriebsleiter in unseren Breitengraden keine Lösung. Udo Griebsch: „Schneeketten eig-nen sich nur, wenn Fahrzeuge ausnahmslos auf geschlossener Schneedecke unterwegs sind. Und das ist in Dortmund fast nie der Fall. Straßen, auf denen unsere Busse fahren, stehen auf dem Streuplan der EDG ganz oben, sind im Regelfall

also recht schnell vom Schnee befreit. Kommt die Schneekette dann mit dem Straßenbelag in Be-rührung, ist die Gefahr groß, dass sie reißt und dabei sowohl den Asphalt als auch den Bus be-schädigt.“

Erfahrene Fahrer/-innen

Obwohl er zu den »alten Hasen« zählt, hat sich Busfahrer Karsten Hoffmann gleich zweimal im Schnee des vergangenen Jahres festgefahren. Einmal in Schwerte, das andere Mal in der Wen-deschleife in der Reichsmark. In Schwerte kamen ihm Mitarbeiter der dortigen Stadtreinigung zu

Bilder, die wir vermutlich gar nicht mehr sehen wollen: Im Dezember gab es zeitweise kaum noch ein Durchkommen.

„Die Gemeinschaft der Fans und ihre Unterstüt-zung machen den Erfolg der Dortmunder aus. Und das tolle Stadion.“

Kip Thompson, zu Gast aus St. Louis, USA

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Ausnahmezustand

Hilfe und haben den Bus regelrecht ausgegraben. Kar sten Hoffmann: „Die Fahrgäste haben es ganz gelassen genommen, sind größtenteils im Bus sitzen geblieben und dann nach 20-minütiger Unterbrechung mit mir weitergefahren.“ Schwie-riger war es hingegen in der Reichsmark. Einsam und verlassen saß er dort mit seinem Gelenkbus in der doch recht einsamen Gegend bei Eiseskäl-te fest. Gemeinsam mit Kollegen und einem Ver-kehrsmeister ist es dann gelungen, den Bus wie-der in die Spur zu bekommen. Da helfen – wie vielen Autofahrern – auch zwanzig Jahre Berufs-erfahrung nicht, um in einem solchen Jahrhun-dert-Winter bei jeder Witterungs lage bestehen zu können.

Insbesondere Gelenkbusse bereiten Probleme: Die Räder der mittleren Achse haben keinen eige-nen Antrieb und es liegt nur wenig Gewicht auf dieser Achse. Wenn dann von hinten 300 PS

schieben, kann dies auf glatten oder schneebe-deckten Straßen schnell dazu führen, dass sich der Bus querstellt. Doch ohne die 90 Gelenkbusse geht es nicht. Dann stünden nur noch etwa 75 kleinere Standardbusse zur Verfügung, womit sich ein Linienbetrieb nicht mal annähernd auf-rechterhalten ließe.

Kommunikation verbessern

Muss man die winterlichen Bedingungen also einfach so hinnehmen wie sie sind? DSW21-Ver-kehrsvorstand Hubert Jung: „Ja und nein. Die Be-reifung ist deutlich besser als vom Gesetzgeber vorgeschrieben, die Zusammenarbeit mit der EDG klappt gut. Die meisten unserer Fahrgäste zeigten sehr viel Verständnis für die durch Schnee und Eis bedingten Einschränkungen und Ausfäl-le, wofür ich mich – wie auch bei unseren Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern – nur bedanken kann. Kritik gab es vordergründig am Informati-onsfluss. Zwar sind wir durch das Fahrgastinfor-mationssystem an zentralen Bushaltesstellen schon einen erheblichen Schritt weiter als in den Vorjahren, aber bei knapp 2.000 Haltestellen gibt es noch viele »weiße Flecken«, an denen wir nicht informieren können. Völlig unabhängig von den Ereignissen im Dezember stehen wir kurz davor, weitere Abläufe in der Betriebsleitzentrale zu au-tomatisieren, wodurch Freiräume entstehen. Die-se wollen wir künftig nutzen, um die Kunden auch im Internet besser über Besonderheiten zu infor-mieren. Nicht nur im Winter, sondern bei allen gravierenden Ereignissen, die zu unvorhersehba-ren Einschränkungen und Ausfällen führen.“

In Abstimmung mit der Leitstelle entscheidet der Betriebsleiter, ob sich der Busfahrbetrieb bei Schnee und Eis noch aufrechterhalten lässt.

Die DSW21-Busse fahren ganzjährig mit Winterreifen. Die Reifen werden spätestens

nach 80.000 km ausgewechselt.

Das ist Peter Hoffmann in seinen 20 Jahren als Busfahrer zuvor noch nie passiert: In der Reichsmark

hatte er sich im Dezember völlig festgefahren.

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Von hier aus kann man den Blick heute bis ins Münsterland schweifen lassen. „Die Wetterbe-dingungen sind sehr gut“, befindet der Pilot zu-frieden. „Nebel, Niesel oder tief hängende Regen-wolken erschweren den Flug mit dem Helikopter extrem“, erklärt er. „Wenn wir den Flugweg nicht ausreichend einsehen können, können wir nicht fliegen.“ Deshalb werden in der Station der DRF Luftrettung regelmäßig die Daten des deutschen Wetterdienstes abgerufen. Es reicht nicht, wenn jetzt gerade in Dortmund die Sonne lacht. Die Luftretter müssen ihren Einsatzort mit dem Heli-kopter auch erreichen und verlassen können.

DRF Luftrettung am Dortmund Airport

Drei Engel für ChristophEs ist kurz vor acht, kalt, aber sonnenklar am Dortmunder Flughafen. In seiner alarmroten Uniform wirkt Udo laux wie ein optischer Wecker in der morgendlichen Ruhe, die über dem Sicherheitsbereich des General Aviation terminals (GAt) liegt. Udo laux ist hubschrauberpilot, luftretter und leiter der DRF luftrettungs-Station am Dortmunder Flughafen.

Rettungsassistent Tobias Lütke-Uphues und Notarzt Dr. Andreas Borgmann sind schon da. Christoph Dortmund hat wie üblich hier über-nachtet. Der Intensivtransporthubschrauber (ITH) aus Dortmund steht auf einem rollbaren Podest in der Maschinenhalle der DRF Luftrettung. Bevor er nach draußen darf, muss die dreiköpfige Crew ihn und sein Material checken.

Dr. Andreas Borgmann nimmt sich den Notfall-rucksack vor: Infusionen, Verbandsstoffe, Blut-druck- und Beatmungsgeräte, Intubationsschläu-che und ein umfangreiches Ampullarium: Der kom-

Drei Männer und ein Heli: Bei den Intensivtransporten mit Christoph Dortmund (hinten) müssen Pilot Udo Laux, Notarzt Dr. Andreas Borgmann und Tobias Lütke-Uphues (v.l.n.r.) als Helicopter Emergency

Medical Service »HEMS« Hand in Hand zusammenarbeiten.

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pakte Koffer und bei Bedarf eine Herz-Lungen-Maschine verwandeln den ITH in eine kleine In-tensivstation. Dr. Borgmann schüttelt ein kleines Fläschchen mit weißer Flüssigkeit: „Propofol ist ein Standardbetäubungsmittel“, erklärt der An-ästhesist, „das haben wir immer dabei.“ So wie Nasenbestäuber für Kinder, die Angst vor der In-fusion haben.

Christoph Dortmund ist auf Intensivtransporte spezialisiert und wird nur in Ergänzung zum be-reits vorhandenen Rettungsdienst als schneller Notarztzubringer eingesetzt. Dank seiner inten-sivmedizinischen Ausstattung kann Christoph Dortmund bundesweit Intensivpatienten trans-portieren, die schnell in eine andere (Fach-)Klinik müssen. Außerdem ist immer ein Intensivmedizi-ner an Bord.

Anders als die Ärzte und Piloten haben die Ret-tungsassistenten als Helicopter Emergency Me-dical Service (HEMS) eine Doppelfunktion: Wäh-rend des Flugs assistieren sie dem Piloten, z. B. bei der Navigation. Vor Ort stehen sie dem Arzt bei der medizinischen Versorgung zur Seite.

Udo Laux zieht Christoph Dortmund und sein Po-dest gerade mit einem Hubwagen aus der Halle. „Wir sind startklar“, resümiert er und meldet sein Team bei der Leitstelle »frei«, also einsatzbereit. „Zur Sicherheit aller hat der Pilot das oberste Kommando über die gesamte Besatzung“, erklärt Notarzt Borgmann. Und das lautet jetzt „Früh-stück!“.

Wenn der Pieper sie nicht vorher schon zu einem Einsatz ruft, frühstückt die Besatzung gemein-sam. „Teamgeist ist uns wichtig“, erklärt Udo Laux und füllt Wasser in die Kaffeemaschine. „Wir müssen ja auf engstem Raum und unter großem Druck zusammenarbeiten. Da ist es wichtig, dass man sich versteht und sich absolut auf die Kolle-gen verlassen kann“, so der Pilot, der die DRF Luftrettungs-Station in Dortmund seit 2005 leitet. Deshalb arbeiten die 25 Notärzte und Rettungs-assistenten, die neben zwei fest angestellten Pi-loten der Dortmunder Luftrettung angehören, meist in den gleichen Dreierteams zusammen.

„Besonders die Einsätze mit Kindern gehen ei-nem nahe“, erzählt Notarzt Dr. Andreas Borgmann. Wenn es um das Leben schwerstverletzter Kinder geht, sei es manchmal nicht leicht, einen klaren Kopf zu behalten. Denn nicht bei jedem Unfall

luftrettung

Vor dem Einsatz: Rettungsassistent Tobias Lütke-Uphues bestückt das Ampullarium. Dr. Andreas Borgmann checkt die intensivmedizinische Technik an Bord.

Ready to take off: Christoph Dortmund kann bei der Leitstelle einsatzbereit gemeldet werden.

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luftrettung

sind die Luftretter die rettenden Engel. Der Hub-schraubertransport bedeutet für die Patienten auch eine Belastung. Manchmal sind es nur Se-kunden, in denen die Ärzte Nutzen gegen Risiken abwägen und entscheiden müssen, ob der Pati-ent geflogen werden kann.

Zwischen acht Uhr und Sonnenuntergang fliegen die Luftretter normalerweise mindestens ein- bis zweimal raus. Doch auch solange sie nicht zu ei-nem Einsatz gerufen werden, steht Arbeit an: Ein-sätze müssen protokolliert, Medikamente auf Verfallsdaten überprüft und detaillierte Ausrüs-tungschecks vorgenommen werden. Jeden Don-nerstag nach Dienstende muss der rot-weiße Hubschrauber gründlich gereinigt werden. Wir überprüfen im Laufe einer Woche immer das ge-samte System“, erklärt Udo Laux.

Schrill ertönt der Einsatzpieper: „Bewusstloser Patient in Schwerte.“ Jetzt haben die drei genau zwei Minuten, um in die Luft zu kommen. HEMS Tobias Lütke-Uphues schnappt seine Jacke, Udo Laux hat den Heli schon gestartet. Alle setzen ih-re Schutzhelme auf. Die drei können jetzt nur noch über die integrierten Funk-Headsets kom-munizieren. Binnen einer halben Minute ist die richtige Flughöhe erreicht. Der Co-Pilot macht ei-nen Landeplatz aus. Der muss mindestens 25 mal 25 Meter groß sein.

Per Funk wird die Polizei zu einem Acker nahe des Einsatzorts gelotst. Dort steigen Notarzt und As-sistent in den blau-weißen Van um und erreichen mit Blaulicht den Patienten. Glücklicherweise kann der bewusslose Mann schnell stabilisiert werden. Für den Weg in das nächste Krankenhaus ist hier das Rettungsfahrzeug das beste Trans-portmittel. Wieder steigen die Luftretter um und übergeben ihren Patienten schließlich in der Am-bulanz. „Die Arzt-zu-Arzt-Übergabe ist wichtig, damit der Patient bestmöglich weiterversorgt wird“, erklärt Dr. Andreas Borgmann. Sein eigener Adrenalinspiegel hat sich längst gesenkt. Dies

Nach dem Einsatz bringt der Rettungswagen die Luftretter zurück zum Landeplatz des Hubschraubers. Pilot Udo Laux erwartet seine Kollegen hier.

war glücklicherweise ein glimpflicher Einsatz. Auf dem matschigen Landeplatz hat Udo Laux den Heli schon wieder gestartet. Auch beim Rückflug gilt es, keine Zeit zu verlieren. In wenigen Minuten meldet er Christoph wieder »frei«.

Unser Strom.online exklusivSeit dem 1. September 2010 bietet DEW21 mit dem neuen Online-Tarif »Unser Strom.online exklusiv« au-ßerhalb des Dortmunder Versorgungsgebietes Strom für Privatkunden an. Der Preis dieses Tarifes, der in einigen ausgewählten Städten im Umfeld angeboten wird, ist mit dem des Dortmunder Angebots »Unser Strom.online« identisch. Auch beim Erdgas hat DEW21 nun mit »Unser Erdgas.online exklusiv« einen Tarif für Kunden außerhalb von Dortmund im Angebot. Dieser kann seit dem 1. Februar zum selben Preis wie die heimische Variante »Unser Erdgas.online« bezogen werden. Zuerst einmal startet der neue Erdgastarif in Essen und Hagen. Eine Auswei-tung auf weitere Städte ist in einem späteren Schritt geplant.Informationen finden Sie auch auf www.dew21.de.

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PEA

Rote Karte für Phosphate

Als künstlich angelegter See dieser Größenord-nung ist der PHOENIX See ein Prototyp und damit bislang einzigartig in Deutschland. Als solcher ist er aber auch ähnlichen Gefahren ausgesetzt wie ein Gartenteich: Ein hoher Nährstoff- bzw. Phos-phatgehalt kann schnell zur Veralgung führen. Der angestrebte Phosphatwert für den See be-trägt 50 Mikrogramm pro Liter. Das Rohwasser, mit dem der See zum Teil gefüllt wird, besitzt je-doch rund 60 Mikrogramm Phosphat; Wasser aus der Emscher oder dem Hörder Bach zum Ver-gleich übrigens sogar 100 Mikrogramm. „Darüber hinaus gelangen immer noch weitere Nährstoffe in den See“, erklärt Ulrich Krath, Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft Wasserbau am PHOENIX See, „zum Beispiel durch Niederschlag, Tierein-trag oder Brotreste, die Kinder an Enten füttern.“

Um den Dortmunder See vor einem zu hohen Phosphatgehalt zu schützen, wurde bereits im letzten Jahr eine spezielle Bepflanzung mit Arm-

Geometrische Kreisform, eine moderne Glasfassade in Mint-Grün, futuristische licht-installationen: Die Phosphateliminationsanlage am PhOEnIX See könnte ein abstraktes Kunstwerk sein und schmückt durchaus das Seeufer in hörde. Für den PhOEnIX See zählt aber weniger das Design als die Funktion der Phosphateliminationsanlage (PEA). Sie sorgt neben einem Bodenfilter für die richtige Wasserqualität im See.

leuchteralgen durchgeführt. Diese feingliedrigen, »guten« Algen wachsen langsam und binden Phosphate. Mit einem Mähboot – praktisch ein Rasenmäher unter Wasser – können die hilfrei-chen Algen im Bedarfsfall gestutzt und die Phos-phate aus dem See entfernt werden. Unter ver-schiedenen Umständen, beispielsweise wenn das Seewasser ab dem Frühjahr wärmer und da-mit nährstoffreicher wird, können die Armleuch-teralgen allein jedoch nicht für die richtige Was-sergüte sorgen. Deshalb wird den biologischen Wasserpolizisten technisch unter die Arme ge-griffen – mit einem Bodenfilter und der PEA.

Durch diese Filtertechnik kann einerseits das Wasser zur Speisung des Sees auf einen verbes-serten Phosphatwert gebracht werden. Anderer-seits kann auch Wasser aus dem See entnom-men, von Schwebstoffen gereinigt und diesem wieder zugeführt werden (Rezirkulation). „Sowohl die PEA als auch der Bodenfilter funktionieren

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Phoenix See

nach dem Adsorptionsprinzip“, erklärt Ulrich Krath. „Dabei bindet eine Schicht aus Eisenkies die Phosphate – ähnlich wie Aktivkohle im Aqua-rium, wenn Schadstoffe aus dem Wasser entfernt werden sollen.“ Während die PEA ausschließlich der Seewasseraufbereitung dient, sorgt der Bo-denfilter vorrangig für eine biologische Filterung von überschüssigem Seewasser, welches in die Emscher abgegeben wird. Denn natürlicherweise ist die Organismusstruktur (Biozönose) bei einem stehenden Gewässer wie dem PHOENIX See an-ders als bei Flüssen. Wenn die Emscher bei Hoch-wasser überlaufen sollte, kann der PHOENIX See unbedenklich als Rückhaltebecken dienen.

Der rund 1.500 m2 große, mit Schilf bepflanzte Bodenfilter kann fünf Liter Wasser pro Sekunde reinigen. Die PEA, die ausschließlich der Phos-phateliminierung dient, schafft dagegen bis zu 20 Liter pro Sekunde. Und wie funktioniert das? In der mint-grünen Rotunde befinden sich eine Fil-teranlage und drei große Adsorptionsbehälter, durch die das PHOENIX See-Wasser geschleust wird. Unterhalb der Rotunde, quasi im Keller, sind mehrere Becken für das zu behandelnde Wasser und natürlich für das fertig gereinigte Wasser. Mit mehreren Pumpen wird der Reinigungsprozess gesteuert. Ein großer Teil der PEA befindet sich damit unter der Wasseroberfläche. Die PEA – üb-rigens ähnlich wie der See ebenfalls ein Prototyp in Deutschland – ist also nicht nur ein wichtiges »Organ« für den See, sondern auch ein sehr leis-tungsfähiges: Mit ihrer Durchsatzleistung kann das gesamte Seewasser binnen eines Jahres komplett gereinigt werden.

Auch der Bodenfilter neben der Phosphateliminations-anlage (PEA) nimmt Form an. „Beide Einrichtungen sind schon in Kürze vollfunktionsfähig“, erklärt Projektleiter Ulrich Krath.

Drei große Filterbehälter und eine Geruchs- und Geräuschkulisse, die an ein Schwimmbad erinnert:

die PEA von innen.

Elektronische Ticket-Kontrolle in Bussen wird getestetSchon seit April 2003 gibt es in den Dortmunder Linien-bussen den kontrollierten Vordereinstieg, d.h., Fahr-gäste müssen ihr Ticket beim Einstieg in den Bus vorzeigen. Allerdings kann der Busfahrer nur bedingt feststellen, ob das Ticket auch wirklich gültig ist. Dies ändert sich mit der elektronischen Ticket-Kontrolle, die während der Osterferien zunächst in den Buslinien 447 (Huckarde – Dorstfeld – Hombruch – Welling-hofen – Hacheney) und 448 (Witten-Rüdinghausen – Barop – Hombruch – Löttringhausen) getestet wird. Im Eingangsbereich des Busses befindet sich das Lesegerät, an das die Chipkarte gehalten wird. Inner-halb weniger Sekunden wird dem Fahrer signalisiert, ob das Ticket gültig ist. Bei persönlichen Tickets ist zusätzlich ein Lichtbildausweis bereitzuhalten. Ist die Karte ungültig, nicht lesbar oder gesperrt, muss ein EinzelTicket für die Mitfahrt gelöst werden, ge-sperrte Tickets werden zudem (gegen Quittung) ein-gezogen. Mit Einführung der elektronischen Kontrol-le können die Fahrer/-innen künftig auch Fragen zur räumlichen oder zeitlichen Gültigkeit des Tickets schnell und präzise beantworten. Verlorene oder ge-stohlene Chipkarten können sofort aus dem Verkehr gezogen und damit nicht mehr missbräuchlich ge-nutzt werden. DSW21 startet mit dem neuen Kont-rollsystem ganz bewusst in den Ferien und zunächst nur auf zwei Linien und bittet um Nachsicht, wenn es in der Anfangsphase vielleicht mal nicht ganz rund laufen sollte. Die Erfahrungen der Testphase werden sorgfältig ausgewertet, eine flächendeckende Ein-führung der elektronischen Ticket-Kontrolle in den Bussen ist ab Beginn der Sommerferien vorgesehen.

„Die junge Mannschaft macht den BVB so erfolg-reich. Die Spieler setzen das um, was der Trainer mit ihnen erarbeitet.“

Helen und Gerrit Pöschke

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Sind das alles Schauspieler?

Wie kommt das Kino ins Stadion? Ihr kennt das. Ein Fußballspieler wird gefoult, fällt hin und die Zu-schauer rufen: „Steh auf, du Schauspieler.“ Und bei genau so einem Ruf muss irgendwann ein pfiffiger Geist auf die Idee gekommen sein, dass man Schauspieler gut im Stadion gebrauchen kann. Denn in den Wochen, in denen die Bundesliga pausiert, hat man eigentlich alles, was ein Kino ausmacht: Sitze, Getränke, Essen, toiletten und das Gemeinschaftserlebnis, mit vielen leuten zur gleichen Zeit etwas zu machen.

Das Einzige, was fehlt, sind eine Leinwand und die Boxen für den Ton. Oder ist es doch nicht so einfach? »einundzwanzig« hat sich mit Philip Hartmanis unterhalten, der beim BVB seit fünf Sommern für Kino im Stadion zuständig ist und in diesem Jahr auch mit den neuen Hauptsponsoren DOKOM21 und Herzvorkommen (DSW21) den tollsten Filmesommer der Stadt präsentieren will.

Wann und wie kamt ihr auf die Idee, Kino im Stadion zu zeigen?Das Stadion, der Signal Iduna Park, ist das größte Fußballstadion in Deutschland. Viele Menschen kommen gerne zu den Spielen. Schade, dass an den anderen Tagen nichts passiert in dem großen Stadion. Jeden Tag soll was los sein an der Stro-belallee. Für jeden Besucher soll was Passendes dabei sein. Im Kino gibt es Filme für jeden Ge-schmack. Da haben wir uns gedacht, so ein »Kino im Stadion« würde gut passen.Seit 2007 zeigen wir jeden Sommer deshalb ein buntes Programm für die kleinen und großen Zu-schauer, für Freunde, für Paare, Familien, Frauen oder Männer aus Dortmund und von überall her. Es kommen auch viele Menschen, die sonst nicht zum Fußball kommen.

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Kinder, Kinder

Was braucht ihr denn an Technik, ist das kompli-ziert oder kann man da einen Beamer und ein paar Lautsprecher nehmen? Zunächst benötigt man eine große Leinwand. Wir haben uns ein Tuch nähen lassen. Das ist doppelt so groß wie die größte Leinwand in Dortmund.Für den Mehrkanalton hängen wir große Laut-sprecher in das Stadiondach. Die sorgen für eine gute Sprachverständlichkeit und den richtigen »Wums« bei Action-Filmen.Die Bilder kommen aus einem Projektor. Die Lam-pen sind viel heller als ein Beamer für zu Hause. Seit 2010 haben wir im Stadion digitale HD Kino-projektoren. Da kommen die Filme dann auf einer Festplatte ins Haus. Diese Technik ermöglicht auch 3D-Kino.

Warum kommen die Filme aber immer so spät? Eine Kinoprojektion funktioniert nur, wenn es dunkel ist. Man muss sich das so vorstellen: Der Projektor erleuchtet die Teile der Leinwand, die nicht schwarz sein sollen. Wenn tagsüber die Sonne auf die weiße Leinwand fällt, gibt es kein Schwarz und keine dunklen Farben. Man kann das Bild dann gar nicht mehr sehen, weil der Kon-trast so gering ist. Darum muss man warten, bis es dunkel ist. Aus dem gleichen Grund haben Ki-nosäle auch keine Fenster.

Wie viele Leute können hier Kino gucken, über 80.000 (Fassungsvermögen des Signal Iduna Park)? Die Leinwand ist so groß, da könnten gut 10.000 Personen gleichzeitig einen Film gucken. Da so viele Leute auf einmal nur selten ins Kino gehen, haben wir erst mal nicht so viele Lautsprecher aufgehängt, sodass 1.500 Personen gutes Bild und guten Ton erleben. Wenn nötig, können wir aber zusätzliche Boxen mieten und die Kapazität mehr und mehr erhöhen.

Was hat der BVB davon, dass das Stadion nun zum Kino wird? Der BVB ist seiner Stadt sehr verbunden und fin-det seine Wurzeln hier. Die Geschichte des Ver-eins ist eng verknüpft mit der Geschichte der

Stadt Dortmund. Gemeinsam mit unseren Part-nern können wir lokalen und internationalen Pro-jekten eine schöne Bühne im Stadion bieten und für die Menschen von nah und fern einen Ort schaffen, der Platz zum Träumen und Feiern bie-tet. Der eine oder andere kommt bestimmt auch zu einem Fußballspiel wieder und will die einzig-artige Atmosphäre immer wieder erleben.

Kommen die Fußballer auch hierhin zum Filme gucken? Die Fußballprofis von Borussia Dortmund leben in der Gegend und verbringen ihre Freizeit natür-lich auch in der Stadt. Viele mögen auch gerne Kinofilme und gehen auch privat ins Kino. Wenn das dann noch im »eigenen Stadion« ist, passt das ganz prima.

Gibt es auch was für Kinder? Das Sommerprogramm im Stadion ist für alle da! Natürlich haben wir auch tolle Erlebnisse für Kin-der und Jugendliche. Wer so spät noch nicht ins Kino kommen darf, für den haben wir extra span-nende Nachmittage gestaltet. Da könnt ihr z.B. am Kindertag gemeinsam mit der Yurumi-Gang und dem BVB-Maskottchen Emma das Stadion entdecken.

Gibt es auch Eis wie im richtigen Kino und wo liegt das die ganze Zeit? Was wäre ein Kino ohne Eis? Für die vielen großen und kleinen Besucher haben wir extra riesige Kühltruhen besorgt und können versprechen, dass uns nie das Eis ausgeht!

Hast Du einen Lieblingsfilm? Ich freue mich, wenn viele Leute ins Stadion ge-hen und bei einem schönen Kino-Abend beschlie-ßen, dass Sie wiederkommen wollen. Es gibt so viele schöne Filme! Ich würde gerne nochmal »In-to The Wild« auf einer großen Leinwand sehen, da gibt es viele schöne Landschaftsaufnahmen und Stimmungen. Ich glaube, dass ich keinen Film häufiger gesehen habe als »O Brother, Where Art Thou?«, der schafft es auf jeden Fall in meine Top10. Ganz oben steht sicher auch »Night On Earth« von Jim Jarmusch.

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BVB

Anpfiff zum Umzug„Allein mit Muskelkraft werden wir das nicht schaffen“, lacht BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Er spricht aber gar nicht von den meisterlichen Aussichten seines Vereins in dieser Saison. Gerade denkt er an den bevorstehenden Umzug der Profis in das neue Funktions-gebäude des BVB-trainingszentrums auf hohenbuschei. Denn umziehen müssen nicht nur die Fußballer, sondern auch ihre schweren Fitnessgeräte.

Seit dem Baubeginn im Juni 2010 konnten die Profis der Borussia beobachten, wie ihr neues Trainingsgebäude wuchs. „Wir haben auch immer mal reingeschaut, wie‘s dort gerade aussieht!“ Marcel Schmelzer macht keinen Hehl draus, dass die Mannschaft mehr als gespannt ist auf ihren neuen Trainingstempel. „Wir sind zwar nicht un-

zufrieden mit dem, was wir jetzt haben, aber das neue Gebäude soll der Hammer sein“, freut sich Neven Subotic: „In dem neuen Funktionsgebäude werden wir noch bessere Sport- und Wellness-möglichkeiten haben – und eine kleine Lobby, wo wir zwischendurch fernsehen oder Playstation spielen können.“ „Und mehr Privatsphäre“, er-

Als Meister in die Sommerpause? „Unser Motto ist es, uns immer auf das nächste Spiel zu konzentrieren – und das ist nicht in der

Sommerpause, sondern am Wochenende.“ (Marcel Schmelzer)

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trainingszentrum hohenbuschei

gänzt der 22-Jährige. Denn in dem 1.300m2 -Neu-bau, der optisch dem ersten Funktionsgebäude auf dem Trainingsareal gleicht, gibt es auch Zim-mer mit Betten, auf die sich die Spieler zum Aus-ruhen zwischen den Trainingseinheiten zurück-ziehen können. In diesen Tagen ist es nun endlich so weit: Die Profis packen ihre Kisten, der Umzug wird angepfiffen.

Aufrücken für die Jugend

„Jeder rückt ein bisschen auf“, erklärt Sportdi-rektor Zorc die Umzugstaktik: „Die U23 rückt in den bisherigen Profibereich und die U19 rückt auch weiter, sodass auch im Nachwuchsbereich professionelle Verhältnisse vorherrschen.“ Au-ßerdem hat der BVB einen weiteren Außenplatz angelegt. Im Trainingszentrum auf Hohenbuschei können so künftig alle Mannschaften der Borus-sia trainieren. „Das ist für uns der wichtigste As-pekt: Wir haben mehr Platz“, so der Sportdirektor.

„Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage des Vereins hatte das Trainingszentrum bei der Eröff-nung 2006 kleiner ausfallen müssen, als ur-sprünglich geplant“, erklärt Zorc. Mit DSW21 als Entwickler habe der Verein aber schon damals ei-nen starken Partner gehabt und könne dank die-ser Unterstützung nun einen weiteren Bauab-

schnitt realisieren. Mit einer Investitionssumme von rund 3,4 Mio. € für das Funktionsgebäude, den weiteren Platz sowie ein Kassenhaus und ei-ne Betriebshalle hat DSW21 eine umfassende Er-weiterung des Trainingszentrums ermöglicht. „Damit finden wir hervorragende Trainingsbedin-gungen vor und ich denke, wir müssen auch den Vergleich mit Bayer Leverkusen oder Bayern Mün-chen nicht scheuen“, freut sich Michael Zorc.

„Nur ein wenig allein fühlen wir uns noch hier“, er-zählt der Sportdirektor und blickt in Richtung des Neubaugebiets nebenan. „Wir freuen uns schon, wenn die ersten Häuser auf Hohenbuschei ge-baut und bezogen werden.“ Der BVB sei auch ein guter Nachbar, versichert Zorc. In der Genehmi-gungsphase seien allerlei Gutachten in puncto Lärm und Licht des Bundesligavereins erstellt worden. „Außerdem stellen wir gegen 20 Uhr un-seren Trainingsbetrieb ein“, schildert der Ex-Spie-ler. „Nächtliche Ruhestörung ist von den Borus-sen also auch nicht zu erwarten.“

Süße Fans und Spione

Das neue Gebäude eigens für die Profis bedeutet keineswegs, dass sich diese abkapseln wollen: „Wir wollen unser Training wie gewohnt so oft wie möglich öffentlich machen“, erklärt Sportdirektor Zorc. Nach wie vor können die Fans »ihrer« Mann-schaft also beim Training auf den Außenplätzen zusehen. Es sei einfach schön, die Fans hier viel näher dabeizuhaben als bei den Spielen, macht Neven Subotic die Wichtigkeit des engen Drahts

Das neue Funktionsgebäude für die Profis ähnelt dem ersten Gebäude in dem BVB-Trainingszentrum auf Hohenbuschei.

Michael Zorc freut sich schon auf die Nachbarn, die künftig auf Hohenbuschei einziehen: „Wohnen

auf Hohenbuschei ist auch für den ein oder anderen Spieler interessant, um einen kurzen

Anfahrtsweg zu haben.“

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zu den Dortmundern klar. „Viele lassen sich ein Trikot signieren, und dabei stellen wir immer wie-der fest: Wir haben süße Fans, wir haben Baby-fans, aber auch sehr alte Fans. Die Mischung ist einfach toll“, schwärmt der Abwehrspieler.

„Nur in Ausnahmefällen, wie beim Abschlusstrai-ning vor einem Spiel, wird die Mannschaft be-wusst abgeschottet“, erklärt Michael Zorc. „Da üben wir dann schon bestimmte Spielvarianten ein, und es können theoretisch ja nicht nur Fans kommen, sondern auch Spione gegnerischer Ver-eine.“ Das schelmische Grinsen kann sich der Sportmanager nicht verkneifen: „Wir machen das ja auch...“

trainingszentrum hohenbuschei

Es bleibt also geheim, welche Taktik der Schlüs-sel zum Erfolg der jungen Mannschaft in dieser Saison ist. Fest stehe, dass das Erfolgsgeheimnis des BVB ein Mosaik aus vielen Faktoren ist, verrät Zorc: „Die Mannschaft passt nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich wunderbar zusammen.“ Den größten Einfluss – auch das sei wohl kein Ge-heimnis – habe sicherlich Trainer Jürgen Klopp. „Hier faulenzt eben keiner und wir hören auf die Tipps unseres Trainers“, gibt Neven Subotic preis. „Außerdem ist es unser Motto, uns immer nur auf das nächste Spiel zu konzentrieren“, fügt Team-kollege Marcel Schmelzer hinzu. Vermutlich sind es noch viele unbekannte Variablen mehr, die die BVB-Kicker zurzeit beflügeln. Definitiv gilt für den schwarz-gelben Erfolg aber wohl das Gleiche wie für den Umzug in das neue Trainingsgebäude: Nur mit Muskelkraft schaffen sie das nicht.

Das Beste für Neven Subotic nach einem harten Trai-ningstag auf Hohenbuschei: was leckeres essen und dann einen Film schauen – oder Playstation spielen.

Im Training das Tor, nach dem Training schleppen sie Umzugskisten: Die Profis des BVB ziehen in

ein neues Funktionsgebäude.

Neven Subotic: Dortmund und Fußball sind unzertrennlich – Fußball ist das

Wahrzeichen der Stadt!

„Die Dortmunder Mannschaft kommt ohne Stars aus und der Trainer weiß, wie er die jungen Spieler fördern muss.“

Michael Schweer

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Michael Mrochen ist DOGEWO21 vielfältig verbunden

Der »Promoter«

Hier bleib ich! An der Kaiserstraße hat der junge dynamische Unternehmer ein neues Domizil gefunden.

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Jungunternehmer und mehr

Michael Mrochen ist kein Mann, der etwas ge-schenkt haben möchte, wenn es um den eigenen (beruflichen) Erfolg geht. Um das Taschengeld aufzubessern, hat er schon gegen Ende seiner Schulzeit abends gekellnert und Kontakte zu Werbe-Agenturen geknüpft, die Personal (Promo-ter) an Unternehmen vermitteln. So entstanden erste Kontakte zu DOGEWO21.

Wie auch DSW21 und DEW21 ist DOGEWO21 all-jährlich auf der Verbrauchermesse »Boulevard Dortmunder Herbst« in den Westfalenhallen ver-treten – zum Teil mit eigenen Mitarbeitern, aber auch mit Aushilfskräften, die – gut geschult – den Standbesuchern erläutern, dass es sich in einer DOGEWO21-Wohnung bestens leben lässt.

Offensichtlich ist Michael Mrochen dabei so überzeugend aufgeteten, dass er schon bald auch mit anderen Aufgaben betraut wurde. Rund 16.000 Wohnungen bietet DOGEWO21 in Dort-mund an. Auch wenn nahezu alle vermietet sind, gibt es im Laufe eines Jahres viel Bewegung, weil Mieter in eine andere Stadt umsiedeln, in die neu-erbauten eigenen vier Wände ziehen oder aus an-deren Gründen eine neue Wohnung benötigen. Auch dann schlägt die Stunde von Michael Mro-chen, der mit Interessenten einer frei werdenden Wohnung Besichtigungstermine vereinbart und diese in einem ausführlichen Beratungsgespräch informiert, was sie als DOGEWO21-Mieter erwar-tet. „Fast jeden Mittwoch- und Freitagnachmittag sowie an Wochenenden führe ich die Beratungs-gespräche mit viel Spaß an der Sache. Denn ich will die Wohnungen nicht nur einfach zeigen, son-dern Interesse wecken, was mir bei den DOGE-WO21-Mitarbeitern den Spitznamen »Der Promo-ter« eingebracht hat.“ Dass Michael Mrochen auch selbst Mieter des Wohunungsunterneh-mens ist, dürfte niemanden so wirklich überra-schen.

neue Aufgaben

Künftig wird sich der 27-Jährige neben seiner Promoter-Tätigkeit noch neuen Aufgaben wid-men. Schon nach seiner Ausbildung zum Büro-kaufmann bei einer großen Bausparkasse war es sein sehnlichster Wunsch, sich alsbald selbst-

nicht viel hätte gefehlt und Michael Mrochen hätte möglicherweise für den Rest seines Berufslebens Bausparverträge an den Mann oder die Frau gebracht. Doch dann kreuzten sich seine Wege mit denen von DOGEWO21. Und so hat der 27-Jährige gerade vor ein paar tagen in einem Gebäude an der Kaiserstraße 167, das dem Dortmunder Wohnungs-unternehmen gehört, ein ladenlokal für EDV-Zubehör und Büromaterialien eröffnet.

Auf dem »Boulevard Dortmunder Herbst« in den Westfalenhallen ist Michael Mrochen Ansprechpartner für Wohnungsinteressenten.

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Jungunternehmer und mehr

ständig zu machen. Da das Geld eher knapp war, musste er sich zunächst mit einem Kellerraum und einem Büro in seinem Elternhaus behelfen. Im Keller stapelten sich EDV-Zubehör und Büro-materialien, im Büro führte er Telefonate mit vie-len Unternehmen in der Region, die mittlerweile zu seinen Stammkunden zählen. Da es zunehmend eng wurde, musste ein Laden-lokal her, das Michael Mrochen (natürlich) auch bei DOGEWO21 fand. So ist er seit dem 1. Januar nicht nur Wohnungs-, sondern auch gewerblicher Mieter des Unternehmens. In knapp zwei Monaten hat er das Ladenlokal an der Kaiserstraße 167, wo sich auch das DOGEWO21-Servicebüro in der öst-lichen Innenstadt befindet, aufgehübscht und ein-gerichtet. Seit Anfang März sind hier einschließ-lich Michael Mrochen fünf Mitarbeiter – darunter zwei Auszubildende – im »MTM Office – Groß-handel für Tinte, Toner & Papier« tätig.

hier bleib ich!

Michael Mrochen wäre ein schlechter Promoter, wenn er nicht das DOGEWO21-Motto »Hier bleib ich!« für sich in Anspruch nehmen würde: „Bis-lang habe ich alles ohne fremde Mittel geschafft. Das war zwar mitunter ein steiniger Weg, aber heute bin ich froh, dass ich ihn gegangen bin. Die Geschäfte laufen gut, sodass ich mir sicher bin, dauerhaft hierzubleiben“, erklärt der 27-Jährige, der sich auch als Fußballer recht weit nach oben gekämpft hat. Nach den fußballerischen Lehrjah-ren in Sölde hat er es bis in die damalige Ver-bandsliga geschafft, wo er beim TuS Iserlohn die Position übernahm, auf der zuvor der der derzei-tige BVB II-Trainer spielte. So drängt sich in die-sen Wochen die abschließende Frage auf: Wird der BVB in dieser Saison Deutscher Fußballmeis-

Besichtigungstermin: „Ich will die Wohnungen nicht nur zeigen, sondern Interesse wecken“, erklärt Michael Mrochen, der mit Mietinteressenten von DOGEWO21 die »vier Wände« begutachtet.

ter? „Da bin ich mir ganz sicher!“, lautet die spon-tane Antwort von Michael Mrochen. Na da wün-schen wir ihm wie dem BVB doch viel Erfolg!

Hybridbusse surren jetzt durch Dortmund

Die ersten beiden Hybridbusse von DSW21 werden seit Februar eingesetzt. Sie sind mit einem soge-nannten seriellen Hybridantrieb ausgestattet. Der Fahrzeugantrieb erfolgt bei dieser Technik immer elektrisch und auch kurze Streckenabschnitte kann der Bus »surrend« zurücklegen. Die dazu benötigte Energie wird beim Bremsen gewonnen und in Batterien auf dem Fahrzeugdach gespeichert. Zunächst waren die beiden Busse als E-Wagen unterwegs, nun rollen sie auf den Linien 440 (Airport – Hörde – Barop – Oespel – Germania) und 450 (Westfalenhallen – Kirchhörde – Schanze). Das sind zwei Strecken mit sehr unterschiedlichen Profilen. Eher hügelig ist der Weg der 450, relativ gleichmäßig verläuft dagegen die Strecke der Linie 440. Umfangreiche Messungen sollen dann zeigen, für welche Wege sich der Bus am besten eignet. In diesem Jahr treffen noch sieben weitere »Hybride« in Dormund ein. Doch schon jetzt haben 109 der insgesamt 167 Busse von DSW21 eine grüne Plakette, weil sie mit besonders umwelt-freundlicher Technik ausgestattet sind.

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Die Reklamefabrik im Dortmunder Hafen

Werber an der Wasserstraße

Eine wechselvolle Geschichte hat der Gebäude-komplex hinter sich, der einst sogar eine Matrat-zenfabrik beheimatete. Als die Werbeprofis, die mal im Depot an der Immermannstraße ihr Hand-werk begonnen haben, einen neuen Standort suchten, fiel die Wahl schnell auf die Immobilie mit Sicht auf das Hafenbecken: 300 Meter ent-fernt vom ersten. „Der Hafen ist ein idealer Stand-ort, er gibt uns ein einzigartiges Flair, das auch

Ordnung muss sein. Ein strammer Satz aus dem Mund von Uwe Friedrich, einem der Köpfe der seit 2007 im hafen beheimateten Reklamefabrik. Mit dem Satz meint er allerdings weder die Küche noch die Ideenfindung, sondern die strengen Vorgaben, die mittlerweile in Städten, Einkaufszentren oder an Flughäfen für die neonreklamen gelten. Zusammen mit Partner Matthias lick betreibt Uwe Friedrich den Bereich Werbetechnik. Und Bruder Mario Friedrich ist Chef der Werbeagentur, die ebenfalls in das ehemalige REWE-lager an der Schäferstraße eingezogen ist.

unsere Kunden schätzen. Zudem sind wir hier über die Autobahnen optimal an das Einzugsge-biet angebunden“, fasst Mario Friedrich die Standortwahl zusammen. Eine der größten Fit-nessketten gehört seit Jahren zu den Kunden von Agentur und Werbefabrik. Schilder, Wegweiser, Plakate und Kampagnen der preisbewussten Fit-nesscenter sind überall in dem fast 3.000 Quad-ratmeter großen Komplex zu finden.

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Akzente setzen

Wie bei allen Unternehmen mit deutschlandwei-ter Ausrichtung ist die Heimatkundschaft eher überschaubar. Doch wer erinnert sich nicht an die riesigen Banner an der Sparkassen-Hauptver-waltung, zum Beispiel mit Atze Schröder oder Ge-dächtnistrainer Geisselhardt? Alles Werke aus der Reklamefabrik, ebenso wie viele Apotheken-schilder, Infosäulen und andere Werbe- oder In-formationstafeln, die hier als Handwerk entste-hen. „Der Trend geht dabei eindeutig zu LED, die Kunden wollen immer mehr energiesparende Au-ßenwerbung“, erläutert Matthias Lick und ver-weist auf viele Eigenentwicklungen, die hier an der Schäferstraße entstehen. Hier gibt es keine Werbung von der Stange, eher schon langfristig überzeugende Konzeptionen und Installationen. Ob Olympiazentrum München, Düsseldorfer Flug-hafen oder Hamburg, die Profis aus dem Hafen sind überall unterwegs, um leuchtende Buchsta-ben und Schilder zu montieren.

„Der Kunde kann, muss aber nicht gleichzeitig Kunde beider Firmen sein“, erläutern die Fried-rich-Brüder. Allerdings sind bei Spezialwünschen die kurzen Wege zwischen Konzept und Hand-werk durchaus von Vorteil. „Hier entsteht ja nichts am Computer, was dem Werbetechniker dann den Schweiß auf die Stirn treibt, sondern alle Agen-turmitarbeiter können schauen, wie sich das Ma-terial anfühlt, wie man es schweißen oder dru-cken kann.“ Agenturchef Mario sieht darin einen

Vorteil seiner Agentur gegenüber den Mitbewer-bern, wenn auch viele Aufträge gar nicht an die Werkstatt gehen, denn ein wichtiges Standbein der Agentur sind Internetauftritte. Neben- und Miteinander lautet die Devise der fast 40 Mitar-beiter, die in der Reklamefabrik beheimatet sind.

„Reklame ist Arbeit, richtige Arbeit. Was am Ende so leicht aussieht, so nett leuchtet oder blinkt, ist Handarbeit, Schweiß, Nachtschicht. Damit pas-sen wir prima in den Hafen und der Hafen passt prima zu uns“, sind sich die Geschäftsführer einig. Einen Wunsch allerdings haben sie noch: eine Gastronomie. Ein Laden, um mit Kunden mittags mal etwas essen zu können, das wäre schon schön. Bis dahin reichen aber auch der Blick aus dem Küchenfenster und eine Tasse Kaffee, man muss es am Hafen ja auch nie übertreiben. Auch nicht mit der Ordnung. Reinschauen lohnt sich: www.reklamefabrik.de

Mario Friedrich, Matthias Lick und Uwe Friedrich stehen für gute Werbung aus dem Hafen.

In der Agentur entstehen neue Internetprojekte.Wenn Werbung zum Handwerk wird, kommt die Schilderwerkstatt ins Spiel.

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Neuer Service von DEW21

Dokus aus KanollywoodSpezialkameras, Videolicht und 360 Grad-Aufnahmen: Dortmunds Abwasserleitungen werden zum Filmset! nur eine Filmcrew ist hier unten nicht zu sehen...

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Kanal-Check.perfekt

Robotergesteuert »fährt« die kleine Spezialka-mera durch die Abwasserkanäle. „Dass wir da auch mal ungewöhnliche Requisiten vor die Linse bekommen, ist nicht selten“, erzählt Ralf Borg-hardt, Projektleiter des neuen Service »Kanal-Check.perfekt« von DEW21. „In einer Abwasser-leitung, die per Rohrkamera gefilmt wurde, steck-te sogar mal ein Hammer!“ Wie das Werkzeug in die erdverlegte Abwasserleitung gekommen ist, ist Ralf Borghardt ein Rätsel. Fest steht aber, dass es den Kanal-Experten von DEW21 nicht um Os-car-verdächtige Szenenbilder geht: Mithilfe der Kanal-Videos wird ausschließlich der Zustand der Rohre festgestellt. Eine Arbeitsgruppe um Ralf Borghardt und Marco Grimm hat den »Kanal-Check.perfekt« entwickelt, mit dem die Dortmun-der Hauseigentümer künftig unkompliziert und seriös beraten ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachkommen können.

Fachmann oder Fiesling?

„Laut dem Landeswassergesetz NRW ist jeder Grundstückseigentümer bis Ende 2015 verpflich-tet, seine Hausanschlussleitungen auf Dichtig-keit zu prüfen und – falls erforderlich – für die Sanierung zu sorgen“, erklärt Andreas Vieth, Lei-ter der Abteilung Geschäftsentwicklung/Dienst-leistungen von DEW21. Denn durch defekte Lei-tungen gelangt Abwasser ins Erdreich. Andershe-rum können Grundwasser und Erde in die Leitun-

gen eindringen und so die Kosten für die Reini-gung im Klärwerk erhöhen. Aufgrund dieses Ge-setzes bekommen Hausbesitzer zurzeit häufig Angebote von Firmen, die ihre Abwasserleitungen untersuchen wollen. „Einige Inspektionsfirmen bieten an der Haustür direkt die Reparatur von Schäden mit an“, erläutert Ralf Borghardt. Darun-ter gebe es jedoch leider »schwarze Schafe«. Un-seriöse Firmen bieten Hausbesitzern umfangrei-che Kanalreparaturen an, die angeblich notwen-dig sind, aber vor allem eins: teuer. Daher bietet DEW21 mit dem »Kanal-Check.perfekt« nicht nur eine kompetente Beratung rund um die Dichtig-keitsprüfung und die Sanierung an, sondern ar-beitet auch mit zuverlässigen Partnern aus der Region zusammen.

Seriöse Beratung

„Als Komplettdienstleister beauftragen wir aus-gewählte Firmen mit zertifizierten Sachverstän-digen, koordinieren die Arbeiten und prüfen die Ergebnisse“, erklärt Borghardt. Denn nur wenn die Inspektion der Rohre klar von der Durchfüh-rung der Sanierung getrennt ist, kann sich der Kunde sicher sein, dass er seriös beraten ist. Für die Dichtigkeitsprüfungen, die meistens optisch mithilfe einer Spezialkamera durchgeführt wer-den, arbeitet DEW21 mit der DOGA (Dortmunder Gesellschaft für Abfall GmbH) zusammen. „Ist ei-ne Sanierung notwendig, erstellen wir das Kon-

Marco Grimm (l.) und Ralf Borghardt testen die Rohrkamera (links), damit diese beim optischen Kanal-Check einwandfrei funktioniert (unten).

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zept und ermitteln die wirtschaftlich beste Lö-sung für den Kunden.“ Denn nur in wenigen Scha-densfällen müssen die unterirdischen Rohre tat-sächlich komplett ausgetauscht werden. Risse oder versetzte Rohre können z. B. häufig mit ei-nem eingeschobenen Reparaturschlauch »ge-flickt« werden. Außerdem besteht manchmal auch die Möglichkeit, erdverlegte Rohre einfach durch Leitungen entlang der Kellerwände zu er-setzen“, weiß der Projektleiter. „Die »schwarzen Schafe« unter den Firmen, die an umfangreichen Sanierungsaufträgen verdienen wollen, schlagen solche Lösungen jedoch nicht vor...“

Im Rahmen des »Kanal-Check.perfekt« beauf-tragt DEW21 heimische Fachfirmen. „Da wir uns auch um die Überwachung der Gebäude bei der Schwestergesellschaft DOGEWO21 kümmern, kennen wir verschiedene Sanierungsfirmen und arbeiten nur mit denen zusammen, die sich in der Vergangenheit bereits bewährt haben“, erklärt Ralf Borghardt.

»low-Budget-Film«

Dortmunds Kanalisation wird künftig wohl ein viel frequentierter Drehort. Denn in unserer Stadt müssen bis 2015 die Abwasserleitungen von rund 90.000 Objekten inspiziert werden. Und zwar nicht nur der Anschluss an den Hauptkanal, son-dern sämtliche im Erdreich verlegten Leitungen – auch die unter dem Haus. Für die optische Überprüfung eines typischen Einfamilienhauses

sollten Eigentümer zwischen 400 und 500 € in-klusive Dokumentation und Mehrwertsteuer ein-planen“, erklärt Marco Grimm. „Je nach Länge der Abwasserleitung, variieren diese Kosten aller-dings. Hinzu kommen die Kosten für etwaige Sa-nierungsarbeiten“, so Grimm weiter und verrät abschließend: „Wenn sich Eigentümer nebenein-anderliegender Häuser zusammentun, fallen die Kosten für jede einzelne Inspektion geringer aus.” Es gibt sie also durchaus als qualitativ hochwer-tige Low-Budget-Produktionen, die Dokus aus Kanollywood.

Kanal-Check.perfekt

Mit einer Spezialkamera wird der Zustand der Rohre überprüft. Dokumentiert wird das Ergebnis durch ein Video aus Kanollywood.

Bis 2015 müssen in Dortmund Abwasserleitungen von rund 90.000 Objekten überprüft werden. DEW21 bietet

hierfür den neuen Service »Kanal-Check.perfekt« an.

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Corporate tV

Die Medien wachsen zusammen. Meldungen wer-den gleich mit Fotos und Video verbunden. Dies sehen wir bei »spiegel«, »stern«, Tageszeitungen und auch auf den Internetseiten der Bundesre-gierung. Wer seine Information nur noch als Text verbreitet, scheint hier eindeutig im Nachteil. Da-mit Botschaften ankommen, müssen diese so ver-packt werden, dass sie Zeitgeist und Geschmack entsprechen. Technisch sehen wir das zum Bei-spiel an vielen Reporterkameras, die jetzt auch schon hochauflösende Videobilder aufnehmen kön-nen. Was bedeutet diese Veränderung hin zu immer mehr bewegten und damit authentischen Bildern für einen Unternehmensverbund wie DSW21?

Unternehmen werden Medien

Dieser Satz war die Schlussfolgerung der Mün-chener Medientage 2010, bei denen das Thema Web-TV ganz oben auf der Tagesordnung stand. SAP, BMW und viele andere Unternehmen kom-munizieren ihre Themen vom Einsatz einer Mit-telstandssoftware bis hin zu den Geschichten hinter einem neuen Sportwagen über eigene TV-Kanäle im Internet. Denn im Gegensatz zu frühe-ren Fernsehabenteuern der PR-Abteilungen, bei denen enorme Summen in die Sendetechnik ge-steckt werden mussten, erledigt die gesamte und sogar kostenlose, weltweite Verteilung heute das Internet. Während Firmen wie BMW natürlich über Rennsport, Autos und die Autoverliebtheit der Deutschen ihre Themen alle im eigenen Un-ternehmen finden, gehen die Osnabrücker Stadt-werke einen anderen Weg. Getreu der Devise, dass ein Querverbundunternehmen sowieso in allen Bereichen der Stadt irgendwie involviert ist, präsentiert OS1.tv ein Stadtfernsehen mit Stadt-meldungen sowie Stadtwerkemeldungen und -beiträgen. Ein cleverer Weg, der dazu führt, dass

die Stadt in diesem Medium neu zusammen-wächst und der unsichtbare Herzschlag dieser Stadt dann auch in den Beiträgen seinen Platz findet. Genau diese Strategie verfolgt DSW21 mit dem neuen Angebot do21.tv.

Wofür schlägt dein herz?

Anlehnend an die Herzvorkommen-Kampagne und ausgebaut zu den Sparten Sport, News, Unter-haltung und Kultur wird das bewegte Bild über Dortmund den Inhalt des Web-TV-Kanals bilden. Natürlich am Anfang etwas holperig und mit dem Charme des Beginners. Doch Experten wie Thomas Geiger, Berater im Bereich Coporate TV, sind sich sicher: „In fünf Jahren kommen große Unternehmen nicht mehr ohne eigenes Videowissen aus. Hier ist es wie beim Internet, wer jetzt dabei ist, lernt und bestimmt seine spätere Marktposition.“ Und die Erfahrung zeigt, das Lernen im schneller wer-denden Internet ist später nur durch hohe An-strengungen und Kosten zu ersetzen – oder tradi-tionelle Unternehmen wie Quelle verschwinden sogar vom Markt, weil sie Trends ignoriert haben, die mehr als eine Mode waren.

Was ist anders bei do21.tv? Viele Inhalte kommen von den Dortmundern. Sie sollen ihre Hallentur-niere, ihre Sportereignisse, ihre Erlebnisse und Neuigkeiten selbst im Bild (Foto, Video) festhal-ten. Diese Geschichten werden dann mit den In-formationen aus und über Dortmund ergänzt. Fast so wie schon hier in der »einundzwanzig«. Denn je größer und weltweiter das Internet wird, desto mehr interessieren sich die Menschen auch wieder dafür, was vor ihrer Haustür passiert. Im Grunde wird Pressearbeit zur Medienarbeit: Mit Text, Ton, Bild und Video – so wie es heute überall genutzt wird. Die Zukunft hat begonnen.

DSW21 öffnet sich dem Thema Web-TV

Wir sind im Fernsehen?

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Givaudan hat Geschmack

Von A (Aloe Vera) bis Z (Zitrone)Als wir durch den Eingang der Givaudan Deutschland Gmbh gehen, riechen wir ein Aroma, das Zitrone sein könnte. Als wir danach einen Gang entlanggehen, kommt uns ein Duft entgegen, der Erdbeer ähnelt. In der Produktionshalle zuckt wieder die nase, das Aroma können wir dieses Mal nicht einordnen. Das ist aber auch kein Wunder, hat doch der Dortmunder hersteller rund 2.500 verschiedene Aromen im Angebot.

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Aroma

Und das muss die Firma aus Wickede auch, denn sie gehört zur Givaudan-Gruppe, dem Weltmarkt-führer bei Aromen und Duftstoffen. In Dortmund konzentriert sie sich – übrigens im wahrsten Sin-ne des Wortes – mit ihren ca. 250 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern auf hochkonzentrierte Aro-men für die Nahrungs- und Getränkeindustrie. Wenn Hochprozentiges nach Wachholder schmeckt, der Joghurt eine Erdbeernote hat oder der Saft nach Aloe Vera schmecken soll, dann sind oft die Aromen von Givaudan mit im Spiel. Ein guter Riecher für die kommenden Trends oder die Wünsche der Verbraucher gehört in der Bran-che übrigens dazu, erklärt uns Frank Schulte, der

technische Leiter: „Als vor drei Jahren die Nach-frage nach Health- und Wellness-Produkten auf-kam, haben wir entsprechende Aromen entwi-ckelt, z.B. ein Aloe Vera-Aroma.“

Die ständige Verfügbarkeit und ein gleichbleiben-der Geschmack sind oft der Grund dafür, Aromen in Nahrungsmitteln und Getränken zu verwen-den. Durch den Einsatz von Aromen werden Ge-schmacksverluste in der industriellen Fertigung ausgeglichen oder sichergestellt, dass Produkte eines Herstellers immer gleich schmecken.

Wir gehen mit Frank Schulte von seinem Büro in die Produktionshalle und stoßen dort auf 25-kg-Säcke mit Wacholderbeeren. Das Aroma Wachol-der wird vor allem für Gin oder Wacholder-Schnaps verwendet. Givaudan destilliert hierfür ein natürliches Wacholderbeeröl. Das fertige Pro-dukt geht dann in unscheinbaren grauen Kanis-tern von 25 kg an die Kunden. „Die Mengen an Aromen, die wir produzieren, sind oft gar nicht so groß“, erklärt Frank Schulte. „Mancher Kunde be-kommt nur einen einzigen Kanister.“ Kein Wunder, ist doch das Endprodukt, ein Aroma in flüssiger oder pulvriger Form, hoch konzentriert. Das Mi-schungsverhältnis im Endprodukt beträgt etwa 1:1.000.

Wacholderbeeren sind der Rohstoff für das Wacholderaroma. Diese Beeren kommen aus Deutschland.

Alles blitzblank: Hygiene ist bei der Aromenherstellung wie bei allen Lebensmitteln Pflicht.

„Die Fans des BVB stehen hinter dem Team, der 12. Mann ist für das Team ungemein wichtig.“

Iris Demirdere

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Öffnung am 9. MaiSeit dem 1. Oktober letzten Jahres fließt Wasser in den PHOENIX See, am 9. Mai ist es dann so weit: Die Bauzäune rund um den PHOENIX See fallen und die Dortmunder können »ihren« See endlich nutzen. Schwimmen in dem neuen See in Hörde ist zwar nicht erlaubt. Dafür gibt es aber einen 3,5 Kilometer langen Rundweg, der entdeckt werden will. Und zwar von allen, die gerne Seeluft schnuppern – ob in Jog-ging- oder Wanderschuhen, auf Inlineskates oder im Kinderwagen, auf dem Trecking-Bike oder einfach zu Fuß. Der See ruft!

Aroma

Als hoch konzentriert kann man auch den Ener-giebedarf von Givaudan beschreiben: Bei einem Schichtbetrieb rund um die Uhr wird viel Strom und Gas verbraucht. Auch der Wasserbedarf ist enorm, erklärt Geschäftskundenbetreuer Jürgen Lindemann von DEW21: „Wir liefern etwa 70 Mio. Liter Wasser im Jahr an Givaudan, das sind so viel wie 350.000 Badewannen. Wegen des kontinuier-lichen und hohen Energie- und Wasserbedarfs ist Givaudan ein wichtiger Kunde.“ Die großen Men-gen Wasser werden auch benötigt, damit der Erd-beerjoghurt nicht etwa nach Knoblauch schmeckt. Denn die Kessel müssen nach jedem Aroma gründlich gereinigt werden. Was natürlich nicht nur mit Geschmacksfragen, sondern auch mit den strengen Hygiene-Vorschriften in der Le-bensmittelindustrie zu tun hat.

Frank Schulte, technischer Leiter von Givaudan (r.), zeigt Jürgen Lindemann, Geschäftskundenbetreuer von DEW21 (l.),

einen der Kanister, in dem das fertige Aroma ausgeliefert wird.

Eine Schülergruppe macht beim Werksbesuch die Riechprobe. Givaudan

hat rund 2.500 Aromen im Angebot.

Hat Frank Schulte eigentlich einen Lieblingsge-ruch? „Ich mag Vanille, Zitrone oder Passions-frucht. Wenn wir dagegen würzige Aromen produ-zieren, ist das nicht so angenehm. Dann sollte man auch mal die werkseigene Dampfsauna nut-zen und anschließend duschen, bevor man nach Hause fährt. Sonst macht man sich zu Hause un-beliebt.“

Geld zurück bei VerspätungHat ein Bus oder eine Bahn bei der Ankunft am Ziel mehr als zehn Minuten Verspätung, erhalten Kunden von DSW21 ab Mai den Fahrpreis zurück. Der Erstat-tungsbetrag beträgt dann 2,30 € für Erwachsene und 1,40 € für Kinder, das entspricht dem Preis für ein EinzelTicket der Preisstufe A. Abo-Kunden und Inhaber anderer Zeitkarten erhalten maximal den Gegenwert ihres MonatsTickets, wenn sie mehrfach ihr Ziel ver-spätet erreicht haben. Eine Erstattung erfolgt nicht, wenn sich die Verspätung im Verlauf einer »Wegekette« mit Umstiegen auf mehr als zehn Minuten summiert hat. Bei höherer Gewalt wie z.B. Streik greift die Geld-zurück-Garantie ebenfalls nicht. Grundlage für die Verspätungs-Beurteilung ist der tagesaktuelle Fahrplan, wie er in der Elektronischen Fahrplanaus-kunft hinterlegt ist. Ansprüche müssen innerhalb von drei Tagen geltend gemacht werden, die Auszah-lung des Betrags muss spätestens innerhalb von drei Monaten erfolgen. Auch die Partnerunternehmen der Kooperation Östliches Ruhrgebiet (KÖR) – das sind neben DSW21 die Verkehrsbetriebe in Bochum (BO-GESTRA), Herne (HCR) und Herten (Vestische) – füh-ren die kundenfreundliche Regelung zum 1. Mai ein, was für die Nahverkehrskunden ebenfalls von Vorteil ist. Denn egal ob sich die Verspätung in Recklinghau-sen, Herne, Bochum oder Dortmund ereignet hat: Der Kunde kann sich den Erstattungsbetrag, den er im Internet (www.bus-und-bahn.de) oder in einem Ser-viceCenter geltend gemacht hat, in jedem Kunden-Center eines KÖR-Unternehmens auszahlen lassen.

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Es werden keine anderen Saiten aufgezogen, aber mit Unterstützung von DSW21 gibt es

jetzt noch mehr Live-Musik im subrosa.

Im Takt der Stadt

Rose Redlight bittet zum TanzDortmund hat eine erste und beste Adresse für live-Musik. Die hafenschänke subrosa in der nordstadt und nahe des hafens ist seit vielen Jahren in der Ruhrstadt für ihr Programm bekannt und bei den Musikern weltweit beliebt.

Joseph Parsons aus Philadelphia kommt seit zehn Jahren hier auf die Bühne an der Gneise-naustraße und legte auch im Januar 2011 Wert darauf, seine Europatournee hier zu beginnen. Da ist er nicht der Einzige, auch Mike Hart aus Aust-ralien, der schon im Vorprogramm von Bob Dylan, Sting und anderen spielte, ist regelmäßig Gast im subrosa.

Die musikalische und kaufmännische Leitung des subrosas liegt in den Händen von Inhaber Cornel

Alex, der mit der Unterstützung von Herzvorkom-men nun auch mehr lokalen »Helden« die Bühne frei machen will. Der Mix ist das Ziel, internatio-nale, nationale und lokale Musiker sollen sich hier auch kennen lernen. So spielten im Januar mit Schlakks (deutscher Hip-Hop) und Call me Mary gleich zwei Dortmunder Projekte in dem in-ternationalen Programm.

Unter dem Titel »Im Takt der Stadt« werden im subrosa nun auch Live-Mitschnitte aller Konzerte

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ungeschminkt

angefertigt, hieraus soll zum Jahresende eine CD entstehen, die den musikalischen Mix dieser Stadt darstellt und viele unwiederbringliche Mo-mente enthält. Denn dies ist der große Vorteil der subrosa-Bühne gegenüber Konzert-DVDs oder CDs: Hier passiert alles unmittelbar vor den Au-gen der Zuschauer und oft genug auch mit deren Unterstützung. Zum Beispiel beim Talentschup-pen: dem Donnerstag im Monat, an dem sich Neulinge auf die Bühne wagen und mit den Stim-men des Publikums zum Liebling des Abends werden können – moderiert von Boris Gott. Den

Talentschuppen sowie 3-Klang – das Bonsai-Festival – unterstützt Herzvorkommen bereits seit 2010.

Alle Videos dieser Veranstaltungen des letzten Jahres gibt es unter youtube.com/herzvorkom-men. Die neuen Live-Mitschnitte sowie das Mu-sikmagazin »Entree« finden Musikinteressierte in diesem Jahr unter www.do21.tv. Und wer sich in die gemütliche Hafenschänke begibt, der macht eigentlich immer eine Entdeckung.www.hafenschaen ke.de

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termine

Veranstaltungen von DEW21

Kulturbeuteltermine

April16. April Total Paranormal (Magie-Show)23. April Sebastian Düring & Band

(Live-Musik) Mai6. Mai Nicholas Gogols

»Tagebuch eines Wahnsinnigen« (Lesung)

7. Mai DEW21 Jazzforum: Gilda Razani (Live-Musik)

21. Mai Shorts Attack (Filmfestival) 27. Mai Nur die Liebe quält.

Ein komödiantischer Blick auf große gescheiterte Romanzen (Kabarett)

28. Mai Guten Tacheles (Poetry)29. Mai Zu Gast bei Freunden:

Familientag mit der Auslands-gesellschaft NRW (Veranstaltung)

Die Veranstaltungen finden im DEW21-Kundenzent-rum am Ostwall 51 statt. Informationen zu den An-fangszeiten, zu den Eintrittspreisen, zum Vorver-kauf und weitere Termine finden Sie unter www.dew21kultur.de.

noch Fragen zum Programm? Wolfgang Bödeker [email protected] 0231.544-15 40 www.dew21kultur.de

Shorts Attack – das Kurzfilmprogramm – macht am 21. Mai in Dortmund Station.

Am 28. Mai gastiert die Leseshow im Kundenzentrum von DEW21.

»Seeblick« Die PHOENIX See-Film-DokumentationDer aktuelle, sechste Teil der Langzeitdokumentation zum PHOENIX See wirft einen Blick zurück auf das Jahr 2010, das für den See und Hörde ein besonde-res Jahr war. Das Filmteam aus DSW21 und Hubbert von Sonntag Filmproduktion GmbH hat auch 2010 wieder Anwoh-ner, Grundstückskäufer und Macher begleitet: Da ist die Anwohner-Familie, die direkt an der Baustelle wohnt und sich auf den See freut. Da ist aber auch das junge Paar, das ein Grundstück am PHOENIX See kaufen möchte. Und die Verantwortlichen, die den See im Herbst fluten wollen. Werden sich die Pläne und Wünsche erfüllen? Wird der 1. Oktober für alle ein Grund zum Feiern sein?Der Film ist online auf www.dsw21.de (Menüpunkt Lebensräume/PHOENIX See) zu finden. Wir verlosen den Film außerdem 25 Mal auf DVD. Senden Sie ein-fach bis zum 31. März eine E-Mail an [email protected], Stichwort »PHOENIX See«. Name und Anschrift nicht vergessen. Die Gewinner werden aus allen Einsendungen gezogen.

DSW21 Nahverkehr Pünktlich, sauber, freundlich?Im Rahmen des neuen Qualitätsmanagements im Nahverkehr setzt DSW21 u. a. auf Testkundenverfah-ren. Neuland ist Qualitätsmanagement für DSW21 jedoch keineswegs: Schon seit Jahren führt das Ver-kehrsunternehmen unterschiedliche Leistungsmes-sungen, Kundenzufriedenheitsbefragungen etc. durch. Für die Kooperation Östliches Ruhrgebiet (KÖR) wurden nun einheitliche Qualitätsstandards sowie ein gemeinsames Instrumentarium für die Messung festgelegt. Daher wird das bekannte ÖPNV-Kundenbarometer seit diesem Jahr mit den Testkun-den-Einsätzen durch eine objektive Messmethode ergänzt. In allen vier KÖR-Bezirken steigen derzeit also immer mal wieder geschulte Tester ein, die auf ihren Routen alle Berührungspunkte der Kunden mit den Verkehrsunternehmen überprüfen. Vom Kau-gummi unter dem Sitz bis hin zur Ticketberatung im Lottoladen um die Ecke: Bei den KÖR-Betrieben steht Rundum-Check auf dem Fahrplan.

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IMPRESSUMHerausgeber: Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21)Redaktion: Wolfgang herbrand (verantwort-lich), Bernd Winkelmann, thomas Steffen, Britta heydenbluth, Kathrin WesthölterLayout: Christina SternalFotos/Grafiken: Mark Ansorg, Jürgen Appel-hans, Christian Bohnenkamp, DEW21 Kultur, do21.tv, Gisbert Gerhard, Jochen linz, Jörg Schimmel

Druck: Westmünsterland Druck Gmbh & Co. KG, Ahaus Verteilung: ORA mbh & Co. KG Service-Hotline: 0231.56 22 96-24 Höhe der Auflage: 290.000 Internet: www.einundzwanzig.info Redaktion: DSW21, Presse und Information, Deggingstraße 40, 44141 Dortmund, telefon: 955-00

Einen Durchmesser von je 1,8 Metern haben die zwei Satellitenschüsseln, die zusammen die neue Master-Kopfstation der DOKOM21 bilden. Mit den gigantischen Schüsseln auf einem Dach des Dorstfelder DSW21-Betriebshofes kann der regionale Telekommunikations-dienstleister selbsttätig TV-Signale in das Breitbandnetz von DOKOM21 einspeisen. Ein Invest mit (Master-)Köpfchen. Interessenten können sich über die Kabel-TV-Versorgung durch DOKOM21 informieren unter: [email protected]